Andere Motoren. Aufser den bekannten und langbenützten motorifchen Kräften des gefpann- ten Dampfes und des fallenden Waffers erfchienen noch andere Arbeitsquellen verwerthet. Jene Mafchinen, welche die zunächfl liegenden, die thierifchen und menfchlichen Muskelkräfte an Göpel- und Kurbelwerken etc. gewinnen, entfallen in diefem Berichte, indem fie nach langer Gewohnheit nicht zu den Motoren, fondern erflere als zu den landwirtschaftlichen Mafchinen und letztere zu den Windwerken gehörig betrachtet werden. Von Windrädern war nur ein einziges befprechenswerthes Exemplar vor handen. Die Gasmafchinen erfuhren feit der Parifer Ausflellung 1867 foviel wie keine Aenderung, und Lehmann’s Heifsluft-Mafchine ifl auch fchon länger bekannt. Dagegen waren neu und traten zum erflenmale vor die Welt: Der Kohlenfäure-Motor von Seybo th in Wien, ein neuer Dampfmotor / ~ . . _ r-i , • . > von biemens in Dresden, ein neuer Calonmotor ( ’ die elektio-magnetifche Mafchine von Gramme in Paris. Während der Ausflellung, aber nicht in deren Räumen, erfchien noch: Die Petroleumkraft-Mafchine. Die Gaskraft Mafchinen fcheinen fich wenigftens für diefes Decennium ein gebürgert zu haben und auch die Heifsluft-Mafchine ift in einigen Kreifen ziem lich verbreitet. Seyboth’s und Siemen’s Motoren werden für fpecielle Fälle des Bedarfes kleiner Effedle befchränkt bleiben, weil erflere für den Normalbetrieb zu kofl- fpielig kommen dürften und letztere trotz der genialen Zufammenfetzung doch mit fo kleinen Prellungen arbeiten, dafs fich die Gewinnung halbwegs bedeutender Effedle durch die fleigenden Dimenfionen verwehrt. Die eledlrifche Mafchine von Gramme fcheint nicht diretfl in diefen Bericht zu gehören. Ich nahm fie aber dennoch und zwar von einem Stand punkte auf, welcher hier berechtigt fein dürfte, und welcher an Ort und Stelle zu begründen gefucht wird. Selbflflellende Windfeh raube von Johann Fifcher in Korneuburg. Vier hölzerne Schraubenflügel waren auf ihrer horizontalen Drehachfe in einem Gerüfle gelagert, welches mit einem mittleren Hohlzapfen und mit vier Laufrädern drehbar auf dem Deckkranz eines pavillonartigen Holzunter baues fland. Ein grofses von zwei Auslegern gehaltenes Plolzfleuer ragte vom dreh baren Gerüfle rückwärts hinaus, und Hellte die zu feiner Fläche parallele Flügel- achfe flets in die Richtung des Windes. Die Flügelachfe trug eine Stirnkurbel, deren Schubflange einen um einen Punkt in feiner halben Länge fchwingenden Hebel am Bolen des Drehgerüfles antrieb. Das andere Ende diefes Hebels kam gerad^Jfiiber den hohlen Dreh zapfen zu liegen und die durch diefen niederreichende Stange konnte direcl in die Kolbenflange einer Pumpe übergehen, welche in der Mitte des Pavillons