26 KRITISCHER FÜHRER DURCH DIE GALERIE DES i 7.— 20. J A H R H. Abbildung 15. Salomon van ICuysdael: Wirtshaus am Ufer eine besondere Stellung in der Kunstgeschichte eingeräumt. Sogar im Gegensatz zu den Landschaften der benachbarten Flamen, wie wir später sehen werden. Auch das „Winterbild“ (Abb. 13) von Hendrick Avercamp (* Amsterdam 1585, f Kämpen nach 1663) undatierbar, weil der Meister in seinem langen Leben stets wieder die Ausdrucks weise seiner Jugend repetiert hat ist lediglich Wiedergabe einer Stimmung; und die vielen bunten Schlittschuhläufer sind nicht erzäh lende Staffage, sondern unpersönliche Begleiterscheinungen, die in ihrer Gesamtheit die winterliche Stimmung betonen, nicht zerstreuen. So ist, nur deutlicher noch, fortgeschrittener und einfacher in der „Flußland schaft“ (Abb. 14) von Jan van Goijen (* Leiden 1596, f Haag 1656) die Hingabe an die Natur das Wesentliche und die Bedeutung der zu fällig den Naturausschnitt belebenden Menschen ganz zurückgedrängt. Datiert 1652 ist dieses in seiner atmosphärischen Durchsichtigkeit ein typisches Spätwerk des Künstlers. Die wenigen Farben: Braun, Grau grün und im Himmel ein klares Blau erwirken eine unübertreffliche Vorstellung von der Weite und Eintönigkeit der Landschaft. -- Von Goijen beeinflußt ist Salomon van Ruysdael :* Haarlem 1600, t ebenda 1670) mit seinem ein wenig früheren „Wirtshaus am Ufer“ (Abb. 15}. Aber trotz der nahen Verwandtschaft ihrer Kunst, die oft zum