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Sächsische Dorfzeitung : 15.01.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185801152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18580115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18580115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1858
- Monat1858-01
- Tag1858-01-15
- Monat1858-01
- Jahr1858
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 15.01.1858
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trachtet Mm Am-MK je»-- 4ontt«ßent bis in die Nähe von Cawnpure vpr^ doch gelang «es damals dem dort befindlichen Öberst Wyndham, welcher den Meuterern eutgegenrückte, ihr weiteres Vordringen zu verhindern. Nach der Neuesten indischen Post hat aber vie Gwattvr-Armee ihren Plan nicht aufgegeben; sie ist vielmehr von Neuem gegen Cawnpure vvrgegangen, um sich mit den EnMttdeta zu messen. General Wyndham rückte ihr abermats entgegen, und am 27. Nov. kam es zu einer offenen Fekdschlacht, welche zu Ungunsten der britischen Waffen aussiel. Die Engländer kämpften tapfer, und das 64. Regiment wurde beinahe ganz äufgerieden; aber sie mußten sich schließlich vor der mit Cavalerie und Artillerie reichlich ausgerüsteten Uebermacht zurückziehen und ihr fämmtliches Gepäck und nicht weniger als 3000 Zelte fielen in die Hände des Feirr- deS, welcher diese Beute sofort verbrannte. Zum erstenmal in der Geschichte, nicht blos dieses Aufstandes, sondern Britisch-Jndiens, waren drei englisch« Regimenter genöthigt, sich vor einem eingeborenen Feinde zurückzuziehen, und man darf den moralischen Eindruck, welchen eine solche Niederlage auf die asiatischen Völkerschaften auszuüben geeignet ist, nicht unterschätzen. Der Oberbefehlshaber Sir Colin Campbell hat sich jedoch bestrebt, bie erhaltene Scharte wieder auszu- wetzrn. Er gab feine Stellung bei Lucknow auf und ertte nach Cawnpure, um diesen Platz, welcher die Verbin dung des Hauptcorps mit dem unteren Bengalen vermittelt, sicher zu stellen. Nachdem ihm dies gelungen, rückte er der Gwakiorr'Ärmee entgegen, und es kam, wie der Telegraph berichtet, am 7. December abermals zu einem Treffen, in welchem aber die Engländer den Sieg davon trugen. Die Meuterer erlitten eine vollständige Niederlage; sie verloren 16 Kanonen, 26 Wagen verschiedener 2M, eine große Quantität Munition, Borräche, Getreide, Ochsen und alles Gepäck. Der Verlust der britischen Truppen wird als unerheblich bezeichnet. Eine anderweite Depesche, welche am 10. December von Cawnpure abgegangen, meldet, daß General Grant die Gwalior - Truppen, als sie über den Ganges zurückgehen wollten, ebenfalls geschlagen, und ihnen 15 Geschütze und vieles Gepäck abgenommen habe, und es entsteht daher Zweifel, ob nicht jene Depeschen über ein und dasselbe Gefecht berichten. Jedenfalls find hierüber noch weitere Mitteilungen abzuwarten. Auch steht es noch nicht fest, ob bie errungenen Erfolge durchgreifend waren und die Gwalior-Armee, welche in dem ersten Treffen eine so bedeutende Kampffähigkeit entwickelte, vollständig aus dem Felde geschlagen ist, oder ob es ihr gelungen, sich mit den Meuterern von Audh zu vereinigen, um mit diesen gemein» sam den Kampf gegen die Engländer fortzusetzen. Eine andere Hwbspost ist die Nachricht von dem Tode des General Havelock; er starb am 25. November an der Ruhr und in Folge der geistigen Anstrengungen, welche die Ereignisse der letzten Monate ihm auferlegt hatten. Das Hinscheiden dieses tapferen Soldaten, welcher seit 26 Jahren in Indien gedient und in dem gegenwärtigen Kampfe durch seine Kühnheit und Geschicklichkeit so außerordentlich zu den Erfolgen der britischen Waffen beigetragen, wird tref betrauert. Zn England hat das Parlament ihm und seiner Familie reiche Pensionen verwilligt, die Königin erhob ihn zum Baronet und war im Begriff, ihm die Peerswürde zu verleihen. Aber noch ehe Havelock die ihm ertheilten Ehren und Auszeichnungen erfuhr, raffte ihn, fern von der Holmath, in welcher sein ruhmvoller Name die ganze Nation begei stert, ein rascher Tod hinweg. MM------«.! V rv. urrrrr Die Verschwörung zu Venedig. Historische Novell« von Karl «. Kessel. - --- (Fortsetzung) Der Marquis hatte inzwischen die FrnstervorhSnge an seiner Gondel eng zusammmgrzogen und indem er sich auf ttnm der- weichgepolstertem Sitzt warf UN» seine FM kquE auf ilrm reichffeDktM Fußbaut ausstdsckte, lob er seinen Gast durch einen höflichen Wink ein, ihm gvM, über Platz zu nehmen. „Nun, Signor Capitän," begann der Gesandte, nach dem er eine Weile schweigend da gesessen, „-könnt Ihr E sagen, wie lange wir diese durchlauchtigste Republck noch am Leben lassen werden?" „Das kommt aus Umstände an, Eure Herrlichkeit," entgegnete Jacques Pierre; „vielleicht noch zwei, vielleicht noch vier Monate, Länger aber gewiß nicht, als bis zum Frühjahr. Denn das ist die Zeit, wo alle Schwindsüchtigen in der Regel ihren Geist aufgeben." „Ach!" sagte Lächelnd Herr von Bedemar, „ich glaube der Löwe von Castilien ist stark genug, den Löwen von Sankt Marcus zu verschlingen, ohne daß er zu fürchten braucht, sich an ihm den Magen zu verderben." „Haben Eure Herrlichkeit," fragte Jacques Pierre, von Sr. Durchlaucht dem Bice-König von Neapel, Herzog - von Ossuna unlängst Nachrichten erhalten?" „Darüber wollte ich eben mit Euch sprechen-" ent aegnete Herr von Bedemar. „Er ist hocherfreut, daß un« kre Angelegenheiten einen so guten Fortgang nehmen und billigt vollkommen Eure Vorschläge." „Darf ich mir darüber einige nähere Mittheilungen erbitten?" < „Nun, zunächst," fuhr der Marquis fort, „hat der Herzog Euern Rath besetzt und den Benetianern durch ein Aus fuhrverbot die Zufuhr von Getreide von Apulien her ab geschnitten." „Und die Wirkungen hiervon," erwiederte Jacque- Pierre, „beginnen sich bereits zu zeigen. Je kleiner das Brot wird, um so finsterorbtickt das Volk zu seinen gnädigem Herren, die es an einer goldenen Kette halten, empor. Dazu kommt, daß durch die kühnen Anfälle der Uskoken auf dem Meere die Satzzufuhren aus Dalmatien sehr er schwert werden und auch das Fleisch ist seit einiger Zeit erheblich im Preise gestiegen. Die Zafsi tZollwächter) haben vollauf zu -thun und fast täglich fallen nächtliche Gefechte zwischen Hnen und den Schmugglern vor." „So haben wir also Aussicht," fragte der Gesandte mit einem Lächeln der Zufriedenheit, ,chieses Volk, in dessen Natur es nun einmal liegt, au seinen Fesseln zu rütteln, sobald es eine ungewohnte Leere in seinem Magen fühlt, im geeigneten Augenblick zum Aufstande zu reizend" , „Ich zweifle nicht daran," erwiederte der Capitän mit der ihm eigenen wilden Entschlossenheit, „und hoffe um so mehr darauf, wenn man in der letzten Stunde einige Säcke spanischer Dublonen unter dieses Heer von Bettlern und Kaullenzern austheitt, von denen Venedig voll ist. Das Uebrige werden zweitausend kriegsgeübte Soldaten mit ihren Lanzen und Hakenbüchsen vollbringen. „Ihr meint <üso auf diese Zahl rechnen zu könnend" . „Hierfür glaube ich im Stande zu sein, .einstehen zu können," antwortete Jacques Pierre; „denn die meisten Hauptleute der holländischen Miethstruppen sind bereits gewonnen, und auch die französische Compagnie unter den Befehlen des Capitäus Lournon ist uns sicher." „Rechnet hierzu," schaltete der ein, „noch die AM Soldaten,, welche ich unter dem Vorwande, daß sie nach Tirol bestimmt seien und angeblich am Skorbut leiden, im Lazareth auf der Insel Sauct Lazarus unterbrinAen werde." „Auch habe ich mit Freuden vernommen," sagte -er kühne Abenteurer, „daß Eure Herrlichkeit für gut fanden, Dero Keller mit einer reichen Ladung spanischer und portu giesischer Weine zu füllen." . ... „El! wozu besitzen denn die Gesandten das Privi legium von t«r Zoll-Revision »befreit zu sein, wenn sie nicht davon in ihrem Interesse Gebrauch machen wollen?" rief la chend der Marchese. „Lch fürchte nm, dies« Wein wird dep Herren Nobili etwas zu feurig sein und ihnen einen Blutsturz
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