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Sächsische Dorfzeitung : 04.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186312041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18631204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18631204
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1863
- Monat1863-12
- Tag1863-12-04
- Monat1863-12
- Jahr1863
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 04.12.1863
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Imtag, - Politische »eltfchav scheint, zu gelangen. FünfnudMaustgfler Jahrgang. LV. Quartal. WFtHhtM, tzterttljährltch deztehm durch alle tgt Poß. TugoU«. Deutschland. Die zuversichtliche Erwartung, daß in der am vergangenen Sonnabende abgehaltenen Bundestags-Sitzung mindestens die schon längst vorbereitete militärische Besetzung der zum Bunde gehörigen deutschen Herzogtümer beschlossen werden würde, ist leider bitter getäuscht worden. Die Bundes versammlung hat fast vierzehn Tage nach dem Tode des Dänen- königS hingehen lassen, ohne zu einem entscheidenden Beschlusse, wie er bei der gegenwärtigen Sachlage so dringend geboten er scheint, zu gelangen. Trotz des entschieden guten Willens ein zelner Bundesregierungen, trotz der dringenden und lauten Volks wünsche, welche ein rasches und entschlossenes Handeln fordern, ist der Bundestag aus seinem schleppenden Geschäftsgänge nicht herauSgetreten, und die Nichtzulassung des dänischen Gesandten ist der einzige positive Beschluß, welcher bisher von der Ver sammlung gefaßt wurde. Weit schlimmer noch, als diese be- klagenSwerthe Verzögerung ist aber die Stellung, welche die beiden deutschen Großmächte, Oesterreich und Preußen, in der schleswig-holsteinischen Angelegenheit einnehmen. Sie, die bisher ib viel von der Wahrung deutscher Macht und Ehre gesprochen, stehen jetzt, wo es gilt, nach diesen Worten zu handeln, in der letzten Reihe, und ihr ganzes Auftreten scheint nur dazu geeignet, daS thatkrästige Vorgehen der übrigen Bundesregierungen zu hemmen und zu lähmen. Beide Mächte, welche bisher aus leidiger Eifersüchtelei mit einander darüber haderten, durch welche Mittel und Wege die Machtstellung Deutschlands verstärkt werden solle, sie bieten sich jetzt vereint die Hand, um ein deutsches Land gegen seinen Willen und gegen das Recht seines legitimen Fürstenhauses von dem ihrem Schutz und Schirm anvertrauten Gesammtvaterlande zu lösen und es einem fremden Herrscher zu überlassen, der jeden gerechten Anspruch darauf, selbst wenn er ihn je besessen hätte, schon bei seinem Regierungsantritte durch Gutheißung eines Vertragsbruchs verwirkt hat. Wahrlich, das find traurige Zustände, bei deren Betrachtung jeder ehrliche Deutsche an dem Geschicke seines Vaterlandes verzweifeln möchte! bürg, dessen Stimmführung vorläufig Baden übernommen hatte, bis aus Weiteres jugelaffen werden. Preußen und Oesterreich, welche seit acht Jahren sich zu keiner gleichlautenden Kundgebung beim Bunde zu vereinigen vermochten, erklärten hierbei über einstimmend, daß sie sich an das Londoner Protokoll, welche- dem Dänenkönig die Erbfolge zuspricht, für gebunden erachten, daß die jenem Protokoll vorausgegangenen, mit Dänemark ge troffenen Vereinbarungen als ein untrennbares Ganze aufzufaffen seien und daß daher den Erbfolgebestimmungen des Londoner Protokolls nachzugehen sei, sobald die Krone Dänemark die vor gängigen Verabredungen (über die Verfassungsverhältnisse der Herzogtümer) aussühre, welche sie Oesterreich und Preußen gegen über seiner Zeit eingegangen sei. Die Succefsion in Lauenburg stehe dem König von Dänemark nach Ansicht der beiden deut schen Großmächte unzweifelhaft zu, eS sei deshalb kein Grund vorhanden, den dänischen Gesandten mindestens als Vertreter Lauenburgs in der Mitte der Bundesversammlung zuzulassen. Die dem dänischen Gesammtstaate günstige Auffassung Oesterreichs und Preußens hat bis jetzt eine Unterstützung von Seiten der übrigen Bundesregierungen glücklicher Weise nicht gefunden. Den eben erwähnten Antrag Sachsens, welcher bereits in den sächsischen Kammern angekündigt wurde, theilen wir voll ständig mit, wett er die Grundlage der Berathung in nächster Bundestags-Sitzung bilden wird. Er lautet: „In Erwägung: daß die zu Lebzeiten weiland Sr. Maj. König Friedrichs VN. vonDänemark, Herzogs vock Holstein-Lauenburg eventuell beschlossene Bundesexecution für da- Bundesland Holstein sämmtliche Stadien der vorbereitenden bundesmäßkqen Behandlung dergestalt durchlaufen hat, daß e- nur noch eines Beschlusse- bedarf, um die zu deren Vollstreckung nöthigen Anordnungen in Vollzug zu setzen; „daß inmittelst, infolge de- Ableben- Sc. Maj. König Friedrichs von Dänemark, bezüglich der Erbfolge in den Herzogtümern Holstein und Lauenburg eine streitige Frage dem Bunde zur Erledigung vor- tiegt- indem gemäß der durch den Londoner Vertrag vom 8. Mai 185- für die Gesammtheit der, damals die dänische Monarchie bil denden Länder festgesetzten Erbfolge Prinz Christian von Schleswig- Holstein-Glück-bürg den dänischen Thron bestiegen hat, dagegen jedoch von Seiten eine- Agnaten Erbansprüche auf die Herzogtümer Schle-wig-Holstein erhoben worden; - „daß -der Bund dem obigen Vertrage ä. ä. London, 8. Mai 185- 4» ! Dänemarks gegen den Majoritätsbeschluß protestiren wollte, ver weigerte die- der Vorsitzende und schloß die Sitzung. Eine halbe Stunde später trat die Versammlung, ohne den dänischen Gesandten, wieder zusammen. Anhalt machte seine Ansprüche auf Lauenburg geltend und beanspruchte dafür den Schutz des Bundes; der sächsische Gesandte brachte einen auf die sofortige militärische Besetzung der Herzogtümer bezüglichen Antrag ein und knüpfte daran die Erklärung, daß Sachsen zu größter Truppenstellung bereit sei. Hessen-Darmstadt beantragte die Fortstellung der Erecutionsmaßregel und erbot sich ebenfalls, seinerseits Truppen zur Reserve aufzustellen. Alle diese Anträge wurden den vereinigten Ausschüssen zur Berichterstattung überwiesen. ES erfolgte nun der Vortrag des Ausschußberichtes und wurde der Antrag auf zeitweilige Suspendirung der holsteinischen Stimme angenommen, dergestalt, daß weder der dänische Ge sandte, noch der Vertreter des Herzogs Friedrich von Augusten- Preußen und Oesterreich haben, wie von mehreren Seiten versichert wird, nicht allein den Aufschub der letzten Bundestags- Sitzung veranlaßt, sondern sie sollen auch die Schuld tragen, daß in derselben ein sofortiger Beschluß über die Ergreifung Militärischer Maßregeln abermals unmöglich wurde. DieÄundes- tagS-Sitzüng vom 28. Nov. war, obgleich sie in der Hauptsache Ku einem entscheidenden Ergebnisse nicht führte, eine sehr be wegte/ Bei Eröffnung derselben legte der österreichische Präfidial- «sandte die neue Vollmacht des Vertreter- DänemmckS, de- Derm v. Drrckinck-Holmstldt, als Gesandten für Holstein und Lauenburg mit dem Anträge vor, daß dieselbe den-vereinigten Ausschüssen zur. Prüfung überwiesen werde, Dagegen pro- testirte Herr v. Ditckinck, indem er eine solche Prüfung nicht für nothwendig hielt. Hiergegen erhoben sich aber mehrere Mitglieder der sBersammlung, und auf Antrag de- sächsischen Gesandten wurde die Frage gestellt: ob dem dänischen Gesandten, dessen Voll macht noch gar nicht anerkannt sei, überhaupt daS Protokoll offen stehe. Diese Frage wurde mit große, Mehrheit verneint; nur Oesterreich-rund Preußen haben für die-Zulassung Lin unterhaltendes Wochenblatt- für den Bürger und Landmann. — - . Nedacteur und Verleger: Friedrich Walther.
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