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Sächsische Dorfzeitung : 26.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188104263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18810426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18810426
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1881
- Monat1881-04
- Tag1881-04-26
- Monat1881-04
- Jahr1881
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 26.04.1881
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ächsische Nacheilung. Inserate werden bi« Monta-, Mittwoch u. Freitag Mtttag angenommen und kosten: dieispalt. Zeile 1S Pf. Inserateu- Annahmesteke«: Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstreniämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. . Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr»an« Müller in Dresden. Unter Eingesandt: 30 Pf. Die Arnoldische Buchhandlung Jnvalidendank, HaajenstemLBoaler, Rudolf Mosse, B. L. Daube L Eo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlm, Fraukfurt a/M. u. s. w. Gxped. u. Redaktion Dresden-Renftadl kl. Meißner Gasse S. Die Zeitung erscheint Dienstag, Dsunerstag und esnnatend fr^h. AdonnnneutS- Preis r vierteljährl. M. 1^0. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post, imstalten und durch unsere Boten. »ei sreier Lieferung in- Hau- erhebt die Post noch eme Ge bühr von 2b Pfg. Ar. 48. Dienstag, den 26. April 1881. 43. Jahrgang. Abonnements -- Einladung. Bestellungen aus die „Sächsische Dorszeitung" sür die Monate Mai und Juni nehmen alle kaiser liche Postanstatten und Postexpcdittonen gegm Vor ausbezahlung von 1 Mark entgegen. Die Verlags-Expedition. Politische Weltfchau. Deutsches Reich. Am Montag feierte Herzog Wilhelm von Braunschweig zugleich mit seinem fünf und siebenzigsten Geburt-feste sein goldene- Regierung-- jubiläum, welche- nur durch den Umstand getrübt wird, Laß mit dem unvermählt gebliebenen Fürsten dereinst daS heldenmüthige Fürstenhaus Braunschweig erlischt. Anfang- dieses Jahrhundert- fielen zwei Braunschweiger Herzöge im Kampfe mit Napoleon I. für Deutschlands Freiheit, aber ihr bei Jena und QuatrebraS vergossenes Heldenblut vermochte nicht die Dynastie Braunschweig fest zu kitten gegen den Ansturm der Revolution, die den Herzog Karl im September 1830 von dem ange stammten Thron stürzte. DaS prr'önliche Regiment diese- eigenwilligen allzu prachtliebenden Regenten hatte so unheilvolle Verhältnisse hervorgerusen, daß der Bun- deStaH den Ausbruch deS Volk-unwillenS in Braun schweig billigte und daß alle Agnaten deS vertriebenen „Diamantenherzogs" dessen Ersetzung durch seinen da mals da- Fürstenthum Oels besitzenden Bruder Wil helm zustimmten. Erzogen in den Traditionen seiner deutschgesinnien Heldenvorfahren und berufen durch den stürmischen Willen deS reformbedürftigen Volkes, bestieg Herzog Wilhelm vor 50 Jahren den Thron seiner Väter. Ein halbes Jahrhundert ist seitdem vergangen in einer Weise, die deutlich Zeugniß dafür giebt, wie Braun schweigs Fürst hin- und hergezogen wurde von dem liberalen Zuge der Zeit, der ihn zum Throne berufen und der traditionellen Begeisterung seine- Hauses für Deutschlands Größe und doch auch von dem tiefeinge wurzelten Legitimitätsgrundsatz, der ihm die Vertrei bung der ihm naheverwandten Welfenfamilie auS Hannover zu einem unüberwindlichen Kummer machte. In ihm kämpfen seit 1866 der Deutsche und der Welfen- sproß und nur die Verehrung, die seiner Person von allen deutschen Fürsten gezollt wird und die Liebe seines treuen und doch durch und durch deutschgesinnten Volkes liefern Balsam für die schwere kaum verharschte Wunde. So hat denn ein Kranz deutscher Fürsten sich in Braun schweig elngefunden, um dem Herzog den JubiläumStag zu verschönern und zu verherrlichen und das Braunschweiger Volk begeht daS Doppelfest mit loyalster Begeisterung. Am 22. Avril empfing der Herzog eine Deputation der Bürgerschaft, welche damit beauftragt war, die Adresse und einen Ehren-Pokal dem Hei zog zu überreichen. Bürgermeister Rillmeyer wie- in seiner Ansprache auf die Entstehung LeS Ehrengeschenke- hin, verlas dann die Adresse und bat den Herzog um Annahme der Gabe. Der He« zog war sehr erfreut und bekundete dies auch durch einige launige Bemerkungen. Hierauf wurden auch die anderen Deputationen empfangen. In zahl reichen Ortschaften deS HerzogthumS werden zur Er innerung an den Jubeltag Lindenbäume gepflanzt werden, im ganzen Lande sind die Armen durch reiche Gaben bedacht worden, zu denen der Herzog selbst bedeutend beigesteuert hat. So wird da- Doppelfest -a einer erhebenden Feier deutscher Fürstentugend und Volk-treue. Der BunbeSralh hat in siiner Sonnabend Sitzung die Vorlage wegen weiterer Ausprägung von 15 Mil lionen Mark in Einmal kstücken angenommen. Eine be sondere münzpolttische Bedeutung wird dieser Maßregel nicht beigelegt, die nur dem wachsenden Bedürfniß nach Scheidemünze entspricht. Dem Reichstädter ist über die von den österreichisch- ungarischen Kommiffarien namens ihrer Regierung ge machten Vorschläge wegen der Vereinbarung über »inen Handelsvertrag ein ausführliche- Promemoria unter breitet worden. Die Besprechungen ziehen sich über die Maßen in die Länge, doch hört man, daß al-bald die österreichischen Kommissorien sich von Wien ihre letzten Instruktionen gegenüber den deutschen Vorschlägen einholen werben. Der „N Preuß. Ztg." wurde mitgetheilt, daß der Fürstbischof Förster schon längere Zeit mit dem Ge danken umgehe, sich auf seine österreichische Diöcese zurückzuziehen, „so bald dies in anmhmbarrr und auch den Jnttnssen der katholischen Kirche entsprechender Weise geschehen könne". Von BreSIau aus war eine solche Absicht bisher bestritten worden. Dasselbe Blatt be spricht die russische Note über den Nihilismus, die nur eine Anregung zur Konf.renzberufung sei und kein eigentlicher Vorschlag. Eine erneute fachmännische Be- rathung, wie früher schon über die Internationale statt- gefunden, werde daS Resultat der russischen Anregung sein. Durch Vermittelung deS Finanzministers Bitter ist ein Uebereinkommen zwischen der ReichSregierung und dem Hamburger Senat über den Anschluß an den Zollverein dem Abschlusse nahe gebracht. Der Eintritt erfolgt aber erst nach Ablauf von 6 Jahren. Der Staat übernimmt auf feine Kosten die Anlage der erforderlich werdenden Baulichkeiten, wie Docks und EntrepotS, namentlich auf den Elbinseln Steinwerder und Pente, sowie auch auf dem jetzigen Petroleumlagerhof auf einer kleinen Elbinsel. Hamburg verpflichtet sich dagegen, während diesir sechs Jahre alljährlich 15 Millionen Mark als Pauschalsumme für die obigen Einrichtungen und die Zoll-Averfionalsummen an die ReichSregierung zu zahlen. Die Verhandlungen mit Bremen wegen dessen Eintritt in den Zollverband sind durch einen in Berlin weilenden Senator ebenfalls ernstlich eingeleitet. Die klerikale „Fuldaer Ztg." weist die Ansicht, daß in Folge deS Trierer Vorganges die Ernennung eine» Bi-thum-verweser» in Fulda durch den Papst unter bleiben würde, als unzutreffend zurück; ein solcher soll sogar schon drsignirt sein. — AlS Kuriosum wird die Notiz von Interesse sein, daß von den drei Mitgiiedem de- neuen badischen Ministerium- Herr Turban streng gläubiger Protestant, Herr Elstätter Israelit und der neue Justizminister Nokk Katholik ist. Qesterr.» Ungar. Monarchie. Kronprinz Rudolf ist am Freitag wieder wohlbehalten in Wien einzetroffen und von lern Kaiser am Bahn Hofe empfangen worden. — Die in letzter Zeit über eie Un zufriedenheit, welche in der Hofburg mit den Resultaten der auswärtigen Politik herrsche, gebrachten Mitthei- lungen vieler österreichisch-ungarischer Organe haben eine glänzende Widerlegung gefunden, indem Kaiser Franz Joseph den MinisterHaymrrle huldvoll in Audienz empfangen und ihm mit anerkennenden Worten die In signien deS Stephans-Grvßkreuzrs überreicht hat. Die Neure. elung der ungarischen Finanzen macht schnelle und erfreuliche Fortschritte. Die ungarische Finanzdeputaticn hat den Vorschlag der Konvertirung der Go'tnnte an genommen. Schweiz. Von dem Bundesrath verlangte der russische Gesandte in Bern die Austreibung von 12 Russen, die an dem in Genf erscheinendrn „Revolte mitarbeiten, worunter sich auch der alS Parleihaupt geltende Fürst Kropotkin befindet. Drr BundrSrath verlangte dröhalb von der Kantonrezierung genauen Bericht über das Treiben der russischen Flüchtlinge. Der Polizeipräsident Heridier verweigerte den Genfer Socialisten die Erlaubniß einen Protest gegen die Hin richtung der Nihilisten an dm Straßemcken ankleben zu lassen. Ueberhaupt giebt sich in der Schweiz die Neigung kund durch Maßregeln auS eigenem Antriebe einem etwaigen Drucke von Außm zuvorzukommen. Italien. Da- reorganisirte Kabinet wird sofort wieder eine Feuerprobe zu bestehen haben, da der Ad- geordnete Damiani von der Gruppe KriSpi schon in der ersten Kammerfitzung verlangen wird, daß über seinen, ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung ent haltenden Antrag die Debatte sofort eröffnet werde. Der frühere Minister Minghrtti, hielt in Bologna eine politische Rede, in welcher er die auswärtige Politik Feuilleton. Der Bruder seiner Mutter. Erzählung von Lari Achmelmg. l10. Fortsetzung.) Sir Barrows körperliche und geistige Verjüngung hielt fast volle sechs Jahre vor; nach Ablauf dieser Frist nahmen jedoch die körperlichen Kräfte wie die GeisteSfähigkeiten deS Baronet- mit rapider Schnellig keit ab. Die noch einmal aufgeflackerte Lebensflamme hatte zu viel Material de- Körpers verbraucht und nach kurzem Unwohlsein schied Sir William eine- LageS sanft und ohne Kampf auS dem Dasein, welches ihm Freuden und Leiden, Sorgen und Anstrengungen reichlich zugetheilt hatte. In dem Testamente Sir Williams war Frau und Tochter nur eine mäßige Rente zugesprochen. Für den Fall einer Verheirathung der Letzter» sollte ihr auS dem Privatvermögrn der Familie die Summe von zehntau send Pfund auSgezahlt werden. Aller sonstiger Besitz war dem kleinen Edgar — dem zukünftigen Majorat-- Erben bestimmt. Edgar erhielt einen Vormund und sein Vermögen ward einstweilen für ihn administrirt. Die Erziehung Edgar» blieb vorläufig der Mutter deS Knaben überlassen. Doch auch dieser war nicht mehr vergönnt denselben über die Kinderjahre hinau» zuleiten. Lady Barrow hatte ja in früheren Jahren dasselbe wie ihr Gemahl zu leiden gehabt und während Sir William nur seine Freude an dem spätgebornen Sohne hatte, belastete die Geburt desselben seine vermeint liche Mutter aufS Neue in einer Weise, von der außer ihr und der Tochter Niemand eine Ahnung hatte. Lady Barrow kam, seit der Knabe getauft und alS ihr und Sir Williams Sohn in daö Kirchenbuch deS nächsten Fleckens eingetragen worden war, auS einer Art fieberhafter Aufregung gar nicht mehr heraus. Und dennoch mußte sie sich zu beherrschen suchen, um nicht in einer schwachen Stunde ihrem Gemahl ein Geheimniß anzuvertrauen, welches unsagbares Unglück über die Familie zu bringen im Stande war. Die gute Dame schwand daher schon seit Jahren wie ein Schatten dahin und eS darf wirklich für ein Wunder gelten, daß sie den Gemahl um volle vier Jahre überleben konnte. Edgar war zehn Jahre alt, alS auch sie auS dem Leben schied und jener hierdurch völlig unter die Obhut der Schwester kam. Mehr oder weniger war die- ja schon früher der Fall gewesen. Schon immer hatte Elisabeth die Wär terinnen deS Knaben beaufsichtigt und bei seiner Pflege thätig mit eingegriffen. Von ihr geführt, hatte der Kleine seine Beinchen gebrauchen lernen und von ihr angeleitet, war sein Lallen zu Worten geworden. Später hatte sie seine kindlichen Spiele überwacht und dieselben mit ihm betrieben. An seinem ersten Unterrichte be- theiligte sich Elisabeth eben so viel, wie die zu solchem angenommene Gouvernante. ES konnte keine besorgtere, liebevollere Schwester geben, alS eS Elisabeth für den jüngeren Bruder war. Vielleicht ein Jahr, oder etwas später, nach dem Lode der Mutter, trat auf Anordnung deS Vormunde-, an Stelle der Gouvernante rin Informator; im Uebri- gen blieb da- Verhältniß zwischen Bruder und Schwester auch jetzt noch dasselbe. AlS Edgar 14 Jahre zählte, schickte ihn der Vor mund in Begleitung deS LehrerS nach einer größeren Stadt, um dort eine jener Lehranstalten zu besuchen, welche eigen- für Söhne adeliger Kamillen in England gegründet worden sind. Die dadurch nothwendige Trennung der Geschwister von einander ward Beiden ungemein schwer. Ganz besonder» zeigte sich Elisabeth von derselben ergriffen. Ihre lauten Schmerzen» Ausbrüche beim Abschiede von dem jüngeren Bruder, Lem sie allerdings bi-her nicht allein die Mutter, sondern beide Eltern ersetzt hatte, waren so gewaltig, daß sie räthselhaft erschienen und sogar einige Zeit für den Gesundheitszustand der immer ' noch jungen Dame fürchten ließen. Mit der Zeit linderte sich indessen auch dieser Schmerz Elisabeth- wieder; sie begann von Neuem sich den Pflichten der Vorsteherin deS Hau-wrsen- hinzugeben. Vielleicht fand sie in der Hoffnung auf spätere Ver einigung mit dem geliebten Bruder Trost und Stärke, die einstweilige Trennung von demselben zu ertragen. Ein kurze- Wi.versehen fand übrigen- schon bei den gelegentlichen Besuchen statt, welche Edgar im Laufe der nächsten Jahre in der Heimath machte. Die- waren Momente großen Glücke- für Elisabeth. Sonst herrschte seit Edgar- Entfernung auf BarrowSborough Einsamkeit i und Stille. In dieser Weise verstrichen acht Jahre. Edgar verließ mit fiebenzehn Jahren die Universität Cambridge. AlS er sein neunzehnte- Lebensjahr vollendet, wurden auch die Univrrfität-studien aufgegeben und drr nun-
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