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Sächsische Dorfzeitung : 05.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188406053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840605
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-05
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 05.06.1884
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iiliWie DachckmI. »r »i.sa. e. le Donnerstag, den 5. Juni 1884 46. Jahrgang iftor nach einem solchen inquisitorischen Mittel greift, 'n liegt allerdings keine Veranlassung vor. Bei der Be Jahre Zuchthaus und dauernde Entziehung der Advokatur, ; Feuilleton a. ei 0VU« uon: ovuS Mi eter. der der Ubr und ter err gt: »r der als die Be- ir rr Das Gespräch verstummte, denn eben erhob sich auch der Graf, zündete sich noch eine Cigarette an und schritt ebenfalls langsam dem Ausgange zu. Wahrnehmung der Geschäfte eines Staatsministers be traut worden. Als eigentlicher Nachfolger des zurück getretenen Ministers v. Starke bezeichnete man den hessischen Gesandten am Berliner Hofe, Geh. Staats- rath Or. Neidhardt, dem auch daS — jetzt noch besetzte — Finanzministerium zugedacht sein soll. Ein heftiger Konkurrenzkampf zwischen der deutschen und englischen Baumwollenindustrie tobt gegenwärtig in Damaskus. Die Franzosen, bei denen jetzt die Hebung der eigenen Industrie in allen möglichen Tonarten ver handelt wird, denken schon daran, hier die Rolle deZ sich bei dem Anblick zweier Streiter freuenden Dritte^ werden dis Rontnß Mittwoch u. Freit»« Mittag angenommen und kosten: dirifpalt Zeile 1bPf. Unter Eingesandt» 30 Ps. 30. 8. .35 L Herr Ubr Uhr 884. und orm. «bd». rn: chte «i Ige> bei dieser Gelegenheit auch die Kolonialfrage, allenthalben das lebhafteste Interesse erregt, zur sprechung kommen. Nach neuerer Meldung auS Darmstadt ist Staatsrath Finger nur „bis auf Weiteres" mit g des Antrages in der französischen Nationalver- ung wurde derselbe s. Z. namentlich von dem tmten der Republik, ThierS, energisch bekämpft, rlbe betonte besonders die bei einer Einmischung Finanzbeamten in die intimsten geschäftlichen Be lingen der Steuerpflichtigen unvermeidlichen Uebel- dk; die Sache würde auf eine wahre Inquisition Auslaufen, wenn man sich nickt rein auf die Dekla- ioa der betreffenden Geschäftstreibenden verlassen lle. In letzterem Falle würde der Fiskus betrogen den, während der Staat im ersteren Falle zu Maaß- eln zu greifen gezwungen sei, vor denen er zurück- ncke. Thiers fuhr fort: „Er könne sich keine Maaß- el vorstellen, die für Handel und Wandel gefährlicher an und für sich verdammungswürdiger sein würde, die, die den Geschäftsmann zwänge, seine GeschäftS- ckn und seine Handelspapiere jedem Steuerbeamten im zu legen." Weiter wies er darauf hin, wie be- ÜZ der Amerikaner Wells bei Einbringung der bezüg- Vorlage im amerikanischen Repräsentantenhause „DaS ist ein undankbares Beginnen und in Regel erntet man für seinen guten Willen nichts eine recht gründliche Zurückweisung," meinte Jener. Abonnements - Einladung. vestellungm auf die „Sächsische Torfzeitung" -m Monat Juni nehmen alle kaiserlichen Post- Mn und Pofterpedttionen gegen VorauSbe- lung von 50 Pfg. entgegen. vereits erschienene Nummern werden, soweit M, nachgeliefert. Die Verlags-Expedition. gestreiften wollenen Decke belegt war. Vor ihm hatte ein großer viereckiger Tisch seinen Platz, ebenfalls mit einer Decke belegt, deren Alter an verschiedenen defekt gewesenen, aber sauber auSgebesserten Stellen zu erkennen war. Ein kleiner, mit Glasthüren versehener Sckrank, in welchem eine Anzahl buntbemalter Taffen und anderes Porzellangeschirr, verschiedene Gläser, Krüge und sonstige Gefäße zu sehen waren; ein Nähtisch, auf welchem ein Arbeitskörbchen stand und eine Anzahl Polsterstühle ver vollständigten daS Mobiliar, während auf der Kommode eine seltsam geformte alte Vase mit einem Strauße frischer Die Kapell? spielte die heitere Melodie deS Schatten tanzes aus Meyerbeers Oper „Dinorah," die herrlichen Gasdekorationen, Lustres und sonstigen Lichteffekte, an denen der Garten deS Belvedere so reich ist, strahlten tausendfache Lichter aus und drunten über dem Wasser zogen sich drei feurige Doppelguirlanden, die Gaslaternen der Brücken, von einem Ufer zum andern sich zitternd in den Wellen spiegelnd. Im Osten aber, über den malerischen Loschwitzer Höhen, stieg langsam und feierlich der Mond empor und goß sein magisches Licht über das schöne Elbthal, daß es erglänzte wie eine Zauberland schaft aus Tausend und eine Rächt. — Die Wohnung des pensionirten Registrators Hert ling bestand nur aus einer Stube und zwei Kammern, welche zu beiden Seiten deS Zimmers lagen. Die Möbel in demselben waren dürftig, altväterisch und zeigten deut Unter fremder Flagge. Roman von Moritz Lilie. (3., Fortsetzung.) „Das Geschäft wäre vorläufig abgemacht," sagte sich erhebend, „Sie sehen mich in den nächsten gen wieder. Inzwischen will ich einen Plan ent- en, den wir dann gemeinschaftlich durchberathen mdgiltig feststellen wollen. Für heute gute Nacht, Graf!" .Erkennen Sie den wieder?" fragte am nächsten Ue ein Herr seinen Nachbar, als Praß an ihnen iberschritt. Der Andere schaute dem Davongehenden nach. „Alle Wetter, daS ist ja der Advokat Praß, der einst »nne so bedeutende Rolle spielte und in der Gründer- it an allen industriellen Unternehmungen betheiligt war!" e er im Tone höchsten Erstaunens. „Ganz recht, der ist es," stimmte der Erste bei. „Er e ein auffallend großes HauS, hatte eine prachtvolle Etchage und Livröediener und verkehrte in den vornehmsten treism, bis die Pauke ein Loch kriegte, eines schönen ^nzms in seinem Bureau der StaatSanwalt erschien »t den sauberen Herrn Doktor wegen Fälschungen und 'chlagungen in bedeutender Höhe ein Freiquartier Numero Sicher anwieS. Die Sache erregte damals Aufsehen und bei der öffentlichen Hauptverhand- vor dem Schwurgerichte war der Saal Kopf an gefüllt. DaS Ende vom Liede waren dreiundeinhalb eine schwere, aber wohlverdiente Strafe." „Mit dem Ehrgefühl dieses Mannes scheint es auch zu hapern, sonst würde er nach verbüßter Strafe nicht wieder hierher zurückgekommen sein, wo er jetzt doch eine sehr klägliche Rolle spielen muß," versetzte Jener. „Das hat der wohl niemals besessen, sonst würde er sich nicht haben zu Verbrechen aus Eigennutz Hinreißen lassen," meinte sein Gefährte, „und was sein Hierherkommen betrifft, so kann ich mir das schon erklären. Wir haben hier eine bedeutende Fremdenkolonie, deren Mitglieder hin und wieder juristischen Beistandes bedürfen; auf diese scheint Praß sein Augenmerk gerichtet zu haben, er kennt die Lokale genau, wo Ausländer verkehren, sein elegantes, geschmeidiges Wesen verschafft ihm leicht Zutritt in diese Kreise und damit ist die Bahn geebnet. Darf er auch nicht öffentlich prakticiren, so giebt es doch eine Meng- Rechtsgeschäfte, die sich sehr gut unter der Hand abwickeln lassen und — wo kein Kläger, da kein Richter." „Ganz recht, und der Mann dort scheint auch ein Fremder zu sein, der dem abgesetzten Advokaten inS Garn gelaufen ist," ergänzte der Tischnachbar. „Man sollte wirklich dem alten Herrn über die Persönlichkeit Praß' die Augen öffnen, ihn vor diesem schlimmen Pa tron warnen." Politische Weltschau. Deutsches Reich. Die von der preußischen Itgitrung neuerdings im Bundesrathe eingebrachte leschäftsfteuer erscheint nicht zum ersten Male in k Geschichte der modernen Steuergesetzgebung. Zwei moten sind in verzweifelten finanziellen Lagen diesem Uttel, die Kaffen zu füllen, näher getreten, die Ver- oigten Staaten während deS Sessionskrieges und ^mkreich, als eS die Milliarden für die KriegSent- jtidigung beschaffen mußte. In den Vereinigten klaaten wurde eine solche Steuer thatsächlich einge- Urt, aber schon im Jahre 1871 war sie von allen mrtheilt und wurde auf Grund eines Berichtes von kn Steuer-Kommissar Wells, als gerade das solide Mftliche Leben lähmend, wieder abgeschafft. In k-nkreich lehnte selbst in der Nothlage, in welcher sie v befand, die Nationalversammlung den bezüglichen Anschlag ab. Daß ein Staat in normaler finanzieller hr 50 Mi fahrt», S. lS. t. t 45 4. i 10. 2,45. l0,50. 3,5. 1,15.3,50. ,35.3^5. ',40. 10. ,20. « « >,25. 7,» 10,35. 1,15.3,50 7.30.8.8, ,20.8,ro. 2,15. 1 ,30. 7,35. 10,40 !,SO. 3,55 ,5. 7,55. ».5. 40. 7,35. K.,50. 1 >,45 4,35 15. 7,45 15. 45 . 7,40. ,55. II,4 >0 4,40. 50. 8,50 45. 8,5! 5 s ü5. 5.8,55 iO. 7.50 1150 5. 4^0 8,30 » Ü^5. I 1. 1,30. Ü^5. s.8,40. ,1 8t- gk- de» ' liche Spuren langen Gebrauchs. Eine Kommode, im - Geschmacke des vorigen Jahrhunderts, geschweift, mit i Säulen an den Seiten und großen Schlössern mit Meffing- i blechbeschlag, stand an der einen Seite der Wand, ihr gegenüber ein altes Kanapee, dessen Sitz mit einer bunt- 1,80 Mark von 100 Kilogramm der zur Zuckerbereitung bestimmten rohen Rüben erhoben. Wird Zucker über die Zollgrenze ausgeführt oder in öffentlichen Nieder lagen niedergelegt, so wird, wenn die Menge wenigstens 500 Gramm beträgt, pro 100 Kilogramm folgende Steuervergütung gewährt: a) für Rohzucker 18 Mk., d) für Kandis und für Zucker in weißen, vollen, harten Broten, Blöcken, Platten oder Stangen 22,20 Mk., e) für allen übrigen harten Zucker, sowie für allen weißen trockenen Zucker in Krystall-, Krümel- und Mehlform 20,80 Mk. Ferner treten sodann an die Stelle der bisherigen Bestimmung, die Besteuerung deS im Jnlande erzeugten Rübenzuckers betreffend, die fol genden Verordnungen: Die Inhaber von Rübenzucker fabriken sind verpflichtet, über ihren gesammten Fabriks betrieb, besonders über die Menge und Art der verar beiteten Zuckerstoffe und der gewonnenen Produkte, nach den von der Steuerbehörde mitzutheilenden Mustern An- schreibungen zu führen. Die Inhaber von Zucker- Raffinerien, von Melasse-EntzuckerungS-Anstalten ohne Rübenverarbeitung und von Stärkezucker- oder Stärke- syrup - Fabriken sind verpflichtet, biS zum 1. August 1885, sofern aber die Anstalt erst später errichtet wird, innerhalb 14 Tagen vor der Eröffnung des Betriebes, der Steuerhebeftelle des Bez rkS schriftliche Anzeige von dem Bestehen der Anstalt zu machen, desgleichen von einem Wechsel in der Person des Besitzers oder einer Verlegung des Betriebes in ein anderes Lokal oder an einen anderen Ort binnen 14 Tagen. Der Gesetzent wurf ist im Großen und Ganzen nach den Vorschlägen der Enquete-Kommission gestaltet. Eine durckgreifende, den Principien gerechter Besteuerung entsprechende Regelung der Frage ist dieser Gesetzentwurf noch nickt. — Die Vorlage über Dampfer-Subventionen soll alsbald im Reichstage zur Berathung gestellt werden und wird Jnferatew- Annahmestele«» Die -lrnoldische Buchhandlung Jnvalidendank, Ha asenstein LBogle», Rudolf Moffe, V L. Daube L T». in Dresden. Leipzig Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. n. f. w. Sin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmax MüSer in Dresden. t^und durch Voten. Lieferung 4«^ erheb! di» »»ch eine Ge- hr-n w Pfg. t n PedaNt», erschein» -terfttß, murftag >md gezeigt habe, daß die Zwangslage, in welche die Steuer pflichtigen durch alle derartige Beunruhigungen gesetzt würden, die öffentliche Moral schädige, indem selbst der solideste Geschäftsmann vor die Alternative gestellt werde, entweder seine geheimsten Interessen Preis zu geben oder Handlungen zu begehen, die er mit seinem Gewissen nicht vereinigen kann. Die französische Natio nalversammlung wieS auch in der That damals den Antrag zurück und nach zwölf Friedensfahrer» soll eine Steuer, die den Besiegten in ihrer fiSputschen Härte unerträglich schien und von ihnen abgelehnt wurde, der Geschäftswelt der siegenden Nation auferlegt werden! Ein solcher Vorschlag, bemerkt hierzu die „National- Ztg.", ist ein seltsames Zeichen preußischer Finanzkunst. Von allen Seiten werden Stimmen gegen das oben er wähnte neue Besteuerungsprojekt laut. So hat auch Dr. Jerusalem, der Direktor der Leipziger Diskonto- Gesellschaft bereits eine Anzahl Grossisten und Bankiers aufgeboten, um die Handelskammer zu drängen, daß sie „ihre gewichtige Stimme gegen jenen Gesetzentwurf er hebe" und alle gesetzlichen Mittel ergreife, um von dem gesammten Handelsstande die drohende Gefahr abzu wehren und von den Leipziger Stadtverordneten hat er ebenfalls verlangt, daß sie gemeinschaftlich mit dem Rathe bei der Staatsregierung vorsprechen, damit diese im Bundesrathe all ihren Einfluß gegen die Annahme der grundverderblichen Vorlage geltend mache. Bei der Zusammensetzung der Handelskammer läßt sich ein Sturm auf die Vorlage erwarten; zweifelhafter ist dies bezüg lich der Stadtverordneten, da dort von den Juristen, dem Geh.-Rath Wach und dem Vorsteher Ur. Schölt die Frage der Kompetenz in die Quere geworfen worden ist und einer vorgängigen Prüfung unterzogen wird. Die Sache wird aber so dringend gemacht, daß sich die Stadtverordneten nicht einmal während der Pfingstwoche Ruhe gönnen, sondern ausnahmsweise deshalb Sitzung abhalten und so mag man sehr gespannt sein, ob da selbst die Juristen oder die Kaufleute die Oberhand behalten werden. Or. Jerusalem hat wenigstens bei den Stadt verordneten erklärt, daß er bei seinem Vorgehen „im Namen des gesammten Handelsstandes" spreche und daß „jedes größere kaufmännische und industrielle Geschäft, besonders Spekulationsgeschäft, unmöglich" gemacht, und Leipzig also total ruinirt würde, wenn der Entwurf Gesetz werden sollte. Eine bündigere Versicherung ließ sich doch nicht geben. Der dem BundeSrathe jetzt neu vorgelegte Gesetz entwurf über die Zuckersteuer schreibt vor, daß die §§ 1 und 3 des Gesetzes vom 26. Juni 1869, die Be steuerung des ZuckerS betreffend, mit dem l. August 1885 außer Kraft treten. Dieselben werden durch folgende Bestimmungen ersetzt: Die Rübenzuckersteuer wird mit
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