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Sächsische Dorfzeitung : 05.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188505052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18850505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18850505
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-05
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 05.05.1885
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werden bis Montag, Muiwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dlelspalt.Zeile 15Pfg. Unter Eingesandt: 30 Pfg. Ixtzed. u. Redaktion Dresden-Rcustavt » Meißner Sasse 4. Lie Zeitung erscheint Dtcnftas, Dsnuerstag und «»«««Hens >d,nne»e«t»- Preis: »krlelphrl.Mk.1^0. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung WS HauS erhebt die Post noch eine Ge- bahr von 2S Pfg. Inseraten» Annahmcstclen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidcndank, Haasenstein L Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube L Co. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. achsische AorheitmK Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kql. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kql. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kql. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur and Verleger Kerrman« Müller in Dresden. Mr. 53. Dienstag, den 5. Mm 47. Jahrgang. Politische Weltschau. DeutsckeS Neick. Die deutsche ReichSregie- I rung hat nunmehr die Bedingungen veröffentlicht, ! unter denen der Betrieb der vom Staate zu subventio- ! nirenden überseeischen Dampferlinien an Privat-Unter- nehmer vergeben werden soll. Danach sind folgende Fahrten einzurichten: Für den Verkehr mit Ost- j asien: l. eine Linie von der deutschen Küste nach ! China und zwar über einen belgischen oder holländischen Hafen, Suez, Aden, Kolombo, Eingapore nach Honkong; 2. eine Anschlußlinie von Honkong über Shanghai nach i Korea und Japan (Yokohama), Z. Für den Verkehr > mir Australien: I. eine Linie von der deutschen Küste nach ! dem Festlande von Australien und zwar über einen belgi schen oder holländischen Hafen, Suez, Aden, die Tschagos- Jnseln, Adelaide, Melbourne bis mindestens Sydney; 2. eine Anschlußlinie von dem australischen Festlands nach den Tonga- und Samoa-Jnseln. Eine Zweig- i linie von Triest über Brindisi nach Alexandrien. Auf j den unter und ii genannten Postdampferlinien sind jährlich hin und zurück je 13 Fahrten in Zeitabständen ! von je 4 Wochen, auf der Mittelmeerlinie (( ) je 26 i Fahrten zum Anschlusse an die Linien nach und von j Ostaslen und Australien auszuführen. Die aufzustellenden Fahrpläne, sowie etwaige Abänderungen derselben unter- j liegen der Genehmigung deS Reichskanzlers. Andere - als die fahrplanmäßigen Häfen dürfen mcht angelaufen werken. Die Fahrten müssen auf sämmtlichen Linien mit einer Geschwindigkeit von mindestens 11'/- Knoten in der Stunde erfolgen, so daß also z. B. die Reise > von Brindisi nach Alerandrien höchstens 72 Stunden währen darf. Der Unternehmer haftet für die seinen i Schiffen anvertrauten Postsachen in demselben Umfange, ! in welchem die Reichspost-Verwaltung durch Gesetze und ! Verträge für verloren gegangene oder beschädigte Sen- i düngen zum Schadenersätze verpflichtet ist. Ferner hat ! der Unternehmer die AblösungSmannschaften der kaiser- ! lichen Marine, sowie Waffen, Munition, AuSrüstungs- > gegenstände und Proviant für die im AuSlande befind- j lichen deutschen Kriegsschiffe gegen ermäßigte feste Sätze zu befördern, über deren Höhe eine Vereinbarung Vor behalten bleibt. Im Falle einer Mobilmachung der Ma- - rine ist der Unternehmer verpflichtet, auf Verlangen der Regierung die in die Linien eingestellten Dampfer gegen eine dem vollen Werthe entsprechende Vergütung dem j Reiche eigenthümlich zu überlassen. Erreicht die Ein- ! nähme aus dem Betriebe der genannten Dampfschiffs- " linien einen nock näher zu vereinbarenden jährlichen . Durchschnittssatz, so ist der Reichskanzler berechtigt, nach Ablauf der fünf ersten Betriebsjahre den Unternehmern größere Leistungen z. B. in Bezug auf schnellere oder ' vermehrte Fahrten rc. aufzuerlegen oder die Subventions summe entsprechend zu vermindern. Der Statthalter in Elsaß-Lothringen, v. Manteuffel, hat den preußischen General der Kavallerie, v. Heuduck, beauftragt, ihn bis auf Weiteres in allen Dienstobliegen heiten zu vertreten und zwar in der Weise, daß v. Heuduck die persönliche Verantwortung für die Verwaltung der Reichslande dem Kaiser gegenüber übernimmt. Manteuffel hat sich nur die Territorial-Befugnisse, die dem Kom- mandirenden der Armee in Elsaß-Lothringen zustehen, den Befehl über die Festungen Metz und Straßburg und über die Gendarmerie, die Genehmigung zur Auf hebung bestehender Korpsbefehle, die Entscheidung in allen ehrengerichtlichen Officierkorps-Angelegenheiten, den Erlaß aller Verordnungen betreffend die Ruhe und Sicher heit des Landes und endlich die Verhandlungen mit dem Ministerium in Berlin über grundsätzliche Fragen Vor behalten. Wie auS den Provinzen Westpreußen und Posen berichtet wird, sind daselbst in den letzten Tagen zahlreiche russisch-polnische Unterthanen des Landes verwiesen worden und zwar soll die preußische Regie rung dabei insofern mit einer besonderen Härte ver fahren sein, als diese Maaßregel auch Personen gegen über zur Anwendung gebracht wurde, die bereits seit Jahrzehnten auf deutschem Gebiete ansässig sind, sich dort verheirathet und Grundbesitz erworben haben. Da außer dem zu befürchten steht, daß infolge dieses Vorgehens der Regierung ein Mangel an landwirthsckaftlichen Arbei tern entstehen wird, hat sich eine auS den Reichstags- Abgeordneten der genannten Provinzen bestehende De putation zu dem preußischen Minister des Inneren, von Puttkamer, begeben und ihn um Nachsicht den russisch polnischen Unterthanen gegenüber ersucht. Der Minister soll jedock erwiedert haben, er sei nickt in der Lage, die betreffenden Verfügungen zurückzunehmen, da die selben auf Grund eines Beschlusses erlassen wären, der vom Staatsministerium gefaßt worden sei. Auch könne eS nur eine sehr beschränkte Anzahl von Personen sein, welche in der oben geschilderten Weise gebunden wären und nun das preußische Gebiet verlassen müßten. In Kamerun ist nunmehr die Ordnung völlig wieder hergestellt, nachdem am 21. März die Joß-Leute den Mörder unseres LandSmannes PantäniuS ausge liefert, dem König Bell sich unterworfen und das Ver sprechen geleistet haben, sich dort ansiedeln zu wollen, wo der deutsche Admiral ihnen Land anweisen wird. Der Mörder Mdumbe, der ohne Auftrag seiner Häupt linge PantäniuS getödtet hatte, wurde sofort kriegS- rechtlich abgeurtheilt und am Strande unter der deut schen Flagge erschossen. Er benahm sich muthig, stand gerade und aufrecht (natürlich mit verbundenen Augen) vor d.n Mündung» d.r G-w-h.- "d fi-I lamloS zu N°^n dn n-cksi-n Pl.n--schung d-S Bund«Sr-ch,S. ^N der I kommenden Donnerstag statt- Liüünung üb-r di- non Pr-Uß-N bchuf« "Uf-rm ?-r S,r-fpr°«ß-Ordu"°g und d-S Gerichts.Verfassungs-Gesetzes ewgebrachte Vorlage er- Agm In wdhi un»m».«»n K--'s-n g-d- di, Ansicht dahin dkß. was di. b--n,t°F- H-r-bk^g d-r Zahl d-r G.schw°r,n,n »°n 12 NU' 6 b-mff-. mogi.ch.rnms. -b-ns° vi,l« Stimm," dnsüt. w,«d-g-z-n. abg,g,b,n werden dürften Da bei Stimmengleichheit ,m Bundes- rathe daö Präsidium, also Preußen, den AuSicklag grebt, so ,st es n.cht unwahrscheinlich, daß der Antrag auf Vermin derung der Zahl der Geschworenen zur Annahme gelangt. In diesem Falle dürfte di- Vorlage nock .m Lause dieser Session dem Reichstage zur Berathung unterbreitet werden. - Obwohl in einer der letzten Sitzungen deS preußischen Abgeordnetenhauses ter Finanzminister die Erklärung abgegeben hat, eine Vorlage behusS Einführung deS Tabaksmonopols werke dem Parlamente weder in der laufenden, noch in der nächsten Lession zugehen, so halt man dessenungeachtet in gewissen Kreisen an der Ueber- zeugung fest, daß an leitender Stelle das Tabaks monopol nickt aufgegeben worden ist und daß die Einführung desselben in dem ersten, geeignet erscheinen den Augenblicke doch versucht werden wird. In wie weit diese Anschauung berechtigt erscheint, ist ,m Augenblicke schwer zu entscheiden. , In seiner Sitzung am Freitag trat der Reichstag in die zweite Berathung der mehrfach erwähnten Vor lage, welche eine Ausdehnung des bereits bestehenden Unfall- und Krankenversickerungs-GesetzeS auf weitere Kreise bezweckt. Ohne daß eine erhebliche Debatte stattgesunden hätte, wurden die ersten zwölf Paragraphen der Vorlage gemhmigt. — Am Sonnabend setzte daS Haus die Berathung über die Zolltarif-Novelle fort. Der Antrag des Abg. Böttcher, den Zoll für die minera'rschen Schmieröle erst mit dem 1. Juli in Kraft treten zu lassen, wurde angenommen; ebenso fand der Antrag deS Abg. v. Frankenstein, den Termin für Ein führung deS Cichorien-Zolles bis zum 1. Januar 1886 hinauszuschieben, Genehmigung. Sodann gelangten die Anträge der Kommission zur Annahme, wonach die Zollsätze für Branntwein, Kraftmehl, Puder, Stärke, Stärkegummi, Nudeln und Maccaroni sofort, für Mohn, Sesam und Erdnüsse am 1. Oktober, für RapS, Rüb- saat und die übrigen Positionen bis Paragraph 2 der Novelle am 1. Juli in Kraft treten sollen. Zum Schluffe wurde die ganze Zolltarif-Novell? genehmigt. Frankreich. In der Sitzung des Pariser Ge- meinderathes am 30. April wandte sich Delabrouffe mit Feuilleton. Amro der Geister. Von I. v. Jaminiet. (1. Fortsetzung.) Schluchzend theilte Gisela dem Geliebten mit, daß alle Hoffnung auf Glück verschwunden sei, da sie in wenig Wochen in daS Kloster der heiligen Barbara eintreten, den Schleier nehmen müsse. Pater Luigi dränge den Later unaufhörlich mit Erfüllung deS Gelübdes ihrer Leitern; er verlange das der Kirche zugesagte Erbe der Mutter. „O, Amro! es giebt keine Rettung für mich!" „Als Entführung!" sprach Amro laut und entschieden, da all' sein tröstlicher Zuspruch bei Gisela vergebens war. Wie ein Donnerschlag, das Leben ihres Vaters be drohend, wie ein Todesstoß in sein Herz, traf Gisela dies Wort. Kalte Windstöße der Herbstnacht strömten durch die leeren Fenster. ES war dunkel um die Beiden, denn die kleine Laterne auf der obersten Stufe der Treppe, welche in dies öde Gemach führte, warf nur «inen matten Rester auf die Steinbank der ersten Nische, darum konnte auch kein Lauscher sehen, wie trostlos, in Thränen aufgelöst und hingebend Gisela an der Brust deS jungen Fürsten ruhte, wie tausend glühende Küsse unter heiligen Ge lübden gewechselt wurden, daS Gegentheil von dem be schließend, waS Graf OSlar Ezerno und Pater Luigi fast zu gleicher Zeit einander geschworen. Amro be stimmte die Nacht, wo, noch im Trubel d-S Feste-, in der Kapelle der Gruft ihre Vermählung und auch von - j dort auS die Flucht stattfinden sollte. Gisela, das freie Kind der Berge, in dichten Kloster- ! mauern vergraben, fand unausbleiblich ihren Tod unter dem Schleier. Dieser entsetzenSvolle Gedanke bestimmte , sie, allen Plänen deS Geliebten zu willfahren; mochte ; Pater Luigi sie verfluchen, der Vater sie verstoßen! ! Bei Amro, mit ihm wollte sie leben, fliehen bis an s ! Ende der Welt! Aller Noth, aller Entbehrung wollte j sie Trotz bieten, ohne Klage und Reue! Dann endete : die Zwiesprach, so bedeutungsvoll für das ganze Leben Beider. Gisela leuchtete die verfallene Treppe deS Thurmes herab, bis sich die eiserne Pforte kreischend in ! ihren Angeln drehte, prasselnder Schutt und Steingeröll ! unter Amro s gewagten Sprüngen von der Höhe löste / ' und in den Burggraben stürzte, ihr die Gewißheit gebend, j daß der Geliebte, der hochgeachtetste der jungen Edel leute des ganzen Distriktes, Fürst Amro TiSmari, nun wie ein Dieb, durch die Schatten der Bäume gesichert, : zur hohen Mauer der Burg schlich, von welcher herab ; er mit einem salto mortale sich auf da- Pferd schwang, ! daS sein Diener Nazki auf die Felsenplatte geführt, den ' i Gebieter auf diesem gefahrdrohenden Punkte erwartend, f j Unbemerkt im Dunkel der Nacht jagte derselbe tollkühn j der eigenen Burg zu, dem Schlosse auf dem hohen j i Rasbojnik-Beli. Tausend Pläne wogten durch den Kopf deS jungen ' ManneS. In der Gluth der Leidenschaft glaubte er, nur 'i ; Gisela'S Glück an seiner Seite gründen zu können, ohne i zu erwägen, welche Kämpfe und Seelenqualen sie über winden müsse — und was Alles störend in die AuS- > führung der so schnell ersonnenen Vermählung treten könne. Gisela schritt ohne Grauen trotz der verlöschten Laterne durch die breiten Gänge und leeren Hallen ihrem Gemache zu. Sie warf sich vor dem Bilde der Märtyrerin Barbara nieder, fiehete um Muth und Kraft zu der morgen stattfindenden Zwiesprache mit dem Vater. Von Neuem flossen ihre Thränen, wenn sie an daS Leid dachte, welches sie ihm absichtlich bereiten wollte; bisher hatte sie nie vermocht, ihn zu betrüben und jetzt? Aber Amro s Liebe übte eine unwiderstehliche Gewalt; der Gedanke an ihr beiderseitiges Glücke- ließ sie die Furcht vor dem Kloster, deS Vaters Schmerz, Pater Luigi'S Zürnen, kurz AlleS vergessen. Sie schwelgte in der Erinnerung der Glückseligkeit der verflossenen Tage, denn wo fände nock ein M-nschen- Herz hienieden Sonnenschein, wenn nickt Nebelschleier das künftige Leid verhüllten? sich über das Durchkämpfte, Ueberwundene legten, um unS den Augenblick deS GlückeS strahlend ins Herz leuckten zu lassen, zum Ersätze für entschwundenes und kommende- Weh,? Während die Gäste Graf OSlar Czerno's längst zur Jagd aufgebrochen waren, blieb er allein zurück, um den TodeStag semes ältesten SohneS, des Erben seines NamenS, im Gebet m der Kapelle der Gruft seiner Ahnen zu verleben. Pater Luigi und einige Mönche deS Kloster- der Eamaldulenser in Rom, waren, wie alljährlich, zu dieser Todt-nfeler gekommen, um da- Hochamt zu cele- bnr.n und d.e Messen zu lesen für das Seelenheil d-S Jüngl ng , welcher ohne den Segen deS Sakraments ^em Pferde plötzlich seinen Tod ge un , n L-benölust und Freude war er unvorbereitet
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