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Sächsische Dorfzeitung : 25.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188710252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18871025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18871025
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-25
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 25.10.1887
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49. Jahrgang Dienstag, den 25. Oktober 1887 ;. »U« W hlöß.- pnor. Pra-r 16^. Feuilleton redit- Itliev il . llsch- Neu »» i-Ltt. !L . ti . 'IN 'S) werden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielspalt.Zeile I5Pfg. Unter Eingesandt: SOPsg- dank. lte. t^a: r I vig 1 >ls !entr. Lj tieo anchs. »ktte» Abonnements - Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Torfzeitung" für die Monate November und December nehmen alle kaiserlichen Poftanftaltev und Postexpeditton ev, sowie auch alle Laudbriesträger gegen Voraus bezahlung von 1 Mark entgegen. Die Verlag-»Expedition. 'N 'S MLllN) vttM guld. eMd - H' n hn . «ld- Inserate«» Annah«esttle«r Die Arnoldische Buchhandluna, Jnvalidcndonr, HaastnsttinLBüglcr. Rudolf Moise, «. L. Daube L «o. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. tzrped. u. Redaktion rre»ben.«ensta»i kl. Meißner Gasse 4. Dir Zeitung erscheint Dienstag, rannerstag und -»«nabe«» früh. ABannement»- Preis: »terteljährl. Mk. 1,50. Zu beziehen durch di« kaiserlichen Post- mstalten und durch Mlsere Boten. Mi freier Lieferung tu» y<mS erhebt die -ost noch eine Ge bühr von 25 Pfg. Politische Weltschau. Deutsche- Reich. In demselben Sinne, wie Iwir in unserer letzten Nummer, spricht sich nunmehr I auch die „Nationalliberale Korresp." aus, indem sie em I Zusammengehen der Ordnungsparteien nicht nur wäh- I rend des Wahlkampfes, sondern auch im Parlamente l befürwortet. Die Nützlichkeit einer derartigen Partei- I taktik — meint das Blatt — wird ziemlich allgemein l anerkannt; nur auf der äußersten Rechten werden I ab und zu Stimmen laut, welche von einem derartigen ! Bündnisse der Konservativen mit den Nationalliberalen ! nicht- wissen wollen. Ein solches Bündniß ist aller- I dings eine Schutzwehr gegen jede reaktionäre Politik und darum erscheint eS^ener rückschrittlich gesonnenen l Parteigruppe anstößig. Wir halten aber diese äußerste »Rechte keineswegs gleichbedeutend mit der konservativen IPartei und hegen die Hoffnung, daß das jetzt ge. Ischlossene konservativ-nationalliberale Bündniß, welches Idem gesammten Vaterlande zu gute kommt, auf viel zu I fester Grundlage beruht, als daß es so leicht wird ernstlich erschüttert werden können. Es basirt auf der Einsicht, daß gegen die Macht der verneinenden und zerstörenden Elemente in Deutschland die gutgesinnten Parteien nothwendig zuiammenhalten müssen, weil sie einzeln zu schwach sind, jener Strömung zu widerstehen. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt folgende gehar nischte Erklärung: „Anläßlich der von der Ritzau'schen Telegraphenagentur verbreiteten Nachricht betreffs eines beabsichtigten Besuches deS Kaisers von Rußland am Berliner Hofe hat der Berliner „Börsen-Kourier" es für bemerkenswert!) erklärt, daß wir in unserer Zeitung dieser Meldung kein Dementi entgegengesetzt haben. Das ist deshalb nicht geschehen, weil wir es keineswegs für unseren Beruf halten,'jede aus der Luft gegriffene Nachricht zu widerlegen. Wenn aber von dem „Börsen« Kourier" auS unserem Schweigen der Schluß gezogen wird, wir hätten irgend welchen Grund, die angegebene Nachricht für der Wahrheit entsprechend zu halten, so nöthigt uns diese Zumuthung zu der ausdrücklichen Die Pflegekinder des KommercienrathS. Novelle von Carl Hartmann-Plön. (7. Fortsetzung.) Isabella hob den Kbps, hielt mit dem Sticken inne und erwiederte: „Eine Frage?" „ES ist mir aufgefallen, daß Du seit unserer Rück kehr von der Reise einen Ernst zeigst, der mich befremdet. Du bist stiller, wortkarger geworden, Du blickst oft gedankenvoll vor Dich hin, Dein Auge zeigt sich um flort — eS wäre doch undenkbar, daß eine Gräfin Waldsee an einen bürgerlichen Reserveofficier, der ein gewöhnlicher Geschäftsmann ist, mit tieferen Gefühlen zurückdächte, als sie eS vor ihrem Range verantworten kann." „Da- wäre ganz undenkbar." „Du hast auf Hohenfels dem Leutnant Willhöst eine Berücksichtigung geschenkt, ihn den Officieren von Geburt in so sichtlicher Weise vorgezogen, daß ich auS dem Erstaunen und Erschrecken aar nicht heraus kam. Ich habe Dir damals schon Vorstellungen gemacht." „Und ich kann Ihnen heute nur dasselbe erwiedern, Dante: Willhöst führte eine ausgezeichnete Unterhaltung, eine bessere, wie die übrigen dort Anwesenden und Sie wißen, wie sehr mich die übliche fade Salonkonversation anwidert." „In einer Gesellschaft, wo sich sogar Prinzen von Unl-llv-chchnung-gcled-r M di- E--I.U«- mch- mehr "" n B<w-N° st-Ug-suod-n- F-i-r d-i Ak- - . "77« d-S deutschen Kronprinzen wird von dort d^ckte? Me befand sich in einer stimmung. Das Wetter war gut, wenn auch K'fo Z m -- '°"st L« um di„- wA. ist; msolg- dch-n duch« °"4 der Lust nicht auSst«-»- D-n Tug nort^r wum> Brio» Wilhelm aus Wien und Peinz Heinrich NUS Durmstnd. ungelunyl. die Nist chren Sch-eftnn »u-M°°u am 18. Oktober mittags eine Wafferpartte nach Isola Bella unternahmen «m Abend sand eine gl-nzmd- Jllnminatinn statt. Bi-I- Bache Mit Lampions schaukelten sich au, dem S--, di- B-o-na-r K-Pell- musieirt- au, d°m Wast-e uu° «rona mit wunderten von Lampions geschmückten Dampfer, au dem eb-usall- -in »-sflich-s. MuMrps Ipi-U- und zwar u. A. ^eil dir im Slegerkranz" und die italienische Nationalhymne. Wie man aus Cooktown meldet, wurde der der Neu- Guinea-Kompagnie gehörige Dampfer „Ottilie" nahe der Küste von den am Hatzfeldthafen wohnenden Insulanern anaegriffen. Die letzteren mußten sich schließlich ledoch infolge der scharfen Gegenwehr, die sie fanden, zurück riehen, worauf ein Theil der Besatzung deS deutschen Schiffes sich an's Land begab und zwei Dörfer in Brand steckte, sowie zahlreiche Eingeborene tödtete. Das Vorgehen Deutschlands auf Samoa — so schreibt die „Newyorker HandelSztg." — hat manche Gemüther in den Vereinigten Staaten in nicht gelinde Aufregung versetzt und einige Zeitungen haben sich sogar veranlaßt gesehen, von einer Schädigung der amerikanischen Interessen seitens des deutschen Reiche- zu sprechen und daS auswärtige Amt in Washington aufzufordern, energische Schritte zur Wiederherstellung de- status quo ante auf Samoa zu thun. Die ganze Affaire ist nicht des Aufhebens Werth, daS davon gemacht wird. Uebereinstimmenden Berichten zufolge hat der Be. fehlShaber deS bei Apia liegenden deutschen Geschwaders allerdings den „Schattenkönig" Malietoa abaesetzt, wie uns scheint, aus vollständig berechtigten Ursachen und dessen Gegner, den Häuptling Tamasese, an seiner Stelle zum Könige ernannt, indessen zu gleicher Zeit auch die Sicherheit deS Leben- und EigenthumeS aller in Samoa ansässigen Ausländer garantirt. Malietoa war stech gegen die in seinem Königreiche wohnenden Deutschen geworden und hatte sich angemaaßt, dieselben zu be drücken, indem er sich bei seinem Vorgehen darauf ver ließ, daß er im Nothfalle von den Konsuln England- und Nordamerikas unterstützt werden würde. In dieser Beziehung sah sich der biedere Häuptling indessen ge- Geblüt befanden, hättest Du Deinem Range mehr Rech nung tragen müssen, als Deinem Geschmacke." „Ich weiß ganz genau, waS ich meinem Range schuldig bin!" entgegnete Isabella in einem entschiedenen Tone. „ES setzt mich durchaus nicht herab, wenn ich mich bei einer so außerordentlichen Gelegenheit mit einem jungen Manne gern unterhalte, mag derselbe auch in der Rangordnung einige Stufen unter mir stehen. Derselbe trug den Rock Sr. Majestät deS Kaisers und war, so lange er darin verweilte, mit den Anderen gleichberechtigt." „Gleichberechtigt? Ein bürgerlicher Officier gleich berechtigt mit einem adeligen? Oh, nein, mein Kind, diese bürgerlichen Officiere werden nur als nothwendige Uebel geduldet." „DaS sind Ansichten." „ES wäre doch zu schrecklich, Isabella, wenn ein Mann von so untergeordneter Stellung Dir ein wär mere- Interesse abgewonnen hätte!" „Ein wärmeres? Nein! — Aber ein gewisses In teresse — ja! Er besitzt ungewöhnliche Vorzüge und gerade solche Eigenschaften, wie ich sie an Männern schätze. Er ist nicht allein ein sehr hübscher Mann, er hat auch untadelhafte, chevalereSke Manieren und vor allen Dingen ist er so gediegen an Charakter, wie an Verstand und Kenntnissen!" „DaS sind ja schon Ausbrüche der Schwärmerei!" „Sie irren, Tante, von Schwärmerei ist keine Rede, aber leugnen will ich nicht, daß, wenn er von gleicher Geburt wäre, wie ich, e- ihm vielleicht gelingen könnte, meine Neigung zu gewinnen" „Gott im Himmel!" rief die Gräfin Scheck, wobei ihre etwas schnarrende, näselnde Stimme einen scharfen Ton annahm, „diese Aeußerung bestürzt mich! Da- ist ja schon eine wirkliche Neigung, die Du Dir nur noch nicht selbst eingestanden hast!" „Unbesorgt, gnädige Tante!" erwiederte Isabella lächelnd. „In dem Vorhofe meine- Herzen- steht ge panzert und gewappnet die lange Reibe unserer Ahnen, welche jeden Unberechtigten zurücksryeucht, der da- Wagniß unternehmen sollte, in die Herzenskammer ein- dnngeu zu wollen. Ich habe gottlob so viel Selbst beherrschung über mich, daß ich mich niemals von meinen Gefühlen unterjochen lassen und ihnen die Macht gestatten würde, mich nur für einen Augenblick zu beunruhigen." „Der Gedanke wäre auch zu lächerlich! Wenn ich es mir ausmale, daß ich von dem aufgeblasenen Kom- mercienrath zur Hochzeitstafel geführt würde und seine Schwester, meine ehemalige Zofe, mir gegenüber säße, so überläuft mich jetzt schon eine Gänsehaut." L "§ollte wirklich das Unerhörte eintreten, meine uebe Tante", ries Isabella mit Hellem Lachen, „so o» en Ihnen gnädigst gestatten, am Tage meiner Vermählung ein Unwohlsein vorzuschützen." »Ich bitte Dich inständigst, auch nicht einmal im Scherz von einer solchen Möglichkeit zu sprechen." In diesem Augenblicke gingen der Kommercienrath ^°uer und Heinrich Willhöst an der Villa vorüber. ^grüßten, als sie die Damen sahen, ehrerbietigst. Gräfin v. Scheck, warf den Kopf !n " und erwiederte den Gruß nicht im Mindesten, Isabella dagegen mit sichtbarer Freundlichkeit. Sächsische Nacheilung. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dres en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmanu Müller in Dresden. WWWWMWWW Erklärung, daß wir die Meldung der Ritzau'schen Agentur für eine müßige, ja böswillige Erfindung er achten." Verschiedene Blätter wollen wissen, der rumänische Ministerpräsident Bratiano werde sich demnächst m politischer Mission nach Berlin begeben. Cs handelt sich angeblich um den Anschluß Rumäniens an daS deutsch-österreich-italieniscke Bündniß. Das Gerücht, die deutsche Regierung plane eine abermalige Erhöhung der Getreidezölle, hat in Rußland keine geringe Aufregung hervorgerufen. Verschiedene Petersburger Blätter sind nun der Ansicht, Rußland müsse dem deutschen Reiche zuvorkommen und die Ein. fuhrzölle auf sämmtliche deutsche Waaren um 10—20 Procent erhöhen. Gleichzeitig solle man aber die Zölle ür die auS England und Frankreich kommenden Er- , eugnisse um ebenso viel Procent erniedrigen, weil dort )as eingeführte Getreide überhaupt nicht bez. doch nur ehr gering besteuert werde. Man sieht, der Zollkrieg zwischen Deutschland und Rußland nimmt einen immer gehässigeren Charakter an. Die Führer der Ordnungsparteien haben sich an geblich dahin geeinigt, im Reichstage sogleich nach dessen Zusammentritt einen Antrag einzubringen, dem zufolge die Legislaturperioden, welche jetzt bekanntlich nur drei Jahre währen, künftighin fünf Jahre umfassen sollen. Wir unsererseits stehen obigem Anträge durch aus sympathisch gegenüber und zwar hauptsächlich deS- halb, weil, wenn die Legislaturperioden verlängert werden, auch die Neuwahlen nicht mehr alle drei, son dern nur alle fünf Jahre stattzusinden haben und somit das Volk nicht mehr so oft wie bisher in Aufregung gesetzt werden wird. Die chinesische Regierung hat den deutschen General stab ersucht, chr einige Osficiere zu überlassen, welche die geplante Reorganisation des Heerwesens in China in Angriff nehmen sollen. Obgleich die angebotene Besoldung verhältnißmäßig gering ist, so haben sich doch bereits zahlreiche Bewerber gemeldet. Bekanntlich steht ein deutscher Officier, Major Pauli, bereits seit mehreren Jahren als Leiter der Militärschule in Tientsin vor. Vom ReichSversicherungsamte sind für den 24 d. M. verschiedene deutsche Rheder zu einer Konferenz nach Hamburg einberufen worden. Es handelt sich dabei um die Aufstellung des Statutes für die zu gründende BerufSgenojsenschaft der Seeleute, wie sie in dem Un fallversicherungsgesetze vorgeschrieben ist. Am 7. k. M. soll dann in Hamburg eine Generalversammlung sämmt- licher Rhedereibesitzer stattfinden und sofern diese gegen das aufgestellte Statut keine begründeten Bedenken zu erheben haben sollten, dürfte dem Inkrafttreten des
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