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Sächsische Dorfzeitung : 14.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189201147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18920114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18920114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-14
- Monat1892-01
- Jahr1892
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 14.01.1892
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ächsisihe DachM«5 54. Jahrgang Donnerstag, den 14. Januar 1892 Feuilleton Inserate werden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielfpalt.Zeile 15Pfg. Unter Eingesandt: MPfg. Lin unterhaltendes Blatt fiir den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Lmtrhauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für die Ortschaft« de« kgl. Amtsgericht« Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Lerrman« Müller in Dresden. ! nicht kannte . . . was hatte das Alles zu bedeuten? > Sie fragte beunruhigt und erhielt eine ausweichende > Antwort. Frau Wandel bat ihr Kind unter einer innigen Umarmung die Angelegenheit vorläufig ganz . ihrem eigenen Arrangement zu überlassen, es handle ! sich um geschäftliche Erledigungen, dle nur bei der Tante getroffen werden könnten und die Mutter habe bestimmte Gründe, zur Zeit noch keine Mittheilungen darüber zu machen. Die arme Else schwieg, aber sie schaute ihre Mutter ängstlich, zweifelnd und forschend an. Ihr Erstaunen, ihre Unruhe wuchs, als sie hörte, daß man bereits morgen früh 7 Uhr abreisen werde. Mit dem späteren, dem Mittagszuge würde man erst am dunklen Abende bei der Tante eintreffen und das würde dieser zu störend kommen, in der späten Stunde ; ihre Häuslichkeit zu sehr derangiren. von alledem nur gehört: Morgen früh 7 Uhr. Sie erschrak. Da war es ja fast unmöglich, Reinhold noch einmal zu sehen, ihm Adieu zu sagen, chm von der Reise Kcnntniß zu geben! Sie konnte doch nicht ohne Abschied von ihm gehen, was würde von ihr denken! Sie hatte ihn heute auf ihrem Ausgange gesprochen, er war so mißmuthig gewesen, so finster und verstimmt, daß sie ganz ängstlich geworden lind nun sollte sie fort, ohne ihn noch einmal zu seben, m können, daß sie reifte. Sie fragte schüchtern ihre Mutter, ob sie nicht Reinhold diesen ml" ! .^buten dürfe, um ihm Adieu zu sagen. Frau Wandel lehnte ab Sie bat ihre Tochter, davon ab- zuseven; sie habe ihren Kopf sehr voll, sic müsse noih- gedrungen heute Abend allein sein. Man reise ja nur lf ganz kurze Zeit, zwei bis drei Tage, da sei ja ' Roman von Emil Cohnfeld: (Nachdruck verboten.) (7. Fortsetzung.) In dem etwa 30 Minuten entfernten Städtchen Bachbeim wohnte eine Schwester der Frau Wandel, gleichfalls Wittwe, die dort in ruhigen, bescheidenen Verhältnissen lebte. Zu ihr beschloß sie, mit ihrer Tochter zu fliehen. Niemand sollte vorher von ihrer Reise und dem Ziele derselben erfahren, vor allem Sternow nicht. Auch Else sollte erst in dem letzten Momente von dem Vorhaben in Kcnntniß gesetzt werden, um die noch Ahnungslose an einem zärtlichen Abschiede von Cternow zu hindern und zu verbüten, daß sie ihm von der beabsichtigten Reise Nachricht gebe. Erst in dem stillen, sicheren Asyl, fern von dem Schauplatze ihres Unglückes und dem Schändlichen, der es ver ursacht hatte, sollte sie es von der Mutier erfahren, was sie wißen mußte. Frau Wandel'S Vorbereitungen waren bald und in aller Stille getroffen. Die Reise durfte nur den Anschein haben, einer Abwesenheit von wenigen Tagen zu gelten, wenn Frau Wandel'S Plan, eines stillen, unscheinbaren Hinwegführens Else's glücken sollte. Unter diesen Umständen durften große Vorbereitungen nicht aetrosien werden; Frau Wandel wollte nur das Nöthigfte, skr einen kurzen Aufenthalt Erforderliche mitnehmen Politische Weltschau. Deutsches Reich. Der Reichstag nahm am Dienstag, nne bereits angekündigt, seine durch die Weih- nachlSsenen unterbrochenen Berathungen müder auf, in. dem er in die zweite Lesung des ReichshauShaltsttats eintrat. Zu einer umfangreichen und theilweise recht lebhaften Debatte führte der von den Teulschfreisinnigen eingebrachte Antrag, dem zufolge den ReichStagsabge- ordneten künftighin Diäten gewährt werden sollen. Als erster Redner ergriff der deutjchfreisinnige Abgeordnete Ur. Baumbach das Wort, um den Antrag etwa fol» gentermaaßen zu motiviren: „Den Reiz der Neuheit hat unser Amendement nicht; in kurzer Zett werden wir in der Lage sein, das 25jährige Jubiläum desselben zu feiern. Ter Antrag wurde bei der Konstituuung des Reichstages für den norddeutschen Bund zrim ersten Male gestellt. Ter damalige Graf Bismarck warf je. doch seine ganze Autorität gegen die Bewilligung von Diäten in tue Wagschale, indem er des Zustandekommen der Verfassung von der Ablehnung jenes Antrages ab hängig machte. Man hat behauptet, die Sessioreu wür. den über die Gebühr in die Länge gezogen werden, wenn den Abgeordneten Tiäten bewilligt würden und man wendete sich damit hauptsächlich gegen die Berufs- Parlamentarier. Leese waren ja bekanntlich dem Fürsten BiLmarck ein Torn im Auge, namentlich wenn sie gleich, zeitig Journalisten oder wie man heute sagt, „ZeitungS- chreider" sind. Aber der BerusSparlamentarier, der eine Schuldigkeit thut, ist mir ncch innrer lieber als )er Abgeordnete konoris csusw, wenn er, wie so viele, durch Abwesenheit glänzt. Wn müssen Männer haben, welche sich dauernd mit den politischen Dingen befassen und die Führung der Parteien übernehmen. Mas nun die Tauer der Sessionen betrifft, so hoben wir die Er fahrung machen müssen, daß diese von Jahr zu Jahr länger werden, trotzdem die Abgeordneten keine Träten beziehen. Von den verbündeten Regierungen ist ferner geltend gemacht worden, man habe in der Nicht- bewilligung der Diäten ein Gegengewicht gegen das demokratische allgemeine Stimmrecht zu erblicken; letzteres würde ohne ein svlcl es Gegengewicht zu einer wüsten Agitation sühren. Dem gegenüber erinnere ich daran, daß m dem allgemeinen Stimmrechte der wichtigste Grundsatz der Verfassung zum Ausdrucke kommt, nem- sich die Gleichberechtigung oller ReichSongehörlgen. Nicht nur dem Mohthabendin sollen die Pfviten dieses Hauses offen stehen, sondern jedem politisch tüchtigen Manne, Wenner nur unbescholten ist. Früher norme man das allgemeine Still unecht den Adeltbrüf des Volkes. Das Votum des Arbeiters ist ebenso schwerwiegend, wie das des Großgrundbesitzers; es muß jedem möglich sein, Uxped. «. Redatlion Dresden «Neustadt kl. Meißner Gasse 4 Die Zeitung erscheint Dienstag, Dannerstag und Sannabeud früh. Ndannement»« Preis: »ierieljährl. M 1,50 Zu beziehen durä» die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Liefern u., in» Hau« erhebt die Post noch eine Oie- bühr von 25 Pfg. dem Wunsche Ausdruck zu geben, in welcher Weise er regiert sein will. Ich bestreite also, daß das allgemeine Stimmrecht eines Gegengewichtes bedarf. Aber selbst wenn man sich auf den Standpunkt stellt, daß dies der Fall sei, bildet dann die Nichtbewilligung von Diäten ein wirksames Gegengewicht? Man sagt, so lange keine Diäten gezahlt werden, sei die Auswahl der Kandidaten beschränkt, denn sie müsse sich mehr auf solche Personen richten, die der wohlhabenden Klasse angehören; infolge dessen fielen die Wahlen regierungsfreundlicher, konser vativer aus, als es sonst der Fall sein würde. Tiefe Argumentation Hot den einen Fehler, daß man Regie- rungSfreundlichkeit und Konservatismus verwechselt; ich meine, gerade die jüngste Zeit Hot gezeigt, daß die Be griffe konservativ urd regierungsfreundlich durchaus nicht mit einander identisch sind. Auch die Konservativen haben sich schon in der Opposition befunden und das Gleiche gilt von der CentrumSpmtei in früheren Jahren. Man sagt endlich, das Ansehen der Abgeordneten werde durch die Gewährung von Diäten leiden. Dem gegen über frage ich, leidet denn z. B. das Ansehen der preußischen Abgeordneten durch den Umstand, daß sie Tiäien beziehen? Tas glaubt wohl kein Mensch im Ernste! Ich g,be ja zu, daß es einem wohlhabenden Abgeordneten angenehmer sein mag, keine Träten zu erhallen, aber auf das persönliche G.sühl kann es hierbei nicht ar kommen; wir sind die Vertreter des Volkes und haben als solche obßktiv zu entscheiden. Namentlich für die Konservativen sollte es doch eigentlich von Werth sein, auch die kleinen Landwirthe in diesem Hause ver treten zu sehen, damit sie ihre Sache selbst führen können; aber auch für alle anderen Parteien erscheint es wünschenLwerth, daß alle Klassen und BerufSarten im Parlamente vertreten sind." Ebenso erklärten sich die Abgg. Haberlandt, v. Bennigsen und Bebel im Namen der Ultramontanin, National!,bcralen und Srcialdemokraten für die Gewährung von Diäten, währer d sich der konservative Abgeordnete v. Helldorff dagegen aussprach, indem er betonte, daß angesichts der Elemente, welche sich, wenn die Ausübung der Pflichten eines Abgeordneten bezahlt würde, zum Eintritte in den Reichstag drängen dürsten, eine Verrohung des Wohlkaupscs zu befürchten stehe. Hierauf wurde der Antrag mit großer Majorität angenommen. Dies ist bekanmlich bereits wiederholt seitens des Reichstage- geschehen, jedoch wurde der Antrag bislang noch immer seitens des Bundesrathes verworfen. Aller Wahrschein lichkeit nach wird auch diesmal der Beschluß des Reichs tages an dem Widerspruche der Vertreter der verbündeten Regierungen scheitern. Dienstag Mittag 1 Uhr leistete der neuernannte Erzbischof von Posen, v. StablkwSki, im Kopitelsaale und in einigen Tagen, nachdem Else in Sicherheit ge bracht war und die ersten schweren Kämpfe, die ihr bevorstanden, überwunden haben würde, noch einmal hierher zurückkehren, um an Gegenständen nachzuholen, was man sür einen Aufenthalt für einige Wochen, vielleicht einige Monate brauchte. Es war ihr geglückt, unter unscheinbaren Vor wänden Sternow's Besuche in diesen Tagen von ihrem Hause fernzuhalten, doch hatte sie nicht verhindern können, daß Else ihn einige Mal bei ihren Ausgängen gesehen, von denen sie ihn arglos und wie dies mit Vorwissen der Mutter auch früher geschehen, zuvor be nachrichtigt hatte. Es war am Spätnachmittage vor dem, für die Abreise bestimmten Tage, als Else, in ihre Gedanken vertieft und ahnungslos dessen, was ihr bevorstand, von einem dieser Ausgänge zurückkehrte, zu welchem Frau Wandel sie veranlaßt hatte, um während ihrer Abwesenheit freie Hand für die letzten nothwendigen Vorbereitungen zu haben. Cie eröffnete ihrer Tochter ernst und mit einer Entschiedenheit, welche man von ihr nicht gewohnt war, daß sie eine wichtige Geschäfts angelegenheit auf einige Tage zu ihrer Schwester nach Bachheim rufe, wohin sie morgen mit ihrer Tochter abzureisen gedenke. Else war wie aus den Wolken gefallen. Eine Reise, welche in dem stillen Leben beider Frauen an und sür sich ein Ereigniß war — so Plötzlich, ohne daß vorher ein Wort davon verlautet — das Benehmen der Mutter war ihr in den letzten Tagen schon immer so seltsam erschienen; dieselbe war auch jetzt wieder so eigenthümlich, so verschlossen, ko innig zärtlich und doch so für sich handelnd und entschieden, wie Else sie gar des könial. Schlöffe- zu Berlin dem Kaffer den durch Nersasiuna vorgeschriebenen S>d der Treue und deS Kebmsames ^Nach Beendigung der Ceremouie richtete NÄ narch an den Erzbischof tue nachstebende An- imache- ^ch habe es für angezetgt gehalten, Sie, hoch- mÄaerHeir lmm Antritte Ihres Amtes persönlich n. emvkanäen und das feierliche Gelöbniß, welches Sie soeben abgUegt haben und mit Ihrem E.de bekräftigten, M -W Di- «u'g°b.n. welch- Ihr-- dar -n, ,Ld «chw-r; sie -rlmd-m b« den ->g-mhu°ü,ch-n Verhältnissen Ihrer Diöcese m ganz besonderem Mache WeV Wenn ich Sie, hochwürdiger L»crr Seiner Helligkeit dem Papste zur Berufung auf den e^ v°n Gnesen Posen in Vor- schlag gebracht und Ihnen nunmehr meine landeskerr. liche Anerkennung erlhellt habe, so ist dies in dem Ver- trauen geschehen, daß Sie in Ihrem verantwortungs vollen Amte allezeit die Grundsätze bethätigen werden, welche Sie als Christ und Unterthan nur, Ihrem Lande-- Herrn und dem Staate, bissen Bürger Sie sind, schulden. Ich erwarte, baß es Ihnen gelingen wird, soweit die- Ihres Amtes ist, die Gegensätze zu versöhnen, welche unter Kindern eines und desselben Landes kerne Be. rechiigung haben und daß Sie unter den Ihrer bischöflichen Obhut anvertrauten DiScesanen den Geist der Ehrfurcht und der Treue gegen mich und mein Haus, sowie den Ge horsam gegen die von Gott geordnete Obrigkeit und die Achtung vor den Gesetzen des Landes pflegen und nähren werden. Ich hege diese Ei Wartung mit um so größerer Zuversicht, als Sie diese Grundsätze selbst al- die Ihrigen ohne Scheu verkündet und mir dadurch die Gewähr geboten haben, daß der Hirtenstab der Erz- diöcese fortan in einer festen, treuen und gerechten Har d ruhen wird. In diesem Sinne heiße ich Tre, hoch würdiger Herr, in Ihrem Amte willkommen und wünsche Ihnen zur Führung desselben den Segen Gottes!" Unter der Ueberschrift: „Drei Elsässer beim Kaiser berichtet man aus der deutschen Rerchshauplstadt: In dem im Kreise Schlettstadt gelegenen Dorfe Sesenheim herrschte bei den letzten Gemerndewahlen die größte Zwietracht zwischen den verschiedenen Parteien und der unterlegene Theil, welcher meinte, es seien bei der Wahl Unregelmäßigkeiten vorgekommen, wandte sich beschwerde führend an die Behörden. Ta diese Klagen aber so wohl von der KreiSdirektion m Schlettstadt als auch von dem Stadthalter in Straßburg als unbegründet zurückgewiesen wurden, so beschlossen die Unzufriedenen, sich an keinen Geringeren als den Kaiser selbst zu wenden. Erner derselben, der früher bei dem 1. Garde-Regimente gedient hatte, erinnerte sich, daß der Kaiser, der als Prinz Wilhelm einige Zeit hindurch dessen Kompagnie- chef gewesen, in seiner Abschiedsrede den Mannschaften Znserate«- Nnnahmestele«: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendam, Haascnstein LBogler« Rudolf Mosse, G. L. Daube « Co. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Bertin, Franlsurl a/M. u. s. w.
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