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Sächsische Dorfzeitung : 06.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-190505061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-19050506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-19050506
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-06
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 06.05.1905
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'M-L SächMe vsrsMung IW,10 V reltgrainin-Ndr.: vorszeitung Dresden. Telephon: Dresden, Nr. 3916. 67. Jahrgang. Dresden, Sonnabend, den 6. Mai 1905. Nr. 104. 103,10 » lOO'LL» 103,-«, Bezugsbedingungen: vk »vorN«tvm--«IchetiU jed«« Wochen»«, machmitta,* I Uhr mit dem Votum do solgenden vi« v«z»sr-«dül>r detrSgt 1^0 Mart viertoljShrlich oder bt> pj,- für jeden Monat, vi« ^vorfzeitung" ijt zu dezlehen durch die kaiserlichen Postanstalten, di« Landbrieftrüger und durch unser« Voten. Lei freier Lieferung in, Hau, erhebt di« Post noch di« Sust«llung»g«bühr von «v Pf,. 103,-» 102,- « Anzeigen-Preise: vi« einspaltig« Seil« >S pfg„ uni« „tingesandt" «Pia. ilnzeiaeu.tiuna!>me erfolgt dir mittag; l2 Uhr. — Annahmestellen sind: Uns«« Leschäftestell«, kl«fn« lNechner Gats« Nr. «, I»valideni>aat, Haajenstei» L- Vogler, Nud Moss«, ch. c Vaud« » Lo. in teipzig, Frankfurt a m : G. tlohl in U«N«l^»rf; Hugo Mitchler inÜStzfchen. broda, Dtto vstkttch in SÄendois, ijugo Dpi» in crubnttz.N«uoftra. «mil Nollau M Nodtdetil. ttuo Erimm in vr«»d«n.wöltnitz, Lriedrtch Seu.ch. in Losl'vaud«, Neinh. Wovh« in Morthdurg wtt« nunath in Lotto, Mar Zeurich in rolchwK Anzeiger für Stadt und Land mit der Beilage: „Illustriertes Lonntags-Blatt" Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für das Ngl. Amtsgericht Dresden, die Rgl. Zorstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden Dberlößnitz und Radebeul. Da- Neueste. Von seiner Miltelmeerreise heimkehrend, trifft das Kaiserpaar heute nachmittag in Karlsruhe ein. In seiner gestrigen Sitzung erteilte der Bundes rat je einem Abkommen mit Luxemburg über Unfall versicherung und über den Bezug von Invaliden- und Unfallrenten seine Zustimmung. Die sozialistische Partei in Petersburg fordert in Aufrufen zu einer demonstrativen Feier -es 1. Mai (russischen Stiles) auf. Einem Einschreiten der Polizei soll bewaffneter Widerstand entgegengesetzt werden. Ein außerordentlicher Kriegsrat in Konstanti nopel beschloß, behufs Unterdrückung des Aufstandes in Demen 100,000 Mann zu mobilisieren. König Eduard, der gestern in London einge troffen ist, hatte abends eine längere Unterredung mit den Ministern Balfour und Lansdowne. Eine unter Leitung der Prinzessin Reuß organi sierte Abteilung deutscher Krankenpflegerinnen ist von Moskau nach dem ostasiatischen Kriegs schauplatz abgereist. KriedenSauSsichten in Oesterreich. Seit Jahren haben sich die Dinge in Oesterreich nicht so hoffnungsreich angesehen wie heute. Die parlamentarischen und nationalen Gegner tragen eine Versöhnlichkeit zur Schau, die einen fast ängstlich machen könnte, so unwahrscheinlich und unmotiviert nimmt sie sich auf den ersten Blick aus. Nicht einmal die ernste und langwierige Krankheit des Ministerpräsidenten, die diesen seit Wochen aktionsunfähig in den Hintergrund geschoben hat, konnte das weitere Umsichgreifen der Friedensstimmung ernsthaft beeinträchtigen, der beste Beweis, daß hier keine momentanen und zufälligen Ursachen zur Erklärung herangezogen werden dürfen. Schon jetzt ist sicher, daß die Deutschen ihre Obstruktion für die demnächstige, allerdings kurze Tagung des Prager Landtages ausgeschaltet haben und daß dafür auch die tschechischen Abgeordneten die kurze nachöster liche Tagung des Reichsrates glatt verlaufen lassen und sogar die unter den jetzigen Verhältnissen so wichtige Beratung des Zolltarifes zugeben werden. Das Allermerkwürdigste aber ist vielleicht, daß ein Blatt wie die alttschechische „Politik", geistig ohne Zweifel das führende Blatt des Tschechentums und, nebenbei gesagt, zugleich eine der bestredigierten Zeitungen Oester reichs überhaupt, auf einen .Gründlichen Wandel in den inneren Verhältnissen der Monarchie", ja auf eine „Regeneration Oesterreichs" zu hoffen wagt. Ein unerwarteter Wetterumschlag und doch nicht einer, der, über Nacht gekommen, nach April-Laune aus schaut. Die politische Meteorologie der letzten Monate hat vielmehr unter dem Zeichen langsamer, aber stetiger Aufklärung gestanden, und das gibt uns Hoffnung auf anhaltende Besserung. Wer aber ist der Wettermann gewesen? Jeder weiß, daß der Sturz Körbers den Tschechen den ersten willkommenen Anlaß zur Einstellung ihrer Obstruktion im Reichsrat bot. Aber doch ebep nur den Anlaß, nicht mehr. Die Obstruktionsmüdiakeit der Tschechen selbst war das Werk der leidenschaftslosen Beharrlichkeit des gestürzten Ministerpräsidenten. Die fünf Jahre der Äera Körber haben in mühsamer, undankbarer Ar beit den Boden urbar gemacht, auf dem das Bedürfnis nach Verständigung emporwachsen konnte. Aber wer möchte annehmen, daß ohne den Eintritt der ungarischen Krise, den niemand voraus zu berechnen vermochte und tatsächlich niemand vorausyesehen hat, der Same der Versöhnung in der österreichischen Reichshälfte so üppig in die Halme geschossen wäre? Der Sieg der Unabhängigkeitspartei in Ungarn, der die Reichskrise akut machte, hat bisher eine merk würdige Wirckung gehabt. Er hat Ungarn und seinen Einfluß für den Augenblick wenigstens lahm gelegt und daS österreichische Staatsschiff, das sich auf der Sand bank der Obstruktion, wie eS schien, rettungslos fest gefahren hatte, mit einem Rucke flott gemacht. Ein Gefühl der Solidarität unter den österreichischen Völkern, das man kaum noch für möglich gehalten hätte, ist er wacht und eS ist nicht zu leugnen, daß die streitbare Stimmung gegen Ungarn, die auf allen Seiten zum Durchbruch gekommen ist, viel dazu getan hat, vor handene häusliche Gegensätze zu miloern und zu über brücken. Ist wirklich eine deutsch-tschechische Verständigung in Sicyt? Wir begnügen uns, mit aufrichtiger Be friedigung festzustellen, daß an einer solchen Verstän digung auf beiden Seiten mit Ernst und Nachdruck ge arbeitet wird. Worte, wie sie heute auf tschechischer Seite zu hören sind, hat man seit Jahren, seit Jahr zehnten aus ihren Reihen nicht vernommen. Wann hätte man je gelesen, daß ein tschechisches Blatt, wie es die „Politik" am 29. April tat, die Deutschen als „die Ersten unter Gleichen" anerkannt, von ihrer „Be deutung im Staate", ihrer „hohen Intelligenz" und „ökonomischen Tüchtigkeit" gesprochen hätte? Wie ge sagt, Bedürfnis und Bereitwilligkeit, zu einem mockus viveoäi zu gelangen, sind auf beiden Seiten und nicht zum wenigsten bei den Tschechen vorhanden. Wird hüben wie drüben der schmale Pfad gefunden werden, der zur Brücke der Verständigung führt? Die Ent scheidung hierüber muß spätestens in der Herbsttagung des Reichsrates fallen. Politische Weltschau. Deutsche- Reich. Das Kaiser paar und die Prinzen verließen gestern abend unter dem Salut der Kriegsschiffe die „Hohenzollern", fuhren nach dem Bahn hofe Venedig und reisten unter herzlichen Abschieds kundgebungen der Bevölkerung 7 Uhr 45 Min. nach Karlsruhe ab. woselbst die Ankunft auf heute Freitag nachmittag 5 Uhr festgesetzt ist. Der Kaiser sandte dem König von Italien bei der Abreise ein Danktelegramm für die herzliche Gastfreundschaft, mit der Bemerkung, das Kaiserpaar nehme von fern wie nah an allem, was das befreundete und verbündete Italien betrifft, teil. Der Kaiser dankte sodann dem Könige nochmals, daß er nach Neapel kam, wo der Kaiser ihm die Hand drücken und so die Bande verstärken konnte, die beide Häuser und Länder verbinden. Zum Präsidenten des Reichsgerichts soll der UnterstaatSsekretär im preußischen Staat-Ministerium vr. Rudolf Freiherr von Seckendorfs ernannt worden sein. Die nächste Reichstagsarbeit. Zu den ersten Aufgaben, die nach dem Wiederzusammentritt des Reichstabs in der nächsten Woche zu erledigen sind, gehört die Feststellung des Berichts in der Kommission, welche die Frage der Entlastung des Reichs gerichts behandelt hat. In der übernächsten Woche kann voraussichtlich dann diese Angelegenheit in dem Plenum eine hoffentlich befriedigende Entscheidung finden. Die heute unter dem Vorsitz des preußischen Eisen bahnministers Budde in Berlin beginnende, auf zwei Tage berechnete Konferenz der deutschen Eisen bahnverwaltungen wird sich ausschließlich mit der Personentariffrage beschäftigen. In der Frage der BetriebSmittelbemeinschaft haben erst noch besondere Ausschüsse zu arbeiten, bevor sie zum Gegenstand einer allgemeinen Konferenz gemacht werden kann. Was die Personentariffrage betrifft, so steht die bayerische Ver waltung für Bayern auf dem Standpunkte der un bedingten Ablehnung der 4. Wagenklasse für das rechts rheinische Bayern, auf der Ermäßigung des Tarifs für die 3. Wagenklasse von 3,4 auf 2 Pf. pro Kilometer. Die Sätze' für die 1. und 2. Wagenklasse, die bisher 8 bezw. 5,3 Pf. betrugen, dürften etwas erhöht werden. Die deutsch-amerikanischen Handelsbe ziehungen. Ueber den Handelsvertrag mit Amerika erfährt die „Eisenzeitung" aus bester Quelle, daß in Deutschland folgende Vorbereitungen getroffen werden. Von den zuständigen Behörden, dem Reichsamt des Innern und dem Auswärtigen Amt werden zurzeit die Wünsche und Beschwerden deutscher Exporteure, und zwar in erster Linie über dir amerikanische Zollhand habung ermittelt. Als Endtermin für die Ermittelungen ist der 30. Juni bestimmt. Das mit diesem Zeitpunkt abgeschlossene Material an inländischen Desiderren wird bearbeitet, und daraufhin werden deutscherseits Ver handlungsvorschläge ausgestellt. In ähnlicher Weise bereiten sich augenblicklich auch die Vereinigten Staaten für die Verhandlungen vor. Ueber die Stärke der Hererobanden, hie nach Beendigung des eigentlichen Feldzuges im Norden von Südwestafrika dorthin zurückgekehrt sein mögen und nun ein Moment großer Unsicherheit im Schutzgebiete bilden, stellt General v. Franyois in der neuesten Nummer des „Militär-Wochenbl." folgende Berechnung auf: Bor und während der Aufstandes wurden die Herero auf 30,000 bis 40,000 Menschen, darunter 4000 bis 6000 Krieger, geschätzt. Nach den Meldungen waren in den Gefechten getötet worden 584 Krieger, ebensoviele werden durch Verwundung eingegangen sein; an Krankheiten und durch Verdursten gestorben: 500 Krieger. Die verstorbenen Frauen und Kinder werden auf 2400 geschätzt, in Britisch-Betschuanaland bis Ende November ergeben: 1800, bei Nechale eingetroffen etwa 400, so daß der Gesamtabgang 6268 Herero betragt. Hierzu im Sandfeld und auf britischem Gebiet nach Schätzung 6000 Herero. Ins Hereroland können also zurückgekehrt sein: 2000 bis 2500 Krieger und 15,000 bis 20,000 Menschen. Oesterreich-Ungarn. Kaiser Franz Josef nahm nach einer Meldung des „Journal" die Einladung Viktor Emanuels an, im Laufe de- Oktober Rom zu besuchen, mit GoluckowSki und Kriegsminister Pittreich im Quirinal zu residieren und einer großen militärischen Revue sowie einem Galadiner mit nachfolgendem Empfang aller italienischen Zelebritäten beizuwohnen. Vom Quirinal würde sich der Kaiser nach der vatikanischen Botschaft begeben und von dort aus dem Papste einen Besuchabstatten. Rußland. Seit gestern früh wurden die Tram bahnen, Droschken und Arbeitswagen in den abgelegenen Straßen Warschaus angehalten. Um mittag hatte die Ausstands - Bewegung schon die Mehrzahl ver Tram bahnen ergriffen. Um 2 Uhr waren die Straßen ver ödet. In der Marschalkowska- und in den benachbarten Straßen waren fast alle Läden geschloffen. Der Ver kehr ist eingestellt. Ein Volkshaufe, der in der Um gebung des Hospitals zum Kinde Jesus eine Leichen prozession erwartete, wurde durch Kosaken zerstreut. Einige Straßen wurden durch Telegraphenpfähle, die dort zur Reparatur lagen, von der Menge gesperrt. Im Dorfe Orlowka überfiel die orthodoxe Bevölkerung unter Führung der Dorfbehörden die Baptisten während des Gottesdienstes und mißhandelte sie. Mehrere Baptisten, die festgenommen wurden, wurden erst nach zehn Stunden freigelassen. Unruhen, die in der Krim entstanden waren, wurden durch Truppen schnell unter drückt. Der Vizegouverneur ritt mit einer Eskadron der Krimdivision durch die Straßen und beruhigte die gegen die Juden erregte Bevölkerung. Bulgarien. Fürst Ferdinand erhielt zum orthodoxen Osterfest em in sehr schmeichelhaften Aus drücken abgefaßtes Handschreiben des Zaren. England. König Eduard traf gestern abends kurz nach 6 Uhr aus der Viktoria-Station ein und wurde vom Premierminister Balfour, dem Minister des Aeußern Marquis of Lansdowne und dem Minister des Innern Akers Douglas empfangen. Nach einer wenige Minuten dauernden Unterredung mit den Ministern begab sich der König nach dem Bucking- hampalast. Spanien. Gestern fand im Königlichen Palais ein Ministerrat statt, bei dem Ministerpräsident Villaverde dem König über die Stellungnahme der ver schiedenen Mächte in der Marokkofrage Vortrag hielt. Die Abreise des neuen spanischen Gesandten in Tanger Llaveria wurde auf den 10. Mai festgesetzt. Amerika. In Chicago sind wegen der Streik unruhen 3000 neue Polizisten eingestellt worden; trotzdem wurden gestern fünfzig Personen verletzt. Die Geschäftsleute verlangen dringend Militär. Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 5. Mai. — Se. Majestät der König ist gestern abend, nachdem er sich von Kaiser Franz Josef am Wiener Bahnhofe aufs herzlichste verabschiedet hatte, mit dem Erzherzog Franz Ferdinand zu den Jagden nach Neuberg abgereist. An den Jagden nimmt auch der sächsische Gesandte Graf Rex teil. Nachmittags fand in der Hofburg Familiendiner statt, an welchem Kaiser Franz Josef, König Friedrich August, die in Wien weilenden Erzherzöge und Erzherzoginnen, 10160 v 106,60 » 102,- B SS,— » 101,— » 101,'» » 106,60» 102'—» 106,80» 100,10 » 100,10 b» 100,A)» 100,50 » 100,26 B 101,60 » 102'40 » 100,70 » 108,60 » 104.70» 102.20 b» 10150 » 104,26 » 104'50 » 102,- » 101 76 » 100, - » 100,50 B 100.40 « 101, — V 104.40 b» 104,60» S9'25 » 103,-» 103'- B 100!- » 97,25 B 1O5,'5O » 99,50» 101, — » 102, - b» 103'25» 101,- » 104,'-» 169,60 » 20,47« 81,«« !», «der nicht »rj« Matrriai «„«Hel »—»»Iß««». eise» «M- letrl Maleriat 86LÜ» 16^35»
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