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Sächsische Dorfzeitung : 12.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-190508127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-19050812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-19050812
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-12
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 12.08.1905
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Sächsische Verkeilung Bezugsbedingungen: Vk „vorfzettung" »rjcheint jeden Wochentag Mchmtnag» S Uhr mit den, Votum der folgenden lager Vie vezu,»gebühr betrügt lLO Mark alerteljährlich oder bv pfg. für jeden Monat Vt« ^»orfzeimng" tft zu beziehen durch dte katferlichrn postanlialten, dt« Landbriesträger und durch »fer« Voten. Sei freier Lieferung in, hau, erhebt di« Pojt noch di« Sujtellungrgebühr von 4S pfg. k«Iegramm.Kdr.: vorfzeitung Dresden. Anzeiger für Stadt und Land mit der Beilage: „Illustriertes Zonutags-Blatt" Amtsblatt für die Rgl.Rmtshauptmannjchaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für das Rgl. Amtsgericht Dresden, die ttgl. Zorstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden Gberlößnitz und Radebeul. Anzeigen-Preise: Vie einspaltige Seil« >S pfg., unter „«ngefand«- 4V pig Unzeiaen-annahm« erfolgt bi» mittag» 12 Uhr. — «»nahm «stellen sind. Unser« <beschäft,stelle. Nein« INeijsner Ea!>« Nr. 4, InvalibrndankThaasensietn L Vogler, kud. Moss«, L. L. Vaud« 8- Co. in Leipzig, Frankfurt a M ; L Uohl in ltessel^or,; hngo Müchler tn UStzschen» droda, Duo vittrich in Neitzendorf, Hugo «Loitz t, Lrubmtz.N«uostra. Lmll Nollau in Nadedeul, Nutz. Lrimm in Vreden-Wölfnitz, Friedrich leuchert in Cossebaude, Dtto llunath in Cotta, Matz Feurich in Loschwitz. Telephon: Dresden, Nr. 3916. Nr. 186. Dresden, Sonnabend, den 12. Kugust 1905. 67. Jahrgang. Das dteueßte. Die Begegnung des Kaisers mit dem König von England soll, wie der „Kronb. Anz - berichtet, auf Schloß Friedrichshof stattfinden. In den Nachmittagsstunden des gestrigen Tages ist ein schweres Unwetter über große Teile Sachsens und Thüringens niedergegangen. Der 6. Deutsche Gewerbekammertag hat den Befähigungsnachweis für sämtliche Gewerbe als jetzt unerreichbar abgelehnt. Ter schweizerische Bundesrat hat 5 Anar chisten, 3 Deutsche und 2 Oesterreicher, aus gewiesen. Die Hungerrevolte in Spanien nimmt zu; in Uirera wurden die Läden geplündert, m Bilbao wurde die Equipage des Bischofs mit Steinen beworfen. Der japanische Vizeadmiral Katocka meldet, daß er ein Geschwader nach Kamtschatka, ein anderes nach Ochotsk gesandt habe. Beide Geschwader seien jetzt mit der Ausführung der Operationszwecke beschäftigt. DerKampfgegendieLungentuberkulose. Welch günstige Entwickelung in den letzten zehn Jahren die Bekämpfung der Lungentuberkulose, dieses gefährlichen und verbreitetsten Feindes der Volksgesund heit, in Deutschland genommen hat, und welche erfreu lichen Erfolge erzielt worden sind, geht aus dem Ge schäftsberichte des unter dem Schutze der Kaiserin stehen den Deutschen Zentralkomitees zur Errichtung von Heil stätten für Lungenkranke hervor. Nach diesem Berichte gab es im Frühjahr 1905 bereits 75 Volksheilstätten mit ungefähr 7000 bis 7085 Betten, 3l Privatanstalten mit 2028 Betten und außerdem 13 Anstalten für tuber kulöse Kinder mit etwa 5000 Betten, während die Er öffnung von weiteren fünf größeren Volksheilstätten, sowie einer Privatheilanstalt noch in diesem Jahre be vorsteht. Diese segensreichen Anstalten sind unter großen Geldopfern geschaffen worden, und die Zahl der Lungen kranken, die in ihnen alljährlich Erholung und Heilung finden, beläuft sich auf mehrere Zehntausende, von denen die meisten vor wenigen Jahren an eine wirksame Kur aus Mangel an Mitteln gar nicht hätten denken können. Zahlreiche öffentliche und private Körperschaften haben zusammengewirkt, um eine solche Massenbehandlung der Tuberkulosekranken zu ermöglichen, obenan stehen die Landesversicherungsanstalten, denen die Errichtung der meisten Volksheilstätten zu verdanken ist. Wie segensreich in dieser Beziehung gerade die Landesversicherungsanftalten gewirkt haben, ist daraus ersichtlich, daß. während sie im Jahre 1897 3300 Lun genkranke in ständige Behandlung nakmen, sie im Jahre 1903 über 20 000 lungenschwindsüchtigen Kranken eine solche Behandlung angedeihen ließen. An der Bekämpfung der Lungentuberkulose nehmen auch die Krankenkassen hervorragenden Anteil, welche nicht nur für die Unterbringung der Lungenkranken in Heilstätten sorgen, sondern auch während der Anstalts pflege des Erkrankten seine Familie versorgen und sogar hier und da schon eigene Krankenhäuser gebaut haben; ferner die Gemeinden und der Staat, zahlreiche gemein nützige Vereine und Korporationen, endlich auch viele einzelne Arbeitgeber, die sich in steigendem Maße ihrer lungenkranken Ärbeiter annehmen und in einzelnen Fällen auch bereits eigene Lungenheilstätten eingerichtet haben, so daß der Bericht des Zentralkomitees mit Genug tuung feststellen kann, daß durch alle diese Maßnahmen jetzt dem vorhandenen Bedürfnisse nach Volksheilstätten im allgemeinen genügt ist. Trotzdem bleibt natürlich noch vieles andere zu tun übrig, um den Kampf gegen die verheerende Volks krankheit noch wirksamer zu gestalten. Namentlich ist jetzt noch dafür zu sorgen, daß die aus den Anstalten al- geheilt Entlassenen solchen Berufen zugeführt werden, in denen die Gefahr eines Rückfalles in die Krankheit möglichst gering ist; ferner sind geeignete Einrichtungen zur Unterbringung ganz unheilbarer Lungerkranker zu schaffen, um sie möglichst aus -ihrer Familie zu ent fernen und weiteren Ansteckungen so vorzubeugen. Eine alte Klage ist es, daß die Erfolge der Lungenheilstätten ost dadurch beeinträchtigt werden, daß die Kranken ge zwungen sind, sich alsbald nach der Rückkehr aus der Heilstätte den Berufsschädigungen auszusetzen, während die durch die Heilstättenkuren erzielten Besserungen gesichert werden könnten, wenn dem Lungenkranken noch eine längere Zeit eine gewisse Schonung gewährt würde. Ta ist in dieser Beziehung das Vorgehen des preu ßischen Ministers der öffentlichen Arbeiten, v. Budde, zu Gunsten der Eisenbahnangestellten sehr dankenswert. Er hat durch einen Nachtrag zu der Dienstanweisung für die Tienstvorsteher im Bereiche der Pensionskasse für die Arbeiter der preußisch-hessischen Eisenbahn gemeinschaft besondere Bestimmungen über die Nach behandlung und Beschäftigung der aus den Heilstätten entlassenen Eisenbahner getroffen. Diese Bestimmungen gehen auf zweierlei hin: möglichste Schonung der Kranken, soweit sie dienstfähig sind, und Ausnutzung der Wald- Erholungsstätten für die Kranken. Die Kosten für die Benutzung von Wald-Erholungsstätten werden von der Pensionskasse in den Fällen übernommen, wenn sie zur erfolgreichen Fortsetzung der Kur ärztlich verordnet ist, und wenn solche Erholungsstätten in der Nähe des Wohnortes des Kranken täglich leicht erreicht werden können. Soweit Enthaltung von der Arbeit für eine bestimmte Zeit verordnet ist, der aus der Heilstätte Ent lassene also als noch krank und arbeitsunfähig zu er achten ist, steht dem Kranken das Krankengeld aus der Krankenkasse zu. Sind die Krankenkassenleistungen bereits erschöpft, so ist eine Krankenunterstützung in Höhe des vollen Krankengeldes aus der Arbeiterpensions- kasse zu zahlen. Politische Weltschau. Deutsches Reick. DasKaiserpaar beabsichtigt, dem Vernehmen nach, der am 18. Oktober auf Schloß Glücksburg stattfindenden Hochzeit des Herzogs Karl Eduard von Sachsen-Koburg und Gotha mit der Prin zessin Adelheid zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks burg persönlich beizuwohnen. Aus diesem Anlasse soll die Kaiserjacht „Hohenzollern" bereits Befehl erhalten haben, an dem genannten Tage in Glücksburg vor Anker zu gehen, um dem Kaiser und der Kaiserin zur Verfügung zu stehen. Ter Kaiser ernannte sich zum Chef des Regiments Jäger zu Pferde unter Verleidung des Allerhöchsten Namenszuges. Der Kaiser und König Eduard. Die Be gegnung des Kaisers mit dem König von England soll, wie jetzt verlautet, auf Schloß Friedrichshof stattfinden. Die diesjährigen Kaisermanöver. Aus wohlunterrichteter Quelle wird mitgeteilt, daß in den diesjährigen Kaisermanövern, die sich zwischen Frank furt a. M. und Mainz, sowie in der Gegend südlich dieser Städte abspielen sollen, das Vlll. und XVIIl. Armeekorps zu je drei Divisionen formiert werden. Außerdem werden zwei Kavallerie-Divisionen an den Uebungen teilnehmen, bei welchen die Taktik der Japaner im ostasiatischen Kriege soweit als angängig versuchsweise angewendet werden wird. Da die Stärke der japanischen Armee vorzugsweise beim Angriff zum Ausdruck kam, so handelt es sich vermutlich in der Hauptsache darum, bei einzelnen Uebungen die Ge staltung des Angriffsverfahrens nach Art des japanischen unter Zugrundelegung ähnlicher Verhältnisse, wie bei den Gefechten und Schlachten in der Mandschurei, zum Ausdruck zu bringen. Daß natürlich keine wesentlichen Unterschiede zwischen der japanischen und deutschen Taktik bestehen, ist ohne weiteres klar, da den japanischen Reglements bekanntlich die deutschen als Muster dienten. Dementsprechend kann man sich auch auf einschneidende Aenderungen unserer Vorschriften als Resultat der Manöver nicht gefaßt machen. Außer diesen interessanten Versuchen soll dem Verpflegungs wesen diesmal besondere Beachtung geschenkt werden. Unter Heranziehung mehrerer Trambataillone anderer Armeekorps werden zwei Proviantkolonnen gebildet werden, und außerdem sollen den Feldbäckereien und -Schlächtereien sowie den Magazinen besondere Auf gaben gestellt werden. Auch die Formationen für das Nachrichtenwesen wird man bei den Manövern besonders in Anspruch nehmen. Abgesehen vom freiwilligen Automobilkorps, dessen Teilnahme an den Uebungen schon gemeldet wurde, sollen wieder die Luftschiffer und die Brieftauben mitwirken; auch zahlreiche Feldtele- araphenverbindunaen werden angelegt werden. Be sonderes Interesse werden noch zwei zu Manöver zwecken neu formierte Kompagnien aus Radfahrern erwecken, die bis jetzt in dieser Formation noch nicht verwendet wurden. Von den bayerischen Landtagswahlen steht diejenige in Dürkheim-Neustadt immer noch aus Zwölf vergebliche Wahlgänge haben dort stattgefunden. Jetzt steht ein neuer Wahltermin bevor. Der deutsche Handwerks- und Gewerbe kammertag, die amtliche Vertretung der 7l Hand- Werks- und Gewerbekammern des Deutschen Reiches, trat am Mittwoch in Köln zu seiner 6. ordentlichen Hauptversammlung zusammen. Er wird sich vor allem mit der Wiedereinführung des Befähigungsnachweises und der Frage des größeren Schutzes des Meistertitels beschäftigen. Bereits auf dem vorjährigen Handwerks und Gewerbekammertage in Lübeck wurde infolge der dort aufgetretenen Meinungsverschiedenheiten eine Kom mission eingesetzt, die die Angelegenheit für den dies jährigen Kölner Tag zur Entscheidung vorbereiten sollte. Diese Kommission, die sog. Wiesbadener Kommission, hat ihre Aufgabe dadurch erfüllt, daß sie dem Kölner Tage einen Gesetzentwurf vorschlägt, der sich auf den Boden des allgemeinen Befähigungsnachweises stellt. Die Vorschläge der Wiesbadener Kommission haben aber in Fachkreisen scharfen Widerspruch erfahren. In Köln stehen sich also zwei Richtungen gegenüber. Der Lohnkampf im rheinisch-westfälischen Baugewerbe nimmt anscheinend mehr und mehr eine für die ausgesperrten Arbeiter günstige Entwickelung. Wie kürzlich schon in Bochum, so finden sich jetzt auch im Dortmunder Revier Arbeitgeber, die an den Be schlüssen ihres Verbandes nicht länger festhalten. Schweiz. Zum Weltfriedenskongreß am 19. September in Luzern haben sich gegen 500 Dele gierte, darunter besonders viele Amerikaner, angemeldet. Unter den Beratungsgegenständen befinden sich die deutsch-französische Annäherung und die Einberufung einer zweiten Haager Konferenz. Holland. Von der gegen den aufständischen Fürsten von Boni in Südcelebes ausgesandten Ex pedition wird berichtet, daß die Bevölkerung an ihre Wohnsitze zurückgekehrt ist und von sieben einflußreichen Häuptlingen sich fünf unterworfen haben. Rußland. In Russisch-Polen nehmen Un ruhen, Raub und Mord immer mehr überhand. Wegen der auf gestern mittag festgesetzten Hinrichtung Krauses durch den Strang kam es in den Mittags stunden im Judenviertel zu Warschau zu großen Unruhen. Bewaffnete Mitglieder ver Bundespartei feuerten auf die Polizisten. Während die Juden sich im Bethause versammelten, wurden 250 Personen ver haftet. Die Polizei entdeckte einen großen Waffen laden und konfiszierte die Vorräte. Die Franziskaner gasse wurde militärisch gesperrt. Für den Abend wurden schlimme Ausschreitungen erwartet. — Im Restaurant „Renaissance" wurde gestern der Oberkellner, ein Spitzel, von drei Unbekannten durch Revolverschüsse tödlich ver wundet. Gleichzeitig wurde in der Marschalkowska- straße ein Oberschutzmann von drei Revolverschüssen ge troffen und schwer verwundet. In der Kreisstadt Biala herrscht eine große Feuersbrunst. Nach Meldungen aus der Provinz wurden zu gleicher Zeit bewaffnete Ueberfälle auf vier Kreisstaatskassen verübt. In den Städten Opatow, Wlodawa und Lubartow nahmen Banden von etwa zehn Mann, die auch Bomben be nutzten, an den Ueberfällen teil. In Opatow wurden 20 000 Rubel geraubt, zwei Kassenwächter ermordet und sechs Verteidiger schwer verletzt. In Lubartow wurde der Kassierer verwundet. Hier gelang es, einen der Täter zu verhaften. Eine Bombe wurde in da- Kreis amtsgebäude geschleudert und zertrümmerte dort Hunderte von Scheiben. In Wlodawa wurde ein Kassenbeamter verwundet. Die Täter entkamen, nachdem sie eine Bombe geschleudert hatten. Die Telegraphenverbindung mit den Gouvernementsstädten war während dieser Ueberfälle unterbrochen. In allen Kreisstädten herrscht Panik. England. Achtzig Offiziere des in Ports mouth liegenden französischen Geschwaders be suchten gestern London, dessen Straßen festlich geschmückt waren. In der Guildhall wurde den Offizieren ein Frühstück gegeben. Im Arsenal von Portsmouth hatte der Bürgermeister der Stadt gegen tausend britische und französische Deckoffiziere zu einem Mahle geladen. Auf einen Trinkspruch des Bürgermeisters auf die fran zösische Flotte erwiderte Admiral Caillard, indem er seinen Dank für den Empfang aussprach und daraus
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