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Sächsische Dorfzeitung : 02.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-190509023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-19050902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-19050902
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-02
- Monat1905-09
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 02.09.1905
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Gene 2. — „Sächsische Dorfzeitung." — 2 September 1905. heriger Schätzung um etwa 20 Proz., da- sind 20 Mil lionen Den, unter dem Durchschnitt au»f allen. Auch bet der Seiden-Produktion wird eine wesentliche Einbuße erwartet. Au« Dresden und Umgegend. Dresden, 1. September. Wetterbericht de« Königl. «eteorolog. Institut« Dresden. Prognose für deu 2. September. Wetter: Trocken, wenn auch mehr oder weniger start bewölkt. Temperatur: Normal. Windursprung: Südwest. Barometer. Hoch. — Se. Majestät der König wohnte heute der Be- sichtigung des Schützen-(Füsilier).Regiment- Nr. 108 im Manövergelände bei und begab sich hierzu früh 6 Uhr 55 Minuten mit Sonderzug ab Niedersedlitz nach SleinwalterSdorf bei Freiberg. Bon dort kehrte Se. Majestät gegen 1 Uhr ins Hoflager Pillnitz zurück. Zur heutigen Königlichen Mittagstafel sind mit Einladungen beehrt worden: Ihre Exzellenzen General- Adjutant General der Infanterie v. Treitschke und der Königl. Oberschloßhauptmann Wirkl. Geh. Rat v. Carlowitz- Hartttzsch, sowie der Königl. Preuß. außerordentliche Ge sandte und bevollmächtigte Minister in Hamburg, Kammer herr v, Tschirschky und Bögendorff. — Personalien. Dem Amtsrichter bei dem Amts gerichte Dresden I>r. Albert Theodor Coccius ist die nachgesuchte Entlastung aus dem Staatsdienste bewilligt worden. — Am Mittwoch abend ist der frühere Direktor der städtischen höheren Töchterschule, Herr Professor vr. Hausmann, gestorben. Von 1870 bis 1876 war der Verschiedene Oberlehrer an der Kreuzschule und danach 23 Jahre lang Leiter der genannten Töchterschule. — Mit dem am Mittwoch morgen unerwartet am Herzschlage ver storbenen Herrn Amtsgerichtsrat a. D. Wilhelm Heimann Bschorer, Ritter des Albrechtsordens erster Klasse, schied ein sächsischer Jurist aus dem Leben, der in seltener Treue über 20 Jahre hindurch als Amtsrichter dem Amtsgericht Altenberg vorgestanden hat. — Herr Tiesbauunternehmer Karl Heinrich Eichler, der Mitinhaber der Firma „Gebr. Eichler", einer der ältesten Bauunternehmungen der Königlich sächsischen Staatsbahnen und von Militärbauten, ist nach schaffensreichem Wirken im Alter von nahezu 72 Jahren gestorben. — Aerzte und Krankenkasse. Der ärztliche Ehrenrat hatte am 17. Februar erkannt, die Annahme der von der Ortskrankenkaste Dresden angebotenen Pension sei nicht gegen die Vorschriften der Standesordnung. Gegen diesen Spruch legte der Vorstand des ärztlichen Bezirks vereins Dresden-Stadt beim ärztlichen Ehrengerichtshofe Berufung ein, und diese höchste ärztliche Behörde in Sachsen beschloß unter Vorsitz des Geheimen Rates Vr. Rumpelt: Das angefochtene Urteil wird aufgehoben und statt besten erkannt, daß die Annahme der erwähnten Pensions berechtigung unter den gegenwärtigen Verhältnissen mit dem Ansehen des Aerztestandes und den gebotenen kolle gialen Rücksichten nicht in Einklang zu bringen ist. — Der Sedantag wird seiten der Stadtverwaltung wieder wie seit Jahren dadurch festlich begangen, daß das Siegesdenkmal am Altmarkte und alle städtischen öffent lichen Gebäude geschmückt werden und abends auf den öffentlichen Plätzen Illumination stattfindet Weiter ver anstaltet die Stadt mit einem aus Mitgliedern des allge- meinen Mufikervereins gebildeten Orchester, das unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Reh steht, am Abend des 2. September um 8 Uhr auf dem Altmarkte eine Musikaufführung, bei der folgende Stücke gespielt werden: 1. Jubel-Ouvertüre von E. M. von Weber, 2. Morgen blätter, Walzer von Strauß, S. Zweite ungarische Rhapsodie vou Franz LiSzt, 4. Dankgebet, Niederländisches Volkslied von Kremser, 5. ToldateSka (1870,71), Patriotische- Pot- pourri von Seidenglanz. — Glockeaweihe. Dienstag den 12. September findet die Weihe der Glocken der EhristuSkirche in Vorstadt Strehlen statt — Zentralfriedhof. Seit längerer Zeit hegt man bekanntlich den Plan, einen Zentralfriedhof für sämtliche rechtselbischen Kirchengemeinden anzulegen. Der Rat al- Bertreter der politischen Gemeinde hat neuerdings darauf verzichtet, die Anlegung eine- solchen zu seiner Angelegen- heit zu machen, und nun hat der Kirchenvorstand der Dreikönigskirche diese Sache in die Hand genommen. — Der „Dresdner Anzeiger" beendete gestern seinen 17 5. Jahrgang, eine beachtenswerte Spanne Zeit, die in der Geschichte des Zeitungswesens sicher nicht ohne Bedeutung ist. — Die Arbeitgeber und Dienstherrschaften machen wir zur Abwendung von Strafen und schweren Nachteilen wiederholt darauf aufmerksam, daß alle bei ihnen gegen Lohn oder Gehalt beschäftigten, über 16 Jahre alten Personen bei den für die Zwecke der Invaliden versicherung errichteten Einhebestellen anzumelden sind. — Für Eisenbahnreifende, die sich im Besitze von Fahrkarten mit Gültigkeit für zwei oder mehrere Wege befinden, ist die Bestimmung von Wichtig keit, daß bei etwaiger Fahrtunterbrechung auf einem dieser Wege die Reise nur auf demselben Wege fortgesetzt werden darf. Hiervon können die Reisenden auch dann nicht entbunden werden, wenn eS sich um nahe beieinander liegende Stationen, z. B. Naundorf b. Dr. einerseits und Zitzschewig oder Kötzschenbroda andererseits handelt. Es läßt sich aber hier ein Uebergang von der einen auf die andere Strecke sehr leicht dadurch ermöglichen, daß von gebrochener Fahrkartenlösung auf Naundorf b. Dr. oder Zitzschewig Gebrauch gemacht wird. Dies gilt nicht bloß für die einfache Fahrt, sondern vermöge der wahlweisen Benutzbar keit der Rückfahrkarten für die Rückreise auch für die Hin- und Rückfahrt, wie folgendes Beispiel zeigt: Ein Reisender will von Dresden Hauptbahnhof nach Meißen und zurück fahren, in Kötzschenbroda oder Zitzschewig die Fahrt unterbrechen, dann die Möglichkeit des Uebergangs auf die Costebaudaer Linie offen haben und sich auch für die Rückreise nicht an einen Weg binden. Dazu bedarf es einer Rückfahrkarte von Dresden Hauptbahnhof mit wahlweiser Benutzbarkeit nach Zitzschewig über Kötzschen broda oder Naundorf b. Dr. über Cossebaude und einer zweiten Rückfahrkarte von Naundorf b. Dr. nach Meißen; die letztere gilt zur Rückreise auch nach Zitzschewig. Als- dann kann nicht bloß die Hinreise über Zitzschewig—Naun dorf b. Dr., sondern auch die Rückreise beliebig über Zitzschewig—Radebeul oder über Zitzschewig—Naundorf b. Dr. oder über Naundorf b. Dr.- Cossebaude oder über Naundorf b. Dr.—Zitzschewig ausgeführt werden. Hier nach empfiehlt es sich, bei etwaiger Fahrtunterbrechung, wozu sich der Reisende ja nicht erst während der Fahrt entschließen wird, keine durchgehenden, sondern gebrochene Fahrkarten zu lösen. Wenn der Reisende dann auf den Uebergang zur andern Linie verzichten will, so bleibt es ihm immer noch unbenommen, eine Fahrkarte für die ab schließende ursprüngliche Strecke zu entnehmen. — Die Aktiengesellschaft vormals Seidel L Naumann veröffentlicht folgenden Anschlag: „Unsere Schleifer haben aus nichtigen Gründen die Arbeit nieder gelegt. Wir haben versucht, sie zur Rückkehr zur Arbeit zu veranlassen, leider aber ohne Erfolg. Im Interesse unserer gesamten Arbeiterschaft fordern wir die Schleifer hierdurch nochmals auf, bis Sonnabend den 2. September, morgens '/,7 Uhr, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Ge schieht dies nicht, so sehen wir uns genötigt, im Einver nehmen mit dem Verbände der Metall-Jndustriellen in der KreiShauptmannschaft Dresden, Sonnabend den 2. September abends den gesamten Betrieb unserer Fabrik zu schließen und sämtliche Arbeiter zu entlasten. Die Nichtorganisierten Arbeiter haben sich in eine im Lohnbureau au-liegende Liste einzutragen; sie werden von uns während de- Still stände- der Fabrik entsprechend entschädigt." — Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts- Gesellschaft. Montag den 4. September tritt der erste Herbstfahrplan der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiff. fahrts-Gesellschast in Kraft, welcher bi- mit 1. Oktober d. I. Gültigkeit hat und wegen der vorgeschrittenen Jahreszeit etwa- verkürzt worden ist. Die Verbindungen der neuen Fahrordnung können aber trotzdem noch al- ausreichend und zahlreich genug bezeichnet werden, so daß nach wie vor den berechtigten Wünschen des Publikums allenthalben entsprochen wird. Die Bekanntgabe der Fahrzeiten, welche wieder so gelegt find, daß die Eisenbahnanschlüste an den Hauptstattonen erreicht werden können, ersolgt wie bisher durch Aushang von Fahrplänen auf den Schiffen, Dampfer- und Bahnstattonen usw. — Die sich allgemeiner Beliebt heit erfreuenden Luxusfahrten werden noch bis Mitte Sep tember aufrecht erhalten. — Ein in der Rabenerstraße wohnender Kaufmann S., der sich gestern vor der 6. Strafkammer wegen Be- trugs verantworten sollte, hat sich vergiftet. Ein Lriminalgendarm, der ihn zu dem Termine vorführen sollte, fand ihn bereits entseelt auf. — Das Dresdner Landgericht verurteilte gestern nachmittag den 36 Jahre alten Steinmetz Adolf Bernhard Schiefner von Radeburg wegen Sittlichkeitsverbrechens, be- gangen an seinen eigenen Kindern, zu zehn Jahren Zucht- Haus und zehnjährigem Ehrenrechtsverlust. — Aus dem Polizeibericht. Auf der Leipziger Straße erlitt am Mittwoch nachmittag ein HauSbursche durch ein von einem Dache abfallendes Stück Schiefer eine Verletzung am Kopfe. X Dresden-Pieschen, 1. September. Auf An regung seines Kassierers L. Voigt hat der Handwerker- verein Dresden-Pieschen unter Leitung seines Vorsitzenden R. Meißner eine Altersversicherung für selbständige Hand werker, Gewerbtreibende und deren Ehefrauen auf Grund des Reichsgesetzes über die Versicherungsunternehmungen vom 12. Mai 1901 ins Leben gerufen. Die Versicherung bezweckt, den Mitgliedern vom 65. Lebensjahr an bis zum Tode eine Altersrente von 120, 240 und 360 M. pro Jahr, je nach der Klaffe, in die da- Mitglied steuert, zu gewähren. Die Rente wird auch gezahlt, wenn der Ver sicherte noch arbeitsfähig und gesund ist, auch wenn er sich in guten Verhältnissen befindet. Diese Altersrentenkaffe erstreckt sich zunächst nur auf den Bezirk der Stadt Dresden und der umliegenden Ortschaften, ihre weitere Ausdehnung ist jedoch nur eine Frage der Zeit. D Aus der Lößnitz, 1. September. Die letzten diesjährigen öffentlichen unentgeltlichen Impfungen finden in Radebeul am Sonnabend, den 9. September nach- mittags 3 bis 6 Uhr in dortiger Bürgerschule (Bahnhof straße) Zimmer Nr. 1 statt, während die Nachschau eben dort am Sonnabend den 16. September zu derselben Zeit abgehalten werden soll. (:) Blasewitz, 1. September. Im August wurden bei der hiesigen Sparkasse 636 Einzahlungen mit 71 626 M. 80 Pf. und 375 Rückzahlungen mit 59 020 M. 20 Pf. bewirkt. — Das Bürger-Kasino unternimmt Sonntag den 3. September eine Wanderung über Pillnitz, Graupa, Liebe- thaler Grund nach der Lochmühle. — Bannewitz-Kleinnaundorf, 1. September. In hiesiger Parochie soll nächsten Sonntag das Erntedankfest gefeiert werden, vormittags in Bannewitz, nachmittags 2 Uhr in Kleinnaundorf. Z Börnchen, 1. September. Bon der hiesigen Be wohnerschaft sind recht schöne Vorbereitungen zu dem diesen Sonnabend stattfindenden Schulfest getroffen worden. Muuft und Wissenschaft. Literatur. -f Residenztheater. Am morgenden Sonnabend geht zum letzten Male „HssMmonde" in Szene, in welcher Komödie Mna Sandow ihr so überaus erfolg reiches Gastspiel beschließt. Am Sonntag ist die letzte Aufführung der „300 Tage", womit die Schauspielgesell schaft des Direktors Paul Linsemann ihre Spielzeit be endet. f 3. Deutsche Kunstgewerbeausstellung Dresden 1906. Die Herstellung des Katalogs, der Ausstellungszeitung und der Ansichtspostkarten ist dem Ver lag von Wilhelm Bänsch, Dresden, übertragen worden. — Mit der Ausstellung soll eine Lotterie verbunden werden, die vier Reihen von Losen umfassen soll. Zu dem Plane ist noch die Bewilligung der Behörde einzuholen. — Weiter ist zu berichten, daß der geschäftsführende Ausschuß in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, von den Aus stellern der Abteilung Industrie keine Wegegelder zu er- heben. Die Aussteller haben nur Platzgeld zu bezahlen. s Die neuen Mosaikbilder in der Wart burgkemenate der heiligen Elisabeth, für die Kaiser Wilhelm II. allein die Summe von 30 000 M. aufge wendet hat, werden nunmehr, nach der Besichtigung durch daS Saiserpaar, auch dem Publikum zugänglich gemacht werden. Sie sind ein Werk von Professor Oetken-Berlin und wurden nach echten historischen Vorlagen ausgearbeitet. Die Bilder stellen folgendes dar: Den ungarischen Zauberer KlingSor, der die Geburt der Elisabeth in den Sternen liest, die Brautwerbung Ludwig- tV., die symbolische Ver- mählung de- jungen Landgrafen mit der ungarischen Königstochter, die Verspottung der die Krone niederlegendm Landgräfin, die mit ihren Fraueu in der Kemenate für die Armen wollespinnende Fürstin, Kaiser Friedrich II. und Ludwig- Landung in Brindisi, die Vertreibung der heiligen Elisabeth mtt ihren Kindern durch Heinrich Raspe und endlich Elisabeth in Marburg mit dem Blick auf da- von ihr dort gestiftete Spital. Die Ausnutzung der Wände und Ecken der Kemenate zeugt von großem Geschick des Pro fessors Oetken und seiner Mitarbeiter; die malerische Wirkung des Ganzen ist wundervoll. Die neuen Bilder bilden daher neben den alten berühmten Schwindschen Gemälden die große „Attraktion" der vom Großherzog Karl Alexander so herrlich restaurierten Wartburg. f Shylock in „Jiddisch". Aus London wird berichtet: In der Cambridge Music-Hall fand die Auf führung einer burlesken Parodie auf Shakespeares „Kauf mann von Venedig" statt, die von einer „jiddischen" Schau spielergesellschaft in einem halb „jiddischen", halb gebrochen englischen Text gespielt wurde. Die alte Sage von dem Juden, der auf seinem Recht besteht, ist hier völlig von dem gehässigen oder geringschätzigen Beigeschmack, den die Bearbeitung bei Marlowe oder Shakespeare hat, befreit. Alle die Eigenschaften, die aus Shylock einem Repräsen tanten der jüdischen Raste machen, sind gesteigert und betont. So entsteht eine seltsam aus Grausamkeit, Ver schlagenheit und Größe gemischte Gestalt. Der grüßte Unterschied besteht in dem Ausgang de- Rechtsstreites, in dem Shylock triumphiert. Anstatt eines Pfund Fleisch verlangte er ein Ohr als Bezahlung seiner Schuld, und trotz der Anstrengungen Porttas muß ihm der Gerichtshof sein Recht zuerkennen. Portta verlangt nun, daß kein Blut dabei fließen soll, doch Shylock erklärt, daß er das Ohr ohne Blutverlust abschneiden könne. Er befiehlt seinem Opfer seinen Schuh auszuziehen, ergreift ein großes Mester und schneidet die Lasche des Schuhes ab, die auf „jiddisch" „Ohr" genannt wird. Während die englischen Zuschauer verwundert und unbefriedigt von dem seltsamen Stück schieden, nahm e- das „jädische" Publikum mtt großer Begeisterung auf. -f Neumanns Ort-- und BerkehrS-Lexikon des Deutschen Reichs. HerauSgegeben von vr. Max Brocsike und Direktor Wilhelm Seil. Vierte, neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 40 Städteplänen, einer politischen Uebcrsichtskarte und einer VerkchrSkarte. 2 Bände in Leinen gebunden zu je 9 M. 50 Pf., oder 1 Band in Halbleder gebunden 18 M. 50 Pf. Verlag des Biblio- praphischen Instituts in Leipzig und Wien. Schneller, als es bei solchem Werke erwartet werden konnte, ist der zweite Band von Neumanns Orts- und Verkehrs-Lexikon dem ersten gefolgt. Damit liegt ein Werk wieder vollständig vor, das sich bereit- zu gut eingeführt hatte, als daß die größere Pause zwischen der dritten und vierten Auflage nicht ein wenig schmerzlich empfunden worden wäre. Jedoch hat diese Pause, die im Falle einer Neuauflage stets als eine Vorbereitungszeit aufzufaffen ist, dem Buche nicht geschadet. Im Gegenteil, der Schlußband fügt sich dem ersten Teil ebenbürtig an, und die empfehlenden Worte, die diesem mit auf den Weg gegeben werden konnten, dürfen in erhöhtem Maße auf den zweiten Teil angewendet werden. Das gilt besonder- betreffs der Bekehrsangaben, aus die mit vollem Rechte offenbar die größte Sorgfalt verwendet worden ist. Man ersieht dies vor allem aus dem mehr als einen Bogen umfassenden Nachttag, in dem die Veränderungen im Post- und Eisenbahnwesen bi- auf die neueste Zeit berücksichtigt worden find. So find z.B. noch Eisenbahnstattonen verzeichnet, die erst am 1. August dieses Jahre- eröffnet wurden. Die beiden soliden Leinen bände find äußerst handlich, der Druck, wenn auch Nein, durchaus klar; jede nur irgendwie mißverständliche Ab kürzung ist mit sicherem Gefühl für die Abneigung des Publikums gegen solche Wortbilderrätsel vermieden. Nicht Unterlasten können wir, nochmals aus die vorzüglichen Städtepläne hinzuweisen, deren nun das ganze Werk 40 aufweist. Sie find um so wertvoller, als den meisten ein Namenregister angefügt ist. Die große BerkehrSkarte am Schluß des Bandes beweist ferner in erfreulicher Weise, mit welchem Verständnis die Verlag-Handlung dem all gemeinen Wunsche nach sicheren Angaben bezüglich des Verkehrs gegenübersteht. So darf man getrost einmal Prophet sein und dem zuverlässig und klar Auskunft gebenden neuen „Neumann" wiederum eine erfolgreich« Laufbahn Voraussagen. Er verdient sie.
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