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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 29.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190605291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19060529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19060529
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-29
- Monat1906-05
- Jahr1906
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MIM «daatze, — Otto ich die MLg-npreff« Dienstag, den 29. Mai 1906 68. Jahrg Nr. 122 8 1! ck reu des 0 »«la»- «Ivgaa-vuchd.-Seret und «erla-saußalt H«.«an» v-pe. » L»-, «e«U»°-ü. «edakt«»: ,-nl ««»»., 'sie ih- u neh- icht zu r Fin- ihrer grüne dhote llkohol Schutz- ür die nkheit jnbein Schutz saure ich sei. peichel idelka- nz der rr Un- sthwe- orga- nicht ;leim- ie Ka- falten Steile Maße vertraue; sollte aber die Volksleidenschaft trotzdem einen Krieg gegen Deutschland herbeiführen- dann lvürde Frankreich dran glauben müssen bis aufs Weiße im Blut (geixner L dlnoe). Das sagt man heute nicht mehr, es ist ja am Ende auch höflicher ohnedem, aber . . . bitte, denke sich nun jeder Leser das weitere! (-) 29. April Ifsschlucht oten. Die cnnt wer- ar. Jnte- ün hoher führt ei» beide jließung ehr mit nit Dr. rswertrn orf mit senbahn» kouriftra c schönen itend er- Nlatz ge- i Hirsch. -Spind. - Schaff- ee, wenn > Grund ifen eine Bau der r dvöh- :i Auscha den Fel- Sehens. Offenstem des Ra» es Man» und der wird wieder matter, der Morgen graut, eine nach und nach sich steigernde Morgenröte taucht alles in purpurne Mut, bis südlich siegreich sich die Sonne Bahn bricht. Alle diese ver» fchiedenen Effekte werden durch nur drei Farben, weiß, grün und rot, in iiberzeugender Weise wiedergegeden. Die Vor führungen dauern ungefähr 10 Minuten. Außer dieser Szene aus der Walküre (Gruber u. Co., Hamburg) sollen noch einige andere aus den Lustigen Weibern, aus Tell, die Szene auf dem Rütli (Baruch u. Co., Berlin) und andere mehr vor geführt werden. Das Theater besitzt ein Sechstel natürlicher Größe. Auf dem nur 5 qm. großen Bühnenraum haben zur Durchführung dieser interessanten Experimente über 700 Mtr. Draht, 200 Mtr. Hanfseil Verwendung gefunden. Die Klein heit des Raumes steigerte die zu überwindenden Schwierig keiten außerordentlich. Der aufgestellte Apparat entspricht dem für ein mittleres Theater. Die gesamte szenische Ein. richtung wurde vom bühuentechnischen Bureau Karl Beuster, Berlin, angegeben und ausgeführt, die Lieferung und Auf stellung des Bühnenregulators und der zugehörigen Wider stände haben die Siemens-Schuckert-Werke übernommen. Die Effektlampen sind von der Firma Schwabe u. Co., Berlin. Der geschmackvolle Zuschauerraum und da- Proszenium wur den von Herrn Architekt Kolbe entworfen. Die musikalische Begleitung einzelner Teile der Vorführungen, die einer Be leuchtungsprobe entsprechen, besorgt der Klavierspielapparat Phonoliszt von Ludwig Hupfeld, Leipzig. * Eine große Käfersammlung hinterließ, wie man den B. N. N. ans Cöthen (Anhalt) schreibt, der sängst verstorbeire Lehrer Friedrich. Sie umfaßt nicht weniger aW 9800 Arten. Es finden sich darin wohl sämtliche Käferarten, die in Deutschland vorhanden sind. Um die Sammlung de» anhaltischen Lanke zu erhalten, beabsichtigt die Stadt Des sau, sie käuflich zu erwerbe:: und die Semeinden LiNchegirl, (ßltevilr, ViedNttr. vkderpEfHir, korlervirr, ?M»ttr und Lorredaiide PElWltt 0rgiNl Nir die gemeinden Msrevitr, corchvitr. Nodmilr, (veirrer Kirsch und Südi-u. Loknlrireiges lür die törrnilr-emetuden. Es schidet »is nichts! Jeder deutsche Reichskanzler kann nicht sagen, was einst Fürst Bismarck gesagt hat. Vielleicht müssen wir darauf noch manches Jahrzehnt warten, und es bleibt die Frage, ob ^'s di.> lebende »Generation überhaupt erlebt. Am Ende ist auch gar nicht einmal nötig, daß das gesprochene Wort dermaßen in die Wagschale geworfen wird, aber es wird stets gut sein, denn das Schlveigen dem Reden vorzuziehen, um Auslegun gen zu vermeiden, die nicht als erwünscht gelten können. Tenn wenn auch bei solchen Auslegungen gern ein Unter» schied gemacht wird zwischen offiziellen und privaten, Stim mung ist Stimmung, und bei unserem Bundesfreund Italien haben wir z. B. beim Abschluß der Konferenz in Algeciras gesehen, daß die private Meinung, also die Zeitungen, die offizielle, die Regierung, sehr erheblich ins Schlepptau neh men. Und was bei solchen -Gelegenheiten geschrieben wird, kann füglich besser unterbleiben, und darum baut ein kluger Mann vor! Fürst Bülow konnte nicht mehr im Reichstage vor Au- tritt seiner Erholungsreise sprechen, und deshalb betraute er den Staatssekretär im Reichsamt des Auswärtigen mit der Darlegung über die deutsche auswärtige Politik. Was vor getragen wurde, war erfreulich, es -war auch nicht unbekannt, weil es eben selbstverständlich war. Das Deutsche Reich läßt sich auf Wagnisse und Abenteuer nicht ein, cs liebt auch nicht die Politik der Rippenstöße; und wenn zwei „interessante" Mächte, wie Rußland und England, einen Jnteressen-Ausgleich suchen, dann betonen wir nach unserer aufrichtigen Friedens liebe und nach unserem Vertrauen in die — freilich oft seit- saine — Uneigennützigkeit anderer, daß wir durch solche Ab machungen nicht betroffen und nicht gefährdet würden. Sehr schön ist das, nur es wird wieder anders ausgelegt. Seien wir doch mal ganz offen! Dankt uns Jemand eine solche eitel liebenswürdige Darlegung deutscher Politik draußen? Nein! lieber die italienische Seitenrolle pfeifen die Spatzen und andere Naseweise schon so viel, daß von Sei- ten der deutschen Reichsregierung darüber am beiten io wenrg wie möglich gesprochen würde. Die Versicherungen der lta- tienlschen Regierung, die alle paar Wochen andere Minister zählte, haben heute wenig Wert, denn die Mehrheit der ita lienischen Abgeordneten ist heute speziellen Interessen sehr zu gänglich. Wer das in Abrede stellen will, hat keine Ahnung von den wirklichen Zuständen in Italien, und es kann auch nicht bestritten werden, daß König Viktor Emanuel andere Prinzipien Hochhält, als sein Vater Humbert. Darum kann von Rom aus doch ruhig gejagt werden, daß dem Dreibund treu geblieben werden soll; es fragt sich nur, was heute noch im Dreibund drin steht. Und ungefähr so stehts mit dein Verhältnis, das zwischen England und Rußland nach und nach angebändelt werden soll; auch das schadet unS wieder nichts, nach dem offiziellen Spruch, aber was uns nichts schadet, nützt unS auch nichts. Das Wort vom „Vorurteil" deutscher Gesinnung, das in der letzten Reichstagsthronrede gesprochen wurde, ist, wie es scheint, allzufrüh mit neuen Liebenswürdigkeiten von unserer Seite vertäu,cht. Gut ge meint ifrs wieder, aber der Dank fehlt — total. Es nützt alles nichts, es muß klar und gerade heraus gesagt werden, daß uns dafür doch ein Tort angetan wirl^ Beweise, die schlagen dein Faß den Boden aus! Hätten wir den neuen deutsch-englischen Handelsvertrag zum Beispiel in der Tasche, Schwamm über vieles; aber bis dahin, nicht sich zu sehr lieben! Selbst die schönste deutsche Bürgermeisterfahrt nach London, die eben stattfand, bleibt in einem solchen Fall un erhebliches Beiwerk. Und nun kommen wir noch mal auf den alten, ersten Kanzler, und wie der solche Sache anfaßte! Es sei zuge geben: es kann nicht Jeder, es will auch nicht Jeder! Aber deswegen bleibt die unbeftrittenc Tatsache doch, daß die Bis- marcksche Methode wirkte. Der erste Kanzler sprach sein markerschütterndes Wort vom „86yxn6r ü, dlnne'. Das war zu der Zeit, als in Paris der Chauvinismus wieder mal haushohe Wellen schlug, und damals sagte Bismarck, daß er der Friedensliebe der französischen Regierung im vollsten Nudln» ,,k »er Renlitin. Die Reichsduma, in welcher der Ministerpräsident Go- remykin nun endlich das Programm der Regierung verlesen hat, das sich, wie zu erwarten stand, mit den Forderungen der Volksvertretung ganz und gar nicht deckte, verlangte mit allen gegen nur 7 Stimmen die sofortige Abdankung da gegenwärtigen Kabinetts. Natürlich wird dieser Forderung so schnell nicht entsprochen werden. Gegenwärtig ist aber die Erregung eine große und allgemeine. Sie ist noch geschürt worden durch einen blutigen Straßenvorgang, der sechs russi schen Arbeitern das Leben gekostet hat. Als Arbeiter zu der selben Sluirüe, in welcher Goremykin das RegierungSpro- gramm in der Duma verlas, eine Protestkundgebung gegen den patriotischen „Verband des russischen Volkes" veranstal teten, wurde Militär herbeigerufen. Sechs Arbeiter wurden erschossen. Das geschah am Sonnabend. Am Sonntag darauf aber beging Rußland den zehnten Jahrestag der Krönung Nikolaus II. An diesem Tage sollte der bei der Duma- Eröffnung vergeblich erwartete Amnestie-Erlaß erschei nen. Im Laufe des gestrigen Tages schwieg sich indessen der Telegraph über einen derartigen Erlaß vollkommen aus. Sein Unterbleiben, die ungünstige Regierungs-Erklärung in der Duma, die Erschießung von 6 Arbeitern in Petersburg, das reicht vollkommen aus, um die Gärung wieder zur Siedehitze zu steigern. — Die Regierungserklärung, die eine schlichte Ablehnung aller Duma-Forderungen enthielt, wurde von der Volksvertretung ini Taurischen Palais mit eisigem Schwei- gen angehört. Die Erwiderungen der Abgeordneten aber Berliner RcfidenztheaterS seinem Ende zu. Bis mit Don nerstag den 31. d. M. bleibt mit den beliebten Gästen der übermütige Schwank „Die Höhle des Löwen" in seiner glän zenden Besetzung auf dem Spielplan. Freitag den 1. Juni beginnt das Gastspiel der schon von früheren Gastspielen aufs Beste bekannten Schauspielgesellschaft des Dir. Paul Linse- mann. Zur Aufführung kommen an diesem Abend zwei in- teressante Novitäten: „Fräulein Julie" von Strindberg und „Anatols Hochzeitsmorgen" von Schnitzler. ' Ibsens letzte Tage waren, wie man aus Chri stians schreibt, ein allmähliches Hinüberdämmern in den ewitzcn Schlaf. Der Tod trat ein, ohne daß der Dichter das Bewußtsein, lvelches in letzter Zeit infolge eines Schlagan- salles getrübt Ivar, wieder erlangt hatte. Sobald König Haakon die Todesnachricht erhalten hatte .übermittelte er der Witwe Ibsens sein und der Königin Beileid. Der Schrift- stellerverein ließ durch seinen Präsidenten an der Statue des Dichters vor dem Nationaltheater ein prachtvolles Blumen- arrangement niederlegen. Christiania steht im Trauerflag genschmuck. Die Theatervorstellungen sind abgesagt. * M o d e l l t-h e a t e r. Das Modelltheater in der KunstgerverbeHlusstellung, das seine Entstehung und Durch- fiihruug einer Anregung des Herrn Prof. Kübler verdankt, zeigt in verkleinertem Maßstabe die Ausführung guter Bich- nendekorationen und deren Behandlung in bezug auf die Be- lepchtung. Nachdem einige Aufklärungen gegeben worden find, zeigt die Bühne aus Richard Wagners Walküre die Hundingshütte^nit gleichzeitiger Darbietung der dieser Szene entsprechenden lksik. Diese setzt ein und meisterhaft werden auf der die einzelnen Lichteffekte ausgeführt. Blitze zucken, da^d ende Herdfeuer löscht ein Windstoß aus, im Hintevgr ist-eine filbernglänzende Mondscheinlandschaft sichtbar, der .tatzrud- Lag nwcht sich geltend, der Mondschein Smß, wißeischtft Mißt. Wochen - Spielplan der Kgl. Hoftheater zu Dresden bis 4. Juni. Opernhaus. Montag: Zum Besten der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger: „Orpheus in der Unterwelt." Ans. halb 8 Uhr. — Dienstag: „Salome." Ans. halb 8 Uhr. — Mittwoch: „Figaros Hoch zeit." Ans. 7 Uhr. — Donnerstag: „Tristan und Isolde." Ans. 6 Uhr. — Freitag: ^Mignon." Ans. halb 8 Uhr. — Sonnabend: „Die Fledermaus." Auf. 7 Uhr. — Sonntag: „Tannhäuser." Ans. 7 Uhr. — Montag: „Der Freischütz." Ans. halb 8 Uhr. — Schauspielhaus: Montag: „Fe dora." Ans. halb 8 Uhr. — Dienstag: „Die Wildente." Ans. 7 Uhr. — Mittwoch: ,-Ernst." Ans. halb 8 Uhr. — Donners- tag: Schiller-Zyklus: 5. Abend: „Wallensteins Lager", „Die Pikkolomini." Ans. halb 7 Uhr. — Freitag: „Wann wir altern," „Der eingebildete Kranke." Ans. halb 8 Uhr. — Sonnabend: „Die Wildente." Ans. 7 Uhr. — Sonntag: Schiller-Zyklus, 6. Abend: „Wallensteins Tod." Ans. 7 Uhr. — Montag: „Ernst." Ans. halb 8 Uhr. * Königliches Opernhaus. In der Auffüh rung der „Salome" am Sonnabend gab es eine große Ueber- raschung. Frau Krull war unwohl geworden und der Draht mußte einen Ersatz herbeiholen, der denn auch in Frl. BettySchubert in Prag gefunden wurde. Es verdient alle Anerkennung, daß die Künstlerin ohne Probe in einem ihr fremden EnsemÄe und Orchester die Parti« trefflich zu Ende führte. — Der „Salome"-Aufführung morgen Diens tag wird Direktor Conried aus Amerika beiwohnen. Im Refidenzttzeater geht das Gastspifl Direktors Richard Alexander und der übrigen Küust^r deS ...
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