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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 08.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190706085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19070608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19070608
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-06
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Ium 19U7 Beilagen: »JUnftrterte- Unterhnltnng-blate- * .Brach Drieretdend" «Hand« nnd GantrnNeirtschast" »Arenchen-PiWe^. Druck und Verlag: Elbgan-Buckdruckeret und BerlapSansiatt Herwann Beyer L Lo., Blalewitz; »eraniw.: Stlh d. Buttlar, Blasewitz ' ' ' ' ... I Telegramm. Ndresie: Eldgauywffe Blasewitz. ! 69. Jtchrg. BtedaktianSschlah r » Uhr «ittaa». Sprechstunde der Redaktion: S 6 Uhr Nachmittags. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich au die Redaktion zu adressieren. Neueste Ereizviße. Der braunschweigische Landtag wurde gestern durch ein Reskript des Herzog-Regenten geschlossen. In Düsseldorf ist in Gegenwart des Prinzen August Wilhelm die 21. Wanderversammlung der Deutschen Land wirtschafts-Gesellschaft eröffnet worden. Der Prinz-Regent von Bayern hat Mottls Ent lassungsgesuch abschlägig beschieden. Auf der Herkomertour wurde gestern die zweite Strecke, Eisenach — Mannheim, gefahren. In Mannheim fanden große Festlichkeiten statt. Das Automobil von Jean Mappes-Heidelberg wurde auf der Fahrt zertrümmert, Herr Mappes erlitt einen Rippenbruch. Von einem an deren noch unbekannten Wagen wurde ein Gymnasiast über fahren und erlitt einen Rippenbruch. 4V Jahre Käsig via Urgair». Kaiser Franz Josef von Oesterreich und mit ihm ganz Ungarn begeht am 8. Juni die Wiederkehr des Tages, an dem vor 40 Jahren die feierliche Krönung des Kaisers zum apostolischen Könige von Ungarn vollzogen wurde. Im kommenden Jahre feiert der ehrwürdige Herrscher sein 60- jähriges Regierungsjubiläum als Kaiser von Oesterreich. Die Erinnerungsfeier lenkt nicht nur die Blicke aller treuen Staatsangehörigen der habsburgischen Doppelmo narchie, sondern auch die des verbündeten deutschen Volkes auf den hoheitsvollen Fürsten, der in seinem Leben so viel Ungemach erfahren, wie kaum ein anderer Sterblicher, und der sich doch trotz aller Schicksalsschläge und Enttäuschungen in dem Wandel der Zeiten den starken Glauben und die feste Zuversicht erhalten hat, der auch heute noch trotz seiner 77 Jahre das unerschütterte Fundament darstellt, auf dem die Doppelmonarchie aufgerichtet ist. Ein Jüngling noch wurde der verehrungswürdige Jubilar nach der Abdankung des in kinderloser Ehe ver mählten, zur Regierung unfähigen Kaisers Ferdinand 1. am 2. Dezember 1848 auf den österreichischen Kaiserthron berufen. Die Krönung zum Könige von Ungarn konnte erst ISDÜahre später erfolgen. Denn in Ungarn tobte da mals Wuer Ludwig Kossuths Leitung der Aufstand zum Zweck der Erreichung der Unabhängigkeit Ungarns von Oesterreich. Der ungarische Reichstag erhob gegen die Ab dankung des schwachen, zu allen Konzessionen bereiten Kai sers Ferdinand sowie gegen die Thronbesteigung des Kai sers Franz Joseph Protest. Wenige Monate später be schloß der ungarische Reichstag auf Kossuths Anregung die Absetzung der habsburgischen Dynastie, die völlige Selbst ständigkeit Ungarns und aller Nebenländer und die Er kennung Kossuths zum Gubernator. Damit hatte Ungarn An Rechtsboden verlassen. Kaiser Franz Joseph rief gegen die Revolutionäre den Zaren Nikolaus I. zur Hilfe, der dem Rufe bereitwilligst Folge leistete und unter Paske- witsch eine 100 000 Mann starke Armee in Ungarn ein rücken ließ. Auch Oesterreich verstärkte gleichzeitig seine Streitkräfte und stellte gegen Ungarn 175 000 Mann ins Feld. An die bisherigen Erfolge, die den magyarischen Uebermut hatten uufwallen lasten, reihte sich nunmehr Niederlage an Niederlage. In den Julitagen des Jahres 1849 wurden die ungarischen Armeen, eine nach der ande ren, geschlagen. So unwürdig es war, so ergaben sich die Ungarn darauf auf Betreiben des neuen Diktators Görgei, Kostuth hatte die Diktatur schon vorher niedergelegt, den Russen und nicht den Oestcrreichern. Am 27. September berichtete Paskewitsch dem Zaren: „Ungarn liegt zu den Füßen Eurer Majestät!" Die Erbitterung Oesterreichs über die Ungarn, die ihm vom Zaren auf Gnade und Ungnade ausgeliefert wur den, war begreiflich. Diejenigen Führer der Jnsurektion, die nicht, wie Kostuth, entkommen waren, wurden hinge richtet. 13 Generale und Obersten wurden in Arad teils standrechtlich erschossen, teils gehenkt. Verschiedene politi sche Führer wurden in Budapest durch den Strang vom Le ben zum Tode befördert. Ungarn wurde zu einem Kron lande Oesterreichs gemacht und Erzherzog Albrecht zu sei nem Gouverneur ernannt. Es wurden österreichische Be amte, österreichische Gesetze und Einrichtungen in Ungarn eingeführt; daß gütige Herz des Kaisers Franz Joseph mil derte aber das harte Regiment, das die Magyaren vielleicht bei längerer Dauer doch botmäßig gemacht hätte, nach Mög lichkeit. Der Kaiser selbst bereiste die ungarischen Provin zen und ließ in seiner Fürsorge auch daun nicht nach, als am 18. Februar 1853 der Ungar Libenyi ihm den Dolch ins Herz zu stoßen versuchte. Die glücklicherweise unge fährliche, aber tiefe Stichwunde heilte erst nach mehreren Monaten. Die Notlage der Monarchie nach dem italienischen Kriege nötigte die österreichische Regierung zu weiteren Zu geständnissen an Ungarn. Der Erzherzog Albrecht wurde durch den Ungarn Benedek erseht und im Oktober 186V die alte ungarische Verfassung von 1848 im wesentlichen wiederhergestellt. Die maßlosen Forderungen Ungarns führten zu neuen Verhandlungen und Konflikten, die von Wien aus mit der Erklärung des Ministerpräsidenten be antwortet wurden: „Oesterreich kann warten." Da kam das Jahr 1866, der unglückliche Ausgang des Krieges mit Preußen legte Oesterreich die unabweisliche Notwendigkeit auf, seinen Frieden mit Ungarn zu machen. Im Früh jahr 1867 kam der Ausgleich zustande, der der ungarischen Monarchie bei geringeren Lasten im wesentlichen die glei chen Rechte einräumte wie der österreichischen. Am 8. Juni 1867 fand dann mit allem Pomp vergangener Jahrhun derte in Budapest die feierliche Krönung des Kaisers Franz Joseph 1. zum Könige von Ungarn statt. Wie groß die Bemühungen des Kaisers und Königs in diesen 40 Jahren bis auf den heutigen Tag gewesen sind, die beiden Reichshälften möglichst fest mit einander zu ver ketten, ist ebenso bekannt wie die Tatsache, daß allen diesen Bemühungen der verdiente Erfolg versagt blieb. Am Le bensabend des ehrwürdigen Jubilars erscheint die Situa tion derjenigen wieder verzweifelt ähnlich, die der Kaiser antraf, als er, ein Achtzehnjähriger, den österreichischen Kaiserthorn bestieg. Und bei alledem beruht der gegen wärtige Zusammenhalt der beiden Reichshälften nur auf der Person des Ehrfurcht und Liebe gleichermaßen gebie tenden Kaisers und Königs. Welche Ausblicke nach einem Kampfe, der zwei Menschenalter füllt. Aber wie groß und heldenhaft erscheint uns der Monarch im Licht der Ge schichte seiner Länder und seines Hauses! Aiitomobllerlrbllißk. Bon Dr. Franz Kittler. (Nachdruck verboten.) Wie rasch sich der Automobilismus entwickelt hat, vermag eigentlich nur der zu beurteilen, der „von Anfang an" dckbei gewesen ist und an den Erlebnissen von einst und jetzt einen vergleichenden Maßstab besitzt. Noch vor etwa sieben Jahren bedeutete der Antritt'einer Automobilfahrt einen Entschluß: man wußte ja nie, wie weit man kommen würde, und nur mit der einen Tatsache vermochte man als sicher zu rechnen, daß man irgendwo unterwegs liegen blei ben würde! Die Straßen, besonders solche, auf denen ein lebhafter Amomobilverkehr stattfand, wie z. B. der Weg zwischen Berlin und Potsdam, waren mit steckengebliebe nen Automobilen, an denen fleißig herumrepariert wurde, geradezu garniert. Am sichersten und angenehmsten reiste es sich noch in Oberbayern und Tirol: da hatte man we nigstens die beruhigende Gewißheit, daß auf den Wiesen und Matten in der Nähe der Straße immer Viehherden weideten und man also jederzeit eine Kuh requirieren und sie vor den Wagen spannen konnte, den sie dann unter dem allgemeinen Hallo der Straßenjugend nach dem nächsten Städtchen zog. Einer der bekanntesten deutschen Automo bilisten, der sich um die Einführung und Entwickelung des Kraftwagens ganz besondere Verdienste erworben hat, äu ßerte zu jenxr Zeit einmal ganz treffend, daß man sich in jeder Fahrt zwei Wagen mitnehmen müsse, damit man sich in den anderen setzen könne, wenn der eine stecken bleibe! Alles das hat sich im Laufe weniger Jahre gründlich geändert. Nicht, daß man heutzutage schon über jeden un glücklichen Zufall, über jedes Steckenbleiben, über jede „Panne", wie der automobilsportliche Ausdruck lautet, hin aus wäre: so etwas kann immer noch passieren und wird auch wohl nie ganz aus der Welt zu schaffen sein. Man denke nur an die Lokomotive, die nunmehr seit über achtzig Jahren im Gebrauche steht, und die doch gewiß gründlich durchkonstruicrt ist, aber trotzdem zuweilen immer noch auf der Strecke liegen bleibt. Die „Panne" ist also noch nicht verschwunden, aber sie ist so selten geworden, daß man jetzt im allgemeinen mit Sicherheit auf die Erreichung seines Zieles rechnen darf. Tas verdankt man den vielfachen Ver besserungen am Automobilmotor und seinen zahlreichen Nebenteilen, die zu einer höhen Stufe der Vollendung ge diehen sind. Das Leben des Automobilisten ist aber deshalb an Abenteuern nicht weniger reich, als früher. Immer noch sorgen die Landbevölkerung, schlechte Straßen und hundert andere Dinge für Abwechselung. Das ist auch ganz gut, denn das Automobilfahren an und für sich erscheint als eine ziemlich langweilige Sache, wenigstens solange man selbst lenkt. Man hat dann seine ganze Aufmerksamkeit dem Wege zuzuwenden, und da ein einziger Moment der Unachtsamkeit die schwersten Folgen nach sich ziehen kann, so bleibt meist wenig Zeit zur Betrachtung der Landschaft. Unausgesetzt ruht der Blick auf der Landstraße, die sich, da durch die Schnelligkeit ihre einzelnen kleinen oder größeren Vertiefungen und Unebenheiten verwischt werden, wie ein breites graues Band, das auf den Wagen zuzueilen scheint, unter diesem hinwegzieht. Dies wirkt einschläfernd, und die einschläfernde Wirkung wird durch das monotone Ge räusch des Motors noch verstärkt. So hat also der Fahrer selbst eigentlich nicht viel Genuß von der Fahrt, sofern ihn nicht ein sportliches Interesse, das Bestreben, anderen zu vor zu kommen, einen Preis zu erringen oder einen Rekord zu drücken, in der nötigen Spannung erhält. Freilich fin det er auch andererseits wieder reichliche Entschädigung da durch, daß er langweilige Gegenden im Fluge durcheilen und in schönen durch Verlangsamen der Fahrt länger ver weilen, an besonders anziehenden Punkten auch rasten kann; er ist frei von jedem Fahrplan und erhaben über die Zeit! Ankunft und Abreise stehen in seinem eigenen Wil len. Es gibt keine Verspätung und kein Eisenbahnfi^ber! Angenehmer als für den Fahrer selbst gestaltet sich jedenfalls die Reise für die Mitfahrenden, die ja nicht auf den Weg zu achten brauchen. Freilich ist nicht zu leugnen, daß auch hier das monotone Geräusch des Molars — beson ders in einförmigen Gegenden oder an trüben Tagen — einschläfernd wirkt. Allerdings wird man, wenn man schläft, gerade im Automobil oft genug aus der süßen Ruhe gerissen, denn die Landstraße ist noch nicht auf diesen mo dernen Verkehr eingerichtet. Seit der Entlastung durch die Eisenbahnen haben sich auf ihr vielfach Zustände her ausgebildet, die im wahren Sinne des Wortes idyllisch zu nennen sind, und die notwendigerweise zu Konflikten füh ren müssen, sobald ein so wenig idyllisches Fahrzeug, wie das Automobil, die jahrzehntelange Ruhe zu stören wagt. In der Großstadt weiß jeder, daß man rechts fährt und beim Fahren aufpassen muß. Anders auf dem Lande! Der Landbewohner vermag manchmal rechts und links über haupt nicht zu unterscheiden, und wenn er es vermag, so macht er davon weiter keinen Gebrauch. Er fährt, wo es ihm beliebt: in der Mitte der Straße oder auf der Schot- tenseite, auf der es sich obendrein noch angenehm schlafen läßt. Die Heimkehr vom Felde oder die Fahrt in die Stadt benutzt nämlich der Bauer am liebsten zum Schlum mer. Stört ihn darin ein Automobil, so sausen, wenn's gut geht, Schimpfworte, sonst aber auch allerlei festere Produkte landwirtschaftlicher Herkunft auf die unseligen Automobilisten nieder. Daß sie nach Ansicht aller Zu schauer stets zu schnell fahren, ist eine bekannte Tatsache. Ein Automobil mag noch ^o langsam sich bewegen, so wird es doch infolge des rasch arbeitenden Motors den Eindruck größerer Schnelligkeit machen, als es in Wirklichkeit hat. Man kann dies in größeren Städten leicht beobachten, wo
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