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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 12.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190801122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19080112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19080112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1908
- Monat1908-01
- Tag1908-01-12
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EP-Ost«»»« »er Rrd«ti»»r »-« Nh« . . .Loschrtst« kl ndavloaelle» «saeUgevbettn, fiud nicht «, dm RedaEteur persduüch, so»d«n aulschvetzluh an d« Rrdakttvv zu adressier« Prifße Entziiffk. — Der Kaiser wohnt heute der Einweihung des neuen Schauspielhauses in Weimar bei. — Dem Reichstag ging eine polnische Interpellation -u über die Polenvorlage im preußischen Abgeordneten hause. — In einem Uhren- und Goldwarengeschäft in Oberstein wurden für 3V 000 Mark Goldwaren gestohlen. — Der Peters-Prozeß gegen den „Vorwärts" ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. — Zwischen der Hamburg—Amerika-Linie und dem Norddeutschen Lloyd sind Vereinbarungen getroffen wor den, die eine enge Zusammenarbeit für die nächsten Jahre pcherstellen. — Am 18. Januar werden in London Besprechun gen unter den transatlantischen Dampfergesellschaften be ginnen. — Der Generalrar der Oesterreichisch-Ungarischen Bank hat in der gestrigen Sitzung beschlossen, von heute den Diskont von 6 Prozent auf 5 Prozent zu er mäßigen. Mochklisch». Die erste Woche des neuen Jahres ist zugleich ein.» richtige Winterwoche geworden, in der nun bchonders im Norden der zu Weihnachten so vielfach vermißte Schnee in überreichlicher Masse und manchmal mit Sturm und Un wetter vereinigt, seinen Einzug gehalten hat. Leider gestal tet er sich auch im parlamenwrischen Leben zu einem Win ter des Mißvergnügens", zumal wenn man den Blick auf die verschiedenen Sbaatshaushaltselats fallen läßt. Preu ¬ ßen, das sonst große Ueberschüffe austvies, hat ein Defizit von nicht weniger denn 442 Millionen Mark, als Illustra tion der wirtschaftlichen Lage. Weder hat der Bahngüter verkehr, die ^hauptsächliche Einnahmequelle Preußens, noch, infolge der Fahrkartensteuer, der Personenverkehr die frühere Hohe erreicht. Unter Lichen Umständen hätte man sehr wohl davon absehen können, für dies Jahr die Erhöhung der Beamten- gebälter um viele Millionen in den diesjährigen Etat ein zustellen. Es war noch immer Zeil bei günstigeren Ver hältnissen, diese Beamtenaufbesserung aufzunehmen und gerade von dein Patriotismus der Beamten konnte und mußte die Regierung am ersten erwarten, daß sie bei der üblen Finanzlage sich gern geduldet haben würden. Bei i einer solchen dauernden Mehrbelastung ist doch die Hoff- i nung des Finanzministers auf eine günstigere, wirtschaft liche Situation auch nur eine Slimmungsphrase. — Gegen über dem Reichstage, der sich bis auf weiteres, wenn auch nicht mit unwichtigen, so doch mit kleineren Vorlagen be schäftig:, übte das preußische Abgeordnetenhaus an den ersten Tagen des neuen Jahres zweifellos die stärkere An ziehungskraft aus. Insbesondere war es auch die Inter pellation über di« Wahlrechtsfrage, welche die allgemeine Aufmerksamkeit auf die zweite preußische Kammer lenkte. Daß der Reichskanzler und preußische Ministerpräsident hier nicht den radikalen Forderungen auf unvermittelte Einführung des Reichsragswahlrechts entsprechen konnte, liegt auf der Hand und ist durch die gesamte innerpolitische Situation begründet. Wenn aber Fürst Bülow gleichwohl sich bereit erklärte, vorhandene Härten des Wahlsystems zu mildern, so bewies er damit aufs neue, wie s^hr ihm an einer Verwirklichung der konservativen und liberalen An schauungen im Sinne seiner Blockpolitik gelegen ist. Auch der Entschluß, die ganze Angelegenheir erst nach den Wah len durch den neuen Landtag erledigen zu lasten, muß aus taktischen Gründen als zweckmäßig bezeichnet und gebilligt werden. Dem Programm des Reichskanzlers gereicht es in jedem Falle zum Ruhme, daß ihm der württembergische Landesverband der deutschen Volkspartei, also der demo kratische Flügel des Freisinns, die Anerkennung aussprach. die Blockpolitik habe sich bisher bewährt und sei für den Augenblick die beste Politik. Die Konferenz über den Fernsprechgebührcntarif hat sich ohne besonderes Entzücken über die Reformvorschläge geäußert. Wenn aber diese auf eine Verteuerung in den größeren Städten hinauslaufen, ohne Erleichterungen für das Land, so huldigen die Sachverständigen wieder einmal, wie bei Aufhebung derRückfahrkarte u. a. „Verbesserungen" einem Irrtum. Je billiger die Hauptmirtel des modernen Verkehrs angesetzt werden, desto mehr finden sie Verwen dung und desto mehr bringen sie dem entsprechend ein. Man denke nur an Brief und Postkarte im Verhältnis zu frühe ren Porrch'ätzen. — Noch immer nicht aus der Welt geschafft ist die Krise im Flottenverein. Man mag über die Tätigkeit und die Tüchtigkeit des Generals Keim denken, wie man will, all gemein hört man Verwunderung laut werden, daß er selbst noch nicht die Notwendigkeit eingesohen hat, von leitender Stelle zurückzutreten. Es brauchte ja deshalb feine Kraft dem Verein nicht verloren zu gehen. Allerdings würde eine weitere, stillere Mitarbeit des Generals ein großes Maß von Selbstlosigkeit voraussetzen. Dürfen wir das seinem Patriotismus nicht zutrauen? Man darf auf die am 19. Januar in Kastei stntrfindenLe Vollversammlung gespannt sein. — Die entsetzliche Allensteiner Mordaffäre wird voraus sichtlich noch in diesem Monat ihr« Sühne finden, wenn nicht auch, wie die Frau v. Schönebeck, der Täter, Haupt mann von Goeben, als unzurechnungsfähig erkannt wird, nach Antrag des Verteidigers. Wenn es gewissermaßen be dauerlich wirkt, wenn eine solche Tal dem Strafrichter ent zogen wird, so wäre es zu Ehren Des deutschen Offiziers korps denn doch ungemein befriedigend, wenn sich wirklich geistige Störung bei dem Hauptmann Herausstellen würde. Aber nicht wir Deutschen haben im neuen Jahre allein unsere Sorgen. Auch das Ausland ist reichlich damit ge segnet. Frankreich schaut infolge des Rückgangs seiner Be völkerung und damit der Truppen, sehr trübe in die Zu kunft, ganz abgesehen von den bedrohlichen antimilitäri- Aie MKIttMt. Von Kurl von Walfeld (Wachdruck verboten.» Die großen und plötzlichen Temperaturschwankungen, denen wir im Winter unterworfen sind, rufen wohl bei kei nem Menschen Wohlgefallen hervor, im Gegenteil, die mei sten fürchten sie als große Feinde des Wohlbehagens und der Gesundheit. Und trotzdem können wir noch mit unse rem Klima zufrieden sein, wenn wir an die russische oder die sibirische Kälte denken. Man kann in Sibirien eine Winterkälte bis zu vierzig Grad Celsius erleben. Der Som mer ist zwar auch hier so warm, daß er Früchte und Ge treide zur Reife bringt, aber gleich unter der erwärmten und gelockerten Erde findet sich das Eis des ewigstarren Winters. Schon in einer Tiefe von fünf Meter herrscht eine Kälte von zehn Grad Celsius. Das ist befremdlich, wenn man denkt, daß es im Innern der Erde warm ist. Wo kommt die Kälte überhaupt her? Diese Frage kann man in jedem strengen Winter hören. Ein klares Bild aber machen sich wohl nur wenig« Menschen über die Entsteh ungsursache der grimmen Kälte. Im Sommer fällt es keinem Menschen ein zu fragen, wo kommt die Hitze her, denn jeder weiß, daß die Sonne sie uns sendet. Von einer Sältequelle ist im Volke wenig die Rede. Freilich, auch die Wissenschaft kennt nicht den Ausdruck Kälte in unserem Sinne, st« macht keinen Unterschied zwischen Wärme und Kalte. WaS wir im gewöhnlichen Sinne Kälte nennen, ist für ste nur ein geringerer Grad von Wärme. So sind für die Wissenschaft auch die Grade unter dem Nullpunkt auf unserem Thermometer ein« höchst willkürliche und verän derliche Sache. ES ist dmchanS keine Notwendigkeit, daß der Gefrierpunkt des Wasser- derRullpunkt, ussd der Siede punkt der achtzigste oder hundertste Grad ist. Benutzen doch die TnHttnder seit ungesöhr zweihundert Jahren een Ther mometer nach dent in Danzig geborenen Fahrenheit. VMS» , cheS.Dchw-Negat wen^GvMpMs o kerne unter Null, kennt. dom stei diesem Jnstrmtzimt ist der Gefrierpunkt deS Was ¬ sers mir 32 Grad bezeichnet. Um Fahrenheit in Reaumur oder Celsius umzurechnen, muß man den Fahrenheit-Gra den 92 abziehcn und durch 9 dividieren. Den erhaltenen Quotienten multipliziert man mit 4, dann hat man die Roaumur-Grade, oder mit 5, dann erhält man die Celsius- Grade. Die Kälte in der Natur stammt wie Die Wärme aus Den höheren Regionen. Je mehr man sich von Der Erd oberfläche entfernt, je höher man in die Lüfte steigt. Desto geringer wird der Wärmegrad der Atmosphäre. Die Ab nahme beträgt nach sorgsam ausgeführten Messungen einen Grad Celsius bei einem Aufstieg von je 220 Metern. Diese Abnahme erklärt sich dadurch, daß die Sonnenstrahlen nur zum kleinsten Teil von der atmosphärischen Luft ausgenom men werden. Den größten Teil nimmt die feste und flüs sige Erdoberfläche auf und zwar die feste schneller als die flüssige, wofür allerdings das Wasser die Wärme länger bei sich behält, also langsamer ausstrahlt als die feste Erde. Diese Abnahme der Temperatur mit Der Höhe bedingt auch das Aussehen und den Charakter unserer hohen Berge. Die Abnahme der Wärme mit der Höhe macht es erklärlich. Daß Länder, die unten in ihren Tälern niemals Schnee sehen, auf ihren hohen Bergesspitzen ewigen Schnee haben. Diese ewige Eisregion wird dadurch bedingt, daß Die Strahlen der Sonne auch im Sommer nicht mehr imstande sind, die Schpeemassen zu schmelzen, die im Laufe deS Winters in dieser Höhe fallen und liegen bleiben. Mit Der Höhe wird di« Luft nicht nur kälter, sondern auch dünner, ja schließlich so dünn, daß kein lebendes Wesen mehr in derselben armen kann. Jeder Luftschiffer weiß «S, daß es für ihn La oben eine Grenze gibt, die er nicht überschreiten darf, wenn ihm sein Leben lieb ist. Diese- Kälter- und Dünnerwerden der Luft «folgt so langsam, daß erst in einer Höhe von drei- hundert Kilometern unsere Atmosphäre ganz aufhört, und bi« Netzion des BeltäkherS bo-innt. Aus dieser Region, «ms diesem Raum des Weltäthers stammt unsere Kälte. In Raum deS Weltalls herrscht nach, -en ev eine Durchschnittskälte von — 142 Wie zwei furchtbare Gegner stehen sich die Wärme der Sonne und die Kälte des Weltalls gegenÄer, und es findet ein Swiger Kampf statt Zwischen diesen beiden Gigan ten. Dieser Kampf aber ist für uns als Bewohner der Erde von großem Segen, denn er schützt uns sowohl vor sengender Glut, als auch vor tödlicher Kälte. Und dennoch würden wir stellenweise unter diesem Kampf, diesem Aus gleich zu leiden haben, wenn nicht der Wasserdampf in der atmoinhärrschen Luft eine Vermittlerrolle spielen würde. Dieser stets in der Luft feinverleilte, unsichtbare Wasser dampf schützt uns im Sommer gegen allzugroße Wärme, so wie im Winter vor alles vernichtender Kälte. Dieser fein verteilte Wasserdainpf ist ein vorzüglicher Regulator, er hält wie das Wasser auf der Erde die Wärme länger an als jeder andere Körper und gibt sie langsam ab. Dieser Wasserdampf ist uns im Sommer bei bedecktem Himmel eine Art Sonnenschirm, im Winter eine Schutzdecke gegen die Kälte des Weltenraus. Durch den ewigen Kampf der Sonnenwärme mit der Kälte des Aetherraumes entsteht stets eine Luftbüweg- ung, durch den steten Ausgleich der Wärme und Kälte ent stehen die Luftstrüme, die wir als Winde, Stürme und Orkane kennen. So lange Wärme und Kälte im Welten raum um den Vorrang streiten, so lange werden wir auch Winde auf Erden haben. Es gibt naturgemäß kalte und warme Winde. Kalte Winde sind diejenigen, welche aus den Polargegenden kommen -, die warmen dagegen wehen vom Aequator her. In der Aequatorialzonc steiqt die er wärmte Luft in die Höhe, um nach gemäßigten Zonen ckb- zufließen. Zum Ausgleich strömt dagegen die kältere Luft der Polargegenden zum Aequator hin. So entstehen die ,M>ei Hauvtwinde, der obere und der unter« Paffastvind. Durch die ünqleiche Bärmeverteiluny auf Misere» Erde wirb natürlich das Gleichgewicht unserer Licht, strts Oßstärr, und hierdurch wiederum der Wasserdampf verschiede« «er teilt. Auf diese ungleiche WärmederveUung, di« schwo» im MrauS zu boftiittmrü ist, Tassen stch aüe mereorvlogchchev Erscheinungen vrrschführen. und das Zuknmnenfpi«l^icher
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