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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 04.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192201043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19220104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19220104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-04
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uar INS i k VdWschechSmrwr «r.L17 DreOde« U»l.-«P«effer «»gmqweffe Blasewitz ir dm Nie WA des Miteleiidr bei bei SMsbetriebe« Bon Franz Miethke-Dresden. arbetter» entsprechend informiert wird, gerade in grundlegenden IPlatze ebenfalls Gutes leisten, dort belaßt und nicht aus Popu- Fragen sehr häufig nicht die richtigen Entscheidungen treffen' larttätsherrfcheret und Konzessionspolittk heraus ihnen Knut <d stch häufig vor Aufgaben gestellt unzulänglich gewachsen sind, was ist. Denn jeder Mensch genießt wenn er eine Tätigkeit ausübt, einem ster in Hirnen > nicht wenn fertig- Vater , aber onrad >u bist e «ine lnnloS Ihr« m auf erkten! sie ge- 30. 12. Geld 6898,10 86-1,80 6,8« 274 70 1428,55 789,20 784,20 186,31 1490,— , und erröcke Gott, unden st noch itie- 1:3 Läufer, Säufer und startete» in Der Lang- Sprunglauf sttgem An. und durch- lauf waren Form war f Klaffe 1 Klaffe 2 twarlh mit k., Lippold öllnitz mit städter mit it 37 Min. m mit 10 ote 1, 250, Lohse mit h niedrige im Spät- Anreiaen-PreiS: die sspesooftene Grundzeile oder derer, Raum 2.— Mark, im Tertteile die Zeile 5.— Marl, für Tabellen- und zatwierigen Satz 50<>k Aufschlag. V s'-'r die vsschfte Mnnnr-»,- bi? norm. 10 Uhr. Tageszeitung — Lokal-Anzeiger für das östliche Dresden und seine Vorone. Diese» Blatt enthält die amtliche» Bekam»t»ach»«tze* »es Rates zu Dresde» für die Stadtteile Blaservitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Bühlau, Rschwitz und Laubeqast <11. und Hl. Verwaltungsbezirk), »er Gemeinden Wachwitz, Riederpoqritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig »ud SchSufeld, sowie der Amtshauptmannfchaften Dresden-N. und Dresden-A. Anuk a. Verlag: Olbgau Buckdruckerei und Berlagsaustalt Hermann »euer 0 «s., Vlasrvitz, Tolkenttzer Str. 4. / »eranttuortl. f. d Sckriftlrilu»,. Prof. Otto Fr. Zimwermamt.DreSde»,- f. d. : Paul Leopold, DreSde« tionen und Aemter überträgt, die sie vielfach beim besten Wille», nicht ausfüllen können. Tie überflüssigen Aushilfskräfte aber müssen anderen Tätigkeiten zugefützrt werden, denn ein ratio neyer Betrieb bestehl nicht darin, möglichst viele Kräfte zu befchäs tigen, sondern stch mit einer relativ geringeren Zahl besonders leistungsfähiger und gut besoldeter Kräfte zu betätigen. So wie die Verhältnisse jetzt liegen, geht es jedenfalls nicht weiter. Diese Empfindung haben auch die Postbeamten selbst, denen daran liegt, daß der Ruf der Reichspoftverwaltung wie der auf seine frühere Höhe kommt, und sie sind ebenso wie andere Bevölkerungsschlchten überzeugt, daß die Mittel, die der Post betrieb in seiner jetzigen Form jahraus, jahrein verschlingen muß, durch Gebührenerhöhungen auf die Dauer nicht ausgebracht werden können, weil naturgemäß die Gebührenerhöhungen zu weitgehendster Einschränkung der Benutzung des Postbetriebes führen und letzten Endes ebenfalls die Rentabilität der Post zer stören muß. Kein Mensch wird, ob es sich um Eisenbahn oder Post handelt, aus Prinzip die Entstaatlichung dieser Organisa tion fordern; jeder, dem eine endliche Besserung der allgemeine» Verhältnisse am Herzen liegt, wird aber mit allen Kräften dafür eintreten müssen, das eine Aenderung der jetzigen Organisation in die Wege geleitet wird und daß, ganz gleich, wie die Ver waltung dieser Betriebe gestaltet wird, in Zukunft eine Garantie dafür besteht, daß diese Unternehmen wirtschaftlicher arbeiten als bisher. Wir sind davon überzeugt, daß ein Zurückbringen dieser Institutionen auf ihre glänzenden früheren Verhältnisse sowohl in bezug auf die finanziellen Ergebnisse, als auch in be zug auf die Qualität der Leistungen nicht so schnell zu erreichen ist. Ebenso bestimmt kann man aber behaupten, daß eine wesend liche Besserung in den Verhältnissen sich sehr wohl bei richtigen und energisch durchgcsührten Maßnahmen erreichen läßt, und da die Möglichkeit hierzu unbedingt vorhanden ist, so ist eS die Pflicht der maßgebenden Stellen, insbesondere auch des Reichs tages, für die Erreichung dieses Zieles zu sorgen Die bisher vom Reichstag nach dieser Richtung hin gestellten Anträge schein nen unS allerdings noch nicht ausreichend zu sein, sondern wir sind der Meinung, daß auch vom Reichstag hier einmal etwas deutlicher gesprochen werden muß und daß vor allen Dingen auch die Parteien des Reichstages, die aus Rücksicht aus ihre etwas radikaler angehauchten, diesen Betrieben nahestehenden Partei angehörigen davor zurückschrecken, durchgreifende Maßnahmen zu fördern, endlich einmal einsehen, daß in diesen Fragen höhere Werte als Partciinteressen auf dem Spiele stehen und daß sie auf die Dauer auch das Ansehen ihrer eigenen Partei schädigen, wenn sie einer Mißwirtschaft weiter tatenlos zusehen, die von keinem an dem Gesamtwohle des deutschen Volkes interessierten Politiker auch nur einen Tag länger geduldet werden dürste. 'ter Stoft, r Herstbl- g un-ü da.- er sowohl keren und werden sich durch Nikchart fertisuug. sein Rag- geschnitten :ppt. Un° und offen bewirken bretchende geschlossen erden, in Halse ein geschnitte- schrägge- t. Favo- tternativ, Dresden- z, 96, 101 Ml. er- Dresden-Dlasewttz Mittwoch, den 4. Januar 1922 lbend. ie saß lampe, i: Va inten- chwrr. t fest- it oen , weit cheer- weun onden kschü- Bescheint jeden Wochenlao nachm. 4Udr für den folgenden Tag. Bezugspreis: monatlich 8.— Mark, vierteljährlich 24.— Mark , durch die Poft oder Boten i^ei ins Haus; bei Abholung in der ^Geschäftsstelle monntsich 7.50 merteliäbrlick 22.50 Mar* I kann, weil er auf Grund seiner ganzen politischen Vergangenheit virl zu sehr daran gewöhnt ist, den Wünschen und Forderungen raditaler Kreise der Beamtenschaft oder politischer Linksparteien auch dann nachzugeben, wenn es im Interesse des Allgemeinwoh les und im Interesse des von ihm vertretenen Ressorts besser wäre, auch auf die Gefahr von Konflikten hin bei eurem starr ablehnenden Standpunkte zu verharren. So nur erklärt cs sich, wenn der Reichspostmtnister bei Ablegung eines Rechenschafts berichtes in einer Reichslagskommission über Mißstände jam mert, die stch aus der Beschäftigung einer zu großen Zahl wenrg leistungsfähigen Aushilfspersonals ergeben, während es doch ' seine Pflicht gewesen wäre, rechtzeitig für die Ausmerzung dieser l Kräfte zu sorgen. Ueberhaupt scheint bei der Post fast mehr noch jals bei anderen Organisationen der Weg ins Verderben vor , allen Dingen dadurch angetreten und beschleunigt worden zu , sein, daß man sich hat breitschlagen lassen, aus politischen Grün- den und Rücksichten Beamte, die auf ihrem früheren Posten sehr Tüchtiges leisteten und gegen deren Charakter und Arbeitswil- j ligkcit nicht das Geringste eingcwendet werden soll, im Bausch und Bogen in höhere Stellen zu befördern, für die ihnen natur gemäß die entsprechende Vorbildung und, soweit dies erforderlich ist, auch die entsprechende manuelle Geschicklichkeit fehlt. So er- klärt es sich dann von selbst, daß diese Leute, die an sich sicherlich den besten Willen haben werden, ihre Pflicht zu tun, zur Er- : lcdigung ihrer Aufgaben die doppelte bis dreifache Zeit brauchen, 'während der frühere geschulte Mittelbeamte dieselbe Arbeit in -viel kürzerer Zeit erledigen würde. So sehr man daher diesen Beamten die Beförderung als solche gönnen kann, so muß män j doch, wenn man die Verhältnisse objektiv beurteilen will, einmal hoffen aussprechcn, daß ein zum Postassistent und Postsekretär be förderter ehemaliger Briefträger natürlich niemals das leisten kann, was ein mittlerer Postbeamter der alten Schule aus dte- j sem Posten geleistet hat. Man stelle sich beispielsweise nur eine etwas komplizierte Rentenauszahlung vor, wo eine ganze Reihe wiederholt geänderte Bestimmungen zu berücksichtigen sind und man wird zugeben, daß schon allein die Aengstttchkeit des betref fenden Beamten, nichts falsch zu machen, ihn veranlassen wird, sämtliche Bestimmungen drei-, viermal durchzugehen, ehe die Auszahlung erfolgt, während der geschulte Beamt« ohne wei te» es nach kurzer Einsichtnahme die betreffende Angelegenheit er ledigen tonnte. Hierbei muß berücksichtigt werden, daß früher die mittleren Postbeamten zu 90 Prozent die Berechtigung zum einjährigen Dienst, 3 Prozent das Maturus und 7 Prozent eine dem Einjährigen gleichwertige Schulbildung hatten. Außerdem wurden diese Kräfte im ganzen Deutschen Reiche herumgeworsen, so daß sie die verschiedensten Verhältnisse kennen lernten und eo ipso auf jedem Posten, auf dem sie, sei es auch vertretungs weise, gestellt wurden, flott arbeiten konnten, während die jetzt aus politischen Gründen in die gleichen Stellungen gerufenen früheren Unterbeamten, ohne daß ihnen daraus ein Vorwurf ge macht werden kann oder soll, sehen, denen sie nicht oder nur ihrem Ansehen nicht förderlich die größte Hochachtung dann, die er wirklich beherrscht, auch wenn diese Tätigkeit untergeord neter Natur ist. Um aber das Elend noch zu vergrößern, schreitet man, wie uns milgeteilt worden ist, vielfach noch dazu, den Stamm der nach früherem Muster ausgebildeten mittleren Be amten, für die nun andererseits Beförderungsmöglichkciten nach oben nicht in ausreichendem Maße bestehen, mit untergeordneten Arbeiten zu beschäftigen und so Kräfte brach zu legen, die an den mir unzulänglichen Kräften besetzten Posten nutzbringendere Ar beit leisten könnten. Es ist uns von einem seit etwa 25 Jahren iur Dienst befindlichen, sachlich sehr ruhig urteilenden Post beamten die Lage so geschildert worden, daß sie, auf ein indu strielles Beispiel übertragen, etwa gekennzeichnet werden müßte mit dem Vergleich, daß der Prokurist einer Firma die Briese frankiert und der Lehrling die Abteilungen leitet. Wenn dieser Vergleich vielleicht auch etwas kraß ist, so kann man sich ungefähr denken, was bei einer solchen Kräfteverteilung in der Praxis herauskommt und vor allen Dingen kann man daraus einen Schluß ziehen, wieviel mehr Kräfte und Mebxausgaben durch eine derartige Disposition entstehen. Hierzu kommt noch, daß nach den uns gewordenen Informationen die Aushilfsbeamten, denen das Krankengeld nicht abgezogen wird, von der Möglich keit, durch Kranksein ihre Einnahmen zu verbessern, ausgiebig Gebrauch machen und dadurch den Postbetrieb ebenfalls ganz un verhältnismäßig hoch belasten. Auf eine Reihe weiterer Mißstände hier einzugehen, würde zu wett führen, zusammenfaffend möchten wir aber noch zum Ausdruck bringen, daß eine Besserung der Verhältnisse im Post betriebe nur möglich ist, wenn an die Spitze dieses Betriebes eine politisch unabhängige, de« Betrieb selbst einigermaßen kennende, Autorität fordernde unVAutorität erweckende Persönlichkeit ge setzt wird, die es versteht, mit dd« von dem Minister GieSherts in einem langen Klagelied bedauerten, aber von ihm leider nicht beseitigten Nttßstände wirklich auszukehren, und wenn diese Persönlichkeit vor allen Dingen darauf htnwirkt, daß die an sich im allgemeinen gewiß auch heute noch sehr tüchtigen und zuver lässigen Beamten der Postverwalttmg an dem richtigen Platze Verwendung finden, d. h. daß der Kern der mittleren Post beamten (PostaMeM bi» Oberpostsekretär) wirklich im Betriebs dienst tätig ist und daß «an die unteren Beamten, die an ihrem Politische Nachrichte«. Berufung Dr. ». Brandts iu das Reichssinauzmiuisteri»« Köln, 2. Januar. Pftnisterialdirektor Dr. v. Brandt, der seit Bestellen -des Pcichskommissariats für die besetzten, westlichen 0>ebiete bei dieser Behörde als Ministerialdirektor und Vertreter des Reichskommissars tätig ist, wurde in das 3!-eichSfinanzministerium berufen. Er übernimmt «IS Mi nisterialdirektor die Abteilung des Staatssekretärs Dr. Fi scher, der den Vorsitz in der KriegSlastenkomminion in Pari-- übernommen hat. Vor der Konferenz iu Cannes. Berlin, 2. Januar. Aus Rom läßt sich die „Rational .zeitung" über den letzten römischen Ministerrat melden, daß tn diesem der Aussenminister Bonomi förmlich bestätigte, daß er sich zu einer persönlichen Aktion tn Cannes rüste. Es werde von kemer römischen Leite vczn>cifelt, dass Italien im Ge gensatz zu seiner Stellungnahme in der oberschlesischen An gelegenheit mit restlosem Nachdruck eine für Deutschland er trägliche Lösung der bestehenden Probleme erstrebt. In Rom glaubt man zu wissen dass Ministerpräsident Bonomi» aus der bisherigen Reserve in Cannes gegebenenfalls ener^ gisch hcrvorzutreten beabsichtigt. Bonomis Auftreten nu Cannes dürfte das erste sichtbare Zeichen dafür sein, daßr Italien die Wege des Grafen Sforza verläßt, und das au» Selbsterhaltungstrieb. - R o m, 2. Januar. „Temps" drückt die allgemeine Auf«- - sassung Italiens von Frankreichs Verantwortung an einem eventuellen Lcheitern der Washingtoner Konferenz mit fol genden Lätzen aus: „Frankreich verhindert durch sein Flöt- tenprogramm -ie Beruhigung und den Wiederaufbau Euro pas und lädt sich eine furchtbare Verantwortung auf. Durch Frankreichs Schuld ist nunmehr auch die Abrüstung zu Lande geschottert und es beginnt ein Wettrüsten stärker als je zuvor. Frankreich muß wissen, daß niemand ihm folgt, daß vielmehr alle gegen es stehen. Wie England erkennt auch Italien klar seine Verantwortung vor der Geschichte, -och kann es auf das Recht dar SelbstverteidsgttNg nicht verzichten." S,6 Milliarde« für die E»tterttr*«t»fstcht. Die von der Entente überreichte Gesanttkastenaufstellnu« für die Monate Oktober, November und Dezember abschlie ßend mit dem 20. Dezember, beträgt 3H Milliarden Mark. Davon entfallen auf Unterbringung der UeberwachungSa«»- schösse in ihren Standorten 2L Milliarden Mark. D. J.-E. Unsere staatlichen Unternehmungen, insbesondere Eisenbahn und Post, die tn früheren Jahren anerkannte Ueber-1 stchußunternehmungen waren, aus denen der Staat nicht unerheb- dich« Mittel für andere Zwecke entnehmen konnte, stehen seit der Mcvolutton unter dem Zeichen einer chronischen Defizttwirtschast und auch die sehr bequeme, aber wenig geniale Methode der »auernden Erhöhung der Gebühren konnte selbstverständlich eine Aenderung dieses Zustandes nicht herbeiführen. Bezüglich der Eisenbahn ist jetzt eine in Berlin gebildete rüommisston damit beschäftigt, die Gründe für die Unwtrtschaft- ' itchkett dieses Unternehmens fcstzustellen. Wir haben unserer seits in früheren Auslassungen schon wiederholt eine Reihe die ser Gründe dargclegt und möchten nur heute nochmals bemerken, »aß einer der Hauptgründe mit in der schematischen Uebertragung »cs Achtstundentages auf den Eisenbahnbetrieb zu erblicken ist, ! »te dazu geführt hat, daß trotz gesteigerten Personals noch etwa ! 00 000 Eisenbahngüterwagcn und eine recht große Anzahl Loko motiven in Deutschland der Ausbesserung harren, daß der hier- »urch herbcigcführte Wagenmangel auch noch dadurch verschärft' wird, daß die Ent- und Umladung von Frachtstückgutwagen an «Güterschuppen und Umladehallen zu langsam vor sich geht, ob wohl auch noch Aushilfsarbeiter eingestellt sind, daß ferner die Geladenen und leeren Wagen nicht rasch genug ihrem Vcrwcn- idungszicle zugcführt werden usw. Die Reichsbahnbchörde in Berlin gibt zu, daß noch zu viel Personal im Dienste sich be findet. Die Eisenbahner-Organisationen und die Beamten- und Betriebsräte behaupten, hinsichtlich des Personalbestandes genau Vas Gegenteil! Wer hat Recht? Von beiden wird im übrigen verschwiegen, daß bei der Rcichsbabnverwaltung wett über 2000 Beamre und Arbeiter, die die gesetzlichen Beamten- und Betricbs- »ertretungen (Räte) bilden, sich nur mit den Geschäften des Bc- uutten und Betriebsrätegesetzcs beschäftigen und von allen Diensteinrichtungen vollständig befreit sind — aber bezahlt wer ken, z. T. noch besondere Vergütungen erhalten. Es wird auch Verschwiegen, welche Unsumme von Zeit und Arbeit einer großen Zahl von Beamten noch zuwächst, um die Angelegenheiten, Wünsche, Forderungen und Anträge dieser Räte, die fast nur Persönlicher Natur sind, dienstlich zu behandeln oder sich an lan gen Sitzungen oder Dienstreisen zu beteiligen. Es wird auch »ichts darüber erwähnt, daß diese Räte in den meisten Fällen nicht mit der Eisenbahnvcrwaltung arbeiten, sondern ihr bei Durchführung des Betriebes und Verkehrs Hemmnisse und Schwierigkeiten durch Einsprüche bereiten und eine geordnete Betriebsführung deshalb beinahe illusorisch machen, weil die Reichsbahnbehörde den Personalvcrtretungen (Räten) Zuge ständnisse gemacht hat, die über die Bestimmungen der Gesetze weit hinausgehcn und bet Jndustrieunternchmungen aus wirt schaftlichen Gründen undenkbar wären. Kann eine Verwaltung mit einem so großen Defizit sich einen derartigen Luxus gestat- «cn? Wohl kaum! Es wird verschwiegen, daß eine Unzahl von höheren, mittleren und unteren Beamten, Gewerkschaftlern und Arbeitern in Kommissionen, Ausschüssen usw. usw. dauernd tätig Sind, die sich mit Besoldungs-, Tarif, Wirtschafts- und Organi- fationsfragen beschäftigen, ohne daß bisher irgendwelche wirt-- jichaftliche Erfolge in die Erscheinung getreten sind. Es ist wohl klar, daß bei solchen unproduktiven Arbeiten eine Gesundung des Eisenbahnwesens nicht erreicht werden kann. Wo in einzelnen Beziehungen der Reichsbahndctrieb stch gebessert hat, da ist dies nicht etwa auf die Mitwirkung der neu- ge chasfenen Personalvertretungen, sondern-nur darauf zurück tu ühren, daß der frühere gute Stamm älterer Beamten und Ar ve 1er Pslichtbewußtsein und Treue sich bewahrt hat und über ,'eine Kräfte Dienst leistet, sich auch nicht an Bestrebungen betei ligt, die geeignet sind, die Leistungen herunterzudrücken. Daß, wie der Vollständigkeit halber erwähnt werden möge, infolge der planlosen schematischen Einführung des Achtstundentages im Reichsbahnbetriebe eine ganz erhebliche Personal-Mehreinstel- tung stattgefunden hat, ist erklärlich. Bedauerlich bleibt nur, daß ' die Gesamtleistungen trotz dieses Mehraufwandes an Personal zurückgcgangen sind. Diese Verhältnisse schreien geradezu nach Abhilfe. Eine solche Abhilfe ist selbstverständlich aber nur möglich, wenn nicht «ur die leitenden Stellen den guten Willen zur Herbeiführung «nderer Verhältnisse haben, sondern wenn auch alle in der Bahn verwaltung tätigen Kräfte bis herunter zum einfachen Strecken- Arbeiter von der Notwendigkeit der Herbeiführung anderer Ver hältnisse durchdrungen sind und ihre Mithilfe hierbei nicht ver sagen. Leider sind wir von einer solchen Einsicht, wie die Streik- vewegung tn West-Deutschland zeigt, noch sehr weit entfernt, und wenn die Reichsregterun^ und der Reichsverkehrsmintster nicht sehr starke Nerven haben, um trotz des ihnen entgegengesetzten Widerstandes durchzugreifen, so fürchten wir, daß auch die best- «usgearbeitetsten Pläne der in Berlin eingesetzten Kommission und aller mit dieser Frage amtlich oder in anderer Form be schäftigten Persönlichkeiten nur theoretische Bedeutung behalten, ön der Praxis aber die Mißstände Wetter bestehen bleiben, bis eben eines Tages der völlige Zusammenbruch stch einstellt. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei der Postverwalttmg. Während die Eisenbahn sich jetzt wenigstens rühmen kann, an ihrer Spitze einen Mann zu haben, der auf Grund seiner frühe- . ren Tätigkeit als Chef des Feldeisenbahnwesenr etwaL von der Organisattdn, der er vorgestern ist, versteht, krankt die Reichspost verwaltung zunächst daran, daß an ihrer Spitze ein Politiker Kehl, der die Hauptnottvendigkeiten des ihm unterstellten tech nischen Betriebes auch nicht im entferntesten zu überblicken ver mag. und soweit er von seinen sachlich besser unterrichteten Mit-
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