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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 27.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192304277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19230427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19230427
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-27
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SiWIlWe Blasewitz, Freitag, 27. April 1823 . ptr. 88 M. »svo.-. außer Zustellgebühr» bei -en deutschen pefianfialten M.SV00. , Mr ALlle höherer Sevals Krieg, Streit« usv. hat der Äezleher keinen Anspruch auf Lieferung de,w. Rack^ strsrnmg der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Lesegeld««. Druck : Siemens Landgraf Nachfl., Oräden« Areltal. Lei unv«rlan-t «Ingesandten Manuskripten ist Rückpott« beizufügen. Mr Anzeigen, rr Fernsprecher aufgegeden werben, kann ein« Verantwortung de». " Sgespalten« Petit-Zeil« ml« M. sS0.-> berechnet, Neklarnen di« 4gespalten« Zell« mit « Anzeigen und Reklamen mit plahvorschriften und schwierigen Satzarten werden mit SV probat ß der Aaprigen-Annahm« vormittag« 11 Uhr. Mr da« Erscheinen der Anzeigen an itz«n, sowt« str telephonisch« Auströg« wird kein« SewLhr geleistet. Etwaiger Rabatt ' ' Wochen nach dem Empfang der Änzeigenbrttög« fallt der bewilligt« Rabatt so»«.' knii Döschwitzer Anzeiger »«»«->»«: ' Tagesrettung für das Sittiche Dresden s-in, Nr. Or— Diese» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmackuna»» « e ^vorom^ «lasewltz, Loschwttz, Weib« «Irsch, »ÜHIau, «»chwitz und I§ub?«a^m u»n*1n^«^»^^d»!!u? ^ a^n..lnd-n M-».! w'*- d«' Am"-h^p?^n,cha^ M?^ "" , , - . - <N«sewitz. — z Erscheint täglich mit der Leilagr .Agrar-Wart«^ und «mtl Nur- und Arembeuliste. Lezug«pr»i«: Monome 7—77— M. sävo.-. außer Zustellgebühr, bat den deutschen Postanstalten M. SVOO.-. Einz»l»erkaus«pret«: M. rso M » «BkAgU^ ch IL »etbaa ^weo smivawo» Moaib^wei^a »MM. «w» * AltRei^ieN ßgnsd 85. Jahrgang. Die Verhandlungen mit -er Industrie INS und der Bereinigten Staaten gerichteten dal, , ot« den Alliierten zur Kenntnis brinoen und Kapitalsanlage- Be- ten mag, unter feinen Umständen die Rede Niger veNKMen sein. Auch nicht durch energische Borste Nun- fudcr gen der englischen Regierung würde sich un sere Meinmlg darin ändern lassen. Frank reich werde eher die Allianz mtt England wie auch mit Italien brechen, el>e es auf ein derartiges Ansinnen dieser beiden Länder einginge. Was die Frage der Sicherlreiten anbelangt, so laufen Gerücht« um, Deutsche land wolL seinerseits Forderungen aufstel len. In diesem Fall« kmm an Nerhandlun gen überhaupt nicht gedacht werden. Wir wünschen auher Internationalisierung der rheinisch-rrestsä'i^chen Eisenbahnen eine be sondere Verwaltung für das Rheinland. Irgendwelche annerionistische Hintergedanken liegen uns vollkommen fem. ck Hervs hat gute Beziehungen zum Eins«. Wenn er also sagt, „wir wünsst^n", so darf man ruhig annehmen, dah er das Sprach rohr der französischen Regierung und nicht nur der Nationalistenpartei ist, in die er sich chineingemausert hat. Seine Auslassun gen decken sich auch mit den mehr oder we niger versteckten Andeutungen, die Poincar« ..-»7 verpacht hat, welche Frankreich" fordere. Wie Frankreich sich die Zukunft -es Meinlandes denkt. vans und der Bereinigten Staaten gerici Not« den Allistrien zur Kenntnis bringen zu wollen. Die Frage der Aurlandrkredite. London, 26. April. Der Vorsitzende der Barclays - Bank Gocasnough erklärte gestern laut „Times" vor dem Verwaltungs rat des Amerikanischen Bankierverbandes in Neuyork, das anglo-amerikanjsche Abkommen über die britischen Schulden werde ein engeres Zusammenwirken zwischen England und Ame rika bei der Lösung der internationalen Fi nanzprobleme ermöglichen. Sobald das Re parationsproblem geregelt stzj, werde Deutsch land Kredite brauchen. Wenn Großbritan nien und Amerika bereit seien, bei der Auf bringung wenigstens eines Teiles der ersten erforderlichen Summe zusammenzuwsrken, fo müsse ein« befriedigende Vereinbarung über die Länge des Moratoriums verhältnis mäßig leicht sein. Seiner Ansicht nach werde der erforderliche Betrag kaum sehr groß sein, und es sei sicher, daß, wenn Deutschland die Stabilisierung durchführe, angemessene Sicherheiten geboten werden könnten. Es schein« ihm, daß es Deutschland vffenstehe, einen für die Bezah lung vieles Betrages einfachen und umfang reichen Plan vorzulegen. Unter gewissen Um ständen würde Großbritannien we sentliche Summen für notwendige Kreditegeben. Aber wird Amerika das selbe tun? Er persönlich sei der Ansicht, Berlin, 17. April. Das „Journal des Debats" veröffentlicht eine Berliner Mel dung, wonach sich die deutsche Regierung für das nachstehend« Programm entschlossen habe: 1. Mit dem passiven Widerstand bis zum Eintritt einer Lösung fortzufahren. 2. Auf ein mit Garantien ausgestattetes Angebot muß die Räumung des Ruhrgebie- tes erfolgen. 3. Frankreich werden Ga rantien gegeben, die der Reichseinhert nicht zum Schaden gereichen. Der Korrespondent der Tel.-Union stattete Gustave Hervö einen Besuch ab und richtete an ihn die Bitte, zu diesen angeführten Grundbedingungen des Berliner Kabinetts Stellung zu nehmen. Der Direktor der „Victoire" äußerte sich u. a.: Höchstwahr scheinlich werde die französische Regierung Vorschläge, di« vor Einstellung des passiven Widerstandes erfolgen, ohne weiteres zurück schicken. Von einem Verzicht auf das Ruhr unterpfand krnn trotz der ernstesten Garan tien, die das Deutsche Reich auch immer be Lohnforderungen der Berg arbeiter. Berlin, 27. April. In den letzten Ta gen sind neue Lohnforderungen für dse Ar beiter jm Bergbau eingereicht worden. Die neilen Lohnforderungen werden begründet mit der neuen Markverschlechterung. Da die neuen Lohnforderungen der Koh lenarbeiter im Ruhrgebiet ein Anziehen der Kvhlenpretse und allgemeine Steigerung der Produktionskosten Hervorrufen würden, hat man, wie die „Voss. Ztg." schreibt, im Reichswirtschaftsministerium eine Lösung in der Lieferung billiger Textilwaren an die Arbeiter gefunden. Gestern fand eine Zu sammenkunft zwischen Vertretern des Rejchs- wirtschaftsmjnisteriums, der Industrie, des Großhandels und des Einzelhandels statt, in der verlangt wurde, daß von der Textilindu strie eM Preisnachlaß von 25°/° und so durch alle Gruppen hindurch Preisnachlässe ge währt w.rben. Die Verteilung der Textil waren soll durch die Gemeinden erfolgen. Berlin, 22. April. Ueber die Ver handlungen der Vertreter des Reichsverban des der deutschen Industrie mit dem Reichs kanzler und über die heutige Vorstandssitzung des Reichsverbandes wird von unterrichteter Seit« folgendes mitgeteilt: Nachdem die Besprechungen mit dem Kanzler sich haupt sächlich um die Beantwortung der Turzon- Rede drehten, kamen in der Vorstandssitzung zunächst die allgemeine wirtschaftliche Lag« und die neuen Lohnforderungen der Arbeitnehmer zur Sprach«. Von feiten der Arbeiter werden bis z« 80 Prozent Lohnzulagen gefordert. Falls t'. Industrie genötigt sein würde, diesen Forderungen nachzukommen, würde sich daraus nach Meinung des Reichs verbandes «in« starke Gefährdung der Kon kurrenzfähigkeit, auch in der Industrie des unbesetzten Gebetes, ergeben. Für die Re gierung anderVts würden Lobn u'agen eine Erweiterung der bisher geübten Kredit- «wäbrung bedeuten. Bei der Besprechung der Rede Curzons im Präsidium des Ver bandes wurde die Frage erörtert, ob Deutsch fand eine feste Ziffer für die von ihm zu ü^r^'n^nden Lasten nennen könne. Man stand im allgemeinen auf dem Standpunkt, daß. falls es über haupt möglich sei, eine Ziffer zu nennen, man nicht über die Bergmannschen Vorschläge hinausgehen dür'e. was nur bei stärkster Ausschöpfung aller deutschen Wirtschafts- . Möglichkeiten erreicht werden könne. Auf der Basis der Bergmannkchen Vorschläge könne man vielleicht zu einem erträglichen Zustande kommen, natürlich nur unter der baß die Franz-ken ihre Gewaltpolitik attfgebe«. Die deutsch« Industrie sich jedoch nur zu einer so weitgebenden Opferbereitschaft entschließen, falls auch die anderen deutschen Wirtschaftskreise, Landwirtschaft, Grundbesitz usw., einen entsprechenden Anteil auf sich nehmen. Schließlich wurden Mitteilungen über Verhandlungen gemacht, die mit Ruß land über «in ar"ßzü"i"«s Wirtschaftsabkommen eingeleitet worden sind. Nähere Mitteilun gen über diesen Plan können zurzeit noch nicht gemacht werden. Es wurde jedoch her vorgehoben, daß es sich bei diesen Verhand lungen um rein wirtschaftliche Fragen hand'e und daß pölitische Probleme dabei nicht mit spielen. Mutmatzungen. Versia, 26. April. Im Rahmen der ratungen über die Stellungnahme der Reichs regierung zu der Rede Lord Curzons wird der Reichskanzler in diesen Tagen di« Patteiführer des Reichstages zu sich bitten, um sie mit der Auffassung der Regierung vertraut zu machen. Für die Regierung dürfte sich in der Hauptsache um di« Wahl zwischen zwei Möglichkeiten han deln, entweder um den auch von Dr. Strese- mann in seiner letzten Reichstagsrede gemachten Vorschlag einer festen Reparationssumme von 20 Milliarden Goldmark oder um die Erklärung der Bereitwilligkeit Deutschlands, die Feststel lung seiner Leistungsfähigkeit und Leistungs fähigkeit und Leistunqspflicht im Sinne der Aeußerungen Lord Curzons einem internatio nalen Gremium zu überlassen. Man hofft bis zum End« der Woche über die Fragen und auch über das Garantieproblem im klären zu sein. Es scheint, daß beabsichtigt ist, den deutschen Vor schlag dann in einer an die in der Reparattons- «mmission vertretenen Mächte einschließlich Ja- Es werden jetzt soviel Mutmaßungen über das deutsche Angebot angestellt, daß nur di« wahrscheinlichsten davon registriert werden kön nen. Trotzdem sind es eben nur Mutma- Hungen: denn so wenig über die Art eines deutschen Angebotes authentisch verlautet,"es steht ja noch nicht einmal absolut fest, ob Deutsch, land wirklich «in Angebot machen wird. Solang« dies« Gewißheit nicht vorhan den ist, sind alle Mutmaßungen den Versuchen zuzurechnen, auf di« Regierung lnhinein Sinne einzuwtrken, der sie schließlich veranlaßt, ein An gebot zu machen, obwohl ursprünglich diese Ab sicht nicht vorhanden war. -onteressen dieses dazu führen würden, an onses Problem von demselben Standpunkt aus heranzutreten, wie Großbritannien. Sei ner lleberzeugung nach werde Amerika - , aus eigener Wahl, teils in- folge der Macht der Umstände eine dauernde Politik auswärtiger ?)apitalsanlag«n befolgen. In oiesem Falle würde «ine große Gemeinsam keit der Interessen der beiden Länder bestechen. Wenn Amerika nicht eine Politik der aus- w^ttüen Kapitalsanlage betreibe, sondern statt dessen Zahlungen,n Gold, Waren und Diensten annehmen sollte, fo würde es viele -Zähre brauchen, um die ihm geschuldeten aus wärtigen Außenstände einzusammeln. Eine von Deutschland begebene Obligation, beson- aers sichergestellt durch deutiche Wette, und die auch das Indossement der empfangenden Nation trage, würde sich als marktfähiges Wertpaprer erweisen, wenn einmal eine Re- parationsregelung in Sicht sei. Wichtige Ereignisse. Die Lage im Orient hat sich insofern zrk- gespitzt, als trotz der Lausanner Konferenz sowohl di« Türken als auch die Franzosen Aufmärsche vornehmen, die als kriegerische Vorbereitungen anzusehen sind. * Gustave Hervä fordert die Internats»*- nalisierung der Rheinlandbabnen und eine besondere Verwaltung für das Rheinland. * Im Mainzer Bezirk — ob di« Verord nung auch für andere Bezirke gilt, stebt noch nicht fest — ist jetzt auch der a-'-- Autoverkehr unterbunden. * Die vier Bergarbetterverbänd- n davor, den von den Syndikalisten und Kam- muniften auegegebcnen Geveralstreikparolen Folge zu leisten. * Die Bergarbeiter baden neue Lohnforde rungen eingereicht. * Das sächsische 20 Milliarden-Anleihegekst wurde gestern vom Landtage einstimmig ge nehmigt. — - , . . . : Aktivität ohne Nervosität. Nach dem Einbruch der französisch belgischen Truppen gleicht Deutschland einem Großindu striellen, dellen wichtigster Betrieb durch eine grobe und gut bewaffnete Räuberbande besetzt ist. Die Bande will sich nicht mit einem Löse geld begnügen, sondern gibt zy verstehen, dah sie Jahre zu bleiben und für noch längere Zeit die „Aufsicht" über den Betrieb zu führen ge denkt. Der Ueberfallene ist waffenlos un- nicht in der Lage, die Eingedrungenen durch Anwendung wirksamer Gewalt zu vertreiben? er darf auch nicht hoffen, daß ihm Freunde mit bewaffneter Oand zu Hilfe kommen. Der An teil der Nachbarn an seinem RechtSkampf be schränkt sich auf d'.s „wohlverstandene" eigene Interesse. Er kann sich nur auf seine Arbeiter und Angestellten verlassen, die treu zu ibm stehen und dem einqrdrungenen Feind jeden Dienst und jede Hilfeleistung verweigern. Die Räuber kommen dadurch um den wirtschaft lichen Erfolg ihres Einbruchs: er selbst aber ist nicht in der Lage, seinen Betrieb auSnützen zu können. Was soll er tun? Gewaltsamer Widerstand wäre zweckloses Blutvergießen^ Resignation bedeutete Selbstaufgabe. Wen« er sich die Ruhe der Nerven und die Klarheit der Ueberlegung bewahrt, dann wirb', er die passive Abwehr seiner Getreuen mit allen Miteln zu stärken suchen: aber er wirb sich nicht darauf beschränken, vielmehr wir- er^ gestützt auf diese Grundlage seiner Widerstands kraft. versuchen, das egoistische Interesse, daUj die Nachbarn an dem Bestehen seines Betrie-i bes haben, für sich auSzunutzen, und wäre die ses Interesse noch so gering. Er wird, da er nicht über Waffengewalt verfügt, durch Ver handlungen die Befreiung und Erhaltung sei nes Betriebes zu erreichen snchen und auch be reit sein, dafür Opfer zu bringen, da er stch einer Welt gegenüber steht, di« nicht das Ge setz des Rechts, sondern das der Macht kennte Er gibt ja sein Recht nicht auf, sondern sucht es nur auf Umwegen zu erreichen, weil ihm der nächstliegende Weg, die Räuber mit Ge walt zu vertreiben, verschlossen ist. Ohne sich durch begreifliche Gefühle berechtigter Empö rung, rvie durch eine Stimmung der Verzweif lung beeinflussen zu lassen, ergreift er kalt blütig jede Gelegenheit, die ihm geeignet er scheint, den passiven Widerstand seiner Ge treuen durch aktive Handlungen seinerseits zu ergänzen. Wird nicht jeder für eine solche Handlungs weise Verständnis haben? Handelt die deut sche Regierung richtig oder falsch, wenn sie sot verfährt wie dieser Industrielle? Die deutsche Negierung hat bis jetzt die !b- wehr gegen Frankreich und den Lamps um di« Befreiung der Ruhr- und Rheinland« über legen und ohne Nervosität geführt und dark sich auch von dieser Linie nicht abbringen laß, sen: denn diese Politik ist nicht ohne Erfolg geblieben. Der passive Widerstand ist im Wach sen. Dann aber deutet die Rede des englische^
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