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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 17.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192606178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260617
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-17
- Monat1926-06
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MM--»« Donnerstag, oen 12. Zunt 1926 )ir. 138 Dieles Blatt enthält di- amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile aaickmtn Weiher Kirsch, Bühlau, Rochwitz und Laubegast (U. und M. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach. Wasewitz, «.Derwitz, Pillnitz, Weihig und Schönseld, sowie der Amtshauptmannschast Dresden. Verlag Eldgau-Buch-ruckerei und Verlag-anfialt Hermann Leyer H «»., Vres-en-Blasewih. - Verantwortlich sür Lokale- Earl Drache, für den adrigen Inhalt Sugen Werner beide in Dresden. — —' i werben die «gespaltene Petit-Zeile mit 20 Goldpfennigen berechnet, Reklamen die 4 gespaltene Zeile Goldpfennigen. Anzeigen u. Reklamen mit plahvorschriften und schwierigen Satzarten werden mit 50 k Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme rorm. 11 Uhr. Für das (Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wird keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträge sind sofort bet Erscheinen der Anzeige fällig. Lei späterer Zählung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre' nunq gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage ob. Konkurs b. Auftraggeber-. monatt'"Mki.yo,"burch diepost ohne Zustellgebühr , Redaktion und Expedition I " - Tolkewiher ! 88. Jahrgang 1 Sächsische DoiWU » MAWM mit Loschwiher Anzeiger LT zti .Adr.: awqaurreffe Llaiew.y Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte. Poincare wieder auf der Bildfläche Der Höhepunkt des Hochwassers überschritten - England hilft Belgien finanziell auf die Beine - Verschärfung der Lage im englischen Bergarbeiterstreik - Eine Enttäuschung: Polen seht die Hetze gegen Deutschland fort Vorschläge zur Flaggenfrage Der Reichsregierung sind in den letzten Wochen aus allen Teilen Deutschlands und von Angehörigen aller Stände und Berufe Vorschläge für eine deutsche Einheitsflagge zugegangen. Bei der Fülle der Einsendungen ist es nicht möglich, einzeln zu antworten. Es sei daher auf diesem Wege für die An regungen und den in ihnen oft leidenschaft lich bekundeten Wunsch nach einem alle Deut schen vereinigenden Symbol der Vaterlands liebe gedankt. Verständigung über den Rußland- Kredit Reue Berhaudluuacn mit der Sowjctrcgicrung In den letzten Tagen ist es gelungen, zwi lchen der Reichsregierung und der russischen Somjetreaierung zu erneuten Verhandlungen über die Durchführung des gefährdeten 300- Millionen-Kredites an Sowjetrußland zu kommen- Wie wir hören, dürste in der ganzen Angelegenheit schon in ganz kurzer Zett eine Verständigung erzielt werden, da man in Moskau keine Möglichkeit gesehen hat, schon letzt mit England zu ernsthaften Krcditver- handlungen zu gelangen und die an Deutsch land erteilten Aufträge an Engländer zu ver geben. Hessen wünscht die Landtagsauflösung Bei dem Volksbegehren in Hessen, das einen Volksentscheid über die Auflösung des Landtags herbeiführen will, sind bisher 164 000 Stimmen für den Volksentscheid ge zählt worden. Erforderlich sind 42 000 Stim men. Das Volksbegehren richtet sich gegen die seit der Revolution bestehende Koalitions mehrheit (Weimarer Koalition), die sich wäh rend der letzten Landtagsverhandlungen den Anträgen auf Auflösung des Landtags widersetzte. Zum Gedächtnis Lmmelmanns Heute vor zehn Jahren fiel nach fünfzehn Vuftsiegcn der aus dem Weltkriege bekannte Kampfflieger Max Jmmelmann. Vor -er Sntfchei-ims (wachsens demokratischer Zmanzminister verurteilt den Volksentscheid Or. Dehnes Begründung In dell „Dresdener Neuesten Nach richten" veröffentlicht der sächsische Fi nanzminister Dr. Dehne, der gleichzeitig der demokratischen Fraktion als Land tagsabgeordneter angehört, an leitender Stelle einen Aufsatz zum Volksentscheid. In diesem erklärt er: „Ich hätte gewünscht, daß der Partei vorstand eine klare und feste Stellung zum Volksentscheid eingenommen Hütte. Sie hätte nur auf Ablehnung des znm Volksentscheid stehenden Gesetzes lauten können, denn die entfchädigungslose Ent eignung des Privatvermögcns der Fürsten steht im offenbaren Widerspruch zur Ver fassung von Weimar, die zu achten und zu stützen der Demokratischen Partei immer als die vornehmste Aufgabe erschienen ist. Das Wort des Artikels 109 der Neichsvcr- fassnng „Alle Deutschen sind vor dem Ge setz gleich" gilt in seiner vollen Schwere gegen die Fürsten, es mutz aber auch für sic gelten. Die entschädigungslose Enteignung würde sie zu Staatsbürgern minderen Rechts machen. Die kennt aber wahrer Liberalismus nicht. Man braucht nicht unter die Schwarzseher zu gehen und mutz doch zugebcn, daß die Annahme des zum Volksentscheid stehen den Gesetzes schwere innerpolitische Er schütterungen zur Folge haben würde. Und das Ausland? Der Schritt, den der Reichsbankpräsident Dr. Schacht gewiß nicht leichten Herzens getan hat, sollte doch zu denken geben. Die Kreditwürdigkeit, die das Ausland nach längerem Zögern dem deutschen Volke auch in seiner neuen Staatsform wieder einräumt, dürfen wir sic wieder aufs Spiel setzen? Unsere Wirtschaft hat nach meinen Be obachtungen und Erfahrungen seit dem Kriegsende keine schlimmere Krise ge habt, als die gegenwärtige. Die Krise ist chronisch und deswegen be sonders verhängnisvoll. Es wird noch un geheuerer Anstrengung aller, der Unter nehmer und der Arbeiter, der Angestellten und Beamten bedürfen, um aus ihr her ¬ auszukommen. In solcher Zeit ist aber innerpolitischc Ruhe und Stetigkeit und das Fcrnhalten aller und jeder radi kalen Entgleisnngcn rechts und links das unbedingte Gebot der Stunde. Tie entschüdigungslosc Enteignung von Pri vateigentum wäre aber eine solche Ent gleisung und ich fürchte, daß wir durch er neuten Niedergang der Wirtschaft und durch vermehrte Arbeitslosigkeit schwer dafür büßen müßten." Volksentscheid und Außenpolitik Untergrabung der Weltgeltung Deutsch lands. In einem Zeitungsartikel, der sich mit der Frage der auswärtigen Politik befaßt, weist der dem Reichsautzenminister Strese mann sehr nahestehende volksparteiliche Ncichstagsabgeordncte Freiherr v. Rhciu- baben aus die schweren Schädigungen hin, die ein Abstimmungssieg der Linken am 29. Juni für die auswärtige Politik haben müßte. Die bevorstehende Abstimmung des 20. Juni schreibt Abg. v. Rheinbaben, hat selbstverständlich auch eine starke außen politische Bedeutung. Starke innere Wir ren und Krisen in Deutschland, wie sic bei einem eventuellen Abstimmungssieg der Linken mit Sicherheit eintreten müßten, würden fast alles wieder in Frage stellen» was außenpolitisch in den letzten Jahren in der Richtung auf zunehmende Geltung Deutschlands in der Welt erarbeitet morden ist. Man könnte nur dem Wunsche Ausdruck geben, daß die gemeinsame Abwehr des Rüttelns an den Grundlagen von Moral und Recht die Folge haben möge, daß in Ueberwindung der augenblicklichen inner- politischen Reibungen und Spannungen der Drang zur Zusammenarbeit staatscr- haltcnder und staatsausbauendcr Kräfte wieder neuen Antrieb erhalte. Je mehr das der Fall sein wird, desto mehr wird cs der außenpolitischen Führung möglich sein, die sich bietenden mannigfachen Mög lichkeiten der Zukunft auszunützen. tlm die Gestattung -er Geireidezötte Im Reichstag wurden gestern die Ver handlungen der Reichsregierung mit dem in terfraktionellen Ausschuß der Regierungspar teien über die Frage der Gestaltung der Getreidezölle im Zusammenhänge mit dem deutsch-schwedischen Handelsvertrag fortge setzt. Die Reichsregierung war durch Reichs- kanzler Marx, Reichsernährungsminister Dr. HaSlinde und Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius vertreten. In ein entscheidendes Stadium werden die Verhandlungen erst in der nächsten Woche treten, da erst dann di« Fraktionen der Regierungsparteien zu den jetzigen Besprechungen Stellung nehmen können. Für Einhaltung des Brotgewichtes Der wirtschaftspolitische Ausschuß des vor läufigen Reichswirtschaftsrats nahm den Be richt des Arbeitsausschusses zur Beratung des Entwurfes ein^s Gesetzes zur Aenderung der Gewerbeordnung entgegen. Der Entwurf will die obersten Landesbehörden ermächtigen, die Bäcker zu zwingen, nur Brote von bestimmtem Gewicht zu backen, und dieses Gewicht durch einen Stempel auf die Brote aufzudrttcken. Der Ausschuß beschloß einstimmig, der Re gierungsvorlage die Zustimmung zu versagen und der Rcichsregierung zu empfehlen, den Verbrauchern stets eine rechtzeitige und klare Unterrichtung über das Brotgewicht zu ver schaffen Rationalisierung und Wirtschaft Die Rationalisierung der deutschen Wirt schaft, d. h. die Anwendung aller Mittel, die Technik und planmäßige Lrdnung bieten, um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu heben, ist in vollem Gange. Sie soll, völlig durch geführt, zur Behebung der jetzigen Wirt schaftskrise mit beitragen, indem sie durch Verbilligung und auch Verbesserung der Er zeugnisse unsere Konkurrenzfähigkeit im Aus lände und die Kaufkraft des Inlandmarktes steigert. Wird aber die Rationalisierung tatsächlich imstande sein, die katastrophale Ar beitslosigkeit wenigstens zu lindern? Im An fang allerdings nicht; denn die Rationalisie rung soll ja an Menschcnkräften soviel wie möglich sparen, muß daher folgerichtig zu nächst zu einem weiteren Abschieben von un nötig gewordenen Arbeitskräften und zu einer weiteren Erhöhung der Arbeitslosigkeit führen. Aber diese Erhöhung der Arbeitslosigkeit wird nur vorübergehend sein; denn mit Fori- schreiten der Rationalisierung, der dadurch er reichten Verbilligung der Produkte und dem so zu erzielenden größeren Absatz wird es möglich sein, erhebliche Kräfte der Industrie wieder zuzuführen. Jedenfalls wollen wir uns keinen überschwenglichen Hoffnungen hin- geben; die Besserung der Arbeitslosigkeit wird sich sicherlich auf einen langen Zeitraum erstrecken. Wir müssen bedenken, daß emmal die Kaufkraft fast aller am Kriege beteiligten Europastaaten erheblich gesunken ist. und daß andererseits sehr viele Länder während des Krieges ihre eigene Industrie ausgebaut haben und mit allen Mitteln bestrebt sind, sie gegen ausländische Konkurrenz zu schützen: mit anderen Worten, die meisten Staaten, mit denen wir in der Vorkriegszeit in reg sten Handelsbeziehungen standen, haben für die deutschen Industrieerzeugnisse an Aufnah mefähigkeit und zum Teil auch an Aufnahme willen verloren. Das alles muß natur gemäß unsere so bitter notwendige Ausfuhr in hohem Maße erschweren. Aber deutsche Tatkraft und deutscher kaufmännischer Geist müssen und werden auch diese Schwierigkeit überwinden. Was den Inlandsmartt. der vor dem Kriege etwa drei Viertel unserer gesamten in dustriellen Produktion aufnahm, anlangt, so wird seine Kaufkraft mit der Verbilligung der Erzeugnisse zweifelsohne stark zunelnnen; denn großer Bedarf an allen Artikeln ist bei der Bevölkerung vorhanden, und die Massen werden das, was sie zum Leben brauchen, auch kaufen, wenn sie es billiger als jetzt erhalten. Aber die jetzigen IVt Millionen Erwerbslosen zu beschäftigen, wird kaum möglich sein. Mit einer verstärkten Ar beitslosigkeit müssen wir vielmehr auf längere Zeit rechnen. Vergessen wir nicht, daß vor dem Kriege fast eine Million junger Leute in der Armee und Marine dienten und somit nicht auf den Arbeitsmarft drückten; sie sollen letzt — abgesehen von den etwa 115 000 Mann der Reichswehr und Marine und einer vermehrten Polizekmacht — zum größten Teil mit in der Industrie beschäftigt werden. Trotz aller entgegenstehenden Schwierig keiten wird aber die Rationalisierung zu ihrem Teil allmählich mit dazu beitragen.
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