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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 10.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192705107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270510
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-10
- Monat1927-05
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Sächsische i Redaktion und Expedition 1 Vlasewi-, Tolkewcher Str. 4 ! — 89. Jahrgang —i Dienstag, den 10. Mai Nr. 108 < s Fr. «0 Oreste« - - Moskaus Eingeständnis: Abhängigkeit vom westeuropäischen Kapitalismus Heute Wiederbeginn der Reichstagssihungen - Günstiges Ergebnis -er oberschlesischen Wahlen trotz unerhörten polnischen Wah'terrors - Sachsens Finanzminister erklärt eine Abänderung der sächsischen Realsteuergesehe zurzeit als völlig ausgeschlossen Muyeuunven,Au« alter unv neuer Helt,-vioven-Zeltung,Schniitmusteroogen. , monatl.Mk.1.90, durch diepost ohne Zustellgebühr monatl Mk.r.-. Für Fälle höh.Gewalt, Krieg, Streiks usw. hat der Sezieher keinen Anspruch auf Lieferung bzw.Rachtleferung -er Zeitung ob Ztülkzahl. d LesegeldeS. Druck: Siemens Landgraf Nächst., Dresden «Freital. -ei unverl. »ingesanbt Manuskripten ist Rückporto belzufüq. Für Anzeigen, welche durch § Zern'pr. aufgegeb werden, könn. wir eine Verantwort, bez. der Richtigkeit nicht übernehm. - - - - mit Loschwitzer Anzeiger <§8*2! rx««».. <->»»«-»"- Tages,elkng fSr do« Mch« Dresden und seine Dor»»« »,-r.« «r«» »i. amtlichen Bekanntmachungen de« Bates zu Dresden für dl« Stadtteil« Blasewitz, -oschL, We^e- S'-sch. »ah'-u. «°chw'L -m. und^tttd^sowl« d« «mts^a^^ , Vertag: Ekbgsm-Vuchbrucker«i und Vertagsanfiat« Hermann Leyer » «v, ... — . ..... , — - - -— ———'—m..ar.Marte. Radio-Zeltuna, l Anzetqen werben di« »gespaltene Petit-Zeil« mit 20 Golbpfronigen berechnet, Reklamen bie 4 gespaltene Zeit« Si cheml täglich mit den Letlage«: Amts. FrEben- und Kurliste, Leben 1" Abeträgt frei inSHaus mit »0 Golbpfeanlgea. Anzeigen u. Restamen mit plotzoorschristen und ,chwierigen Satzarten werden mit SOL O-" »"uasprem v " Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme Vorm. 11 Uhr Für bas Erscheinen der Anzeigen an bestimmten lagen oder Plätzen, sowie für telephonisch« Aufträge wir» keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträge sind sofort Kel Er cheinen der Anzeiqe fällig. Lei späterer Zahlung wird der am Lage der Zahlung gültige ZeilenprelS in Anre nun, gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät.Zahlung, Mage ob. Konkurs b. Auftraggebers 192? MWWW NMMM IM »Mil M ÄNWM Festigung und Földerung -es Miti«Istan-es eine Pflicht jever Regierung Eine Rede Or. Webers HinVenburg be» -en Ol-enburgern Der Reichspräsident begrübt die Einwohner »o>» Zwischenah«. die in Ammerlander Tracht geNeidct find. Ter Reichspräsident ist den Oldenburgern als früherer Kommandant der vier gut bekannt. Alljährlich zu seinem Geburtstage bringt ihm der Vorstand des Zwischenahner Heimatvercins einen groben Ammerländer Schinken und Aale aus dem Zwischcnahnermcer. Bei einem die ser Besuche hatte der Reichspräsident verspro chen, bei passender Gelegenheit seinen Gegen besuch zu machen, ein Versprechen, das er jetzt etngelöst hat. par'amenisbeginn Die politische Situation, die der heute zusammentretende Reichstag vorfiudet, ist nicht sonderlich günstig. Namentlich die Aussenpolitik steht vor Aufgaben, die unter Umständen eine starke Belastung für sie werden können. Die Nebe, die der Rcichs- ansscnminister ans der westfälischen Par- teitagung der Deutschen Bolkspartei ge halten hat, hat di: verzögernden Momente für die Entwicklung unserer Außenpolitik deutlich umrissen: DaS verstärkte französische Mißtraue« gegen die Friedfertigkeit der deutschen Außenpolitik «nd die deutsch-polnische Spannung. Co lächerlich jedem deutschen Beobachter die Furcht Frankreichs vor einer deutschen Revanche erscheinen mag, so muß die deut sche Außenpolitik sie doch, wie die letzte Rede Poincarss beweist, als unabänder liche Tatsache in Rechnung stellen. Man hat daher keinen Grund, die augenblicklich schwebenden Verhandlungen zwischen dem deutschen Geschäftsträger in Paris und In Bad Schandau sand gestern der 23. or- dcntUckx! VcrbandStag -cs Landesverbandes gewerblicher Gcnvsseuschaste» in Sachsen vor einer zahlreich besuchten Mitgliederjchast statt Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, daß der Verband in der Lage war. seinen Mitglicds- genossenschaften aus den verschiedensten Ge bieten. tatkräftig zu helfen. Die Entwicklung der dem Verbände «»geschlossenen Kredit» und > Warengenossenschasten ist im vergangenen Fahre eine erfrenliche gewesen- Insgesamt gehören über 300 Verbandsgenossenichasten rund 60 000 Mitglieder dem gewerblichen, kaufmännischen und sozialen Mittelstände an. allein davon den Kreditgenossenschaften 22 000. Interessant ist hierbei die Berusözngchörigkcit der Mitglieder. ES entfallen rund 87 Prozent aus Handwerker, 35 Prozent ans Kanflcute, 23 Prozent aus Be- amte, freie Berufe uud Rentner. 5 Prozent ans Landwirte und verschiedene Bernfe. Alsdann hielt Finanzministcr Weber den angekündigten Vortrag über das in der Ueber- schrift genannte Thema. Er führte hierbei folgendes ans: Die gewerblichen Kreditge nossenschaften nnd sonstigen- mittclständischen Krcditoroanisationen stellen einen sehr beacht lichen Repräsentanten der Finanzwirtschast dieser Kreise dar. Der Minister gab einen ge schichtlichen interessanten Rückblick über das Werden der stabilisierten Währung und er wähnte. daß im ^ re 1926 1,7 Milliarden Aus landsgelver nach OcutMand geflossen sind. Der Redner ging dann auf die verschiede nen Ursachen der Gcldslüssigkeit ein. Das Sparkavital habe sich nicht in dem Maße des Entstehens der Geldslüssigkeit gebildet. DaS zeigten dentlich die geringen Absatzmöglich keiten hochverzinslichcr Pfandbrieke und An leihen. Zweifellos sei die Geldllüssiakeit a„l den starken Zufluß von Anslandsgeldcrn zu- rückr,«führen. Was dem Ml""lstanh ke^s^ vor allem billiger Perto "al» vnd genügender Hnvathrfai-k'-edst. dem französischen Außenminister opti mistisch zu beurteilen. Sozialpolitik, die der Kritik stanvhält Auf dem Parteitag der rheinischen Zen trumspartei ergrifs auch ReichsarbcttS- minister Dr. Brauns das Wort und ver eidigte sich gegen die Borwürfe, die Kelche Politik leide an sozialpolitischer Unfruchtbarkeit. Die neue Negierung sei keineswegs eine sozialpolitische Reaktion. Durch Bereitstellung des Mittelstandskredits in Höhe von dreieinhalb Millionen Mark hat die Negierung versucht, das Kreditbedürsnis zu befriedige». Die Förderung des Ncalkre- diteS könne die Allgemeinheit eher erreichen, wenn sie dazu überginge, die Sparmittel lang fristig in Hypotheken anzulcgen. Gegenwärtig fet die mtttelständische Wirt schaft in einer Weise belastet, die eine ange» messen« Bildung des Betriebskapitals kaum zulasse. Der Minister kam dann aus die Regelung des vorläufigen Finanzausgleiches und das Ver langen nach Senkung der Realsteuern zu sprechen. Es sei völlig unmöglich, zurzeit die sächsischen Realsteuern zu ändern Der Minister erklärte weiter, daß er es recht lich nicht für tragbar erachte, wenn die Ge meinden die Stcuerzuschläge zu der Grund- und der Gewerbesteuer erhöhen Die am 1. April 1027 eingctrctenc Erhöhung der Grund steuer sei in der Oesscntlichkeit stark umstrit ten, sei aber gerechtfertigt und trage vor allem dem Paragraph 4a des vorläufigen Finanz ausgleiches Rechnung, der eine neue steuerliche Belastung der Wirtschaft verhindern will. Der Redner wies schließlich darauf hin, daß die berechtigten Wünsche des Mittclständi- schen Gewcrb S sich nickst in wenigen Monaten befriedigen lassen. Die Mittelstandskreise sollten in der Zusammenfassung der beruflichen, wirtschaftlichen nnd finanziellen Kräfte nicht erlahmen. Der auf der Einzclpersönlichkeit ausgcbanten Berufs- nnd Wirtschaftsorganisation müsse die unpersönliche Kavitalorganisation auf der einen Seite nnd die eigentumSkeindliche Mackst auf der anderen Sette gegenüber gestellt werden. Das würden die Ausgaben für die erhöhte Arbeitslosenunterstützung, die Ausgaben für Kleinrentner, Beamten und Kriegs beschädigte sowie die Zahlungen an Län der und Gemeinden beweisen. ES sei falsch, zu glauben, daß die außerordentliche Tä- tigkeit auf sozialpolitischem Gebiet den Er folg der jetzigen Wirtschaftsbesserung wie der zunichte mache. In rationalisierten Betrieben würden Lohnerhöhungen heute nicht mehr zu Preiserhöhungen führen. Wenn Wirtschaftspolitik und Arbeitspoli tik zusammengehen würden, könne die deutsche Wirtschaft wieder völlig gesunden. WMW MölW Wenn auch das Ergebnis der Wahlen in Oesterreich an den tatsächlichen parlamenta- risä-en Verlzältnissen des Landes wenig ge ändert hat, so zeitigt es doch gewisse Folge wirkungen, die schon jetzt immer stärker m Erscheinung treten. Diese Wirkungen richten sich nicht gegen den Bestand der bürgerlichen Mehrheit des österreichischen Parlaments selbst, aber gegen die bisherige Einstellung der bürgerlichen Mehrheit zur Gestaltung der Außenpolitik des Landes, genauer ausgedrückt zur Anschlußfrage. Wenn auch der politische Kurs des Bundeskanzlers Dr. Seipel die Frage des Anschlusses Oester reichs an Deutschland nicht verneint, so baut er sich Doch auf der Voraussetzung auf, daß jetzt noch nicht die Zeit gekommen sei, diese Frage praktisch aufzurollen. In dem Bestreben, die Empfindungen der ehemalig gegnerisä-en Mächte sorgsam zu schonen und nichts zu tun, was irgendwie in Paris „an stößig" wirken könnte, ist die Außenpolitik Oesterreichs in den letzten Jahren so gut wie mit keinem Wort auf die Anschlußfrage eingegangen. Womit allerdings nicht gesagt werden soll, daß die Kreise hinter Dr. Sei pel dem Anschluß als Gegner gegenüber- stehen. Aber für sie waren bisher immer „außenpolitische Erwägungen" der maß- gebendste Faktor, ein Faktor, hinter dem der sehnlichste Wunsch des österreichischen Volkes, ins deutsch Mutterland zurückzu- kehren, zurücktretcn mußte. Seit dem letzten Wahltag in Oesterreich hat sich jedoch, wie sehr bemerkenswerte Vor kommnisse lehren, in der Einstellung der österreichischen Wähler und Pärie en manches geändert. Innerhalb der Christlich-sozialen Par'ei. also der Partei des Bundeskanzlers selbst, hat sich eine Spaltung vollzogen. Die bäuerlichen Abgeordneten, die übrigens die Mehrheit in der Christlich-sozialen Partei bilden, treten nunmehr mit Forderungen an die Außenpolitik des Landes heran, die, wenn sie erfüllt werden sollten, das Ende der Aera Seipel bedeuten müßten. Diese bäuerlichen Abgeordneten haben nicht nur in den letzten Wochen wiederholt ihr Be kenntnis zur Anschlußfrage in bemerkens werter Schärfe betont, sie sind auch bereits mit einem ganz bestimmten Prograinm her- vorgetreten. Die Bauernabgeordneten des Nationalrates haben dieser Tage eine Er klärung veröffentlicht, in der es u. a. heißt: „Unsere Unterlgändler sollen beim Völker bund, wenn nicht schon den politischen An schluß. so doch wenigsten; den Zollanschluß, die Zollunion mit Deutschland zu erreichen suchen. Deutschland braucht unser Vieh, unser Holz, wir brauck^en deutsche Maschinen. Don der kommenden Regierung verlangen wir, daß sie in diesem Sinne rn Genf inter veniere." Diese Forderungen der Bauern- abgeordnetcn Oesterreichs sind sehr deutlich. Sie sind in einer solch bestimmten Form aufgestellt, daß die österreich sche Regierung wohl oder übel Farbe bekennen muß. Da schwerlich anzunehmen ist, daß Dr. Seipel diesem nahezu ultimativen Verlangen der christlich-soz alen Bauernabgeordneten nach kommen wird, durch dar Abfallen der
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