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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 23.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192712234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19271223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19271223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-23
- Monat1927-12
- Jahr1927
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Hilfe für Ostpreußen Vas Ergebnis des Kabinettsrates der Reicks- und Preußenregierung: Erleichterungen für landwirtschaftliche Kredite. Herabsetzung der öffentlichen Lasten, Bereitstellung der erforderlichen Mittel — Abbruch der Verhandlungen über die Rcparationsabgabe — Das abgetriebene Wrack des amerikanischen Unterseebootes S 4 wieder aufgefunden HermannMolkenbuhr-s- Der frühere sozialdemokratische NeichS- iagsabgeordnete Molkenbuhr ist gestern M im Älter von 76 Jahren gestorben. Vckannt in der sozialistischen Bewegung Nir er hauptsächlich in der Vorkriegszeit. Hm in jungen Jahren schloß er sich der häzialdemokratischen Partei au. 1881 mrde er auf Grund des Sozialistenge setzes ausgewiesen und lebte dann mehrere Mre in Amerika. 1800 wnrde er Mit- Md deS Reichstages, dem er bis 1006 an- Mrte. Dann wnrde er erst wieder nach ter Nevolntion in die Nattonalocrsamm- Iona gewählt und gehörte anch dem ersten ficichstag an. Ursprünglich Tabakarbei- ter, verbrachte er die meiste Zeit seine- Lebens als Parteisekretär. Seit 1924 hatte er sich krankheitshalber vom politischen Leben zurückgezogen. Das Vellei- Dr. Marr' Der Reichskanzler hat sogleich im Namen ter Reichsregierung zum Tode des ehe maligen Reichstag Sa bg. Hermann Mol- kenbnhr der Gattin sowie dem Vorstände ter Sozialdemokratischen Partei Deutsch lands sein« aufrichtigste Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. ver Deutsche Wetallarbeiter- verdan- zur Verdin-lichkeits- ttkläruug -es Schiedsspruches in -er Groh-Tisen-Fn-ustr e Die gestrige Konferenz der Delegierten und GklchäitSführer des Deutschen Metallarbeiter- nrbandes und der übrigen beteiligten freien Scwerkschaftcn des Tarisabkommen» der Eisen, mit Stahlindustrie Nordwcft hat zu der durch tir VerbindlichkeitSerkläruna der beiden Schieds sprüche geschaffenen Lage Stellung genommen. Zn der veschlubsassuug heißt e» unter anderem: trotz der starken Gegenwirkung der Vertreter ter freien Gewerkschaften seien die Schiedst- sprüche über Lohn und Arbeitszeit vom Reichst- «beitstministerium für verbindlich erklärt Wor ten. Dadurch sei ein Vertragsoevhältni» g«. schaffen, dast die Arbeiter der Ette», und Stahl, induftrle mit der grsthte« Erbitterung er, füll«» «üffe. sticht nur fei der größte Teil der notwendigsten »ad zeitentsprechenden Forderungen der Arbei. ter unerfüllt geblieben, sondern auch di«, Ver- »rdnung vom 1v Juli 1S27 über die Regeln»« ter Arbeitszeit der Stahl, und WalzwerkarbAl- »t, die nach einem einstimmigen Gutachten de» ßeict »ivirtsctaftsrate» zustande kam. sei stark »rstümmelt worden. Der in den lebten Tagen »ekanntgewordene veschlnß der Arbeitgeber über ne Ltillegungstanzeige zeige erneut die Sin- nllung der Schwerindustrie. Die Konferenz »kenne an, daß ihre Vertreter die seit Fahre» a»lgeste«te» ^»einsame» Fordern»««» ml» aste, Kraft »ertrete» Ptten. Di« Konferenz halte eS für felbstver- »a-dlich. daß. »IN Schädigung einzelner Mit. Sieder und der Gesamtorgaaisationea z» »er- Ae WDM WWMüI In Wa Offensive der Nanking-Generale Schwl«-e«-e Chance« -er russischen Chiuapolilik Die Nachricht, baß hie Sowjetregierung an die deutsche Negierung herangetrcten sei zwecks Uebernahm« des Schutze- rus sischer Staatsbürger und rußischcn Eigen tums in Südchina, erweckt i» Londou eisiges Aufsehen. Man glaubt -war nicht, daß dadurch Deutschland in irgendeiner Weise in die bestehenden Konflikte im fernen Osten hineingezogen werden würde, da aus der Zustimmung der Reichsregierung auf daS Moskauer Ersuchen ziemlich klar hervor- gehe, daß die Wahrnehmung der russischen Interessen in Südchina im Nahmen der faktischen Befugnisse und der Vorhände- ren Wirkungsmöglichkeiten" erfolgen könne nnd werde. Di« englische Politik geht konsequent auf eine völlige Ausschaltung des russische» Einflusses iu China auS. Nach den seinerzeitigen schlechten Erfahrungen Moskaus mit der Pekinger Regierung war bekannt, daß die neuer liche Aktion gegen Rußland auch in Sttd- china einen schweren Schlag für das Mos kauer Anßenkommissariat bedeuten würde. Die englische Politik hat kein Interesse an einer Wetterbetkilignug Sowfetrvß- lands am chinesischen Handel und sieht da her in der Uebernahme der russischen An- tereffcnvertretung durch Deutschland keine Verwicklungsgefahr. Das amtliche Ruß land ist jedenfalls jetzt scho» vollkowmeu ««-geschaltet. DaS nächste Ziel wird wohl di« Wieder- herftellung der Exterritorialität und der Ncuabschlnß der Mächteabkommen sein, die nacheinander von den Führern der chi- nesifchen Kampftruppen aufgehoben wor den sind. * Bevorstehende Offensive -er chinesischen* Datioualisten An Sutschau fand gestern eine Konfe- renz der Nankinggeneräl« statt, auf der Marschall Tschiangkaischek einen Dortrag über die militärischen Operationen hielt. Die Koufereuz beschloß, «it der «oue» Offensiv« gegen de« Norde« vv« A», saug der «achsten Woche a» -« de, gia«e«. Die Lage von Kanton ist gegenwärtig wie- der besorgniserregender. Nach halbamt lichen Meldungen befinden sich kommu nistische Truppen 86 Kilometer vor Kan ton. meiden, nur den Anordnungen der sreie» Ge werkschaften Folge zu leiste» sei. Schlichtuugsverhau-lungen iu -er sächsischen Dütteniu-ustrie Nachdem vom ReichSarbeitSminister der Schiedsspruch für die rheinisch-westfälische Eisen. Industrie für verbindlich erklärt worden ist. hat der Lande-schlichter für den Freistaat Sachsen, Ministerialrat Haack, die Parteien der Hütten industrie sür heute vormittag zu Verhandlungen über die Regelung der Arbeitszeit und die da- mit zusammenhängenden übrigen Frage» ge- lade». Die L-pro-eullge Veparatious- abgabe Wl« dem Pariser Korrespondenten der Deutschen Allgemeinen Zeitung von maß- gebender französischer Stelle mitgeteilt wird, sind die vor einigen Tagen begönne- n«n Verhandlungen -wischen Vertretern der Neichsregterung und der Reparation-- kommiffion Über eine Aenderung der Er hebungsmethoden der 2Sprozentigen Ne- parationSlNtSfnhrabgabe infolge technischer Schwierigkeiten gescheitert Di« Be- spvechungen wurden vorläufig vertagt. Ein Prinz als Wald- verwüster In Anholt herrscht allseitig« Entrüstung über «in Mitglied der früheren Herzogs- familte, den Prinzen Eugen von Anhalt, der auf seiner Domäne in Eteobky im Kreise Zerbst die Anordnung zum Niederschlag eines ganze« landschaft lich a«ßerorde«tlich wertvolle« Waldes gegeben hat. Um diesen Nieberschlag -n verhindern, hat das anhaltifche Staats- Ministerium eine Notverordnung erlaßen müßen. Der anhaltische Landtag hat nun mehr diese Anordnung sanktioniert und bei einer Beratung hat sich ergeben, daß sogar ein Führer des Landbundes in An halt daS Vorgehen des Prinzen auf daS schärfst« verurteilte. Der Landbundftthrer brachte zum Ausdruck, daß feine politischen Freunde es außerordentlich bedauerten, daß ein Großgrundbesitzer aus dem früheren herzoglichen Haufe die Ver- anlaffung zu einer Notverordnung gege ben habe, dle ein sinnloses und skandalöses Borgeheu verhindern soll. MWMll -es MMMS E» ist schon lange her, daß wir i» Deutschland daS WelhnachtSfest in dem früheren sorglosen Stil« und in beglücken der Sicherheit feiern konnten. Unsere ganze Heranwachsende Gcneratiou^-A» »ß eigentlich dieses Fest in der Bedeutung, di« eS vor dem Kriege für -i« Kamil!« und sür daS ganz« Volk gehabt hat, nicht mehr. Mit den ersten KriegSweihnachte« lS14, als di« Sorge derer -u Hause sich mit den Leiden und Wünschen der i» Feld« Stehenden bang begegnete begann der große Umschwung. AIS der Friebe nach langen Kriegsjahren endlich gekonunc« war. sielen aus die WeihnachtSfcste der Nachkriegszeit die schrveren Schatten der Trauer um Gefallene, zerrißener Jami- lienbande, bitterer wirtschaftlicher Sor gen, des Nichtwissens um die Zukunft und der Erschütterungen -eS StaateS, die bis in di« letzte Familie nachzitterten. Jede« Winter stellte di« v«vantwortliche Negie rung vor daS Problem, wi« man ihn ohne Zusammenbruch überleben werde, uud rückschauend scheint e- uns fast ein Wun der, daß eS dank der beispiellose» Geduld und LeidcnSfähigkeit des Volkes immer noch gut abgegangen ist. Die Zeiten der Inflation, in denen auch die klelnsten ve- dürfniße de- Leben- nur unter größte» Schwierigkeiten beschafft werden konnte» und in denen auch das Weihnacht-fest für di« m«isten nur ein bitterer Alltag war, werden fo leicht aus unserer Erinnerung nicht verschwinden. Zum ersten Male nach 18 fahren zeigt da- Fest diesmal etwas von seinem alte« Glanz. Während noch vor einem Jahre ein Millionenheer von Arbeitslosen selbst darbte und das Gewißen des StaateS und der Beßergestellten bedrückte, hat sich diese- schlimmste Zeichen wirtschaftlichen Nieder ganges fast beseitigen laßen. Nach Wieder herstellung der staatlichen Ordnung > nd nach hartnäckigen Kämpfen um die politi sche und wirtschaftliche Selbstbehauptung ist eS gelungen, die deutsche Arbeit wieder so in den Produktionsprozeß der Welt eia* zusügen, daß wir fast wieder von einem normalen Zustand sprechen können. Allerdings gehen die Meinungen darüber stark auseinander, ob die aufstcigende Konjunktur von längerer Dauer sein wir- oder ob die immer nvch nicht ausgeglichene Mechanik des internationalen WertoauS- taufcheS noch einmal einen Rückschlag für Deutschland bringen wird. Schwierig« staatliche Problem« des EtatSauSgleichS, der Ausgaben für sozial« Pflichten, der Verteilung der Steuerlasten u. a m. wer den bekanntlich zur Zeit von dieser Sorg« beherrscht und machen strengste Vorsicht nnd Sparsamkeit nicht nur zur Pflicht de- StaateS, sondern auch des für Familie, Geschäft und Personal Verantwortliche«. Immerhin konnten Reich. Länder nnd Ge« metuden jetzt vor dem WelhnachtSfest zum
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