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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 03.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193002035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19300203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19300203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1930
- Monat1930-02
- Tag1930-02-03
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Zweites Blatt Nr. 23 Montag, »e» 3. Februar 1S30 »Wi« MMM Bund Deutscher Mieter vereine e. D., Sitz Dresden Der Bund Deutscher Mieterveretn« hielt am Freitag eine Versammlung ab. Bundes- Vorsitzender Herrmann betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß die Retchsorgani- sation Bund Deutscher Mieterveretne e. B., Sitz Dresden, im August ihr 80jährtges Be stehen mit einer großen deutschen Reichsmieter tagung in Dresden begehe. Die neuen Reichs richtlinien für das Wohnungswesen, das in Aussicht stehende BodenbeschafsungSgesetz, Bausparkassen, ein Gesetz über die Anerken nung der Gemeinnützigkeit u. a. erfordern be sondere Arbeit. Rechtsanwalt Groß führte auS: Am 81 März d. I. treten die Mieterschutzgesetze unt daS Reichsmtetengesetz außer Kraft. Die Mie. terschaft und mit ihr aber unsere Gesamtwirt- schast erwarten die Verlängerung, und zwar ohne neuerliche Lockerungen. Die Zeit bis 1932 muß dann genutzt werden, um das so ziale Miet- und Wohnungsgeseh der Zukunft zu verabschieden. Vorschläge für das neue Recht liegen genügend vor, u. a. auch der von Rechtsanwalt Groß verfaßte »Vorschlag" des Bundes. Grundzug des neuen Rechtes müssen bet aller sonstigen Freiheit der Parteien Mög lichkeit der Kontrolle und über das Kündi gungsrecht sein, das als völlig unbegründet und willkürlich nicht wieder zurttckkehren darf. Baumeister Seidler, Dresden, führte u a. aus: Seit 1018 haben Reich, Länder und Gemeinden zur Förderung des Wohnungs baues und Senkung der Neubanmieten öffent liche Mittel bereitgestellt. Mit ihrer Hilfe vermochten dte Gemeinden bet rechtem Ver ständnis für das Wesen eines sozialen Woh nungsbaues die Mieten so zu beeinflussen, daß sie innerhalb der Grenzen des Erträglichen blieben. Leider aber haben die Gemeinden in dieser Beziehung ihre Aufgabe recht oft ver kannt. Die Neubaumieten haben setzt fast durchweg eine Höhe erreicht, die für die breite Masse der Bevölkerung nicht mehr erschwing lich ist. Die vielverbreitete Auffassung, daß ein Fünftel des Einkommens als Wohnungs miete wirtschaftlich noch tragbar sei, ist nur für die höheren Einkommen zutreffend, ketnes- und seine Gattin, bi« ebenfalls in bedrängter Lage waren, konnten aus dem Auto hervor geholt werden. Eine Frau erlitt bei dem Unfall Verletzungen im Gesicht unb mutzte sich in ärztliche Behandlung begeben. — Kleinsaubernitz bei Bautzen. Slu« Hoch- zeitSfuhvr mit Hindernisse« war hier gestern Sonntag einer großen Hochzeitsgesellschaft auf dem Wege von Wartha nach Baruch zur richt, daß er noch am Leben fei und sich in Sibirien befinde. Otto hat inzwischen di« Heimrets« ang«tret«n. — Leipzig. Antozusauun««stoß im Nebel. Am Sonnabendmorgen ereignet« sich auf der Landstraße zwischen den Ortschaften Göhren und Wachau im dichten Nebel «in schwerer DerkehrSunfall. Als der Postomntbus zwi schen den beiden Orten eine Baustelle durch Bereidigung der Republikanischen Garde in Parts In der französischen HaiLptstabt wurden dte jung n Mannschaften der Republikanischen Garde feierlich vereidigt. Gleichzeitig fand dabei eine Auszeichnung und Dekorierung von Kriegs teilnehmern statt. — Unser Bild zeigt im Vordergrund eine Abteilung Garde mit der Fahne, rechts den Kommandeur der Republikanischen Garde mit den Offizieren im Karree der Mannschaft. Trauung beschicken. In Flur Kleinsanbernih scheuten die Pferd« des Brautpaargespannes dadurch, daß sich di« Waag« von ihrer Be festigung gelöst hatte und den Pferden in die Bein« schlug. Di« scheugeword«nen Tiere fingen an zu rasen und kamen dem Straßen rand zu nahe. Hierbei wurden drei Straßen bäume abgebrochen und zwei Wagenräder zertrümmert. Infolgedessen stürzten die In sassen mit der Galakutsche in den Straßen graben. CS dauerte geraum« Zeit, bevor ein Crsahwagen beschafft war, worauf dann di« Fahrt fortgesetzt werden konnte. Außer be trächtlichem Sachschaden ist den Insassen und den wertvollen Pferden nichts zugestoßen. — Lößnitz i. S. Rückkehr eines Totge glaubten. Ein hiesiger Einwohner namens Otto war im Iahre 1916 in den Kämpfen in der russischen Front als vermißt gemeldet worden. Nach Kriegsende wurde Otto amtlich für tot erklärt. Bor kurzem erhielt nun die Ehefrau Otw von ihrem Mann di« Nach fuhr, kam ihm ein Privatwagen mit größter Geschwindigkeit entgegen. Obgleich der Post- omnibus sofort abbremste, konnte ein Zusam menstoß nicht mehr verhindert werden. Das Per onenauto wurde vollständig zertrümmert. Don den fünf Insassen wurde eine Dame, Frau Elsa verw. Schramm aus Ronneburg, tödlich verletzt. Drei weitere Insassen trugen leichte Schnittwunden davon und wurden dem Krankenhaus zugeführt. Bon den Insassen des Omnibusses wurden vier verletzt. — Mühlau. Sin Krafttoagenschlachlfekd. Infolge des Glatteises ereignete sich auf der Chemnitz—Peniger Staatsstraße em Massen unfall von Kraftwagen. Nicht weniger als acht Kraftwagen wurden so schwer beschädigt, daß sie auf beiden Straßenseiten liegen blie ben und noch nicht fortgeschleppt werden konnten. Zum Glück sind sämtliche Anfälle ohne schwerere Verletzungen abgegangen, doch sind sämtliche Gartenzäune an der An- sallstell« zertrümmert. falls jedoch für die Einkommen der breiten Volksschichten. Für Familieneinkommen bis 2100 NM. jährlich kann nicht mehr «IS bis höchstens »/,'Sks-Sinkommens für WohnungS- iniete aufgewendet werden, wenn nicht eine gefahrvolle Zerstörung des Gleichgewichts tm Haushalt eintreten soll. UgS. Besördietnng -es Laudeskomman danten von Sachsen. Der Landeskomman dant in Sachsen und Artillerieführer iv Generalmajor Schubert und -er Inspek teur -er Kavallerie Generalmajor Brandt sind mit Wirkung vom 1. Februar zu Generalleutnants befördert worden. !!gS. Generalmajor a. D. von Malortie gestorben. In Dresden ist am 1. Februar im Alter von fast 86 Jahren General major a. D. Theodor von Malortie ge storben. Er wurde am 1. März 1844 in Hannover geboren und diente zunächst in der hannoverschen Armee. Seit 1867 ge hörte er dem ehemals sächsischen Grena- dierregiment Nr. 161 an, mit dem er den Feldzug 1870/71 mitgemacht hat. 1881 er nannte ihn König Albert zum Flügel adjutanten, 1895 trat er als Oberhof- meister in den Dienst -er Königin Carola. Der Charakter des Generalmajors wurde ihm 1895, der Titel Wirklicher Geheimer Rat 1899 verliehen. l. Briefmarke« in «euer Farbe. Die Post verwaltung hat eine Farbenänderung der 10- Pscnnig- und der 20-Pfennig-Marken beschlos sen. Tie 10-Pfennig-Marken sollen in rot violetter und die 20-Psennig-Marken in silber grauer Farbe hcrgestellt werden. Aus dem Lande — Dorna. Mehrere Verletzt« bei einem Zusammenstoß zweier Krasttoagen. Am Sonn abendvormittag ereignete sich oberhalb des Ortes Blumroda auf der Staatsstraße Borna —Altenburg ein schwerer Zusammenstoß zwi schen einem Lieferwagen aus Leipzig und einem Personenkraftwagen. Beide Wagen wurden durch den Zusammenprall so stark beschädigt, daß sie abgesch'eppt werden muh ten. Der Chauffeur des Personenwagens sowie ein Insasse wurden schwer verletzt, so daß sich ihre Aebersührung ins Krankenhaus nach Altenburg erforderlich machte. Dcr Bei fahrer des Lieferautos erlitt Verletzungen leichter Art. — Burgstädt. Im Auto eingeklemmt. Der einem auswärtigen Gärtner gehörende Lie- ser rastwagen, der mit LanLeSprodukten be- laden war und zum Wochenmarkte fahren wollte, kam infolge des Glatteises ins Schleu dern und prallte an das Wohnhaus an. Dabei wurde das Verdeck des Autos in zwei Teile zersplittert. Die im Laderaum des Wagens sitzenden vier Personen wurden da bei eingeklemmt und konnten erst durch K eß- ner und seine Gehilfen au- ihrer Lage be freit werden. Auch der Führer des Wagens Schiffsunglückr bei Biarritz Ein englischer Dampfer wurde bei den heftigen Stürmen der letzten Tage bei Biarritz auf den Strand getrieben. Tas Schiss brach tm Sturm auseinander: die Besatzung konnte durch drei tägige mühevolle Rettungsarbett schließlich von den Steilusern aus geborgen werden. — Unser Bild zeigt die Rettungsarbciten. Fm Vordergrund sieht man eine sogenannte Rettungshose, an der oben ein Rettungsring befestigt ist, dte durch Raketcnapparat ans daS gestrandete Schiff herübergeschvüen wurde, und in der man die Besatzung einzeln an da- La«d hotte. — Plaue« i. D. Ae-erfalle« und tödlich derletzt. In der Nacht zum Donnerstag rem pelt« der Maschinenschlosser Walter Dah- mann aus Reusa bet Plauen den ruhig seines Weges kommenden 27 Iahre alten Vertreter Erich Engelhardt aus Leipzig an. SS kam zu einer Auseinandersetzung, in deren Ver lauf Bahmann dem Engelhardt mehrere wuchtige Faustschläge auf den Kopf versetzt« und Engelhardt zu Boden schlug. Der Ver letzt« mußte ins Krankenhaus gebracht wer den, wo er an den Folgen der erlittenen Verletzungen bereits gestorben ist. — Pirna. Di« Notleine gezogen. Bei dem am Sonnabend 1,30 Ahr früh von Dresden in Pirna etntreffenden Personenzuge wurde kurz vor Pirna von einem Zugschaffner die Notleine gezogen. Arsache war ein Streit, der unter einigen Reisenden entstanden war, und einer der Streitenden einen Wutanfall bekommen hatte. Bei der Ankunft in Pirna wurde der Reisende festgenommen und auf Anordnung des Arztes in die Fronfeste ge bracht, von wo er jedoch, nachdem er sich beruhigt hatte, bald wieder entlassen wurde. — Schwepnitz. Großfeuer. Am Freitag vormittag wurde der Dachstuhl des langen Gebäudes der Leonhardi-Glasfabrik durch Feuer vollständig vernichtet. Dabei sind auch zahlreiche Maschinen und anderes Material unbrauchbar geworden. Ein großer 22il der Belegschaft ist für mehrere Wochen zum Feiern gezwungen. — Zöblitz. Sisenbahnunfall. Bei der Ein fahrt des von Chemnitz abgehenden, in Zöb litz 20,18 Ahr.eintrefsenden fahrplanmäßigen Personenzuges ereignete sich ein glücklicher weise noch gut abgelaufener Anfall. Auf bis jetzt noch nicht ermittelte Arsache prallte der Zug in der Flanke auf den kurz vorher ein getroffenen Güterzug auf, wobei die Lokomo tive des Personenzuges aus dem Gleise sprang. Durch den starken Anprall erlitten einig« Reisend« leichtere Verlcßungen: die im letzten Wagen sitzende Frau Niedner aus MooShaide trug jedoch schwerere Rippen verletzungen davon. Nach kurzem Aufenthalt konnte die Fahrt des Zuges mit einer Ersatz lokomotive fortgesetzt werden. b. Leitmeritz. Ein wütender Elefant. In ein«m hier gastierenden Zirkus ließ sich der » Inhaber bei Aebungen von einem Elefanten j mit dem Rüssel zwei Meter hoch heben. Da- k bei wurde der Elefant plötzlich wütend und schmetterte seinen Meister so wuchtig zu Bo den, daß er mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Erst vor einigen Tagen hatten sich im Zirkus zwei Tiger zerfleischt, von denen einer verendet ist« Aus aller Welt Zwei vreSlaner Fleifchermeister bei einem Antonnglück ««gekommen. Bei Schönborn au der Strecke Breslau—Äa- rnenz durchbrach ein Kraftwagen die ge-t schloffene Schranke. Er wurde von dem durchfahrenden Personenzug erfaßt un zertrümmert. Die Insassen, zwei Bres lauer Fleischermeister, wurden getötet. Die Gerüchte über Kürzung der Be amtengehälter falsch. Aus Berlin wird gemeldet: Die Mitteilung des „Beamten bund", der Zeitschrift des Deutschen Be amtenbundes, wonach in den Fraktionen der Regierungsparteien und in Länder- kreisen erneut der Gedanke aufgetaucht ist, die Reichöbeamten zu den Beiträgen der Arbeitslosenversicherung heranzu ziehen und eine allgemeine Kürzung der Beamtengehälter vorzunchmen, wird von amtlicher Stelle dementiert. In ver antwortlichen Kreisen der Negierung seien solche Gedankengänge in keiner Weise anfgetaucht, und Beratungen dieser Art hätten nicht stattgefunden. Todesschub ans dem Hinterhalt. IM Dorf Fürstenverg in Waldeck ist die 21* jährige Tochter des Mühlenbesitzers Schneider niedergeschossen worden. DaT lebenslustige Mädchen wollte sich in Ge genwart seiner Mutter zu einem Ausgang zurechtmachen und trat plötzlich ans Fenster, als ein Schuss fiel. Das Mäd chen brach tödlich verletzt zusammen. Die polizeiliche Untersuchung hat den Fall noch nicht klären können. Thüringen sammelt für Hilfsbedürftige. Im Anschluß an den Beschluss des Land tages, die Regierung zu beauftragen, öffentlich zu einer grossen Sammlung zwecks Unterstützung hilfsbedürftiger Per sonen aufzurufen, erliess die thüringische Regierung jetzt an alle Einwohner Thü ringens, an die Unternehmungen von Handel, Industrie und ltzewerbe ein schließlich der Ranken und Sparkassen, an Vereine und Verbände aller Art, an die Press«, die Schulen und die .Kirchenver tretungen im Lande einen Aufruf, zn dem genannten Zweck Mittel für die valides-, spende Thüringen" zu geben.
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