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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 08.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193101089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19310108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19310108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-08
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>r das Erscheinen L)onnerstog, den Januar ^931 viele glauben, daß ihr geschickter und er- tigung fragte der Begleiter mich leise: folgreicher wirtschaften würdet, wenn „Hat er Sie zum Essen eingeladen?" .80 -1L0 Mr ihr B. »69 biS 5481 Für b. f. Kar- es Guts- m Täter m Bilüe 4 geipaUen« Zeit« werden mit SOL »er find» sah sich eise für d abfal- mäßigen, rte 1,37, IM. ,e freund- Dauer. sich ver- ichunge« Spekula- ssamarkt r Geld- eld ver- uf 4 bis »och 6^4 ben un- Sichten chsmart chwächcr 0L99. ,30-1^0 ,«O- 1^0 tter » Statist, elspretse nhoj am 3106 X)1 -i- iüchletn, cher zu nisse in Gebrauch sind. - Selbst- n, seine festigen, ur Ge- ten und dieses rei er- Bonn. kanzler mit dem Rufe „Wir mosten Arbeit und Brot!" begrüßten. Auch Abordnungen der Landvolkbewegung „Schwarze Fahne" hatten sich mit Plakaten in großer Zahl auf dem Bahnhof eingefunden und gaben ihrer Forde- rnng mit dem Rufe Ausdruck: „Wir Zwangs oersteigerten wollen Brot!" wenigstens ein Teil eurer Großgüter an Bauern aufgeteilt würde. Wer kann für die Armut des Ostens? Da wir immer geneigt sino, an unserem Unglück anderen die Schuld zu geben, so werden wir es unseren Volksgenossen im Osten nicht übelnehmen, wenn sie dem Westen vorwcrfen, -aß er ihre Produkte verschmähe und ihren in der Tat bitteren Fleiß nicht gerecht bezahlen wolle. Dies ist der Sinn des Streites um die Ge treidezölle. Der Westen erwidert: ihr baut Getreide, das bei euch nie wohlfeil wachsen kann wie anderswo,- ihr baut Roggen, den wir nun einmal nicht mögen; ihr habt das System -er großen Güter, und ,70 - 3.90 ^30-3by ,rO 3,-H 1,10—3,40 teichrr«^ re« Sv» «ergmaa^ eu. Siri, teder ««f eu Dor» e, Unio» Photo-Ld BB: 11301 Danzig wird dennoch deutsch bleiben Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Dan zig-, die nicht nur allgemein wirtschaftliche, son dern vor allem politische Gründe haben, sind be kannt. Die polnische Regierung versucht mit allen Mitteln, den Hafen von Gdingen zum Grobkonkurrenten von Danzig zu mache». Mit besonderer Sorge muß auch die plan- mäßige Ueberfreuü>ung DanzigS betrachtet wer de». Liner Zahl 'von 22 000 Arbeitslosen, steht eine Zahl von polnische» Zmvanderern gegen über, die fast genau so groß ist. Während also der deutsche Arbeiter entlasten und auf die Straße gesetzt wird, ziehen bester gestellte Polen, gestützt auf wirtschaftliche Hilfen ihres Heimat landes, in Danzig ein. Polen geifert Die polnische Presse, besonders aber die Regierungsblätter, sind über Lie Ostmarkenretse des Reichskanzlers sehr erregt. 1'. ... heißt eS: Die Reise des Kanzlers sei eine ,erausforderndr Orgie, die vor allen Dingen in den Begrüßungs ansprachen der „Spitzen der Gesellschaft" zum Ausdruck gekommen sei. Alle diese Reden seien voll von brutalsten Angriffen auf Polen. Alle- weise darauf hin, daß man eS hier zweifellos mit einem „pedantisch arrangierten Spektakel" zu tun habe. men Gläubiger das Nachsehen haben, rückt auch der ehrbare Großgrundbesitz ab. Der Kanzler wird auf seiner Rundreise das Elend haufenweise zu sehen bekom men, namentlich auch unter den Land arbeitern und kleinen Handwerkern in den Städten. We«« «a« vo« ei»vm Lichtblick spre- che« darf, so liegt er auf de» wohl, erhaltene« Bauerngüter» im vstpre«- ßische» Ermland, aber auch auf den aus aufgeteiltem GutS- Die Ostreise des Reichskanzlers Unser Bild zeigt die Ankunft des Kanzlers in Königsberg bei dichtem Schneegestöber. Auf dem Bilde zweiter von links Reichskanzler Dr. Brüning und rechts Minister Trevi- ranus, der Ostkommiflar. „Wilder" Streik in Ober schlesien Gegenwärtig sind rund zwei Drittel aller oberschlesischen Steinkohlengruben mehr oder weniger stark von einem wilden Streik be troffen. Notstandsarbeiten werden überall verrichtet. Alle am Tarifvertrag beteilig eu Gewerkschaften lehnen nach wie vor jeden Streik ab und bereiten ein Flugblatt vor, in dem ihre Mitglieder ausgesordert werden, wci- terznarbeiten. Die Kommunisten hatten in den letzten Tagen unter Mitwirkung zahlreicher auswärtiger Elemente eine lebhafte Tätigkeit entfaltet. Wie verlautet, war am Dienstag in einer Konferenz der RGB. beschlossen worden, alle Maßnahmen für einen Streik vorznbcrei- ten, dessen Beginn noch bekanntgegebcn werde» sollte. Anscheinend hat darauf hin ein Teil -er Kommunisten den heutigen Streik auf eigene Faust vorzeitig begonnen. Der kommunistische vetriebSratSvorsthend« der Delbrück-Schächte in Hindenburg, der znm Streik ausgesordert hatte, ist fristlos entlassen worden. Unliebsame IwischensäSe Während der Anwesenheit des Reichskanz lers in Insterburg kam es zu blutigen Ueber- sällen von Kommunisten auf Nationalsozialisten und auch auf unbeteiligte Straßenpaflanten, wobei u. a. drei Nationalsozialisten durch Dolch stiche schwer verletzt wurden. Es handelt sich nm planmäßig vorbereitete Ueberfälle. Die Täter stachen auch aus harmlos Vorüber gehende ein und verschwanden bann sofort, so daß sie bisher nicht ermittelt werden konnten. Wie verlautet, sollen im ganzen fünf Personen schwer und -rei leicht verletzt worben sein. Die Täter schlugen auch Fensterscheiben ein und brachten Niederruse gegen die Regierung auS. In JohanniSburg bestieg gestern ein AuS- chuß von Wirtschaft-Vertretern ben Zug -e- Kanzlers, um während der Fahrt die Wünsch« und Nöte des Kreises JohanniSburg barzu- lcgen. Aus dem Bahnsteig kam eS zu Demon strationen von Somuumtste». die den Reich»- «m Viertel-1 Anzeigen werben die »gespaltene Petit-Zeile mit LS Sold, An« all" u Heil Moden-Hestuna-Hchnsttmuslerdoqrn. Der Äezugsprels beträgt frei ins Haus I mit 100 Goldpfennigen. Anzeigen u. Reklamen mit Plahvo „ Tollewiher Sst-4 '»"K bernehm — 93 Jahrgang ——K gebracht. Rabattanspruch erlischt: b.verspät.Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggeber« itung ob. Rüchahl. b. Le,«gelbes. Druck: Clemens Lanbaraf Rächst., vresl » unverl. eingesanbt. Manuskripten ist Rückporto beizufug. M Anzeigen, web Mipr aufgegeb werben, k-nn. vir eine Verantwort, vez. -er Richtigkeit nicht ..vernenm land geschaffenen Bauernsiedlungen, die der Not der Zeit zum Trotz sich glänzrnd gehalten haben. „Glänzend" — man ver stehe das nicht falsch. Keineswegs geht es Liesen Siedlern zu gut; sie leben ein hartes, sparsames Dasein. Aber sie leben und dauern aus; so gut wie keiner hat bis jetzt seine Stell« verlassen. Sie führen den lebenden Beweis dafür, mit welchen Mit teln sich deutsches Volkstum im deutschen Osten behaupten kann. Wir werden ben Streit in diesen Zeilen nicht austragen. Verstehen kann man ihn überhaupt nicht, wenn man sich nicht klar macht, daß Ostdeutschland wirtschaftlich und zum T«il auch kulturell ebenso nahe au Osteuropa wie a« Deutschland liegt. Und wie wenig weiß man bei uns davon. Zwar hat man gehört, daß Win ters im Johannisburger Korst die Wölfe heulen (was eine romantische Fabel ist), aber von den Ferkeln, mit denen deutsche Bauern und Landarbeiter in einer Stube Hausen, ist linksodrig nichts bekannt. Ich habe einen Kleingütler besucht, als er gerade mit -er etwa achtköpfigen Familie sein Mittagsmahl einnahm; es bestand aus grünem Salat in Zuckerwafser un trockenem Brot. Das Gegenstück: mit einem landeskun digen Begleiter war ich bet einem großen Besitzer, dem Patriarchen seiner Gegend, der über 13 000 Morgen gebot. Mehr als ein kleines Königreich. Nach der Besich- Mr-MlWMW MIM ergebnislos Die gestern erveut aufgenommene» offiziellen Schlichtungsverhandlunge« i« Lohnkonflikt im Ruhrbergbau sind des halb gescheitert, weil der Vorsitzende -er Schlichtuugskammer, Prof. Brahn, für sei- ne« Vorschlag, -er auf eine Sprozentige Lohnsenkung hiuauslief, weder die Stim- men der Arbeitgeber- noch der Arbeit nehmervertreter gewinnen konnte. Die Arbeitgeber blieben bei der Forderung eiueS siprozeutige» Lohnabbaues, die Ge werkschaften wollte« nur 4 Prozent zu gestehen. Neun der Schlichter beide Par- teie« für Freitag oder Sonnabend zu «eue« Verhandlungen einlnd und dafür auch eine Zusage erhielt, so bedeutet dies, daß der Versuch gemacht werde« soll, eine Sonderschlichtungskammer zu bestellen, die noch einmal den ganzen Konflikt von Anfang an behandeln kann. Rach «nsereu Informationen entspräche dieser Ans weg auch den Wünschen des Reichs- arbeitsmtnisters. Er ist jedenfalls ent schlösse«, -e« Konflikt noch vor dem 18. Januar, au dem die am 1. Januar ausgesprochene« Kündigungen in Kraft trete«, zum Abschluß zu bringen. flossen zur Ostreise des Kanzlers Von Konrad Heiden. Vor einem bekannten LandschaftSbUde begann ein Kind plötzlich zu weinen. Es fürchtete sich, weil auf dem Bilde weit und breit viele Bäume und viel Gras zu sehen waren, aber nirgends die Spur eines Hauses; das kleine Mädchen, das unter den Bäumen Lccherlief, würde sich gewiß nicht mehr nach Hause finden. Die Erwachsenen mochten Lenken, Laß Las Kind noch nicht wisse, was Naturschönheit sei. Sie wußten selbst nicht, daß Las Sind viel mehr begriffen hatte als sie: nämlich daß man vor aller Naturschön. !heit erst einmal zu Hause sein müsse. Ter Maler -es Bildes war wohl nie in den preußischen Grenzmarkprovinzen gewesen, aber er hatte ihren LanLschasts- stü ausgezeichnet getroffen. Dort kann man stundenlang in -ie Runde blicken, ohne auch nur einen Schornstein zu sehen. ist eine Gegend für Erwachse««, di« der Naturschönheit mit empfindsamem Gemüt begegne«: herrlicher Wal- liegt in grünen, getürm te Wolken über Lem Land, dazwischen fließt das Korn in goldener Welle, un- wenn man lange, lange mit Lem Wagen zwischen Wolke und Welle gefahren ist, kommt man in eines jener heimeligen Dörfer, von denen man überzeugt ist, daß sie einen Nachtwächter und einen eigenen Mond haben. Ein Dorf mit schiefen, strohgedeckten Häuschen, Enten im- Teich und Großmutter auf Len Treppenstufen, das glucksende Enkelkind im Schoß. Die alten Dinge haben oft ihre eigene Anmut, und da in diesen Gegenden die Armut Jahrhunderte alt ist, wirkt die Ar mut auf ihre Art anmutig. Denn arm war alles, was wir sahen, von den goldstrotzenden Aeckern angefan gen. Die Aehren stehen hoch, aber die Preise kriechen wie Schlinggewächse am Boden und ziehen allen Fleiß und alle Ernie zu sich hinab. So leicht und so arm ist der Boden; am besten gedeiht auf ihm noch der schöne, in seiner Schönheit verfluchte Wald. Dann wächst da noch der Roggen, den Las moderne Nahrungs- bcdürfnis immer mehr zurückweist; es wächst Lie Kartoffel, umfangreich, im Wert sehr verschieden, verwendbar zu Sprit und Branntwein, dessen Verbrauch zurückgcgangen ist, ohne daß man red licherweise darüber klagen dürfte. Am spärlichste« wächst der Mensch. Wenn in einem ganzen Kreise auf den Quadratkilometer fünfzig Bewohner kom men, dann ist's kein Wunder, daß die Landschaft häuserlos, lautlos schön und zum Frieren einsam aussieht. Dies ist Las Land, in dem Reichskanzler Brüning diese Woche weilt. „Nein", erwiderte ich, ,^ber das wird er doch sicher tun." „Sagen Sie das nicht. Es ist möglich, daß es nur saure Heringe gibt, und dann hat er nicht gern Gäste." Saurer Hering ist immer noch besser als grüner Salat mit sonst nichts. Man darf sich die Not der großen Güter nicht io vorstellen, daß nichts da wäre, denn das Nötigste liefert ja das Land, aber die Sorgen lasten schwer auf Klein- wie Groß bauern. Von so schmählichen Praktiken, daß man etwa in Ler Zwangsversteige rung das eigene Gut scheinbar durch einen Verwandten zu billigem Preise kauft und fröhlich weiterführt, während die -um- Sächsische DllWW»- GbWM mii Loschwitzer Anzeiger <rwg«n>resse Viaierv'k Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte. Dieles Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile lalewiü Loledwik Weiber Kirsch, Bühlau, Rochwitz und Laubegast (ll. und lll. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach, lasewty' HoUrwitz, Pillnitz, Weißig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Vena«: <M«a>»-V«ch»nutew und Verla-ecmssatt Hermann Leyer » «a. vw-v«^SIas«-ch. - Der«M»-e«ch Nie Lv'lw «ar> Drache für den ü-ri-m Zotz- <k»«e« «eener -et-e m Vreeven.
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