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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 02.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193103020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19310302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19310302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1931
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ständen auch immer privatrechtlich begründete Zahlungen oder Zahlungen an Private einzustel- len. Zu diesen auf jeden Fall gesicherten Zah lungen gehört ebenso der Zinsen- und Kapital- bienst für die Vounganlethe, wie für die DaweL anlethe. Auch die letdenschasUtchsten Borkämpfer einer Revision in Deutschland sind sich völlig darüber klar, daß kein deutscher RevtsionSwunsch jemals dahin gehen könnte, private Schulden einschließlich der privaten Schulden de» Reiches nicht rechtzeitig bezahlen zu wollen. Der Kredit- gedanke spielte beim Abschluß de» VoungplaneS eine entscheidende Rolle. Wohl alle Sachverständige» habe» »«hofit, daß da» nene Reparattousabkom««» der Weltwirtschaft eine» nene» Auftrieb gebe» würde. Aber schon wenige Woche« nach der AnSgabe -er Nouuganleihe hat die allge» meine Weltwirtschaftskrise begonnen. Dr. Luther erklärte zum Schluß, eS komme darauf an, daß die starken Kapitolkräste and Kapitalmächte der Welt sich die Hand zu gemein samem Handeln zur Rettung der Völker der Kulturwelt reichen. DaS neue Vertrauen könne in die Welt nur htneingetragen werden, wenu politische Neben- oder Hauptzwecke nicht von vornherein die w i r t s ch a f t l i ch e n Gedanken gänge wieder vergiften. ch- Nicht eine sächsische, sondern eine Reichsangelegenheit Zur Eröffnung der Messe nahm auch der sächsische Ministerpräsident Schieck das Wort, um gewissermaßen als Gastgeber die Gäste aus sächsischem Boden willkommen zu heißen. Auch diese Messe sei in ztelbewuß- 1er Arbeit zu einer eindrucksvollen Kund gebung der Wirtschaft gestaltet. Er richtete er neut an die Reichsregterung die Mahnung, der besonderen Notlage Sachsens durch Arbeits beschaffung Rechnung zu tragen. Die Leipziger Meße sei keine rein sächsische Angelegenheit, nur ein Viertel der Aussteller auf dieser Grotzmesse sind aus Sachsen. Die anSsuhrsördernden Anregungen s«d Wirkungen der Frühjahrsmesse zu unter» stützen sei dringlich, die Streichung der Reichsunterstützung, als werbende Aus gabe daher sehr zu bedauern. Hoffentlich gelinge eS, im Interesse der Gcsamtwtrtschaft und zur Milderung der Krt- senwirkungen die notwendigen Mittel im Reichshaushalt etnzusetzeu. Dingeldey spricht eindeutig Die Deutsche Volkspartei für «den Wahl kreis 17 (Westfalen-Nord) hielt gestern ihren diesjährigen Wahlkreispartei tag ab, in dessen Mittelpunkt die Rede -es Partei führers Dingeldey stand. Er wies u. a. darauf hin, daß er für sich und seine Frak tion jede Bündnisgemeinschaft mit den So zialdemokraten ablehne. Was den Reichs kanzler angehe, so sei es nur dessen Pflicht, die Unterstützung der Sozialdemokraten anzunehmen, wenn sie sich ihm zur Verfü gung stellten. Weiter betonte er, -aß die Volkspartei bereit sei, sich an einer ander weitigen Negierungsoildung unter -er Führung Brünings und Heranziehung der Opposition zu beteiligen, aber es sei auch der verantwortungsvolle Wille der ande ren nötig. In dem Augenblick, in dem sich zeige, -aß ein Ansteigen sozialdemokrati scher Macht beginne, in dem Augenblick werde er dem Reichskanzler mitteilen, daß die Volkspartei einen solchen Kurs nicht mitmachen könne. MerMkM MMM MU Ser MWiei Bei einer öffentlichen Kundgebung der Deutschen Volkspartei in Köln erklärte Dr. Dingeldey, man habe sich entschlossen, in der nächsten Woche mit einem bis in alle Einzel heiten ausgcarbeiteten Plan der Retchsreform mit dem Ziel eines deutschen Einheitsstaates hervorzutreten. Weiter kündigte er an, daß die Volkspartet in den nächsten Tagen im Reichstag einen Antrag auf Reform des par lamentarischen Systems vorlegen werde. Dazu gehöre vor allen Dingen die Heraufsetzung LeS Wahlalters. Wetter werde man beantragen, daß neben dem bisher allein herrschenden Reichstag eine Kammer geschaffen werde, da- mit die Vertretungen der Berufsstände, der Wirtschaft, Wissenschaft usw. sich einschalten könnten, um parteipolitisch überspitzte Be schlüsse des Reichsparlaments zu verhindern. Weiter werde man den Antrag stellen, -aß in Zukunft der Reichspräsident zugleich Oberhaupt -es preußischen StaateS sein solle. Man glaube, baß damit der An fang gemacht werde, um eine engere Zusam menarbeit der Spitzen der Regierungen zu schaffen, bevor die RetchSreform burchgeführt und gewährleistet werde. Wieder unter deutscher Flagge Wie die Hamburger Rvederei Vogemann mttteilt, hat sie sich entschlossen, ihr zweites Schiff „Voaesen" vorläuf a weiter unter deut- scher Flagge fa ren zu lassen. Di< Mann- schäft soll nicht abgemustert uxrbeu und kann Den unvergessenen Ahnen des Volkes ei» Denkmal deutscher Einigkeit «nL ek» Gymb»! deutscher Hoffnung. Aus -em Leid sei immer wieder -es -rut schen Volkes höchste Kraft gewachsen. Unsere teuren Toten seien -as einzige Symbol -er Einigkeit, -aS wir heute noch hätten. Die singende Jugend von Lange- marck sei -te Vorkämpferin für eine neue Welt. Währen- -ie Fahnen sich unter Trourmelwivbel senkten, ertönten -ie Klänge -es Lie-es vom guten Kameraden. Mit dem Deutschlandlied schloß -ie Ge denkfeier. In -er Wandelhalle durchschritt der Reichspräsident das Spalier der akademi schen Jugend, um dann noch vor -em Reichstagsportal die Ehrenkompanie abzu- schreiten. Außer dieser großen Veranstaltung im Reichstag sand noch eine ganze Reihe an-erer Heldenaedenkfeiern in Berlin statt, die von melen Tausenden besucht waren. Um in Zukunft ein einheitliches Vor gehen von Reich und Landern hinsichtlich -er Feier -es Volkstrauertages zu ge währleisten, wir- -ie Reichsregterung Wer die Frage -er Festsetzung und Ge staltung eines Gedenktages für die Opfer des Weltkrieges eine gesetzliche Regelung herbeiführen. Gedenkfeier im Reichstag Den hervorragendster» Platz urtter den Feiern am gestrigen BolkStrauertag Mr Sachsen gilt bekanntlich -er Totensonntag al» offizieller Volkstrauertag D. Schrift!.) nahm -ie vom BolkSverban- Deutsche KrieaSgräberfürsorge veranstaltete Äe- benkfeter im Plenarsitzungssaale -e» Reichstage» ein. Pünktlich um 12 Uhr erschien Reichs präsident v. Hindenburg in Begleitung des Chefs -er Heeresleitung. General v. Hammerstein, und des Chefs des Admiral, stabes, Admiral Raeder, und -er frühere Neichswehrminister Dr. Geßler in -er Loge. Die den Saal und die Tribünen dicht füllende Trauerversammlung erhob sich von den Plätzen und ehrte Len Führer im Weltkriege und damit die gefallenen Kämpfer durch längeres andachtsvolles Schweigen. Die Feier begann mit einem Musttvor- trag von Händels Trauermarsck aus dem Oratorium Saul. Danach sang Ler Erksche Männergesangverein. Die Gedenkrede hielt Ler erste Schriftführer Les Volks bundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Dr. Eulen. Der Volkstrauertag solle nicht nur der Ausdruck Ler Dankbarkeit sein, sondern auch Nr I. W! M SIIM I» Nr AMMM« Arbeitszeitkürzung als letztes Hilfsmittel Reichsarbeitsminister Stegerwald hat am Sonnabend im Haushaltausschuß Les Reichstags eine Rede gehalten, in der er 'feinen Standpunkt zum Komplex Ler jenigen Fragen, die mit -er Arbeitslosig keit in Deutschland und ihrer Bekämpfung Zusammenhängen, ausführlich -argclegt hat. Der Kern seiner Ausführungen drehte sich darum, welchen Wert man -er Ar beitszeitverkürzung in -em Kampfe gegen Lie Arbeitslosigkeit beimessen Lars. Auch er steht, wie Lie Gewerkschaftsvertreter, Lie kürzlich vom Reichspräsidenten emp fangen wurden, auf dem Standpunkt, -aß -Lese Maßnahme nicht geeignet ist, -en Lebensstandard Les Leutscheu Volkes zu heben,- dies sei nur durch Mehrproduktion zu erzielen. Trotzdem aber müsse die 40- Stun-en-Woche als Notbehelf betrachtet werden, den man deshalb nicht außer acht lassen darf, weil man zurzeit nichts Besse res zur Hand hat. Die RetchSregierung wird nach den Erklärungen -es Ministers bis znm 1. April abwarte«, wie sich die b.sher zur Ankurbelung der Wirtschaft er- grissene« Maßnahmen ausgewirkt haben. sGemeint ist Lie Senkung Ler Gestehungs kosten Lurch Herabsetzung des Lohn anteils.) Bis zum 1. April werben etwa 80 Prozent aller Tarife erneuert sein. Sollte bis dahin eine fühlbare Entlastung des Arbeitsnrarktes nicht erfolgt sein, ßo würde nach der Ankündigung Stegerwalds -em Gedanken der gesetzlichen Arbeitszeit verkürzung nähcrgetretcn werden. Frei lich ist sich Ler Minister darüber klar, daß der Ucbergaug z« einem derartigen System lohnpolitisch nicht ohne Schwierigkeiten abgehen dürfte. Am Schluß seiner Ausführungen stellte Liegerwal- eine durchgreifende Reform der Sozialversicherungen in Aussicht, na mentlich der Invaliden- und -er Neichs- knappscyaftsverstcherung. unter den bisherigen Bedingungen wetter arbetten. (Der Dampfer „Votatland* ist be kanntlich unter -er Flagge Panamas amS- gefahren.) Weshalb sich Grützner an Hiller anschlietzt SenatSprästbent Grützner, der früher Mit- glied der SPD. war, ist der.NSDAP, beige treten. Grützner erklärte, er sei der NSDAP, beigetreten, weil diese Partei nach seiner An sicht allein die Partei der Sauberkeit und Ord nung sei, dt« -te Errichtung eines wahren na tionalen Sozialismus durchführen werde. Wiener Hoffnungen Ein großer Teil der Presse widmet bereits am Sonntag dem morgigen Besuch deS Reichs- außenmintsters Dr. Curtius in Wien Be- grüßungsartikel. In zwei Artikeln nimmt Vizekanzler Dr. Schober besonders auf bi« damit verknüpften wirtschaftlichen Ver handlungen Bezug und sagt u. a., man spanne dte Hoffnungen nicht zu hoch, wenn man er warte, daß der Meinungsaustausch dte Mög lichkeit von Vereinbarungen geben wird, dte den einzig gangbaren Weg aus dem derzeitigen Durcheinander in Mitteleuropa eröffne. Lohnabbau in Oesterreich In der gesamten österreichischen Elektro industrie sind -ie KolleMvverträge gekündigt worden, ebenso wie in der Metall- und chemi schen Industrie Verhandlungen über den Ab- schluß neuer Kollektivverträge geführt werden. Die tm Stahlwerksvcrband zusammengeschlos senen Unternehmungen wollen eine Herab- fetzung der Akkordlöhne um 12 bis 1S v. H. in Kraft treten lassen. In einigen Fällen soll die Herabsetzung sogar bis zu 48 v. H. gehen. Den belgischen Sozial demokraten geht ein Licht aus Dtea»ußenpotttische Kommission der belgi schen Arbeiterpartei veröffentlicht eine Erklä rung, in der «s l^tßt, daß eine rein negative Haltung in der RevtsionSfrage unzulässig und gefährlich wäre, denn dt« neue Organisation des Weltfriedens habe ausdrücklich eine Revi sion der Verträge v org« s«he n, . durch die der Friede« »es ähr-et werd«. Lrttml iS enthalte kein Wort davon, daß Grenzregulie- rungSfragen ausgeschlossen seien. Man müsse versuchen, aus dem schnellsten Wege di« Span nung, -te -te Revifionssrage hervorgerufen habe, dadurch »u beseitigen, daß man schnellstens zu einer Verständigung zu gelangen versucht. Abschluß der Flotten- Verhandlungen in Rom Amtlich wnrde am Sonnabendmittag ans Rom gemeldet, daß als Ergebnis der Flottenverhandl««geü ei« grundsätzliches Uebereinkomme« über die auf -er Lon doner Konferenz offengebliebene« Fragen erzielt morde« ist. Das Abkommen wird der frauzöstfHe« Regierung unterbreitet werden. Zu diesem Zwecke reifen Hender son «nb Alexander nach Paris. Wenn die franzSfische Regierung ihre Zustimmung gibt, wird das Abkommen den Regierun gen der Bereinigten Staate», Japan «nd de« britische« Dominions zugestellt wer- de«. Briand gibt sein Einverständnis Gestern abend haben Briand und Hender son von Paris aus an den italienischen Außenminister Grandi ein Telegramm gerich tet, in dem sie ihr gemeinsames Einverständ nis mit den tn Rom getroffenen Verein barungen feststellen, der italienischen Regie rung für ihre loyale und freundschaftliche Hal tung danken und ihre Bereitschaft erklären, die erzielten Abmachungen ihren bzw. den inter essierten Regierungen zur Billigung vorzu legen. »Die Partei der nationalen Politik" Str MoSley hat, wte au» London gemeldet wird, mtt der Arbeiterpartei völlig gebrochen. Er veröffentlicht einen Aufruf zur Gründung etner »euen Partei, der Partei der .Nation«, le» Politik*. Die neue Partei solle in über- parteilichem Sinne sofort an di« Lösung der durch dte Weltkrise aest«llteu Aufgaben heran geben und da» Parlament au» etner Gchwatz- b«d« t» et« Arbeitest»-« «erma»L«1». Wettervoraussage. Vorstehende Nacht allgemein stellen tv« ist ziemlich erheblicher Nachtfrost. Tagsüber Temperaturanstieg, tn der Ebene wahrschein lich über Null. Verminderte Bewölkung, ab- flauende Lustbewegung. Beruhigung und Wetterbesserung voraussichtlich nichü von Dauer. Wintersport. Geistng-Wettinhöhe —8, AltenbergOberhtrsch- sprung —v, OberbärenburL-Falkenhain —8, KipSdorf-värenselS —8, Schellerha» —8, Zinn- wald-Georgenfeld —S, Frauenstet« —8, Nen- Hausen —4, Fichtelberg —4, Marienberg —8, Jöhstadt —8, Hochwald-Lanschc —S. Ueberall L. Werbt um Griechenland! (Brief aus Athen.) Trotz ewiger politischer Unruhen bietet Griechenland unter allen Balmnstaaten -ie merkwürdige Erscheinung einer ver. hältnismäßig beständigen inneren BerwaU tung. Ihr ist es zu Lanken, daß Las kleine Land -te ungeheure Ausgabe der Aus, nähme und Unterbringung der Millionen von griechischen Rückwanderern aus Ler Türkei erstaunlich gut gelöst hat, wobei man freilich die rührende Bedürfnis, losigkeit der Bevölkerung nicht außer acht lassen darf. Aber -as große Werk ist gelungen, un- es beginnt allmählich dis ,Ze>it zu kommen, wo man nicht nur leben, sondern auch besser leben will. Griechen, land — und das gilt nicht nur für die gro. ßen, sondern auch für die kleinen Städte und zum Teil sogar für das flache Land — bat Sehnsucht «ach europäischem Komfort, d. h. nach Dingen, die der Europäer gar nicht mehr zum Komfort rechnet, sondern die für iyn Selbverständlichkeiten sind, wie elektrisches Licht, Telephon, Radio, Kanals jation. Es muß eben hier alles erst ge schaffen werden, un- die einheimische Ge werbetätigkeit kann es nicht. Griechenland erzeugt einige landwirtschaftliche Speziali- täten wie Korinthen, Südfrüchte Dessert weine, Edeltabake. Es entwickelt Lie von den Rückivanderern aus Kleinasien hcr- übergebrachte Teppichknüpferei, die wesent lich ein Frauenhandwcrk ist und Ausfuhr^ arbeit liefert. Aber eine Industrie ist erst im Werben, und es wird noch lange dauern, bis sie die Bedürfnisse der Lan-esbewohner nach Tex tilwaren, Schuhen, Hüten, Möbeln vesrie» Ligen kann. Man braucht vor allem Antos, Maschinen und Werkzeugmaschinen, Land maschinen un- alles, was zum Bau und zur Ausrüstung von Elektrizitätswerken erforderlich ist. Dem griechischen Käufer muß langfristiger Kredit gegeben werden, aber er ist doch im allgemeinen ein vünkt. licher Zahler. Sonst würden die Amerika, ner, Engländer un- Franzosen -ie atheni. schen, korinthischen un- salonikischen Im porteure nicht so eifrig umwerben. Es ist sehr zu wünschen, daß auch Deutschland sich mehr um Griechen lands Kundschaft bemühe, als es jetzt geschieht. Die deutschen Firmen, die in Achen und Len anderen großen Städten vertreten sind, ha ben keine schlechten Erfahrungen gemacht. Man kommt den Deutschen im allgemeinen mit großer Freundlichkeit entgegen, ,ve,l man weiß, -atz man von ihrem Reiche keine imperialistischen Bestrebungen zu befurch, ten hat, eine Sorge, -ie mau gegenüber den Franzosen, den Engländern und nament lich -en Italienern nie unterdrücken kann. Diese offenbare Sympathie Ler Griechen könnte vom deutschen Handel noch weit besser ausgenutzt werden, als wir es tun. Wir müßten uns vor allem bestreben, die griechische Industrie und die wirtschaftliche Ausrüstung des Landes großzügig aufzubauen. Die Besorgnis, -aß das etroa unserer eigenen Industrie scha den könnte, i t ungerechtfertigt. Griechenland wird noch Jahrzehnte der Einfuhr von Fertigfabrikaten bedürfen und inzwischen wird sich wahrscheinlich so- wohl seine Einwohnerzahl als auch sein Waren- und Qualitätsbedürfnis so stei gern, -aß immer Raum für Warcu aus fremden Einfuhrländern sein wird. Dabei ist auch zu bedenken, -aß -ie Griechen ein handeltreibendes Volk sind, das sewst Wa ren nach dem sich immer mehr entwickeln- den nahen Orient ausführen will, und daß Griechenland an Schiffsfrachten reichlich verdient. Griechenland scheint von allen Balkaläildern dasjenige Land zu sein, das die meiste Aussicht hat, .ein kapital sammelndes und damit ein konsum kräftiges Land zu werden. Einen großen Borsprung in -er Wer bung hat -er Verkäufer, der fähig ist, mit dem Kunden in der Landessprache zu ver kehren. Es sei erlaubt, auf die Wichtigkeit dieses Punktes Hinzumeisen. Der Grieche, der wie alle östlichen Leute, ein Virtuose in -er Aneignung fremder Sprache ist, spricht zwar oft eine westeuropäische Sprache, na mentlich französisch, aber er strahlt, wenn er von einem Ausländer auf ^hellenisch" angeredet wird. Es gibt kein besseres Mit tel, seine Liebe zu gewinnen, als Liebe oder -och wenigstens Interesse für die Sprach zu zeigen, die für ihn noch immer dis Sprache Homers und Platos ist.
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