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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 01.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193207014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-01
- Monat1932-07
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Zweites Vk«tt Ar. 1S2 Freitag, d<« 1.I«U 77.^ 1SS2 Aus dem Lande — DertSdoef i. S. Giabre^^r im Ve- »i»deamt. In der Nacht zum Mittwoch verde das hiesige Gemeindeamt von Ein brechern hetmaesucht. Die Diebe entwende te» aus dem Büro des Bürgermeisters ein« Schreibmaschine, wahrend sie sämtliche an deren Gegenstände und verschlossenen Schränke unberührt ließen. Don den Tätern hat man noch keine Spur. — Dorna (Bezirk Leipzig). Tödlicher Mo- i-nadnasall. Der 62jährige Walermeistrr Fritzsche aus HeuerSdorf ist einem Motor rabunglück zum Opfer gefallen. In Gerichts hain wurde das Motorrad, auf dessen Sozius Fritzsche sah, von einein Diehtransportauto Meist, wobei die beiden Fahrer herunter- arschinidert wurden. Fritzsche erlitt einen Schädelbruch und starb bald darauf. — Döbeln. Zusammenstöße. Am Mittwoch vude von linkSradtkaler Seite wiederholt drrsticht, das in der Bahnhofstraße gelegen« Heim der Nationalsozialisten zu stürmen. Da die Ansammlungen und, Ausschreitungen ein bedrohliches MrSmah annahmen, wurde gandvrpolizei aus Riesa herbeigerufen. Lacht- gegen 11 Uhr bewaffnete sich die Lenge mit Zaunlatten. Die Polizeibeamten lichten vom Gummiknüppel Gebrauch machen, w der Ansammlungen Herr zu werden. W wurden einige Dechaftungen vorge- manen. - Ebersbach. Ueberschwemmungen. Beson- tert schwer würbe durch LaS Unwetter am Milt- och die htvstge Gegend betroffen. Infolge -es »Senbrucharttgen RegenS trat der Bach über W Ufer und überschwemmte die Hauptstraße. Mreiche Keller und tiefer gelegene Räume, ««entlich in Ler Gegend unterhalb der Kirche, «adm unter Master gesetzt. Im Erdgeschoß LeS EhützenhauseS wurde Ler dort wohnende Tifch- la Schönbach von den Fluten überrascht; in schu» Wohpräumen stieg daS Master meterhoch, h daß -te Bewohner nur mtt Mühe gerettet mrdt» konnte». Umllammett und gesungen bei Buxen und Wäldchen prallen die Ja diesem Gat wurde General Fiackr gefangea genommen an zu brennen. Durch Mulden Sturmkolonnen Sr muß an den Rückzug -enkeu nach Fal kenhain «uh Ploschwitz z«. zustellen. Da fängt auch schon das Dorf Mäzen Ringsum braust die Schlag. ES ist X2 Uhr. Die Preußen sind gerade bet« Mittagessen. Bestürzt lasten sie ihr Esten im Stiche. Die Zelte müssen stechen bleiben, well st« fest gefroren sind. In kopfloser Ver wirrung jagen die Pferde durch das Zeltlager. Mit Mühe gelingt es, die Ordnung wiederher« In Gewaltmärschen hatte der preußische General Finck den österreichischen Feldmar« schall Graf von Daun im ^Spätherbst Les Jah res 1786 nach Nordsachsen bis in die Witten berger Gegend, dann nach Eilenburg und dann, als Daun mtt seinen Truppen vor den Truppen Friedrichs deS Großen -urückgtng, in die Dresdner Pflege und von hier weiter nach Süden verfolgt. Da wie- am 14. No vember Friedrich der Große den Finck an, so fort nach Dippoldiswalde zu marschieren und den Oesterreichern den Rückzug nach Böhmen so schwer al- möglich zu machen. Nun war der Winter zeitig gekommen. ES feblte an Holz. Da hatte man Möbel, Schaufelstiele, Balken aus ntedergertffenen Häusern und Zäunen verfeuert. Und dazu -te scheußlichen Wege. Mtt den Geschützen und schweren Fuhr- werken war kein BovwärtSkommenl . tet, die auf ein« friedliche Beilegung ab- zielten. Die SrklürungSsrist für die An nahme der Vorschläge war gestern früh ab- aelaufen. ist aber zum Zweck einer Urab stimmung in den Betrieben hinausgescho ben worben. Das Abstimmungsergebnis war die Annahme der unterbreiteten Vorschläge. - Meißen. Blitzschlag. In Seilitz bet bei Zehren schlug der Blitz am Mittwoch in die Scheune des Gutsbesitzers Grundmann, die so fort in Flammen aufgtng und vollständig nieder- brannte. Auch landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sowie Getretdevorräte fielen dem Feuer zum Opfer. Der Schaden soll Lurch Versicherung gedeckt sein. — Reichenbach l. D. Di« Reichenbacher Sternsiedlung wird au-geführt. Das schon längst ins Auge gefaßte Projekt einer Stern- stedlung an der Aeußeren Zwickauer Straße auf einem Gelände von 30000 qm kann nun mehr nach Ueberwindung der finanziellen Schwierigkeiten zur Ausführung gelangen. GS sind 90 Emsamilienhäuser vorgesehen mit je 70 qm Wohnfläche. Durch die neue Bauweise, bei der immer zwei Häus«r nur eine freie Rück- bzw. Stirnwand haben, tritt eine nicht unbeträchtliche Kostenverbil ligung ein. Die Siedlung wird von vier Straßen umgrenzt. Die Häuser sollen be reits im Herbst beziehbar sein. — Schandau. In der Sächsischen Schweiz ab gestürzt. Am Dienstag sind am Zuckerhut in der Nähe des Prebischtores zwei Kletterer abgestürzt aus etwa 20 Meter Höhe, und zwar Ler 22 Jahre alte Bildhauer Schurig aus Großröhrsdorf unh' sein Bruder. Während der eine mit Hautab schürfungen davonkam, mußte der andere mit Arm- und Beinbrüchen dem hiesigen Kranken hause zugeführt werden. — Zittau. Gewitterschäden. Aus zahlreichen Orten der Oberlausitz, so aus Hörnitz, Leuters dorf, SpitzkunnersLorf und Ebersbach werden beträchtliche Unwetterschäden gemeldet. Vielfach traten die Bäche nach dem schweren Gewitter am Mittwoch über Lie Ufer, so Laß Lie Feuerwehr in mehreren Fällen zur Räumung von Woh aufetnander. Ganze Batte rien fallen den stürmenden Oesterreichern in die Hände, und wo preußische Bataillone mit gepreßten Sachsen und Rusten oder öfter- reichtschen Ueberläufern sind, entstehen bald Lücken in der preußischen Verteidigungslinie. Damit ist auch Fincks letzte Hoffnung dahin. - Freiberg. WeHnhasSbrand. Gestern «Mag brach in Großhartmannsdorf in dm zum Träger scheu Gut« gehörenden Mchcrus ein Brand aus, dem das große hebäud« -um Opfer fiel. Fünf Familien, o-nchm zum Teil erwerbslos, sind durch d« Feuer obdachlos geworden; sie waren m gering versichert. Bei den Rettungs- ükbeiten wurde der Bürgermeister der Tememde leicht verletzt. Die Brandursache ist unbekannt. - Kamenz. GS brennt! Am Mittwoch- Mag brach im Anwesen LeS Gutsbesitzers Erich -chlfeU in Wiesa ein Schadenfeuer aus, dem Lie tzcheune deS Anwesens nebst Strohvorräten und ontvollen landwirtschaftlichen Maschinen zum Opfer fiel. Der Schaden soll nur teilweise Lurch Versicherung gedeckt sein. - Leipzig. Znm Metallarbeiter-Konflikt. 2» dem sich zuspitzenden Lohnkonflikt zwi schen Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Leipziger Metallindustrie hatte, wi« erinner- Sch, Dr. Goerdeler in seiner Besprechung am Lontag den Parteien-Dorschläge unterbrei nungen zu Hilfe gerufen werden mußte. In Leutersdorf schlug der BÜtz an einigen Stellen ein; aber bis auf einige zerstörte Leitungs anlagen und einen getöteten Hund ist kein wesentlicher Schaden angerichtet worden. — Zittau. Vergleich bei Wagner L Moras A.-G. in Gicht. In den nächsten Tagen fällt Lie Entscheidung über Las Schicksal Ler Vereinigten Textilwerke Wagner <L Moras A.-G. Infolge deS Verkaufs der Dir^ktlLLen- haben sich Lie Aussichten so wesentlich gebessert, -aß man jetzt im Kreise LeS GläubigerausschusteS -aS Zu- stan-ekommen eines Vergleichs für sicher hält. Jedenfalls ist die anfänglich so große KonkurS- gefahr ziemlich geschwunden. Uober Lie Höhe der Vergleichsquote läßt sich noch nichts sagen, La sie in Ler Hauptsache vom Entgegenkommen der Banken abhängt. Jedenfalls ist aber an -ir sonst vovgeschriebene Mindestquote von 30 A> nicht zu denken, -och wird Ler Vergleich, wenn Lie Banken ihn ermöglichen sollten, auch bei niedrigerer Quote ausnahmsweise genehmigt werden, vor allem auch um Ler Arbeiterschaft willen. Maxe« war daS nächste Ziel. Hier verschanzte man sich. In dem flocken Kessel von Maxen und Schmorsdorf wurden überall Zelte aufgeschlagen. Um die Lager feuer drängten sich Soldaten aller Gattungen. Auch die österreichische Armee marschiert« am 19. November auf allen Straßen in großem Kreise um die Stellung FinckS, aber nicht ab- zugSartig, wie Friedrich der Große glaubte, sondern zum Angriff. Ueberall Ei» und Schnee! Die abgetriebenen Pferde brachten kaum die Geschütze und Fuhrwerke fort. ES wurde Abend, ehe man Malter und Oberhäs lich erreichte. Damit hatte sich ei» Riug um den General Finck geschloßen, der am nächsten Tage vollendet werden sollte. Langsam kamen auch am nächsten Tage, dem 20. November, die Oesterreicher auf dem glatten, verschneiten Boden nach Reinhardtsgrimma zu nur vor wärts, das leicht besetzt wurde, da die Preu- ßen unverständigerweise sich von dem hier schwer zu überschreitenden EngniS zurück- gezogen hatten. Nun ging's über steile An höhen hinauf. Durch Aufwerfen von Erbe und Reisig wurden di« Wege gangbarer gemacht. Bald eröffnete Da«« von de« HauSdorser Höhen das Fe«er arge» Maren. Dort steht noch sein General Wunsch mit 5 Bataillonen und 5 Schwadronen. Zeitig bricht die Finsternis herein. Das Kanonen« seuer verstummte. Die Kämpfenden mußte» die Nacht ohne Feuer, ohne Stroh, ohne Nah rung im Freien zubringen. Dumpfe Ver zweiflung herrschte in der niedrige», halb- d»nklen Bauernstube im Gute Nr. 2 in Ploschwitz. Da hatte Finck in der Nacht seine Generale beim trüben Licht einer einfachen Banernlampe versammelt. Draußen im Hof, in den durch -le angelaufenen Fensterscheiben ein schwacher Schimmer und die Schritte der Auf- und Abwandelnden fielen, drängten sich die Rosie der Generale, Adjutanten und Meldereiter. Zum Durchbrechen Ler allsei. tigen Umklammerung bestand keine Möglich keit mehr. Also UebergabeverHandlungen! Der General Rebentisch wir- zum Oester- reicher gesandt, um möglichst günstige Bedin gungen zu erlangen. Als er an den öfter- reichtschen Vorposten herankam, wollte der ihn begletiende Trompeter blasen. Es gelingt ihm nicht. Die Trompete ist zugefroren. Sie mußte erst über einem Wachtfeuer aufgetaut werden. Gegen 8 Uhr morgens kam Rebentisch mtt dem österreichischen Unterhändler, dem Ge neral Lacy, nach Ploschwitz zurück. di« am 2./S. Juli das LOjährig« Jubiläum ihrer Freiwilligen Feuerwehr begeht und -en FeuerwehrverbandStag beherbergt. Schon begannen im ersten Frühlicht die österreichischen Grenadiere wieder zu feuern. Schoa donnerte« „m rechte« Müglitz»fer die Sa«o«en der Reichsarmee. Da ging der Befehl DaunS durch, das Feuer einzuftellen, da dem General Finck nichts an deres übrig geblieben war, als sich gefangen nehmen zu lasten. Gegen 810 Uhr erfolgte - die Uebergabe und Wasfenstreckung. 9 Gene rale, 840 Offiziere und 14 875 Mann waren damit gefangen. 70 Geschütze, 9« Fahnen, 24 Standarten, dazu silberne und kupferne HeereSpauken und viele Munittonswagen waren erbeutet. Der Abmarsch der Gefangenen, die unter der fürchterlichen Kälte zu leiden hatten, er folgte über Dresden, Stolpen, Neustadt, Rum burg nach Kärnten. Viele der Gefangenen haben ihre Heimat nicht wieder gesehen, da viel« Hunderte in Rann in Untersteiermark an -er roten Ruhr starben. . Nach Beendigung deS Krieges, 1788, wur- den Finck und seine Generale aus den preu ßischen Diensten entlasten. Finck mußte auch noch 1 Jahr Festungsarrest in Spandau ab- büßen, »«eil er bei Maxen kavttnliert «nd sich , «icht mit seinem ganzen Korps hatte maffa» krieren lasten." Wer freilich den Verlauf der Schlacht und ihre Vorgeschichte kennt, wird sich nicht ohne wei teres dem Urteil LeS Kriegsgerichtes an- schließen können. Friedrich der Große trug .zur Niederlage deS KorpS Finck selbst ein ge rüttelt Maß von Schul- bei. <> Finck ging später in dänische Dienste, wo er als Erneuerer der Infanterie Wertvolles . leistete. Bereits 1766 starb er, noch nicht 48 Jahre alt, in Kopenhagen. - Zum Schluß sei noch bemerkt daß auf dem sogenannten »Finckenfang* Ler Kampf nur be gann. Finck hat dort gar nicht seine Haupt- stellung gehabt, sondern ans den Gckmor»dor- fer Höhen. Seine Gefangennahme selbst wie . Lie Uebergabe seine» KorpS erfolgte in Ploschwitz.
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