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Dresdner Journal : 21.12.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185312215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-12
- Tag1853-12-21
- Monat1853-12
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 21.12.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Nedaeteur: I. G. Hartmann. V 28« 18S» Diese« Blatt rrschü»t mit «»«»ahme _ Pret«für da« Btertüjahr Thaler. de« S»»»tag« täglich «brads »ad ist VtU 21. 3°sertt-»«. Sebthrr» für de» Raum d»rch all« Poßa»staUe» z» beziehe». etaer gespaltene» Zelle 1 Re«grosche». Amtlicher Lheil. Dresde«, 20. December. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich sind heute früh 4 Uhr von Wien hier etngetroffen und A5 Uhr über Leipzig nach München weiter gereist. Se. König!. Hoheit der Prinz Albert, Höchstwelcher heute früh Hl Uhr von Leipzig wieder eingetroffen, hat Se. Majestät den Kaiser im Leipzig - Dresdner Bahnhofe empfangen, Allerhöchstbenselben bi« Riesa begleitet und ist gegen 10 Uhr zurück«,kehrt. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann ist heute früh nach Jahnishausen gereist, wohin auch Se. Majestät der König Sich von Leipzig begeben haben, um daselbst eine Jagd abzuhalten. Dresden, 20. December. Seine Majestät der König haben dem vormaligen Bürgermeister der Stadt Leipzig, Geheimen Justizrath a. D. vr Johann Karl Gross, Ritter d»S Verdienstordens, daS Komthurkreuz U. Klaff, dieses Or den« zu verleihen allergnädigst geruht. Nichtamtlicher Lheil. Neberstcht. Tagetgeschichte. Dresden: Der Stand der Gesetzgebungs akt»,iten in den Awischendeputationen der Kammern. — Leipzig: Anwesenheit Sr. Majestät beS Königs und Sr. Königlichen Hoheit deS Prinzen Albert. — Wien: Bei Kalafat soll ein bedeutenderes Treffen stattgefunden kaben. — Berlin: Dir Zweit, Kamm,r hat sich bis zum 4. Januar vrrtagt. Adr,ff,n an drn Ministerpräsidenten v. Manr,uff,l. Der Handelsvertrag mit Belgien tritt End, d. I. außer Kraft. — Weimar: Der Landtag geschloffen. — Meiningen: Der Geburtstag deS Her zogs. — Koburg: Herzog August zurückg,kehrt. — Pari«: Herr de la Cour angekommen. Namik Pascha nach London. — Brüssel: Militärische Beförderung. — London: Der Austritt Lord Palmerston'S. — St. Petersburg: Bericht« über da« Sr,treffen bei Smope und drn Sieg bei Achalzik. — Konstantinopel: Die Stimmung über die bei Sinope erlittenen Verlust,. Adresse de« griechischen Patriarchen. Local- und Provinzialangelegenheiteu. Dresden: Der Christmarkt. — Lö d au: Die Eisenbahnfrage. DaSThurm- project für den Stadlberg. — Rochlitz: Resultate der RecrutenauShebung. Beiträge zur Frage über die VolkSernährung VII Knülleton. Anzeigen. Börsennachrichten. Tage-geschichte. Dresden, 19. December. Unfern Lesern wird e« er wünscht sein, eine zuverlässige Nachricht über den gegen wärtigen Stand der vorseirnden GesetzgebungSardritrn, so weit solche den einbrrufenen Zwischendeputationen der Kam mern bereit« vorlirgrn, zu erhalten. Derselbe ist folgender., Der Entwurf deS Strafgesetzbuch,« sammt denen der damit zusammenhängenden Gesetze über die Beschädigung von Eisenbahnen und Telegraphen und über die Forst-, Feld-, Garten-, Wild- und Fischdiedstähle ist von der Deputation der ersten Kammer in Gemeinschaft mit den königlichen Commissarien vollständig berathen worden, und man ist dabei zu einem fast durchgängigen Einverständnisse gelangt. Nur wenige Punkte, die zum Theil mit andern Gesetzvor lagen zusammenhängen, sind zu künftiger Beschlußfassung auSgesetzt worden. Auch die Deputation brr zweiten Kam mer hat ihre Berathungen über diese Entwürfe beendigt und wird nunmehr mit den königlichen Eommissarien darüber in Vernehmung treten. Hiernächst ist der Entwurf der Strafproceßordnung von der Deputation der zweiten Kam mer vollständig berathen worden; dir Deputation der ersten Kammer aber hat die Berathung über den allgemeinen Theil d,S Entwurfs beendet. Endlich haben über den Entwurf eines bürgerlichen Gesetzbuch«« zwischen den königlichen Com missarien und den Referenten der beiden Deputationen, unter Hinzuziehung noch eine« Mitgliedes aus jeder der selben , Vorbesprechungen stattgefunden, welche bereits dis zum Schluffe deS zweiten Thüle« gediehen sind. Die De putationen selbst sind in ihren Berathungen bis zum Pfand rechte, der zweiten Abthülung deS zweiten TheileS, vor gerückt. Eine vor kurzem zwischen den vereinigten Depu tationen und den königlichen Commissarien über den ersten Theil d«S Entwurf,« abgehaltene Berathung hat zur Aus gleichung der wenigen Differenzpunktr geführt, welche thül« zwischen den Deputationen selbst, thrils zwischen diesen und der StaatSrrgierung sich h,rauSgestellt hatten. Beide Deputationen haben übrigen« nicht nur das Erscheinen eine« bürgerlichen Gesetzbuch,« al« ein Bedürfniß anerkannt, sondern sich auch mit dem Systeme deS vorgelcgten Ent würfe«, mit d,r Anordnung desselben und der ihm ge gebenen Begrenzung im Allgemeinen einverstanden erklärt, auch insbesondere gebilligt, daß di, subsidiäre Geltung deS gemeinen Rechtes ausgeschlossen werden soll. Leipzig, 19. December. (L A.) Gestern früh mit dem ersten Auge der Leipzig-Dresdner Eisenbahn traf Sr. König!. Hoheit Prinz Albert hier ein, wohnte nach beendigtem Gottes dienste der Parade der hiesigen Garnison bei und speiste Mittags an der Offizierslafel der Garnison. — AbendS um 6 Uhr langte Se. Majestät der König, nebst Gefolge, hier an, wurde auf dem Bahnhose der Leipzig-Dresdner Eisenbahn durch di« Behörden empfangen und geruhte halb 7 Uhr einer Production deS Conservatoriums der Musik beizuwohnen. Mit einem Tusch empfangen, nahm Se. Majestät in der Mitte deS SaaleS Platz, beehrte daS Con- cert bis zum Ende mit Allerhöchstseiner Gegenwart und gab bei einzelnen Executionrn Allerhöchstsein,n besondern Beifall zu erkennen. Nach Beendigung de» ConcertS sprach Se. Majestät noch Allerhöchstseine Zufriedenheit gegen die einzelnen Mttwirkenden aus. Dec KreiSdirector v. Broizem, der GarnisonScommandant Oberst v. Hake und der Vorstand deS Direktoriums deS Conservatoriums, Advocat Schleinitz, hatten die Ehre, zur königlichen Abendtafel gezogen zu werden. Heute Morgen 7 Uhr fanden durch die Musik chöre der Garnison und der Communalgarde auSgeführte Reveillen statt, und um 8 Uhr fuhren die allerhöchsten, und höchsten Herrschaften zur Jagd auf Ehrenberger Revier, von wo Allerhöchst- und Höchstdieselbrn gegen 6 Uhr zurück erwartet werden. -L-.Wte«, 18. December. WaS vorauSzusehen war, ist eingetroffen; der Krieg in der Walachei hat sich, und zwar, wie »S scheint, mit größerm Nachdrucke, erneuert. E« blieb dem Fürsten Gortschakoff nicht unbekannt, daß e« im Plane Omer Paschas lag, die Donau, sobald e« thun- lich, mit größern Streitkräften zu überschreiten, worauf schon die beibehaltene Position von Kalafat hindeuten mußte, daS immer stärker befestigt wurde. Di» Zahl der hier zu rückgebliebenen türkischen Truppen beläuft sich zwischen 25,000 bi« 30,000 Mann. Der russische Oberbefehlshaber beschloß nun, den Feind au« dieser Stellung zu vertreiben und ihn über die Donau zurückzuwerfrn. Den Befehl zur Ausführung erhielt der in Krajowa commandtrende General Fischbach, dessen ArmeecorpS bei 25,000 Mann zählt, und zwar bevor noch die Ost,n-Sacken'sch,n Truppen weit genug in die Walachei vorgerückt waren, um an der Affaire Lheil zu nehmen. Nur General Anrep hatte Ordre erhalten, den Angriff zu unterstützen. Am 8. d. M. kam e« bei dem Dorfe Saltscha, drei Stunden von Krajowa entfernt, zu einem heftigen Kampfe, welchen Berichte auS Bukarest eine „große Schlacht" nennen, und der nicht zum Vortheil« der Russen endete. (Dir vorstehende Mittheilung unser« Cor- respondentrn weicht von den in der gestrigen Nummer ent haltenen Nachrichten der Wiener Zeitungen nur insofern ab, daß diese statt deS 8. Decembers den 2., 3 oder 4. De- cember alS den Tag bezeichnen, an welchem di« in Rede stehende „Schlacht" stattgefunden haben soll. Unsere ge stern ausgesprochene Vermuthung, daß diese „Schlacht" vielleicht nur da« von dem „ Sieb. Boten" gemeldet« „Kosakenscharmützel" sein könnte, besteht daher auch heute noch fort, zumal di, in Wien ringegang,nen telegraphischen Nachrichten au« Bukarest vom 13. December diese« Kampfe« mit keiner Silbe erwähnen. D. Red.) Berlin, 19. December. Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung den Gesetzentwurf, betreffend die Ueder- nahme einer bedingten ZinSgarantie für die Oberschlesische Eisenbahn nach den ComnnssionSvorschlägen angenommen und sich sodann bi« zum 4. Januar vertagt. — (3 ) Zum dritten Male kehrte heute der Tag wie der, wo der Herr Ministerpräsident durch da« Vertrauen Sr. Maj. d,S Königs an die Spitze de« preußischen Mi nisteriums berufen wurde. Obgleich der Herr Minister präsident sich bekanntlich alle geräuschvollen Aeußerungen der Anerkennung, wie solche sich vorbereiteten, ausdrücklich verbeten hatte, so waren doch zu dem heutigen Tage zahl reiche Ergebenheitsadressen von hier und auSwärtS «inge- gang,n. Danzig, Stettin und Schwedt hatten Deputa tionen geschickt, welche, wie schon früher Berlin, Sr. Exellenz die Dokumente überreichten, daß die genannten Städte ihn zum Ehrenbürger ernannt haben. — Dec „SlaalSanzeiger" enthält ein, Benachrichtigung deS Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbei ten, vom 16. December, nach welcher der Handel«- und Schiff- fahrtSvertrag zwischen dem Zollverein und Belgien vom 1. September 1844 und die Additionalconvenrion vom 18. Februar 1852 mit Ablauf deS Jahre« 1853 außer Kraft tritt. Weimar, 17. December. (Fr. I.) Gestern ist der drei zehnte ordentlich« Landtag durch den Staatsminister v. Watz dorf geschlossen worden. Der vom StaatSrath Stichling verlesene Abschied enthielt auch die Mittheilung, baß der Herzog Bernhard und dessen Söhne, al« Agnaten de« regierenden Hauses, gegen die Verschmelzung de« Domanial- Kammervermögen« mit dem Staatsvermögen Protest eia. Montag, IS. December: Letzte musikalische Soiräe von Otto Goldschmidt, Franz Schubert und F. A. Kummer. ' Gegenüber drn hier zuletzt gehörten größer«, in ihrer Idee und mustkalischrn Gestaltung einer sich vrrirrenden Richtung zugewandten Compofitionen R. Schumann'» bildete da« vor getragene Quintett diese« Componisten (op. 44) einen höchst er freulichen Gegensatz. Klar in den Formen, geistreich interessant im Gedankengange und dessen Durcharbeitung erheben sich namentlich die beiden Mitttlsätze zu höchster Bedeutsamkeit durch Originalität der Erfindung, poetischen Reiz der Comraste und Tiefe der Idee, wodurch die« Quintett einen ersten Rang unter drn modernen Werken dieser Gattung einnimmt und die« musika lische Terrain al« da« eigenihümlichr, günstige für Schumann'« Talent erscheine» läßt. Auch die Ausführung unter Mi», Wirkung der Herren Seel mann und Dominik möchte viel leicht in der Grsammtwirkung de« feinen Zusammenspiel«, der Auffassung und auch einer effectuirenden Brillanz, namentlich im Vortrag, de» Scherzo feiten« de« Herrn Goldschmidt, al« die vorzüglichste unter drn Jnstrumentalstücken zu bezeichnen sein. Da« Andante au« der bekannten großen ^-ckur-Gonate von Beethoven (»p. 47), gespielt von den Herren Goldschmidt und Fr. Schubert, entfaltete zwar einen sehr zarten, gelungenen Vortrag; aber dir« Stück kann nur in der ganzen Sonate al» Gegensatz und Folge de« großartig leidenschaftlichen ersten Satze«, dessen Charakter im letzten wieder ausgenommen wird, zu seinem Rechte al« musikalische Dichtung kommen: in dieser Verbindung ergiebt sich auch durch di» Ideenverbtndung der tiefere Ausdruck de« Andante für Spieler und Zuhörer weit natürlicher. Herr Feuilleton. Goldschmidt spielte noch für Pianofortesolo zwei Stücke (Reverse und Etüde) eigener Komposition und die große Ois-moU- Etude von Chopin, welche letztere bekanntlich außerordentlich schön ist, aber den höchsten Aufwand von Tonkraft, energischer Bravour und technischer Beherrschung erfordert. Frau Jenny Goldschmidt erfreute durch den Vortrag mehrerer Lieder, deren zwei componirt von Herrn Goldschmidt, rin dritte« von Mendelssohn-Bartholdy und da« vierte von W. Taubert. In diesem letzten („Ich muß nun einmal fingen"), einer höchst reizend gefälligen und zugleich effektvollen Com- Position, entzückte die berühmte Künstlerin ganz besonder« durch den Aufwand einer individuell vollendeten Kunstfertigkeit, welche ihr für da- naive Genre in der Technik und im AuSvrucke in einer so bewundrrungSwerth serligen al» eigenihümlichen Weise zu Gebote steht, und gab Denen, dir sie früher nicht hörten, eine getreue Vorstellung jener seltenen künstlerische, mit feinem Ver stände durchbildeten Mittel, die dem von ihr erregten Enthusiasmus zu Grunde lagen. Von auffallender Schönheit ist die elastische Weichheit und Klangintenfivität ihre» Triller» und die sicher beherrschte Ansprache der flötenartigrn Piano-Passagen; die Stimme war weit besser di»ponirt und kräftiger al» in der zweiten Soiree. La Rabbiata. Von Paul Heyse. (Schluß.) Laurrlla ergriff ohne weitere« di» Hand Antonino'S, di« sich nicht wehren konnte, und band di« Lappen ab. Al- sie die starke Geschwulst sah, fuhr sie zusammen und schrie auf: „ZesuS Maria!" „ES ist ein biSchen ausgelaufen," sagte er. „Da» geht »eg in einem Tag und einer Nacht." Sie schüttelte den Kopf: „So kommst Du in einer Woche lang nicht auf'» Meer." „Ich denke, schon übermorgen. WaS thut'S auch." Indessen hatte sie ein Becken geholt und die Wund« von neuem gewaschen, wa» er litt wie ein Kind. Dann legte sie die heilsamen Blätter de» Kraule» darauf, dir ihm da» Brennen sogleich linderten, und verband die Hand mit Streifen Leinwand, die sie auch mitgebracht hatte. Al» e» gethan war, sagte er: „Ich danke Dir. Und höre, wenn Du mir noch einen Gefallen thun willst, vergleb mir, daß mir heute so eine Tollheit über den Kopf wuch», und vergiß da» Alle», wa» ich gesagt und gethan habe. Ich weiß selbst nicht, wie e» kam, Du hast mir nie Veranlassung dazu gegeben, Du wahrhaftig nicht. Und Du sollst schon nicht» wieder von mir hören, wa» Dich kränken könnte." „Ich habe Dir abzubitten," fiel sie ein. „Ich hätte Dir Alle- ander» und besser vorstellen sollen und Dich nicht auf aufbringen durch meine stumme Art. Und nun gar dir Wunde —" » ,,E» war Noihwehr und die höchste Zeit, daß ich meiner Sinne wieder mächtig wurde. Und, wir gesagt, ,» hat nicht» zu bedeuten. Sprich nicht von Vergeben. Du hast mir wohl- gethan, und da» dank' ich Dir. Und nun geh' schlafen und
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