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Dresdner Journal : 10.05.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185505107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-05
- Tag1855-05-10
- Monat1855-05
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 10.05.1855
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Dresdner Journal. * r,. Derantwortlichcr Rcdactuue Z. <8. Hartmaua. 18SS .V 107 «rschri»t mit «llOahme der Sou». . . Pret« für da« Bierteljahr Thni«r. ,»d Festtage täglich klbeud« »ad ist VtN LV. JAtzllLe Insertion«. Gabthrr» str de» Rau« durch alle Postauftalteu zu beziehe». »t»er gespaltoe» üetle 1 <e»gr»sche«. Amtlicher Lheil. Bekanntmachung, die dietjährigen Wollmärkte brtr. Da« Ministerium des Innern macht andurch bekannt, daß die sächsischen Weltmärkte in diesem Jahre an den nach bemerkten Tagen werden adqehalten werden und zwar in Bud iss in am 8. Juni, in Dresden am 11 und 12. Juni, . in Leipzig am 13. und 14. Juni. Die Wollen können von den Verkäufern schön am Tage vor Beginn de« Wollmarkt« au«g,l,gt werden. Dresden, den 3. Mai 1855. Ministerium des Innern. Arhr. v. Beust. Demuth. Dresden, 3. Mal. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruhet, den aggreqirten Major von Lüben, vom 3. Infanterie-Bataillon, dienstleistend im Kriegs-Mi nisterium, auf den Etat als Eommandanten de« 7. Infan terie-Bataillon« rücken zu lassen; dem aggregirten Major Freiherr» von Wagner, vom 10. Infanterie-Bataillon, da« Commando de« 7. Infanterie-Bataillons interimistisch zu übertragen; den Hauptmann von CrauShaar, vom 14. Infanterie-Bataillon, zum aggregirten Major zu beför dern; den Oberleutnant von Nauendorfs, vom 3. Jäger-Bataillon, zum Adjutanten diese« Bataillons zu er nennen und die Leutnant« Klein, vom 6. und Ver loh- ren, vom 13. Infanterie-Bataillon, zu Oberleutnants zu befördern. Ferner haben Se. Majestät dem Leutnant a. D. Hans Wolf von Schönberg, vormal« beim 2. Reiter- Rrgimente, nachträglich die Allerhöchste Erlaubniß zum Tra gen der Armee-Uniform gnädigst ertheilt. Nichtamtlicher Theil. Nedersichl. Tagesgeschichte. Dresden: Vom königl. Hofe. Land tagsverhandlungen. — Wien: Die Situation. Ein Schmähartikel der Oesterreichischen Zeitung. Der Wie derbeginn der Eonferenzverhandlungen bevorstehend. Graf Esterhazy. Der Graf v. Chambord. Einkäufe für die Krimarm,e. Ein östlicher Eisenbahnvrrbano. — Ber- - lin: Das Befinden des Königs. — Pari«: Drouyn de Lhuys durch den Grafen Walewski ersetzt. Der Her zog von Sachs,n-Koburg. Das Jurymitglied für Sach sen. Persigny Gesandter in London. Die Verurtheiiung Pianori'«. — Turin: Truppeneinschiffungen. — Flo renz: Abmarsch der österreichischen Truppen. — Lon don: Meuterei unter den russischen Gefangenen. Feuers brunst. Aus dem Parlamente, lieber den Ministerwech sel in Frankreich. — Konstantinopel: Aus der neuesten Post. Landtagsverhandlungen. Feuilleton. Inserate und Vrtskalender. Tagesgeschichte. Dresden, 9. Mai. Ihre Königl. Hoheiten der Kron prinz und die Kronprinzessin haben heute da« königl. Palais an der Ostra-Allee bezogen. — Die Erste Kammer hat in der heutigen Sitzung Ergänzung«- und Verstärkung-Wahlen für ihre erste und zweite Deputation vollzogen und ssodann über zwei einge gangene Petitionen berathen und Beschluß gefaßt. In der Zweiten Kammer hat die Beraihang über das Ausgabe budget für das Departement deS Innern begonnen. — Wien, 7. Mai. Die Situation hat sich In den letzten Tagen nur wenig geklärt, und selbst die hiesigen Blätter, die in der jüngst vergangenen Zeil so manche Wand lung durchgemacht, scheinen ihre Coujecturalpolilik einstweilen einsteUen zu wollen. Die heutige „Oesterr. Ztg.", das Organ de« Herrn Warrens, bringt zwar auch in ihrer heutigen Nummer den üblichen Leitartikel, allein derselbe steht mit den von dem k. k. Cabinet bisher kundgegebenen friedlichen Intentionen zu wenig im Einklang, al« daß demselben rin höherer Werth beigeleqt werden könnte. Die „Oesterr. A." glaubt, daß der zur Ausgleichung des dritten Punkte- schwe bende neue russische Vorschlag — der aber wohl richtiger als ein österreichischer bezeichnet werden darf — von den Westmächten wohl ablehnend, aber doch durch einen Gegen vorschlag wird beantwortet werdet». Bis auf letzt,rn die Antwort Rußlands eintreffen könne, würden hoffentlich die Ereignisse vor Sebastopol zur Lösung dieser Frage auch ein Wort mitgesprochen haben, denn die Erfolge in der Krim seien „der Rechtsboden, auf welchen sich die Alliirten zur Begründung ihrer im dritten Punkte enthaltenen Anfor derungen stellten." WaS aber, w«in die gehofften Erfolge vor Sebastopol sich nicht eiastellen sollten? Folgerichtig sollte man glauben, daß in diesem Falle consequenterweise die Alliirten, da sie ihren „Rechesboden" verloren, auch ihr« Anforderungen mäßige» «Uten. Allein weit ge fehlt, di« „Orsterreichische Ztg." belehrt uns eine- Andern! „Sollten die Friedensverhandlungen scheitern", schreibt die selbe, „so erwartet die Well den Beginn ein,« Feldzuges in Polen, an welchen sich die Eröffnung einer der wichtig sten europäischen Fragen anreihen muß... Bisher wollten die Mächte die Integrität des russischen Gebietes, aber, wenn wir nicht binnen vier Wochen den Frieden haben, werden sie diese» Princip aufgrden müssen. Sie werden aus die Mittel sinnen, um russisch« GebietStheile vom russi schen Reiche abzptrennen ..." Das heißt mit andern Wor ten: wenn eS den Alliirten nicht gelingt, vor Sebastopol di, gehofften Erfolge zu erzielen, so ist Rußland, weil eS sich vertheidigt, ein gefährlicher Staat, und die „Welt" muß sich auf Polen stürzen, um dort die Niederlage der westmächtlichen Waffen in der Krim zu rächen! Fürwahr, eine eben so kühne, al« seltsame Logik! Ein würdiges Sei tenstück hierzu bildet ein in demselben Blatte enthaltener Artikel „Von der Elbe", der ganz in den Ton zurückfällt, welcher den ehemaligen „Lloyd" kennzeichnete. Nachdem der angeblich« Eorrespondent die durch nichts motivirte Bebaup tung hingeworfen, Preußens Entschluß stehe fest, „nicht ge gen Rußland zu gehen, Deutschland in der entgegenstehen- den Richtung zu hindern und äußersten Falles sich lieber für und zu Rußland zu schlagen, als gegen dasselbe", be spricht derselbe „die traurige Rolle" der übrigen deutschen Bundesstaaten und die „Kluft zwischen der Politik der Ca- binete und der Völker" in einer Weise, die geradezu die Revolution predigt. Derartige tendenziöse Schmähungen durch ein Blatt verbreitet zu sehen, welche« hier in Wien erscheint, muß bei Jedem, dem die Interessen unser« deut schen Vaterlande« am Herzen liegen, doppelt schmerzliche« Bedauern erwecken. — Die heute auS Paris hier einge- gangene telegraphische Meldung, daß der Minister d,S Aus wärtigen, Herr Drouyn de Lhuys, seine Entlassung einge reicht habe und wahrscheinlich den Grafen Walewski zum Nachfolger erhalten werde, hat auf die Stimmung unsrer Börse sehr nieverschlagend gewirkt, ein Zeichen, vaß die kaute sinance noch ungewiß ist, ob dieser Ministerwechsel, fall« er sich bestätigen sollte (vql. unter Pari«) als ein dem Frieden günstiges Ereigniß betrachtet werden darf oder nicht. — Mit der Abreise unser« Obercommandirenoen, des FeldzeugmeisterS Freiherrn v. Heß, in da- Hauptquartier nach Galizien, steht eS fast eben so, wie mit der Orient- rrise de« Kaiser« Napoleon. Anfang« war sie definitiv auf den 2. Mai festgesetzt, sodann wurde sie, wie es hieß, in folge Pariser telegraphischer Nachrichten, auf den 6. Mai verschoben, und jetzt scheint sie ebenfalls auf unbestimmte Zeit „vertagt" zu sein; wenigsten« ist Herr v. Heß heute noch hier anwesend, und der Umstand, daß der englische Militärbevollmächtigte, General Crawford, welcher ihn in« Hauptquartier begleiten sollte, gestern seinen Sommerauf enthalt in Hietzing angetreten hat, scheint auch nicht auf eine Beschleunigung der Abreise zu deuten. — Die „Wien. Z." meldet amtlich: Se. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 30. April l. I. Allerhöchstihcem, gegenwärtig in außerordentlicher Sen dung am königlich preußischen Hofe beglaubigten Kämmerer, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am königlichen Hofe von Spanien, Grafen Georg Esteihäjy v. Galantha, die Würde eine« wirklichen geheimen Rache« mit Nachficht der Taren allergnädigst zu verleihen geruht. — (W. Bl.) S«. Hoheit der Graf v. Chambord ist von Venedig zurückgekehrt und in FrohSdorf eing,troffen. — Ein Triester Hau« läßt in Ungarn namhafte Einkäufe van Ochsen machen, di« in Triest ring,schifft und in die Krim verführt werden. Man Hal berechnet, daß da« Pfund Rindfleisch von diesen Lieferungen an Vr1"F«ch Möstk nckf mindesten- 50 kr. C- M. sich stellen werde. Das betreffenve Haus soll Contracte für bedeutende Lieferungen abgeschlos sen haben. — Am 5. d. M. constituirte sich hier ein öst licher Eisenbahnverband von acht Eisenbahnen: der Kaiser FerdinandS-Nordbahn, der östlichen Skaarsbahn, der Wil- helmsbahn, der oberschlesischen Bahn, ver Neiße - Brieger Bahn, der niedcrschlesisch - märkischen und nieberschlesischen Zweigbahn und der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Bahn. Diese Bahnen repräsentiren etwa 150 Meilen und ein Ca pital von 150 Millionen Gulden. Der Beitritt zu dem Verband ist auch andern dabei interessirten Bahnen Vor behalten. Als dirigirender Vorstand wurde di« oberschlesische Eisenbahn gewählt, nachdem die Kaiser Ferdinand- - Nord bahn die Uebernahme der Leitung abgelehnt hatte. 28t«n, 7. Mai. Der „Wanderer" glaubt einer Nach richt erwähnen zu müssen, welche volle Glaubwürdigkeit verdiene und welche meldet, daß Fürst Gortschakoff er klärt habe, er müßte ein Ultimatum der Westmächte unbe dingt verwerfen; sollten diese Cabinete sich jedoch herbei lassen, neuerdings ihre Forderungen zu formuliren, so sei auch Gortschakoff bereit, über diese neuen Forderungen zu verhandeln. Die nächste Conferenzsitzung würde dann Mitt- Hoftheslter. Dienstag, 8. Mai: Wallenstein', Lager. Vorspiel in einem Art zu d,m dramatischen Gedicht: „Wallenstein". Hierauf: Wie Piccolmnnn. Schauspiel in fünf Arten von Schiller. Mit einem lebhaft warmen und feierlichen Antheil nahm gestern Abend da« zahlreich versammelte Publicum die erste Hälfte der Wallenstein-Trilogie entgegen, welche unsre Bühne zum Ge- dächtniß der fünfzigjährigen Todtenfeier unser« erhabenen Dichter« veranstaltet hat. E« verftehl sich von selbst, daß bei einem nicht vollständig versammrlten Personale die Darstellung von „Wallen stein'« Lager" und den „Piccolomini" nur den beschränkenden Verhältnissen entsprechend sein konnte. Doch war ste im All gemeinen schwungvoll und fleißig, im Einzelnen von vorzüglicher Trefflichkeit. Da diese« festliche Beginnen keine paffende Gelegen heit zu vielen hierbei auftauchenden kritischen Wünschen und ve- «ergingen eröffnet, so sei nur ul« wesentlich bemerk», wie sich im „Lager" besonder« Herr Qua »ter durch allgemein charakteri stisch« Wahrheit und Gesundheit in d«r Rolle de« „Wachtmeisters" »»«zeichnete, wthrend Herrn Kuuuth al« „Eapuriner" der Humor der Auffassung und die nöthig« Au«giebigkrit de« Organ« fehlten. Du Her, Räder nicht abwesend war, so mußte durch ihn die Pointirunq dieser Hauptrolle gesichert werden. — In den „Piceslomtni" »ru» wieder Herr Quant», ul« „Buttler" höchst vonhetlhaft hervor, samt« neben ihm Herr Pdrth als „Ottavio Pieroluminl". Her, Winger spielte de» „Wallenstein"; di« Herren Liehe, Walther, Kramer, Serfturf«, und Heese dir Partien „Mar", „Terzkp", „Illo", „Isosant" und „Questenberg". Einen ganz brsondern Halt empfängt dieses Stück Feuilleton. durch die scharf und sicher ausgeprägte Auffassung von Fräulein Berg al» „Gräfin Terzkp" und durch die hinreißende, innige Spracht de« liebenden Mädchenherzen«, durch welche Frau Bayer-Bürck in der „Thekla" da» Auditorium zum all gemeinsten Beifall entzückte. Die außerordentlich belebende Gewalt, welche „Wallenstein'« Lager" in sich trägt und ausübl und welche un» mit altem Zauber der Illusion mitten in da« reale Leben und in die locale Atmo sphäre de» dreißigjährigen Kriege« hinrinversrtzt, machen un« jede« Wort dieser Dichtung lieb und werth. Ich theile daher hier ein nicht mehr in derselben vorhandene« charakteristische« Soldatenlied mit, welche« Viele, dir es nicht kannten, interesfiren wird. Dasselbe eröffnet« bei der ersten Aufführung de« „Lager« zu Weimar diese« Vorspiel und bei offener Scene erscholl es eine Zeit lang au« dem Zelte der Marketenderin: S« leben di« Soldaten! Der Bauer giebt den Braten, Der Gärtner giebt deu Most; Da« ist Soldateokost. Lra da ra la la la! Der Bürger muß un« backeo. Den Adel muß man zwacken, Sein Knecht ist unser Knecht; Da« ist Soldatrarecht! Lra da ra la la la! In Wäldern aeh'n wir bürschen Nach allen alten Hirsche«, Und bringen frank und frei Den Bkännrrn da« Geweih! Lra da ra »a l» la! < Heut' schwbrm wir der Hann« Und morgen der Susann«, Di« kieb' ist immer neu, Da« ist Soldatrntrru'. Lra da ra la la la! .,, i. , Wir schmausen wie Dynasten, Und morgen heißt e« fasten; Früh teich, am Abend bloß; Da« ist Soldarnrldo«. Leo da ro »a »o la! Wer hat, der muß un« geben, Wrr nicht« hat, der soll leben! Der Eh'manu Hot da« Weib Und wir den Aeitverlrrib. Lra da ra la la la! E< heißt bei unfern Festen: Grstohl'nes schmeckt am besten, Unrechte« Gut macht fett, Da« ist Soldatrngrbet. Lra da ra la la la! Was jetzt vor Emporqrhen de« Vorhanges gesungen wir», bleibt gleichqiltig und unbekannt, da man kein Wort davon ver steht. Da« vorstehende Soldatenlied ist rin wahrer Schatz, denn es führt un«, wie der Dichter selbst wünschte, mit riurm Male in die Stimmung der rohen Soldateska ein. Au« mehrer» über diesen Gegenstand zwischen Schiller und Goethe gewechselt«, Briefen wird ersichtlich, daß Beide diese« Gedicht gemeinschattlich gemacht haben und Goethe dazu den ersten Impul« fand. Otto Bauck. Pariser »riefe. Von vr. Kerndt. I. Pari«, 3. Mai. Noch bieten die Räume de« Industriepalafte«, außer dem Gebäude selbst Angehörige», nicht eben viel Anziehende« dar; ja es erfüllen di« rollenden Kisten, die Schläge de« Hammer«, da« Schnarchen der Säg« und andere« Getös« hundertfältig,n Ur sprung« »en Ungeduldigen mit bangem Zweifel, ob es möglich fein werde, am IL. Mai die Eröffnung der Weltausstellung begrüßen zu könne«. Wohl begegn«» dos Auge hier und da am bestimm«,» Platze «ngelangten Ausstellungsgegenständen, z. B. im engliiwen DeparMnuut umfangreichen v,Vchau«rarb«tten au« feinkörnigen»,
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