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Dresdner Journal : 27.10.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185510270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-10
- Tag1855-10-27
- Monat1855-10
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 27.10.1855
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. V 251 Erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich Abend« und ist durch alle Poftanstalten zu beziehen. Sonnabend, den 27. Oktober. in" > , Prei« für da- Vierteljahr Thaler. Insertions-Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile 1 Reugroschea. 1855 Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Portobefreiung für die Beiträge zu Errichtung eiuet Denkmal- für Se. Majestät den höchstseligrn König Friedrich August ll. betr. Mil Allerhöchster Genehmhaltung hat daS Finanz-Mini sterium beschlossen, die Beiträge zu Errichtung eines Na- tionaldrnkrnalS für deü höchstseligrn Königs Friedrich August II. Majestät, welch, in Folge d,S von den beiden Herren Prä sidenten der Kammern des letzten Landtags ergangenen öffent lichen Aufrufs den nurgenannten Sammlern mittelst Post zugesendet werden, portofrei befördern zu lassen, dafern dies, Sendungen auf der Adresse mit der Bezeichnung „National -Denkmal- « Angelegenheit" versehen sind. ES wird daher solches zur Nachachtung hierdurch bekannt gemacht. Dresden, am 23. Oktober 1855. Finanz-Ministeriu m. Behr. Opelt. Bekanntmachung. DaS Ministerium des Innern hat, in Folge deS von einigen Betheiligten gestellten Antrags, für die Berich tigung der untern Röder und ihrer Verzweig ungen, in GemäSheit der Bestimmungen §. 38 des Ge setz,- vom 15. August dieses Jahres über die Berichtigung von Wasserläufen und die Ausführung von Ent» und Be wässerungsanlagen, sowie §. 4 der dazu erlassenen Ausfüh rungsverordnung, den RegierungSrath Franz Susemihl zu Dresden zum Commissar, zunächst zu Leitung der nöthigen Vor arbeiten, sowie eventuell zu Besorgung der gesammten, bei der Ausführung der Berichtigung selbst verkommenden Ge schäfte ernannt, waS andurch öffentlich bekannt gemacht wird. DreSdrv, den 19. Oktober 1855. Ministerium des Innern. Für den Minister: Kohlfchütter. Demuth. Dresden, 19. Oktober. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen gernht, daß der Geheime Rath Ernst Adolph Körner, den von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland ihm verliehenen St. Annen-Orden 2. Classe annehme und trage. Nichtamtlicher Theil. Nedersicht. Tage-geschichte. Dresden: Inhalt des neuesten Gesetz» und Verordnungsblattes. — Wien: Gerücht von bevor stehender Verstärkung der Truppen in den Donaufürsten- thümern. Fürst Stirbey. Freih. v. Prokesch zum Jnter- nunliuS in Konstantinopel und Graf Rechberg zum DundeS- präsidialgesanbken ernannt. Amtliche Erlasse bezüglich brr neuen Finanzoperationen. Vorarbeiten zu einer Eisen- - bahn von Linz nach Salzburg. — Berlin: Die neuen Weichselüberbrückungen. Stimmung für die Aufhebung der Flußzölle. Keine vertrauliche Mission narh London beabsichtigt- Der österreichische Ministerialrath Brentano. Ankunft des König- in Magdeburg. — Mainz: Der erste Eisenbahnzug von Straßburg eingetroffen. — PariS: Die belgischen Gäste. Erlaubniß zur Annahme fremder Orden. Goldlaqer in Guyana. Truppensendungen. Näheres über das Eisenbahnunglück bei Lyon. Ein entsprungener Löwe. — Madrid: DamenordenSverleihunqen. Ernennung. — London: Die Abberufung des General« Simpson noch nicht amtlich bekannt. Invaliden aus der Krim angekom- men. Erhöhung der Zinsen der SchatzbonS. Gerücht vom Wiedereintritt Lord I. Russell'-. Die Ausgewie senen von Jersey. — Aus der Krim: Näheres über die Beschiessung Kinburn's. Jnventarium der in Se- bastopol vorgefundenen Gegenstände. — Athen: Vervoll ständigung deS Ministeriums. — Konstantinopel: Telegraphische Mittheilungen au« der neuesten Post. Local- und Provinzialangelegeuheiten. Dresden. Vermischtes. Die jüngste Ausstellung von Obst rr. in Dresden' Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsenvachrichten. Tages geschichte. Dresden, 26. Oktober. Vom Gesetz- und VerordnungS- blatte für daS Königreich Sachsen ist daS 19. Stück vom Jahre 1855 auSgegeben worden. Dasselbe enthält unter Nr. 85: Gesetz, den Schluß der Landrentenbank betreffend, vom 20. September d. I. (daS Gesetz bestimmt, dass die Ueberweisbarkeit gewisser, näher bezeichneter AblösungSrenten an die Landrentenbank nur noch für Diejenigen bestehen bleibt, bezüglich deren bis zum 31. Mär; 1856 bestimmte Bedin gungen erfüllt sind. AlS endlicher Schlußtermin für die Wirksamkeit aller nach den bisherigen Gesetzen und beson ders auch nach der in §. 1 deS gegenwärtigen Gesetze- zu lässigen Ueberweisungen von Ablösung-- und GefällSrenten an die Landrentenbank wird nunmehr der 31. März 1859 unter der Voraussetzung festgestellt, daß bi- dahin gewissen Anforderungen Genüge geleistet ist. Ausgenommen bleiben davon diejenigen Renten, für deren Ueberweisung in den betreffenden Recessen oder Terminprotokollen ausdrücklich ein späterer Termin als der 1. Oktober 1859 vertragsmässig bestimmt worden sein sollte. Nach Abwickelung aller vor bereitenden Geschäfte wird mittelst öffentlicher Bekannt machung der neue Termin angezeigt werden, in welchem neue Landrenlenbriefe auszufertigen gewesen sind; §. 21 des Gesetzes vom 15. Mai 1851 wird, insoweit darin der Schlußtermin für die Ueberweisung von Renten an die Landrentenbank aus den I. April 1851 festgesetzt ist, auf gehoben. — Abgedruckt in Nr. 232 deS „Dresdner Jour nals"); unter Nr. 86: Verordnung de« Finanzministerium-, die Einnehmergebühr für die Erhebung der außerordentlichen Gewerbe- und Personalsteuer auf daS Jahr 1855 betreffend, vom 29. September d. I. (Abgebruckt in Nr. 233 des „Dresdner Journal-"); unter Nr. 87: Verordnung des Ministerium- deS CultuS und öffentlichen Unterricht-, daS AuSschreiben der katholischen Kirchenanlage betreffend, vom 26. Srptember d. I. (der Beitrag ist nach dem zeither beobachteten Verhältnisse bi- zum 1. November d. I. an die betreffende Necepturbehörde unerinnert abzuführen. DaS AuSschreiben einer Sckulanlage bleibt auch für da- Jahr 1855 ausgesetzt); unter Nr. 88: allerhöchst, Verord nung, die Aufnahme der in Gemäßheit der Verordnung vom 24. Deeember 1851 geprüften Baumeister in eine Maurer- und Atmmerinnung betreffend, vom 17. SrpteiN- ber d. I. (da durch die angeführt, Verordnung auch eine Prüfung für daS Hoch- und Landbaufach angeordnet ist, welche an die zu Prüfenden weit höhere Anforderungen stellt, al« di, gesetzliche Meisterprüfung für Bauhandwerker, so tritt für obgedachte Baumeister di, erstgenannt, Prüfung bezüglich d,ren Aufnahme entweder in eine Maurer- oder Zimmerinnung de- Königreich- an die Stelle der durch Verordnung vom 14. Januar 1842 ang,ordneten, woneben der Aufjunehmend, jedoch noch gewisse einzeln aufg,führte Bedingungen zu erfüllen har); unter Nr. 89: Bekannt machung deS Ministerium- deS Innern, die Lande«- Heil- und Versorganstalten zu Sonnenstein, Kolditz und Huber- tu-burg betreffend, vom 26. September d. I. (in Erwä gung der mannichfachen Veränderungen, welche in den Ein richtungen der gedachten Anstalten seit den letzten, dieselben betreffenden amtlichen Bekanntmachungen eingetretrn sind, hat da- Ministerium d,S Innern für angemessen gefunden, eine Uebersicht der bestehenden LandeSanstalten der gedachten Gattung unter umständlicher Angabe der Bestimmung einer jeden derselben und über die bei denselben geltenden Auf nahme- und VerpflegungSbedinaungen zur öffentlichen Kennt- niß zu bringen); unter Nr. 90: Verordnung b,S Minister riums des Innern, die Zählung der Bevölkerung und Auf nahme einer Production-- und Eonsumtion-statistik betreffend, vom 10. Oktober d. I. (abgedruckt in Nr. 241 de« „Dresd ner Journal-"); unter Nr. 91: Verordnung de- Ministe riums de» Innern, die RichkungSlinie der Ehemnitz-Awickauer Eisenbahn betreffend, vom 9. Oktober d. I. (die fernerweit genehmigte Streck« dieser StaatSeisenbahn wird den von der Expropriation noch nicht betroffenen Theil der Flur Grüna, so wie die Fluren von Wüstenbrand, Oberlung witz, Ernstthal, Hohenstein und Abtei Oberlungwitz berüh ren); unter Nr. 92: Verordnung deS Ministerium- de- Jnnern, di, Erläuterung der Firmen- und Procuraordnung betreffend, vom 10. Oktober d. I. (die Verordnung beseitigt die Zweifel über di, dem Inhaber eine« firmenpflichtigen Geschäfts für den Fall, daß dessen Liquidation rintritt, ob liegenden formellen Verpflichtungen und eine dttmsekden nach gelassen, Befugniß über die Art der einstweiligen Fortfüh rung der zeitheriqen Firma). Wien, 25. Oktober. Einem Privatschreiben von der untern Donau zufolge würden unsre OccuoatiouStruppen in den Fürstenthümern »ine bedeutende Verstärkung—man will wissen, von 25,000 Mann — erhalten, wovon ein Theil schon in diesem Monate die Grenze der Walachei überschreiten soll. Wiewohl eine solche militärische Maß regel unter Umständen, wie die gegenwärtigen, wo der Krieg sich an die untere Donau in die Nachbarschaft der Fürsten» thümer zu ziehen droht, nicht« Unwahrscheinliche- hat, dürfte doch noch ihre Bestätigung auch hierorts abzuwarten sein. — Wenn au- Pari- berichtet wird, Oesterreich habe die Verlängerung der Regierungsgewalt de- Fürsten Stirbey, die bekanntlich nach dem Vertrage von Balta Liman auf sieben Jahr, beschränkt ist und demnächst zu Ende geht, bei der Pforte befürwortet, so berichtet un- dagegen esn Schreiben au- Bukarest, daß Fürst Stirbey sich jüngst zu einem vertrauten Freunde geäußert habe, rr wolle, sobald sein, Gesundheit b,ss,r geword,n sei, die Regierung-geschäfte niederlegen und sich zur vollkommnen Wiederherstellung sei ner Gesundheit in da- Au-land begeben. Die Krankheit Sr. Durchlaucht ist übrigen«, nachdem sie den Höhepunkt überschritten, in rascher Abnahme begriffe«, und da- neueste Hoftheater. Donnerstag, 25. Oktober: Viel Lärm um Nichts, Lustspiel in drei Akten von Shakespeare, übersetzt vom Grafen W. v. Baudissin. Für die deutsche Bühne eingerichtet von Karl v. Holtey. ES ist über die Bearbeitung dieses Stückes schon früher ge sprochen worden. Dieselbe gehört noch immer zu den besten und entschuldigt sich in ihren starken Eingriffen um so mehr, da eine bedeutende Kürzung und Vereinfachung diesen, Stück besonders nölhig war. In seiner Handlung, Jntrigue und Steigerung ganz offen plan daliegend, bastrt eS sein Interesse lediglich auf di« frappante, originelle Charakterzeichnunq zweier Gestalten: Benedict und Beatrice. Diese werden so sehr im Vorgrund auf den Jsolirschemel gesetzt und mit ihnen wird in solchen, Grade erprrimentirt und ohne ihr Wissen Lomödie gespielt, daß darüber alle andern Personen und Objecte zur Staffage werden. So gleicht denn im Ganzen auch da« Interesse, daS der Zuschauer »immt, vorzug-weise demjenigen, welches unS daS in den Gang setzen einer vor unfern Augen ronstruirten Maschinerie einstößen würde. Alle Effecte und Anregungen sind in „Viel Lärm um Nichts" lediglich auf da» Reden berechnet, und zwar in dem Ginn», wir ihn der Titel angiebt. Ganz der Geschmacksrichtung der Shakespeare'schen Zeit analog haben wir ein übermülhig capririüses, brillantes Wortgefecht vor unS. Man aitakirt sich nicht um des Erfolg», sondern un, der Lust an der Attake willen, und der Dialog bleibt immerwährend auf der Mensur stehen. Da aber dieses willkürliche Herbeiziehen und Todthetzen der fern- liegendsten Witz« und Wortspiele mit einer ShakeSpeare'schen Genialität durchgeführt und durch da- immerwährende Zurück» Feuilleton. weisen auf einen innern warmen Kern vom Dichter in seinen beiden Gestalten: Benedict und Beatrice, eigentlich daS Paradore einer gesunden, vollblütigen Blastrtheit faktisch hingestellt ist, so lassen wir uns diese launische Abschweifung von der natürlichen Kunstform deö Lustspiels gefallen, wie es sich etwa ein großer Maler ausnahmsweise erlauben darf, die Arabeske seines Bildes zur Hauptsache zu machen. Wohl aber dürfen wir nicht ver gessen , daß die Konstruktion deS Stückes selber eine Abnormität ist. Moderne Lustspieldichter haben sich gleichfalls sehr oft ver- leiten lassen, mit ihren Personen nur zu erperimentiren. Die» mußte nicht selten zu lächerlichem Mißlingen führen, da zum glänzenden Verdecken eines solchen Fehler- so häufig der rothe Nothpfennig deS Talent- nicht Fond- genug darbot. Die Darstellung war im Allgemeinen belebt und befriedigend, daS Theater aber nur mäßig besucht, ün Derhältmß zu der jetzt nicht häufigen Erscheinung klassischer Werk,. Herr Dawison ist schon von Wien auS alS vorzüglicher Repräsentant deS Benedict in Ruf. Schon seine unendliche Sprachfertigkeit, einen geist- reichen, schnellen und witzsprudelnde,, Dialog fein und frappant zu pointiren und durch rin leichtes, spielendes Fallenlaffen gewisse Stellen und Uebergänge in ein malerisches Halbdunkel zu ver setzen, während er bei andern Höhepunkten der Rede wieder die hellsten und hervorstechendsten Accentuirungen, ja, um im Bilde der Malerei zu bleiben, ein förmlich blendende» Weißlicht aufzu- tragen versteht ;— schon durch dieses virtuos ausgebildete Talent ist er für die Partie deS Benedict fast mit Allem versehen, wa» zu ihrer vollendeten Durchführung gehört. Der Künstler brachte, vom lebhaften Beifall des Publicum» belohnt, auch diese Koreen zur vollständigsten Geltung und vereinte damit die psycho logische Auffassung de» Charakter» in sehr scharfen und fckwn Zügen. Da« einzige Element, das mir noch bei dieser glänzenden Darstellung zu wünschen übrig blieb, war das Hervorhebea einer noch feinern, leichtern und graziösern Cavaliertournure, sowie eine« innern, noch edlern Kern» der Empflnvng, welcher in seiner Vollkraft und Noblesse der Männlichkeit nur durch capriciöse Launen und affectirte Gewöhnung zur Ironie, Eatyre und Epottsucht vorübergehend verdeckt ist. Reben Herrn Dawison spicken unter Ander« di» Heeren Heese, Liebe und Winger den Pedro, de» Llandid «,d den Gouverneur, während Herrn Städer's burlesker Humor sich im Ambrostu« erheiternd bethätigte. Fräul. Schön ho ff ««Pie al» Beatrice auf jeden Kenner eine erfreulich« Wirkung ausßben, denn ohne i» dieser Roll« irgend befriedigend zu wirke», leist«« ße doch bedeutend mehr, als man ihr nach dem geringen Gr»d« ihrer hiesigen Beschäftigung zuzutrauen vermocht». Zwar »ur für einen kleinern und gckngrrn, mehr in das Soubrettenhaft« Hinei»» spielenden Charakter ausgiebig zugeschnitten, ist ihr Naturell doch biegsam und dehnbar und ihr natürlicher Tastsinn für die Auf fassung doch hervorstechend genug, um i« Nothfall auch für eine so große Rolle erträglich Aushilfe leisten zu können. Für eine etwaige noch öftere Darstellung dieser Rolle wird es der jungen Künstlerin vortheilhaft sein, wenn ß» sich hütet, jemals in d«» spitzen, koketten Kammerzofenton zu verfalle«. Der beißendste Witz muß in dieser Partie fast jederzeit mit einer gewissen Souveränrtät weibUcher Gewandtheit und Unantastbarkeu und mit dem liebenswürdige», weder heftig gereizt,» »och erasten
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