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Dresdner Journal : 20.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185604207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18560420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18560420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1856
- Monat1856-04
- Tag1856-04-20
- Monat1856-04
- Jahr1856
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- Dresdner Journal : 20.04.1856
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.A r Dl tsdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. S. Hartman«. .P 81 Erscheint mit Ausnahme der Sonn, und Festtage ttzgltch Abends und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Tonntag, den 20 April. Preis fSr das Biertrljahr 1^ Lhaler. Insertions-Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile l Neugroschen. 1856 «Mil!»,, Dresden, 7. April. Se. Königliche Majestät haben geruht, dem Besitzer deS Rittergutes Leutewitz, Christian Adolph Leb,reckt Steiger, daS Ritterkreuz d«S Albrecht-- orden« zu verleihen. Nichtamtlicher Theil. Nedersicht. lageSgeschtchte. Telegeraphische Nachrichten. — Dresden: Hohe Gäste erwartet. — Wien: Die Ra- tificationSinstrumente beS Friedensvertrags vom Kaiser un terzeichnet. Unternehmungsgeist in Galizien und Ungarn. Einführung de» 21-GuldenfußeS in Aussicht. Vermischtes. — Berlin: Der Rücktritt des Grafen Neffelrode vom Departement deS Auswärtigen auS St Petersburg ge meldet. Besseres Befinden deS Grafen Esterhazy. Die Reducirung der preußischen Armee auf den FriedenSfuß. — Kassel: Militärische Ernennung. Bestätigung der Superintendentenwahl. — Schwerin: Preßangelegen heiten. — Oldenburg: Vom Landtage. — Weimar: Die Prinz,ssinnensteuer abgelehnt. — Frankfurt: Vermischte-. — PariS: Die officielle Anzeige deS Schlusses der Conferenzen. DaS Fest im Stadthause. Badensch, Orden dem Kaiser überreicht. Vermischtes. — Genua: Die Eisenbahn nach Voltri eröffnet. Das amerikanische Geschwader. Sanitätsmaßregeln. —London: Die Trup pen - und Munitionssendungen nach Eanada. Erwartete Regierungsvorlagen in der Pairieangeleqenheit. Eine Peti tion um Abschaffung der Tortur in Ostindien. Russische Gefangene nach Libau abgegangen. — Warschau: Die Entlastung der Recruten. — Konstantinopel: Nach richt,» auS der neuesten Mars,ill,r Post. — New-V ork: Aus dem Congreß. Ein bevorstehender Demokratenconvent. Local, »ud Proviiszialau-cltgenheitrn. Dr,«d,n: Wirksamst d,S Frauenvereins. Vermischtes. — Leip- zlH: Ein Dietz in vor Sttnererpebittv«. --- Frebberg: Dis Defensioner-Bersicherunq-kasse. — Grimma: Kir- chrnditdstahl. — Meißen: Selbstmord. — Neustadt: Ein Schauthurm auf dem Falkenbrrge projectirt. K-uilletou. Vermischtes. Inserate. Börsennachrichten. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. London, >8. April. (Tel. Dep. d. Indep. belge.) Der „Glob,"widerleqtdieGerüchlebezüglichderAbsen- dungvon 10,000 Mann englischer Truppen auS der Krim nach Eanada. Es wird nur die erforderliche Zahl dahin geschickt, um die daher zurückgezogenen Truppen zu ersetzen, etwa sechs Regimenter. In England werden die Garnisonen gerade wieder wievor dem Kriege gelegt werden. — Ein Pariser Briefin der heutigen zweiten Ausgabe der „Mor- ning Post" sagt, die Detailfragen, welche den Congreß zuletzt beschäftigt haben, seien: die frei, Schifffahrt auf der Donau, die innere Regierung derDonaufürstenthümersowie Regelung der Gren zen derselben und di, Lag, der Christen in der Türkei. Drei Commissionen, auS Mitgliedern aller contrahirenden Mächte bestehend, sind nie- drrgesetzt worden. Sardinien ist, was die Frage bezüglich der Donaufürftenthümer betrifft, aus geschlossen worden. Rom, >5. April. (Tel. Dep. der Oest. Corresp.) Der officiüse „Cattolico" meldet: Baron Kisseleff sei miteiner Mission zum Abschlüsse eines Con- cordateSzwischenRußland und dem heiligen Stuhle betraut. Dresden, 19. April. Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Altenburg werden, wi, wir vernehmen, heute Abend zu einem Besuche am königlichen Hofe hier eintreffen. — Der österreichische Minister deS kaiserlichen HauseS und der auswärtigen Angelegenheiten, Graf Buol-Schauen stein, wird heute Abend aus Paris hier erwartet. Aeußerm Vernehmen nach gedenkt derselbe einen Theil des morgenden TageS hier zu verweilen und sodann die Reise nach Wien fortzusehen Wien, 18 April. Die heutige „Oesterreichische Corre- spondenz enthält folgende Notiz: Wir vernehmen, daß Se. Majestät der Kaiser am 15. d. M. die Ratificationsinstru- mcnte deS am 30. März zu Paris abgeschlossenen Friedens vertrags unterzeichnet und gleichzeitig durch ein an den Herrn Minister für Cultus und Unterricht, Grafen v. Thun, er lassenes Handschreiben ungeordnet haben, daß für die Her stellung deS Friedens in Europa in allen Kirchen deS Reiches ein Dankgottesdienst abgehalten werden soff. Die dieSfällige Feier in der hiesigen Metropolitankirche von St. Stephan wird Sonntag, den 20. d. M. um 1! Uhr stattfinden. — tOstd. P.) Auch in Galizien regt der Unternehmungs geist seine Flügel. Nach dem Beispiele der böhmischen Cava liere, welche die Creditbank ins Leben riefen, nach dem Bei spiele jener ungarischen Magnaten, die gruppenweise an die Spitze großer und zukunftsreicher Eisenbahnunternchmungen sich stellen, hat auch der galizische Adel nun einen Schritt gethan, um die Communicationcn d,S Landes, in welchem der eompacte Grundbesitz so ungeheure Strecken bedeckt, tbeik- weise selbst zu organisiren. Bekanntlich concurrirt die Kaiser- FerdinandS-Nordbahn um die Erwerbung der galizischen Staats bahnen. Diese Bewerbung hat nun eine Concurrenz an einer Gesellschaft galizischer Cavaliere gefunden. Eine De putation derselben, den Fürsten S. an der Spitze, hatte heute die Ehre, von Sr. Maj. dem Kaiser empfangen zu werden. Die Anrede ihres Wortführers wurde von dem Monarchen in so huldreicher Weise beantwortet, daß die Deputation in bester Hoffnung die Audienz verließ. Als ein charakteristisches Zeichen, welche Bewegung auf diesem Gebiete jetzt herrscht, mag die Thatsache dienen, daß die galizische Deputation bei ihrem Eintritte in die kaiserlichen Gemacher einer ungarischen Deputation begegnete, die so eben in einer ähnlichen Ange legenheit von Sr. Majestät empfangen worden war. — Der fürstlich serbische Minister Wucich und der Statthalter Kne- zevich sind aus Belgrad hier eingetroffen. — Der LegationS- secretär Graf v. Mülinen, welcher den Friedensvertrag von Paris nach Wien gebracht, wird nickt mehr nack Paris ;u- rückreisen, sondern erhält dem Vernehmen nack einen Poften bei der Gesandtschaft in St. Petersburg, wohin er sich direct von hier begiebt. — Dem Vernehmen nach ist eine Einigung der Münzconferenz wegen Umwandlung des österreichischen MünzsystemS in den 21-Guldenfuß in Aussicht. Hierdurch käme der österreichische Münzfuß mit dem preußischen und sächsischen in Uebereinstimmung, indem ein österreichischer Gulden zwei Drittel eines preußischen Thalers ausmacht,. O Berlin, 18. April. Die neuesten au- St. Pe tersburg eingegangenen Nachrichten bestätigen daS seit eini ger Zeit schon circulirende Gerücht von einer dort bevorste henden theilweisen CabinetSveränderuna, indem sie keinen Zweifel darüber übrig lassen, daß der Rücktritt deS Grafen Nesselrode von der Leitung deS Departements der auswärti gen Angelegenheiten in nächster Zeit ganz bestimmt devorsteht. Fürst Gortschakoff, der zeilhrrige Gesandte in Wien, wird bereit- ebenso bestimmt als sein Nachfolger in diesem Depar tement bezeichnet. Der Rücktritt deS Grafen wird sich je doch nur auf seine Leitung der auswärtigen Angelegenheiten beschränken; im Uebrigen wird dessen Stellung, namentlich in seinem Posten als Reichskanzler, eine Veränderung nicht erfah ren. Man spricht davon, daß außer dieser auch noch einige weitere P-rsonalveränderungen in den höchsten russischen Be amtenkreisen zu erwarten seien, indessen läßt sich hierüber heute noch nicht mit Bestimmtheit berichten. Vorläufig sei nur erwähnt, daß eS heißt, der gegenwärtige Krieg-Minister, Fürst Dolgoruky, werde als außerordentlicher Gesandter nach Paris gehen. — Bei dem vor kurzem hier schwer erkrankten kais. österreichischen Gesandten, Grafen Georg Esterhazy, ist jetzt eine entschiedene Besserung eingetreten. Berlin, 18. Avril. kN. Pr. Z.) Wie bereit- gemeldet, hat dec Ariegsminister am i5. d. M. im Hause der Abgeord neten mitgethcilt, daß die sofortige Sistirung aller zur Her stellung einer gröfiern Kriegsbereitschaft getroffenen Maßregeln allerhöchst befohlen sei. Der deSfallsige allerhöchste Erlaß, sowie die kriegsministerielle Verfügung über da- bei der Ent lassung inne zu haltende Verfahren ist bereit- den verschie denen Generalkommando- der Armee zur ungesäumten Aus führung zugegangen. Nach demselben treten: 1)die sämmt- lichen Cavalerieregimenter des stehenden HeereS, 2) die sämmt- lichen Batterien der neun Artillerieregimenter, jedoch mit Aus schluß der fünften kpfündigen Batterie per Artillerieregiment, welche sich ganz oder theikweise auf der Kriegsstärke befinden, auf den FriedenS-Etat zurück. 3) Die unter Nr. 2 erwähnten und mit Rücksicht auf eine höhere Kriegsbereitschaft neu for- mitten fünften kpfündigen Batterien werden ganz aufgelöst. Bei den hiernach zur Entlassung kommenden Mannschaften der Artillerieregimenter fotzen vo.t der Gefmmnt^chl derselben einschließlich derer der fünften kpfündigen Batterien die am längsten Dienenden zunächst entlassen werden. -1) Hinsicht lich der auf der Kriegsstärke befindlichen ArtilleriehandwerkS- rompagnien ist bestimmt worden, daß sich dieselben auf die Friedensstärke von 70 Köpfen per Compagnie durch Einbe haltung der jüngsten Dienstaltersklassen der ursprünglich zu denselben gehörigen Mannschaften, jedoch einschließlich der denselben im Oktober v. I. von der Infanterie überwiesen erhaltenen Recruten, setzen sollen. Letztere sollen definitiv zu den Handwerkscompagnien übertreten und nach zurückgelegter Dienstzeit zur Reserve derselben entlassen werden, wogegen die Entlassung der hiernach nicht im Dienst der Handwerks compagnien verbleibenden Mannschaften zur Reserve rc. der jenigen Truppentheile, von welchen sie abgegeben sind, erfolgen soll. — Die befohlene Reducirung der Garde-Cavalerie und Garde-Artillerie auf die Friedensstärke wird, wie wir erfahren, anfangs der nächsten Wocke bewerkstelligt. Kassel, 17. April. Die „Kass. A." meldet. S. k Hoh. der Kurfürst hat den Generalmajor und Generaladjutanten v. Loßberg zugleich zum interimistischen zweiten Comman- danken der Residenzstadt Kassel ernannt; dem zum Super intendenten der Diöcese Kassel gewählten bisherigen ersten Hof- und Garnisonpfarrer und Consistorialrath Julius Manin Zweite- Theater Dresden, IS. April. Die in ihren lhätigen Bestre bungen höchst anerkennungSwerlhe Direciion deS zweiten Thea ter- führte am gestrigen Abend Frl. Ottilie Gens von der Kriedrich-Wilhelmstädtischen Bühne zu Berlin alS Gast vor. Die junge Künstlerin genießt den verbreiteten Ruf einer überaus ge- wandten und ansprechenden Soubrette. Sie trat im „Gänschen von Buchenau", in einer sehr burlesken Posse „Sachsen in Preu ßen" und endlich zwischen beiden Schwänken in einem für daS bravourmäßige Solospiel berechneten Scherz „Gustchen vom Sandkrug" auf. In diesem kleinen Act hat Görnrr für die ver schämten Armen deS guten Geschmacks di» Reize der Parodie und der Frivolität mit schüchterner keuscher Gemeinheit harmo nisch zu vereinigen gewußt. Die Künstlerin, welche sich durch eine vortheilhafie Persön lichkeit und viel Srisckr de» Naturell- empfiehlt, besitzt ein hervor, stechende- Talent, von einer pikanten Färbung der Charakteristik in die andere überzuspringen und die Züge de- gewöhnlichen Le- den- voll Heiterkeit und sicher pointirt nachzuahmen. Die« be- währte sich besonder- in der sehr ergötzlichen parodirten Naivetät de- Gän-chen- von Buchenau. Ein im Allgemeinen starke- und kecke- Aufträgen der Effecte motivirte sich hier durch den Genre der Stücke selbst. Urberau» glücklich vermag e« Frl. Gen», den Berliner Dia- lek« und überhaupt den dortigen Loralton der niedrigen Volk«, schicht zu treffen und durch die muntere Raschheit ihre- Bortrag» eine lebendige Spannkraft in den Zuschauern hervorzubrinqen. DaS letzte Stück bot hierzu reichlich Gelegenheit dar. Da« Pu- Feuilleton. blicum, an diesem Abend besonders auf den ersten Plätzen sehr zahlreich versammelt, spendete der Künstlerin ungewöhnlichen Beifall. Hcrr Weirauch unterstützte dieselbe alS sächsischer Schul meister sehr wacker und komisch. Otto Banck. Dresden, IS. April. Im Locale dis Lächsischen KuIIst. Vereins auf der Brühl'schen Terrasse (geöffnet von II bis 3 Uhr) werden von morgen (Sonntag) an neu ausgestellt sein: „Anstand auf Hochwild", Oelqemälde von Meno Mühlig; „Abendrube", Oelgemälde von Schmelzer; „Der unglückliche Courier", Oelgemälde von Michaelsen; Portrait in GppS mo- dellirt von König. Ueber die Sclavenfraqe in den Bereinigten Staaten. (Fortsetzung au« Nr. SO.) New-OrleanS zählt bei 150,000 Einwohner, von welchen un- gefähr ein Drittheil Franzosen, ein Drittbeil Amerikaner, ein Drittheil Deuitche und andere Nationalitäten. Unter dem Na- men „Amerikaner" versteht man eigentlich nur Jene, die von den Engländern abstammen. Meiner Meinung nach gebührt dieser Name entweder allen von Einwanderern Abstammenden, die im Lande geboren, oder gar keinem, denn „Amerikaner" ist eigent- lich nur der Indianer. Allein der Stolz der Engländer ver- läugnet sich nirgend-, und so haben sie sich auSschließend einen Namen zugreignet, der ihnen so viel oder so wenig zukommt, wie allen übrigen Nationen. New-OrleanS ist für den Welthandel der Bereinigten Slaa- trn im Süden, waS New-Uork im Norden. ES ist die dritt größte Handelsstadt, aber die erste als AuSfubrplatz. Der Sirom ist meilenlang mit Dampfern und Schiffen jeder Art bedeckt. Achthundert Dampfer befahren von hier auS den Mississippi und dessen Nebenflüsse. Lin großer Tbeil dieser Dampfer hat vier- bis sechshundert Pferdekraft, zwei. Stockwerke, schöne Galerien — man glaubt eine Siadl von hölzernen Pa lästen vor sich zu sehen. Im Spätherbste soll rS auf dem Mississippi noch ungleich leb hafter zugehn, al- eS zur jetzigen Zeil der Fall war. Da ist die Ernte vorüber, Zucker und Baumwolle, die Hauptartikel der Au-suhr, liegen bereit und werden in alle Weltgegenden ver sendet. Im Jabre 1853 wurden gegen fünf Millionen Ceniner Zucker au-gesührt. Seit kurzem haben die Pflanzer angesangen, mit der Guano düngung Versuche zu macken, wobei sich ein Gewinn von 100 bi» 150 Prorrnt ergab. Welche ungeheure Steigerung wird die» mit der Zeit in der Production bewirken! Außer dem Mississippi, dem mächtigsten Strome der Ber- einigten Staaten, außer der SchiffSwelt, die sich läng» der S'akt au-breiiet, hat New-Orlean- nickt viel Anziehende». Die Um gebung ist eben, auch nicht durch den kleinsten Erdhügel unterbrochen. Die Marktplätze, besonder- der sogenannt» „französische", sind äußerst bequem und schön, die Hallen groß und luftig und in Reiben für die verschiedenen Artikel, al» Fleisch, Gemüse, Fische u. s. w., geiheilt. Auch an gekochten und gebratenen Eß- waaren giebt e- keinen Mangel, alle sehr zierlich und reinlich auf- gestellt. The», Kaffee und Ebocolate werden ebenfalls au-ge-
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