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Dresdner Journal : 25.11.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185711256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18571125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18571125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1857
- Monat1857-11
- Tag1857-11-25
- Monat1857-11
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Journal : 25.11.1857
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Dresdnc r Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. .V S72. Erscheint nfft Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Mittwoch, den 2S. November. Preis für das Vierteljahr 1^ Thaler. Insertion«-Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile 1 Neugroschen. 18S7. Amtlicher Theil. Dresden, 24. November. Seine Königliche Hoheit der Graf von Flandern ist heute Vormittag 10 Uhr nach Gotha abqereist. Dresden, 24. November. Seine Königliche Majestät haben dem Direktor des Bezirksgerichts Dresden Appellation«- rath Franz Ferdinand Wilke daS Ritterkreuz des Verdienst orden« zu verleihen huldreichst geruht. Dresden, 1. September. Seine Majestät der König haben die Er.ichtung eineS Königlich-Sächsischen-Consulat« zu Stettin zu beschließen und den dortigen Kaufmann Theodor Schreyer zu AlkerhöchstJhrem Consul daselbst zu ernennen geruhet. Nichtamtlicher Theil. Vebersicht. Tastesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. — Dresden: Vom Landtage. — Berlin. Die Majestäten nach Charlottrnburg. Unwohlsein d,S Prinzen und der Prinzessin von Preußen. Die preußische Erwiderung auf die türkische Circulardepesche. Petitionen um ein Muster- schutz'qesetz erwartet. — München: Audienz des neapoli tanischen Gesandten. — Mainz: Zur Pulverexplosion.— Weimar: Zahlungseinstellung in Apolda- — Koburg: Vermischtes. — Gotha: Der Spruch deS Schiedsgerichts wegen Organisation des Staatsministeriums. — Frank furt: Ein Bund,sauSschuß für die Mainzer Katastrophe. — Paris: Zur Donaufürstenthümerfrage. Die kaiserk. Familie zurück. Gerichtliches Einschreiten in Börsen angelegenheiten.— Turin: Ausfall der Wahlen. — Lon don: Truppens,ndunqen nach Indien über Suez. Der „Leviathan". Standes,rhöhungen. — Kopenhagen: DaS GewerbefreiheitSgesetz angenommen. Zur Fästeablö- sunq. — Stockholm: Ereditverein. — Montenegro: Hinrichtungen und Verhaftungen. — Ostindien: Nach richten auS Delhi. Die Budgrtvorlage für die Jahre I8S8—LSttS (Fort- sehung.) Local- und Provinzialausielegenheiten. Dresden: Festmahl der Scheib,nschützengesellschaft. Vermischtes. — Lichtenstein: Unglücksfall. Erledigt, Pfarr- u. Schulstellen. Betrieb-Übersicht der sächsischen StaatSeisen- bahnen für den Monat Oktober. Feuilleton Inserate. Lasteskalender. »örsenuachrichten. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. Wien, Dienstag, 24. November. Ein kaiserliches Handbistet verfügt die Veranstaltung von Sammlungen in der Gesammtmonarchiessür die in Mainz von derPul- verexplosion Betroffenen. Der Kaiser persönlich hat hierzu 20,<X>v Gulden angewiesen. Der hohe Clerus wird aufgefordert, energisch mitzuwirken. Dresden, 24. November. Die Zweite Kammer hielt heute ihre dritte Sitzung. Anwesend waren die Herren StaatS- minister v. Beust, Behr und v. Falkenstein, sowie Herr geh. Re- giecungSrath Schmalz. Auf die Vorlesung d,S. Protokolls und der Registrande folgte die Anzeige, daß die I., 2. und 4. Deputation beziehentlich di« Abgeordneten v. Criegern, Or. Loch und v. Nostjtz-Drzewiecki zu ihren Vorständen er wählt habe. Der erste Gegenstand der Tagesordnung betraf eine Eingabe des zum Stellvertreter d,S Abg. Göhler aus Herms dorf erwählten Erbricht,rS Hilbert zu Ansprung, in welcher derselbe unter Bezugnahme auf §. 18 c. deS Wahlgesetze« gegen seine Wahl reclamirt. Die Kammer beschloß dieser Reklamation Folge zu geben.— Zweiter Gegenstand der Ta gesordnung war die von dem Abg. Falcke auS Hohenstein gestellte Anfrage, die Einführung der Justizorganisation in den Scbönburgschen Receßherrschafken, sowie das V-rhältniß der Richter, ingleichen die Bezahlung und Uebertragung der Eri- minalkosten daselbst betr. Herr Staatsminister v. Beust erklärt diese Interpellation feiten der Staatsregierung dahin beant worten zu können, daß die in der Anfrage gedachten Ver handlungen mit dcm Hause Schönburg annoch im Gange seien. Ob dieselben während deS jetzigen Landtag« zum Abschluß gebracht werden könnten, vermöge die Regierung nicht zu bestimmen, so sehr sie auch die baldige Erledigung dieser Angelegenheit wünsche. Sobald hiernächst eine Eini gung mit dem Hause Schönburg über die Hauptsache, näm lich über die Errichtung der Behörde erster Instanz nach dem OrganisationSgesetz, erfolgt sein werde, würden die Verhand lungen, soweit solches nach dem Ergebnisse dieser Vereini gung noch nöthiq sein dmfte, auch auf die von dem Abeord- neten berührten Nebenpunkte gerichtet werden. — Der Abg. Falcke erklärte sich durch diese Eröffnung der StaatSregierung nicht ganz zufriedengestellt, und behielt sich Weiteres vor. — Noch wurde in der Person deS Abg. Seiler auf Neuensalz ein Mitglied zur RedactionSoeputation gewählt. Nächste Sitzung unbestimmt. Berlin, 23. Nov. (B. Bi.) Heut, Mittag 12 Uhr ha ben Ihre Majestäten der König und die Königin Potsdam verlassen und sich auf dem Landwege nach Eharlottenburg begeben, wo Ailerhöchstdieselben nunmehr auf einige Zeit die Residenz nehmen werden. — Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Preußen leiden seit einigen Tagen an einer katarrhalischen Affectio», ^von der jedoch, nach dem ärztlichen Erachten, Ihre könkgl. H-Heiten in kurzer Zeit wie der völlig befreit sein dürften. — Nach einer der Pariser „Eorrespondance Bullier" zu gegangenen — und von der Berliner ministeriellen „Zeit" aufgenommenen — Mittheilung lautet die preußische Cir culardepesche vom 10. Oct., welche sich auf die erste türkische Circulardepesche in Betreff der Donaufürstenthümer bezieht, folgendermaßen. „Ich habe die Ehre, Ihnen die Abschrift einer Depesche zu übersenden, v n welcher der türkisch« Geschäftsträger mir Mitthei- lung machte und die auf die Angelegenheit der Donaufürstenthümer Bezug hat. Sie werden au« diesem Aktenstücke ersehen, daß die ottomanische Pforte ihre früher» Protcstalionrn gegen den Gcdanken «iner politischen Union dieser beiden Länder, die sie als nachtheilig für ihre wichtigsten Hntereffen betrachtet, «rneuert, ohne sich jedoch der Gleichheit gewisser administrativ«« Gesetze zu widersetzen. Dieser neue Ausspruch der Pforte ist nicht der Art, um die Regierung des Königs zum Aufgeben der Haltung zu veranlassen, die sie in allen Phasen beobachtete, welche die Angelegenheit der Fürstentümer durchlaufen ist; sie wird warten, um sich erst dann aaszusprechen, wenn die Diwans ihre Wünsche auSgedrückt haben und d«r Pariser Eongrrß versammelt sein wird. DaS türkische Sircularschreiben scheint unter dem Eindrücke eines großen Mißtrauen« gegen die Diwan« geschrieben zu sein. Ich brdaurr dies, denn ich wünsche aufrichtig, die moralischen Bande, welche die Bevölkerungen der Donauprovinzen an die Regierung der Sultan« knüpfen, so viel al« möglich befestigt zu sehen; ich kann jedoch zugleich nicht umh-n, die gegenwärtigen Diwan« als die gesetzlich zusammenberufenen und con- stituirten Organe detz Landes zu betrachten, die dethalb das Recht haben, dir ihnen durch den Pariser Friedrn«vertrag auferlcgtc Auf gabe zu erfüllen. Die Nachrichten, die an uns gelangt sind, lassen mich übrigen« keineswegs befürchten, daß diese Versammlungen ihre Interessen und Pflichten bi« zu dem Punkte vergessen werten, die Suzeränrtätsrechte der Pforte nicht zu achten. Wir dem nun auch sein mag, es scheint uns, daß die Pforte zur Sicherung eines glück lichen Resultates der Beratungen der Diwans britragcn würde, wenn sie ihre rein verneinende Stellung aufgebcn und die Initia tive ergreifen wollte, die ihr in ihrer Eigenschaft einer suzrränen Macht Niemand bestreiten kann, indem sic sich deutlicher über die von ihrem Gesichtspunkte aus wünschenswerten und zulässigen Re formen ausspräche. AuS diesem Grunde haben wir auch mit Befrie digung die Stelle der Depesche Aali Pascha« bemerkt, wo von der Aehnlichkeit der administrativen Gesetze die Rede ist, und wir hoffen, daß der ottomanische Minister geneigt sein wird, in dieser Bezie hung auf klarere und vollständigere Erklärungen einzugehen. Ge nehmigen Sie rc. (gez.) v. Manteuffel." U Berlin, 23. Nov. Die Petitionen um Erlaß eines MusterscbutzqesetzeS, welche bereit« in den frühern Sessionen deS Landtag« in das Abgeordnetenhaus gelangt sind, werden sich in der nächsten Session in der umfassendsten Weise wie derholen. In hiesigen und auswärtigen Fabrikantenkreisen circuliren bereits wiederum erneute Anträge an den Landtag, welche von den namhaftesten Producenten bereits unterzeich net sind. Da der Staat der Musterindustrie durch Grün dung eigner Musterzeichenschulen (eine solche ist z. B. hier in dem auf Staatskosten angekauften alten Börsengebäude eingerichtet) bereits daS sichtbarste Interesse bewiesen, so hofft man andererseits auch einen Rechtsschutz für die Erfinder von Mustern zu erlangen. Wie ich übrigens erfahr,, dürf ten die wiederholten Petitionen in diesem Jahre Aussicht auf Erfolg haben. — Se. königl. Hoheit der Prinz von Preu ßen hat der katholischen Kirche zu Glumen in der Herrschaft Flatow, Parochie Zakrzewo, daS Bildniß ihres Schutzpatrons, deS heil. Michael, verehrt. Die Herrschaft Flatow ist be kanntlich eine der schönsten und ansehnlichsten Besitzungen deS Prinzen von Preußen in Westpreußen und ihm von seinem Vater, deS Hochs,k. Königs Friedrich Wilhelm Ul. Majestät vererbt worden. München, 22. Nov. Se. Maj. der König geruhte heute Nachmittag den neuernannten Gesandten und bevoll mächtigten Minister Sr. Maj. de« König« beider Sicilien, Grafen v. Ludolf, in besonderer Audienz zu empfangen und dessen BeqtanbiqnNgSfehveßSl»» etttgegenznnebmer,. Mainz. Ueber die Entstehung der Explosion de« Pulver- thurmS ist noch nichts Bestimmtes bekannt. In einem officiösen Bericht der „Zeit" auS Frankfurt heißt ,S. Die von dem FcstungSqouvernement sofort anqeordnete Unter suchung über die EntstehungSart der Explosion ist noch nicht zu Ende geführt und daher auch die eigentliche Ursache der selben noch nicht ermittelt; indessen ist nach authentischen Mittheilung,n bereits jetzt unzweifelhaft herausgestellr, daß weder die dienstlichen Verrichtungen des preußischen noch deS österreichischen Militär« bei jener Explosion betheiligt sind. ES haben nämlich am Tage deS Unglücks solche in dem Pul verthurm am Gautbor gar nicht stattgefunden. — Nach der „Mainz. Z." befindet sich kaum 50 Schritte von dem «xplodirtem Thurme ein unterirdisches Gewölbe, wel ches 600 gefüllte Bomben enthielt, deren Explosion aber, obwohl die Thür eingeschlagen war, durch sofortige Verram melung desselben vorgebeugt wurde. E« dürfte außerdem die Notiz von Interesse sein, daß noch vor vier Wochen sich über 700 Centner Pulver in dem explodirten Thurme be kunden haben; daß aber seit dem angegebenen Zeiträume auf Anordnung deS Bunde« man damit beschäftigt gewesen ist, die MunilionSvorräthe auS den innerhalb der Stadt gelegenen Thürmen zu entfernen, und daß diese AuSlecrung in vier Tagen vollendet sein sollte. — Der „Sp- An»-" wird gemeldet, daß nach officiellen Mittheilungen vom Militär 11 Mann tobt, 27 ledensge- Feuilleton. Hvflhraler. Montag, 23. November: Joconde, oder: Pie Abenttarrr Komische Oper in drei Aufzügen. Musik von Nicolo Jiouard. Nach dem Französischen deS Etienne von I. Ritter v. Seyfried. (Neu einstudirt.) Nicolo Jsouard war eine Reihe von Jahren im Anfang dieses Jahrhunderts in Paris der beliebteste Komponist der op^r» cnmique. Er war auS Malta gebürtig (1777), .Sohn eine« Franzosen und einer Italienerin, und mußte einen Theil seiner Jugend, vom strengen Wille» deS ValerS gezwungen, in den Bankier-Bureaur verschiedener Siävte verbringen. Jin LS. Jahre errang er durch den Succeß «iner Oper in Livorno zugleich die Fürsprache d,S letzten Malteser Großherrn v. Rohan und durfte endlich die ihm verhaßte Lallfbahn verlassen und der Kunst leben. Von seinen 40 Opern hatte seine „tzendrillon" den damals beispiellosen Erfolg einer Hundertmaligen Auffüh rung (1810). Um diese Zeit kam Boieldiru nach Paris und ver- drängie, an Erfindung, Geist, tiesem Gefühl und Kenntniß Jiouard überlegen, diesen durch eine reichere musikalische Ge- ftütung der komischen Oper rasch auS d«r Gunst der Pariser. Segen Jsouard kehrte sich bald der nicht unbegründete Vorwurf, daß er zu leichtsinnig schaffe, der Dehnung wirksamer Spiel- scenen im Tert« zu sehr nachqcbe und die Musik zu wenig auS dem Bereich de« Singspiels zum selbstständigen Kunstwerk empor heb». Der erst 3d Jahr alte Lomponist verzehrte sich in Neid uud Eifersucht gegen d«n verhaßten Nebenbuhler, der ihm die Alleinherrschaft an der opör» cowiczue entwand. In dieser Stimmung nahm er noch einmal seine ganze Kraft zusammen, suchte dH» dprch Boieldieu gewonnenen Erfahrungen zu benutzen und componirte vier Jahre vor seinem Tode sein in gewisser Hinsicht beste- Werk „Joconde", welche- ihm indeß die verlorene Gunst de- undankbaren PublicumS nicht in gehoffter Weise wieder zuwandte. Als Boieldieu den durch Mehul'S Tod er ledigten Sitz in der Akademie erhielt, erlag Jsouard der Krän kung darüber. Er starb 1818. DaS Sujet zur „Joconde" ist ein heitere» Liebesspiel, wie eS zu jener Zeit gern gesehen wurde. In „Oori fun tutte" ist das selbe Motiv behandelt, glücklicher aber in „Joconde", wo eS nur als Ausgangspunkt für den ersten Act benutzt wird. CS knüpft sich daran eine weitere Handlung, zu der daS in Frankreich nationale „Rose»fest" einen belebenden und idyllischen Hinter grund bildet. Die Manner ziehen auf galante Abenteuer auS, offenbaren dabei ihr eignes leichtfertige- Naturell, werden derb beschämt und von ihren Damen, die sich, als Zigeuerinnen ver kleidet, bei der Verwickelung thätig erwiesen, schließlich zu Gnaden wieder angenommen. Die schlichte Einfachheit der Melodik und Harmonik, die licht« Klarheit und Simplicität der Form, die maßvolle Jnstru- meniation in Jsouard'S Musik überraschen unser durch sinnlichere Fülle und den Ueberreiz materieller Mittel verwöhnte- Ohr. Auch besitzt Jsouard nicht den Gedankenreichthum und die Tiefe eine- genial schöpferischen Geiste- und rin höherer Aufschwung der Dramatik bleibt ihm fern. Dagegen aber erweckt die Leichtig. leit und Natürlichkeit, die Frische und Grazie seiner Tonsprache jenen wohlthuenden Genuß, den da- Reizende und Liebliche in der Kunst gewährt, unsre Phantasie und Empfindung in ruhigem Behagen mit anmuthigem, gefälligem Spiel berührend und er- füllend. Mit elastischer Beweglichkeit und Feinheit beherrscht Jsouard den Lustspiel- und Jdyllenton; er schmiegt seine Musik mit großer Lebendigkeit und leichter, charakteristischer Zeichnung den komischen und erotischen Situationen an; die Wahrnehmung einer gewissen Dürftigkeit der Erfindung und eines Mangels an Tiefe und innigster Wahrheit deS Gefühl- wird steiS rechtzeitig durch einen warmen Hauch der Empfindung und durch reizende und doch anspruchslose Melodikführung abgewendet. Der Ton deS Troubadours, de» Nomanzier», der von Monstgny an der Vater der französischen Operette ist, klingt auch durch „Joconde" in nationaler und eigen thü ml ich er Weise. Bor Allem verletzt Jsouard nie die Einheit seine- Styl-. Die Instrumentation ist höchst simpel und di-cret gehalten, ab«r in sich vollkommen abge rundet, von feinem, geistreichem Eolorit und höchst charakteri stischem AuSdrnck. Besonder» bemerken-werth ist die oft höchst charaktervolle, bewegliche Sprache der Bässe. Im ersten Acte zeichnen sich ganz besonder- au- die süß-theo- kritische Romanze zwischen Joeonre und Edile, daS sehr graziöse Duett zwischen Edile und Robert; im zweiten, der sich in schönem Muflkgehalt steigert, da- außerordentlich frische, heiter bewegliche Chor und Ensemble „Mnsicirt" und da- Quartett, ein Meister stück nicht blo- dieser Oper, sondern dramatischer Musik über haupt. Von vorzüglichem Werthe find die Ft»»leS beider Acte, da- deS zweiten reicher an Erfindung und drastkfchor Wirkung. Der dritte, kurze Act steht musikalisch etwa- zurück, besitzt aber die einst weltberühmte Romanze Joconde'-: „Spottend de- Mädchen- Jammer" und bringt die Handlung in sehr unterhaltender Weise zum Abschluß. Die Aufführung war unter Leitung de» Herrn Kapellmeister- Reissiger eine gute. Herr Li chats check sang die Titelrolle höchst vortrefflich'
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