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Dresdner Journal : 08.12.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185712088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18571208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18571208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1857
- Monat1857-12
- Tag1857-12-08
- Monat1857-12
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Journal : 08.12.1857
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. W28S Erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abend- und ist durch alle Postanstalten zu beziehen- Dienstag, den 8. December. Prei- für da» Vierteljahr 1^ Thaler. Insertion»-Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile l Neugroschen. 18S7 Nichtamtlicher Lheil. Nedersicht. Lagesgeschichte. Telegraphisch, Nachrichten. — Dresden: Bom königlichen Hose. Aus dem ersten Be richte der Finanzdeputation der Zweiten Kammer. — Wien: Regelung der staatsbürgerlichen Verhältnisse österreichischer Untrrthanen in der Türkei. Bankausweis. Vermischtes. — Berlin: Rauch'S Leichenfeier. Militärisches. Herr v. Richthofen. Baarsendungen. Berichtigung. — Mün chen: Die OreenSverleihung an vr Dingelstedt. — Frankfurt: AuS der BundeStagSsitzung. — Hamburg: Zur FinanzkrisiS. — Paris: Die „Presse" suSpendirt.— Brüssel: Eine neue Rechtfertigung d,S Ministeriums. Vermischtes. — Genua: Erweiterung d,S Freihafens. — London: Vom Hofe. Bankausweis. Die bevorstehende Vermählung der Prinzeß-Royal. — Warschau: Weitere Begnadigungen. — Konstantinopel: Ernennungen. Zulassung christlicher Zeugen. — New-Port: Besserung deS Geldmarktes. Local- uud Provinzialaugelrgenheiten. Dresden: BürgerrechtSerthrilungen. Brodpreise. — Ehemnitz: Cantor Stahlknrcht f. — Freiberg: Pomolog Haynel s-. Oeffrutliche Gerichtsverhandlungen. (Dresden) Aenilletov Inserate. Tagetkalender. Börsennachrichten. TageSgeschichte. Telegraphische Nachrichten. Hamburg, Sonntag, S. December, Abends. Die erbgesessene Bürgerschaft hat beute beschlossen, IS Mil lionen Mark zur DiScontobank zu bewilligen. Kür S Millionen Mark werden vom Staat morgen Berlin- Hamhnrger und Hamburg Bergedorfer Eisenbahn aetiev, Eigentbum deS Staats, in der Bank deponirt, wofür solche der Kammer Conto eröffnet, und die Discontobank discontirt morgen bereits mit S Millio nen Mark Banco. Der Staat steht auswärts in Unterhandlung, noch I« Millionen Mark Banco in Silber anzuleihen, welche im Laufe dieser Woche gleichfalls in die Bank kommen werden und womit sofort discontirt werden wird. Der Vorschlag, Pa piergeld zu creiren, ist gänzlich aufgegebcu worden und verbleibt Alles auf bisherige Silbervaluta basirt. (Bergl. unlen unter Hamburg.) Die hier eingetroffenen „Lübrcker Anzeigen" brin gen aus Lübeck eine Verordnung des Senats, die einstweilige Aufhebung des Artikels 20 der allgemei nen deutschen Wechselordnung und eine Verordnung de» Senat», die Annahme von Noten der Lübecker Privatbank in öffentlichen Kassen betreffend. Paris, Sonnabend, S. December, Abend». Die Bank von Frankreich hat den Di»conto abermals herabgesetzt und zwar für Wechsel bis zu 3« Tagen Sicht auf « Procent, für Wechsel bis zu 60 Tagen Sicht auf 7 Procent und für Wechsel bi» zu SO Ta gen Sicht auf 8 Procent. Dresden, 7. December. Se. Majestät der König ge ruht,n vorg,st,rn Mittag nach 12 Uhr di, auf d,r Georg,n- straß, befindliche Anstalt „zum Frauenschuh" mit einem Be suche zu beehren. — Von der Finanzdeputation der Zweiten Kammer ist soeben »in Vorbericbt zu dem allerhöchsten Decrete, di, Bud getvorlage für 18HK betreffend, erschienen. Derselbe beschäf tigt sich zuvörderst mit der Krage über die Nothwendigkeit der Aufbesserung der im Staatsdienst, angestellten Beamten, Officianten und Diener, deren in unserm Blatte bereits in dem Artikel über die Budgetvorlage (vgl. Nr. 267) ausführ licher gedacht worden ist. Aus dem DeputationSbericht« er sehen wir, daß, wenn sämmtltche eigentliche Dienstbezüge bi- mit 500 Thlr. jährlich ein, Erhöhung von 10A> erfahren, sich folgende Marimalsätze hierfür ergeben: beim Gesammk- ministerium 412 Thlr., beim Departement der Justiz 30,145 Thaler, beim Ministerium des Innern 27,010 Thlr., beim Departement der Finanzen 98,206 Thlr., beim Militärdepar- tement 15,702 Thlr., beim Departement des Cultus 2756 Thaler, beim Departement der auswärtigen Angelegenheiten 145 Thlr., in Summa 174,431 Thlr- Die Finanzdeputa tion (Referent Abg. Staat-Minister a. D. Georgi) hat ihr ausführlich motivirteS Gutachten über diese Angelenheit und über bi, Vorschläge der hohen Staatsregierung in folgenden Beschlüssen zusammengefaßt, die sie bei der geehrten Kammer beantragt: 1) Es wird anerkannt, daß für einen Theil der im Staatsdienste angestellten Beamten, Officianten und Diener wegen der zunehmen den Thcuerung der nothwendigstrn Lebensbedürfnisse und des dadurck entstehenden Mißverhältnisses zu ihren Gehalten oder Bezügrn einige Aufbesserung der letzter» erforderlich sei. 2) Die Gehaltsaufbesserungen bleiben zur Zeit auf die dringend sten beschränkt, und es sind dabei, jedoch ohne daß ihnen deshalb irgend ein Anspruch eingeräumt würde, die nieder» Bezüge bi- zu 500 Thlr. zunächst ins Auge zu fassen, nur ausnahmsweise präg nante, speciell zu rechtfertigende Fälle aus höher» Bcsoldungsksassen mit zu berücksichtigen. 3) Sämmtlichc, in den Erläuterungen zum Budget S. 169 und I7Ü ausgestellte Ausnahmen von der Berücksichtigung bei der Aus besserung werden angenommen.- 4) Gehaltsaufbesserungen in brr Form von Dispositionssummcn können nicht genehmigt werden. L) Sämmtlichr Gehaltsaufbesserungen dürfen in keinem Falle die Marimalsummc von >74,431,7 Thlr. für das ganze Budget über steigen, ohne daß jedoch in dieser Summe der Maßstab ringeräumt wird für diese Aufbesserungen selbst. 6) Die Kammer ist damit einverstanden, daß nach obigen Be schlüssen und im Sinne dieses Gutachtens, sowie der in demselben weiter oben zu den Punkten I—6 der Regierungsvorlage niedergeleg ten Bemerkungen der Bericht der zweiten Deputation über das Budget bearbeitet werde. Die Kammer wahrt sich dabei aus drücklich das Recht, bei Dcrathung des Budgets jede postulirte Ge haltserhöhung zu genehmigen oder abzulehnen. Der Deputationsbericht schließt mit der Bemerkung, dass, wenn von der Kammer diese Anträge angenommen werden, die Finanzdeputation sodann einerseits einen Leitfaden für die Behandlung der ganzen Angelegenheit in dem Berichte über da- Budget habe, während doch andererseits die Kammer in keiner Weise sich präjudicire. Hiernachst benutzt die Depu tation diesen Vorbericht, um sich, nach früher« Vorgängen, von der geehrten Kammer die Erlaubniß zu erbitten, das Budget nach den einzelnen Ministerien obne Rücksicht auf die Reihenfolge in der Vorlage zur Bcralhung und Be schlußfassung in die Kammer zu bringen. Wien, 5. December. Wie die ,,Ostd. Ztg." meldet, hat Se. Majestät der Kaiser eine in 4l Paragraphen zusam- meng,faßte, den bestehenden Traktaten und Gesetzen entspre chende Vorschrift zur Regelung der staatsbürgerlichen Ver hältnisse der im türkischen Reiche sich befindlichen österreichi schen Unterthanen und Schutzbefohlenen genehmigt. Danach werden die im Amtsbezirke eines Consulats oder einer Agentie ansässigen österreichischen Unterthanen eine Gemeinde bilden; sie haben insbesondere da- Recht auf den Consularschutz hin sichtlich ihrer Person, ihre« Eigenthums und d,S ungestörten Betriebe« erlaubter Geschäfte, daS Recht auf die österreichische Eonsular-JuriSdiction, daS Recht sich an beliebigen Orten der Türkei niederzulassen und sich von einem Orte zum andern frei zu begeben. Welche Geschäfte in der Türkei mit den Privilegien österreichischer Unterthanen betrieben werden kön nen, wird nach den zwischen dem Kaiserstaate und der hohen Pforte bestehenden Traktaten beurtheilt. Im Allgemeinen unterliegt ein solcher erlaubter Geschäftsbetrieb weder gegen über der türkischen Localdehörde noch den Eingebornen einer Beschränkung. — (W. Bl.) Nach dem veröffentlichten neuesten Bankaus weis betrug der Silbervorrath der Nationalbank am 1. Dec. 97,807,908 st., der Banknotenumlaus 386,450,503 st Hiernach hat sich im Monat November der Silberschatz ver mehrt um 757,507 st-, während gleichzeitig die Banknotenmenge um den bedeutenden Betrag von 10,155,825 fl. abnahm; letzteres resultirte durch Verminderung der Portefeuille- um 7,431,356 fl., dec Vorschüsse auf StaatSpapiere um 1,604,300, der Staatsschuld um 787,552 fl. Die Pfandbriefe vermehr ten sich um circa 1 Million. — Der serbische Minister Ga raschanin hat bereis dir Rückreise nach Belgrad angetreten. — DaS neueste Verzeichniß der eingegangenen Gaben für Mainz enthält einen Beitrag von 2000 fl. von dem Prä sidenten des Credit-Mobilier in Paris, Herrn Isaak Perrire. Erzherzog Ferdinand Max und dessen Gemahlin haben zu gleichem Zwecke 1500 fl. gezeichnet. Erzherzog Wilhelm hat den hiesigen Armen 1000 fl- zugewandt. — Die bisherige Mehreinnahme der priv. österr. StaatS- eiftnbahngksellschaft gegen voriges Jahr beläuft sich bereits auf 242,000 fl, und dabei sind noch vier weitere Wochen einnahmen, die gleichfalls einen Ueberschuß aufweisen dürften, in Rechnung zu bringen. bl Berlin, 6. Dec. Die Leiche deS Professors Rauch langte gestern Abend auf dem anhaltischen Bahnhof, an, wo sich die Mitglieder der Akademie, sowie seine Schüler und Verehrer sehr zahlreich eingefunden hatten. Dir Dresd ner Künstler hatten den Wagen, in welchem die Kiste mit dem Sarge stand, im Innern schwarz auSgeschlagen und reich mit Blumen verziert. Hier anqelangt, wurde der Sarg von den Schülern Rauch'S in den Leichenwagen, welcher in der Militärstraße hielt, getragen, worauf sich alle Anwesen den zu Fuß (etwa 100 Personen) demselben anschlossen, und nach dem Lagerhause, wo das Atelier des Heimgegangenen Rauch sich befindet, geleiteten. Die Familie folgt, in Meh rern Wagen. In der Werkstatt des Meisters war heute der Sarg ausgestellt. Den Mittlern jener drei Werkstatträume, aus welchem die großartigsten Schöpfungen des Meister- hervorgegangen waren, hakt, man in eine Trauerkapelle um- qewandrlt. Schwarze, mit silbernen Kränzen gezierte Vor hänge bedeckten die Wände; den Hintergrund bildete «ine Nische aus Palmenzweigen und erotischen Pflanzen; hier stand, umgeben von seinen Figuren Glaube, Liebe und Hoff nung, auf hoher Säule die Büste deS Meister-, geschmückt mit dem goldnen Lorbeerkranz, welchen ihm seine Schüler zum 70. Geburtstage verehrt hatten. Vor dieser Gruppe standen die beiden Victorien, welche der Meister vor 20 Jahren für den Charlottenburger Schloßgarten gefertigt und neigten frische Palmenzweige über den Sarg. Dieser selbst aus Eichenholz gefertigt und auf vier silbernen Löwenfüßen ruhend, wurde von 6 Candeladrrn umgeben, welche durch 49 Wachs kerzen daS Gemach erhellten. Der Sarg war mit frischen Palmen und Lorberkränzen geschmückt, zu Häupten ruhte da weiße Ailaskissrn mit dem Lorbeerkranze, welche- die DreSd- F e u i ll^e t o n. Hofthealer. Sonnabend, 5. December: Gastvorstellung der Signora Piccolomini und der Signori Giuglini, Al- dlghieri und Rossi in Seenen aus „Tucis cli I.smmvrmoor", ,,T» Irvvista", „II Irovatoro" und „II älsrkri" unter Leibung deS Kapellmeisters Arditi. Diese Gastvorstellung gewährte einen höchsten Genuß der Gesangskunst, wre er von unfern Opernbühyen fast nie mehr geboten wird und nur noch in der Erinnerung der ält.rn Ge neration fortzuleben beginnt, lieber Signora Piccolomini batten die sich widersprechen»,« Berichte auS London und Paris, theilS zu überschwenglich, «Heils zu beschränkend, eine richtige Vorstellung verhindert; um so angenehmer und interessanter war die Wirkung dieser bedeuienden Erscheinung. Ihre Mezzo sopranstimme imponirt weder durch Kraft und Fülle, noch durch Schönheit; die Tiefe derselben ist schwach und kurz von Klang, ihre höchste Lage bedarf einiger Anstrengung und unterliegt bisweilen sogar einer Schwebung der Intonation. Aber die Klarheit, die Energie und daS innere geistige Leben deS Tons treten entschädigend dafür »in und machen sogar eine Steigerung biß zum leidenschaftlichen Affect möglich. Ihre GesangStechnik erreicht keineswegs eine höchste Vollkommenheit, aber sie sst von seltenes Vorzüglichkeit, namentlich auch in EntwickdlUnß der Koloratur und bietet in einzelnen Ausführungen und chätwkte- ristischen Tonfärbungen eigenthümlich überraschende Schönsten, Richt der älter« italienischen Schule gehört ihre GesanWaick^ tildung an und auch nicht durchaus der neuen, deren Unarten ihr fern bliebe«: die modernen Elemente deS französischen geistreich dramatischen" Gesangs zeigen sich darin und ebenso sehr im Spiel. Mit diesem einigt sich ihr GesangsauSdruck in innigster Weise. Weniger tiefes Gefühl als ein glänzender, Bewegung und Ton stets und mit Bewußtsein beseelender Geist und eine feurige, rasch und bestimmt gestaltende Phantasie sind bei Signora Piccolomini vorwaltend thätig, und die reizendste, lie benswürdigste Persönlichkeit und lebhaft beredtsamste Mimik vollenden diese anmuthige künstlerische Individualität. Der Vortrag ist mit großer Beherrschung der Mittel und mit so feiner Intelligenz als poetischer Auffassung und reger Einbil dungskraft zu einer merkwürdigen Klarheit, Schärfe und effect vollen Ännerlichkeit deS dramatischen AuSdruckS durchgebildet, so daß dieser das rein musikalische Element bedeutend überwiegt. Oefter empfangen wir an Reichlhum der Nuancirung und contrastirendcr Pointen, an unruhiger Beweglichkeit der Mimik oder durch ein Anstreifen an zu grelle und affeciirte Färbung ein „Zuviel" gegenüber den strengen Anforderungen der Kunst schönheit und Manches in ihren Ausführungen läßt sich sehr wohl anders und vollendeter denken. Aber die nie ermattende geistige Gewalt, das feurige decidirte Leben, die reizvolle Grazie und bestrickende Lieblichkeit in Signora Piccolomini'S Leistungen haben etwa« Hinreißende»; die glühende Begeisterung für die Kunst, ter Seelenadel und die äußere Noblesse, welche auS diesem Naturell so im Spiel leichtblütigster Koketterie, als in rührender Tragik sprechen, gewinnen und fesseln unsre regste Sympathie. Signora Piccolomini ist keine GesangSvirtnostn er sten Ranges und keine Sängerin im großen dramatischen Styl; ihr Genre ist klein; in diesem aber tst sie eine dramatische Sängerin von eminenter Begabung und vom höchsten individu ellen Interesse. Signor Giuglini'» Tenor, obgleich nicht vozz großem und kraftvollem Tonmaterial, besitzt eine so bezaubernde Schönheit an üppiger Weiche, Süße und Schmelz des KlangeS, wie sie selbst der Süden nur, ausnahmsweise hervorbringt. Dazu ge sellt sich eine vollendete künstlerische Durchbildung in der nun bald ganz verschollenen ältern italienischen Schule, so daß diese Sängererscheinung etwas Märchenhaftes hat. Die Stimme steigt bis zum eingestrichenen 11 mit anmuthiger Leichtigkeit und Glockenreinheit auf und nieder, nie eine Mühe deS Sin gen- verrathend, ein Ton dem andern gleich in jeder Ton nuance, Brust- und Falsetstimme so gleichmäßig auSgebilvei und verbunden, daß rin Unterscheiden derselben dem geübtesten Ohr schwer wird. Etwas Gaumenton in der Mittlern Höhe tritt zu unbedeutend hervor, um stören zu können. Die Be handlung der Cantilene, das Poriamento, das liisro deS TonS, daS Kes«» <ti voce, das leise verhauchende Diminuendo mit einem Pianisflmo von außerordentlicher Tragkraft, daS duftige Helldun kel deS Klangcolorits, die sein gezogenen auf- und abschwellenden Wellenlinien der melodiösen Phrase —diese Eigenschaften erschei nen in einer Meisterschaft, die man nach dem Maßstabe jetziger Tenoristen für unmöglich halten könnte. Dazu kommt noch die Ausbildung der Koloratur. Die Stimme hat an sich eine so seelenvolle Innigkeit', eine so elegische Weiche deS Gefühls und dervollendete Gesang vergeistigtden AuSdruck so außerordentlich, daß hier daS „rein musikalische Element" durch entzückende Schön heit deS Tone- wie durch schöne Kunst seiner Verwendung zu Höch ster Wirkung gesteigert wird. E» ist, al» sei die- Organ ausschließ lich bestimmt, in der Sprache süßer Melodik zu schwelgen und unS mit wunderbarem Wohllaut zu umstricken. Für diesen Ge nuß vergessen wir gern, daß Signor Giuglini die energische Ge staltung deS dramatischen AuSdruck-, wie ihn manche neuere
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