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Dresdner Journal : 25.05.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185905250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-05
- Tag1859-05-25
- Monat1859-05
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 25.05.1859
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w 118 AI,„»r»Nlt«preffv: : 57>n». 10^ «- — 1 '/^u»l.' 1 ,. W Na»EiM i» ve—»»' Id bi««. I » LIu»i»«ro: I - I» L»M»«a tritt kost- *oä ütlMprlm- »ek!»ss venra. rnferRlrirprrtft: ttr »«.» «»»- .i»«r r-1»7>-'°»° ^«n«' 1 ««r- „rin,»»»»««" -i» L«U«r 2 Rpr. Llschetar, 1-»»u«k, mit ^»E»dw« 6«r 8»„- u»ä kolertnga, ^d-ock» lvr ä«o folg«»««» P»T- MittwE W W. Mm 18SS. DnMerImtrml Verantwortlicher Redactmr: I- G. Hartmann. p»str»lr»aiiuch«r «swsirls: I^tPUiU! k»>. L»^»v»r»riM» , 0<N»U»t»«lollL> <i«» I)r»»6ll«r Zoaro»!»; ,b,»4«»«IK^: U. Uk»«»»; LIto»»! kln»»>rir«ii E >«tt»: O»veiv»'»ck« Luekk., L»e«»a; >>»»«»: k! Pc«!.urr»i kr»»kr«< ». N.: 2»» «»»'»«v« Lu>?bbi»e>6I.i 8»»»ovr: Lo ¬ rs»»; Not». ^ooi.» Ntv»»,»i k»etai v. L.ö»»»r»l.» (28, ro« «l«« l>oo» «ol»o»); kr»,! k». L»»l.re»'» Luvkk»oäleu»p. sterauagrder: Löaig! k!rp«üitioo ck«, vr»»6o«r ^oorv»!», vr«»a«o, >l»rieo»tr»«« tte 7. Ämtlicher Theil. Bekanntmachung. Um jedem Mißverständnis bezüglich der für die be vorstehende» EinzugSfeierlichkeiten anbrfohlenen Vor stellungen im Königlichen Hoftheater zu begeg- oea, steht man fich gedrungen, darauf aufmerksam zu wache», wie durch da« Königliche Oberhofmarschallamt zu de» Tkeütrr z»»rä am 28. d. M. allerhöchstem Be fehle gemäß, nur am Königlichen Hofe Borgrstrllte geladen »erden dürfe». Es werden solchen die betref fende» Einladungen nach Massgabe der am Königlichen H,f» geführten Listen, rechtzeitig zugesendet werden und wird der Draug der Zeit, der Unmöglichkeit, alle ditse Angelegenheit betreffenden brieflichen Anmeldungen zu beantworten, al« Entschuldigung diene» müssen. Da gegen sind di« Billett für die von dem Oberhofmarschall amt« zu der Festvorstrllnng am 28. d. M. etwa nicht in Anspruch genommenen wenigen Plätze, sowie sämmt- lich« Billett zum Eintritt in da« Hoftheater bei der am 30. d. M staufindenden Wiederholung de« Festspiele« dem Ministrrio de« Königlichen Hause« zur Di-posttion gestellt worden, welche« letztere dieselben durch Vermit telung der betreffenden Königlichen und Städtischen Be hörden, an die bei dem feierlichen Einzüge der Hohen Neuvermählten und sonst besonder« betheiligten Personen zur Bortheilung dringen wird. Dresden, am 24. Mai 1859. Königliches Oberhofmarschallamt. Dresden, 24. Mai. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute früh ^10 Uhr von Bieberich hier eingetroffen. Dresden, 15. Mai. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, dem Mühlenbrsitzer Wilhelm Fürchte gott Hoffmann zu Oderfriedrrsdorf in Anerkennung seiner sehr verdienstlichen unh wohlthätigen Wirksamkeit für da« kirchlich« Wese», für Schul«, Armenpflege und di« sonstigen öffentlichen Interessen seine« Wohnortes und der Umgegend, dir zum Verdienstorden gehörige Medaille i» Gold zu verleihen. Dresden, 13. Mai. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Professor vr Gustav Leb,recht Flügel i» Dresden den ihm verliehene» Aeä- »ckieiije-Orden dritter Elaste annehm« und trage. NichtsrMührr Theil. .. . Ueberstcht. Arituutzsfchau. (vosflsche Zig. — National-Zeitung.) Lngesgrschichte. Dresden: Prinz Georg. Präsiden tenwahlen der Kammern. Inhalt de« neuesten Gesetz blattes.— Wien: Bevorstehende Abreise de« Kaiser«. Freiherr v. Küdeck zum Bundesprästdialgesandten er nannt. Waarendörse. Erzherzog Albrecht. Ertrag der Steuerzuschläge. — Pralg: Patriotische Stim mung. Graf Schlik. Verstärkung der Bankfiliale. Triest: Griechische Dampfer. — Venedig: Zeitungen erloschen. Theater geschlossen. — Berlin: Vom Hof«. General v. Alvensleden zurück. Dir KriegSbereit- schaftdeendet VomHandwerkervereine. DerOberkirchen- rath gegen dieffCivilehe. Stockung der Industrie in Schlesien. — Posen: Ruff. Truppenbewegungen. Aachen: Proklamationen unter de» Arbeitern verbrei tet. — München: Ein österreichische« Armeecorp« für Tirol. — Stuttgart: Regengüsse. — Wies baden: Der Kronprinz von Sachse«. Antrag auf Bunde«reform — Pa rill Tagesbericht. Orr Pro- ceß gegen die CoulissirrS. Di« englische Neutralität. Die „Allg. Atg." unterdrückt. — Madrid: Ver» theidigUng-maßregel. — London: Neutralitäts meeting Da« neue Parlament Tantia Lopi«. Prin- zesfln lFriedrich Wilhelm von Preußen. — Stock holm: Unterseeische« Kabel. — St. Petersburg; Französische Note. — Kalkutta: Veh -s. Bom Kriegsschauplätze. Srueuuuugeu, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten Provtnzialnachrichkrn. Wissenschaft, Kunst nud Literatur. Statistik und BolkSwirthschast. Inserat«. LageSkaleuber. Börsenvachrichteu. Lrlrgrapyische Nsutzrichtrn. Sie», Montag, 23. Mai. Ei« KriegSbuÜe- tiu der ^Wiener Zeitung" ««ldelr N» Li. Mit tags imternah« der Kerub ein« Demonstration ge gen de« rechte« Klügel der Armee, indem er mit »,000 bi» 15,000 «an» die au» 3000 Mann de- stehende Halde Brigade de» Obersten ». Leschi bei LercM ««griff. Letztere zog sich fechtend «ach Vrfengo zurück. Zwei Brigaden d«S 7. EorpS, unterstützt vom vro» desselben, wurden in dir recht« Flanke de» Angreifer» beordert, um ihn »on der Dessa abzndrängeu, worauf fich derselbe — ohne in ei« weitere» Gefecht einzugehm, auf da» rechte Ufer zurüctzog. Wie au» der gegen Montebell» oorgeuom«»- »en forrirtr» Siecogmpckcirmlg hervorgrht, steht der -eiud mit seine» Hauptstirke zwischen Alessandria und »ogtzera, nnsrerseit» bemache« ansehnliche Streitkräfte do» Deßtt non Stradella. l »o» muhe ßaftstchmden l'ttlw Nep'IIli Pari», Montag, 23. Mai. Die Nachricht von de« Lode de» Königs von Neapel bestätigt fich. Die „Patrie" meidet, daß Prinz Napoleon fich gestern auf der „Neine-Hortense" nach Livorno eingeschifft habe. Bern, Montag, 23. Mai, Nachmittag». Nach hier eivgetroffenen Nachrichten au» dem Canton Lessin hat Garibaldi mit 4000 Mann den Ticino überschritten und ist in Sestocalende auf lombar dischem Gebiete eiugedrungeu. Der BundeSrath läßt Pofitionsgeschütze für die Befestigungen de» Luciensteig» in Bellinzona und Maurice auürüsten. London, Dienstag 24. Mai. Zwischen Lord John Nuffell und Lord Palmerston hat eine Be sprechung ftattgefundeu. Beide find, wie es heißt, zu einer gemeinschaftlichen Action gegen die Re gierung entschlossen. Dresden, 24. Mai. Der „Vossischen Zeitung" ist folgende weitere Mittheilung zugegangen: „Berlin, 20. Mai. Die Bestrebungen verschiedener deut scher Staaten, in überstürzender Weise den Bund durch mili tärische Maßnahmen, namentlich durch Aufstellung von Ob- servations - Corps an den westlichen Grenzen in eine seinem wesentlich defensiven Charakter widersprechende Haltung zu ver sehen, und die Gefahr, ihn dadurch in einen Angriffskrieg ver wickelt zu sehen, haben der preußischen Regierung bereit« seil Monaten die Aufgabe, welche sic für Deutschland zu Ibsen hat, außerordentlich erschwert. Solche Bestrebungen haben zuletzt leider auch Einmischungen fremder Mächte zur Folge gehabt, deren an einzelne deutsche Staaten gerichtete Zumuthungen der Würde und dem Ansehen Deutschland« nicht dienlich sein können. Um diesen Bestrebungen die angemessen« Richtung zu geben und zugleich jeden Zweifel über die vaterländische Politik Preußens durch die That zu entfernen, hat die Regierung nicht nur rechtzeitig dir Initiative am Bunde ergriffen, um dessen BertheidigungSmittel, dir von jeher Gegenstand ihrer besondern Fürsorge gewesen, in Bereitschaft zu setzen, sondern sie hat auch, vorzüglich im Interesse de« Bunde«, dir gesammte preußische Armee auf den Kriegsfuß gesetzt- Wem die Bedeutung entging, welche diese mit großen Opfern für Preußen verknüpfte Maß regel für di« unabhängige und gewichtig« Stellung hat, die Deutschland im Verein mit Preußen in Europa während der großen Krisis einzunehmen berufen ist, und wem die Endziele der preußischen wahrhaft deutschen Politik selbst danach noch un klar waren, dem mußten die Erklärungen der Regierung vorder LandeSvertretung, die damit übereinstimmenden deutlichen Mei nungsäußerungen dieser selbst und endlich die ebenso bedeu tungsschweren als bestimmten Worte Sr. kdnigl. Hotzeit ds« Przuz-Regente» am Schluss« drv Sjessio» je den Zweifel nehmen. Hatte die preußische Regierung nun Mo nate lang Alles gethan, um dem Drängen einzelner deutschen Staaten zu gefährlichen, weder in Deutschland« noch In Oester reichs wahrem Interesse liegenden Schritten zu begegnen und zu gleich die Einigkeit aufrecht zu erhalten, die so wichtig für das Vesammtvaterland ist, so blieb ihr, als trotz dieser Bemühungen und ohnerachtet der dringlichsten Abmahnungen dennoch ein An trag auf Aufstellung eines Obfervationseorps in Süddrutschland ohne den entferntesten neuen Anlaß in der Bundesversammlung gestellt wurde, nichts übrig, als demselben sofort mit einem ent schiedenen Protest entgegenzutreten. Ein anderes Verhalten wäre weder mit den Rechten und Pflichten, die Preußen im Bunde zu üben, noch auch, nach den so eben von der Krone Preu ßen angesichts Europas abgegebenen bestimmten Er kürungen, mit der Würde und der Machtstellung diese« Staate« überhaupt vereinbar gewesen. Nach dem nunmehr der Antrag geschäftsordnungsmäßig in der Sitzung der Bundesversammlung vom IS. d. M. zur Beratbung gekom men, also nicht, wie man erwarten durfte, zurückgezogen wor den, hat der kbnigl. Bundettagsgesantte in weiterem Verfolg de« Protestes die folgende Erklärung abgegeben (folgt nun die von uns in Nr. 118 bereits mitgetheilte Erklärung). E« würde sich zwar wohl Manches sagen lassen, theil« um die verschiedenen deutschen Staaten gegen den Vorwurf der Ueberstürzung zu rechtfertigen, theil« auch um die Behauptung zu widerlegen, daß die beantragte Aufstellung »ine« ObservationScorp« den Bund in eine, seinem defen siven Charakter widersprechende Haltung versetzen würde. Wenn wir e« unterlassen, so geschieht e«, weil wir derartige öffentlich« Erörterungen über di« in der Bun desversammlung schwebenden Verhandlungen und Be- rathungen, welche dort meist einen viel ruhigern und förderlicher» Verlauf haben, als man dir« nach den gleichzeitigen Zeitungsdebatten glauben sollte, nicht für erwünscht zu halten vermögen, und daher zu deren Erweiterung nicht beitragen wollen. Nur zu der einen Stelle, wo es heißt: „Solche Bestrebungen haben zuletzt leider auch Einmischungen fremder Mächte zur Folg» gehabt, deren an einzelne deutsche Staaten ge- richtete Zumuthungen der Würde und dem Ansehen Deutschland« nicht dienlich sein können", machen wir einen kleinen Vorbehalt. Zumuthungen, welche von fremden Mächten an einzelne deutsche Staaten gemacht werden, thun an sich der Würde und dem Ansehen Deutschland« noch keinen Eintrag. E« kommt darauf an, ob sie gebührend zurückgewiesen worden sind und in dieser Beziehung glauben wir e« verantworten zu kön nen, wenn wir versichern, daß da« Verhalten der ver schiedenen deutschen Staaten, welche der Ueberstürzung b,züchtigt werden, nicht« zu wünschen übrig gelassen «nd daher der „Leitung in eine angemessen« Richtung" durchaus nicht bedurft hat. Die „National-Zeitunq" weist in einem „Deutschland und Frankreich" überschriebenen Artikel die ziemlich verbreitete Ueberschätzung der fran zösische» Nationalmacht zurück. Sie sagt: „Ein einziger Blick auf die Wirklichkeit genügt, um zu sehen, baß we der Frankreich noch die Nachbarn heute Da« sind, wa« sie vor fünfzig Jahren waren; jede nähere Beweisfüh rung, wa« die Kräfte und Einrichtungen der einzelnen Staaten sagest, ist für ernsthafte Leute wohl über flüssig. Wen» man nüchtern nachfragt, in welchem Stücke da« heutige Frankreich dem damaligen wirklich ähnlich sei, so glaube» wir, daß fich nur ein Berührungspunkt aus finden lasse, und zwar ein solcher, der für unsre westlichen Nachbarn nicht gerade ermuthigend und verheißungsvoll iß. von der damalig«» Leichtigkeit and von der dama Ngr» Duth der RevolationSkinder, in dem alten Europa Eroberungen zu mache», von beiden ist heute keine Rede. Die Franzosen der ersten Republik konnten durch Kriege nur gewinnen und Nicht« verlieren, weil in ihrem Lande der öffentliche und private Credit in beispielloser Weise vernichtet und verschwunden war, und e- daher kein bes seret Geschäft geben konnte, als auf Kosten fremder Völ ker nicht blo« die Heere, sondern dir Regierung und tausend Habgierige zn ernähren; die heutigen Franzosen hingegen sind nicht jene grundlosen Bankerotter, sie kennen den Werth der Arbeitund wissen, waS seine Habe verlieren heißt. Wenn die Franzosen dem ersten Napoleon in da« Aus land folgten, so war rS au- keinem stärker« Grunde, als weil sie daheim Nichts anzufangen wußten. Sie waren, was das innere politisch« Leben anging, infolge der Revolution-Wirbel so zu sagen ganz von Sinnen; durch di« verschiedensten Versuche, ein neues Staatswesen einzurichten, ermattet, verwirrt, auf den Sand gesetzt konnten sie nur im Kriege sich selbst wiederfinden, konnten sie nur im Kriege sich wieder aufrtchlen. In dieser Be ziehung geht es ihnen heute ungefähr eben so, wie vor fünfzig Jahren, nur ist ihnen nicht ganz so schwindlich zu Muthe und daher greifen sie auch mit viel geringer», Vertrauen zu dem damaligen Erlösung-mittel de« Krie ges. Sie lassen sich vom Kaiser auf da« Schlachtfeld führen, wissen aber nicht recht, wa« sie vom Kriege denken, fürchten oder hoffen sollen. Die königlichen Parteien z. B. schwanken, ob sie eine Befestigung des BonapartiS- mus infolge seiner militärischen Thaken, oder ob sie Nie derlagen und eine neue Coalition gegen Frankreich und eine neue Demüthigung ihre« Landes durch da« Ausland zu fürchten haben; es ist also für sie rin eben so ab» schreckender Gedanke, daß die ausziehrnden Heere siegen, wie daß sie besiegt werden können. Ungefähr mit den selben Blicken muß ein Theil der Republikaner in die Zukunft schauen." So wisse die französische Nation also nicht, was sie vom Kriege hoffen oder fürchten solle. Wenn aber eine Nation nicht wisse, wa« sic mit einem Kriege, in den sie zieht, will, so verdiene sie wahrlich weder beneidet, noch bewundert, noch gefürchtet zu wer ben, sondern sei sehr unglücklich; und dir vollkommene moralische Verwirrung, in der sie sich befinde, sei eine so stark« Quelle der Schwäche, daß diese« Elend weder durch Millionen noch durch Legionen ausgeglichen werden könne. Diesem französischem Bilde gegenüber rollt sodann die „National-Zeitung" da- Bild deutscher politischer Zustände auf, und e« scheint uns doch bemerken-werth genug, daß da- demokratische Blatt hierbei die Güte und Gesundheit unsrer deutschen politischen Zustände anerkennt. ES tzpgt: „Neben diesen französischen Nothständen dürfen wir un« unsrer gesundern staatlichen Ordnungen nicht blos mit Recht rühmen, sondern wir können auch auf sie bauen und vertrauen. Wenn wir in den Krieg ziehen, so wissen wir genau, für welche Zwecke; wir verthridigen unser Staatswesen, das wir lieben, in dem wir immer größere Zufriedenheit zu erlangen hoffen, und wenn der Augenblick kommt, daß marschirl werden muß, so findet er uns Alle einig und voll guten Muths. Die rechte Schätzung deutscher Kraft und die rechte Geringachtung des Feindes, der etwa gegen uns aufstehen mag, das sind di« Vorbedingungen, auf daß wir unsre Kräfte unver zagt auch wirklich benutzen, und auf daß wir nicht« un versucht und ungethan lassen, was wir versuchen und thun können. Verzichten wollen wir auf Alles, wozu unsre Kräfte nicht sicher genügen, wenn die Erreichung auch an sich sehr wünschenswert!) wäre. Aber mit eben derselben Bestimmtheit hoffen wir andererseits, daß Deutsch land und daß zunächst Preußen bis an die Grenze seines Vermögens wirklich vergehe, und eben darum müssen wir furchtlos und ohne Bewunderung den fremden Staaten gegenüberstehen, damit wir nicht verleitet werden, von unserm verkältnißmäßigen Vermögen zu gering zu denken." Tagesgeschichte. / Dresden, 24. Mai. Nach ringegangener telegra phischer Nachricht werden Ihre königliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Georg von Sachsen heute in Frankfurt a. M., morgen in Gotha eintreffen und den 26. d. M. Mittag« an der sächsischen Landesgrenze an langen. Dresden, 24. Mai. Beide Ständekammern haben heule Vormittag die ersten vorbereitenden Sitzun gen gehalten und in denselben di« Candidatenwahlen für die Präsidentenstellen vollzogen. In der Ersten Kammer (zu deren Präsidenten Se. Majestät bereit« gestern, wie schon gemeldet, Herrn Major v. Schönfels auf Reuth zu ernennen geruht haben) wurden für dir Stelle des Vicepräsidenten die Herren Freiherr v. Friesen auf Rötha, Freiherr v. Welck auf Riesa und Bürgermeister Müller aus Ehemnitz vorgeschlagen. — In der Zweiten Kammer sind für die Stellen de« Präsidenten und de« Licepräsi- denten die Herren Abgg. Bürgermeister Haberkorn au« Zittau, Stadtrath Adv. Koelz aus Chemnitz, Stadtvrr- ordnetenvorstrher vr. Arn,st au« Dresden und Appella- tion«gericht«präfldent v. Erlegern au« Bautzen — und zwar der Erstere sofort mit 45 von 64 Stimmen, die Urbrigen aber sodann nach mehrmaliger Abstimmung mit je 34 von 67 Stimmen — vorgeschlagen worden. — Wie un« soeben mitgetheilt wird, haben Seine Majestät der König nach erfolgter Vorlegung der Pro tokolle über die in beiden Kammern heute stattgefunde- nrn Wahlhandlungen au« den von der Ersten Kammer in Vorschlag gebrachten Mitgliedern zum Stellvertreter de« Präsidenten der Ersten Kammer Herrn Kammerherrn geh. Finanzrath a. D. Freiherr« v. Friesen auf Rötha, sowie au« den von der Zweiten Kammer »orge- schlagenen Mitgliedern zum Präsidenten der Zweiten Kam mer den Herrn Abgeordneten Bürgermeister Haberkorn au« Zittau «nd zu dessrn Stellvertreter den Herrn Ab geordneten AppellationSgerichtSpräfidentrn v. Criegern au« Bautzen zu ernennen geruht Di« Verpflichtung der beiden Herren Präsidenten hat bereit« heut« Nach mittag stattgefunden, die feierliche Eröffnung de« Land tag« wird morgen Vormittag 11 Uhr im königl. Schlosse stattfinden. — Bom Gesetz- und Verordnungsblatt für da« Königreich Sachsen ist da« 7. Stück vom Jahre 1859 erschienen. Dasselbe enthält: Nr. 35) allerhöchste Verordnung, einige Bestimmungen in Beziehung auf die MilltärstrafrechtSpflege in KriegSzeiten betreffend, vom 9. Mai 1859. (Diese beziehentlich auf Grund § 88 der Verfassung-Urkunde erlassene Verordnung hat ihre Veranlassung in der Rücksicht, daß die bezüglichen bestehenden Vorschriften auf den Fall d»S Kriege« für die im Felde oder auf dem Marsche befindlichen Truppen nicht allent halben al- anwendbar sich darstellen. Die Bestimmungen der Verordnung leiden Anwendung auf das militärgericht- liche Strafverfahren bei den auf den Kriegsfuß gestellten Truppen, sobald dieselben zum Marsch» sieh in Bewegung gesetzt haben oder auch die Verbindung mit den für die MilitärstrafrechtSpflege bestellten ordentlichen LandeSbe- hörden unterbrochen ist. Bezüglich der Truppentheile, welche zu den eben gedachten nicht gehören, bewendet »S bei den Bestimmungen de« durch die zeithrrigen Vor schriften geordneten Verfahren«, so weit nicht in gegen wärtiger Verordnung etwas Andere- bestimmt ist.) — Löten, 23. Mai. Die Abreise de« Kaiser« zur Armee nach Italien darf jetzt al« feststehend ange- sehen werden und dürfte dieselbe bereits in den nächsten Tagen erfolgen. — An die Stelle des Grafen v. Rech- berg ist Freiherr v. Küb eck zum k. k. Präsidialgesandten am Deutschen Bunde ernannt worden. Wie verlautet, ist bei Wiederbesetzung dieser wichtigen Stelle auch Graf Friedrich v. Thun, welcher- den Posten eines Präsidial gesandten bekanntlich schon früher bekleidet hat, in Vor schlag gekommen; da derselbe gegenwärtig aber wegen Krankheit in Rom frstgehalten wird, von ihm abgesehen worden. Löten, 22. Mai. Die „Wien. Zeitung" enthält folgende Kundmachung: Der in den Kreisen der hiesigen Geschäftswelt seit Jahren geäußerte Wunsch, für den aus gedehnten Waarenverkehr am Wiener Platze einen der Residenz entsprechenden Vereinigung-Punkt zu schaffen und hierdurch die wechselseitigen Beziehungen de- Maaren handel« im Großen zu ordnen, zu erleichtern und weiter auszubilden, hat nunmehr seine Erledigung gefunden, indem das hohe k. k. Handelsministerium die unterzeich nete Handel«- und Gewerbekammer zur Gründung einer allgemeinen öffentlichen Waarendörse in Wien ermäch tigt und mittelst Erlasses vom 3. April d. I. ein pro visorische« Statut für die genannte Anstalt genehmigt hat. Die Localitättn der öffentlichen Waarendörse be finden sich im neuen Bankgebäude. Berechtigt zum Be suche der Waarendörse (börsenfähig) ist jeder besteuerte (auch ausländisch,) Industrielle, Kaufmann und Pro- ducent landwirthschaftlicher Erzeugnisse. — (Fr. Pz.) Se. kaisrrl. Hoheit der Erzherzog Albrecht hat sich nach Linz begeben, um die in Ober österreich und im Salzburgischen zusammengezogenen Truppen zu besichtigen. Die au- Ungarn eingetroffenen Freiwilligen sind gestern auf der Westbahn nach Linz ab gegangen. Hieraus geht hervor, daß an der urspüng- lichen Bestimmung, nach welcher der Erzherzog die für die BundeSarmee bestimmten österreichischen Corp« befehligen soll, bi« jetzt Nicht- geändert worden ist. Die vor kur zem von mehrern Zeitungen gemachte Angabe, Erzherzog Albrecht sei zum Commandanten der gegen Rußland auf- zustellenken Observation-armee ernannt worden, entbehrt jedenfalls der Begründung. — Nach einer annähernden Schätzung der „Ostd. Post" dürften die angeordneten Steuerzuschläge in Allem 41,700,000 Fl. abwrrfen. OK. Prag, 21 Mai. Neuerdings werden Züge echt patriotischer Hingebung für die Verth,idigung der Rechte Oesterreichs gemeldet. In Karolinenthal haben sich die Schullehrer verpflichtet, von ihrem Gehalte mo natlich 1 Fl. für Kriegszwecke zurückzulassen und ver sprochen, Sammlungen an Geld, Berbandstücken und Charpie für die Bedürfnisse der Armee zu besorgen. Die großen Gutsbesitzer muntern die bei ihnen im Dienste stehenden Forstleute fortwährend auf, in da- freiwillige JägercorpS zu treten. Herr Veit zu Liboch sicherte ihnen außer der Resrrvirung ihre« Dienstpostens di« Vergü tung der Reisekosten und die Lieferung der vollständigen Equipirung und Jenen von ihnen, die sich besonder« au«- zeichnen würden, bei der Rückkehr die Dotirung mit 3 Metzen Feld zu. In Chrudim giebt eine Dilettanten gesellschaft Theatervorstellungen, deren Ertrag den Be dürfnissen de« Kriege« zugewendet werden soll. — Se. Ercellenz der Frldzeugmeister Graf Schlik ist hier an gelangt. — Nun bringen auch hiesige Journale die Nach richt, daß die Dotation der Prager Bankfiliale um 500,000 Fl. erhöht und dieselbe ermächtigt worden sei, auch Wechsel, die in Prag domicilirt sind, zu »Scompti- ren, wa« früher nicht der Fall war. Triest, 21. Mai. (Tr. Z.) Man versichert, daß bin nen kurzem die Dampfer der griechischen Gesell schaft «ine Verbindung zwischen Triest und den Häfen de« Orient« Herstellen werden. Eine« der ersten hiefigen Handel«häuser hat von der griechischen Regierung bereit heute mittelst telegraphischer Depesche den Auftrag erhal ten, 600 Tonnen Kohlen für die Dampfer zu kaufen. — Auch di» Universität Pavia ist für diese« Schul jahr geschlossen worden. Den Studireuden, die ihre Studien privatim fottsetzen, sind angnnessen« Erleichte- rungen zugestandea. Venedig. (Ostd. P.) Die venrtianischenZeitungen bi« auf die anttliche „Gazetta di Venezia" und bi« „Sferza" haben Ihr Erscheinen »erlagt. Di, Theater in Leaedig sind gesperrt «nd di« noch »ffnren spiel«» vor leeren Häusern Vergeblich sind alle Anstrengungen, ob- gl^ch sie hierin von drv, b«ispi«U»S schltthttn Wette, auf da« Wirksamst« »«teZkLtzt werden. Sündfluthlich» Re- gragtss« und schwer« Gewitter folg«« fich in kurzen Pausen. i >.
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