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Dresdner Journal : 13.11.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186111133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18611113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18611113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-11
- Tag1861-11-13
- Monat1861-11
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 13.11.1861
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M 2V5. t861 Mittwoch, Ven 13. November. Dres-nerAonrml. Deralltwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. Illstraknaaaahmr auswart-: k«. , 6ommi»iooitr äes vresäoer .tourual«; ,be»öitr<Ib»t: N. ttv»«-»; Alto»»: Nax«-i«»r»:ri L Vooi-r«; L«rU»: tl»«viv»>cke ttncbb-, tiure-u; Arsmsu: L. 8c»l.orr»; krLvIlNtrr «. H-: 4^not:it »cbe Lucblii»lllllu»^i Lol»: Avovk ?»»»: v. (28, ru« <te» boo» e»k»»»); kr-^: I». Lu»l.rc» » öuvbb»»<IIuu^. Herausgeber: Lvllixl. Lxpeüitio» äe» vreoäoor 1»llr»»I», Oresäs», bl»rieo«tr»»i« ttr. 7. Ädonarmeubspreisi: lUbrlivd: d 1'Utr. 10 k>xr. i» 8»c>tL»m. > Im '^jUbrl.: 1 „ 10 „ „ „ itritt kost- »uä lilvuLtlicb i» 0r»»ä»»: 15 I^xr. ( 81emp«Iru- LiorsI»« diumwer»: 1 bixr. 1 ,obl»x bi»ru. Zlnseratcapreisr: k^ir se» Ii»uw «i»«r x„p»It«»«» 2«lle: 1 ti^r. tt»t«r „Lio>se»»»<1t" äi» 2«U«: 2 Lrfchriaea: T'LeUck, mit X».»»Ll»<! äer So»» »ock keiirtt^«, Adeuä« kllr ä«» kolxelläe» 'tsx. Amtlicher Theil. Berichtigung. Da- Ministerium drS Innern hat Sich veranlaßt gesunden, den Redactionrn deS Nürnberger Korrespon denten und der Augsburger Allgemeinen Zeitung fol- - grndr Berichtigung zur Aufnahme in diese Blätter zu zusenden : In Nr. 313 der Augsburger Allgemeinen Zeitung be findet sich ein, nach der beigrfügten RedactionSbcmerkung au» dem Nürnberger Korrespondenten entlehnter, den Anzeiger sür die politische Polizei Deutschland» betreffen der Artikel, welcher dem unterzeichneten Ministerium Veranlassung gegeben hat, über die darin erzählten That- sachen nähere amtliche Erörterungen anzustellen. In Verfolg dieser Erörterungen hat sich herauSgestellt, daß aflle dort rrferirten Thatsachen insoweit sie da» unter zeichnete Ministerium und insbesondere das dort genannte Mitglied desselben betreffen, ohne Ausnahme erdichtet und unwahr find. Denn «S ist unwahr, daß der dort genannte Rang da- Manuskript zu dem fraglichen Buche an den Ge heimen Rath Körner allhirr gesendet, oder daß der letztere mit jenem Rang bei dieser oder bei einer andern Ge legenheit jemals mittelbar oder unmittelbar in Korre spondenz oder sonstiger Verbindung gestanden habe. Es ist ferner unwahr, daß der Geheime Rath Körner jemals Vorstand der Polizei in hiesiger Stadt gewesen sei und daS fragliche Manuskript angekauft habe oder habe ankaufcn lassen, inglcichen daß derselbe den bei der hiesigen Polizridirection angestellten Polizeirath Müller zur Vervollständigung oder sonstigen Bearbeitung und Herausgabe de» Rang'schen Manuskript» beauftragt habe. E» ist eben so^unwahr, daß da» unterzeichnete Mi nisterium seine Genehmigung zur Herausgabe de» frag lichen WerkeS gegeben habe. Es ist endlich unwahr, daß der Geheime Rath Körner da- letztere versendet, und daß derselbe späterhin noch Berichtigungen zu dem Werke habe nachtragen lassen. Der Geheime Rath Körner hat bei der Herausgabe und Veröffentlichung deS mchrgedachten Werkes, über haupt in Bezug auf dessen Erscheinen, in keiner Weise mitgewirkt. Der Polizrtrath Müller hat demselben einmal mitge- theilt, daß er, al- der damalige Redakteur de» Allge meinen Polizeianzeigers, von einem auswärtigen Beam ten ein Verzeichniß derjenigen Personen in den deutschen und außerdeutfche« Ländern empfangen habe, welche, wegen der in den Jahren 1848 und 1849 hier und da stattgefundenen revolutionären Bewegung, zur gericht lichen Untersuchung und Bestrafung gezogen worden seien, und daß er dasselbe genauer bearbeiten, und so dann auf seine Rechnung drucken lassen, jedoch nicht durch den Buchhandel im Publikum verbreiten, sondern lediglich an Polizeibehörden ablassen wolle. Darauf ist ihm aber vom Geheimen Rath Körner der Rath rrtheilt worden, von dem ganzen Unternehmen abzufthen, weil e» ihm, bei der, nach seiner Angabe, beabsichtigten Aus dehnung de» Werkes, gar nicht möglich sein würde, über die betreffenden Personen au» den verschiedenen Ländern sichere und actenmäßige Nachrichten zu erlangen. ES rst jedoch späterhin das Werk von dem Polizci- rathe Müller, ohne Nennung deS Verfassers, herauSgc- grben worden. Das unterzeichnete Ministerium sieht sich veranlaßt, diese amtliche Berichtigung hiermit zur öffentlichen Kennt- niß zu bringen. Dresden, am 12. November 1861. König!. Sächsisches Ministerium des Innern. Krhr. von Beust. F e uillet o u. Der Merkurdurchgang den 12. Nov. 1861. Bei Sonnenaufgang war der östliche Himmel völlig bedeckt, so daß eine Beobachtung der Sonnenschribe nicht gemacht werden konnte. Um 7 Uhr 40 Min. deckte rin dünner Wolkenschleier die Eonnenscheibe, aber eS wurde doch möglich, mit 54facher Vergrößerung daS Merkur scheibchen auf der Sonnenscheibe zu erblicken. Um 8 Uhr 25 Min. gelang die Vergleichung deS MerkurscheibchrnS mit den Sonnenflccken, von welchen zwei Gruppen sicht bar waren; beide im astronomischen Fernrohre fast genau nach den Vertiealflächen über Merkur (also südlich). Die dem Merkur zunächst stehende Gruppe enthielt drei größere Flecken mit Bramen, die andere einen großen Flecken und mehrere kleinere ebenfalls mit Bramen. So wohl Merkur al» auch die Sonnenflecken konnten durch Erdfernröhre mit 30facher und Ibfacher Vergrößerung sehr deutlich gesehen werden. Um 9 Uhr 45 Min. standen die Fleckengruppen und Merkur in nahebei gerader Linie. Nach 10 Uhr wurde der Himmel ziemlich klar, so daß Merkur selbst durch rin Erdfernrohr mit nur 5- bi- bfacher Vergrößerung al» schwarzer Punkt sichtbar ge worden sein muß. Zur Beobachtung de» Austritte» wendete ich 120fache Vergrößerung an, da sür 180- oder 270fache die Luft nicht hinreichend klar war. Der Sonnenrand wogte infolge der Ausgleichung der Tem peratur in den verschieden hohen Schichten der Atmo sphäre; daher erschienen sowohl der Rand der Sonne al» auch der Rand Merkur» nicht fest und scharf abgegrenzt, sonder« unruhig. Nach mittlerer Dresdner Zeit schlugen die Wellen de- Sonnrnrandes um 10 Uhr 15 Minuten 29 Sekunden zurrst an den Rand de» Merkur», e» be gann dir innere Berührung. Der Augenblick der äußern Berührung, welcher an und für sich schwierig mit abso- NichtamtLicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZeituagtschilU. (Oestcrreichische Zeitung. — Opi- nionc). Tagesgeschichte. Dresden: Tod Sr. Maj. deS Kö nig» von Portugal. — Wien: Spende der Kaiserin an di« Armee. — Graz: Wicdererscheinen der „Volks stimme." — Berlin: Die Majestäten nach Breslau. Abreise de» Fürsten von Hohenzollern. Die Verhält nisse der Provinz Posen. Preußische Depesche in der Flottenangelegenheit. — Thüringen: Conferenzcn über daS EinführungSgesetz zum Handelsgesetzbuch. — Hamburg: Gcwerbegesetzentwurf. — Paris: Jour nalisten Banket zu Ehren Ratazzi's. — Bern: Die intern CommisstonfürVille-la-grande.—R o m: Chiavone. London: Einschiffung für Mexico. Arbeitsstockung und Armennoth. Amerikanischer Kriegsdampfer. Schiff brüche. „Great - Eastern" - Generalversammlung. — Lissabon: Erkrankung des König». — Warschau: Rabbiner verhaftet. Physiognomie der Stadt. LüderS' Ernennung. Die Israeliten in Polen. Gewchrent- dcckung. — Vom Kriegsschauplatz in der Herzegowina. NewBork: Die Gefechte bei Leesburg, auf Santa- Rosa und vor dem Mississippi. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichtrn. (Budissin. Großenhain. Aus der Gegend von Saida). Statistik und »olkswirttzschaft. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. Börsen Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. BreSlau, Montag, 11. November, Nach«. Ihre Majestäten der König und die Königin sind mit hohem Gefolge soeben, 3 Uhr Nachmittags, hier eingetrosfrn und haben sich unter dem Geläute aller Glocken nach dem königlichen Schlöffe be geben. In den prachtvoll geschmückten Straßen wogte trotz des ungünstigen Wetters eine zahllose Mruschenmenge, die Ihre Majestäten mit nicht enden wollendem Jubel begrüßte. Hannover, Montag, 11. November. Die Be- theiligung an den Wahlen der Bürgervorsteber der Residenz war sehr groß. Es wurden gewählt fünf Liberale, vier Ministerielle. Der Wortführer der liberalen Partei, vr. Schläger, wurde wieder«»- wählt. Marseille, Montag, 11. November. Zn dem Proceffe über das Eigenthum an den neapolita nischen Fregatten, die während deS Kampfes zwi schen Neapel und Piemont hier lagen, ist die ge richtliche Entscheidung erfolgt. Dieselbe hat die Deduktion der Vertheidigunq gelten lassen nnd den sardinischen Consul mit seiner Klage auf Heran» gäbe abgewirsrn. Bern, Montag, 11. Novbr. Der Gesandte der schweizer Eidgenossenschaft in Paris, Herr Kern, hat von dem französischen Minister des Auswärtigen, Herrn Thouvenel, die Erklärung erhalten, laut Berichten des Generals Faucheur habe im Dappen- thal keine Grenzverletzung stattaefunden. Eine gleiche Erklärung ist feiten deS französischen Ge sandten in Bern, Marquis Turgot, an den Bun- deSrath ergangen mit dem Beifügen: Die von Frankreich getroffenen Maßregeln würden in Wirk samkeit bleiben, so lange die Situation es erheische. luter Genauigkeit zu bestimmen ist, wurde durch die heftige Luftwallung auf die Sekunde zu bestimmen un möglich. Merkur verschwand in den Wellen deS Sonnen rande» um 10 Uhr 17 Min. 40 Ecc. Merkur beschrieb genau den Weg über die Sonnenscheibe, wie derselbe in Nr. 263 des „Dr. Journ." graphisch angegeben worden ist. Die Beobachtung der Zeit des Austritte- trifft nahe bei mit der Berechnung nach Leverrier's Tafeln überein. vr. Adolph Drechsler. »*» Freiberg, 10. November. Am 6. d. M. wurde unsre musikalische Saison durch das erste Vocal- und Instrumental-Co ncert der Gesellschaft „Phönix" — welche deren im Laufe des Winter- sechs veranstal tet — eröffnet. Wir hörten in demselben Fräul. Laura Lessiak aus Leipzig, welche eine Arie aus „Scmcle" von Händel, eine andere aus Coppola's ,,l» paxra per rmore" sowie zwei Lieder vortrug, und lernten in ihr eine Sängerin kennen, welche mit einer überaus um fangreichen und au-giebigen Altstimme eine treffliche Schule und ausdrucksvollen Vortrag verbindet. Das zur Zeit noch führerlose Mustkchor spielte Ouvertüren von Beethoven und Weber und die erste Symphonie von Beethoven re. in recht anerkcnnenswerther Weise. Nach Vollendung der so lange entbehrten Eisenbahn dürfte e» leichter sein, musikalische Kräfte von Dresden und Leipzig für unsre Concerte zu gewinnen al» jetzt, wo viele Künst ler die zeitraubende und verhältnißmäßig beschwerliche Reise scheuen. * Die k. Porzellan- und Gefäßsammlung im japanischen Palais hat in diesem Jahre einige recht in teressante Bereicherungen erhalten. E» sind ihr nämlich im Laufe diese- Sommers von den Erben des Lord» Elphinstoue, frührrn Gouverneur- von Bombay, ein« Gleichwohl sei man franzöfischersritS zu Unter Handlungen bereit. Bon der polnischen Grenze, Montag, 11. November. Gestern Nacht wurden in War schau der Oberrabbiner Meisel, die Prediger Za strow und Kramstuck und der Vorsteher der jü dischen Gemeinde, Feinkind, verhaftet; der Grund ist nicht bekannt. Nack einer Depesche auS St. Petersburg soll Graf Wirlopolski vom Kaiser sehr woslwollrnd empfangen worden sein. (Vgl. unsre Warschauer Corresponvenz unter „Tagesgeschichte".) Aus Ottoschatz, in der kroatischen Militär grenze, wird vom Dienstag, 12. November, ge meldet, daß auch auf der ins kroatische vorsprin genden Nordwestspihe deS benachbarten Bosniens der Aufstand auSgebrochrn sei. ES soll dies näm lich am Sonntag in fünf Ortschaften der Nahie Ostroschatz (Ostrowah an der Unna nördlich von Bi- hatsch?), zum Bihatscher Kaimakamat gehörig, ge schehen sein. Dresden, 12. November. Die „Oesterreichische Zeitung" bespricht die neuesten Vorgänge in Rußland. „Rußland — sagt sie — ist von der Bewegung erfaßt worden oder viel mehr die Gewalten, welche lange unterirdisch fortarbei teten, streben an« Tageslicht, wollen Raum haben, wollen sich Luft machen. Man hat Rußland einen Riesen mit thönecnen Füßen genannt, wir müssen das Treffende de» Gleichnisses bezweifeln, aber daß eS im Innern des Rie- scnleibc» gähre und tobe, hat man zwar immer behaup tet, aber auch immer lächerlich gefunden... Alexander II. ist milde, ist wohlwollender als sein Vater, aber er im- ponirt den BewegungSclementen weniger. Die personi- ficirte Energie wurde von ihnen in Nikolaus gefürchtet; der weichere Charakter seines SohneS ermuthigt sie, sich vorzuwagen. Auf der granitncn Unterlage dieses harten Charakters stemmte sich der Adel und stemmte sich jedem populären Elemente entgegen. Jetzt hat der Adel seinen festen Stutzpunkt verloren, und der Landmann, ledig der Fesseln der Leibeigenschaft, sicht mit ganz andern Augen auf die mächtigen Herren hin, als zur Zeit, wo er ihnen gehörte mit Haut und Haar. Die Aushebung der Leib eigenschaft hat den Volksgeist in Fluß gebracht, und es ist auch die Fessel der geistig Gckacchleten morsch gewor den. Zu reden über die schwebende Frage mußte ge stattet werden, aber einmal zum Worte gekommen, sagte man auch über andere Ding« seine Meinung, um die man nicht gefragt wurde. Eine sociale Umgestaltung war vorgenommcn worden, aber diese läßt sich auf die Dauer nur durch entsprechende politische Einrichtungen regeln, diese müssen folgen. Die bisherigen patriarchalischen Ver hältnisse sind gelöst, die alten Abministrationsformen ent sprechen ebenfalls nicht mehr, eS bedarf neuer, die ge geben werden müssen. Rußland geht einer Reorgani sation enigcgen, und eS kann auf diesem Wege leicht von der Revolution überrascht werden. Die Lage ist jener ähnlich, in der Oesterreich sich nach der Zeit befand, da Kaiserin Marie Thcrcsie die Leibeigenschaft aufgehoben und Joseph II. das Urbarium gegeben hatte. Im Inter esse der civftisirten Welt wäre <S, daß in diesem gewal tigen Reiche ein Umgestaltungsproceß glücklich zu Ende gebracht wurde." Die Turiner „Opinionc" antwortet auf den ge stern nutgeth ilten Artikel des „Payo", welcher das Ca- binet Rica soll angriff. Sie schließt jede Solidarität zwischen der französischen Regierung und dem Pariser Blatte aus, wie auch zwischen diesem und Herrn-Nat- tazzi. Sie erklärt sodann, das „Payo" erhebe eine den Interessen der Allianz Frankreichs mit Italien wider streitende Polemik; es sei wahr, daß Herr Nattazzi nicht mit einer Mission von Seiten des Ministeriums beauf tragt worden sei; aber es wäre Nattazzi's unwürdig, zu unterstellen, daß cr sich eine außerconstitutionelle Mis- Anzahl indischer Thongefäße zugegangcn, welche der Letztere dem Museum bestimmt hatte. Dieselben scheinen zum Theil einer Privatsammlung dieses Herrn angehört zu haben, denn die noch an einigen Stücken befindlichen Zettel zeigen an, von wem er sie selbst geschenkt erhalten hatte. Diese Sammlung zerfällt in drei The,le, nämlich in ältere Thongefäßc im maurischen Style und in neuere gewöhnliche Geschirre, sowie in sogenannte axulojor («lad» ns pavnmeni) oder glasirte Fließe und Ziegel zu Mosaik-Fußböden und Fenstern. Leider waren aber auf dem Transport fast zwei Drittheilc dieser Gegenstände zerbrochen und mußten erst hier wieder rcstaur^rt und gekittet werden. Die erste Klasse, besonders aus bauchigen Flaschen mit trichterförmigen Hälsen bestehend, enthält höchst geschmackvoll stasfirtc Gesäße, thcilS in schwarz und Silber, schwarz und Gold, weiß und Gold, und roth und Gold und Silber, namentlich zeichnet sich eine große bauchige Wasserflasche in Braun mit schwarzen Arabesken durch ihre höchst merkwürdige Form auS. Auch zwei kleine Elcphanten, zu Salzfässern dienend, und ein merkwürdiges Gefäß, zu einer Wasserpfeife oder Nargilch bestimmt, dürften besondere Beachtung verdienen- Die zweite Klasse bietet eine groß: Anzahl Teller, Rechaud» und Flaschen mit grüner, brauner, auch blauer Glasur dar, doch sind hier die Formen weniger ungewöhnlich. Die zur Täfelung der Zimmer bestimmten, höchst genial au» einzelnen glaflrten Fließen in Braun, Giün, Blau und Wcrß zusammengesetzten Mosaiken endlich geben uns eine Idee von der Herrlichkeit, die vor der Belagerung von Delhi in dem Palaste deS großen Mogul» geherrscht haben mag, denn die meisten Gemächer desselben waren auf diese Art getäfelt. E» versteht sich von selbst, daß diese. Mosaiken ganz den Styl an sich tragen, den man heute noch in einzelner. Sälen der Alhambra bewundert. sion angemaßt habe. „Bei dem Hinscheiden deS Herrn v. Cavour — sagt die „Opinione" — bezeichnete ganz Italien Herrn v. Ricasoli für das Ministerium, da Herr Rattazzi die Politik des Herrn v. Cavour bekämpfte und die Majorität deS Parlaments gegen sich hatte; Herr Ri casoli ließ die Fortsetzung der Politik Cavour'« erwarten, da er sich für da» Recht Italiens auf Rom und Venetien erklärte; cr will das Einvernehmen mit Frankreich, und seine Politik stützt sich auf die französische Allianz. D i» „Pays" verwechselt Allianz mit Suprematie. Italien wird sich nicht Minister von dem Ausland« vorschrcibcn lassen. Zudem hat da» „PavS" am Tage, nachdem es seinen Artikel veröffentlicht hatte, erklärt, daß Italien auf Nom verzichten solle. Ein Minister, welcher solche Ideen theilen würde, wäre unmöglich in Italien." Tngesgeschichte. Dresden, 12. November. Unser hohes Königshau» ist durch die auf telegraphischem Wege über England ein gegangene Nachricht von dcm erfolgten Ableben Sr. aller treuesten Majestät des Königs Dom Pedro von Portugal in die tiefste Trauer versetzt worden. Wien, 11. November. AusVenedig, d.Novcmber, wird berichtet, daß Ihre Majestät die Kaiserin für die dastgcn Armen einen Betrag von 4000 Fl. grspendet hat. Graz, 9. November. Die „Vülksstrmme" ist wieder erschienen und bringt an ihrer Spitze folgende Mitthei lung: „Heute Abend (7 Uhr) ist der verantwortliche Redakteur Herr Karl Tänzer wieder auf freien Fuß ge setzt worden. Die „Volksstimmc" erscheint nun wieder ungehindert fort, und es wird Sorge der Redaktion sein, unsern geehrten Abonnenten in der Lektüre unsrer Zei tung keine weitern unfreiwilligen Pausen eintreten zu lassen." tt. Berlin, 11. November. Diesen Morgen sind die Majestäten nach Breslau abgereist. Aus dcm mit preußischen Fahneu dccorirtcn Bahnhofe hatten sich der Gcneralfeldmarschall v. Wrangel, der Stadt kommandant General v. Alvcnsleben und der Geheime Rath v. Winter alö Verwalter des Polizeipräsidium» eingefunden, um sich zu verabschieden. — Der Fürst von Hohenzollern ist gleichfalls diesen Morgen nach Düsseldorf abgeretst, von wo er sich direkt nach den hyöreSschen Inseln begiebt, um erst im Mai k. I. hierher zurückzukehren. Der Fürst wird dann in seine Functionen als Ministerpräsident wieder eintreten. Bis dahin werden diese durch den Staatsminister v. Auers wald versehen; derselbe wird dem Ministerrath prä- Adiren und in den Kammern das Wort für das Ge- sammtministerium führen. Dem Fürste« werden Über die laufenden Geschäfte dauernd Berichte zugesendet. Da daS ganze Verhäitniß lediglich als eine Beurlaubung an gesehen wird, so wird wegen des Arrangements der Stell vertretung kein besonderer Erlaß publicirt werben. — Dem Vernehmen nach hat sich die Regierung in der letz ten Zeit wieder mit den Verhältnissen in der Pro vinz Posen eingehend beschäftigt. Die einzcgangencn Berichte lassen keiner Besorgniß vor Extravaganzen der polnischen Bevölkerung Raum; die Neigung zu solchen scheint sich vielmehr auf eine kleine Anzahl Uebcrspann- tcr zu beschränken- Nichtsdestoweniger sind Anordnungen getroffen, jede Ruhestörung rm Keime zu erdrücken. Die Zahl der polnischen Mitglieder des Abgeordnetenhauses dürfte übrigens geringer sein, als in frühern Jahren, da die Deutschen znfammenzuhalten und auf keinen Kom promiß zu Gunsten der Polen einzugehen entschlossen sind. Von den Cenlralcomit's der liberalen Fraktionen sind von hier aus in dcn letzten Tagen Flugblätter in gleichem Sinne in die Provinz Posen gesandt worden. — Die preußische Dcpeschc, welche auf die han noversche Proposition in Betreff der Flotten an gele gen h eit untcrm 25. Oktober abgcgangcn ist, wird von der „Elb-Ztg." mitgetheilt. Es heißt darin: „Es hat uns zu aufrichtiger Genugthuung gereicht, ausdrr- seiben entnehmen zu können, wie die k. bannov Regierung sich der von uns von Anfang an vertretenen Auffassung genähert bat. Außer diesem reichen Geschenk ist aber noch ein zweites hervorzuhcben, welches dem k. Cabinet vor wenigen Tagen von Paris aus zugegangen ist. Es hat nämlich ein gewisser Herr Brianchon (pari«, ru<- konelon ölo. 7) unS einige Proben seiner, von der kaiserlich französischen Regierung patenttrten Erfindung, Porzellane mit Glasur nach Art der Muscheln und Edelsteine herzustellen, sogenannte l'oreolainp« iri«e<-«, zugesendct. Es bestehen diese in einer Vase, einer Muschel (naturgetreue Nachbildung der Flügel- schncckenmuschel) und zwei Tassen, von denen die eine gelbbraun, die andere blaugrün staffirt ist. Man sagt nicht zu viel, wenn man diese vier Gegenstände zu dem Schönsten rechnet, was in neuerer Zeit im Gebiete der Porzellandccoration geleistet worden ist, und dürfte sich mit Ausnahme unsrer altbcrühmten Meißner Fabrik Wohl kaum eine andere in Europa (natürlich Sövics ausge nommen) im Stande fühlen, Derartiges und zwar um so billigen Preis zu leisten. * Versuche, eine Photographie de» Meeres grundes unter dcm Wasser aufzunehmeu, sind in Eng land mit gutem Erfolg angestellt worden. Ein wasser dichter photographischer Apparat, mit einer reckt empfind lichen Platte versehen, wurde inS Mccr getaucht und in einer Distanz von etwa 30 Fuß vom Meeresgründe in der geetgnetcn Stellung ruhig gehalten. De: Deckel des Apparates konnte von oben auS mittelst einer Schnur verschoben werden. Wegen dcr schwachen Beleuchtung in dcr Tiefe mußte der Exposition eine Dauer von etwa zehn Minuten gegeben werden. DaS Bild gelang in dessen ganz gut und zeigte in dics.m Falle einen steinigen Grund. * In München begannen die großen Abonnemcnt- concerte unter Lachner'S Leitung im Odronsaale mit dem, 1774 componirten Oratorium von Havdn: „Dir Rück kehr de» Tobias". Der Kunstsinn Münchens zeigtezsich
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