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Dresdner Journal : 02.03.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186203020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18620302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18620302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1862
- Monat1862-03
- Tag1862-03-02
- Monat1862-03
- Jahr1862
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- Dresdner Journal : 02.03.1862
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Ildo««r»rnt»Prrist: I»brll-b: b 'rdlr. 10 i» 1 Iw Lnitmül« 1 „ 10 „ ,. „ stritt l^<»>t ickon.tliek in vr-a«! IS Kxr. l 8t»mp«Iru- ZLiiUttilo« bluoii»vn>: 1 kkssr. I- »ebl»^ t>io»n. »nstratenpreift: ktir ü«o R»Lm »in«r 2«ile: 1 bl^r. Votvr „Liox«»»n<lt" cli« 2«ll«: 2 dl^r. «rfchetnr«: Ti^Ilcb, mit Xn»n»kme 6«r 8onn- nnä ^elerOx«, Xb«n<ts lür <I«n ko>ff«»6«o 1»ss. DresdnerIoumal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. »iseratruannahme a»,wSrt«: ff itMU k«. , L»mmi»»i<roiti- äe» Or«»cti»«r , «dro仫IK,t: tt ttv»x»»; Llt»»»: L Vaai.«,; O»u»iv»'»vl>t> Uuuk^., Nure»Ui >r«w«o: L. krTLkNur ». n.: Lul:tlk»n«iluiäx; Ltil»: Xvui.^ OLorntti»; k«i»: v. (28, rue ä«» bon» eok»os); k». 8uokb»oäluox. qrrlutrgedrr: Ilöui^I. Lrp»6itioo <i«> Dreiäoee ^ooro»I», vrsisea, blr. 7. Amtlicher Thril. Bulletin. Das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Pri li ess in Sidonie hat sich seit gestern nicht wesentlich verändert. Die Unruhe ist verringert. Dresden, den 1. März 1862. vr. Walther. Vr. Caru- imu Bekanntmachung. Bei dem König!. Preußischen Salzwerke Staßfurt werden gegenwärtig folgende Abraumsalze: I. Ausgehaltenes Kalisalz, II. Gewöhnliches Kalisalz, welches sich von dem ersteren durch einen geringeren Gehalt an Chlor kalium und einen ^stärkeren Gehalt an schwefel saurer Magnesia und Chlornatrium unterscheidet und Ul. Kaliarmes Abraumsalz, welches hauptsächlich aus Chlornatrium besteht, zugleich aber Bestandtheile von Chlormagnesium, schwefelsaurer Magnesia und Chlorkalium enthält, und zwar der Centner in Stücken in gemahlenem Zustande für für der ersten Sorte 8 Sgr. 6 Spf., 9 Sgr. 2 Spf. der zweiten Sorte 7 - — - 7 - 8 - der dritten Sorte 4 - 6 - 5 - 2 - abgegeben. Um denjenigen, welche diese Salze zur Düngung oder zu gewerblichen Zwecken zu verwenden wünschen, den Bezug zu erleichtern, sind die Salzverwaltereien an gewiesen worden, Bestellungen auf dergleichen Salze anzunehmrn und gegen praonumc-ranäo zu leistende Er legung deS obgedachten Anschaffungspreises, der Trans portkosten und einer Provision von fünf Pfennigen pro Centner auszuführen. Bestellungen auf kleinere Quantitäten als achtzig Centner können jedoch nur unter der Voraussetzung aus geführt werden, daß von dem Besteller genau bezeichnete Säcke zur Verladung des Salzes geliefert werden. Dresden, den 21. Februar 1862. Finanz-Ministerium. von Ariesrn. Zenker. Bekanntmachung. Die Aufnahmeprüfung der angemeldeten, oder bis Ende de» Monat» März anzumeldenden Aspiranten für das Cadetten-Corps soll in diesem Jahre den 27. April früh 8 Uhr beginnen. Hinsichtlich der, bei der Anmeldung beizubringcnden Atteste und der übrigen zu erfüllenden Bedingungen, wird auf den von der hiesigen Höcknerschen Buchhand lung zu beziehenden Auszug aus dem Regulative vom Jahre 1859 hiermit verwiesen. Dresden, am 21. Januar 1862. Kriegs-Ministerium, v. Rabenhorst. Bekanntmachung, die Auslassung königl.sächs.Staatepapiere betreffend. Die fernerweite öffentliche Ausloosung der planmäßig für den 1. October 1862 zur Zahlung ausgesetzten Zprocentigen landschaftlichen Obligationen vom Jahre 1830, 4procentigen Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1847 und 3procentigen Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1855, sowie der den 1. Juli 1862 zahlbar werdenden 4procentigen sächsisch-schlesischen Eisenbahnactien soll den 17. März diese- Jahre- und folgende Tage, von Vormittags 10 Uhr an, im hiesigen Landhause stattfinden. Die Auszahlung der besage der Ziehungslisten vom 16. und beziehentlich 17. September 1861 im Termine Feuilleton. Dre-den. Die zweite und letzte musikalische Soiree der Herren Jaell und Laub fand gestern den 28. Februar im Saale des „Hotel de Sare" statt. DaS Programm, an Goethe's Wort: „Wer Vieles bringt, wird Manchem Etwas bringen" erinnernd, ent hielt in bunter Mischung Compositionen von Mendels sohn, Beethoven, Bach, Paganini, Händel, Schumann, Jaell und Ernst. An größer» Piecen, welche eine musi kalische Sammlung begünstigten, waren dabei: Mendels- sohn's 6-moll-Trio, unter schätzbarer Mitwirkung des Herrn Kammrrmusikus Grüyma cher, und Schumann's X-moll Sonate. Das erstere Tonwerk wurde im Wesent lichen mit guter Wirkung wiedergegeben, namentlich im ersten, zweiten und vierten Stücke. DaS Scherzo, ohne hin sehr belebt durch reichste Figuration, entbehrte einiger maßen der Ruhe und konstanten Bewegung. Uebrigens zeigte Herr Jaell die ausgesprochene Neigung, fast jedes mal die Schlüsse der Allegrosätze in unmotivirter Weise durck Tempobeschleunigung zu äußerlich wirksamerm Auslauf zu bringen. Die Ausführung der Schnmann'- schrn Violinsonate war vorwiegend in den ersten beiden Sätzen lobenswerth. Das Finale dagegen wurde zu eilig genommen, wenigstens in den Haupttheilen, wo durch e» an charakteristischem Gepräge einbüßte. Es erhielt überall da, wo die springende Sechzehntheilfigur auftritt, einen mehr spielenden, scherzartigen Ausdruck, während doch unverkennbar ist, daß der Eomponist eine launenhaft gereizte und heftig auffahrende, unwirsche Stimmung hat auSsprrchen wollen. Die gehaltenere Bewegung der Mittel sätze auf das ganze Stück übertragen, wäre dem Letzter» sehr zu Statten gekommen. Sonllhin ist nur einfach zu bestätigen, wa» über die ungewöhnlich« virtuose Leistungsfähigkeit sowie über die Michaelis 1861 ausgeloosten, am 1. April diese-Jahre» fälligen Kapitalien der 3A>. landschaftlichen Obligationen v. I. 1830, - 4^. Staatsschuldenkassenscheine v. I. 1847 und - 3A». - - - - - - 1855 ingleichen der mit dem Buchstaben k. bezeichneten, in der Be kanntmachung vom 2. September vor. Jahres ange gebenen auf 44 Thaler lautenden unzinsbaren Kam merkreditkaffenschrine, nicht minder der am 1. April d. I. fälligen Zinsen von vorstehend gedachten landschaftlichen Obligationen und Staatsschuldenkassenscheine» beginnt ebenfalls bereits am 17. März d. I. und es können von diesem Tage an die zahlbaren Kapi talien und Zinsen, gegen Rückgabe der betreffenden Scheine und Zinscoupons, bei der hiesigen GtaatSschul- denkasse sowohl, als auch bei dem Hauplsteueramte zu Leipzig in Empfang genommen werden. Endlich wird noch bekannt gemacht, daß von den unzinsbaren mit lil. k. bezeichneten Kammcrkreditkassen- scheinen Nr. 6078, 6719, 7077 und 7106 » 44 Thlr. —- —- für den Termin 1. October 1862 zur Zahlung ausge setzt sind. Dresden, den 1. März 1862. Der Landtags-Ausschuß zu Verwaltung der Staatsschulden. Pfotenhauer. Dre-den, 27. Februar. Se. Königliche Majestät haben dem Bergmaurer Christian Friedrich Preiß in Neustädte! bei Schneeberg die zum Albrechtorden ge hörige Medaille in Silber zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. lleberficht. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (New-Yorker Handclszeitung.) Tage-grschichtr. Wien: Eine Adresse aus Triest an den Staatrminister. Militärische Ehren für die Ge mahlinnen der Botschafter. Derfassungsfeier. Betrug bei der Nationalbank. — Reichcnberg: Von der evangelischen Gemeinde. —- Neusohl: Präventiv- censur. — Triest: Der Redacteur des „Tempo".— Berlin: Ausschußberathungen. — Kassel: Berich tigungen. — Schwerin: Großherzogin Auguste er krankt. — Frankfurt: Vom Bunde. Das bevor stehende Schützenfest. Vermischtes. Paris: Depeschen aus Cochinchina. Verwarnung der „Opinion Nationale". Aus dem Senate. Rönan's Vorlesungen. Vermischtes. — Turin: Die Ver öffentlichung der Briefe Cavour's. Aus dem Neapo litanischen. — Madrid: Die Regulirung der passi ven Schuld. — London: Prinz Alfred zurück. Militärbudget. Aus dem Parlamente. — Stock holm: Keine Revision des Unionsvertrags. — St. Petersburg: Feuersbrunst. — Warschau: Tages bericht. — Konstantinopel: Neueste Nachrichten. — Buenos-AyreS: Nachrichten aus Montevideo. Ernennungen u. Versetzungen rc. Dre-dnrr Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 28. Februar, Abenl-. Wie versichert wird, wäre die Antwort de- Grafen Rech- berg auf die letzte preußische Note bereit- ad- gegangen. Castelnuovo, Freitag, 28. Februar Heute hat ,n Jgalo eine Zusammenkunft Omer Pascha- künstlerische Richtung der Herren Laub und Jaell bereits bei deren erstem Conccrte an dieser Stelle ausgesprochen wurde. Von den Solovorträgcn des Herrn Jaell be haupteten für das musikalisch künstlerische Interesse die meiste Anziehungskraft Händel's Variationen. Seine eignen Compositionen huldigen ausschließlich dem piani- stisch virtuosen Effect. Herrn Laub's rapide und brillante Technik trat besonders günstig in Paganini's Caprice und in Ernst's Othellophantasie hervor. Namentlich das eben genannt, Stück zeigte seine hervorstechende Be fähigung für eine kecke, bravourmäßige und energische, wenn auch nicht durchweg im höchsten Sinne technisch vollendete Ueberwindung gehäufter Schwierigkeiten. Die Ausführung des Präludiums von Bach für Violine solo stand dagegen zurück. Ich meine nicht den Um stand, daß dem Künstler das Gedächtniß versagte — dies kann Jedem begegnen, der ohne Noten spielt —; die ganze Leistung war weder vollkommen abgerundet noch beherrscht, und entbehrte sogar in einzelnen Momenten jener technischen Sicherheit, welche angesichts der in die sem Falle zu stellenden Anforderungen stillschweigend vorausgesetzt werden muß. —lc— Au- dem zoologischen Garten. -f Gärten charakterisier« Nationen wie ganze Zeiten. Die säubern Gärtchen der Holländer mit ihren niedlichen Spielereien und ihrer kostbaren Blumenzucht zeigten ehe mals den Häuslichkeit-- und Bequemlichkeitsinn eines reichen Handelsvolkes, während die Gärten der Orientalen meist nur Faulheit und Sinnlichkeit predigen. Und wie die Gärten im altfranzösiscken Style nur ein Wieder klang der Unnatur de» Zeitalters Ludwig's XIV. sind, so spiegelt der englische Park die Sehnsucht und das Streben nach unbedingter Natürlichkeit wieder, welches mit Vnkalovich statkgefunden. Der Serdar bat de« Letzter« al- Ultimatum deu Naog eine- tür kischen General- und eine Pension gegen die Un terwerfung der Tuttorina angeboten und im Falle der Ablehnung aitt sofortigem Beginn der Ope rationen gedroht. Pari-, Freitag, 28. Februar. Abend-. Im gesetzgebenden Körper ist der Commisfion-bericht über den Gesetzentwurf wegen der Dotation drs Grneral- Montauban (als Graf v. Palikao) ein gegangen. Die Commission beantragt darin schließ lich einstimmig die Ablehnung der Vorlage. Vie Brüsseler „Jndöpendance beige'' will wis sen, der französische Minister de- Au-wLrtiaen, Herr Thouvenrl, habe in Beantwortung der Re klamationen de- österreichischen Gesandten, Für sten Metternich, wegen der Rede de- Prinzen Na poleon im Senate jede Verantwortlichkeit der Re gierung dafür abgelehnt und versprochen, die erste sich bietende Gelegenheit zu ergreifen, um öffent lich die zwischen Oesterreich und Frankreich be stehenden vortrefflichen Beziehungen darzuthun. London, Freitag, 28. Februar, Nacht-. In der heutigen Sitzung de- OberhanseS sagte Lord Russell, die Regierung habe vom französischen Ge sandten und ankern Vertretern von Seemächten Mittheilungrn erhalten, worin gefragt worden sei, welchen Gang England betreff- der Häfen der vordamerikanlschrn Südstaaten rinhalten «erde. Zur Antwort habe er auf seine Depesche an Lord Lyon- verwiesen. Der amerikanische Staat-seere- tär Seward habe diesen benachrichtigt, daß die Ver senkungen in den Häfen nicht fortgesetzt werden würden. Ferner habe er (Lord Russell) eine Mittheilung in Betreff der Proklamation in Neapel (vergl. unter Tagcsgeschichte) erhalten. Diese sei ohne Ge nehmigung der Regierung publicirt worden, die Befehl gegeben bade, sie zurüekzuzleben und zu unterdrücken. Baron Ricaloli habe bestätigt, daß «- nöthig sei, strengere Maßregeln gegen da- Bri- gantiwesen in mehrer« Distrikten zu ergreifen. Nichtsdestoweniger sei Befehl gegeben, sie mit Menschlichkeit au«;uführen. Bon der pol n i scheu Gren ze, Freitag, 28. Februar. Gestern war zum Andenken an die vor einem Jahre gefallenen Polen in sämmtlichrn Kirchen Warschau- ein großer Andrang Die Gymnasiasten hatten bereits um 10 Uhr Vormit tag- die Erlaubniß erhalten, die Klaffen verlassen zu dürfen. Zahlreiche Patrouillen durchstreiften die Stadt Die Ruhe ist nirgend- gestört worden. (Vgl.' umstehend unsere Warschauer Korrespondenz.) Konstantinopel, Freitag, 28. Februar. Au- Griechenland wird gemeldet: Eine Bewegung in Tripolitza ist vollständig unterdrückt; die Be hörden find wieder eingesetzt, und e- herrscht voll ständige Ruhe im ganzen Peloponne- In einem Scharmützel, welche- am 20. Februar vor Nauplia stattfand, wurden die Rebcllen mit vielem Verluste znrückgeworfen Die Regierung ist bestrebt, die Ordnung mit möglichst geringen Opfern herzustellen. Au- Veracruz find Nachrichten vom 29. Jan. ringrtroffen. Hiernach ist Miramon bri seiner Ankunft in Veracruz auf Befehl de- Commodore Dunlop verhaftet worden. Man wollte ihm nicht gestatten, in Mexico an- Land zu gehen. Die Commissare der Verbündeten find von der Haupt stadt Mexico zurück. Der Präsident Juarez hat sie mit großer Achtung empfangen und versucht, Verhandlungen aus Grund der Bedingung anzu knüpfen, daß sich die Verbündeten wieder ein- zchifften und nur 2000 Mann zu ihrer Sicherheit surückließen. Er bat ferner zugegeben, daß die in der letzten Hälft« des vorigen Jahrhunderts Europa in Wissenschaft, Kunst und allen Geistesregungen durch zitterte. Wenn in hundert Jahren ein Culturhistoriker das Leben und Treiben unsers Jahrhunderts und speciell des letzten Jahrzkhends schildern will, so wird er als eine eigenthümliche Erscheinung hcrvorhcben, daß in dieser Zeit gerade in dem civilisirtcsten Theile von Europa, in Deutschland, England und Frankreich, eine große Stadt nach der ankern sich bemüht habe, zoolo gische Gärten anzulcgen, d. h. Institute herzustellen, wo die lebendige, beseelte Natur in ihren wahren Formen, in ihren Bewegungen und Beziehungen zur Außenwelt sich darstellt. Die Anlegung zoologischer Gärten ist als eine Aeußcrung jenes allgemeinen Triebes nach naturwissen schaftlicher Bildung zu betrachten, der unsre Zeit und insbesondere die letzten zwei Jahrzehnde so heilsam durchzieht. Dabei war es zunächst wohl auch nur der selbe Drang, der jedes Kind hinauszieht aus dumpfer Stubenhaft, aus dem Gewühle der Straßen — hinaus nach Wald und Feld, nach Pflanze und Thier, der auch den Großstädter trieb, zoologische Gärten anzulegen. Der Holländer, dessen Heimath die Geburtsstätte der zoolo gischen Gärten ist, hat ein sehr bezeichnendes Wort für den Nutzen der zoologischen Gärten; er sagt: sie dienen „zur nützlichen Ausspannung", d. h. sie verbinden das Nützliche mit dem Angenehmen, sie bieten Zerstreuung von deS Tages Last und Mghe und zugleich Belehrung. Für die monotone, geisttödtende Arbeit, welche Tausende von Menschen den ganzen Tag in der Werkstatt, den Comptoirs, Düreaur, und wie alle die Laboratorien der Culturfabrik heißen, fesselt, giebt eS kein wirksameres Gegengift, als den lebendigen, ewig frischen Quell der Natur. Der blose Garten aber mit seinem vegetativen Leben, das Pflanzen- und Blumenleben mit der Ruhe mexikanische Negierung ihre» Verbindlichkeiten ge gen die Fre»d«a nicht nachgrkommen sei, und ficb bereit gezeigt, weitere Garantien zu geben. M,t den rückkebreudeu Commiffareu der Verbündeten find Bevollmächtigte von Juarez augrkommen. E- bat kein Stampf stattgefunden. Die Streit macht der Alliirtru rüstet sich, in- Innere vorzu rücken, wenn ihre Forderungen verworfen würden. Dre-den, 1. März. Ueber die finanzielle Lage der Union ver öffentlicht die „New-Uorker Handels-Zeitung" vom 1. Februar folgenden Artikel: „Die Finanzfrage befindet sich noch in demselben traurigen Stadium wie vor 8 Tagen; nicht nur ist kein Schritt zu ihrer Lö sung grthan, vielmehr wird diese durch die täglich neu auftauchenden und eben so schnell wieder verworfenen Pläne immer schwieriger. Wir wollen unsre Leser mit der Production der unzähligen officiösen und andern Zeitungsartikel oder der verschiedenen Bills und Petitio nen für und gegen die Papiergeldemission nicht verwir ren, sie würden sonst mit uns ausrusen: „Mir wird von Alledem so dumm, als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum". Gegen den geradesten und kürzesten, sicker zum Ziele führenden Weg scheint der Kongreß eine nickt zu überkommende Antipathie zu haben. Es ist crmit telt, daß sich mit Leichtigkeit 250 bis 275 Mill. Doll, per Jahr mittelst Steuern aufbringen lassen, durch deren Decretirung allein selbst der ausgedehntesten Emission von Papiergeld oder zinstragender Schuldscheine eine solche Basis verliehen; aber gerade die Steuer ist's, vor welcher die Herren im Kongreß wie vor einem Teufel zurückschrecken. Vom Finanzminister hört man in jüng ster Zeit gar nichts mehr; er scheint sich das Drängen der Regicrungsgläubiger, welche die Zahlung von mehr als 100 Mill. Doll überfälliger Schulden laut fordern, eben so wenig zu Herzen zu nehmen, wie die Rüge des Repräsentantenhauses, durch welche nachgewiesen ist, daß er seinen Etat von 1862/63 um die Bagatelle von 300 Mill. Doll, zu niedrig angeseht hat. Ein wahres Wun der ists, daß die Regierungsmaschine nicht schon zum Stillstand gekommen, und die langsam und mangelhaft bezahlte Armee noch nicht aufgelöst ist; denn nackdcm über die früher genehmigte Emission von 50 Mill. Doll, verfügt und der Rest des Erlöses der letzt emittirten 50 Millionen 6^, Schuldscheine eingesordrrt und verausgabt ward, ist selbst kein Papiergeld mehr im Sckatz. Die Perspective einer öffentlichen Schuld von 1200 Millio nen, welche der Abgeordnete Spaulding in einem uni fassenden Bericht eröffnet, würde durchaus nichts Er schreckendes haben, wenn nur erst Aussicht vorhanden wäre, diese Schuld zu contrahiren, aber dafür werden die Chancen mit jedem Tage schwächer; durch das Ver sprechen, die Zinsen stets in baar zu zahlen, auf welches mehrere Anträge hinauslaufen, wird man kein Geld her beiziehen, denn ohne zweckmäßige Fürsorge wird man die Zinsen eben so wenig baar bezahlen können, wie das Capital. Mit der Kriegführung geht es nicht besser, wie mit den Finanzen, und wenn nicht bald in beide ein besserer Geist fährt, so müssen wir, wie das die aller neuesten Berichte aus Europa auch bereits andeuten, auf eine Intervention Englands und Frankreichs zu Gun sten des Südens vorbereitet sein. Vielleicht begnügt man sich einstweilen, unsrer Regierung einen Termin zur Unterdrückung der Revolution und Oeffnung der süd lichen Häfen zu stellen. Das würde freilich unsre Ad ministration zu den kräftigsten Maßregeln anseuern, andererseits aber auch die Rebellen zum verzweifelten Widerstande veranlassen. Unsre Aufgabe ist's, die in finanziellen Kreisen herrschende Stimmung treu zu schil dern, und unter normalen Verhältnissen wird uns die Erledigung dieser Pflicht nicht schwer; jetzt aber stoßen wir auf ein solches Chaos von Ansichten über Gegen wart und Zukunft, daß selbst ein Resumö derselben die possirlickste Musterkarte bilden würde, und bis die bren nende Frage gelöst ist, müssen wir uns jener Pflicht überheben." seiner mehr weiblichen Psyche genügte unserm Jahrhun dert nicht mehr, es zog die Thierschönheit in sein Garten leben, die Thierschönheit mit ihrer mehr männlichen Natur, ihre? größern Activität, die sich in der natur gemäßen Lebensthätigkeit, in der freien Bewegung und dem Ausdrucke der Individualität zeigt. So reizend die Blume auch sein mag, der Blick des Thiercs hat die Gewalt und Innigkeit des Ausdrucks voraus. Auf das müde Auge des Menschen, das den ganzen Tag den monotonen Gang einer Maschine, das Schleichen des Zeigers an der Uhr gesehen, wirken die eleganten, clasti schen, mannichfaltigen und doch zweckentsprechenden Be wegungen des Thieres so erfrischend, so belebend wie der Thau auf die schmachtende Flur. Sieht mancher Städter dock Jahr aus Jahr ein kein lebendes Thier sonst, als abgetriebene Gaule und schmuzige Straßen köter, und weiß kaum, was Thiere sind, wobei man sich weiter nicht zu wundern braucht, daß sic Das nicht wissen, da Tausende von Menschen nicht einmal wissen, was Menschen sind. Ja verwirrt die Frage: „Was ist ein Thier?" doch selbst den Philosophen noch: tappt ja selbst der Forscher bei der Grenzregulirung des Thicr- reichs noch im Dunkeln. — Den Unterschied zwisckcn der Organisation der Thiere und Pflanzen hat bisher noch Niemand so kritisch genau angeben können, daß mit Entschiedenheit zu sagen wäre, Das und DaS ge hört ausschließlich der Thierwelt an. So sagt Voigt in seinen zoologischen Briefen: „Der Forscher, welcher sich namentlich mit den nieder« Pflanzen- und Thierklassen beschäftigt hat, wird gestehen müssen, daß es kaum mög lich sei, die Grenze zwischen Thier und Pflanze mit Sicherheit zu legen. Ein Merkmal nach dem andern verschwindet, je tiefer man in die einfachsten Formen deS Thier- und Pflanzenreiches hinabsteigt; was uns kaum noch einen sichern Halt gewährte, muß im nächsten
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