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Dresdner Journal : 16.08.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186208164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18620816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18620816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1862
- Monat1862-08
- Tag1862-08-16
- Monat1862-08
- Jahr1862
- Titel
- Dresdner Journal : 16.08.1862
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Sein« Majestät der ktnjg fiud Hestern Lhand 'L6 Uhr von Hummelshain hier «ingrtroffen und haben Sich nach Pillnitz begeben. Bekamit««ch»«si. Aussige der nach § -4. der Advokatenordnung vom 3. Jnnt 1S5fi vorgrnommenen und ordnungSmLßig be fundenen EtzgänzungSwahl befiehl die Advokatenkammer zu Dresden vom 1- Jnli dieses Jahre« an auf die Dauer von zwei Jahren au« folgenden Advokaten al« Mitgliedern: Herrn Ftnanzprvkurator Moritz Aenker in Dresden, Vorstand, Herr« Finanzprokuratur Karl Juliu« Küttnrr da selbst, Stellvertreter de« Borstand«, i' Herrn Rudolph Juliu» Kohlschütter daselbst, Se kretär, Herrn ginanzprokurator Gustav Moritz Hallbauer in Meißen, Stellvertreter de« Sekretär«, Herrn Finanzprvkurator Ferdinand Adolf Opitz in Dresden, Herrn Amandus August HSffnrr in Nossen, Herr« Birtor Wetzel in Dresden, und aus folgenden Advokaten al« Stellvertretern: Herrn Hermann Adolf Klinger in Dresden, Herrn Rudolf Eise« stuck daselbst, Herrn Steuerprokuratvr Eduard Florens Fleck daselbst, Herrn Karl Emil Heim in Freiberg, Herr« FinanzprokuratorJuliu» Hermann Beschorner in Dresden, Herrn Julius Pöschmann in Pirna, Herrn Ur. Wilhelm Michael Gchaffrath in Dresden, vretve«, den 2. August I8«r. Ministerium der Justiz. vr. ». Behr. Rosenberg. - - NichtmnMcher TM. Uekersicht. TrUgratzhtscke Rachrichte«. Aeit»«ßtscha». (Allgemeine Preußische Zeitung. — Jta- . lieuische Blätter.) Taaesaeschichte. Wien: Vorbereitung zum festlichen Empfppge der Kaiserin. Auflösung des MtUtärfuhr- wrsearvipS — Jnnrbru«: TrauergvtteSdtenst in Brrundüchet. — Verona: Truppenbewegungen jen seits d«S Po. — Berlin: Commission-berathung über den Militärrtat. Ein Prinz geboren. ZeitungSconfiS- cation. — Königsberg: ZeitungsconfiScation. — Vom Rhein: Die kirchliche Verfassungsfragr. — Wiesbaden: Kammcrvrrhandlungen. — Gera: Durchreise Er. Majestät des Königs von Sachsen. — Altenburg: Tagesbericht. Paris: Römisches Rundschreiben an die Katholiken des Orients. Autrittsaudienz des neuen spanischen Gesandten. Vermischte«. — Brüssel: Der Handels vertrag mit England genehmigt. Turin: Eisen- bahnconcrssion. Auflehnung der Ungarn im Fort von Carmine. Vermischtes. — Neapel: Garibaldi und die Maßregeln gegen ihn. Ein Postschifs von einem französischen Kreuzer augehalten worden. — Flensburg: Gesangverein geschlossen. — Libau: Heimkehr des Kaiserpaarrs. — Warschau: Jahres tag der Vereinigung mit Lithauen. — Athen: Ver größerungshoffnungen. — Konstantinopel: Ser bische Conferrnz. — Ostindien u. China: Neueste Post. Uruenuuune« «,b Versetz»«!«». fPretheeen Provtn^aluachrichte«. (Leipzig. Roßwein. Eibenstock.) Gi*tes««hte». AeuilletoL. La» MLrtvrerth«» der eva«ßettsch-lath«rischea Slmnakeu. (Von läe. td. I. A Kmbis.) (Schluß aus Nr. 187.) Diel könnte auch durch gute deutsche Schriften thro- kogischen und pädagogischen Inhalts unter den slowa kischen Geistlichen und Lehrern, die ja durchgängig die deutsche Sprache verstehen, gewirkt werden. Der Herr Kirchenrath vr. Langbein in Dresden und der Herr Pastor Or. Ühlfeld in Leipzig werden die Liebesgaben, in Geld oder guten Büchern bestehend, in Empfang nehmen und an vr. Hurban nach Ungarn befördern. Der evangelisch-lutherische Slowak im Gegensätze von dem Magyaren macht sich hohe Begriffe von dem evan gelischen Deutschland, denn seine tüchtigsten und treuesten Pfarrer und Lehrer sind seit der Reformation bi» auf heut« auf den deutschen Universitäten gebildet worden. Wir sagen nicht zu viel, wenn wir behaupten, daß der Slowak da» evangelische Deutschland für sein geistliche» Palästina hält. Da» Volk nun, welche» der Herr der Kirch« solch' eine» schweren kreuze» um de» Bekenntnisses seine» heiligen Namen» willen gewürdigt hat, wird sich hoffentlich auch immer mehr einer wärmer« Theilnahme hier im evangelischen Deutschland erfreuen können. Hun derte von Jahren hindurch schmachtet dir»Bolk und harret in Geduld, in Glauben und Hoffnung, daß sein Elend der allmächtig« und barmherzige dreieinige Gott zu einem guten Ende führen wird. Welch' ei« großer Schatz kirchlicher Einrichtungen sich unter den Slowaken bi» auf heute unversehrt erhalten hat und wie schön ihr kirchliche» Leben ist, wollen wir noch zum Schluß in aller kürze darlrgen. Die GotteS- dtenste werden durchgängig sehr fleißig besucht und im Sommer eilt di« grsammtr unverhetrgthete Jugend zur >4- Teltgraphische Nachrichten. Frankfurt a. M., Douuerttag, 14. August, Roch«. A4 Uhr.*) I« der heutig«« Buudettagt- sitzuug ist van Oesterreich uvd den ia der Wiener Conferrnz vertreten geweseueu Staate« der Entwurf zu et«er ivuudetrrfor« eingebracht u»d an den Ke lreffrudru Lutschn- «erwiesen worden Preußen legt« Widerspruch und Verwahrung rin, indem et geltend «achte, et sei zu einer derartigen Maßregel Einstimmigkeit uothwendig. Auch würde di« vorge- schlagen« Einrichtung nicht befriedigen; die Ratio» ne,lauge mehr. Preustrn behalte deren wahret Be- dirfniß iw Auge: Rationalvertrrtuug und Kräf tigung »ach außen. (Wie uns von anderer Seite mit- grtheill wird, hat Sachsen zu dem eingrbrachten Reform- Entwürfe eine erläuternd« Erklärung abgegeben, aus die wir zurückkommen werden. D. Red.) Hierauf vertagte sich die Bundesversammlung bit zum V. Oktober. *) Wiederholt, weil nicht in allen Oremplaren unserr ge strigen Blattes enthalten. . j Parit, Douuerttag, 14. August, Abendt- Die hentme große Revue ist unter Lheilnahme einer großen Menschenmafse ohne einen besonder« Vorfall vorübergegangen. Turin, Don«erttag, 14. August, Mittags. Weil der ktuigliche Teneralprocurator zu Palermo setueu Posten verlassen hat, so ist er abgeseht wor den. Gründ der Entlassung deö Präfecten von Caltanisetta ist, da- er Garibaldi »m Präfectur- palaste beherbergt hat. Die „Monarchia nazionale" theilt dat Gerücht »lt, daß morgen Demonstrationen stattfindrn sollen. Die Nachricht von ei«r« versuche zur Einschif- fa«a von Garibaldianrni, um die Meerenge von Messina zu pasfire«, sei falsch. Turin, Donnerstag, 14 August Eine» Ge rüchte zufolge hätte das italieuische Geschwader auf der Rhede vo« Palermo demoustrirt und den Ruf „Rom oder der Tod' höreu lasse«. Im Uebrigen soll auf dem Geschwader „wunderbare" DtSeipli«, Ordnung und Ergebenheit für den König herr schen. In Messina wurde rin versuch zu einer großartigen Demonstration durch die Behörden ver hindert. Die Anzahl der Gnribaldische» Frei willige« wird immer «och mit MED blS 4WG an gegeben Dresden, 15. August Di« im preußischen Abgeordnete »Hause dem nächst bevorstehende Verathung des Militärrtats ver anlaßt die „Allgemeine Preußische Zeitung" darauf aufmerksam zu machen, daß man in Preußen möglicherweise an einem Punkte constitutionrller Rat losigkeit ankommen könne, „wenn gewisse Bestrebungen aus dem Gebiete der Staatshaushaltsberathung zum Siege gelangen sollten". Die Schwierigkeit, um die es sich han delt, ist einfach diese: die Verfassung fordert und setzt voraus, daß der Staatshaushaltetat für jedes Jahr vorher auf dem Wege der Gesetzgebung, d. h. durch Uebereinstimmung der Regierung und der beiden Häuser des Landtags zu Stande komme, — sie giebt aber weder den Weg an, wie dieses Zustandekom men gesichert werden soll, — noch enthält sie eine aus drückliche Bestimmung, was behufs Fortführung einer dem Staatsbedürfniß entsprechenden Verwaltung geschehen soll und darf, falls das Gesetz über den Staatshaushalt nicht zu Stande kommt. Die Verfassung läßt also darüber rathlo», wie da» alljährliche, vollend» das rechtzei tige Zustandekommen de- StaatShauShaltsgesetzes jeder Zeit ermöglicht werden soll. „Wir halten dafür, schreibt da» ministerielle Blatt, daß es Pflicht der wirklichen Ver ¬ fassung-freund« in allen Parteien ist, diese Eventualität bestimmt und klar ins Auge zu fassen, um dieselbe, wenn irgend möglich, vermeiden zu helfen, und vor Allem, um sich von der Schwere der Verantwortung zu durchdringen, welche Diejenigen auf sich nehmen würden, durch deren Schuld jene Voraussetzung der Verfassung unerfüllt blei ben und in der verfassungsmäßigen Gestaltung unsers StaatSlebens an einer der wichtigsten Stellen eine that- sächliche Lücke hervortreten müßte. Die Staatsregierung Hal ihrerseits vollauf gezeigt, wie sehr es ihr Gewissens sache ist, die Rechte der Landesvertretung gerade auf dem Gebiete der Festsetzung des Staatshaushalts zu achten und zur wirksamen Geltendmachung gelangen zu lassen; erst unter der gegenwärtigen Verwaltung sind eine Reihe von Maßregeln in Bezug auf die Budgetbehandlung durch geführt worden, durch welche die Festsetzung und Con- trole des Staatshaushalts in jeder Beziehung ihre volle Bedeutung erhalten haben. Man darf von der Regie rung Sr. Majestät mit Zuversicht nicht minder erwarten, daß sie an ihrem Theile mit gewissenhaftester Treue gegen die Verfassung und mit selbstloser Fürsorge für die ruhige und heilsame Entwickelung des Staatslebens pflichtmäßig Nichts unterlassen wird, um auch unter den gegenwär tigen schwierigen Verhältnissen die Feststelluug eines dem Sinne und den Voraussetzungen der Verfassung entspre chenden StaatShauShaltsgesetzes auf alle Weise zu ermög lichen , aber ihr Entgegenkommen in dieser Beziehung muß seine Grenze an der Ueberzeugung von den unab- weislichen Erfordernissen des Staatsinteresses finden. ES kann nicht erwartet werden, daß die Regierung in eine Verkürzung des Staatshaushalts wil ligen sollte, durch welche, um hier den wichtigsten Punkt ins Auge zu fassen, das Werk der Armrereorgani- sation, welches auf Grund langjähriger Erfahrungen und allseitiger Erwägungen ins Leben gerufen und bis dahin durch die wiederholte Mitwirkung des Landtags, vor behaltlich der definitiven finanziellen Feststellung, auf recht erhalten worden ist, wieder vernichtet würde: die Regierung würde ihre heiligsten Pflichten ver letzen, wenn sie zur Durchführung der für das Wohl des Staates und des Volkes nach tiefster Ueberzeugung als unerläßlich erachteten Re form nicht von ihrer verfassungsmäßigen Stel lung in voller Ausdehnung Gebrauch machte. So wenig sie um einzelner selbst erheblicher Differenzen in Fragen von minder durchgreifender Bedeutung willen das Zustandekommen des Staatshaushalts ihrerseits leicht hin gefährden würde, ebenso wenig darf und wird sie auf die volle Ausübung ihrer verfassungsmäßigen Befugnisse verzichten, wo e» sich um dir Erfüllung einer kategorisckrn Pflicht im allgemeinen Staatsinteresse handelt. Sollte der bedauerliche Fall sich verwirklichen, daß eine Ver ständigung über einen ausführbaren Staatshaushaltetat zunächst nicht erreicht werden könnte, so wird die Staats regierung unzweifelhaft auch dann nur nach gewissenhaf tester und strengster Erwägung der ihr durch die Ver fassung zugewiesrnen Rechte und Pflichten ihr weiteres Verhalten regeln, und wir dürfen die gehässigen Verdäch tigungen wegen beabsichtigten „Staatsstreichs" und „Ver- sassungsbruchS" mit aller Entschiedenheit zurückweisen. Welche Wege sic eventuell im Hinblick auf die Verfas sung einzuschlagcn haben würde, das kann sich nur nach der Natur der andererseits gefaßten Beschlüsse richten, nicht aber a priori bestimmt werden." Die Blätter aus der Hauptstadt Siciliens reden die wildeste Sprache der Revolution. „Wir sind aus da» Acußerste getrieben," ruft „Vespro Siciliano" aus. „Die Regierung will in der trägen Politik verharren, die Italien schändet. Sie verstopft sich vor dem schnei denden Schmerzensschrei die Ohren, der aus den Fluthen der Lagunen und den Gipfeln der sieben Hügel aufsteigt.... Was hat die Regierung in zwei Jahren für Italien ge- than? Nichts Anderes als ein Werk der Zerstörung!... Du, o König-Ehrenmann, hast du nicht auf dem Grabe deine» Vaters geschworen, Italien frei und einig zu machen ? Kannst du einen solchen Eidbruch begehen?" Der Prä ¬ feet von Palermo, de Ferrari, hatte eine Proclamation gegen Garibaldi erlassen und zur Ruhe und Gesetzlichkeit ermahnt. Sie wurde abgerissen, und der,,Precur- sore" fährt in folgenden schmeichelhaften Ausdrücken über ihn her: „Die freche Treulosigkeit eine» Mannes, der sich zum blinden Werkzeug eines bereits dem Unter gänge geweihten Ministeriums hergiebt, droht die Ver einigung edler Jünglinge zu hindern, die den Fahnen Äaribaldi's folgen." Die,,Campana della Gancia" giebt im Namen des Volks Antwort auf die Procla mation, eine Antwort voll südlicher Gluth und brillan tester Nichtbeachtung aller Gesetze. „Garibaldi wollt ihr angreisen," stürmt die erwähnt« Glocke, „aus dieser Erde, die er befreite? Und im Namen Victor Emanuel's, den er, Garibaldi, zum König von Italien machte? Gari baldi wollt ihr angreifen, italienisches Blut vergießen, Jünglinge tödten, die sich mit dem Namen Victor Ema nuel's auf der Lippe erhoben haben, die ihr Leben in die Schanze schlagen, um seine Krone vollständig zu machen? Wollt ihr Garibaldi vielleicht tödten? Infamie! Die schaudernde Lippe weigert sich das Wort zu sprechen. Ewiger Gott, wohin hat eine feige und verderbliche Po litik Italien geführt! Ratazzi, sagte Sistori sehr gut, ist ein Unglück für die Nation, noch mehr, er ist ein Unglück für di« Monarchie.... Glaubt ihr, daß es einen einzigen Mann im Heere giebt, der seine Flinte gegen Garibaldi abzufeurrn wagt? Glaubt ihr nicht, wenn es einen solchen Elenden gäbe — nie wäre eS der Sohn einer italienischen Mutter —, die Erde würde sich auf- thun, um ihn zn verschlingen? Wenn ihr alle dreimal- hunderttausend Soldaten Italiens gegen Garibaldi aus sendet, er allein in seinem rothen Hemde würde sie ent waffnen. Garibaldi allein personificirt das italienische Volk, er ist der Messias, den wir so viele Jahre erwartet, die Hoffnung unsrer Väter, das Glück der Mitwelt, das Vorbild unsrer Kinder.... Den Bürgerkrieg wollen wir nicht, aber unsre Brust wird Garibaldi's Schild sein..., wir werden Mann für Mann in seiner Vrrtheidigung fallen und eine riesige .Hekatombe bilden, die ihr nicht für Italien oder den König, sonderm im Sclavrndienste Napoleon's und Ratazzi'S geschlachtet, und bis zum letzten Athemzug werden wir mit der vollen Kraft unsrer Seele rufen: es lebe Garibaldi!" Tligesgeschichte. Wien, 14. August. (W. Bl.) Ihre Majestät die Kaiserin trifft heute (Donnerstag) Abend gegen 8 Uhr in Begleitung Sr. Majestät des Kaisers, welcher ihr ge stern Abend mit dem Postzuge bis Salzburg entgegen gefahren, in Penzing ein, von wo sich da» Kaiserpaar nach Schönbrunn brgiebt, um vorläufig dortselbst den Aufenthalt zu nehmen. — An den Straßenecken ist heute das nachfolgende Placat erschienen: „An die Bewohner Wiens. Der Himmel hat die Wünsche von Millionen erhört. Die liaijerin kehrt heute m unsre Mitte zurück in der Fülle neugckräfligter Gesundheit. Die Hauptstadt des Reiches fühlt den Drang, die geliebte Herrscherin festlich zu empfangen Der «Hemeindcrath kommt den allgemeinen Gefühlen entgegen, indem er die Bewohner Wiens hiermit «inladet, ihre Freude heute durch eine allgemeine Beleuchtung kundzugcben. Donnerstag, den 14. August I8S2. Der Gemeinderath der k. k ReichshaupI- und Residenzstadt Wien." — Von morgen (Freitag) an gehen sämmtliche Posten für die Türkei nur auf dem Wege über Küstendsche. — Zur Ersparung in den Armeeauslagen soll da» k. k. Militärfuhrwesencorps, mit Ausnahme der Geschühbespannung, aufgelöst und daS Militärtrans- portwesen im Frieden ausschließlich durch Civilfrächter besorgt werden. JunSbruck. Der „Bote f. T. u. V." berichtet aus Brennbüchel, 9. Ang.: Soeben wurde in der Votiv kapelle zu Altbrennbüchel für weil. Se. Majestät den König Friedrich August von Sachsen der gestiftete Jahresgottesdienst gehalten, dem der k. k. Bezirk-vor- steher Sprckbacher, alle Beamten, der Magistrat von Imst, die k. k. Gendarmerie und Finanzwache und trotz der ungünstigen Witterung wie des Begräbnisses eines Katechtsation. Die drei Hauptfeste deS Kirchenjahres wer den mit sehr ergreifender Andacht gefeiert. Zum Pfingst fest« werden die Kirchen mit Maien geschmückt. Jede« Morgen in der Woche wird noch fast überall in der Kirche ein durch Glockengeläut verkündeter MorgengottrS- dienst mit Gesang, Gebet und Schristauslegung gehalten. Die Glocke ertönt deS Mittags sowohl als de» Abends, ja an den meisten Orten werden von dem Nachtwächter auch noch de» Nachts durch die Ortschaften und Städte geistlich« Lieder gesungen und um 10 und 3 Uhr zum Gebet geläutet. Noch ist die schöne Sitte verbreitet, beim Schall der Glocke den Hut abzunehmen und zu beten. — .Zum heiligen Abendmahl geht Jedermann wenigsten» drei- odrr viermal jährlich. Jede Leich« wird mit einer kirchlichen Feier zu Grabe gebracht, - Selbstmörder und Hingerichtete ausgenommen. Die Slowaken haben durchgängig eine sehr schöne Liturgie. Bei ihnen ist das Hau» patriarchalisch eingerichtet. Alle Söhne de» Hause», auch wenn sie schon verheirathet sind, bleiben im Hause und bilden eine Familie mit gemeinsamer Kaffe und gemeinsamer Arbeit unter dem Regimente de» Vater», oder wenn der ver stirbt', de» ältesten SvhneS. Morgen» und Abend» er schallen au» den Häusern andächtige Gesänge, wobei der HauSvater da» Gebet laut spricht und dabei, besonders an Sonn- und Festtagen, au» der heiligen Schrift und der Postille einen Abschnitt vorliest. Die guten alten deutschen ErbauungSschriftrn und Postillen besitzt auch da» slowakische Volk in seiner Sprach«, Gerhard und andere deutsche Liederdichter sind den Slowaken gut bekannt. Bon der Kirchenzucht, die in früher»Zeiten sehr ernst und streng genommen wurde, finden sich immer noch Ueberreste trotz de» Mangel» einer kirchlichen Auf sicht. Hier und da bleibe« auch die rein irdischen Ge schäfte nicht ohne den segensreichen Gebrauch de» Gebet». Rührend ist e» z. B. zu sehen, wenn der Landmann auf seinem Felde, bevor er den Samen streut, auf seine Knie niederfällt und den Herrn anruft, daß Er feine Arbeit segnen wolle. Auch eh« ein Brod angeschnitten wird, segnet man es durch rin Kreuz zum Gebrauche. Dir evangelisch-lutherischen Slowaken sind durchgängig in der heiligen Schrift so heimathlich, daß sich die un gläubigen Pfarrer in ihren Predigten sehr in Acht nehmen müssen, denn es kommen nicht selten Fälle vor, wo ihnen daS Volk mit 'einem entschiedenen Bekenntniß entgegen tritt und sie ersucht, daß sie, fall» sie selber nicht glauben, den Glauben des Volkes verschonen möchten. Der Slowak hält fest an seinem Glaubensbekenntniß, die Bibel ist ihm das von vornherein geoffenbarte, unläugbar sichere und ewig heiligt Wort Gottes. Von einem solchen Volke kann man wohl voraus setzen, daß in demselben ein guter Grund vorhanden ist, welcher eine theilnehmcnde Hilfe der wohlthätigen Christen reichlich lohnen wird, falls sie zur rechten Zeit und auf die rechte Weise kommt. Gott wolle diesem bewährten Märtyrervolke recht viel treue Freunde erwecken! Er wolle besonders die Herzen der evangelischen Glaubens genossen Deutschlands den durch große Armuth gedrückten, verlassenen und verfolgten Slowaken geneigt machen, damit sie — zu Hause vergessen — im AuSlande mehr nnd mehr warme Thrilnahme, Hilfe und Trost finden mögen! I. R. Borbi». Xeiseliteratur. Wir haben kürzlich bei einer Rund schau auf dem Gebiete der Rriselitrratur derBLdeker'schrn Reisehandbücher hier nach Gebühr gedacht. Ein sehr zeitgemäßes Unternehmen von K. BLdeker, bei dem dies jährigen Wanderzuge zur Londoner Industrieausstellung, ist die Bearbeitung «ine» Handbuchs für London. Dasselbe, mit zahlreichen Karten und Plänen «»»gestattet, führt durch London und seine Umgebungen und enthält alle Reiserouten vom Continent nnd zurück. Der ver saffrr giebt dabei dem Reisenden eine au» eigener An schauung und Erfahrung entstandene Anleitung, mit möglichst geringem Zeit - und Geldaufwand Dasjenige rasch zu überblicken, was besondere Aufmerksamkeit ver dient, ohne ihn mit einer Unzahl bedeutungsloser Ein- zelnheiten zu überhäufen, welche mehr verwirren, als zu rechtweisen. Das Buch theilt die Vorzüge der übrigen Bädeker'schrn Handbücher und dürfte sich bei einer Reise nach London als sehr zweckentsprechend erweisen. — Zu gleich wollen wir auf eine neunte, ganz umgcarbeitete Auf lage von K. Bädeker'S: „Schweiz" aufmerksam machen. Außer der Schweiz behandelt das Handbuch auch die benachbarten oberitalienischen Seen, Savoyen und die angrenzenden Theile von Piemont, der Lombardei und Tirol. 6. 6. 1° Musik. Ole Bull, welcher wegen Herstellung seiner Gesundheit in der Kaltwasserheilanstalt bei Bonn diesen Sommer weilte, ist kürzlich mehrmals wieder aufge treten. — Albert s Oper „König Enzio" soll in Mannheim jetzt zur Aufführung kommen. — Das Dböälre royal in Brüssel studirt Wagner'S „Rienzi" ein; die franzö sische Bearbeitung deS Textes ist von Guillaume. s Die Mozart-Stiftung zu Frankfurt a. M., welche die Unterstützung musikalischer Talente bei ihrer Ausbildung in der Composition-lehre bezweckt, beabsich tigt, laut einer Bekanntmachung, bei ihrer im Juni 1863 stattfindenden 25jährigen Jubelfeier einEtipendium zu verge ben. Bewerber haben sich binnen zwei Monaten in frankirten Zuschriften bei dem „Verwaltuug-au-schuß der Mozart- Stiftung" anzumelden und dieser Anmeldung die Angabe de» Alter» und Zeugnisse über ihre erforderlich« musika lische Befähigung beizufügen. Auch muß der Bewerber einem deutschsprechenden Lande angehören. Genügen die Zeug niffr, so wird der Bewerber vom Ausschüsse ausgrfordrrt, seine musikalischen Fähigkeiten durch die That nachzu-
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