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Dresdner Journal : 17.05.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186505170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-05
- Tag1865-05-17
- Monat1865-05
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 17.05.1865
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112 18V5 Mttwoch, den 17. Mai Ltz»Mlr«r»t,tzrrist: SLbÄlvk: a Ddlr. — »Ur. t» »—8-» -1 i» ' ., ,. »äo°.tlieb i» vr-ä«! Id »Ur. LtL»«tLG ULauv«rvr 1 lissr. Im ^NLlMA^O tritt ko«»- »ock 8t»o>p«i»«- »cbI»U tUoiL. »»smrtrirprrtst: N^r a«o 8«uw «l»«r Uripellt«»«» 2«ll«r 1 »Ur. Vut«r ,,LioU»»«oat" <ll« 2«il«: N »Ur. «rschtvm,: ViUllad, mit Lo«o«iuo« 6«r Noon- sock k«l«rt»U<,. ^d«»ck» kür ä»Q kolU»u<t»o HU, Dres-nerIonriml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. ' »,»rratr»aunich«r «»«üN,. ^«txrtU k». 8»«»i>»r»ri«», OowroiiiioulU äe« vreiäoer ckonrni»!-; «beuil«,.: N Lxiii.««, L. Il.l.o«x; S«->dnrU-LIloo« kiLt«r»i«rr.ix L Vovl.ru; Lerlio: 6»oi>iv«'»cli« 8o«:I-- buoül., Lerrurv««', Uursnu; Lriw.o: L. 8eoi.orr«; Lvlii« 8rr«or«; krioilkurt ^Lroru'svt»- Luvbb.; Lolo: Xooi.r Lrnrilir»; k«ri»: v. (28, rue cke boo» euluiis); kr«U: L». Lusi.iv»'» Lucbb.: Vt«o Lowptoir <l. Ii. tVieovr 2eituvU, Lt«k»u«pl. 8V. cherausgebrr: LöoiUi. Lrpsäitioo a«, Or««clo»r ^onrnlll« , vr«,ä«o ri»ri»n,tr»,«« »o. 7. Nichtamtlicher Theil- llebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZettangAfchaa. (Norddeutsche Allg. Ztg. — National- Aettung) Tage-geschichte. Dresden: Dom königlichen Hofe. — Wien: Au» dem Finanzausschüsse. — Prag: Ver sammlung der Zuckerfabrikanten. — Berlin: Zur Jubelfeier der Stheinprovinz. Kamwervrrhandlungen. Geschenk an den Jesuitenorven. — Aachen: Anwe senheit der Majestäten. — Posen: Zum Polenprocrß. — München und Hannover: Kammerverhand- lungen. — Frankfurt: Zur Berfafsung-sragr. — Part»: Nachrichten au» Algier. Die Mutter der Kaiserin. Bom Senate. Publikationen des „Moni teur". — Brüssel: Aus der Kammer. Waterloo feier. — Turin: Tagesbericht. — Florenz: Ein weihung de» Dante-MonumentS. — Madrid: Etn- gang-zollhrrabsetzung. —- London: Befinden Palmer ston'».— St. Petersburg: Die Großfürsten zurück. Krankendrstand. — Warschau: Graf Berg nach Et. Petersburg. Proclamirung de» Thronfolgers. — New-Bork: Die Auffindung Booth'S und seiner Helfer. V:rmind«rung der ArmecauSgaben. Vom Kriegsschauplatz«. Ein Anschlag in Bermuda vrreitrlt. BrandstiftungScomplot. Verschwörung farbiger Regt» mrnter. Höllenmaschinen. Schleswig - Holstein. (Parteien und Stimmung im Lande. Nachrichten au» Kiel, Heide und Kopenhagen.) Grarnnungeu, Lersrtzuugrn rr. im öffrntl. Dienste. Dresdner Skachrichten. vermischtes. Statistik und Lolkswirthschast. Feuilleton. Inserate, Tagetkaleuder. Börsen- Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Venedig. Dienstag, 16. Mai. Prinz Arthur von England ist heute von hier nach Jnnsbrnck adgrreist Paris, Dienstag, 16. Mai. Der Kaiser be findet sich seit Sonntag Abend in Oran. Die gestern stattgehabte Generalversammlung des „Lrsdit mobiltrr" beschloß die Gewährung einer Dividende von LS Krrs. Der Urberschuß in» Be trage von 1,566,666 Krcs. wird für den Reserve sond zurückgrlrgt. Brüssel, Dienstag, 16. Mai. Der zvm Zwecke von Unterhandlungen bezüglich eines Handelsver trags nach Berlin gereiste Eommiffar v. d. Straeten ist nach der ersten daselbst abgrhaltenrn Eonferruz hierher zurückgekehrt, und zwar wegen einer, dir Eingaugszölle ans preußische Tuche in Belgien betreffenden Abänderung. Es heißt, Hr. v. d. Strae ten werde wahrscheinlich noch im Laufe dieser Woche nach Berlin zurückkehren. Turin, Montag, 15. Mai, Abends. Das vecret betreffs der Emission der Auleihr von 425 Millionen ist erschienen. Der Zivsgeuvß beginnt mit dem 1. Januar d I. Die Anleihe ist theils für Privatpersonen, theils für öffentliche Sub skription bestimmt, für welche letztere in Italien 166 Millionen rrservirt find. Die Einzahlungen »erden zehutelwrisr dis zum 1. Oktober 1866 ge macht. Loudon, Montag, 15. Mai, Nachts. In der heutigen Sitzung des Unterhauses beantwortete Lord Palmerston die bereits am 11. d. MtS. von White an den Staatssekretär des Innern gerich tete, auf dessen Wunsch aber vertagte Interpellation, ob dir britische Regierung entschlossen sei, ihre An erkennung der Rechte der sogenannten loafödrrtr- teu Staaten Amerikas als Kriegführende zurück- Feuilleton. vir Richard-Wagnrr-Krage beim Dresdner SängrrbunbrSfeste. Die neueste Nummer der von Herrn Otto Schwerd- feger (Sekretär d-S Festausschusses) rcdigirten „Festzei- tuag für das erste deutsche SängerbundeSfest in Dresden" bringt folgende Erklärung: „Wiederholt haben wir von kincm kleinen Theile der deutschen Presse Anfechtungen erfahren, weil unter den jenigen Komponisten, welche um eine Komposition für da» Fest persönlich ersucht worden find, Richard Wagner sich nicht mit befindet. Wir konnten uns nicht vrran- laßt sehen, in den Tagr-blättern auf einen Kampf ein» zugehrn, zu welchem wir nicht in würdiger Weise -crau-- gesordert wurden; hier aber, wo wir zu Sangesgenofsen und Sange-freunden reden, erachten wir eS am Platze, ein gedrängte» Bild der Entwickelung dieser Frage zu geben. „Nach den Satzungen des deutschen Sängerbundes find die auf da» Fest bezüglichen musikalischen Fragen von dem BundeSauSschusse und dem Festausschüsse gemein schaftlich zu regeln. Die Initiative wurde von unS er griffen, indem zunächst unser Musikausschuß über die für da» Conkerlprogramm aufzustellenden Grundsätze in Be- rathung trat und unS Vortrag erstattete. Nach feinen von un» und später im Wesentlichen auch von dem BundeS- auSfchusse angenommenen Vorschlägen sollte gleichmäßig der begleitete wie der unbeglritrte Gesang, allenthalben unter besonderer Beachtung de» Vaterland»- und de» Volks liedes, und gleichmäßig die berrit- vorhandene wie erst neu zu beschaffende Musik in dem Programme Aufnahme finde«; bei jener wollt« man im Hinblick auf den Zweck des deutschen Sängerbünde» all« Arrangement» (mit Au», »ahn»« der Volkslieder) auSschltrßen »ud nur das für den zuuehmrn, dahin: Sobald die Union die Blokade der Tüdhäfra, wodurch fie selbst die Südstaatru als kriegführend« Macht anerkannt habe, avfhebe, falle die Nothwendigkeit der bisherigen Anerken nung der Confödrrirtrn durch andere Regierungen von selbst fort. Bukarest, Moutag, 15. Mai. Gestern ist eine außerordentliche Session des Senats nnd der Ab geordnetenkammer durch den Ministervräfideuten eröffnet worden. Von den Senatoren sowohl, als auch von den Depvtirten find aber so wenige er schienen, daß es zweifelhaft ist, ob die Kammern beschlußfähig werden. Dresden, 16. Mai Nach einem in Nr. 110 d. Bl. mitgetheilten Tele gramm auS Wien wollte eS den Anschein gewinnen, al» ob in Bezug der Einberufung der Vertreter der Elbherzogthümer zwischen Oesterreich und Preußen die Verhandlungen jetzt so weit gediehen seien, daß einer baldigen Einberufung der Stände nach dem Wahlgesetze von 1848 entgegen gesehen werden dürfe. Die heutige „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" belehrt Url ader, daß dem nicht so ist. Dieselbe erklärt nämlich, die Nachricht, daß Oesterreich zugestanden habe, daß die Stände nach dem Wahlgesetz von 1848 einberufen wür den, könne „nicht die zwischen beiden Regierungen schon beschlossene, nach dem bestimmten gesetzlich feststehenden WahlmoduS vorzunehmende Einberufung der Provinzial stände von 1854 betreffen, sondern die von Preußen in Bezug auf daS von diesen Ständen zu berathende Wahl gesetz für eine allgemeinere Landesvertretung gemachten Vorschläge, in welcher Hinsicht Preußen entweder allge meine direkte Wahl, oder die Bestimmungen des Wahl gesetzes von 1848 proponirt hatte", für welchen letzter« Vorschlag also, der Nachricht jener telegraphischen De pesche zufolge, die österrcichsche Regierung sich entschiede« haben würde. „Wenn aber — schreibt daS genannte Blatt weiter — dieselbe telegraphische Depesche auS Wien meldet, daß Oesterreich gleichzeitig die Bedingung gestellt habe, den Ständen, rrsp. der LandeSvertrrtung nur solche Vorlagen za machen, welche zwischen Preußen und Oester reich vorher gemeinsam festgestellt seien, so dürste eS wohl klar sein, daß Preußen aus eine solche Bedin gung nicht «ingehen kann, da dieselbe den eingeschlagr- nen Weg, zur Verständigung zu gelangen, von vorn herein versperren würde, indem Preußen auf diese Weise grnöthigt würde, über die von ihm gestellten Forderungen, welche bereits einmal eine Ablehnung von Oesterreich er fahren haben, wieder von Neuem mit dieser Macht zu verhandeln, die ganze Angelegenheit sich also auf diese Weise in einem endlosen Kreisläufe bewegen würde." — WaS die Entfernung deS Herzogs Friedrich auS den Her zogtümern anlange, so scheine diese mehr eine Frage politischer Schicklichkeit zu sein. Bereits am 30. Decem- ber 1863 habe Oesterreich am Bunde die Beseitigung des Erbprinzen verlangt. Dieselben Gründe, wie damals, denen auch Preußen seine Zustimmung gab, lägen noch heute vor, „und eS würde selbst dem Ansehen und der Würde des Erbprinzen sehr angemessen sein, wenn er während der Entscheidung über die Zukunft der Herzog tümer sich auch dieser Einwirkung enthalten wollte, die schon seine Anwesenheit ausübt." Da die „Nordd. Allg. Ztg." in Bezug auf die Ent fernung des Herzogs Friedrich die Vorgänge von 1863 zur Sprache bringt, so wird derselben auch erinnerlich sein, daß beide Mächte damals die Frage an den Bund brachten. Wollte man aber dagegen einwrnden, daß heute der Mitbesitz an die Stelle der Bundesbesetzung getreten ist, so ist wiederum einzuhalten, daß nach der von der Bundesversammlung eben erst ausgesprochenen Erwar tung der Einsetzung des Herzog» Friedrich in die Regie rung des Landes, seine Entfernung auS dem letztern ohne Zustimmung deS Bundes noch weniger zulässig erscheint, als damals. — WaS den Modus der Einberufung der Vertretung der Herzogthümcr anbelangt, so ist, so viel Männergesang ursprünglich Geschaffene berücksichtigen; zu Erlangung neuer Kompositionen aber gedachte man mehrere hervorragende MänncrgesangS Komponisten persönlich zu begrüßen, im Uebrigen freie Konkurrenz zu eröffnen. „Als der Bericht dem engern Ausschüsse vorlag, wurde von einem Mttgliede desselben, Herrn Advocat Kretzschmar, der ohne dessen Willen zum Theil wörtlich in die Presse übergegangene Antrag, unter die wegen Lieferung einer Komposition persönlich anzugehenden Meister auch Richard Wagner aufzunehmeu, schriftlich eingebracht und in seiner Begründung theils auf die musikalische Größe Wagner'S, theils auf ein angebliches politisches Märlyrcrthum des selben Bezug genommen. „Der MustkauSschuß, an welchen dieser Antrag zur Vorberathung von uns abgegeben wurde, erstattete hier über folgenden, von seinen sämmtlichen Mitgliedern unter zeichneten Vortrag: »Die Frag« der Berücksichtigung oder Nichtberücksichtigung Wagner » hat nicht nur eine musikausche, sondern auch — wie die» nicht weiter dargethan zu werden braucht und namentlich au» der Begründung de» fraglichen Antrag» klar hervorleuchlet — eine politische Seite. Letztere in da» Auge zu fassen, erachtet der Mustkau»fchuh al» außerhalb der Grenzen seiner Aufgabe liegend; wir haben vielmehr einzig und allein an die musikalischen Rück sichten un» halten zu müssen geglaubt. Für diese bildet den Au»gana»punkt der Zweck de» deutschen Sängerbünde», welcher nach 8 I der Satzungen in der Ausbildung und Veredelung de» Männergesange» besteht. Bei der höchsten Anerkennung, welche wir der musikalischen Größe Richard Wagner » zu zollen baden, dürften wir doch nicht verkennen, daß er kein MännergesangS- componist ist. Außer dem .LiebeSmahl der Apostel", eine Cvm- pvsttion, welche wegen ihrer, saft die ganze Zeit einer Frstaus- führung beanspruchenden j!Lnge und der Schwierigkeit der Kin- ftudirung für da» Festprogramm eine» allgemeinen deutschen Sängrrfestr» sich nicht wohl eignet, hat Wagner, so viel un» be kannt, für den Männergesang fast nicht», alt einige Geleaenheit»- compofitionen geliefert, welche al» solche der jetzigen Zeit und namentlich dem Feste fern liegen und derm Wirdervorführuna au» persönlichen Gründen dem Komponisten selbst nicht einmal uuS bekannt, Oesterreich allerdings bereit, die Einberu fung nach den Bestimmungen des Wahlgesetzes von 1848 erfolgen zu lassen, indem dieser ModuS den Wünschen der Bevölkerung der Herzogthümcr entspricht und zugleich am raschesten zur Constituirung der Versammlung führen würde. — Daß Oesterreich vorgeschlagcn, der Landesver tretung nur von beiden Großmächten gemeinschaftlich aus gehende Vorlagen zu machen, dürfte ebenso richtig sein, als die Behauptung der ,Nordd. Allg. Zgt.", daß Preu ßen diese Bedingung nicht eingehen werde. Dagegen glau ben wir kaum, daß Oesterreich die Einberufung an diesem Punkte scheitern lassen werde, was freilich zur Folge haben kann, daß der Versammlung von Seiten Oesterreichs Vor lagen gemacht werden, welche mit den Vorlagen Preu ßen- in geradem Widerspruche stehen. Die „National-Aeitung" bemerkt zu obigem Ar tikel der „Nordd. Allg. Ztg.": „Es ist schwer begreiflich, wie die preußische Regierung es hat für opportun hal ten können, unter den obwaltenden Umständen nochmals die Entfernung deS Herzogs von Augustenburg in Wien anzuregen. Nicht- konnte gewisser sein, als daß man sich dort eine abschlägige Antwort holen würde, und da man nicht einmal Herrn v. Halbhuber wegbringen kann, so wird dies gegen Oesterreichs Einspruch mit dem Herzog noch weniger gelingen. Man sät durch solche Anläufe nur neue Erbitterung, und da sie doch abgleiten, so wird damit auch dem Prestige der preußischen Macht wahr scheinlich nicht gedient." Tagesgeschichte Dresden, 16. Mai. Zu Ehren des hohen Namens- festcS Er. Majestät deS Königs fand hier heute früh große Reveille der Militärmusikchöre statt. Nachmittags werden die Glieder der königlichen Familie mit Er. k. k. Hoheit dem gestern hier angrkommenen Erzherzoge Lud wig, Prinzen von Toscana, bei Ihren königlichen Ma jestäten in Jahnishausen vereinigt sein. Wien, 14. Mai. (O. P.) Der Zollausschuß sollte heute Sitzung halten. ES kam jedoch nicht die beschluß fähige Anzahl von Mitglieder» zusammen. Nichtsdesto weniger verlas vr. Brest! den Bericht über den östcr- reichschen Handelsvertrag mit dem Zollvereine. Die Hauptsätze desselben enthalten: die Ansicht des Ausschus ses, daß der Handelsvertrag dem allgemeinen Zolltarife nicht präjudicire, und daß demnach die Mklsätze des all gemeinen Tarifs im Interesse der österreichschen allerdings geändert werden können, daß ferner der Handelsvertrag neben vielen Vortheilen, wie das Zollcartcl und die Grenz- verkehrscrleichterungen, auch sehr wesentliche Nachtheile bringe; daß eS vor Allem bcklagenSwerth sei, daß für Wein keine Zollbcgünstigung erlangt werden konnte. Es werden uunmehr in dem Berichte die Vortheile und Nach teile des Handelsvertrags mit ziffermäßigen Daten aus einander gesetzt, worauf der Bericht zu dem Schluss« kommt, daß die Nachtheile der Nichtannahmc noch größer sind, als jene der Annahme; das Haus wähle daher von zwei Uebeln das kleinere, wenn es den Vertrag ratificire. Der Ausschuß stellt den Antrag: „Ein hohes Haus wolle dem unter dem 11. April 1865 in Berlin mit dem Zoll vereine abgeschlossenen österreichschen Handelsverträge seine verfassungsmäßige Zustimmung ertheilen." Prag, 14. Mai. (C. Oe. Z ) Heute hielten fünfzig Auckerfabrikanten eine Versammlung ab und eS wurde der Beschluß gefaßt, morgen ein Erposö an das Abgeordnetenhaus zu richten, in welchem beantragt wird, die Zolltarifsannahme zu verweigern, weil hierdurch, über daS Leben der Gesammtindustrie wegschreitcnd, der Ver armung des Katserstaate» in die Hände gearbeitet wird. Berlin, 16. Mai. Der heutige „Staatsanzeigcr" publicirt eine vier Spalten füllende Reihe von Ordens- und Ehrenzeichenverleihungen, sowie von Cha- raktcrerhöhungen auS Veranlassung der 50jährigen Ju belfeier der Vereinigung der Rheinprovinz mit Preußen. — Aus Pelplin wird geschrieben: Der LandschaftS- rath v. Jakowski auf Kl. Jablau, unweit von hier, dessen Sohn vor einiger Zeit in den Jesuitenorden erwünscht sein dürfte. Waren wir nun weiter, wie in unserm ersten Berichte dargelegt worden, im Hinblick aus jenen Zweck des Sängerbundes zu dem Beschlüsse gelangt, nur da» für ven Män nergesang ursprünglich Geschriebene zu berücksichtigen und alle Arrangement» auSzuschließen, so daß wir selbst von Beethoven absrhen zu'müssen geglaubt haben, so boten un» die vorhan denen Werke Wagner'S sür daS Fest kein nutzbare» Material. Au» demselben Grunde aber, nämlich weil Wagner auf dem Ge biete de» Männergesange» eine größere Thätiakeit nicht ent faltet und um die Pflege und Veredelung de» Männergesange» besondere- Verdienst sich nicht erworben hat, sind wir auch zu der Meinung gelangt, ihn zu Lieferung einer neuen Komposition — so sehr wir davon überzeugt sind, daß diese eine musikalisch werth volle sein würde — nicht mit aufzusardern. Wir befinden uns hierbei lediglich in Konsequenz mit der sür die Auswahl der um Kompositionen anzugehenden Meister uns maßgebend gewesenen, in unserm ersten Berichte au-gtsprochenen Ansicht, daß e» bei einem, der Feier de» Männergesange» gewidmeten Feste moralische Pflicht sei, vornehmlich die Meister zu ehren, welche um den Männergesang sich verdient gemacht haben. .So gewiß bei einem allgemeinen Tonkünfllerfeste Wagner unter den irrsten stehen würde, gegen welche eine solche moralische Pflicht zu statuiren wäre, so gewiß haben bei einem reinen MännergesangSfeste andere Meister ein größeres Anrecht aus einen Beweis der Liebe und de» Danke- von Seiten der Sanger, sür welche sie Werke dauernden Werthe» geschaffen, von Seite de» Volke», sür dessen nationalen Aufschwung sie auf dem Ge biete de» Männergesang» gewirkt haben. Wollte man au» diesen, durch den Zweck de» Sängerbünde» und de» Dängcrfeste» vorgezeichneten engern Grenzen Herau-Ire- ten, so würde man neben Wagner noch andere zwar bochzn- schätzende, aber gerade für den Männergesang indifferente Kom ponisten berücksichtigen und darüber die, dem Fühlen und Streben speciell der Sänger näher verwandten Meister vernachlässigen müssen. Diese Idee scheint dem Nürnberger Programme ebenfalls zu Grunde gelegen zu haben, obwohl diese» durch seinen Grundsatz, nur Neue» zu bieten, in der Wahl der zur Komposition einzu ladenden Merfter weit weniger beschränkt war, al» unser Pro gramm, welche» an den Beschluß de» Sängerbünde», auch die altere Musik zu berücksichtigen, gebunden ist. Nrberdie» führt diese unsre Auffassung keineswegs zu einer Au»schliehung Wag ner». Auch ihm steht der Theil de» Programm», welcher der allgemeinen koncurrenz Vorbehalten ist, offen, und mit Freude getreten ist, hat, meldet der „Gr. Gesell.", seine in hie siger Gegend belcgenen Landgüter dem genannten geist lichen Orden geschenkt. Nach Ablauf der gegenwär tigen Pachtzeit dieser Güter soll dortselbst eine Station für Mitglieder aus der Gesellschaft Jesu nebst einem Knabenerziehungsinstitute eröffnet werden. Berlin, 15. Mai. (N.-Z.) In der heutigen Sitzung deS Abgeordnetenhauses wurde zunächst die Dis» cusston über die Fischcreiordnung für den Regierungsbe zirk Stralsund fortgesetzt und, nachdem mehrere Amende ments gestellt waren, mit diesen in die Commission zu- rückoerwiesen. Das Haus trat hiernach in die Debatte über den Bericht der Budgelcommisston über die land- wirthschaflliche Verwaltung ein. Eine Diskussion fand statt über den Antrag der Commission, daß die Regie rung nicht berechtigt sei, die den landwirthschaftlichen Vereinen gewährten Zuschüsse von der politischen Gesin nung der Beamten derselben abhängig zu machen. Für den Antrag sprechen v. Saucken-Tarputschcn, v. Hennig, Papendiek, v. Saucken-Julienfelde und Ändere, gegen denselben v. Gottberg und der Minister v. Selchow. Der Antrag wurde angenommen, nur die Conservativen stimm ten dagegen. Eine lebhafte Diskussion erhob sich ferner über die gesunkene Frequenz der landwirthschaftlichen Akademie zu Waldau und die persönliche Stellung des Direktors Wagener. Ein Antrag war nicht gestellt. An der Debatte betheiligten sich die Abgg. Wächter, Möller u. A. Die weitere Diskussion war nicht von wesent lichem Interesse und führte überall zur Annahme der Commissionsanträge. Das Haus ging hierauf zu der Berathung des Berichts über den Etat für die hohen- zollernschcn Lande über. Aachen, 15. Mai. (Tel.) Dem Könige und der Königin, welche auf allen Stationen ihrer Reise von Düsseldorf nach Aachen feiten der Behörden und der zahl reich herbeigeströmten Bevölkerung auf das Lebhafteste begrüßt waren, wurde bei ihrer Ankunft auf dem hiesi gen Bahnhofe ein begeisterter Empfang bereitet. Die Vertreter deS Königs der Niederlande, General Knoop, mit seinem Adjutanten, und der Greffier des Etats, Le bens. wie die Abgesandten des Königs der Belgier, de Luesemans, Gouverneur der Provinz Lüttich, General leutnant Fleurh-Duray und Kapitän Bosquet hatten sich zur Begrüßung auf dem Bahnhöfe eingesunken. Gestern Abend besichtigten der König und die Königin unter ste tem Zuruf der Volksmenge die glänzende Illumination. Während der Umfahrt waren fast alle Straßen elektrisch und bengalisch beleuchtet. Bis heute Mittag war aus Frankreich noch kein Vertreter deS Kaisers in Aachen eingetroffen. — Bei der heute stattgehabten Huldi- gungsfeierlichkeit auf dem Rathhause erwiderte Se. Maj. der König auf die Ansprache des LandtagsmarschallS ungefähr Folgendes : ES ist ein erhebendes Gefühl, der Vorsehung Dank bringen zu können für die glückliche Vergangenheit, welche seit einem halben Jahrhundert für die Rheinlande bestand. Die Vereinigung dieser Pro vinz mit Preußen hat große Vortheile nach allen Rich tungen gebracht. Der Dank dafür gebührt meinen kö niglichen Vorgängern. Ich aber danke der Provinz für Alles, was sie bei dem heutigen Feste ausgesprochen hat und darbringt. Meine königliche Aufgabe wird sein, die glücklichen Zustände der Rheinlande zu fördern, und hege ich das Vertrauen, daß dieses uns in verfassungsmäßi gem Zusammenwirken gelingen werde. Gott schütze Preu ßen! — Die Legung des Grundsteins für die poly technische Schule wurde durch ein heftiges Gewitter ver zögert und endete erst nach 2 Uhr. Auf die Ansprache des Bauraths Cremer erwiderte Sc. Maj. der König: „Ich wünsche, daß dieses Werk der Stadt Aachen und der Rheinprovinz zum Ruhme und Gedeihen gereichen möge". Posen, 13. Mai. Nach dem „Dziennik poznanski" werden die vom Staatsgerichtshof verurtheilten Po len der ersten Serie, so weit sie Landwchrofsizicre sind, noch einem ehrengerichtlichen Verfahren unterworfen werden. München, 13. Mai. (N. C.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten sollten die Anträge wird jede tüchtige Kraft, welche der Pflege de» Männergesange» sich zuwendcn will, mit doppelter Freude ein bereit» anerkannter Meister, wie Richard Wagner, vom musikalischen Standpunkte au», zu begrüßen sein." „Wir schlossen uns diesen Ansichten an und übermit telten nicht nur die Berichte unscrS MusikausschusseS, sondern auch den Antrag des Herrn Adv. Kretzschmar dem BundeSauSschusse, bevor dieser in den Tagen vom 24. bis 26. September 1864 zu gemeinschaftlicher Sitz ung mit uns in Dresden zusammentrat. In einer Vor berathung der vereinigten Mustkcommissionen beider Aus schlisse, welche am 24 September ftallfand, wurde bei sonstiger Billigung unsrer Vorschläge nur die Zahl der persönlich zu ersuchenden Komponisten beschränkt, wodurch ein Zurückgreifen auf jenen Antrag vorläufig sich erledigte. Am 26. September vereinigten sich beide Ausschüsse zu einer Plenarsitzung. In derselben wurde zufolge eine- Briefe- des Herrn Adv. Kretzschmar, welcher kurz vor Beginn der Sitzung dem Vorsitzenden deS LocalfcstauS- schusscs nicht durch die Post, sondern durch einen Schrei ber deS genannten Herrn zugegangen war, der Antrag nochmals zur Sprache gebracht, jedoch vor Eröffnung der Debatte von dem Herrn Antragsteller ausdrücklich zurück gezogen und von anderer Seite nicht wieder ausgenommen, während allenthalben die Vorschläge der vereinigten Musik- rommissionen zur Annahme gelangten. „AuS dieser Darstellung werden die thatsächlichen Entstellungen, welche diese Angelegenheit in der Press« erfahren hat, von selbst sich ergeben. Namentlich ist kern Beschluß auf Ausschließung Wagner'S vom Feste, über haupt kein Beschluß über Wagner gefaßt worden; auch hätte satzung-gemäß ein solcher Beschluß von dem Lokal« festauSschuffe allein in alle Wege nicht gefaßt werden können. „Indem wir hiermit die Beurtheilung unsrer Hal tung in dieser Frage der deutschen Säng r schäft anheim
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