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Dresdner Journal : 08.07.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186507088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-07
- Tag1865-07-08
- Monat1865-07
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- Dresdner Journal : 08.07.1865
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^155. Sonnabend, den 8. Juli. 1865. L»Mnm«>r«Prristr ItbrUcb; 8 z» I—^»—».1 la» Kn»lx»s» ^sStul.« 1 1» „ ., I tritt kott- ÜoQ»tU«d i, vr—4»>! 1b Kxr. l tN«Mp«t»»- UQ»u>,«r»: 1 «Ar. 1 «evt»r »»stratemmtst: kllr ä»o Kxiuv «u»«r w»»x»lt»o«n 2sU«: 1 Kss». blotxr „Linx«»»r»ar" <U« 8 K^r, Urschet««: DresdnerIMmal. Tl^ltob, Mit Lnnoxlu»» <i«r Koon- rwä H»«ck> kir ä« kolxorräso T»U. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmaun. ' «isenrtrmnnuch« «nswürt-: LatpitU: t». Lxxxoirirr», 6oioioi,»iooilr 6«i vr«»äo«r lonruxl»; xbroä»».: H L. Il.l.oxx; 8-ul>r>vrx-LI»»»»-, L Vooi.«»; LxrUo: O«ariu»'»etiv Kucb- bxockl., N»rr>«rr«ii'i tiurexu; Nr«w«»: tl. 8c»l.t>rrr; >r«»l»a: b.ovi» krxxorx; krxllkklirl x. U.: ^x»:o»:x'»t:t>-> Lvcbb.; Li>I»: Lvor.» tUvrxxx; kxrix: v. I.H'vxxrrl.» (28, ru« ä« Kon» eoixi»); krxx: t ». I^iixr.rcu'» Uucbb. z wlx»: Lowptoirü. Ir. VVieosr Heitunx, Ltvkxuxpl 8ö^, Hrrauigebrrr Röol^l. Lxpxäitioo ü«x vrxxüoxr ^oveuxl» , vexxäxo, slxrixnxtkx,,» Ko 7. Nichtamtlicher Theil. U'b'rsicht. Telegraphisch« Nachrichten. Taarsaeschichte. Wien: Der Zolltarif. Da» neue Sabmet. Preßprocrßeinstellung. — Triest: Di« Qua» rantäneangelegrnheit. — Berlin: General v. Man» truffrl. OrdenSdecorirun- von Frauen. Eisenbahu- angelegenheit. Ausweisung. — Stuttgart: «am» «rrverhandluagrn. — Darmstadt: Di« Hand«!«» kammer. — Pari»: DieKret-rätherinbrrufen. Zucker« eonvention. Abd-el-Kader. Herr Elotn. Lerwarnung. Da» amrrtkanisch« Fest. — Turin: Fraurnrrvolte in Arpino. — Florenz: Die Natioaalbank. — Rom: Msgr.Meglia tnMerico.—M a drtd: D.PariserGesandt« schaftSposten. Zur Anerkennung Italien». — London: ParlamentSschluß u. Tadel-Votum gegen den Lordkanzler. Konstantinopel: Krankheit de» Sultan-. Der Vice» könig von Aegypten. — Bukarest: Lage de» Laude». ErnteauSflchtrn. — Alerandrien: Die Epidemie. — Ostindien und China: Neueste Ueberlandpost. — New« Uork: Neueste Post. Regierung-depeschen de« treff» der Stellung zu England und Frankreich. Der Berschwörung-proceß. — Havana: Anerkennung de» KaisrrthumS Mexico. Schleswig-Holstein. (Die preußische „Prov.-Corr." über die Ministerkrist» tn Wien. Der Geburtstag de» Herzog» und da» Verbot jeder demonstrativen Kund» gebung. Die Ltqutdationscommisflon in Kopenhagen.) Innere Auaelegruheitn». (Versammlung der deutschen Laad» u. Forftwirthe. Xlll.) Ernenuunaru, Beisetzungen re. t« öffeutl. vieustr. vretduer Rachrichteu. Proviuzialuachrichteu. (Leipzig. Zwickau. Zittau. Plauen. Dippoldi»walde.) Ttlegrnphische Nachrichten. Altona, Freitag, 7. Juli. Zn Nienstedten haben gestern Abgeordnete vieler Städte, säwmt- lichrr Flecken der Dithmarschen und anderer länd licher Distrikte, der Kampfgenoffenvereine, außer dem auch Beamte und andere Privatpersonen dem Htrzoa Friedrich au« Aula- seine« Geburtstage« ihre Glückwünsche überbracht. Der Herzog betonte den Deputationen gegenüber, daß er unbedingt auS- harrea werde, und gab den Rordschleswigern die «erficheruug, daß die Herzogthümer sie nicht ver lassen würden. (Lgl. unter „GchleSwig-Holstew".) Florenz, Donnerstag, 6. Juli, Abend«. Eine au» Malta riogetroffenr Depesche demrntirt da« Gerücht von angeblich auf der Insel vorgrkowme- urn Cholrrafällrn. Madrid, Donnerstag, 6. Juli, Abend«. In der heutigen Sitzung der Lrputtrtevkammer uuter- tzütztr der Adg. Mocedal einen Antrag gegen die Lurrkevunug de« Königreich« Italien. Der Staat«- Minister erklärte, die Regierung könne wegen gr» »tffer Untirhandlungen zwischen Spanien and Italien sowie den andern Mächten an der Debatte utcht theil nehmen. Loudon, Freitag, 7. Jvli. Baron Eravworth wird Lordkanzler. Lord Palmerston, der in Tiver ton um einen Parlament-platz caadidirte, vermied, sich über ein zukünftige« politische« Programm anszusprechen, und berief sich auf seine Bergan- gruheit. Re«.Dort, 28. Juni, Morgen«. Alle Han- deltbeschränkungea, welche bi«her westlich vom Mississippi bestanden, find aufgehoben und nur Krtratcoutrebande ist hiervon au«genommeu. Ernste Conflictr Haden zwischen den weißen Truppen und Regern in Savannah, Charle«ton und Norfolk stalkarfuudrn. Der Wechseleonr« auf London stand in New- Nokk154'i>r Goldagio 40^,; Bond« 1037»; Baum wolle 46-47. Feuilleton. K. Hoftheater. Donnerstag, den 6. Juli begann Herr Brunner vom Gtadtthrater zum Hamburg al» El» vtn tn Bellini'» „Nachtwandlerin" rin Gastspiel. Leider «ar diese Partie eine für den Sänger keineswegs günstige; denn die genannte Oper gehört zu denjenigen Erzeugnissen der musikalisch dramatischen Muse Italien», die wir albernen und abgeschmackten Märchenrrzählungen vergleichen möchten. Nur eia glänzender Vortrag ist im Stande, dieselben einigermaßen erträglich zu machen. In dieser Beziehung aber, gelte e» nun das Improvisation»» latent oder die Gesangkkunst zur Geltung zu bringen, concurrirrn wir vergeblich mit den Italienern. Die mu sikalische Bildung de» Herrn Brunner ist, soweit wir un» nach einmaligem Hören ein Urtheil erlauben dürfen, gewiß eine ganz solide; seine gesanglichen Leistungen las» sea jedoch — obgleich wir gern momentane Indisposition und Befangenheit tn Anrechnung bringen wollen — viel zu wünschen übrig. Besonder» grell trat die Mangelhaf« ttgkett derselben in den Rrcitattven hervor. Zudem ent schädigt die Etimmbegabung de» Gaste» auch nicht im Entferntesten für die Unzulänglichkeiten seiner Schule. Die Frische und Kraft seine» Organ» ist gebrochen und der LonNanz «in meist rauher, ja oftmal» völlig heiserer. E» find keine „schönen Reste", sondern vorzeitige Trüm mer, veranlaßt durch Uebrranstrengung und durch di«, um mit Berlioz zu sprechen, „herrschende" Sesangtmanirr. Auch die übrigen Mitwirkenden boten wenig Erquick» licht», während da» Orchester, wie «an dir» gewöhnt, seine voll« Schuldigkeit that. Fräulein Weber (List), sowie Herr Dege le (Graf Rudolph) konnten zwar be» scheiden»« Ansprüchen genüge«, und Fräulein Häutsch (Ami«) leistete sogar wiederholt recht Anerkennrn»w«rthr», »brr dir Aufsühn»«- all» Gary* war der Art, haß wir Tagesgeschichte. * Wien, 6. Juli. Die „W.Z." bringt heute in ihrem amtlichen Thetle daS Gesetz vom 30. Juni d. I., meh rere interimistische Aenderungen de» allgemeinen vsterreichschen Zolltarifs betreffend; gtltig für die im allgemeinen österreichschen Zollgebiete begriffenen Länder und LandeSthetle. — Die erwartete Liste der Minister» «rnennungen für da» neue Cabtnet bringt da-heutige offictelle Blatt noch nicht. Nach der „Pr." hatte bi» gestern Graf Belcrrdi die Räume d«S Staat-ministerium- noch nicht betreten. Dir Minister Schmerling und Lasser arbeiteten daselbst noch vorgestern; Letzterer hatte gestern eine Audienz, muthmaßlich rin« Abschiedsaudienz bet Sr. Maj. dem Kaiser. Die Bildung eine- neuen Cabinrt» scheint bi» heute keine wesentlichen Fortschritte gemacht zu haben. Dem Börsrngerüchte, daß beabsichtigt sei, dem Generalsekretär der Nationalbank, Herrn v. Lucam, da» Portefeuille der Finanzen anzuvertrauen, wild heute von allen Seiten widersprochen und betgesügt, daß Hr. v. Lu cam au» Gesundheitsrücksichten eine UrlaudSreise nach Et. Moriz in der Schweiz antrete. Daß der Statthalter Frhr. v. Poche da» Polizetministerium übernehmen solle, wird gleichfalls als unwahrscheinlich bezeichnet. — Die „C. Oest. A " schreibt unterm gestrigen Datum: Herr Graf Belcrrdi soll nicht zum StaatSminister, sondern zum Minister deS Innern ernannt worden sein. Kein Mit glied de- bisherigen CabinetS hat bis zur Stunde die erbetene Demission erhalten. Wohl kann jede Stunde eine Aenderung und einen Abschluß der Krisis herbeifüh- ren, allein in diesem Momente ist nichts Derartige» be kannt. — Der „Boh." wird unterm gestrigen Tage ge meldet: Baron Dobsa, ein magyarischer Siebenbürger, wurde hierher berufen ; er hatte Besprechungen mit Maj- lath und cs heißt, er sei zum stebenbürgschen Hofkanzler auSersehen. Herr v. Plener reist auf längere Zeit nach Pari» zu seinem Sohne, welcher bei der dortigen k. k. Botschaft attachirt ist. — Ein heutiger kaiserlicher Erlaß befiehlt die Einstellung deS Preßprocesse» gegen die Zang'sche „Presse" wegen Störung der öffentlichen Ruhe. In den Proceß verwickelt waren Zang, Professor Lorenz und Seuffert. Triest, 3. Juli. (O. P.) Eine erfreuliche Thatsache ist cS, daß von den 426 Paffagieren, welche bereit- die Contumaz überstanden haben oder noch überstehen, kein einziger an der Epidemie erkrankt ist. Gestern wurden der italienische Dampfer „Prtnzipe Tommaso" und der Tonrllo'sche „Marco Polo" au» dem Lazarrlh entlassen; dagegen wurden der au» Alerandrien mit 126 Passagie ren angekommrne Llcyddampfer „Progrefso" und der au» Smyrna eingetroffene Llcyddampfer „Jmprratrice" in» Lazareth geschafft, wo nun 4 Dampfer mit 260 Passa gieren untergrbracht sind. Unsre Bevölkerung ist nicht im Mindesten alarmirt, Niemand hat noch au» Cholera furcht die Stadt verlassen, und gestern Abend waren alle öffentlichen Gärten mit Gästen überfüllt- n Berlin, 6 Juli. Ob der General v. Manteuffel (der übrigens da» Großcomthurkreuz deS hohcnzollernschen Hau-orden» mit Schwertern erhielt) nach Wien gehen wird, um sich Er. Majestät dem Kaiser von Oesterreich al» Höchstcommandirendcr der österreichsch - preußischen Truppen in den Herzogthümern vorzustellen, ist noch nicht bestimmt. Einstweilen demrntirt die „Ndd. A. Z." die Nachricht, daß die» schon am 7. d. M. geschehen werd«. — Bekanntlich hat Er. Majestät der König die Absicht, eine Anzahl von Frauen, welche für die Armee indem letzten Kriege eine besonders thätige Fürsorge an den Taz gelegt haben, mit dem Louisenordenzu decoriren, wel cher tn den Befreiungskriegen zu gleichem Zwecke gestiftet worden. Man hat die Vorarbeiten hierzu bereit» be endigt, und eS ist der Genehmigung der eingereich- ten Vorschläge demnächst entgegen zu sehen. — Die Zahl der Ausführungen projcctirter Eisenbahnen wird sich dem nächst vermehr«,. Die Bahn von Bern bürg über Kön nern nach Halle ist beschlossene Sache, weitere Linien zwischen Bernburg « Wegeleben und Ballenstedt werden in Angriff genommen, so daß Bernburg in Kur zem der Knotenpunkt eine» viel verzweigten Etsenbahn- dic Wiederkehr so unbefriedigender Darbietungen lebhaft beklagen müßten. Unter den ESkimo«. (Fortsetzung au» Nr. lbS.) Hall'» erste Zusammenkünfte mit Tukulito bilden eine interessante Episode seine» Buch». „Ich beschäftigte mich am 2. November 1860 in meiner Kajüte angelegentlich mit Schreiben", erzählt er, „als ich eine sanfte Stimme in englischer Sprache sagen hörte: „Guten Morgen, mein Herr." Der liebliche und anständige Ton, in dem dir» gesagt wurde, konnte nur au» dem Munde einer Dame kommen. Wäre rin Donnrrschlag tn mein Ohr gefallen, ich hätte nicht mehr erstaunen können, obgleich e» stark schneite. Ich erhob den Kopf, und da stand eine Dam« vor mir und reichte mir eine Hand ohne Handschuhe. Sie trug eine Crinoline mit vielen Falbeln, eine kleine Manttlle und eine große Haube, di« wir Xi» wo quiek (Küsse mich schnell) nennen. E» war die Tukulito, von der ich so viel gehört hatte. Auch ihr Mann Ebierbing wurde mir vorgrstrllt, und obgleich er nicht so fließend englisch sprach^ wie seine Frau, verständigte ich mich doch leicht mit ihm. Bride erzählten viel von England und von ihrer dortigen Aufnahme. Bon der Königin sagt« Tu kulito, daß sie ihr sehr gefallen habe, und nicht minder Alle», wa» in ihrer Näh« gewesrn; der königliche Palast sei ein hübscher Ort, da» dürfe ich ihr glauben. Sie hatte rin wahrhaft anmuthige» und bescheidene» Wesen und e» sprach ein Verstand au» ihr, der mich immer mehr tn Erstaunen setzte." Nicht lange nachher erwidert« Hall den Besuch. Die Dame saß in ihrem Zelt« und strickt« Socken für ihren Mann. Diese» Mal trug sie eine Tracht, die eine Nach« ahmung europäischer Moden war, ein Kleid mit Falbeln, einen Ueberwurf von tief ausgezacktem Rennthterfrll und netze» wird. — Der Schriftsteller Liebknecht, welcher vorzugsweise auf dem socialisttschen Gebiet« thätig war, ist au» Berlin und dem preußischen Staate auSgewie- sen worden. Stuttgart, 6. Juli. (Tel.) Die Abgeordneten kammer genehmigte heute den Vertrag vom 16. Mai über die Fortdauer deS Zollverein- mit seinen Anlagen, namentlich mit dem Protokoll vom 24. Mai über Ein schließung der Kreuzlingrr und der Paradieser Dorstadt von Konstanz in den Zollverein. Darmstadt, 5. Juli. (F. I.) Die hiesige Han delskammer ladet auf nächsten Freitag die Industriel len zu einer Besprechung der kommerziellen Beziehungen de» Lande» zu Italien rin. DaS Ministerium dcS In nern hat nämlich die Handelskammer zum Berichte in dieser Sache ausgrsordert. Pari«, 6. Juli. (Tel.) Der „Moniteur" veröffent licht rin Dekret, durch welche» die Kret-räthe aus den 31. Juli zu einer fünftägigen ersten Session etnberu- sen werden. — Ferner meldet der „Moniteur", daß Hr. Drouyn de Lhuy», der englische Botschafter, sowie die Gesandten Holland» und Belgien» gestern die Ratificationen der Zuckerconvention vom 8. November 1864 auS- grwechselt haben. Die Convention wird am nächsten 1. August in Kraft treten. — Abd-el-Kader ist ge stern Nachmittag, begleitet von einem französischen Dol metscher, dem Sohne deS Consul» in Damaskus, in Mar seille an» Land gestiegen. — (K Z.) Herr Eloin aus Merico wurde vorgestern vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten und gestern vom Kaiser empfangen. — Die „Gironde" hat eine zweite Verwarnung erhalten. (Lor fünf Tagen er hielt sie die erste.) Dieses Mal wurde sie wegen zweier Artikel zurechtgewiesen. In Bezug auf den ersten ward sie beschuldigt, daS Rundschreiben deS Minister- deS In nern über die GemeinderathSwahlen und die liberalen Intentionen der Regierung entstellt zu haben, und in Betreff deS zweiten klagt man sie an, boshafterweise in- stnuirt zu haben, daß man ihr da» erste Avertissement gegeben, weil sie behauptet, man wolle sie während der Dauer der GemeinderathSwahlen unschädlich machen. — DaS amerikanische Fest im Pre-Catalan, dem unge fähr 800 Personen beiwohnten, ist glänzend ausgefallen. Außer dem diplomatischen Corp», dem Minister de» Aeußern und den französischen Ministern der Marine und deS Innern, welche beide Letzter» an Amerikanerin nen verhrtrathrt sind, waren nur Amerikaner zugelassen worden. Dagegen hatte man gestattet, daß die Frauen und Kinder der Amerikaner an dem Feste Theil nahmen. Turin, 2. Juli. (O. P.) Dir aufrührerische Be wegung, die sich vor Kurzem in Sora (im Neapolitani schen) kundgegeben, hat sich vor einigen Tagen in Ar- pino, welche- zu demselben Distrikte gehört, wiederholt. Vormittag» wälzte sich eine Schaar mit Dolchen und Messern bewaffneter Frauenzimmer wie Furien zum Orte hinaus und auf ihrem Wege wuchs der Hau fen zu einigen Tausenden an, denen sich auch junge männ liche Arbeiter anschloffen. Unter dem Ruse: „ES lebe Victor Emanuel!" stürzten sie sich auf die Fabrik eine gewissen San Eermano, zerschlugen und zerstörten Alle», wa- ihnen in den Weg kam, zerbrachen alle erst aus Bel gien angekommenen Maschinen und gaben sich erst dann zufrieden, al» daS Feuer den größten Theil der Fabrik zerstört hatte. Die Vermittelung der Behörde und Po lizei vermochte nicht, die Wuth dieser Frauenzimmer zu stillen, die sich alsdann auf zwei andere Fabriken stürz ten, die ein gleiches LooS erlitten hätten, wenn deren Be sitzer nicht versprochen, die Maschinen hinwegnehmen zu wollen. Der Haufen bestand auS circa 2500 Frauen zimmern und 500 Arbeitern, die sich durch die Anwen dung der Maschinen in ihrer Ertstenz bedroht sahen, und den ganzen Tag lang war Arpino in der Gewalt der Masse. Der Tumult legte sich erst, als Abends von Sora eine starke Militärabtheilung hinzukam und man zu ungefähr zwanzig Verhaftungen schreiten konnte. Florenz, 5. Juli. (Tel.) Die „Officielle Zeitung" veröffentlicht ein königliches Drcret, welches daS Capital einen Hut in dem Stil, der dem Grundsatz folgt, daß man sich mit einer Rosette, die ganz hinten am Kopfe sitzt, gegen die Sonne schützen muß. „Bevor ich eS recht gewahr wurde", fährt Hall fort, „hatte Tukulito einen Theekessel über der Lampe und daS Wasser kochte. Sie hat sich tn England an den Thee gewöhnt und wird von englischen und amerikanischen Wallfischfängern, welche die NorthumberlandSbucht besuchen, damit versorgt." Al» «ine Probe de» ESkimoleben» darf daS nicht be trachtet werden. Nahrung, Kleidung und Wohnung dieser Leute sind ihnen rigenthümlich und ihrer Lage an gemessen. Ihre Nahrung ist fast ausschließlich eine thie- rtsche, und «» wird Alle» von den Thtrren gegessen, Fletsch, Fett, Blut und Eingeweide. Obgleich man all gemein da» Gegrntheil glaubt, gtebt e» keine Gegend, die so reich an Thieren ist, al- die Gewässer und Küsten der arktischen Zone. Der groß« Seehund und der gewöhn lich« liefern die Grundlage der Nahrung. Eie find für die E-kimo- Dasselbe, wa» für den Europäer Korn und Steinkohlen find, und Rei» für den Asiaten. Der Bär, da» Rennthier, da» Wallroß und der Wallfisch liefern auch wichtig« Beiträge zur Nahrung und Kleidung Der Hund, ihr einzige» Hau-thier, ist für sie, wa» für den Beduinen da» Kamerl und für den Europäer da» Pferd oder der Stier ist. Während eine» Thrile» de» Jahre» girbt eS so viele Seehunde und andere» Wild, daß man beinahe ohne Ar beit im Ueberfluffe leben kann, aber zu andern Zetten find die Thier« selten und scheu. Wenn di« E-ktmo» in ihrer Erntezeit an den Winter dächten, so würden sie niemals Noth leiden. Jede Familie verbraucht und ver- geudet noch einmal so viel, al» zum JahreSunterhalte htnrrtcht. Borräth« zu sammeln, liegt nicht in der Natur dieser leichtsinnigen Leute und so leiden sie denn zuwei len die bitterste Noth. Um zu zeigen, wieviel Thier« tn der Nationalbank mittelst einer Emission von 60,000 Aktien um 60 Millionen vermehrt. Rom, 5. Juli. (Tel.) DaS „Gtornale di Roma" meldet, daß der päpstliche Nuntius in Merico, Msgr. Mrglta, der kaiserl. Regierung eine Note habe zuge- hen lassen, worin er die Gründe seiner Abreise von Merico entwickle. Der heilige Stuhl, erklärt Msgr. Meglia, habe ihm befohlen, nicht länger Augenzeuge der Verletzung der Kirche in Merico zu bleiben. Madrid, 5. Juli. (Tel.) Die „Epoca" meldet, daß Herr Jsturiz den bisherigen Gesandten in Paris, Herrn Mon, ersetzen werde. — Die „Correspondencia" meldet die bevorstehende AnerkennungJtalienS, jedoch unter Wahrung der kirchlichen Interessen. AuS Madrid wird der Pariser „Patrie" berichtet, daß die Königin aus ihren Brief an den Papst von Letzter« rin eigenhändige» Antwortschreiben erhalten habe, welche» weder den Worten noch dem Sinne nach gegen die Anerkennung Italien» Einwendungen erhebe, vielmehr nur die Hoffnung auSspreche, daß Spanien fort fahren werde, die erhabenen und bleibenden Interessen der katholischen Kirche zu schützen. * London, 6. Juli. (Tel.) Die Parlamentsses sion ist heute geschlossen worden. In der Thronrede dankt die Königin dem Parlamente für die bewiesene Tä tigkeit. Dir Beziehungen zum AuSlande seien befrie digend und keine Frage sei gegenwärtig in der Schwebe, welche den Frieden Europas zu stören vermöchte. Die Königin ist über die Beendigung deS Bürgerkriegs in Nord amerika erfreut und hofft, Amerika werde bald zu seiner frühern Blüthe gelangen; sie bedauert, daß das Werk der Einigung noch nicht zu Ende geführt ist und blickt mit Freuden auf den Wohlstand des eigenen Landes Der Zollvereinsvertrag sei vorgclegt, und cS lasse sich von demselben die Fortentwickelung der Handelsbeziehungen mit Deutschland und die Hebung der allseitigen Interessen erhoffen. Die Thronrede macht zum Schluß die Aufzäh lung der vom Parlamente sancttonirten Bills. — Die Sitzung des Unterhauses am 3. Juli war über füllt, die Tribünen dicht gedrängt, der Prinz von Wales und viele Fremde anwesend, die Aufregung außerordentlich. Denn e» han delte sich um ein Tadelsvotum gegen dm Lordkanzler wegen seiner osterwähnten leichtfertigen Stellcnvergebungen, und von nab und fem waren von der Opposition und der Regierung die im Lande zerstreuten Mitglieder durch den Telegraphen ein- berusen worden, um bei dieser Gerichtssitzung über den höchsten Würdenträger der Krone mitzuspielen. Den Tadelsantrag stellte Mr. Hunt von derLinken. Er lautete: «Die vor dem Ausschüsse diese» Hauses abgegebene Zeugenaussage (betreffs jener An stellungen) beweise, wie leicht sich aus unrechtmäßigem Wege StaatSanstellungen erlangen lassen; ähnliche Zeugenaussagen vor einem Eomits, welcher vom Oberhause über den Casus Edmund niedergesetzt worden war, hätten ferner dargcthan, daß der Lord kanzler unvorsichtiger- und leichtfertigerwcise Pensionen an Be amte ertheilt habe, über deren Häuptern während ibrer Wirksam keit al» Beamte schwere Klagen geschwebt hatten; daß auf diese Weise Bestechlichkeit aufgemuntert werde, und daß solche Leicht fertigkeit und Unvorsichtigkeit selbst da, wo ihnen keine unwür digen Motive zu Grunde liegen, der Ansicht diese« Hauses nach höchst tadelnswerth und geeignet scheinen, die Verwaltung der höchsten Staatsämter in Mißkredit zu bringen." Im weitern Ver laufe seiner Anklagerede wiederholt Mr. Hunt, daß sich gegen den Lordkanzler keine Anklage aus Bestechlichkeit erheben lasse, wohl aber die der Nachlässigkeit und Leichtfertigkeit in seinen Amtshandlungen. — Der Lordadvocat, der im Namen des CabinetS die Bertheidigung des Lordkanzlers übernimmt, findet es ganz in der Ordnung, daß das Parlament über die Amtsthä- tigkeit hoher Staatsbeamten aus» Strengste wacht, doch sei im vorliegenden Falle der Tadel nicht gerechtfertigt. Die Schuld Dessen, was vorgesallen, liege erwiesenermaßen nicht an dem Lord kanzler, sondern an dessen ungerathcnem Sohne (dem ost ge nannten Mr. Bethell), der seine Stellung zum Vater schmählich mißbrauchend, unwürdigen Beamlen zu Pensionen und Beför derungen verholfen habe. Daß der Lordkanzler selber über jeden Schatten eines Verdachtes der Bestechlichkeit erhüben fei, habe die Untersuchung gezeigt, sei von seinen bittersten Feinden zugestan- den worden. Deshalb erlaube er sich zu dem Anträge Mr. Hunt s daS Amendement zu stellen: „es fei dieses Haus, nach Einsicht in die Comitsuntersuchung rc. mit dem Comit6 voll kommen einverstanden, daß den Lordkanzler kein anderer Vor wurf, al» der der Uebereilung und Unvoisichtigkeit treffe, und daß dieses Haus ferner der Ansicht sei, daß eine weitere gesetzliche Controle bei der Verleihung von Bcamlenpensioncn nolhwendig sei." Mr. Hennessy erklärt, daß er nicht übel Lust bade, das gegen den Lordkanzler beantragte Tadelsvotum aus sämmtliche Cabinetsmitglieder auSzudehnen, während Mr. Denman die ganze Anklage als eine gehässige Polemik gegen den Betroffenen ansieht. — Mr. Bouverie (Liberaler) beantragt einen dem der geeigneten Jahreszeit erlegt werden können, theilen wir daS Resultat einer zehntägigen Jagd mit, auf die Hall mit zwei ESkimoS auSging. Man tödtcte einen Bär von tausend Pfund Gewicht, einen großen Seehund, fünfzehnhundert Pfund schwer, und neun kleine Seehunde, von denen jeder zweihundert Pfund wog. Man gewann mithin mehr als zwei Tonnen frisches Fleisch und außer dem Pelze und Felle zu Kleidungen, und Thran zur Hei zung und Beleuchtung. Der große Seehund wie der gewöhnliche gehören zu den scheuesten und schlauesten Thieren. Eie sind cS da durch geworden, daß sie immerdar auf der Hut sein müssen gegen ihren großen Feind, den Bären, der für SeehundSspeck eine besondere Schwäche hat. Es ist leich ter, sich an einen Hirsch oder ein« Gemse heranzuschleichen, als an einen Seehund. Hall, ein vorzüglicher Schütze, gesteht, d> ß er nie im Stande gewesen sei, auf dem Eise einem Seehund auf Schußweite nahe zu kommen. Die ESkimoS verstehen sich aber bi» äuf die Weite eines Speer wurf» heranzuschletchrn. Sic gestehen, daß sie Alles, was sie von der ScehundSjagd wissen, vom Bär gelernt haben. Der letztere verfährt auf folgende Weise. Er steht auf dem Eise in der Ferne einen schwarzen Fleck, von dem er weiß, daß e» rin Seehund ist, der in der Nähe eines Luftloches einige „kleine Nicker" macht, die kaum eine halbe Minute jeder dauern, wobei der Seehund in Zwi schenräumen den Kopf hebt und den ganzen Horizont mustert. Der Bär wirst sich auf die Seite und schiebt sich auf dem Eise heran, so lange der Seehund den Kopf unten hat. Sobald der Seehund den Kopf hebt, macht der Bär Halt und beginnt mit ihm zu „sprechen". Die Töne, die er auSstößt, find von seiner gewöhnlichen Stimme ganz verschieden. Der Seehund ist wie bezau bert, denkt an keine Gefahr, senkt den Kopf und nickt wieder rin. Der Bär schiebt sich »dermal« näher und
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