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Dresdner Journal : 07.12.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186512077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-12
- Tag1865-12-07
- Monat1865-12
- Jahr1865
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- Dresdner Journal : 07.12.1865
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> 18«S Donnerstag, den 7. Dercmber ,P 283 DrrMerIourml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Nichtamtlicher Tkeit 8S. 08. auS dem «u» Börse»« Hannover e»brn. und dem Durch sol- bet Stere- Hauptvor- in dem kör» Abschätzung Vcrhand- hin, ohne Vcrsamm» icrhauS folgt. Dunkel, dem eS jedoch wie dem Mittelalter nicht an fun kelnden Sternen fehlte, und cS eröffnete sich die AuS- - sicht auf einen freier» Raum, auf welchem das junge Deutschland seine kecken Klingen spielen ließ. Immer und überall aber glitzerte und blitzte eS fwie Thautropfen und Sonnenstrahlen von Bildern, Dergleichen, Anspie« lungen, Witzen, so daß Rahel hier keine Veranlassung gehabt hätte zu klagen: „ES giebt recht wenig Menschen, die Einfälle haben", denn wir der Dortra- von der Pe« riode handelte, welche durch die Vorliebe für den Esprit charakteristrt ist, so war er selbst durchgängig e-pritvoll. — l> — wird Der aber die subjektiven Er« Grund in einer Nkhmung, daß bei verschiedener Färbung der jedem der beiden Augen dargebotenen Bilder an die Stelle der ge mischten Nüancr alsbald ein Wechsel der Farben eintritt, der sogenannte Wettstreit der Gesichtsfelder, chen Wechsel zwischen hell und dunkel oSkopen ein besonderer Glanz erzielt, theil deS Gebrauchs zweier Augen liegt perltchen GegenstandSsehen, womit auch der Entfernung zusawmenhängt. Die schetnungen der Nachbilder haben ihren Abblendung einer Stelle der Netzhaut. Die moucko» volaotoa find Schatten, den ganz in der Nähe der Netz haut gelegene Zellen unser- Glaskörper» auf dieselbe wer fen. Don der als Staar bekannten Trübung der Linse find blose Nebel zu unterscheiden, welche vornehmlich nach Anstrengungen erscheinen, wenn die Netzhaut einen er höhten Druck erfahren hat, wodurch rin lähmung-artiger Zustand «ingrtrrten ist. Al- Saul unter den Propheten führte sich Hr. vr. Wehl selbst rin, indem er am 27. November im natur« wissenschaftlicher» Ehklu« mit dem ersten seiner drei Bor« träge über Literaturgeschichte auftrat; al- schlagfer tiger, wortgewandter und ltederkundiger David mußte er von der in ungewöhnlicher Zahl und Wahl erschienenen Versammlung unläugbar anerkannt werden. Denn mit der überraschenden Kunstfertigkeit blendender EScamotage baute er au- glücklich aufgegrtffenen Gedanken und Ei taten eine wie Perlen und Evelgestetn schimmernd« Brücke von der Natur zur Wissenschaft und von der Wissenschaft zur Literatur, um darüber, von der naturphilosophischen und naturwissenschaftlichen Literatur gänzlich absrhend, di« Zuhörer raschen Flug- hinwegzuführen, so daß sie nach diesem schwindelnden Gange plötzlich im Walde-- dicktcht der Romantik und somit mitten in der National literatur sich wtrderfanden. Bald aber lichtete sich da» Ott-Affatr« zu einer neunmonatigen Festungstraf« verurtheilt worden sei, wird von dem köntgl. RegimentS- commando al- rin nach allen Seiten leere- Gerücht be zeichnet und dahin berichtigt, daß ein Spruch in besag ter Angelegenheit noch gar nicht gefällt worden sei. Da» Schlußverhör in der Untersuchung hat erst Mitte voriger Woche im Locale de- königl. Landgericht» hiersrlbst statt gefunden. Nach der Lage der Sache wird die Entschei dung sich noch längere Zett hinauSschtcben, indem da betreffende Militärgericht erst constituirt werden muß und dann noch die Bestätigung seine» Spruch» durch den Kö nig einzuholen ist, der alleiniger Inhaber der militärischen Gerichtsgewalt ist. München, 3. December. (A. Z.) Der Kirchenvorstand und die Ktrchenverwaltung der evangelischen Gemeinde Münchens haben den ersten Bericht über die Samm lung zu einem Baufond für eine zweite protestan tische Kirche in München veröffentlicht. Nach demselben hat die Sammlung im ersten Jahre die Summe von 32,003 Fl. ergeben, von welcher nur 2114 Fl. noch im Rückstand find, so daß gegen 30,000 Fl. verzinslich an- gelegt werden konnten. Der Bericht verzeichnet außerdem mehrfache Geschenke zur Verwerthung und viele unent geltliche ArbeitS- und Lieferungsanerbieten. Bayreuth, 3. December. (N. C.) Die Berathung eine» vom Eonsistorialrath l)r. Ranke gestellten Antrages, welchen Decan Sirt sich angerignet hatte, bildete den zweiten Gegenstand der 6. Sitzung derGeneralsynode vom 23. November. Der Antrag ging dahin, an daS königl. Oberconsistorium die Bitte zu stellen, auf die Er richtung eine» pädagogischen Seminar» für die Studiren- den der Theologie an der Universität Erlangen hinzu wirken. Decan Linde empfahl namen» de» 5. Ausschusses den Antrag zur Annahme. Nach längerer Debatte brach ten die Professoren Thomasiu» und v. Echeurl den mo- dificirten Antrag ein: DaS Hohr Kirchenrcgimeut wolle geeignet dahin wirken, daß für die Vorbildung der Thco- logie-Studrrenden zur künftigen Leitung der Volksschule auch von Seite der protestantischen LandeSuniversttät das Möglichste gescheht. Der Berichterstatter erklärt sich mit dieser allgemeinen Fassung einverstanden, Decan Bauer aber, als Vorstand deS 5. Ausschusses, hält den Antrag de» letzter» aufrecht. Bei der Abstimmung wurde der Ausschußantrag mit allen gegen 43 Stimmen verworfen und die Modifikation der Professoren Thomastus und v. Scheurl mit allen gegen eine Stimme angenommen. Am 3. wurden die Sitzungen der Generalsynode ge schloffen. Hannover, 4. December. (N. Pr. Z.) Die ost friesischen Stände haben beschlossen, den 15. Decbr., den ErtnnerungStag, an welchem vor 50 Jahren die Provinz OstfrieSland an Hannover gelangte, auf stän dische Kosten zu feiern, und eine Deputation, bestehend au» den Herren Graf v. Knyphausen-Bütel-burg, Sena tor Müller von Aurich und Gnt-besttzer vr. Pctcrsscn au» Berum ist gewählt, welche Se. Majestät den König, sowie Sc. königl. Hoheit den Kronprinzen einladen soll. Diese Deputation traf gestern hier ein. Auf dem EichS- felde und in der, Niedergrafschaft Lingen denkt man den Jahrestag der 50jährigen Vereinigung mit ebenfalls festlich zu begehen. Sternberg, 3. December. (Nat. Z.) Die lungen deS Landtag- schleppen sich langsam in den Kreisen der äußerst spärlich besuchten lung auch nur da- geringste Interesse Hervorrufen zu kön nen. Der Antrag von Manecke auf Duggenkoppcl, dem Zollvereine beizutreten, wurde ebenso wie im vorigen Land tage ohne Verlesung abgelehnt. DaS erwartete Gesetz wegen der Aufhebung der Prügelstrafe ist noch immer nicht zur Berathung an die Stände gelangt, weil die Strelttz'sche Regierung, mit welcher „eine hauSvcrtrags» mäßige Communicatton" erfsrderlich ist, auf die Auf hebung dieser Strafart einzugehen sich weigeit, obgleich di« Schwertn'sche Regierung dieselbe für dringend nolh- wrndig hält. Führt die „hauSvertragSmäßige Commu- nication" nicht zum Ziele, so wird die Schweriner Re gierung allein mit der Aufhebung vorgehen. um sich zu Helsen, zum Absolutismus ohne Freiheit, damit man die Einheit habe, oder zum Dualismus, aber ohne Einheit, damit man die Freiheit dort und hier nicht» habe. (Sehr gut! Bravo I)' Wie», 5. December. (Boh.) In der heutigen Land- taß-sttzung wurde die Adreßdebatte fortgesetzt. Der UnckverfitätSrector Jäger, Bischof Feßler sprechen gegen, Schindler, Trotter, Bürgermeister Zeltnka, Kuranda für die MajorttätSadreffe; hierauf wird der Schluß der De batte beschlossen. Morgen werden die Gcneralrrdner erwählt. Laibach, 4. December. (W. Bl.) In der heutigen Sitzung de» Landtags brachte der Präsident eine aller höchste Entschließung zur Kenntnlß, wonach für die Dauer der GrundentlastungSverloosungen dem Lande unverzins liche StaatSvorschüffe bi» zum Jahre 1896 bewilligt wer den, von welchem Jahre an dtesrlben in sechs gleichen Jahre-raten abzutragrn sind. — Die Revision de» Ge setze» über da« Moorbrennrn wird im Principe gebilligt und nur zur Redaktion dem LandeSau-schufse zurückge- wtesrn. Die Gesuche mehrer Gemeinden um Bewilligung von Steuerumlagen werden zustimmend erledigt. spesth, 4. December. (W. Bl.) Dem „Lloyd" zufolge wird Taverntcu» v. Sennyey Präsident deS Oberhauses werden. — In Sz. Andre wurde Ace gegen Kalay mit 250 Stimmen Majorität zum LandtagSdeputirten ge wählt. Bet der Wahl kam c» zu einem blutigen Zu sammenstoß, wobei 2 Tödtungen und 14 Verwundun gen vorfielen. Berlin, 5. December. (B. Bl.) Der Chef dc» Ge neralstabs deS 2. Armrecorp», Generalmajor Petersen, ist vorgestern Abend am Gchtrnschlage plötzlich verschie den. — Wer jetzt die Straßen Berlin» durchwandelt, wird hier und dort einen in der jetzigen Zeit ungewohn ten Anblick haben. Möbelwagen, sonst nur an den vier teljährlichen UmzugStcrminen thätig, fördern die Flucht ganzer Hau-Haltungen; Ruinen ähnlich, bleibt diese» und jene- Gebäude verschlossen und unbewohnt und ge stattet den eilig Vorübergehenden nur noch einen Blick in die Räume früherer Herrlichkeit und Geselligkeit. Zer brochene Fenster, herabhängende Tapeten geben den trau rigen Beweis, daß die bisherigen Bewohner eiligst ge flüchtet sind. E» ist leider ganz unmöglich, jetzt mit ei nem Male aller der Unsolidität entgegenzutreten, die sich seit den letzten zwanzig bi- dreißig Jahren festgesetzt hat. — DaS Stadtgericht hat die Freilassung deS Herrn v. Schweitzer gegen Eaution abgelehnt. Derselbe hat dagegen Appellation erhoben. — Am Sonntag sind in allen Provinzen die Provinziallandtage unter den üblichen Feierlichkeiten eröffnet worden. Die Hauptvor- lag» betrifft die Berathung einer Proposttion wegen Ber- thetlung der GrundsteuerveranlagungS kosten, deren Ge- sammtsumme einschließlich der Kosten für Drucksachen rc. 7,401,383 Thlr. beträgt. Hiervon kommen auf die sech östlichen Provinzen 5,947,992 Thlr., und zwar auf Preu ßen 1,095,410 Thlr-, auf Posen 598,228 Thlr., auf Pommern («rclustve Dramburg und Schtevrlbrin) 662,441 Thlr., und Schlesien 1,432,034 Thlr., auf Brandenburg (inclusive Dramburg und Schievelbein) 1,048,940 Thlr., auf Sachsen 1,236,013 Thlr., auf die beiden westlichen Provinzen 1,328,318 Thlr., an denen Westfalen mit 486,407 Thlr. und die Rheinprovinz mit 842,114 Thlr. participirt. Die Kosten für Drucksachen rc. betragen 152,932 Thlr., von denen 125,073 Thlr. auf die öst lichen und 27,859 Thlr. auf die westlichen Provinzen kommen. Die resp. Landtage haben über die Art der Aufbringung dieser binnen 10 Jahren an die Staats kasse zurückzuzahlenden Gelder in der Weise zu berathen, daß sie den Modu» und dabet gleichzeitig fcststellen, ob die einzelnen Grundbesitzer oder die Kreise pro rat, be zahlen sollen. Die den einzelnen Landtagen außerdem zugegangenen erheblicher» Vorlagen werden wir bei vor kommender Berathung erwähnen. * Köuigsderg, 5. December. (Tel.) In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten ist an Stelle de» nicht zum zweiten Bürgermeister bestätigten Brecht der Assessor Reitzenstein (zur alt-liberalen Partei gehörig) auS Pots dam mit 47 von 81 Stimmen gewählt worden. Bonn, 4. December. (K. Bl.) Die hier allgemein ver breitete Nachricht, daß Graf zu Eulenburg infolge der Erscheine«: fr^lieb, wir Xllill.kiv« ä«r 8onn- oaä k«i»rt»E«, Kb.uä» Nir ä«u kolg.uä.u lletersicht. leltgrsphische Nachrichte«. äagtsDrschichte. Wien: Zur Elbherzogthümerangele- grvheit. Vom ntederösterrrichischen Landtag« — Lai bach: Landtag-Verhandlungen. — Pesth: Baron v. Sennyey. Wahlcrceß in Sz. Andre. — Berlin: General Petersrn -f. Die Provinziallandtagr. Ver mischte». — Königsberg: Bürgermeisterwahl. — Bonn: Graf Eulenburg u. die Ottaffaire. — München: Di« Sammlung für eine zweite protestantische Kirche tnMünchen. —Bayreuth: Von der Generalsynode.— Hannov r: Jubiläum der Einverleibung OstfrieSland». — Wirbaden u. Karlsruhe: Kammerv-rhandlun- gen. — Pari»: Journalistisches. Dom Hofe. Ge neral Shofield. — Florenz: Au» der Drputirten- kammer. Die Cholera in Neapel. — Dublin: Vom Fenierproceß. — St. Petersburg: Choleraberichte. Au» Taschkent. — Kostantinopel: Neue Anleihe. tchleSvig-Hvl-ei». (Die Candidatur de- Großher- zog» von Oldenburg nicht «ufgegeben. Die Zusam menkunft der Herren Graf Bi-marck, v. Roon v Manteuffel in Hamburg. Au» Kiel und SchleSwtgschen.) vrrSdaer Nachrichten. tzroviuzialnachrichtrn. (Zwickau. Werdau. Botgtland«. Gottleuba.) KiogrsandteS. Statistik ««d LalkSwirt-schast. -ruilleto«. Inserate. Lagerkalender Nachrichten. Weihnachtstzücher. 1. Wiederum haben sich auf unserm Büchertische zahl reiche Bilder- und Lesebücher ringefunden, damit ein em pfehlende- Wort an da» kaufende Publicum sie begleite. Schon bei Gelegenheit früherer Wanderungen durch diesen Theil de» Weihnacht-Markte- sind die Grundzüge darge- lrgt worden, nach welchen derartig« Jugendschrtsten be« urthrtlt werden sollen, so daß von einer Wiederholung jener Princtpien hier abgesehen werden kann. Im All gemeinen darf man sagen, daß e» gewissenlosen Fabri kanten von faden und schlechten Kinderbüchern heutigen Tage» ziemlich schwer wird, für solch« Opu-cula noch Verleger zu finden, zumal einige BerlagSfirmen gerade auf dem Gebiete der Jugendliteratur so wohl acereditirt find, daß sich da- öffentliche Vertrauen ihnen vorzugs weise zuwendet. Bei der Menge der un» zugegangenrn Novitäten muß selbstverständlich von einer speciellen Be» urtheilung abgesehen werden, und so wollen denn die nachfolgenden kurzen Anzeigen nur al- Wink« und Fin gerzeige zur Orirnttrung auf dem reich »»gebauten Ge biet« gelten. Inseratenannatzme »»»wärt,: Oowmiiiioallr äs» Oreoäoor ^ouroalo; 8. L. Iccor«; Kamburp-KIt»»»: L Voai-L»; I.rU»: Onoelv-'-vb« ttuob- b«nckl, 8ure»u; Lromou: L. 8viil.orri; vr-il-ll" 1>ov», krixorxi kr»okkiirt ». H : Luckb.; llölo: Xoc>k.r üiiorniiiii k»ri» v. (29, ru«6e»bon»enf»ll»); kr»p: b«. Ln-l-io«'» Uuebk.; Visa: Lomptoir 6. b.tVieoer iteituog, 8t«s-n»pl. 867. Herausgeber: Köuigl. Lrpeäitiou Orsilloer ^ouraall, Orooäoo, bio. 7. Angelo konnten dabei unmöglich gewinnen, und ebenso wenig der musikalische Gedankeninhalt. Gade scheint sich eine gewisse musikalische Phraseologie und Durchführungs manier gebildet zu haben, die einer edlrrn Gesammthal- tung nicht untreu werden, aber an einem schwülstigen, hohlen Pathos, an Monotonie und Unklarheit leiden. Geistvoll gestaltet« Einzelnheiten und interessant combt- nirte Tonwirkungen in der Ouvertüre seien gern zugege ben, aber die glänzende und robust« Instrumentation hat im Allgemeinen eine Weise angenommen, welch« eine ge danklich charakteristische Sprache der - Instrumente und eine symphonisttsch fein gestaltete Ausführung nicht mehr zuläßt. Diese wurde un» mit vollstem Genüsse zu Theil durch die vorzügliche Wiedergabe der von iwperatorischem Geiste erfüllte Vestalin > Ouvertüre Spontini'S und der Pastoralsymphonie, dieser unvergänglichen idyllischen Dich« tung Beethoven'». C. Banck. DrrSden. Seinen letzten Vvrtrag im naturwts* seaschaftlichrn CykluS für diesen Winter hielt Hr l)r. Heymann am 20. v. Mt». über da» Sehen mit zwei Augen und die subjrcttven Seherschetnun- gen. Während die Eindrücke, welche durch die übrigen paarigen Organe un» zugeführt we>den, sich summiren, da her umfassender und deutlicher sind, empfangen wir durch jede» unsrer Augen einen vollkommen selbstständigen Ein druck; wir verschmelzen aber beide zu einem Ganzen und dieser Gesammtrtndruck ist wesentlich verschieden von den Einzelneiadrückrn an sich. In dieser Beziehung dürfte ohne Zweifel den Augen der höchste Rang unter den Sinnesorganen zuzuschretbrn sein. Wa» den Lichtfinn anlangt, so sieht man einen Gegenstand, z. B. den Mond mit einem Auge nicht dunkler, al- mit beiden, ja sogar Heller, al» in de« Falle, daß da» andere Auge getrübt ist. Der Farbeafinn gewährt di« eigenthümltche Wahr- Telegraphische Nachrichten. Wien, Mittwoch, 6. December. Oie amtliche Wiener Zeitung" publicirt eine kaiserliche Ler- nduuug, welche ausländische Aktiengesellschaften ind tkommauditgesrllschafteu auf Aktien, mit AuS- »ahme von verficheruugSgrsellschafteu, zum Ge- MtSbetrieb« in Oesterreich zulä-t. Brüssel, Mittwoch. 6. December. Der heu- ti-e „Moniteur brlge" bringt folgendes Bulletin »brr daS Befinden deS Königs Leopold: Die UnterleibSsymptomc sind stationär; die Kräfte wollen nicht Wiederkehr«». Lacke», 5. Decbr. vr. Wimmer. Prof, de Roubaix. Bei der gestrigen Wahl in Touruai wurde der Zaftizmtnifter vara ohne Opposition wiedrr- gwLhlt. London, Mittwoch, 6. December. L«S New - stork find Nachrichten vom 25. November per City of Washington" eingetroffeu. Der Wechsel- courS stand 160; Soldagio 47; BondS 101X; Baumwolle 53. mzd. b,Il; V2K B: c. 3H 85 00-ß G.; «z-i deSgl. i»f.-s»lcs. Landribf. I DreSdn. große »9 pnußisckc 100 G-; öst. Nat.- cr Loose v. pz.-Dresd. tau t-it.H. Leimiger Bank Act. X.Kbez.; S'l ßchm «30 s>ampssch.- Obamp - ; Dresd- r. 35 t»., 7-i tez: ez. priorj- IOOH G.; 101 2'; »rit 101^ Thobe'lchc »tmcr Pa- Hupotb.- Öhamp.- Nlnsterd. IIOH G.,- ß; Hinn- ütt vrih b. 8 95 rrr. Pank- >0 - Lblr 17 -)iar. b Rbl.: ^-Stücke r l-STblr. rlr.SNgr r. Bril. Larb. 7-t; ue Rulscr, ols s7)4i 82 «ttA. umwoUe: oße Aus- nmöglich, ah t7*. Middling - '7, 8, nbörse.) Roggen ,48Lhlr. p. Decbr. lhlr. iS. 5^ Thlr. abörse.) Roggen ß April- 050 qek. co 14''/,, n - Febr. Rüböl pril-Mai u«l« n- 80 Lar.; »8 Sgr.i 4 Egr.; , Rüböl H Trab. Tagesgeschichte. ch Wieu, 4. December. Englisch« Blätter bringen Mittheilungrn au- Berlin, denen zufolge der preußische Entwurf für die Annrxion der Hcrzogthümer im Sep tember vom Grafen Bi-marck dem Könige in einer Denk schrift vorgclegt und von dem Letztern genehmigt worden sein soll. Zugleich wird die Behauptung ausgestellt, der Plan sei Oesterreich in vertraulicher Weise mitgetholt, jedoch abgelehnt worden. Dieser letztern Behauptung gegenüber kann jedenfalls versichert werden, daß sie falsch ist- Ich glaube htnzufügrn zu sollen, daß dir abermalige Umgestaltung de» Provisorium» in den Herzogthü- mern, welch« prrußischrn Blättern zufvlge für nothwrn- dtg erachtet wird, bi» zur Stund« hier in keiner Weise angeregt worden ist, daß man aber auch in Wien maß gebenden Ort» durchau» unbegreiflich finden würde, wes halb die Gasteinrr Convention wieder aufgehoben werden soll, wenn nicht» Bessere» al» rin neue» Provisorium an deren Stelle gesetzt werden könnte. Wieu, 4. December. (O. P.) Der österreichische Landtag hat heute seine Adreßdebatte begonnen. Die ganze Debatte war eine Kritik der Eeptembrracte und de» Vorgehen» de» Ministerium» Belcredi. Alle heute vernommenen Redner traten für die Verfassung rin, und sie unterscheiden sich nur im Accente, je nach der indivi duellen Stellung der einzelnen Redner. S«. Eminenz der Cardinal v. Rauscher suchte die mildesten Worte für seine Kritik de- HeptembrrpatentS und seine Folgen und will diese auch in der Adresse gewählt wissen. Der Stan seiner Rede harmonirt mit den Anschauungen der Brr- faffungSpartei. Herr v. Arneth sah sich veranlaßt, die jenigen Männer zu tadeln, welche den gemeinsamen Schritt brr ci-leithanischen Landtage vereinbart hatten; er meinte, dies« Verabredung nehme der Demonstration einen großen Theil ihrer Bedeutung. Auch er erklärte sich für einen entschiedenen Anhänger der Verfassung-Partei und wird, wie wir hören, für die MajorititSadresse stimmen, trotz dem er den Ttnti'schrn Antrag nicht unterschrieb. Herr v. Czedik sprach von der düstern Stimmung der Be« völkrrung. Die Abgg. vr. Berger und vr. v. Mühl feld beleuchteten zunächst die juristische Sette der Sistt- rung und gelangten zu dem Resultate, daß sie jeder recht lichen Grundlage entbehre, vr. v. Mühlfeld legte den Hauptaccent seiner Rede in eine Anklage gegen daS Mi nisterium, da» dem Kaiser angesichts de» nicht fistirtrn Artikel» 6 ter Februarverfaffung die Sistirung anzu- rathen wagte. Wir entnehmen dem stenographischen Be richte folgende Stellen der v. Mühlfeld'schcn Rede: .Für mich ist der Ausgang-punktaller meiner Rechtsanschauungen in unsrer Berfassungssrage da» D'plom vom 20. Oktober 1880.... Da» Ministerium hat Artikel 8 de» Patent» vom 28. Febr. 1881 zur Sistirung zu beantragen sich nicht getraut. In diesem Ar tikel lesen nnr, daß die Grundgesetze al» die Verfassung dc» Reich» erklirt sind, und daß sämmtliche diese Normen feierlich verkündet und angelobt werden, daß sie unter dem Schutze de» Allmäch tigen unverbrüchlich befolgt und gehalten werden sollen, und daß die» nicht dlo» von dem dermaligen Regenten, sondern auch von seinen Nachfolgern zu geschehen habe, ja daß r» von ihnen in dem bei ihrer Thronbesteigung zu erlassenden Manifeste anzuge- loden sei. Und wa» lesen wir weiter in jenem Artikel? Daß e» Er. Majestät fester Wille und Entschluß sei, mit seiner kai serlichen Macht diese Verfassung zu schirmen gegen jeden Angriff. Hohe Versammlung! Angesicht» dieser Worte, die in dem nicht sillirtcn Artikel 8 de» Patent» vom 28. Februar 1861 enthalten sind, hat da» heutige Ministerium den Muth gehabt, unserm Kaiser und Herrn anzuralhen, da» Grundgesetz zu fistiren. (Lrd- haster Zuruf auf allen Seilen.) Ich trage die innige Uedrrzeu- guna in mir, daß keiner von jener Majorität de» Abgeordneten häuser, welche spöttisch von dem vorübergegangenen Ministerium Sr. Majestät allergetreueste Opposition genannt wurde, jemal» den Muth gehabt hätte, einen solchen Rath der Krone zu geben. (Stürmischer Brisall.) Und der Rath wurde gegeben. Ich sage e» mit Bitterkeit, aber mit Wahrheit, e» ist die größte, schwerste Sünde de» heutigen Ministerium», die Geschichte der Majestät in jüngster Zeit nicht beachtet zu haben, die Majestät durch seinen Rath cn einer solchen Art und Weise bloß gestellt zu haben. (Bravo! Bravo!) . .E» ist eine Täuschung, wenn man glaubt, die 1848er Gesetze Ungarn» sind da» Htnderniß, daß man von ungarischer Seite weder aus da» Octoberdiplom noch aus dir Fe- bruarversassung eingehen wolle. S» ist ein längst in der unga rischen Verfassung festgestellter Satz — nicht erst in den Gesetzen vom Jahre 1848 ist er zu Stande gekommen —, daß Ungarn nur nach seinen Gesetzen regiert werde. So lange man an diesem Satze der Verfassung hält; wenn man behauptet, daß dieser Satz der Verfassung auch nach dem Octoberdiplom in Ungarn in Gil tigkeit verblieben ist: ist an eine Einheit de» Staate», an ein Emgehen ungarischerseit» darauf, daß gewisse Angelegenheiten, «l» Gesammtangelegenheiten de» Reiche» von einer, sei e» in einer, sei e» in zwei Kammern tagenden Reich»vertretung be rathen und beschlossen werden, nicht zu denken. Man mußte da» Octoberdiplom und die Februarverfassung nicht in die Lust hän gen, indem man sie abhängig machte von der Annahme durch den ungarischen Landtag. Da» ist die Schuld dc» Ministerium», daß e» sich den Boden für die Zukunft entzogen hat. Sieht man so in die Zukunft, so zeigt sich, wie schädlich, wie verderblich der Weg de» Ministerium» ist; und in Wahrheit, mir kommt vor, c» giebt nur zwei Dinge. Aus dem Wege kämmt man entweder, Feuilleton. Dresden. Dienstag, den 5. December gab die köu. sächs. musikalische Kapelle ihr dritte» Abonnement- eoncert unter Direktion de» Hrn. Kapellmeister» KrcbS. Hr. Conrrrtmeister Lauterbach brachte darin I. S. Bach'» prächtige» Dioltnconcert in K-moU mit Begleitung von Streichinstrumenten zu Gehör. Eine musterhafte Leistung: schlicht, «del und innig in Auffassung, Stil und Ru-druck, vollendet in künstlerischer Beherrschung der kchnik und musikalischer Behandlung, gleichmäßig schön »ad klar im Toncolortt. Eine milde und weich« Ge- sühl-belebung überwiegt im Vortrag de- Künstler- sei nem Naturell gemäß; aber sein Spiel hält sich fern von Schatttrungrn, dir einer für Bach'- Musik zu modernen Empfindung-weise entspringen, r» bleibt frei von Con- trasten und Effecten, di« nur der Virtuosität dienen und giebt sich mit begeistigter Pietät und innerer Treue dem Gedankengang« und der großen Eigenthümlichkrit de» al ten Meister- hin. Bon reinster und poetischer Schön heit war Herrn Lauterbach'» Btolingrsang im Andante. Die gelungene Au»führung der Begleitung der Streich instrumente erhob den tief charakteristischen Eindruck de» Werk». Eine andere zum ersten Male in diesen Con» retten gegebene Production war die einer Concertouver- türe „ Michel Angelo " von N. W. Gade , diesem ta lentvollen und mit Recht geschätzten Komponisten, der namentlich in seiner Technik al» Jnstrumentalcolorist be- dentrnd und rigenthümUch ist. E» sei abgesehen von de» Titel der Ouvertüre, der nur bizarr ist und in kei ner Weis« «otivtrt werde« kann. Der Eomponist ist in dieser Ouvertüre gar verschwenderisch mit seine« Farben- rrichthu« umgegangen; sein« Empfindung ist dadurch nicht rttcher geworden. Form und Zeichnung aber unbe- ßüiuitter and verwischter. Die Beziehungen aus Michel Lvmnlr«e»taprtts»: iU>cUet>: S Tblr. — Hz- 1» >»»5—». I Im Kimi»»»» u Mrl.: 1 „ lS „ „ ,, stritt kort uoä goll.tlied io vr—»«» 15 I 8t«mp«I Kumororu: 1 kigr. -,u»cbl»g bioao. Inseratenpreise:
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