Suche löschen...
Dresdner Journal : 14.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-01
- Tag1866-01-14
- Monat1866-01
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 14.01.1866
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dres-llerImmlÄ v»»«r „ Verantwortsicher Redakteur: I. G. Hartmann. Der - tritt Nu»» Ullä 8t«wp«l «u»vbI»G bluuu. die Orte eilen, wo die fürchterlichste aller Krankheiten hauste. Später, al- da- Vorurthril gegen da- Cholr- rakrankenhaus wegen der dort erzielten guten Erfolge allmählich schwand, und die Erkrankten daselbst, sowie in dem inzwischen zu einem großen Pfleghause vortrrff lich eingerichteten Schulgebäude immer mehr Aufnahme suchten, concentrirten die Diakonissinnen ihre ganze Thätigkrit in den genannten beiden Anstalten. Man muß die Schwestern daselbst in ihrem stillen, bescheide nen Wesen, in der liebevollen Art und Weise mit den Kranken umzugrhen, in der unermüdlichen Thätigkrit, in der strengen Gewissenhaftigkeit, in der Selbstver- läugnung und der inner« Beruf-freudigkrit, womit sie ihren schweren Dienst unausgesetzt Tag und Nacht Ler- nchteten, beobachtet haben, um einen Begriff von ihrer Wirksamkeit zu haben. Beschreiben läßt e» sich nicht. Sie waren die sichtbaren Engel in den Hospitälern. Wie Viele danken ihrer ausgezeichneten Pflege die Er haltung deS Leben-. Im Parterre de» Schulgebäude« waren zwei große Sale eingerichtet zur Aufnahme von solchen Waisenkin dern, für welche, da die verstorbenen Aeltern viel leicht «ingewandrrtr Fremde waren, ein anderweite« Unterkommen nicht zu finden gewesen war. Selbstver ständlich waren die» die ärmsten, »bei hilfsbedürftigsten Kinder. Ebenso schlecht genährt wie gekleidet, boten sie meist da- Bild körperlicher wie mcralischrr Dernach läsflgung. Eine Frau auS dem Armenhause war al» Waisenmutter angestellt worden. ES waren einige 20 Kinder, unter ihnen fünf im Alter von wenigen Wochen bi» zu zwei Jahren. Freilich war die» keine leichte Aufgabe, und dir gute Frau war beim besten Willen und bei unausgesetzter Thätigkrit nicht im Stande, al lein durchzukommen; e- sah im Zimmer eben au» wir in einem überfüllten Armenhause. Da übernahm Schwester DreSßrn, 13. Januar. Ueber die Bedeutung de» spanischen Aufstan de» war die Meinung der Presse in Frankreich, Eng land und Deutschland eine sehr verschiedenartige. In der englischen und deutschen Presse kam vorherrschend die Meinung zum Ausdruck, daß jenes Ereigniß sehr ernster Natur und mehr wie eines der sich so ost wie derholenden spanischen MilitärpronunciamentoS sei. Der radicale Theil der franzSsischen Presse suchte gleichfalls die Lage der Dinge in Spanien als sehr gefährlich für die Dynastie der Königin zu schildern, während die osficiösen französischen Blätter sich immer zuversichtlicher gegen den Erfolg deS Aufstande- aussprechen. So hegt der „Eonstitutionnel" vom 10 Januar nicht mehr den geringsten Zweifel über das vollständige Miß lingrn de- Aufstande-, der nach seiner Meinung „nicht über die Bedeutung eine- gewöhnlichen Putsche» hin- auSgeht, um den die Bevölkerung sich nicht kümmert". „einen neuerlichen Beweis seiner Bewunderung zu g« den", ein Capital von 10,000 Fl. seiner Hauptkasse zugrwiesen, welche die entfallenden fünfprocentigen Zinsen per 500 Fl. jährlich Anfangs März dem jeweilig com- mandirenden General in Böhmen zustellen wird, um hiervon zehn k. k. Offiziere vom Hauptmann abwärts, welche zur Cur das Karlsbader Militärbadehaus be nutzen wollen, zu betheilen. Prng, 11. Januar. (W. Bl.) Im Landtage sind heute die neugewählten Großgrundbesitzer anwesend. Dir Commission zur Prüfung de» formellen Vorgehens der Regierung bei ErlöschungSerklärung deS Gregr'schen Mandats beantragt: dem Landtage steht ausschließlich da- Recht zu, eine Mandatsrrlöschung auszusprechrn; er erklärt das Gregr'sche Mandat für erloschen und beläßt unter RechtSverwahrung die Wahlausschreibung durch die Statthaltrrei. Der EommissionSobmann be antragt, die MandatSerlöschung anzuerkennen, ferner bei dem Mangel einer positiven Gesetzesbestimmung, wem ausschließlich da- Recht zustehe, eine Mandats erlöschung auszusprechen, vorläufig über den bezüglichen CommisfionSantrag zur Tagesordnung überzugehen. Graf Leo Thun begründet seinen Antrag auf Tages ordnung; er beantragt eventuell, das Materielle der AuSschußanträge an die Commission zur eingehenden Erwägung zurückzuweisen. Für die Commissionsanträge sprechen Hanisch, BibuS, Grünwald; für den Antrag Thun spricht Gras Clam-Martinitz. An Stelle des er krankten Grafen LazanSki verthridigt Statthaltereirath Nrupauer daS Vorgehen der Regierung, sagt, der Man- datSverlust Gregr'S sei ipso kaeto eingetreten und er müsse die Regierung gegen den (vom CommissionSrefe- renten Taschek) erhobenen Vorwurf, die Regierung habe sich hierbei Uebergrisfe erlaubt, entschieden verwahren. Die Anträge de» Grafen Leo Thun werden sodann abgelehnt, die AuSschußanträge in zweiter und dritter Lesung angenommen. Die vorgestrigen Wahlen auS dem Großgrundbesitze werden agnoScirt; die Gewählten leisten die Angelobung. Die vorjährigen Anträge auf Aenderung der Landtagswahlordnung werden über An trag des LandeSauSschuffes an eine fünfzehngliedrige Commission üherwirsen und die von dem Vertreter der Regierung hierzu gewünschten Materialien von demsel ben mit dem Bemerken zugesagt, die Regierung sei ge wiß gern bereit, berechtigten Anforderungen zu ent sprechen. (Beifall). DaS Grundentlastungsgesetz wird schließlich in dritter Lesung mit Majorität angenommen. Pesth, 11. Januar. „P. Naplo" berichtet anläß lich des HinscheidrnS deS Grafen Emil Dessewffy: Die ungarische Akademie und die Bodencreditanstalt, an deren Gebäuden seit gestern Vormittag die schwarze Fahne weht, beeilten sich noch gestern Nachmittag, dem Dahingeschiedenen die letzte Ehre zu erweisen. Die Mit glieder der Akademie versammelten sich Nachmittags um 4 Uhr, um die Trauernachricht zu vernehmen. Baron Joseph EötvLS theilte, tief ergriffen, den Verlust mit, dessen Größe an dem Orte, wo sie versammelt waren, im Akademiepalaft, nicht auseinandergesetzt zu werden brauche. Zugleich wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Zur Einweihung des Sarges geht heute eine Deputa tion nach Preßburg, die auS DirrctionS-, Ehren-, ordent lichen und correspondirenden Mitgliedern und zwei Be amten besteht; Führer derselben ist Baron Eötvös. Die Akademie drückt in ihrem Protokolle ihren tiefen Schmerz und ihr Bedauern über den Verlust aus. Die Familie des Verstorbenen wird in Begleitung eines Beileidschrei bens ersucht werden, der Akademie das Portrait deS Verstorbenen zu schenken. Die Büste desselben wird in einer Nische der Halle vor der zum großen Saale füh renden Treppe aufgestellt werden. Nach Rückkunft der Akademiedeputirten auS Preßburg wird eine Trauer messe und Gottesdienst gehalten «erden, welchem sämmt- liche Mitglieder in Trauer beiwohnen. Die Bibliothek und die Bildergalerie werden zum Zeichen der Trauer der Akademie eine Woche lang geschloffen bleiben und wird während dieser Zeit am Akademiegebäude eine größere Trauerfahne auSgesteckt. Aehnliche Trauerfeier- Proßtnzinlnnts Vermischte». Einnesonßte«. Stilistik »»ß BolkSwirthjihnft. Feuilleton. Jnserotr. TogeSkolentzer. vörsennnch- richte«. mrr und Musikdirektor O Kummer, kann, abgesehen von dem technisch guten und musikalisch richtigen Vor trag der Eoncertgrberin durchaus nicht als eine ge lungene bezeichnet werden. Schon die zu bedächtig« Temponahme der ersten beide« Sätze widerstrebte dem Die Zeit der Pronunciamento» sei vorüber, und die Vorgänge von Aranjuez, Ocaüa und Avila könnten nur «och al- Anachronismen angesehen werden. DaS „Journal de» D-batS" erkennt die Gefahr an, in welch« die Dynastie gerathrn, glaubt jedoch nicht an die Berechtigung und den Erfolg einer Casernen- rrvolution. „Man siehst — sagt John Lemoine — al» unbetheiligter Zuschauer diesen Revolutionen, oder vielmehr Evolutionen zu, gerade al- handelte r» sich um da» Treiben in den südamerikanischen Republiken. Welche- Interesse könnte man auch für diese Casernen- aufstände hegen, und wie sollte man den Begriff de» GesetzeS mit Regierungen in Verbindung bringen, die selbst auS einer Gesetzverletzung hervorgegangrn sind? Unglücklicherweise wird diese Gleichgiltigkeit von dem spanischen Volke selbst getheilt, und die Regierung, die sich der vollkommenen Unbeweglichkeit der Bevölkerung inmitten dieser Saturnalien rühmt, begreift nicht, daß die- gerade ein untrügliches Zeichen ihrer Verachtung aller der Herren ist, die man ihr giebt." — Der „Abendmoniteur" fertigt in seiner politischen Wochenschau die Vorgänge in Spanien sehr kurz ab, wenngleich er den Ernst der Lage nicht ganz verbirgt. ,Zn Spanien, sagt er, sind Militärunruhen au-ge brochen. Die Regierung der Königin hat sofort die durch die Lage erheischten Maßregeln getroffen. Die Ruhe der Hauptstadt ist nicht gestört worden, wie die ganze Bewegung bei der Bevölkerung nicht in Gunst zu stehen scheint; doch haben in Barcelona TumuUe und Zusammenrottungen stattgefunden." Tagesgeschichte. Dresden, 13 Januar. Wie wir auS zuverlässiger Quelle vernehmen, werden Seine Majestät der Kö- nig nächsten Montag, den 15. Januar, Abends gegen A»11 Uhr mittelst ErtrazugS von München zurücker- wartet. (Vgl. oben die telegraphischen Nachrichten.) Wien, 12. Januar. (Deb.) Gras Karolyi, der öster reichische Gesandte in Berlin, ist gestern auf seinen Posten zurückgekehrt. Er soll Instructionen mitgenom men haben, deren Charakter sich in Kürze dahin bezeich nen läßt, daß sie genau der Gasteiner Convention entsprechen; d. h. da die von Oesterreich ausgestellten Vorschläge, um zu eiuer definitiven Lösung der Herzvg- thümerfrage zu gelangen, feiten de» Berliner Eabinets »eewoefe« wurden und dessen Gegenvorschläge bi- jetzt unvereinbar erscheinen mit der Unabhängigkeit de» zu gründenden Staate», bleibt für Oesterreich nichts An dere» übrig, al-, auf die Gasteiner Convention gestützt, abzuwarten, ob der CondominuS annehmbare Vorschläge zu machen haben wird. — In einem polemischen Artikel gegen ein hiesige- Blatt giebt die „Gen.-Corresp." einige Andeutungen über die Arbeiten der Commission, welche mit der Re- digirung des neuen Strafgesetze» betraut ist. Die sem zufolge unterzieht sich die Commission ihrer Arbeit mit großem Eifer und geht hierbei von dem Grundsätze auS, daß der Gesetzgeber neben der Sühne für den ver letzten Rechtszustand auch den weitern Zweck: den ar- beitscheuen Feind der bürgerlichen Gesellschaft in ein arbeitsames, sich und dieser Gesellschaft nützliches Glied zu verwandeln anstreben soll. Deshalb werde schon bei den qualitativen Abstufungen der Strafen auch auf die der strafbaren Handlung zu Grunde liegende Triebfeder vorwiegende Rücksicht genommen. Hierdurch werde auch der Strafvollzug auf den höhern, aber auch dankbaren Standpunkt gestellt: die ihm vom Gesetzgeber vorgezeich nete Ausgabe einer Besserung deS Häftlings zur glück lichen Lösung zu bringen. Die „Gen.-Corresp." schließt mit der Bemerkung, daß erst, wenn daS neue Straf gesetz in Wirksamkeit getreten sein wird, durchgreifende Reformen in den Strafanstalten bewirkt werden kön nen, während bis dahin nur jene Aenderungen eintre ten dürfen, welche innerhalb des Wirkungskreise- der Erecutive gelegen find. — (Pr.) FürstCamillRohanhat,umderk.k. Armee Amtlicher Theil. Dresden, 10. Januar. Seine Majestät der König habe« dem Oberpfarrer Hermann Heinrich Eger zu Chemnitz da- Ritterkreuz vom Albrechtordrn zu ver leihen allergnädigst geruht. Dersßen, 11. Januar. Seme Majestät der König haben allergnädigst geruht, in huldvoller Anerkennung der von den Nachgenannten bei Bekämpfung der in den westlichen LandrStheilen ausgetretenen Choleraepidemie, einem Jeden innerhalb seine- Beruf-kreise-, bethätigten aufopfernden und verdienstlichen Wirksamkeit, dem Me- dtcinalbeisttzer derKreiSdirection zu Zwickau Mrdicinal- rath ve. Günther da-Ritterkreuz vom Verdienstorden, dem Militärassistenzarzt 0r Daniel Herrmann Heinrich Kleinpaul, dem Hofarzt ve. Emil Brauer und dem Vr. m«<l. Carl Martin Wolfgang Rietschel hier, in gleichen dem ve. mock Herrmann Ferdinand Zeising in Werdau und dem Bürgermeister Fiedler daselbst da» Ritterkreuz vom Albrechtordrn zu verleihen. LWpalE: O«uut»«i,oLe <t»I t>e»xjl>«l' 8 L lr-l.»»»; S Voal.»»! N«U»: V»o»lv,'»ob» b«u><U, «„»»»»»»'» voe«»a; Nr»»«»: L 8o»i.o^,; l»»: L-vv», ; kn»»trur» ». N.: i LLo»«»»: v. (», rm»ü«»>>uL»,Qs»Q»); t'». Mt»: 6<x»ptt»ie ä. k. >Vi«o«e Laltoax, 8t«k»»,pt SS7 HrronoGeßor: IxpscklUoll 6«, ve»»So«e ckourvul«, lio 7. lich« Orßnnng «icht wirßer Gkßjirt Morße« sei». Ne»rP»rk, 4. I««««. Ma» sagt, der Staats- serrrtar Srward «meße vrrorruz besuche«. U>» vnlpneniso, 2. Derrmßer, »irß oemrlßet, ß«ß ßie Chile«»« da» spanische Kononeaßoot „Caa- ß,«aa" genommen haßen, w,durch rin theil»»eifer vloknßrßrnch erreicht warßen ist. E» heißt, Pern werbe Chili »nterstütze» »nß ßie Notifikation ße« ArießenSvertraß» mit Spanien per weigern. Telegraphische Nachrichten. Annchen, Sonnaßrnß, 18. Januar, vonnittnas All Uhr. (Directe Meldung.) Fra« Herioai» Saphir hat eine gnte Nacht »erbracht nnß ßa» Befinden ßer- selße« ist ßrfrießigenß. Priistßent vr. Walther ist Henle friih «ach Dres den zurnckgereifi. AjLbel » «oaattieU lo tk «r- IMsrrittttkUrrisr: >—-rUt" äi. L.U.. , »ssr «rschettmi: IRglivb, «t» »«««luv« äer tlom»- unä kür ck«u kol^»«ck«a Charakter de» Werk». Fräulein Mehlig spielte noch eine Etüde von MoschrleS und l o 6»mp»n«II, nach Paganini von F. Liszt. Jedenfalls hat das Talent derselben noch an geistiger Empfänglichkeit und Regsamkeit zn gewin nen, um ein individuostereS Gepräge zu erringen und um so ausgezeichnete Mittel der Technik in noch gleich- mäßigerm Gelingen mit innerer Wärme, Schwung und schärfer accentuirtem Au-druck zu künstlerischer Geltung zu bringen. Die höchst löbliche maßvolle und solide Haltung ihrer Virtuosität braucht dabei keinen Schaden zu leiden. Fräulein Ulrich unterstützte die Soiree durch beifäl- . lig ausgrnommene Deklamationen, Herr Scharfe durch sehr ansprechende Vorträge von Liedern und eine- im ältrrn italienischen Etil hübsch nachgebildeten Gesangs stück- von Rheinthaler. C. Banck. Die Dresdner Diakanisfi««»» i« Werßa». Während der schrecklichen Epidemie, von welcher jüngst die Stadt Werdau heimgesucht wurde, waren bekanntlich mehrere Schwestern der Dresdner Diako- niffrnanstalt dorthin geeilt. Zwei von ihnen übernah men sofort dir weiblichen Kranken im Krankrnhause, während die andern sich der Krankenpflege in den Fa milien unterzogen. Hier war e- besonder-, wo sie da» Wrrk christlicher Liebe übten. Fanden sie doch in den Lrmern Familien Elend und Mangel aller Art vor, und waren sie doch oft außer den Aerztrn die Einzigen, welche in schwerer Stunde Hilf« und Trost brachten, da Furcht vor Ansteckung selbst die eigenen Angehöri gen, Freunde und Nachbarn vom Lager der Kranken fern hielt. Bald war da- Verlangen nach ihnen all gemein Jeder Kranke bat um die liebevolle Pflege der Schwestern, und so sah man dies« zu jeder Stunde deS Tages und der Nacht, bei Sturm und Wetter an General Echaane ßnrch ßa» wurden ßie Jnsnrgeatni § . !oleß» z« »erlasse«. Prim über Pueute-ßel-ArzobiSp« nach Portugal zuru^. Truppe» ßer Königin haßen ßie DeßonchS» ße» birg» besetzt. Die Insurgenten sinß vollstinig zer streut. Da» Land ist ruhig. Bertha, dir älteste Diakonissin, freiwillig das Amt ei ner Waisenmutter. Sofort hatte sie sich eine große Badewanne verschafft und begann mit einer gründlichen Reinigung der Kinder. Die neugierigen Blicke, mit welchen die Kleinen den Vorbereitungen zu dem allge meinen Bade folgten, hätten allein schon zu der An nahme berechtigen können, daß dir Wohlthat eine» Ba de- den Kindern nicht sehr bekannt sei, wären dafür nicht viel bestimmter? Merkmale gewesen DaS erste Mal wollte die kleine Gesellschaft nicht sogleich in« Wasser, sie scheute sich; ganz anders war es am fol genden Abend, sofort wurde die herbrigebrachte Wanne von den Kleinen umklammert, Jedes wollte zuerst in» Bad. Die ersten Zusendungen von Wäsche und Klei dern durch edle Menschenfreunde machten e» möglich, die Waisen rein und warm, und Schwester Bertha verstand e», sie auch nett zu kleiden. Die im Sou terrain de» Schulgebäudes eingerichtete große und vortrefflich geleitete Speiseanstalt lieferte den Waisen eine ganz vorzügliche Kost, und bei aller Verschieden hrit de» Alter» und der Gestalt hatten dieselben doch Etwa» gemeinsam — einen ganz vorzüglichen Appetit. Da der eine Saal al- Schlafsaal, der andere al- Auf enthaltsort sür den Tag diente, ließ sich durch tüchtige Feuerung und gute Ventilation durchweg eine schöne, reine, warme Lust erhalten. Nach wenigen Wochen waren au» den unsaubern, dürftig gekleideten, schlecht genährten, selbst mit einzelnen Gebrechen behafteten Kleinen reinliche, gutgrkleidete, dickbackige muntere Kin der geworden. Doch nicht allein für die körperliche Pflege der Wai sen sorgte Tante Bertha — wir sie von den Kleinen allgemein genannt wurde — sondern sie lehrte sie auch beten und arbeiten. Da» wußte schon längst jede« Kind, Feuilleton. Dresden, 13. Januar. Gestern fand die 8oirö« »ll- »ioolo de- Fräulein Anna Mehlig auS Stuttgart statt. Die Concertgedrrin besitzt einen schönen Anschlag und eine außerordentlich sichere und gediegen durchgebildrte Technik und zählt in dieser Hinsicht zu den besten der Claviervirtuosinnen. Ruhige Beherrschung, Kraft, Cor- reethrit, höchste Sauberkeit, sorgfältige- Toncolorit zeichne» ihre Technik au», verständige, musikalisch em pfundene Durchbildung, feine Ausführung der Detail», sorgsam ausgearbeitete Behandlung der Schattirungen, breiter CreSeendosteigerungen »c. ihren Vortrag. In der geistigen Auffassung, Belebung und künstlerischen Gestaltung trat indeß eine bedeutende Verschiedenheit hervor. Eine ganz vorzügliche Leistung, musterhaft in Auffassung, Au-druck und in der bei diesem Stück schwierigen klaren Haltung der Form, war ihr« Wie dergabe de- k »oll Sodom«, von Chopin, ebenso ihr Vor trag eine» Schlummerlieder von R. Schumann, finnig und zart in gesangvoller Führung der Melodie. Die Ausführung der Orgelfuge (4 «o») von I. S. Bach, von F. Liszt arrangirt, war vortrefflich, aber die Uebrr- tragung diese- Stücke» auf- Pianosorte verlangt im Vortrag reichere Tonnüancirungrn. A. Hr«s«N'S Stück „Wenn ich ein Vöglein wär " muß rhythmisch ruhig, egal in der Figur und mit breiter Betonung der Me lodie gespielt werden. Die Ausführung de» di« Soiree eröffnenden großen S äor Trio» von Beethove^ endlich, GchleI»tßrH«lß^«. (Prrsonalchrontk. Statthalter- rescript wegen Petitionen auf Einberufung der Ständeversammlung. Politische Vereine aufgelöst.) fte». sie«. (Leipzig Oschatz. Burgstädt.) Wie», Freit«ß, 12. Zinuar, AßeußS. Der hiesiae »klatsche «eia»ßte, «ras O'Sullivan, iß i« der letzte« Nacht grstorße«. Naßriß, Do«ner«1,ß, 11. Ja«»ar. D«rch ßie drei Lala««en, da« ße«e« ßie ««ter Ge«eral Aatala da« Malaga« her, ßie a»ßerr »«ter ße» Gauver«e»r «a« Ti«ßaß-Neal ßurch ßa» Thal ße» E»»ßia«a, ««ß ßie dritte ««ter Srurral Echague ß«rch ßa» Thal ße» Taja borrücktr, warden ßie J«st»rgeatr» grzwunge«, ßie Berge »an Toleßa ;« »erlassen. Prim zieht sich »ßer P«e«te-ßelrAr;aßi»pa nach Portagal zurück. Die «e- Nichtamtlicher Theil. Uet-rsich«. Telegraphische Nachrichten. AeitnngSscha». (Eonstitutionnel. — Journal de- Dt- batS. — Abend-Moniteur.) TageSgeschichtr. Dresden: Der König zurückerwartet. — Wien: Oesterreich« Haltung bezüglich der Ga- steiner Convention. Resorm der Strafgesetzgebung. Spende für die Armee. — Prag: Landtagsverhand lungen. — Pesth: Der Tod de» Grafen Dessewffy. Gelder für kroatische Lehranstalten. Nothleidende Ge meinden. — Prrßburg: Dessewffy'-Leichenbegäng niß. — Berlin: Befinden de» König». Landtag angelegenheiten. Prrßprocesse. StadtratbSwahlen. Fort erscheinen der Zeitschrift de» statistischen Büreau». — München: Nachrichten vom König Ludwig I. Kein neuer Jesuitrngeneral. — Pari»: Erweiterung der Befugnisse der Friedensrichter. Zur Studentrnange- legenheit. — Rom: Sturmwetter. — Madrid: Nachrichten über die Insurrektion. — London: Neue Fenierverhaftungrn. Vermischte-. AuS Jamaica. Pari», Freitag, 12. Januar, Aße»ßS. „Aßenß-Moniteur" ßestitigt, ßaß ßie Insurgenten unter Prim ßurch ßie königliche« Truppe« zerstreut warßen sinß. Pri« sachte in ßen Seßiraea z« ent- kowwe». Die Negierung hat ßei ße« Senate ße» Antrag gestellt, Prim in Anklaaeznstaud zn »ersetze«. Die „Patrie" «elßet, ßaß In Saragossa »ege« »»geschickter Maßregel» ßer vehorßen Uuorßnnngeu Verordnung an alle Obrigkeiten, die Landtag-Wahllisten rc. betreffend. Da in gegenwärtigem Jahre die verfassungsmäßi gen Ergänzungswahlen für die Ständeversammlung stattzufinden haben, so werden alle Obrigkeiten auf die wegen Haltung und Revision der Wahllisten bestehen den gesetzlichen Vorschriften hierdurch aufmerksam ge macht und zu deren genauesten Befolgung veranlaßt. Insbesondere werden dieselben angewiesen: 1) die in §. 56 deS Wahlgesetze» vom IS. Oktober 1861 vorgeschriebene Revision der Wahllisten sofort mit Anfang des Monat- Juni zu beginnen, auch 2) gleichzeitig die nach § 45 der Ausführungs- Verordnung zu dem angezogenen Gesetze vom 21. August 1862 erforderliche Bekanntmachung zu erlassen, 3) nach erlangter Kenntniß von der Ernennung der, mit Leitung der ausgeschriebenen Wahlen beauf tragten Kommissare, unverzüglich und längstens binnen drei Tagen an dieselben die Wahllisten oder, wenn etwa wegen Mangel- an Stimmberechtigten in einem Orte dergleichen nicht hätten aufgestellt werden kön nen, an deren Statt Vakatscheine einzusenden. Jede Verzögerung hierbei wird mit einer Geldstrafe von fünf Thalern — — geahndet werden Dresden, am 11. Januar 1866. Mtntsterinin de« Innern. Frhr. ß. venst. Schmiedel
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite