Suche löschen...
Dresdner Journal : 30.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186609303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-30
- Monat1866-09
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 30.09.1866
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M 227 rbmnm»r>ldwmts»t ^LkrHek' 6 H»Ir. — k^drli<-k, 1 ., » „ »Ioo»Ulob: — „ 1L „ tUo-«lu« Hummern: 1 „ l» LneUmä« tritt kost- u. 8t»n»p«I üumu. »»seratrnpretse: kür äeo k»um einer e«»P»lt«nen 1 Atzr. Dator „Lrax«»»aat" äi« L«Ue: 8 ^tr. Lrschrt««: Tä^liok, ml» »uenebm« cker 8oaa- unä k«terU-tz«, »beoäe kUr äeo kol^euäen Sonntag, den 30. September. Dres-nerÄmmml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18««. rastralnurmuchme au, »Sri». k» »»^«vernvrii», OonnnieetonRr äs» Dreeäner Journals; ebenä»,.: N. «»oi.», Lvo»» koar; Lundur, Lerlln- Vt«a-kr»a^»rt».».: L Voor.»»; I«rU». Ouorive'eeb« »ucbb., Haraair»»'» Nureaa; Lremen: L. 8vai.ovr»; Nre»I»u: D. 8^»»»«'»Xonoi>o«obure»n, 1«»»» t 8»»xiuaiv»n«; LruuLkure ». N : ck^vo»» »ob» vuodb.; Lola: Xo. LLoaaa»;kart»: Uava», Darsrr», Lvr.i.1»» L6o., <8, klaos 6« I» Lour««); kr»U: k», Laai-iva', Luebb.; Vi»a: Ll.. steriwHgrdrr: Lönl^l. L»p»ä1tioo ä«» Dreiäner ^oaraal», vr»»ä«o, Klarioastr»^ Ho. 7. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Seiten deS Königlich Preußischen Generalgouver nement» der sächsischen Lande ist nachstehende Verfügung ergangen: „Zur fernern Erleichterung der Quartierlast habe ich bestimmt, daß diejenigen im Königreich Sachsen stationirten Königlich Preußischen Offiziere und Be amte gleichen Range», welche auf Raturalquartier verzichten und e» vorziehen, sich selbst einzumiethen, dafür vom 1. Oktober vr. ab folgende Sähe in der selben Weise wie die VerpflegungSgelder und außer denselben von den betreffenden Kommunen zu erheben haben: ein General oder RegimentS- Commandeur täglich 1 Thlr. 15 Sgr. ein Stabsoffizier - 1 - — - ein Hauptmann oder Rittmeister - — - 25 - ein Leutnant oder Offizierdienst thuender Portepeefähnrich . - — - 15 - Wird in einzelnen Fällen den Chargen vom Feld webel abwärts die Genehmigung zurSelbsteinmiethung »erstattet, so erhält der Feldwebel und Portepeefähnrich täglich 7 Sgr., der Unteroffizier - 5 Sgr." Die Landescommission bringt diese Verfügung unter Bezugnahme auf ihre Bekanntmachung vom 24. d. M. hiermit zur Nachachtung zur allgemeinen Kenntniß und verordnet zugleich an die Herausgeber der im 8 21 de» Preßgesetzcs vom 14. März 1851 gedachten Zeit schriften, diese Bekanntmachung unverweilt in ihren Blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 28. September 1866. Königliche Landes-Commission. d. Falkenstein, vr. Schneider, v. Engel. Dresden, 30. September. Der Appellationsrath bei'm Appellationsgericht zu Leipzig vr. Heinrich Wol demar Lincke ist aus sein Ansuchen, unter Belassung seine- Titel- und Ranges, zu dem Kollegium deS Be zirksgerichts Leipzig versetzt worden. Dresden, 30. September. Der zeitherige Aktuar bei m GerichtSamte Frohburg Alwin Theodor Kl immer ist zum GerichtSamtmann bei dem GerichtSamte Marien berg ernannt worden. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TagrSgrschtchte. Dresden: Weitere Erleichterung der Einquartierungslast. Zeitungspolemir. — Berlin: Verbot von Geschützveräußerungen aufgehoben. Aus zeichnungen für Postbeamte. Verordnung bezüglich der Darlehenskaffen. Militärlazarethwesen. Kirch liches Friedcnsfest. Vom Johanniterorden. — Han nover: Tagesbericht. — Schwerin: LandtagSan- gelegenheiten. — Meiningen: HuldigungSact Ab zug der preußischen Truppen. — Wien: Die Ent hebung des Viceadmirals v. Tegetthoff. Vermischtes. — Prag: Ankunft des König» von Sachsen. Amts antritt deS neuen Statthalters. — München: Jn- validenunterstützungsverein. Die angeblichen Allianz- Verträge mit Preußen. — Stuttgart: LandtagS- angelegenheiten. — Paris: Ueberschwcmmung. Pro- ceß. — Bern: Diplomatisches. — Haag: Kammer verhandlungen. — Mailand: Nachrichten aus Pa lermo. — Rom: Kaiserin Charlotte angekommen. — London: Reformdemonstration in Manchester.— Stockholm: Abreise des amerikanischen Geschwaders. St. Petersburg: Neue Verwaltung in Abchasien. Unterschlagungsproceß. — Konstantinopel: Abge sandte auS Bukarest. Vermischtes — Smyrna: Aufstand. — Athen: Die Lage auf Kandia. Er»en»unge», versttzunge« re. i« iffratlichen Dienste. , , > , — FeuiUrton. Reise - Erinnerungen. Von vr. Mehwald. V. Befährt man von Molde ab die nordwestliche Küste Norwegens, so passirt man unter 62 Grad 10 Min. das gefürchtete und oft sehr gefährliche Vorgebirge „Stadt". Diese» hohe, zerrissene, kahle Gebirge ragt meilenweit in die offene See hinaus und ist bei Sturm und Nevel um so schwerer zu umschiffen, als außerhalb deffelben ein weiter Kreis mit unterseeischen Klippen besät ist. Diese Klippen verursachen bei hochgehender See ein eigenthümliche» Farbenspiel des Wassers, weil nämlich ein Theil derselben so flach liegt, daß die Wel len beim Darüberstreichen zu lauter Schaum werden, so daß man ringsum eise Menge schneeweißer Flecke sieht. Andert Klippen liegen etwas tiefer und verursachen beim Darüberstrrichen de» Wasser» jene allen Sachkun digen bekannten hellgrünen Flächen. Wieder andere Klip pen ragen nur mit ihren Spitzen bis nahe an die Ober fläche de» Wassers und verursachen beim Wellentreiben einen hornähnlichen weißen aufsteigenden Wasserstrahl mitten au» dunkler Fluth. Wieder andere Klippen lie gen so tief, daß sie die Wellen, wenn diese nicht 20 bi» 30 Fuß tief gehen, nur mit ihren untern Bögen be rühren, wodurch eine Art Schluchzen und eine schwärz liche Vertiefung im Wasser entsteht. Wieder andere Klip pen haben andere Lager und bringen combinirte Er scheinungen hervor. Da» Ganze aber erscheint ziemlich unheimlich, so daß man sich sehr erleichtert fühlt, wenn man diese Passage hinter sich hat. Umschifft man aber da» Vorgebirge „Stadt" bei ruhiger See, so bietet e» einen höchst pittoresken Anblick. Seine wilden Riffe, Spalte«, Höhl« »uch Kauten find thrils durch die fort« Dresdner Nachrichten. Pravinzialnachrichte». (Leipzig. Freiberg. Budissin. Kamenz.) Eingesandte». Statistik u volkSwirthschaft. (Leipziger Mcßbericht lll.) Telegraphische Nachrichten. Triest, Freitag, 28. September, Abend«. (W. T B.) Aus Konstantinopel wird aus angeblich sicherer Quelle gemeldet, daß der bisherige franzö sische Botschafter bei der Pforte, Marquis de Moustier, einer griechischen Deputation, welche ikm eine Dank adresse überreichte, auf die an ihn gerichtete Ansprache erwiderte: Die moralische und intellektuelle Entwicke lung der hellenischen Nation liege Frankreich am Her zen, aber die Ruhe Europas gestatte Frankreich nicht, eine Revolution gegen die Türkei zu unterstützen. Pari», Freitag, 28. September, Abend». Die „Patrie"enthält einen, vonDr^ollegezrichnetenArtikel, in welchem r» heißt: Der Aufstand in Palermo, die Revolte auf Kandia, die anderwriten Ruhestörungen im ottomanischen Reiche, die Bewegung in Griechen land, ja sogar die Wiederkehr der Zuaristifchen Ver suche in Mexico seien da» Werk einer weit ausgedehn ten Verschwörung, angezettelt in der Voraussicht eine» allgemeinen europäischen Brandes als Folge deS jüng sten deutschen Krieges. St. Petersburg, Sonnabend, 29. September. (W. T. B.) Das Lriminaldepartement de» dingiren- den Senat« hat den Geh. Rath Gajewski und den GtaatSrath Jakowleff, welche von den beigrzogenrn Geschwornen für schuldig erkannt wurden, wegen Ver untreuung von StaatSgeldern zur Deportation nach Sibirien verurtheilt. (Vergl. unter „TagcSgeschichte.) Die Staatsbank hat den WechsrlzinSfuß ans 7, den Lombardzinsfuß auf 8 Proe. erhöht. London, Freitag, 28. September, Nachmittag«. „Reuter'S Office" meldet: Der Dampfer „Rova- Gcotia" hat Nachrichten au» Rew-Pork vom 19. d. Morgen» überbracht. Der Präsident Johnson und Grjolgc sind nach Washington zurückgekehrt. Dem Präsidenten wurde, namentlich feiten der Soldaten und der Seeleute, ein enthusiastischer Empfang zu Theil. Die Convention von Cleveland hat ihren Beitritt zu den Beschlüssen der demokratischen Con vention von Philadelphia ausgesprochen. Ein große» Meeting hat in New-Tork stattgefunden, in welchem die Politik de» Präsidenten begeisterte Zustimmung fand. General Dix präsidirte demselben. — Die vaum- wollrnernte in ganz Louisiana und Mississippi hat ernstlichen Schaden gelitten. Tagesgeschichte. Dresden, 29. September. Von Seiten des k. preu ßischen Generalgouvernements ist zur weitern Erleich terung der Einquartierungslaft eine neue Ver fügung ergangen, deren Inhalt aus dem amtlichen Theile unsers heutigen Blattes zu ersehen ist. Dresden, 29. September. In Nr. 224 unsers Blat te» haben wir die „Schlesische Zeitung" aufgesordert, für die Behauptung ihres Dresdner Korrespondenten: „In Dresden hat der Preußenhaß während der Okkupation wahrhaft widrige Orgien gefeiert und feiert sie heute noch" Beweise deizubringen, widrigenfalls jene Behauptung als eine grobe Unwahrheit bezeichnet werden müsse. — In der uns heute zugegangenen Nr. 457 der „Schl. Ztg." versucht nun der betreffende Dresdner Korrespondent der selben stch bezüglich jener Behauptung zu rechtfertigen. Der Korrespondent erklärt zuvörderst, daß er sich deS Wor tes „Orgie" nicht im buchstäblichen Sinne, sondern als „rhetorische Hyperbel" bedient habe. Sodann geht der selbe auf einige Aeußerungen zurück, die während des letzten außerordentlichen Landtags in der Ersten Kam mer gegen Preußen gefallen sein sollen, kritisirt die Hal- währcnd frei au» Nordwest andrängenden Wogen, theilS durch die ewige Einwirkung deS Golfstroms entstanden. Man nimmt nämlich an, daß in der Gegend des Vor gebirges „Stadt" der Malstrom auf die norwegische Küste stößt, und weil ihm dieses Vorgebirge besonders im Wege stehe, dasselbe auch den ersten und heftigsten Angriff auszuhalten habe. Daher ist es ganz deutlich zu bemerken, daß die ganze wunderliche Felsformation vom Meere aus- oder eingewaschen wurde und wird. Besonders merkwürdig ist ein vom Meere auffteigender glatter Kegel, wie man dergleichen nur jenseits der Lo foten wiederfindet. Dann hat das Meer einen weiten, tief in die Felsen hineingebrnden Stölln ausgewaschen. Während der Fluthzeit ist dieser Stölln mit Wasser ge- süllt und verursacht das Einströmen desselben einen eigen thümlichen schluckenden Laut; bei Ebbe ist im Stölln so viel Raum, daß Kähne hineinfahren können. Kommt aber die Fluth mit Sturm, so werden die Wogen mit Gewalt in diese Höhle getrieben und bringen dann ein fürchterliche» donnernde« Getöse hervor. Dann hat auch da» Meer in einer kleinen Schlucht de» genannten Vorgebirge» einen Hügel feinen Sande» zusammen- getrieben: reiner feiner Maurersand ist aber in Nor wegen ebenso haltbar, wie Lehm; daher ist dieser Sand Hügel eine Merkwürdigkeit. Setzt man die Seereise bi» Bergen fort, so passirt man unter 61 Grad 53 Min. an der Insel Breman gerland einen sehr schmalen Sund, welcher, nach der Form der Insel, einen spitzen Winkel um dieselbe be schreibt und bald Rugsund, bald ander» genannt wird. Die in den Sund vorstehende Spitze der Insel heißt Hornelen und zeigte bis vor einigen Monaten einen der merkwürdigsten Küstenpunkte Norwegen». Diese bedeutende Klippe steht mehrere tausend Fuß senkrecht vom Wasser auf, und bis vor wenigen Monate» sprang tung der Dresdner Lokalpresse während de» letzten Krie ges, erzählt von „organisirten Banden", welche an öffent lichen Orten „Lynchjustiz" üben sollen, indem sie miß liebige Nummern der „konstitutionellen Zeitung" zer reißen, und schließt mit einer weitern „rhetorischen Hy perbel", indem er sagt, daß „von der Hofcammarilla dem alten General v. Treitschke die Pistole auf die Brust gesetzt wurde, damit er seinen eigenen Sohn ver- läugnete rc. rc." Einige weitere von dem Korresponden ten zu seiner Rechtfertigung herbeigezogene Anführungen, z.B. daß während des Krieges hierselbst eine „mündliche" Lügenzeitung im Formate der englischen „Times" täglich dreimal und öfter ausgegeben wurde, um die nach theiligsten Gerüchte über die Preußen zu verbreiten rc., scheinen uns eher in die Spalten des „Feuilletons" zu gehören, als geeignet zu sein, mit denselben eine schwere politische Beschuldigung zu argumentiren. Das Alles bezieht sich übrigens auf die Vergangenheit, von dem „Heute" schweigt der Rechtfertigungsversuch. Da in dessen der Korrespondent der „Schlesischen Ztg." selbst seine sämmtlichen heutigen Anführungen nicht als eigentliche Beweise für die Wahrheit seiner eingangs gedachten Be hauptung betrachtet, sondern ausdrücklich bemerkt, er habe seine Beweismittel „wenigstens andeuten wol len", so haben auch wir diesem etwa» Weiteres nicht beizufügen. * Berlin, 28. September. Der „St.-A." ver öffentlicht das Gesetz über die nunmehr erfolgte Auf hebung der Verordnung vom 13 Mai 1866, das Ver bot der Veräußerung von Geschützen und dergleichen betreffend. — Nack einem Rescripte des Handelsmi nisters, welches über die ungewöhnlichen Anforderungen, die an die Wirksamkeit der preußischen Postanstalten in umfassendem Maße in der letztverflosscnen Zeit herangetreten sind, in anerkennender Weise sich aus spricht und den sämmtlichen Beamten für die bewiesene Pflichttreue und den redlichsten Diensteifer, um jenen Anforderungen im vollständigen Umfange Genüge zu leisten, dankt, wird den Vorschlägen der k. Obrrpost- direction, wegen Verleihung von Auszeichnungen und andern Berücksichtigungen, so weit die Verhältnisse dies gestatten, thunlichste Billigung in Aussicht gestellt. — Durch den Finanzminister ist, wie die ,,P. Z." mclbet, nunmehr bestimmt worden, daß mit Rücksicht auf das Votum des Abgeordnetenhauses über die Verordnung, betreffend die Darlehnskassen, vom 30. September ab keiue neuen Darlehen mehr bewilligt werden sollen. Eine Prolongation der bisher dahin bewilligten Darlehen ist fernerhin zulässig. — Das Militärla- zarethwesen Preußens geht nach der ,,Sp. Ztg." an der in dem jüngsten Kriege gesammelten Erfahrung einer Umgestaltung entgegen, die auch wohl zu einer Reform des Militärmedicinalwcscns führen dürfte. Ins besondere soll bei letzterm auf Erlangung von Hilfs- Lrzten im Kriege Rücksicht genommen werden. — Wie die „N. Pr. Z." meldet, würde am 17. oder 18. Ok tober ein allgemeines kirchliches Friedensfest statt- findcn. — Das „Wochenblatt des JohanniterordenS Balley Brandenburg" meldet: Die Hauptbegräbnißstelle auf der Höhe bei Chlum, wo viele der in der Schlacht von Königgrätz gefallenen preußischen Krieger ruhen, ist feiten des Johanniterordens durch Kauf von dem Besitzer des betreffenden Grundstücks als Eigenthum er worben worden. — Gestern nach Schluß der Sitzung erschien der geh. Regierungsrat» v. Wolff im Abgeordneten hause, um im Auftrage des Ministers deS Innern für die Zeit der Vertagung als Kurator die Oberauf sicht über dieVerwaltung derLocalien, der Kaffe und der Archive des Abgeordnetenhauses zu übernehmen. Herr v. Forckenbeck verweigerte die Uebergabe und be rief sich auf Art. 78 der Verfassung und die betreffen den Bestimmungen der Geschäftsordnung, während Hr. v. Wolff für die Regierung die Uebernahme der Ver waltung als Recht in Anspruch nahm. Man einigte sich schließlich dahin, daß für diesen speciellen Fall die Verwaltung unter dem Präsidium des Abgeordneten hauses verbleiben und daß die Principiensragc vorbe- die höchste Nase derselben wie eine ungeheure runde Bastion gegen das Meer vor und schien in schwindeln der Höhe wie zur Hälfte in der Luft schwebend an den Hauptfelsen nur lose angewachsen. Vor wenigen Mo naten ist dieses merkwürdige Naturwunder in den Sund herabgrstürzt und hat durch seinen Fall daS Wasser auf der andern Seite des Sundes so hoch an den Bergen hinaufgetrieben, daß eS selbst entfernte Fischerhütten ge fährdete. Glücklicherweise waren Schiffe und Menschen nicht in der Nähe, und somit hat der Sturz weiter kein Unglück verursacht, als daß er durch seinen furchtbaren Donner meilenweit in der Runde die Menschen erschreckte, weil Jeder ein Erdbeben fürchtete — was wohl auch die Ursache zum Sturze gewesen sein mag. Vor dem Sturze lies in gleicher Höhe mit der gedachten Bastion in schräger Richtung nach den hinterliegenden Bergen eine senkrecht glatte Felsenmauer bi» zu einer andern runden Bastion von geringerm Durchmesser, und von dieser lief die Mauer fort, bis sie sich in den Bergen verlor. Jetzt, nach dem Sturze, sind nur die 500 bi- 800 Fuß hohen Mauern nebst der rückwärts liegenden Bastion vorhanden; doch ist der Anblick immer noch rin überraschender. Mehr aber wird das Ohr asficirt, wenn aus dem unter der surchtbaren Klippe dahinfah renden Schiffe eine Kanone abgrschossen wird, denn dann folgt von diesen Felsrnmauern eir. Rückschlag, stärker alt der Knall der Kanone; dann tritt eine län gere Ruhe rin und endlich entsteht in den fernen rück wärts gelegenen Schluchten ein regelmäßig zu- und ab nehmender Donner, wie bei einem furchtbaren Gewit ter. — In dem gedachten Sunde um die Hornrlen- Ilippe bietet eine andere Erscheinung schöne und ange nehme Unterhaltung. Wenn nämlich die Rächte warm und gewitterschwül find, so schillert da» Meerwaffer, wen» et bewegt wird, fortwährend lebhaft in den prit- halten bleiben sollte. Somit bleibt während der Dauer der Vertagung die Verwaltung der Kaffe, der Archive und der Lokalitäten unter der Leitung des Büreau» de» Abgeordnetenhauses. Hannover, 27 September, (N. Pr. A.) Ihre Maj. die Königin hat sich heute früh mit der Prinzessin Mary nach der Marienburg begeben In der Be gleitung der Königin war u. A. der Kammerherr v. Stockhausen, der frühere hannöversche Gesandte in Berlin. — Die „Deutsche Nordseezeitung" meldet jetzt selbst, daß sie mit Ausgang dieses Monats zu erscheinen aufhören werde. — Herr v. Bennigsen hat seine po litischen Freundt zu einer Besprechung auf Sonntag, den 30. September, eingeladen. Schwerin, 26. Sept. (H. N) Heute eröffnete Se. k. Hoheit der Großherzog den Landtag im Thron- saale mit folgender Rede: „Getreue Stände von Ritter- und Landschaft! „Ich habe Sie heute um Mich versammelt, um Ihne« Mütheilung zu machen über die allgemeine Lage in Deutsch land nach dem jüngst beendeten Kriege zwischen Oesterreich und Preußen, über die Rückwirkungen, welche sich hieraus für die Stellung uusers engern Vaterlandes ergeben, und dazu, soweit es verfassungsmäßig erforderlich ist, Ihre Mitwirkung in An spruch zu nehmen. „Ich erwarte von dem oft bewährten Patriotismus Meiner getreuen Stände, daß sie, den Ernst der Aufgabe gründlich wür digend, Mir vertrauensvoll auf dem Wege folgen werden, den Ich nach bestem Gewissen zum Wohle Mernes Landes einschla gen zu müssen geglaubt habe, um so Ihrerseits zu einer ge deihlichen Lösung derselben nach Kräften beizutragen. „Ich ermächtige nunmehr Meine zu Landtagscommissaren ernannten Minister, Meine Proposition zu Ihrer Keouturß zu bringen." Hierauf wurden vom Ministerpräsidenten v. Oertzen die schwerinsche, vom Staatsminister v. Bülow die stre- litzsche Proposilion verlesen. Die Proposition des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin besteht in der Vorlegung des bereits bekannten Bündnißvertrages mit Preußen, vom 21. August 1866, an welcke, nachdem die politischen Ereignisse, welche zu diesem Bunde führ ten, in allgemeinen Zügen hervorgehoben, sich folgender Antrag knüpft: „Indem nun Se. k. Hoheit der Großherzog mit besonderer Hinweisung aus den Art. « dieses Bündoißverlrages denselben Ihren getreuen Ständen zur Kenntniß resp. zur verfassungs mäßigen Bcralhung und Erklärung vorlegen lassen, haben Aller- böchstdieselbeu zugleich befohlen, zu gleichem Zwecke auch den Entwurf eines Wahlgesetzes hinauszugeben, welcher uach Maß gabe deS Art. 5 des Bündnißvertrages in einer der gegenwär tigen Sachlage entsprechenden Fassung für das Großherzogthum Mecklenburg Schwerin bearbeitet worden ist. Die Allerhöchst verordneten Landlagscommiffare sind anaewiesen, ans etwaigen Wunsch der getreuen Stände nähere Erörterungen zu diesen Vorlagen mitzuthcilen, auch aus Verhandlungen, welche zu einer befriedigenden Erledigung der Präposition geeignet sein möchten, einzugehen. Se. k Hoheit der Großherzog, f-st vertrauend auf die unter ernsten Zeitumständen vielfach bewährte Vaterlands liebe, Anhänglichkeit und Umsicht Ihrer getreuen Stände, ge wärtigen die von denselben, uach sorgfältiger Erwägung der vorstehenden Proposition abzugebende Erklärung innerhalb der gesetzlichen Frist und verbleiben Ihrer aus dem gegenwärtigen Landtage gehorsamlich erschienenen Ritter- und Landschaft in Gnaden gewogen." Gleichzeitig sind diesen Propositionen auch die aus den Bündnißvertrag Bezug habenden Korrespondenzen mit der preußischen Regierung und auch die „Grund züge vom 10. Juni 1866" beigedruckt. DaS Wahlgesetz war indeß noch nicht dabei. — Der „Norddeutsche Korrespondent" vom 28. d. veröffentlicht dir Landtagsproposition deS Groß herzogs vonMecklenburg-Strrlitz, welche sich imWesent- lichcn der von Mecklenburg-Schwerin anschließt. E» heißt in derselben: Wie verschiedene Eindrücke auch der Unter gang des Deutschen Bundes hervorruft, so könne doch Mecklenburg auf die in den Grundzügen bereits festge- stellte Entwickelung keinen maßgebenden Einfluß bean spruchen. Die Fürsten wie die Stände haben Opfer zu bringen, und es sei Aufgabe, die Bedingungen einer gedeihlichen Wirksamkeit unsrer Verfassung auch unter den neuen Verhältnissen zu finden. — Dasselbe Blatt veröffentlicht den von der schwerinschen Regierung fest- gestellten Entwurf einer Verordnung, betreffend die Wahlen zum Parlamente. — Die aus 24 Mit gliedern bestehende Landtagscommission hält heute matischen Farben. Dieser schillernde Glanz im dunkeln Wasser ist am stärksten in den von den Rädern eine» großen Seedampfers erzeugten strudelnden Wellen, und darum giebt das laufende Schiff den Passagieren der selben zu beiden Seiten in nächtlicher Weile die an ziehendste Unterhaltung (Schluß folgt.) Dresden. Am 15. d. M. unternahm die „Ist»" unter Leitung der Herren Prof. vr. Geinitz und Maler Fischer eine Ercursion nach Koschütz und Plauen. Herr Prof. Vr. Geinitz, der beste Kenner de» sächsischen Plä- nerS, orientirte die zahlreich Betheiligtcn über die geo gnostischen Verhältnisse der Gegend und besuchte mit ihnen u. a. auch den klassischen Punkt, an dem L. v. Buch, Ehrenberg, Strombeck u. A. sich vom Vorhanden sein eines untern Sandsteins und untern Pläner» über zeugt hatten. Herr Stadtgutsbesttzer Rühle ließ am „hohen Stein" sprengen und verschaffte so den Einzel nen das Vergnügen, eine reichliche Anzahl Petrefacte« auf leichte Weise zu gewinnen. Herr Maler Fischer, der mehrere sür die sächsische AlterthumSkunde bemer- kenswerthe Punkte de» Plauenschen Grunde» z. Th. auf- gesunden, z. Th. gründlich studirt, machte die Anwe senden auf- Genaueste mit denselben bekannt. — Ja der Hauptversammlung am 20. d. M. hielt Herr vr. Schneider einen längern Vortrag über die Marmorarle» der Salzburger Alpen, in dem er ihre Fundorte, ihr geologische- Vorkommen, besonder» au»führUch aber di« Bearbeitung und Verwendung derselben und die dabei benutzten Maschinen beschrieb. Eine große Anzahl pracht voller Vorlagen vermochte nur da» Interesse am Gegen stände noch zu erhöhen. Herr Apotheker Med legte eine Menge Tinkalkrystalle au» Ostindien vor und besprach ihr Vorkommen, sowie den Einfluß der „Wasserpest" auf die Bevölkerung der Flüsse dnrch Fische. Hertz
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite