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Dresdner Journal : 16.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-16
- Monat1866-10
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- Dresdner Journal : 16.10.1866
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^240. 18««. DienStaq, dev 18. Octobk, Lb«nm«tnt,prrist: s»krli<-b: « rblr — Hxr zzMrliok: 1 „ 1b „ t1uL»ttiob: — „ 1b „ UllMMVID! 1 „ Insevatnr-rttse: Kbr ä«n k»nm »io«r 1 D»1«r „ kiux«i>»uat " ät« « ^8- «rschetnrn: Tt^liek, mit Ho»v»t>m« ä«r 8o»o noä k'Sierl»^», Ldoväi kirr äeo kolxerrä«r> '1-k I» Lo»I»»a» trittko«» ». 8t«mp«I »u»edl»^ bin«« DrtslmtrÄMMl. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »aleraleuaauahmr «««wärt«. 1^tp«lU: t» kninoirir-r«», l!oinml,^ooLr ä«» vr«»äu«r ^oorv»I», ,k«n6«».: N knor.«», Lv««« bo«r; kiuobür, >«rk»- Vi«» rr»»>lbirt » U 1Im»i««ri!iii Voai.»»; L«rU>: Oxoriv»'»«!!,« »irrkb, kor» »«rill'» Kare»,!; Lr«w»»! K 8v«!.orv»; Lr«,l»»; L<. 8rL«a«»'»X»nooeevbure»a, 4«»»« L 8t«„loa»v»i» ; rr»»kkart». H :^»»a»»'»ei>. knckb.; Lölrr: Xo k»o»»»» ; k»rj»: k-arrrr», Kur.l.1«» sr 6o , (8, KI»o» ä« I» koor»«); kr»« k». k»»i.iv» i Luobk.j Vi»i> Xi. Orr»!.!». Herauigrdrr Koor^l Lrpoäitroo äs» Vreiäosr 4o«rrull», Drsiäea, Hsrisastr»»»« ko. 7. Nichtamtlicher Theil, lledersicht. Telegraphische Nachrichten T»§eSgeschichte. Dresden: Die Anmeldung sächsischer Militärpersonen betreffend. — Berlin: Graf BiS- marck, Verhandlungen wegen desThurn- u.Taris'schen Postwesen». Verwaltung der neuen Provinzen. Die Angelegenheit der ungarischen Legionäre. Sympathien sür die sächsische Armee. Vermischte-. — Hannover: Vermischte-. — Kassel: Landtagswahlen eingestellt. Beeidigung der Truppen. Vermischtes. — Nassau: Abänderung des Kirchengebcts. — Kiel: Canalvor arbeiten. Redacteur May. Versammlung. — Altona!, Prrßproceß, — Raheburg: Prinzesfinsteucr. — Frankfurt: Angelegenheit de- Deutschen Bunde». — Bremen: Generalconsul Delius-f-. Ein Mißverständ nis. — Wien: Der Friedensvertrag mit Italien publi- cirt. Kaiserliche- Handschreiben an den Staatsminister. Beglückwünschung-schreiben des Kaiser» von Mexico an den Admiral Tegetthofs. Vermischte». — Prag: Kaiser Ferdinand zurück. — Pesth: Da- Kaiserpaar erwartet. — Venedig: Die Venetianischen Soldaten. — Verona: Proklamationen de» Festung-comman- danten. — München: Gegen v. Freydorf's Aeuße- rungen über die Haltung Bayerns. Tagesbericht. — Stuttgart: General v. Baur pensionirt. Kammer- Verhandlungen. Neuer Studienrathsdirector. — Darmstadt: WürttembergscheS Papiergeld angenom men. — Paris: Gesundheitszustand des Kaisers. Aus der Wochenschau de» „Moniteurs". Beiträge für die Ueberschwemmten. — Brüssel: Schützenfest. — Haag: Königliche Proclamation. — Mailand: Quartier für Persano. — Madrid: Umänderung de» Unterrichtsrath». — London: Tagesbericht. — St. Petersburg: Falsche Zeitungsberichte. — Kon stantinopel: Vermischtes. — Smyrna: Auf stand der Abchasen unterdrückt. — Athen u. Kan dis: Nachrichten über die Jnsurrcction. — New- Bork: Au» der neuesten Post. Gr»e«»uage«, Versetzungen re. i» -ssentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Prndtnzinlnnchrichlen. (Leipzig. Zwickau. Rrickcnbach. Marienberg. Löbau.) vermischte». Statistik und volkswirthschast. Aeuilleta». Inserate. Lagrskaleuder. viirsennnch* richten. Telegraphische Nachrichten Kassel, Sonntag, 14. Oktober, Mittags. (W. T. B.) Heute Vormittag sind hier sämmtliche Offi ziere, Soldaten und Beamten der ehemaligen hessischen Armee dnrch den Generalleutnant v. PlonSki feierlich vereidigt worden. ^Flensburg, Sonntag, 14. Oktober, Abends. (W. T. B.) Die heute in Rolhenkrug stattgehabte Ver sammlung von Vertrauensmännern aller Theile Rord- schlrswigs (vcrgl. TageSgeschichtc unter „Kiel") hat die Constituirung eines Vereins beschlossen, welcher gegen dir Theiiung Schleswigs wirken soll. Wien, Sonntag, l4.Octobrr, Mittags. (W.T.B.) Die Coupons der nach dem Gesetz vom 25. August zu emittirenden 5tl Millionen MetalliqueS sind steuerfrei, nm deren Beschaffung zu erleichtern. Darmstadt, Montag, 15. Oktober. ^W. T. B.) Es heißt, daß die Convention mit dem Erzbischof von Mainz, welche seit Jahren Veranlassung zu fortdauern den Differenzen mit dem Ministerium gegeben hat, aufgehoben worden ist. Florenz, Sonnabend, 13. Oktober. (W.T.B.) In den meisten Provinzen ist eine direkte Subskrip tion für dir Nationalanleihe zu VN, ja sogar zu 95 eröffnet. In 49 Gemeinden, die 21 Millionen zu beschaffen haben, sind bereits in den ersten vier Tagen 2V Millionen eingezahlt worden. Feuilleton. K. Hoftheater. Sonnabend, den 13. Oktober, ging „DaS öffentliche Geheimniß", Lustspiel in fünf Acten, nach Calderon und Gozzi, in der Uebersetzung von Lembert, neu einstudirt in Scene. Dasselbe war zum letzten Male vor 36 Jahren, und zwar unter Alt meister Tieck s Auspicicn, über die Dreier unsrer Hof bühne in der gleichen Bearbeitung gegangen, und jeden falls ist es dankbar anzuerkennen, daß dieses poetisch effektvolle Product der dramatischen Dichtkunst der Spa nier dem Repertoire wiedergegeben wurde. DaS Stück gehört zu denjenigen Jntriguenspielen Calderon'S, welche im Spanischen von dem Costüme, in dem sie gegeben werden, Lustspiele im Mantel und Degen (Lomsäin, <io v»p» x v»p»ä») heißen. Gewöhnlich haben diese frei lich keinen andern burlesken Theil, al- die Rolle de» lustigen Bedienten, der unter dem Namen de« 6r»eio»o bekannt ist. Derselbe dient meisten» blos dazu, die idealische« Triebfedern, wonach sein Herr handelt, zu parodiren, welches er «ft auf die zierlichste und geist reichste Weise thut und wobei man stets auf da- Leb hafteste an Shakespeare erinnert wird. Aber nicht nur in der Vermischung komischer und tragischer Bestand- theile, sowie in der kühnen Vernachlässigung der Ein heiten von Ort und Zeit tritt die große Aehnlichkeit de» spanischen und englischen Theaters zu Tage; sie liegt weit tiefer, nämlich, wie A. W. Schlegel einmal be merkt, im innersten Gehalte der Dichtungen und in den wesentlichen Beziehungen, wodurch jene abweichende Form ein wahre» Erforderniß wird, die mit ihrer Gil tigkeit zugleich ihre Bedeutung erhält. Wa» da» spa- nische und englische Theater mit einander gemein haben, ist eben der Geist der romantischen Poesie, dramatisch ausgesprochen. Die Geschichte des Theater» der Spa- Tagesgeschichtr. Dresden, 15. Oktober. Die k. Landescommission hat in Bekanntmachungen vom 5. und 12. d. MtS. (s. Nr. 233 und 239) diejenigen k. sächsischen Offiziere und sonstigen Militärprrsonen, welche auS Gefund- heit-rücksi<bten oder andern Gründen nach Sachsen be urlaubt oder von der aktiven Armee seit Ausbruch de» Kriegcs entlassen worden find, zur Anmeldung, bez. Einsendung ihrer Legitimationen, Urlaub-pässe aufge fordert. Diese Aufforderung gilt aber, wie au» jenen Bekanntmachungen und dem Inhalt des, der Bekannt- machung vom 5. Oktober eingeschalteten Erlasse» de» k. preußischen Generalgouvernement» vom 3. d. Mt». ganz deutlich hervorgeht, nicht von den k. sächsischen Militärpersonen, welche gegen Rever» oder sonst mit Genehmigung der k. preußischen Militärbehörde beur laubt worden sind. Diese bedürfen keiner wei tern Anmeldung. Berlin, 13. Oktober. Nach Nachrichten au» Put bus, die der „N. Pr. Z." zugrhen, ist in dem Befin den de» Ministerpräsidenten Grafen v. Bismarck täg lich ein allmählicher Fortschritt der Besserung erkennbar. — Von dem geh. Postrath Stephan, der im Juli nach Frankfurt a. M. gesandt wurde, um die Verwaltung der Post für Preußen zu übernehmen, sind bekanntlich auch Verhandlungen wegen vollständigen UebergangeS de» Thurn und TariSschen Postwesen» im gan zen Umfange des Norddeutschen Bunde» an Preußen angeknüpst worden. Wenngleich bei diesen Verhand lungen vielerlei Schwierigkeiten sich ergeben, da es sich um die Lösung verwickelter Rechtsfragen dabei handelt, so ist, wie die „N. A. Z." mittheilt, doch die beste Aus sicht vorhanden, daß sie zu einem glücklichen Abschluß gelangen werden. — Demselben Blatte zufolge werden zu den Vorarbeiten für die VerwaltungSorganisatton in den neuen Provinzen in den verschiedenen Mi nisterien bereits höhere Beamte aus jenen Landesthei- len herangezogen. Namentlich ist dies in den Ressort» des Justiz- und des Cultusminister» der Fall. ES ist übrigens Vorbehalten, zur rechten Zeit auch andere Männer von Erfahrung, denen das öffentliche Vertrauen zur Seite steht, mit ihrem Gutachten zu hören, und die Regierung wird gewiß auf ihre Rathschläge die gebührende Rücksicht nehmen. Um sich v»n den Ein richtungen des höher» Schulwese«» in den neuerwsr- benen Ländern zu unterrichten, tritt der geh. Ober- regierungSrath Wiese eine Reife nach denselben an. — Die neuliche Mittheilung der „N. Pr. Ztg.", daß die Ernennung eines besonder» CivilgouverneurS für Han nover bevorstehe, wird derselben in glaubwürdiger Weise dahin berichtigt, daß die gesammte obere Verwaltung von Hannover vorerst in der Hand des Gcneralgou- verneurs v. VoigtS-Rhetz vereinigt bleiben dürste. Die eigentliche Civilvrrwaltung wird der Frhr. v. Harden berg weiter führen. — Ferner meldet dasselbe Blatt: Der Vertrag zwischen Preußen und Oldenburg, welcher dem Großherzogt von Oldenburg verschiedene holfteinsche Territorien überweist, ist dem Verneh men nach zum Abschluß gelangt. — Verwundete preu ßische Militärs befinden sich nach der „N. A. Z." gegenwärtig außerhalb Preußen noch 200, deren Zu stand ihren Transport nach inländischen Lazarethen noch nicht zugclassen hat. Es sind ihnen übrigens preußische Aerzte und preußisches Verpflegungspersonal beigegeben, so daß die Regierungen der Länder, in denen diese Verwundeten sich befinden, nur die Lokali täten herzugeben haben. In den preußischen Lazarethen zählt man gegenwärtig noch 13,000 Verwundete und Kranke. — Bei dem Verleger des Auerbach'schen VolkskalenderS hat gestern die polizeiliche Con- siscation dieses Buches wegen einer, die preußische Rechtspflege betreffenden Stelle eines Aufsatzes stattge funden. — Die 7. Deputation des Criminalgerichts verhandelte gestern einen Prrßproceß gegen den Buch händler Franz Duncker wegen Majestätsbeleidigung und Beleidigung des Obertribunals. Gegenstand der An klage bildete eine im Verlage de» Angeklagten erschienene nier und der Engländer hat keinen Zusammenhang mit der des italienischen und französischen, denn eS hat sich ganz ohne fremde Einwirkung aus eigener Kraftfülle entwickelt; die Versuche, es auf Nachahmung der Alten, oder gar der Franzosen zurückzusühren, sind entweder ohne Folgen geblieben, oder erst sehr spät in den Zei ten de» Verfalls zum Vorschein gekommen. Die Aus bildung dieser beiden Bühnen ist aber auch unabhängig von einander; die spanischen Dichter haben die eng lischen durchaus nicht gekannt, und bei diesen ist in der Litern und bedeutendsten Periode n»ch keine Spur der Bekanntschaft mit spanischen Schauspielen (allerdings jedoch mit Novellen und Romanen) zu entdecken. Erst in der Zeit Karl'- II. finden sich Uebrrsetzungen aus dem Calderon. WaS die demselben unfreiwillig auf gedrungene Mitarbeiterschaft Gozzi'S betrifft, der, nach dem sich seine Einbildungskraft in den morgenländische« Märchen einigermaßen müde geschwärmt hatte, an die Bearbeitung spanischer Schauspiele ging, so mag die selbe, streng künstlerisch genommen, kein oder nur ge ringes Lob verdienen; denn Schlegel hat Recht, wenn er sagt, daß die ätherische und in Morgenroth getauchte Poesie de» Spanier» von diesem italienischen Poeten durch gängig vergröbert und greller gefärbt wird. Aber da» ver dienstdürfte Gozzi für sich in Anspruch nehmen, daß er un» manchrPerlederC«lderon'schenDichtungnLhergerückt,weil für die moderne Büh»e theatralisch wirksamer gemacht hat. Wenn da» soeben dem Repertoire neu einverleibte Stück dennoch im gewöhnlichen Sinne de» Worte» nicht zündete, so liegt dies eben im Wesen der romantischen Dramen, die dem jetzigen Publicum fast völlig fremd geworden sind. Da» letztere steht Calderon wie einem verschwenderisch auSgestatteten Feuerwerke gegenüber, wo die buntesten Farben, die glänzendsten Lichter und wun derliche Figuren feuriger Springbrunnen und Kreise Broschüre: „Die Debatte im Abgeordnetenhause vom 9. und 10. Februar über den Obertribunalsbeschluß", die in Königsberg in P» mit Beschlag belegt worden war. In dieser Broschüre waren die Reden der Mi nister und außerdem die derjenigen Abgeordneten, welche den bekannten Obertribunalsbeschluß über Art. 84 der Verfassung angegriffen, nach den stenographischen Be richten mitgetheilt, während die Reden der Gegner die ser Angriffe, die der Abgg. Wagener, v. Blanckcnburg, Hahn und Graf Wartcnsleben nur im Auszuge und thctlweise entstellt wiedergegeben waren. Der Gerichts hof stellte fest, daß in der Broschüre kein wahrheitsge treuer Bericht enthalten sei' und sie daher auch nicht unter dem Schutze des H 38 deS Preßgesetze» stehe. Duncker wurde der MajestätSbeleidigung und der Be leidigung des Obertribunal» für schuldig erachtet und m eoatumiei»« zu 6 Monaten Gefängniß unter Erken nung auf Vernichtung der Broschüre verurtheilt. — Rach einer Nachricht aus Magdeburg sind in ver flossener Nacht auf dem dortigen Bahnhofe die Loco- motivschuppen der Berlin-Magdeburger und Mag deburg Halberstädter Bahn ein Raub der Flammen geworden. Die in den Schuppen befindlich gewesenen Locomotiven sollen gerettet sein. Die Entstehung des Feuers ist noch unbekannt. — Die ministerielle „N. A. A." bringt in Bezug auf die, von der österreichischen Regierung gegenüber den in ihre Heimath zurückgekehrten ungarischen Le gionären ergriffenen Maßregeln folgende (bereits im größten Theile der Auflage unsrer vor. Nr. telegraphisch erwähnte) officiöse Note: „Die Nachrichten verschiedener Blätter, daß die österreichische Regierung Maßregeln gegen die in ihre Heimath zurückkehrendcn Mitglieder der bisher in Preußen bestandenen ungarischen Legion ergriffen habe, um sie im Widerspruch mit den Bestim mungen deS Prager Friedens wegen ihres politischen Verhaltens zur Verantwortung und zur Strafe zu ziehe«, entbehren nach der aus Wien eingegangenen Erklärung der dortigen Regierung jeder Begründung. Die zurück kehrenden Ungarn haben die Reise in die Heimath nicht in kleinen Abtheilungen, wie preußischcrseits gefordert war, sondern in zwei Colonnen von 800 und 700 Mann angetreten. Die österreichische Regierung ist daher ge- nöthigt gewesen, polizeiliche Maßregeln zur Controle, event. zur Aufrechthaltung der Ordnung zu treffen. Ueber diese hinaus haben sich die getroffenen Anord nungen nicht erstreckt. UeberdieS ist von dem Wiener Cabinet, in Veranlassung einer preußischen Anfrage, ausdrücklich erklärt worden, daß die österreichische Re gierung die Amnestiebestimmung de» Prager Friedens stricte ausführen und keinerlei Verfolgung gegen die zurückkehrenden Mitglieder der früher» ungarischen Le gion werde eintreten lassen." — Der „N. Pr. Z." wird au- Dresden über die Theilnahme hoher k. preußischer Offiziere an dem Leichenbegängnisse de» Commandanten der Festung Königstein u. A. geschrieben: „Man ver kennt die preußischen Offiziere ganz und gar, wenn man ihnen gegen ihre sächsischen Kameraden eine Ge sinnung zuschreibt, die nicht von der höchsten Achtung der großen militärischen Vorzüge derselben erfüllt wäre und zugleich keine echt kameradschaftliche genannt wer den könnte. Jeder preußische Offizier erkennt die mili tärisch-technische Vortrefflichkeit der sächsischen Armee, den hohen Grad der Bildung ihrer Offiziere, besonders auch die Stärke des moralischen Elements an und wünscht nichts sehnlicher, als daß ein recht festes Band die bei den, in ihren Bestandtheilen ebenbürtigen Armeen un zertrennlich vereinigen möge." Hannover, 12. Octbr. (H C.) Der Generalgouverneur v. VoigtS-Rhetz erläßt folgende Bekanntmachung: „Die am 17. September er. von mir über den Ge brauch von Flaggen rc. erlassene Verfügung hebe ich, nach nunmehr erfolgter Verkündigung de» Desitzcr- greifungspatcntS, hiermit wieder aus." — Die Depu tation der städtischen Kollegien, welche Sr. Maj. dem Könige eine Huldigungsadresse überreichen soll, erplodiren. Nur an die vereinzelt, wenn auch mit ge hörigem Knalleffecte auffteigenden Schwärmer und Ra keten der heutigen Poffe gewöhnt, die von dem üblichen Jubel begrüßt werden, fühlt sich unser Publicum hier geblendet und schweigt. Die Darsteller thaten fast auS- nahmlos redlich das Ihrige, um der Caldrron'schen Dichtung gerecht zu werden. Vor Allem nennen wir Frl. Ulrich, welche die Rolle der Laura zu einem schön harmonirenden Ganzen gestaltet hatte und mit großer Noblesse und Grazie spielte. Ebenso bedingungslos würden wir auch die Wiedergabe der Partie der Bianca durch Frl. Langenhaun loben, wenn die Künstlerin nicht durch öftere» allzu hastiges Sprechen den Total eindruck ihrer übrigen» mit großem Fleiße ausgearbei teten Rolle gestört hätte. Geradezu im Tone eines Pol terers gab Herr Mittel! den Hofcavalier Alessandro. Möglicherweise wäre er in der Partie des lustigen Die ner- Vito — Herr Jauner stellte den 6r»cio»o wahr lich nichts weniger al» graciö» hin — eher an seinem Platze gewesen. Eine vortreffliche Leistung dagegen war der Ernesto de» Herrn Pvrth. Die Herren Mari- milian (Enrico) und Dettmer (Federico) boten, abgesehen vo« ihrer mangelhaften Declamatio« der so wohlklingenden Jamben des Uebersetzers, manche» Be friedigende, ja Gelungene. 4 Literatur. Dir bekannte und mit Recht hochge schätzte Jugendschriststellerin Thecla v. Gumperthat unter dem Titel: „Der alte Stelzfuß" eine kleine Erzäh lung drucken lassen, welche zum Besten von Inva liden und Soldatenfamilien erschiene« und in der Arnold'schen und Naumann'schen Buchhandlung allhte» für 2'^ Ngr. zu haben ist. Richt blo» de» Zwecke» wegen, sondern auch um de» wirklich gediegenen In halts willen verdient dir freundliche Gabe ein warme» wird erst von hier abreiscn, wenn die Nachricht ein- trifft, daß die erbetene Audienz ertheilt ist. Kassel, 14. October. (G. Tgbl.) Wie au» einer Be kanntmachung der königlichen Regierung zu ersehen, ist nach Entschließung des Herrn Administrators verfügt worden, daß nach nunmehr erfolgter Einverleibung deS KurstaateS die Landtagsabgeordnetenwahlen nicht weiter fortzusetzen sind. (Wie wir in voriger Nummer meldeten, waren solche vom Vorstande der Regierung und dem Bezirksrathe sür die Tage vom-17.—20. d. M. angeordnet worden.)—Der königliche Administrator von Kurhessen, Herr Regierungspräsident v. Möller, macht untcrm 10. d. M. im Wochenblatt für die Provinz Nir- derheffen bekannt, daß das Ressort des auswärtigen Ministeriums aufgehört hat und die noch vorkom menden Geschäfte desselben künftig von der Abiheilung des Innern erledigt werden. — Heute Vormittag 10 Uhr soll auf dem Artilleriecasernenhofe die Beeidigung der hier liegenden ehemaligen kurhessischen Trup pen und des Militärbeamtcnpersonals vorgenommen werden. — Der Tbeaterintendant Herr v. Heeriu- gen, welcher vorgestern von Berlin wieder hier ein- gctroffen war, hat sich im Laufe des Tages nach Ha nau zum Kurfürsten begeben. AuS Nassau, 13. October. (Fr. I.) Nach einem den evangelischen Geistlichen des Landes zugekommenen bischöflichen Erlaß ist künftig das Kirchengebet für den Herzog Adolph und dessen Familie inhibirt, und soll wegen Abhaltung eines sonntägliche« Gebetes für den gegenwärtigen Landesherrn weitere Anordnung erfolgen. Kiel, 12. October. (H. C.) Das Oberpräsidium hat unterm 5. d. M. dem Ingenieur C. Hansen in Pinne berg die Erlaubniß ertheilt, eine Canallinie von der Elbe bei St. Margarethen über Rendsburg bis an den Eckernförder Hafen, und eine Cana Hin ie vom Kieler Hafen bei Ellerbeck über Preetz, den Lanker und Plö- ner See bis an die von demselben mit allerhöchster Con- cession vom 23. Juni 1862 bereits früher vermessene Linie, von der Elbe nach Haffkrug, auszumessen und zu nivelliren, mit der Verpflichtung zum Ersatz allen etwa dadurch verursachten Schadens. — DievomKreiS- gerichte zu Perleberg erlassene offene Requisition um Vollstreckung wider den Literaten Martin May au» Rosenberg, ist infolge des königlichen GnadenacteS vom 20. September von dem genannten Gerichte wieder zu- rückgenommen. — Die „Nordsl. Tidende" (Zeitung in dänischer Sprache für da- deutschgesinntr Nordschleswig) schreibt: „Von den seiner Zeit im Frieden mit Dänemark ab getretenen acht schleswiqschen Kirchspielen sind wir gewiß berechtigt, Schlüsse zu ziehen für unsre Zu stände in Nordschleswig, und referiren als feststehende Thatsache, daß von den 25 Wählern zum dänischen Reichstag in jenen acht Kirchspielen, welch: die dort höchstbesteuerten sind, 20 geborne und deutschgesinnte Nordschleswiger sind." — (Fr- I ) Zur Abwehr der drohenden Gefahr einer Theilung Schleswigs, welche durch die Bestim mungen des Art. 5 des Prager Friedensvertrags her- aufbesckworcn worden ist, hat in Nordschleswig eine Vereinigung deutschgesinnter Männer jener Partei stattgefunden. Auf einer zu Hadersleben am 5. ds. abgehaltenen Versammlung hat sich bereits ein Cen- tralcomite constituirt, dem sich Zwcigcomitss in den übrigen Städten Nordschleswigs und in Flensburg a«- schließcn. Diese Cometes haben auf den 14 October eine Versammlung in Rothenkrug bei Apenrade anbe raumt. Dort wird sich die neue Partei förmlich con- stituiren. Altona, 13. October. (H. C.) Gestern ist von dem hiesigen Magistrat das Erkenntniß in der seit De- cember vor. I. schwebenden Untersuchung gegen die „Schleswig Holst. Zeitung" wegen Pasquills in der Affaire Barmann abgegeben. Das Erkenntniß ver urtheilt den Candidaten Griebel, der sich dem Unter- suchungsgcricht als Verfasser zweier Correspondenzen in der „Schlesw. Holst. Ztg." vom 1. Deccmber v. I. selbst genannt hatte, in eme Brüche von 1000 Mark Crt. Wort der Empfehlung. Hübsch erfunden, einfach und herzlich erzählt und von echt christlichem Geiste durch drungen, ist die in Dresden spielende Geschichte zugleich sehr lehrreich, und in letzterer Beziehung theilt die Ver fasserin mit Gustav Nieritz dasselbe Talent, daß näm lich die moralische Nutzanwendung sich ganz ungezwun gen aus der Sache selbst ergicbt. Für Kinder- und Schulbibliotheken ist da» Heftchen noch ganz besonder- zu empfehlen. 1° Am 8. October sand in Kassel eine Versamm lung von Abgeordneten der deutschen Kunstgenos senschaft statt. Der Vorsitzende, Professor Marter« steig von Weimar, begrüßte die Versammlung und gab der Freude Ausdruck, daß alle Theile Deutschlands ver treten seien und demnach die großen Zeitereignisse keine andern Gefühle im Schooße der Kunstgenoffenschaft her vorgerufen, als die der innigen Gemeinschaft deutscher Kunstintercssen. Oberbürgermeister Ncbelthau begrüßte dir Versammlung im Namen der Stadt. Von Seiten der Kasseler Kunstgenoffcn bewillkommnete alsdann Maler Katzenstein die Künstler Die Verhandlungen dieses ersten Tages bestanden meist im Vortrag de- Berichts vom Hauptvorstand und in den Angelegenheiten der Versicherung von Kunstgegcnständen gegen Beschädigung aufdemTrans port. s Die bei I. I. Weber in Leipzig erscheinende „Jllustr. Zeitung" beginnt in ihrer letzten Nummer einen interessanten Aufsatz über „DrurschlandS Wappensagen". Der Aufsatz verspricht die Haupt regeln der Heraldik in möglichster Kürze zu geben und ist daher der Beachtung Derer zu empfehlen, welche sich einen orirntirenden Einblick in da» Wesen der Heraldik verschaffen wollen.
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