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Dresdner Journal : 18.04.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186704188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-04
- Tag1867-04-18
- Monat1867-04
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 18.04.1867
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Majestät drr König ha ben allergnädigst geruht, dem Oberaufseher an drr LandeSanstalt zu Waldheim, Johann Gottfried Aali- päu» die zum Verdienstorden gehörige goldene Me daille zu verleihen. . ^Dresden, 17. April. Se. Majestät der König haben allergnädtgst geruht, den bisherigen WirthschaftSchef de» I. Reiter-Regiment», Oberstleutnant Klette, zum Di rektor der Militair.VorrathS Anstalt, den Oberleutnant von Bülow vom Feld-Artillerie-Regiment« zum Haupt mann und den Adjutanten des Pionnirr - Bataillon», Leutnant von Schrieben, zum Oberleutnant zu er nennen. Verordnung, die Wahl eines Abgeordneten und seines Stell vertreters für die Stadt Leipzig betreffend. ijJn Folge de- Ableben» de» einen der beiden Abge ordneten der Stadt Leipzig für die zweite StLndekam- wer sowie de» Stellvertreters desselben, ist die Vor nahme einer Neuwahl erforderlich und angeordnet worden. Nachdem nun mit deren Leitung der Regierung-rath v>« Schonberg in Leipzig al» RegierungScommissar beauftragt worden, so wird Solche» unter Bezugnahme auf § 58 de» Wahlgesetze» vom IS. Oktober 1861 hierdurch bekannt gemacht, auch werden alle bei diesem Wahlgeschäfte betheiligten Be hörden zur größten Beschleunigung desselben und zu genauer Befolgung der deshalb bestehenden Vorschriften angewiesen. Dresden, am 15. April 1867. Ministerium des Innern. ». «ostitz-Wallwitz. Forwerg. Bekamitmachun,'. Mit Allerhöchsten Ort» rrtheiltrr Ermächtigung ist von dem Königlichen Ministerium de» Innern der Ritt meister von Heygendorfs zum Bade- und Polizri- commifsar für Elster ernannt und am 2. dieses Monat» al- solcher in Pflicht genommen worden, was mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, gebracht wird« daß die Wirksamkeit der Polizei Commission nach Maßgabe de» Polizriregulativ» für Elster mit dem be reit» bekannt gemachten Tage der Eröffnung der Bade saison beginnt. Zwickau, den 5. April 1867. Königliche Kreis-Direction. Uhde. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 17.April, Vormitt. IlUhr*). (Direkte Meldung.) In der heutigen NeichStagSfitznng erklärte Graf v. Bismarck, die Bevollmächtigten der »ertzündrten Regierungen hätten gestern Sitzung ge halten, «nd liest da» Protokoll über dieselbe vor, wo nach dir Cammiffare darin einig waren, den Berfas- sungsentwnrf, wir er au» der Schlußberathung hervor gegangen, anznnehmrn. (Bravo.) Sodann sagt Graf v. Bismarck al» Borfitzender drr v««dr»rommifiare: „Auf Grund der Machtvoll kommenheit, welche die verbündeten Regiirungen auf Preuße«» König übertragen haben, und auf Gruud der Vollmacht, welche Sr. Majestät der König mir dazu ertheilt, erkläre ich die verfafiung de» Nord deutsche» Bande», wie sie au» den Brrathungrn de» Reichstage» hervorgegangen, für angenommen dnrch die zn« Norddeutschen Bunde vereinigten Regierungen." (Lebhafter Beifall.) Hierauf Sbergiebt Graf d. vi»marck dem Rrich»tag»- prifideuten da» Protokoll über dir gedachte Sitzung *) Liugegaagen in Dresden 1 Uhr 5» Minuten. der BundrSeomuttffare, welche» vr. Simson dankend und dem Werke Gedeihen wünschend entgegen nimmt. Drr Reichstag geht nun zur Tagesordnung seiner letzten Sitzung über: Beschlußfassung über die einge- gangrnen Petitionen. Alle Petitionen werden für erledigt erklärt. Zum Schluß dankt drr Abg. v. Franckenbrra-Lud- Wlgedins (der gewesene Alterspräsident) dem NrichS- tagspräfidenten für seine Amtsführung, worauf vr. Simsan seinen Dank dem Reichstage ausspricht, Se gen hrrabflehrnd aus Deutschland» Fürsten, Rathe und Stämme. Damit schließt die letzte Sitzung de» Reichstag». Mittags um 12 Uhr wird der feierliche Schluß de» Reichstag« durch Sr. Majestät den König i« weißen Saale de» königl. Schlöffe« vollzogen werde«. Berlin, Mittwoch, 17. April, Mittag» 12 Uhr. (W. T. B.) Die Thronrede, mit welcher soeben der Reichstag von Sr. Majestät dem Könige geschloffen wurde, lautet: „Erlauchte, edle und geehrte Herren vom Reichs tage de» Norddeutschen Bundes. „Mit dem Gefühle aufrichtiger Genugthuung sehe Ich Sie am Schluffe Ihrer wichtigen Thätigkeir wie derum um Mich versammelt. „Die Hoffnungen, die Ich jüngst von dieser Stelle zugleich im Namen der verbündeten Regierungen aus gesprochen habe sind seitdem durch Sie zur Elfüllung gebracht. Mit patriotischem Ernste haben Sie die Gröhe Ihrer Aufgabe erfaßt, mit freier Selbstbeherrschung die gemeinsamen Ziele im Auge behalten. Darum ist es uns gelungen, auf flcherm Grunde ein VerfassungS- werk aufzurichten, dessen weitere Entwickelung wir mit Zuversicht der Zukunft überlassen können. „Die Bundesgewalt ist mit den Befugnissen ausge- stattct, welche für die Wohlfahrt und die Macht de» Bundes unentbehrlich, aber auch ausreichend sind; den Einzelstaaten ist unter Verbürgung ihrer Zukunft durch die Gesammthett des Bundes die freie Bewegung auf allen den Gebieten verblieben, auf welchen die Mannich- faltigkeit und die Selbstständigkeit der Entwickelung zu lässig und ersprießlich ist. Der Volksvertretung ist diejenige Mitwirkung der Verwirklichung der großen nationalen Aufgaben gesichert, welche dem Geiste der bestehenden Landesverfassungen und dem Bedürfnisse der Regt»-^. rungcn entspricht, ihre Thätigkeit von dem Einverständ nisse des deutschen Volkes getragen zu sehen. Wir Alle, die wir zum Zustandekommen des nationalen Werkes mitgrwirkt, die verbündeten Regierungen ebenso wie die Volksvertretung, haben bereitwillig Opfer unsrer An sichten, unsrer Wünsche gebracht; wir durften es in der Uebcrzcugung thun, daß diese Opfer für Deutsch land gebracht sind und daß unsre Einigung derselben Werth war. „In diesem allseitigen Entgegenkommen, in der Ausgleichung und Ueberwindung der Gegensätze ist zu gleich die Bürgschaft für die weitere fruchtbringende Entwickelung des Bundes gewonnen, mit dessen Ab schluß auch die Hoffnungen, welche uns mit unfern Brüdern in Süddeutschland gemeinsam sind, ihrer Erfüllung näher gerückt werden Die Zeit ist herbcigckommen, wo unser deutsches Vaterland durch seine Gesammtkraft seinen Frieden, sein Reckt und seine Würde zu vertreten im Stande ist. Das nationale Selbstbewußtsein, welches im Reichstage zu erhebendem Ausdruck gelangt ist, hat in allen Gauen de» deutschen Vaterlandes kräftigen Wicderhall gefunden. Nicht minder aber ist ganz Deutschland in seinen Regierungen und in seinem Volke darüber einig, daß die wiedcrgrwonnene nationale Macht vor Allem ihre Bedeutung in d r Sicherstellung der Segnungen des Friedens zu bewähren hat. „Geehrte Herren! Das große Werk, an welch<m mitzuwirken wir von der Vorsehung gewürdigt sind, geht seiner Vollendung entgegen. Die Volksvertretun gen der einzelnen Staaten werden Dem, was Sie in Gemeinschaft mit den Regierungen geschaffen haben, ihre verfassungsmäßige Anerkennung nicht versagen. Der selbe Geist, welcher die Aufgabe hier gelingen ließ, Wird auch dort die Berathungen leiten. So darf denn der erste Reichstag des Norddeutschen Bun des von seiner Thätigkeit mit dem erhebenden Be wußtsein scheiden, daß der Dank des Vaterlandes ihn begleitet, und daß das Werk, welche» er aufgerichtet hat, sich unter Gotte» Beistand Segen bringend entwickeln wird für uns und für künftige Geschlechter. „Gott aber wolle uns Alle und unser theurcs Vater land segnen." Dem feierlichen Schluffe de» Reichstag» wohnten dir Abgeordneten, unter ihnen auch der Prinz Fried rich Karl, zahlreich bei; dir Linkr war nur durch die Abgg. Brckrr und Schrap» vertreten. In drr Di- plomatrnlogr hattrn sich die Gesandten England«, Ruß lands, Dänemark» und drr Niederlande ringrfunden. In drr Hofloge waren Ihre Majestät die Königin und Ihre königliche Hohrit die Kronprinzessin mit ihrem ältesten Sohne anwesend. Beim Eintritt Sr. Majestät in den weißen Saal brachte der Reichktagö- präfidrnt vr. Simson dem Könige als dem Schirm herr» de« Norddeutschen Bunde» ein Hoch aul. Die auf Süddeutschland und auf die Sicherung de» Frie den» bezüglichen Paffu» der Thronrede riefen Accla mationrn hervor. Nach Beendigung der Thronrede erklärte der Prä sident drr BundrSrommiffare, Graf v. Bismarck, im Austrage drr Bundesregierungen die Session de» Reichstag» für geschloffen. Der sächsische Bevoll mächtigte, Staatsminister Frhr. v. Friesen, brachte hierauf noch ei« Hoch auf Sr. Majestät den König von Preußen au». Tagesgeschichte. * Berlin, 17. April. Bon „Wolff'S Telegr. Bü- reau" wird gemeldet: Bezüglich der verschiedenen Nach richten über preußische Rüstungen wird als authentisch mitgethcilt, daß, außer der im vorigen Herbste begon nenen und gegenwärtig abgeschlossenen, durch die preu ßischen Erwerbungen nothwendig gewordenen Erweite rung der Organisation der Linie und der Landwehr, gegenwärtig keine besondern militärischen Vor kehrungen getroffen worden find. Die am Rhein gelegenen Festungen find bis jetzt nicht armirt, und von ^rf Gewehrfadrtken werden ungewöhnliche Leistungen nicht beansprucht. Der vorhandene Dorrath von Aünd- nadelgewehren war bereits so groß, daß derselbe für die nöthige Verausgabung ausreichte. — Wie die „N. Pr. Z." hört, wird der preußische Landtag schon heute oder morgen auf den 29. April einberufen werden. k Berlin, 16. April. Der Reichstag hat in sei ner heutigen (34.) Sitzung die Schlußberathung des Verfiffungsentwurfs zu Ende geführt und in der Schluß obstimmung den Entwurf als Ganzes — wie ich Ihnen bereits Nachmittag» durch ein zweites Telegramm ge meldet habe*) — mit großer Majorität angenommen. Die Sitzung wurde vom Präsidenten vr. Simson kurz nach 10 Uhr eröffnet Dir Tribünen waren bereits vor der Sitzung dicht beseht. In der Hosloge erschie nen im Laufe der Sitzung der Kronprinz, sowie die *) Leider war dieses Telegramm, US Worte enthaltend, für unser gestriges Blatt nicht mehr zu benutzen. Aofgegeben in Berlin Nachmittags 2 Uhr, und zwar direct im S'tzüngs Hause des Reichstags, ist dasselbe in Dresden erst Abends 6 Uhr äOMin- eingegangen, hat also fast eine halbe Stunde mehr Zeit gebraucht, als der Eisenbahnzug, um von Berlin nach Dresden zu gelangen und konnte^omit auch bei der schnellsten Beförderung von Seiten der hiesigen Tclcgraphenstation erst nach 7 Uhr in unsre Hände gelangen, als unser Blatt in sei ner Auflage (4000 Expl.) bereits gedruckt war. Auch ein au deres, kürzere- Telegramm, ausgegebeu von „Wolfs's Tel. B." in Berlin 2 Uhr 42 Miu., ist gestern erst zwei volle Stunden später. 4 Uhr 47 Min., in Dresden eingegaugen, konnte aber doch noch für einen Theil der Auslage benutzt werden Bei so bewandtcn Umständen hat der Telegraph für die Zenungeu fast nur noch die Bedeutung, daß er ihnen unnützer Weise sehr erhebliche Geldkosten verursacht D. Red. Feuilleton. DreStzen. In der letzten botanischen Sektion der „JfiS" sprach zunächst Herr Oberlehrer Bester über vorliegende neue botanische Schriften, sodann widmete Herr vr. Rabenhorst einen Nekrolog dem vor Kurzem verstorhenen vr. mock. Philipp Hepp und einen 'Nach ruf Alera»der Marcu» u«d legte unter erläuternden Bemerkungen ein neue» Heft seine» großen Werk», die Algen Europa», wie auch da» Werk Xlxa« 8mmchaavmo ««»ivoataa von Areschoug vor. Hierauf sprachen in län gerer Rede Hr. vr. Rabenhorst und Hr. Medicinalrath vr. Küchenmeister über die in jüngster Zeit beobachteten Pa- rafitrn der Chignon» (Lloootkoev »rivkvpkil« Kid., ?l«o rovoeou» »aigolii Ku«vk»t. «» Nid.); Herr Prof. vr. Gri- nitz bot eine Mitthrilung de» Herrn Lehrer» Greßner au» Rochlitz, Käser in ungeschältem baierschen Weizen, wie einen im Tabak gefundenen nordamerikanischen Loramdyr betreffend und zeigte solche vor, worauf Herr Apotheker vley über Sami». l»,^.r sprach. X. 0 Freister,. Vielen, welche in den letzten Jahren die alte Bergftadt Freiberg besuchten, wird auch da» AlterthumS-Museum in dem am Markte gelegenen sogen. Kaushause noch i« angenehmer Erinnerung ge blieben sein. Diese» Museum war wegen eine» Um baue», der im genannten Gebäude vargrnommrn wer den mußte, im »origen Jahr« gänzltch ,« schließen und sodann in di« sehr geräumig« zweite Etage desselben Haus«» zu verlegen, welche eigen» daz» eingerichtet wurde. Die neue Aufstellung ist jetzt dnrch de« Vor stand de- Freiberger Mterthum»veretn» glücklich ,« Ende geführt »nd die feierliche Wiedereröffnung de» Mu se««» am 24. März durch den Beret« und die städti schen Behörde« erfolgt. Dir schon früher sehr reichhal tige Sammlung, jetzt sowohl dekorativ als auch syste matisch gut aufgestellt, hat sich inzwischen um da» Dop pelte vermehrt, und schon drr erste Eindruck, den sie macht, ist ein bedeutender: man glaubt in einen gro ßen statuengeschmückten Rittersaal einzutreten, ausge- stattet mit alten Waffen und Fahnen, Humpen und Po kalen, an den Säulen mit den Wappenschildern der ehe maligen Freiberger Patriciergeschlechter. E» verdient diese vaterländische Sammlung, welche regelmäßig Eonn- und Feiertag», wie auch Mittwoch» und Sonnabends Nachmittag» geöffnet wird, jedenfalls die allgemeinste Beachtung. ** Budisfin, 14. April. Der Ginn für klassische Kammermusik hebt sich in unsrer Stadt immer mehr und macht sich erfreulicherweise auch in Kreisen geltend, die früher wenig Jntrrefse an derartigen Genüssen sanden. Die fünf Ouartettsoireender Herren Kammermusiker Medefind, Müller, Ackermann, KarasowSki und Meine! au» Dresden haben da» Verdienst, un» herrliche Schätze erschlossen und mit künstlerischer Weih« geboten zu haben. Während die vier erstgenannten Herren da» Quartett bildeten, trat Herr Mrinel in den Quintetten für die zweite Viola und bei der Serenade für Flöte, Violine und Viola von Beethoven al» Flötist ein. Die Leistungen sämmtlicher Herren zeigten von sorgfältigem Studium der Meisterwerke, waren im Ganzen und Einzelnen höchst lovenäwerth und wurden verdientermaßen durch reichen Beifall an»g«zeichnrt. 7. All,««einer Misfian»atla». Unter diesem Titel erscheint bei I. Perthr» in Gotha ein für jeden Freund brr Erdkunde ein höchst tntereffante» Werk, bearbeitet von dem Prediger ve. Gruademann. Ans etwa tvü Vlät ter« »erden sämmtlich« Mission»,ebietr der Erde dar- geftellt und nut kurzem Tert erläutert. Das Material ist großcntheils Quellen entnommen, die dem Gcogra phen von Fach weniger nahe liegen, den MisstonSbe- richten. Wer da weiß, welchen Werth, und mit Recht, die Geschichtschreibung auf die Aufschließung neuer Quellen legt, der wird auch das Verdienstliche der Un ternehmung de» MisstonSatlas für die Erdbeschreibung zu würdigen wissen. Einzelne hervorragende geogra phische Entdeckungen von Missionären sind auch jetzt schon in» große Publicum gedrungen. Gerade die Be schreibung Afrika», welches mit 20 Karten den Gegen stand der ersten drei Lieferungen de» MisstonSatlas auS- macht, liefert dazu schlagende Belegt. Eine systema tische Durchforschung und Zusammenstellung der geo graphischen Detailnotizen, welche sich in der massenhaf ten MisfionSliteratur (jenen von etwa 80 Gesellschaften fast nur für ihre Angehörigen gedruckten Bänden) zer streut finden, wird unS erst in dem vorliegenden Werke geboten, welche», wenngleich von keinem Geographen von Fach bearbeitet und auf Unterlagen gestützt, an deren Genauigkeit man nicht die Anforderungen stellen darf, wie an europSische Kartenwerke, doch sicher al» eine schätzen-werthe Bereicherung unsrer geographischen Ouellenlitrratur angesehen werden darf. Die erste Lie ferung behandelt in 7 Blättern, zum Theil mit einge- fügten Earton», da» Misfion-gebirt Westafrika». Die beiden folgenden, in Zeichnung bereit» vollendet, werden Süd- u. Ostafrika bringen und da»Misston»grographische, diese» mit besonderm Eifer zum Gegenstände von Er» forsch«ng»r«isrn gemachten Erdthril» abschließen. s K»«ßltterat«r. Da» 5. und 6. Heft drr von vr. L. «. Lützow herau»g«g,denen „Zeitschrift für bildende Knust" (Verlag von E. A Seemann in Leipzig) bringt an» drr Fcder de» Herausgeber» eine» Prinzen August von Württemberg und Nikolaus von Nassau. Am Ministertische find außer dem Grafe« v. Bismarck fast sämmtltche BundeScommiffare anwe send. Zur Tagesordnung übergrgangen, beginnt die Berathung bei Art. 60 de» VerfaflungSentwurf», mit dem zugleich Art. 62 zur Di-cussion gestellt wird. Diese beiden Artikel lauten in der vom Reichstage in der Dorberaihung beschlossenen Fassung: Artikel W: Die FriedenSpräsenjstärke deS Buudesbeerr» wird bi» zum -l. Deeember 1871 auf ein Procent der Bevöl kerung von 1867 «ormirt uud wird pr» r.t» derselben vou den einzelnen Buudesstaaleu gestellt. Für die spätere Zeit wird die Friedenspräsenzstärke deS Heeres im Wege der Bunde-gr- schgeduna festgestellt Artikel «2: Zur Bestreitung des Aufwandes für das ge- sammle Bundesheer und die zu demselben gehörige« Eiarich- tuugeu sind bi- zum il. December I87l dem BuudeSseldherrn jährlich sovielmal 225 Thaler, in Worten zweihundert fünf und zwanzig Thaler, als die Kopfzahl der Friedensstärke de« Heeres nack Artikel l>6 beträgt, zur Verfügung zu stelle». Bgt- Abschnitt Xlt. Die Zahlung dieser Beiträge beginnt mit dem ersten dr- Monats nach Publication der Bundesverfassung. Hierzu hat die äußerste Rechte durch den Grafen Stolberg folgenden Antrag einqereicht: Im Artikel 60 statt des letzten Satze- den folgenden Satz anzunehmen: „Für die spätere Zeit wird die Friedenspräsenzstärke de» Heeres durch ein Bundesgesetz fcstgestellt, bi- zu dessen Erlaß die vorstehenden Bestimmungen von Jahr zu Jahr in Kraft bleiben." Im Artikel 62 statt der Worte „bis zum 3l. December 1871" ,u setzen: „bis zum Erlaß eines Bundesgesetzes". Die frei-konservative Vereinigung und die Natio nal-Liberalen beantragen in einem durch die beiden ViceprLsidenten, Herzog v. Ujest und v. Bennigsen, gestellten und von 114 Mitgliedern unterzeichneten An träge: Dem Art. 62 der BerfaffungSbeschlüsie solgendeu Zusatz hin zuzufügen: „Nach dem 31. December 1871 müssen diese Beträge von den einzelnen Staaten des Bundes zur Bundeskaffe fortge zahlt werden. Zur Berechnung derselben wird die im Art. «0 interimistisch sengestellte Friedenspräsenzstärke so lange fest- gehalten, bis sie durch ein Bundesgesetz abaeändert ist. Die Beraasaabnng dieser Summe für das gesammte Bundesheer und dessen Einrichtungen wird durch das Etats- gesetz festgestellt. Bei der Feststellung des Milttäraosgabeetats wird die auf Grundlage dieser Verfassung gesetzlich feststehende Orga nisation des Buudesheeres zu Grunde gelegt." Die Reihe der Redner eröffnete (und zwar sür da» Amendement de» Grafeu Stolberg) Abg. v. Bincke (Hagen): „Wir find bei dem wichtigsten Pnnkte angelangt, dessen Annahme oder Nichtanoahme entscheidend ist sür das Schicksal des ganzen Entwurfs. Die Regierung hat gestern erklärt, daß sie nur dann das Zustandekommen deS Werkes für gesichert halte, wenn da- Amendement Stolberg angenommen wird, d. b daß die FriedenSpräseuztzärke 3M.Ü00 Munn betragen soll, bis die Buudesregicruuaen mit dem Reichs tage eine andere Ziffer vereinbart haben " Nach Gneist'» glän zender Rede wolle er über die Frage selbst nicht» äußern uud nur den Unterschied zwischen dem Stolberg'scheu und lljeft'schco Amendement hervorhedeu. Letzteres könne er, trotzdem e» durch seine 114 Unterschriften große Aussicht auf Annahme habe, nur dann anuehmen, wenn vorher daS Stolberg'sch« zum Beschluß erhoben sei. Der Ujest'sche Antrag sichere zwar für daS Heer die Einnahmen, aber enthielte keine solchen sichernden Bestimmungen über die Ausgaben, daß oicht darüber wiederum ein Confticl entstehen könnte. Eiu künftiger Reichstag kvnute nach dem Ujest'schen Vorschläge »war nichts ändern an den 225 Thlr., welche für 300,000 Mann eingenommen werden müssen, aber hätte trotzdem das Recht, bloS für 200,uvo Manu die Ausgaben zu bewilligen. Es könuteu daher für 100,000 Mann die Gelder unbenutzt iu der Bundeskaffe liegen bleibeu- (Der Redner wird durch laute Zeichen der Unaufmerksamkeit im Haufe zu dem mit lautcm Gelächter begrüßten Ausrufe ver- aulatzt: Wollen Sie mir doch in der letzten Stunde uuserS Zusammenseius Ruhe geben.) Das 3. Aliuea des Ujest'sche» Antrags bezeichott er alS nicht deS Papiere-werth, aus wctchc» es gedruckt ist. (Vielfaches Oho!) Der Redner schließt ibeil unter Lärm und Unruhe, theils unter Lachen und irouischeu Bravos mit dem Satze: „Durch das Ujest'sche Amendemeut hebt man Alles wieder aus, man macht die Armee abhängig von de» Beschlüssen des Reichstags; meine Partei wird unter solchen Verhältnissen Bedenken tragen, die Verfassung zn genehmigen, Sie stellen die Armee in die Luft (Laute- Lachen), ja, Sie stellen sie iu die Lust!" Mg. Lasker: „Herr v. Vincke versteht unfern Antrag falsch; wir baden ihn allerdings nicht zu seiner Abfassung zu- gezogen (Heiterkeit), weil wir auf seioe Mitwirkung dort »er- Aafsatz über Peter v. Cornelius mit einem Bildniß, das zwei Tage nach de» Meister» Hinscheiden vor dessen Todtenbett gezeichnet worden ist. W. Lübke knüpft an eine der Zeitschrift beigegcbene Radirung von Rudolph Koller an, um die Richtung diese- trefflichen Thier maler» zu charakterisiren. Ferner berichten H. G. Hotho über rin Madonnenbild der altflandrischen Schule, Flo rentin über eine Gruppe von Pio Fedi: „Der Raub drr Polyrena", I. Meyer über die französische Malerei seit 1848 und F. W. Unger über Claude Lorrain'» Aufenthalt in Harlaching bei München. A. Teichlein eröffnet eine Reihe Artikel unter dem Titel: Betrach tungen über vr. H. Riegel'» Buch: „Corneliu», der Meister der deutschen Malerei". Rrcensionen, Corre- spvndenzen, Notizen vervollständigen den reichen Inhalt; ebenso sind den meisten der oben angeführten Aufsätze gut auSgeführte Abbildungen beigegeben. -f Nach dem kürzlich ausgegebenen Bericht über die Wirksamkeit de» „Kölnischen Knnstverein»" im Jahre 1866 waren 678 Kunstwerke ausgestellt. DI« Zahl der Aktionäre blieb hinter derjenigen de» Vor jahre» um 66 zuruck und betrug 2296 mit einer Ein nahme von 11,480 Thlr. E» wurden vom Verein an gekauft: 24 Oelgemäldr, 1 Aquarelle und 1 plastische» Kunstwerk für den Trsammtprei» von 5349 Thlr. Bv« Privaten wurden angekaust: 60 Kunstwerke für de« Grsammtprris von 14,lS5 Thlr. Dir gegen früher« Jahre so bedeutend hervortretende Zahl dieser Ankünfe hat ihre» Grund darin, daß drr Brrwaltnn-»<u»»sch»ß de« Centraldombauverrin» die für die zweite Dvachan» prämiencollecte bestimmten Kunstwerke in diese» Jahre ausschließlich au« der permanenten Au»stell««- dr< Kunstvrrrin» wählte.
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