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Dresdner Journal : 26.04.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186704260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-04
- Tag1867-04-26
- Monat1867-04
- Jahr1867
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- Dresdner Journal : 26.04.1867
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Berlin: MilitLrische Maßregeln in Abrede gestellt. Umbauten in den Festungen. Zur luremburger Frage. Vermählungsfeter bei Hofe. Landtagsangelegenheitcn. — Oldenburg: Herr v. Beaulieu. VereinigungSfeier in Birkenfeld. — Wien: Die „Presse" über die luremburger Angelegenheit. Die angeblichen Anerbietungen Preußens. Oester» reichisch-englischer Handelsvertrag. Zulassung aus ländischer Actiengesellschasten. Herzog v. Gramont zurück. — Prag: Preßprocrß. — München: Graf Tauffkirchen zurück. — Stuttgart: Die HerreS» organisation. — Paris: Zur Stimmung. Ver mischtes. — Bern: Geodätische Commission. Ge sandter sür Berlin. Militärisches. Langirwicz. — Haag: Die luremburger Angelegenheit. Vorkehrun gen zur LandeSvertheidigung. — Florenz: Handels vertrag mit Oesterreich. — Lissabon: Unruhen. AuS der Hammer. — Stockholm: Befinden dcS Prinzen August. — St. Petersburg: Reise drS Kaisers nach Moskau. Diebstahl in Nischnei Now gorod. Zeitungsstimmen.— Warschau: Aushebung autonomer Jnstltutionen. — Konstantinopel: Griechische Banden zurückgrworfen. AuS Kandis. — Belgrad: Der kaiserliche Ferman bezüglich der Festungen. — Athen: Nationalanleihe. — New- Uork: Krieg mit den Indianern. Die Erwerbung von Russisch-Amerika. Keine Intervention in Mexico. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Neugersdorf.) Statistik und volklwirthschast. Eingesaudte». Aruilleto». Anserate. Tageskalender, virsrnnachr richte». Telegraphische Nachrichten Berlin, Donnerstag, LS. April, Nachmittag« ^4 Uhr. (W.T.B.) Die „Nordd. «llg. Ztg."s,at: Eine Mitthrtlnng der Negierung über die politische Tituativnseid«derLaadtagSeröffnung nicht »u erwar ten, da der Landtag zn einer Session »a koe einberufe» sei, und die Negierung nicht in der Lage sein werde, «brr da» Gebiet der Beratbung der norddeutschen vrrsastnng hinan» zu gehe«. Die «röffnungSrede bei« Landtage »erde sich voraurfichtlich nnr auf da» nord deutsche BrrsastuugSwerk beziehen. Darmstadt, Mittwoch, L4. April, Nachmittag». (W. T. B.) Die „Darmstadter Zeitung" meldet amt lich : Die Rilitarronvrntiov mit Preußen vom 17. v. M. hat die Genehmigung de» Großherzog» erhalten. Dir N»tificatton»urkundea find inzwischen auSgrtauscht worden. Pari», Mittwoch, 24. April, Abend». (W. T. B.) Der „Abend-Moniteur" schreibt in seinem Bulletin: Die dänische Bevölkerung wünsche fortwährend drin gend, Preußen möge nicht zögern, den Gchle»wig be treffenden Artikel de» Prager Frieden« au»;usühren. Pari», Donnerstag, 25. April. (W. T. B.) Der „Loastitntionnel" enthält einen von Paul Limahrar «nterzeichneten Artikel bezüglich Luxemburg», in wel che» r» heißt: Frankreich wünsche nicht den Krieg; die Politik Frankreich» sei eine Politik de» Frieden» und der Ver- svhnlichkeit. Frankreich erhoffte, Preußen werde nach seiner Vergrößerung sür Nachbarrecht und Nachbarinter- rssen Mäßigung und Rücksichten zeigen. Die franzö sische Regierung habe in einer, Frankreichs Interessen und den Wünschen der Bevölkerung entsprechenden Lö sung stet» nur ein Pfand dauernden Friedens erblickt, und glaubte niemals, daß Preußen ein Interesse habe an der Erhaltung einer Garnison in einem unabhän gigen Lande und Deutschland dieselben Rechte und Ge meinschaftlichkeit de» Ursprungs mit einem kleinen Lande revindicirrn könne, dessen Bevölkerung nach dem Ein geständnisse de» Grasen v. Bi-marck tiefen Widerwillen gegen Deutschland habe, und enthusiastisch seine Wieder vereinigung mit Frankreich votirrn würde, wenn seine Befragung beliebt würde. Auch heute suche Frankreich nicht auS der vorliegen den Frage einen Krieg hrrvorgehen zu lassen; r» habe keinen Ehrgeiz und stelle jeden Anspruch bei Seite. Die Frage sei für Frankreich eine europäische geworden. Selbst in dieser neuen Phase trete Frankreich zur Seite, um eine FriebenSactivn nicht zu hindern und die Eigen liebe nicht zu engagiren. Ohne den Krieg zu fürchten, wenn derselbe, waS Gott verhüte, ungerechter Weise provocirt werde, wolle Frankreich den Frieden und lege Werth darauf, daß über seine Absichten kein Zweifel obwalte. Florenz, 23. April. (T.d.W.A.) Sorben ist die Unterzeichnung der Hauptvrrtragr mit Oesterreich und de« Schlußprotokoll», sowie der Abschluß der Reben« ronventionrn erfolgt. Tagesgeschichte. * Berlin, 24. April. Die ministerielle „N. A. Z." bringt an der Spitze ihrer neuesten Nummer folgende (in einem Theile der Auslage unsers gestrigen Blatte bereit» telegraphisch erwähnte) Mitthetlung: „Die in verschiedenen Zeitungen verbreiteten Gerüchte von Mo bilmachungen preußischer Armeecorps find grund los. Auch ist keine Vorbereitung irgend welcher Art dazu getroffen. Bon geringer Kenntniß der mili tärischen Verhältnisse zeigt es, wenn ein hiesiger Corre- spondent da- Avancement vom 18. April damit in Ver bindung bringt und darin eine Bestätigung derselben finden will. Die am 18. d. M. erfolgten militärischen Beförderungen find lediglich sogenannte- Chargen avancement, da- heißt, e» erhalten dadurch diejenigen Offiziere, denen im vorigen Jahre ein höhere» Kom mando verliehen worden, jetzt den dieser Stellung ent sprechenden höhern Charakter, also die zu Divifions- commandeuren ernannten Militär» den Charakter al» Generalleutnant u. s. w. Die Reihe der Beförderungen vom 18. d. M. eröffnen aber zwei Namen von Offizieren, welche nur Generäle ä I« ,uito der Armee sind, näm lich die Herzöge v. Ujest und v. Ratibor. Darau» hätte der besagte Correspondrnt schon entnehmen können, daß ig diesem Avancement kein Anhalt für seine Voraus setzung liegt. Eine Bedeutung der Art könnte ein Avancement doch nur dann haben, wenn e» mit mili tärischen Formationen im Zusammenhänge stände. Auch pflegen Mobilmachungen doch in der Regel gewisse Vor stadien zu haben, von denen aber nicht» zu bemerken ist. Das Allererste namentlich würde jedenfalls ein Ver bot der Pferdeausfuhr sein; aber obgleich von Frank reich aus, vielseitigen Nachrichten zufolge, ansehnliche Aufträge zum Ankauf von Pferden gegeben sind, ist doch bi» jetzt ein bezügliches Ausfuhrverbot noch nicht erlassen. — Ueber den Werth der Vorschläge, welche von den Unterzeichnern der Verträge von 1839 zur Er ledigung der luremburger Frage gemacht sein mögen, läßt sich nicht discutiren, so lange diese Vorschläge nicht genau bekannt find, aber so viel steht doch fest, daß Preußen auf sein Besatzungsrecht in Luremburg weder zu Gunsten einer Vereinigung de» deutschen Großher- zogthum» mit Belgien verzichtet, noch die darüber mit Holland abgeschloffenen Verträge aufgegeben hat, damit in späterer Zeit der Erwerbung Luxemburg» durch eine fremde Macht kein Hinderniß im Wege stehe." — Die ministerielle „Provinzial - Korrespondenz" bringt nur die folgende Notiz: „Die Mittheilungen über militärische Maßregeln, welche feiten der preußischen Regierung auf Anlaß der luremburger An gelegenheit angeordnet sein sollen, sind, wie auf das Bestimmteste versichert werden kann, durchweg unbe gründet. Die preußische Regierung hat sich, unge achtet der Nachrichten über militärische Vorkehrungen, welche in Frankreich anscheinend im Zusammenhänge mit jener Angelegenheit getroffen werden, seither nicht veranlaßt'gesehen, ihrerseits Schritte zu thun, welche mit der Hoffnung auf die Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen zu Frankreich im Widerspruche ständen." — Man schreibt der „Köln. Ztg.": Von den durch dir Einführung der gezogenen Geschütze nothwendig ge wordenen Um- und VerstärkungSbauten unsrer Festungen gehen die wichtigern, al»: Sicherung der KriegSpulverinagazine, der Grabenflankirungen und Thorpassagen gegen den direkten und indirecten Schuß de» Belagerers, ihrer Vollendung entgegen. Die nächste Aufgabe besteht in der Herstellung derjenigen Einrich tungen, welche durch die Verwendung der gezogenen Ge schütze für die Vertheidlgung bedingt werden. Es ge hört hierzu vorzugsweise die Ausstattung der Werke mit Hohlräumen zur Ntederlegung und Fertigmachung der Munition, sowie zur zeitweisen Bergung der Ge schütze und Bedienungsmannschaften der Festungsartille- rie. Bei letzter» Bauten, welche im Zusammenhänge mit den Traversen auf den Wallgängrn selbst und in unmittelbarer Nähe der Geschützemplaccments zur Aus führung gelangen, wird von eisernen Eindeckungen zur Erziehlung der Bombenficherheit und im Uebrigen von Betonbau ein ausgedehnter Gebrauch gemacht. — (N. Pr. Z.) Der königl. Hof begeht bekanntlich morgen (am 25.) die DermählungSfeier der Prin zessin Marie von Hohenzollern-Sigmaringen mit dem Grafen von Flandern. Die fürstliche Braut — Tochter deS Fürsten Karl Anton zu Hohenzollern Sigmaringen (welcher durch Staatsvertrag vom 7. December 1849 sein Land an die Krone Preußen abtrat, dagegen in die Rechte eines nachgeborenen Prinzen des königlichen Hause- eintrat) — ist am 17. November 1845 geboren; der Verlobte, Prinz Philipp von Belgien, Graf von Flandern — der jüngere Bruder deS Königs der Bel gier — ist am 24. März 1837 geboren. Die Prin zessinbraut unterzeichnete heute Mittag in herkömmlicher Weise und in Gegenwart Sr. Majestät des Königs die Verzichtleistungsurkunde und sodann Se. Majestät der König die TranSsumpturkunde. — Die „Prov.-Corr." meldet: Die Eröffnungs feier drS Landtags wird diesmal im allerhöchsten Auf trage durch den Präsidenten des Staatsministerium» Grafen v. Bismarck vollzogen werden. — Während der bevorstehenden Sitzungsperiode de» Landtag» wird das Abgeordnetenhaus in dem Eoncertsaale de» königl. Schauspielhauses tagen. Die Einrichtungsarbeiten ha ben in tze« Räumen desselben bereit» begonnen. Die Büreaur de» Abgeordnetenhaus«» bleiben während der Sitzungsperiode in dem alten Gebäude in der Leipzi ger Straße, und nur die allernothwendigsten Beamten und Schriftstücke werden während der Sitzungen im Schauspielhause vorhanden sein. Oldenburg, 23. April. (O.-Z.) Der LegationSrath v. Beaulieu verläßt bekanntlich seine Stellung al» oldenburgscher Ministrrresident in Berlin und wird näch stens hierher zurückrrwartet. In welche dienstliche Stelle derselbe hier eintreten werde, darüber hört man noch nicht». — Der Großhrrzog hat sich nach Birkenfeld begeben zur Feier der nun 50jährigen Vereinigung deS FürstenthumS mit Oldenburg. Er traf in Ober stem am Sonntag Nachmittag in Begleitung deS Mi nisters ». Berg, des Regierungspräsidenten v. Finkh, drS Geh. Raths v. Düring, Chef der Rhein-Nahe Bahn, ein. Abend» reiste der Großherzog mittelst Ertrazugs nach Birkenfeld, wo morgen die ofstcielle Jubiläumsfeier stattfinden wird. * Wie«, 24. April. Der in unserm gestrigen Blatte telegraphisch erwähnte Artikel der „Presse" über den Stand der luremburger Angelegenheit hat kei neswegs die Bedeutung, welche ihm durch Verbreitung seines Inhalt» mittelst des Telegraphen beigelegt wor den ist. Derselbe sagt bloS: „Es heißt, da» Tuile- riencabinet habe sich bereit erklärt, nicht blo» die öster reichischen Proposttionen anzunehmen, sondern auch auf alle au» den Verhandlungen mit dem Könige von Hol land fließenden Ansprüche auf Luxemburg zu verzich ten und keine Erweiterung seiner Grenzen in dieser Richtung anzufireben, wenn Preußen die Festung Luxem burg räume. Graf v. Bi»marck dagegen hat sich auf sein TuSculum zurückgezogen und sind die Mittheilun gen der drei VermittelungSmächte nur im Allgemeinen freundlich aufgenommen und letztere chenachrichtigt wor den, daß eine bestimmte Auslaffung vor der Rückkehr deS Grafen kaum zu gewärtigen sei." — Dabei giebt die „Pr." — ohne zu sagen, worin denn die „öster reichischen Proposttionen" eigentlich bestehen — zugleich ihr eigenes Uriheil dahin ab: die vermittelnde Diplo matie hätte offenbar am besten gethan, ein europäische» Schiedsgericht zu beantragen, und sagt, e» sei ihr „ge radezu unbegreiflich, daß die vermittelnden Mächte bis jetzt einen derartigen Vorschlag nicht machten." — Der „Boh." wird auS Wien telegraphirt: Bestimmt for- mnlirte VermittelungSprojecte wurden bisher von keiner Seite vorgelegt; Oesterreich, England und Rußland beschränkten sich darauf, in Paris und Ber lin ein gemeinsames Vorgehen im Sinne der Media tion anzuzeigen. Frankreich erklärte, auf den Erwerb von Luremburg verzichten zu wollen, vorausgesetzt, daß Preußen auf sein Besatzungsrecht verzichte. Die- der Ausgangspunkt der Vermittelung. — Die „N. fr. Pr." beschäftigte sich gestern ein gehend mit den Anerbietungen, welche angeblich von der einen (preußischen) Seite in der luremburger Frage Oesterreich gemacht werden und die darauf hinauslaufen, daß Graf Bismarck zu Erzielung einer preußisch-öster reichischen Allianz durch den Grafen Tauffkirchen die Revision des Prager FriedenSvertragcS angeboten habe, um das Großherzogthum Hessen in den Norddeutschen Bund aufnehmen zu können. Die „W. Abdp." bemerkt hierzu: „Würde man von der andern Seite (der fran zösischen) hiervon Notiz nehmen, so müßte man in Pari» zur Vermuthung kommen, man habe nicht sehr hoch zu bieten, um das erste Angebot zu übertreffen. Soviel glauben wir jetzt schon aussprechen zu können, daß, wenn beide Theile sich bezüglich ihrer Offerte in so bescheide nen Grenzen hielten, man über die fernere Neutralität Oesterreichs vollkommen beruhigt sein könnte." . — (Pr.) In den nächsten Tagen werden bereit» die Unterhandlungen beginnen, welche bestimmt sind, den österreichisch -englischen Handelsvertrag perfect zu machen. Es handelt sich bekanntlich um Aus arbeitung de» Tarifs, der principiell schon in dem er wähnten Tractate festgesetzt ist. Doch hängt Alle- von der sorgfältigen Prüfung der Wrrthsätzr ab. Sobald die österreichischen Commissare für den italienschen Ver trag au» Florenz zurückgekehrt sein werden, was wahr scheinlich schon übermorgen der Fall ist, wird man, wie wir erfahren, in Verhandlungen mit den englischen Fach männern treten. — Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht in ihrem amtlichen Theile mehrere Bekanntmachungen des Mini steriums der auswärtigen Angelegenheiten betreff- eines UebcreinkommenS mit den Niederlanden, mit Belgien und Rußland, wonach Actiengesellschasten und Com- manditgesellschaften auf Aktien, ausschließlich der Ver sicherungsgesellschaften, gegen Reciprocität zum Geschäfts betriebe zugelasien werden. — Der französische Botschafter, Herzog von Gra mont, ist heute Vormittag um 10 Uhr von Paris hier eingetroffrn. Prag, 24 April. Die „Boh." berichtet über einen interessanten Preßprocrß. Angeklagt des Vergehen der Aufreizung zu Feindseligkeiten gegen eine gesetzlich anerkannte Körperschaft, stand gestern Hermann v.Tardtz, evangelischer Pfarrer zu Horatev und verantwortlicher Redacteur der „Hlasy ze Siona", vor einem Dreirich tercollegium. Das Substrat der Anklage war ein in der „Hlasy ze Siona ' vom 1. Semptember v. I. ent haltener Artikel, welcher theils den „Nar. Listy" vom 2. August v. I. entnommen, theils Originalarbeit war und die Ansiedelung der Jesuiten in Prag zum Gegen stände hatte. Es wurde darin unter Anderm die Tä tigkeit der Jesuiten al» eine dem Individuum, dem Volke Feuilleton. K. Hofthrater. Mittwoch, den 24. April, setzte in Auber'S fünfactiger Oper „Die Stumme von Por- tici" in der Partie de» Masaniello Herr Ferenczy vom k. k. Hofoperntheater in Wien sein am 22. d. M. eröffnete» Gastspiel an unsrer Hosbühne fort. Derselbe ist rin schon von früher hier nicht nur wohlbekannter, sondern auch in hohem Grade geschätzter Künstler, und e» kann daher nicht verwundern, daß sein erneuertes Auftreten beim Publicum eine ungewöhnliche Theil- nähme findet. Dieselbe bekundete sich bereit» am ersten Abende, an welchem Herr Ferenczy den Raoul in den ' „Hugenotten" sang — wir waren verhindert, dieser Vorstellung beizuwohnrn —und, wieunSvonverschiedenen Seiten bestätigt wird, reichen Beifall» sich erfreute. In der That verdient derselbe ein wärmere» Interesse schon vermöge seiner künstlerischen Eigenschaften, die ihn vor zahlreichen Tenoristen unsrer Tage vortheilhaft au-zeich- nea. Zwar befinden sich seine Stimmmittel nicht mehr in dem Stadium voller Blüthr; aber ihre Verwendung ist eine so verständige und sein muflkalisch-dramatischrr Vortrag, obschon man diesen hin und wieder etwa« be- lebtrr wünschen möchte, eia so maßvoller, daß di« Lei stungen de» Künstler» stet« einen wohlthuenden Total eindruck hinterlassen werden. Wenn sein Masaniello nicht auf gleicher Höhe mit dem Raoul de» Gaste» stand, so mottvtrt« die» zur Genüge die ersichtliche Indisposition de» Sänger», welche ihn verhinderte, seine in der Höhe allerdings etwa« angegriffenen Stimmmittel zu ratfal- tea. Leider ist, «le wir vernehmen, Herr Ferenczy ge- nöthigt, sein diesmalige» Gastspiel abzubrechen, da wegen Erkrankung der Herren Mttterwurzer und Degel« die jenige» Opern, in welche« derselbe noch aufzutreten be absichtigte, für jetzt nicht gegeben werden können. Ein neuer Genuß steht anfangs Mai bevor, indem alsdann Herr Wachtel einen Gastrollcncyklus eröffnen wird. — Die übrige Besetzung der Auber'schen Oper ist bekannt; doch können wir uns einige Bemerkungen über die Rolle der Fenella nicht versagen. ES ist keineswegs unsre Ab sicht, das Treffliche zu längnen, wa» die dermalige Re präsentantin dieser Partie leistet; im Gegentheile müssen wir ihrem Fleiße und Talente alle Anerkennung zollen. Aber dies hindert uns nicht, an der Ueberzeugung fest zuhalten, daß die Fenella ihre Vertreterin unter den Schauspielerinnen, nie unter den Tanzkünstlrrtnnen zu suchen hat. Die letzter« werden, zumal bei dem heutigen Stande de» Ballet», immer den großen Stil vermissen lassen und eine scharfe Charakteristik durch choreographi sche Detailmalerei zu ersetzen suchen. Die Sinne sind der Sinn. Da» ist, so gern wir constatirrn, daß e» noch immer gute Mimiker und graziöse Tänzerinnen giebt, da» erste und letzte Axiom der jetzigen Ballet gelehrsamkeit. Fräulein Pauline Ulrich gab in den letzten Tagen einen Gastrollencyklu» am Stadttheater zu Stet tin, welcher König RenS'S Tochter, Lropoldine im „Besten Ton", Maria Stuart, Marquise Billette, Vi comte v. Letorisre», Jungfrau von Orleans und Donna Diana umfaßte. Ueber ihren Vicomte schreibt ein dor tiges Blatt:? „Fräulein Ulrich brauchte nicht in dieser Partie aufzutreten, um den Beweis zu führen, daß sie Meisterin ist in der Kunst zu gefallen; dazu ist ihr jede Rolle gut. Sie gab den jungen Edelmann ge wandt, sicher, mit edlem, ritterlichem Anstand«, liebens würdig überall, selbst in der Scene fingirter Trunken heit. Sir bezauberte wieder daS Publicum durch di« Frisch« und Ursprünglichkeit ihre» Spiel», dem nirgend» eine Manier und Gezwungenheit anhaftet." Gelegent lich der Besprechung der Wiedergabe der Maria Stuart sagt eia anderer dortiger Theaterreferent: „Wer Fräu lein Ulrich von den Anfängen ihrer schauspielerischen Kunst, die sie am hiesigen Theater unter der sichern Leitung deS Herrn Hein begann, her in Erinnerung hatte, für den war cS von besonderm Interesse, jetzt an ihr den Fortschritt höherer Kunstentwickelung zu schauen. Wir bekennen mit Dank, durch ihre heutige Leistung al» Maria Stuart den schönen Eindruck künst lerischer Erhebung empfange« zu haben, den daS herr liche, von Schiller'» GefühlSinnigkeit poetisch verklärte Fraurnbild bet einer guten Darstellung hrrvorbringen muß." — Bei einer von der Drppe'schrn Singakademie in Hamburg in der Katharinenkirche daselbst am 16. April veranstalteten Aufführung von Händel'» „Samson" hat Frau Otto-AlvSleben die Eopranpartie mit dem ehrenvollsten Erfolg gesungen. Die Hamburger Kunst kritik rühmt einstimmig die schönen, höchst angenehmen und au»daurrnden Stimmmittel der Sängerin, nament lich aber auch deren vortreffliche Gesangsbildung und ihr Auhausesrin auf dem Gebiete der ernsten und stren gen Kunst. E» will «in solcher Erfolg um so mehr sagen, al» man in Hamburg Händel'» Oratorien und auch den „Samson" in den letzten Jahren öfter mit der Tietjen» gehört hat, die sich bekanntlich von Eng land au» einen großen Ruf al» Händel-Sängerin er worben hat. Die Leistung der Frau Otto-Alv»leben, be sonder» im Vortrag« der Arie mit obligater Trompete: „Kommt all' ihr Seraphim", wird von den „Hamb. Nachr." derjenigen jener Sängerin gleichgestellt, wa» nicht wenig besage« will, da Fräulein Tietjen» bekannt lich in Hamburg gleichsam wie eine musikalisch« Halb» gvttin verehrt wird. Da» eitirte Blatt schreibt: „Die jugendlich weich«, klare und dabei mit einer schönen Fülle und Stärke ausgcstattete Stimme der Frau Otto- AlvSleben vom Dresdner Hoftheater tqar eine ausgezeich nete und zum Bewundern ausdauernde Vertreterin der Eopranpartie." — Fräulein Marie Wieck, welche ihre italienische Reise bi» in den Süden diese» Lande» ausgedehnt hat und sich jetzt auf der Rückreise in die Heimath befindet, gab am 9. April in Neapel ein öffentliche» Concrrt mit Unterstützung neapolitanischer Künstler und Künstlerinnen. Mercadante, der berühmte Direktor de» großen Konservatorium» sür Musik in Neapel, interesfirte sich lebhaft für unsre Landsmännin und veranlaßte sie, mehrmals musikalische Vorträge deutscher, namentlich Schumann'scher Clavicrmustk in diesem Conservatorium zu halten, wofür ihr die dank barsten Ovationen zu Theil wurden. Die Charwoche brachte Fräulein Wieck in Rom zu. s Jlluftrirte Literatur. Die neuesten Nummern der im Verlag von Ed. Hallberger in Stuttgart erscheinenden allgemeinen tllustrirten Zeitung „Ueber Land und Meer" (Nr. 17—24) bringen eine unterhaltende Ge schichte „Zwölf Zettel", in welcher der Herau»geber F. W. HaeÄLnder von Neuem sein Erzählrrtalrnt bekundet, ferner den Schluß der Novelle „Die Amrzone" von Franz Dingelstedt und eine anziehende Erzählung au» dem Pfälzer Bolk»lrben „Die Feuerdore" von Otto Müller. Reich vertreten ist wieder die Zeit- und Ta- gr»grschichte, die Biographie und Länderkunde. G. Rasch, Le »in Vchücking, L. Ehlert und K. Teschner lie ferten Beiträge. Ebenso bringen Correspondenzen und Notizen eine Fülle von Neuigkeiten au» allen Leben»- gebiete«; unter de« Correspondenzen sind di« von E. Köffak au» Berlin und von A. Silberfteln au» Wien am anziehendste« geschrieben. Der Text ist durchgr»
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