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Dresdner Journal : 25.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186801255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-01
- Tag1868-01-25
- Monat1868-01
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 25.01.1868
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Lap«äit,on 6«, vresäoor Journal», Dresäen, >l»ri«n»tr»,»o Iso 7. Amtlicher Theil. Dritte«, 23. Januar. Seine Majestät der König haben dem Leutnant und persönlichen Adjutanten Seiner Hoheit des Herzogs von Sachsen-Altenburg, Grafen von Beust, das Ritterkreuz des Albrechtordens zu verleihen geruhet. DreSdr», 18. Januar. Se. Königl. Hoheit Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, hat dem hiesigen Wagen bauer und Sattlermeister Albert Christian Wilhelm Köppen das Prädicat „Hof-Wagenbauer und Hof- Sattler" huldreichst brizulegen geruht. Bekanntmachung, die Anleihe der Stadt Radeberg betreffend. Nachdem zu der von dem Stadtrathe zu Radeberg, unter Zustimmung der dasigen Gemeindevertreter, be schlossenen Anleihe von 25,000 Thalern gegen Aus gabe von auf den Inhaber lautenden, übrigens in jährlichen Raten auszuloosenden, immittelst mit 4^ vom Hundert jährlich zu verzinsenden Schuldscheinen nach Maaßgabe des vorgelegten Anleiheplans, sowie der Schuldscheine nebst Zinsleiften und Zinsscheinen die Genehmigung ertheilt worden ist, so wird Solches für die Behörden und alle diejenigen, welche es an geht, hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 21. Januar 1868. Ministerium de- Innern. d. Nostitz-Wallwitz. Forwerg. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. L«oe»grschichtr. Dresden: Vom königlichen Hofe« Kammerverhandlungen. — Berlin: Hofnachr.cht. Vom Landtage. Die Confrrenzen in Schnlangelegen- heiten. Agitation gegen den Minister des Innern. General v. Brandt -s. — Königsberg: Ueber- schwemmung. — Hannover: Das Welfenschloß. — Hamburg: Aufhebung des Bürgermilitärs. Elb- correction. — München: Landtag verlängert. — Stuttgart und Darmstadt: Kammerverhandlun gen. — Wien: Aanoscirung der Leiche Kaiser Maxi- milian's. Dementi. Von der Delegation des Reichs raths. Vertagung des Reichsraths verlängert. Dienst eid der Beamten. Reform der Provinzialbehörde. Abschiedsschreiben des Frhrn. v.John.—Florenz: Die Beziehungen zu Spanien. Gualierio. Aus der Deputirtenkammer. — Madrid: Von den Cortes. — London: Absperrungsmaßregeln. Aus Abessinien. — Warschau: Graf Berg nach St. Petersburg. Keine neue Emission von Pfandbriefen des Land- schaftscrcditvereins. Bischof Szymanski -s. Bücher angelegenheit. Ernennungen, Versetzungen re. im «ffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Prouinzialnachrichten. (Leipzig.) vermischtet. Eingesandte«. Stoiistit und volkSwirthschast. Feuilleton. Inserate. TagrSkalender. virseunsch- richten. Telegraphische Nachrichten. München, Freitag 24. Januar, Mittag». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer gab der HandelSminister d. Schlör die Erklärung ad, daß gedruckte Wahlzettrl beim ZollparlomentSwahlarte zulässig seien. Bei der verathung de» Gewerbegesetze« wiederholte die Kammer ihren ersten Beschluß, daß der Handel mit Preßerzeugniffen nicht rontrssionS- »stichtig sria soll. Alttann nahm die Kammer mit großer Majorität den zweiten Artikel de» Wehrgesetze» i> der von der Kammer der Neichträthe beschlossenen Fa-uug au. Wien, Donurrttag, 23. Januar, Nachmittag». (W. T. B.) Die Delegation de» Neich»rath» wählte heute einen au» 21 Mitgliedern bestehenden vudgrt- au»schuß, welche« die demnächst zu gewärtigende Vor lage über einen außerordentlichen Militarerrdit zuge wiesen werden wird. Pari», Dou«er»tag, 23. Januar, Abend». (W. T. B.) Der Kaiser hat sich heute Morgen zur Jagd nach Compiegne begeben. Unter den Eingela- deaen befinden sich Fürst Metteruich uud Marjchall Niel. Dir „Patrie" weist aus die fast täglich sich mehr brsestigeudeu friedliche« Tendenzen hin, welche in den maßgebenden Kreisen Drntschland», Frankreich« und England» herrschen, und hebt hervor, daß nur die russische Regierung dieser allgemeinen Urbrreiastim- mung fern bleibe Diese» überall kundgegrbene Be- düefniß nach Frieden, fügt die „Patrie" hinzu, be zeichnet den Triumph der Idee, au» welcher der Vor schlag de- Kaiser» zur Veranstaltung eine» allgemei nen europäischen Eongreffr» hervorging. — Die „Patrie" meldet ferner, daß rin von einer hochge stellten Persönlichkeit verfaßter Lommentar zu oem neue» Armeegesetz kürzlich erschiene« und vertheilt worden ist. Der „Abeudmoniteur" bestätigt, daß rin Expose über da» Militärgesrtz im Senat vertheilt ist. Da» amtliche Blatt bemerkt hierbei, daß der wahre Grund für die Vorlegung de» Armeegesetz»» keineiweg» in der Vesorgniß vor einem Kriege zu suchen sei; die^ Ersahrungea, welche die Feldzüge in der Krim «ud^ in Italien, sowie der neueste Krieg in Deutschlands ergeben hitteu, seien viel mehr die Beranlossuag al»,^ der Sruud für die Gesetzvorlage grwrsen. Ma« müsse sagen, daß r» ohne den Krieg tu Deutschland, ohne dir relatautr Mahuung, welche derselbe gegeben, zwei felhaft sei, ob die öffentliche Mrinung da» Armeegesetz zugelaffra hätte, jene» Gesetz, dessen Nvlhwendigkeit und Wichiigkrit nur Die ganz einsrhrn, welche sür die Sichrrhrit und Ehre de» Lande» verantwortlich sind. Die „France" schreibt: Dänemark wünscht keine»- weg» die Einmischung einer fremden Macht in die nordschlk»wigschrn Lrrhaudluagru; e» wünscht, direkt mit Preußen sich zu verständigru, ohne die Empfiad- lichkeit Deutschland» zu verletzen. E» ist de»h,lb wahrschriulich, -»ß dir Verhandlungen nicht aus dem Krrisr der dabei bethkiligtru Machte heraultreten, e» müßte denn sein, daß eine billige Lösung nicht erziel bar ist. Pari», Frcitag, 24. Januar. (W. T. B.) Der Commisfion»bericht de» Senat» über da» Armrrgrsetz empfiehlt die Annahme de» Gesetze«. Dasselbe, heißt r» in dem Berichte, sei ein Werk der nationalen Si cherheit und Eintracht und ermögliche dem gerüsteten Volke die ruhige Ausführung der Arbeiten de» Frieden». Amsterdam, Donnerstag, 23. Januar, Nach mittags. (W. T. B.) Nach den aus den bedeutrn- dcru Städten de» Lande» ringrlaufrnen Nachrichten über da» Resultat der Neuwahlen dürfte die bisherige Zusammensetzung der Zweiten Kammer »ur unwesent liche Aenderungen erfahren haben. Bei den hier stattgehabten Wahlen zur Zweiten Kammer find zwei Liberale und drei Cv -jervative gewählt worden. I« Rotterdam wurden drei Liberale gewählt. Florenz, Donnerstag, 23. Januar, Mittag». (W. T. B.) Gutem vernehmen nach hat der SriegS- miuister sich dafür auSgrsproteu, dem Counto für dir Landervertheidigung einen Plan, betreffend dir Anlage von Grenzbefestigungen, zu unterbreiten; der Minister soll sich gleichzeitig mit dem von drr betreffenden Com mission geäußerten Wunsch bezüglich der Herstellung einer Straße von Aosta nach der französischen Grenze einverstanden erklärt haben. — Gras Apponhi ist in Geuua eingrtroffen. Florenz, Donnerstag, 23. Januar, Abend». (W. T.B.) Der König ist nach Turin gereist. Die Deputirtenkammer hat heute die verathung de» Einaahmebudget» beendigt und alle Positionen ge- uehmigt. Villa kündigte eine Interpellation über die Ernennung Gualterio'S zum Minister de» könig liche« Hause» gelegentlich der Ditrusfion de» A««- gabebudget» an. Florenz, Freitag, 24. J»«u»r. (W. T. B.) Die Regierung hat eine befriedigende Antwort von Seiten Spanier»» auf die letzte nach Madrid abgegangene re- rkamirende Note empfangen. (Vgl. unter „Tages geschichte.) Drr italienische Gesandte am russischen Hose, Mor- qui» Larraeeiolo ist hier eiugetroffen, kehrt aber dem nächst nach St. Petersburg zurück. London, Donner-tag, 23. Januar, Nachmittag». (W. T. B.) Drr Dampfer „Minnesota," welcher am 7. von Liverpool nach New-Park abgrgangen Var, ist gestern nach Queenstown zurückgekehrt, da derselbe die Sckia.iiie auf der Fahrt verloren hatte. Der „Min nesota" geht wahrscheinlich morgen wieder in Tee. Tie Pillaurr Bark „Die Sonne" scheiterte auf drr Fahrt von Hartlepool nach Malaga an dcr eng lischen Küste in drr Nähr von Penzance; brr Capi- tän, die Mannschaft und zwri Lootsen, im Ganzen 1V Mann, ertranken Das Hamburger Schiff „Maria" lief auf der Fahrt von Hartlepool noch Malaga in der Nähe von Har- mouth auf den Strand; da» Schiff wurde lrck, doch gelang die Rettung drr Mannschaft. Nachrichten au» St. Mauritius vom 3. d. M. melden, daß der Dampfer „Warrior" infolge des hef tige« Sturme» gestrandet ist. Man hofft da» Schiff wieder flott zu machen. Lou do», Freitag, 24. Januar. (W. T. B.) Der erste Lord de» Schatze», Earl Derbh, ist infolge riue» bedeutende« Gichtansalle» bettlägerig. Au» Washington vom 1l. d. M. wird gemel- drt, daß Massenmeeting» für da» Eiaschretten de» Longreffe» gegrn die Grwattthitigkeiten drr englischen Behörden gegen Amerikaner agitiren. Kopeuhagen, Donnerstag, 23. Januar, Nach mittag». (W. T. B.) Dem v«ll»thing, welches sich in der Angeleornheit de» verkauf» der westindischen Jn- selu al» geheimer LomitS eonstituirt hatte, wurden irr dcr heutigen Sitzung von dem Consril»prästde«tr« die den verkauf betreffenden diplomattschen Verhand lungen mitgetheilt. Der Comits beschloß darauf, die Regierungsvorlage über den Verkauf beiden Thingen zur Genehmigung zu empfehlt«. — Die Postverbin- duug mit Deutschland ist wieder unregelmäßig, ob gleich der große Veit vollständig eisfrei ist. St. Petersburg, Donnerttag, 23. Januar, Nachmittag. (W. T. B.) Der portugiesische Ge sandte viromte de Moura ist in der vergangenen Nacht plötzlich gestorben. — Urbermorgen wird in der fran zösischen Botschaft ein Ball zu Ehren des jüngst ver mählten Herzog» von Oldenburg stattfinden. Die kaiserliche Familie hat ihr Erscheinen zugrsagt. Belgrad. Tonnrr»tag, 23. Januar. (W. T. B.) Da» »ffitiöse Blatt „Vidovdan" bestätigt, daß Frank reich, Oesterreich und England nruerdiag» der serbi schen Regierung diplomatische Vorstellungen über deren militärische Rüstungen gemacht haben. Dir Consuln der genannten Mächte sollen befriedigende Aufklärungen erholten habe«. Dasselbe Blatt rechtfertigt die mili tärischen Vorkehrungen Serbien» durch den Hinweis auf die Nothwendigkeit, mit der Umgestaltung der militärischen Einrichtungen in ganz Europa gleichen Schritt zu halten. Tagesgeschichte. Dresden, 24. Januar. Wie wir vernehmen, be absichtigen Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre königlichen Hoheiten der Kron prinz und die Frau Kronprinzessin, der Prinz und die Frau Prinzessin Georg und die Prinzessin Amalie, nächsten Dienstag nach Leipzig Sich zu begeben, um daselbst der Eröffnung des neuen Stadt theaters beizuwohnen. Der königliche Hof wird dabei in Uniform erscheinen. Vorgestern (am 22. d. Mts.) hat der zweite dies jährige Hofball stattgefunden, zu welchem gegen oOO Personen geladen waren. Dresden, 24. Januar. Die Erste Kammer trat heute Mittag 12 Uhr in Anwesenheit des Staatsmi- nisters vr. Schneider, sowie des Regierungscommis- sars geh. Finanzraths Freiesleben zu einer Sitzung zusammen. Erster Gegenstand der Tagesordnung war der Be richt der vierten Deputation über eine Beschwerde des Malers und Zeichnenlehrers Karl Wilhelm Emilius Luther in Grimma wegen ihm in einer ErbschaftS- angelegenheit angeblich versagter Rechts hilfe. Die Deputation (Referent: Bürgermeister Clauß) erkennt die Anschauungen Luther's als durchaus un richtig und irrig an, hält dessen darauf basirte Be schwerde für offenbar unbegründet und schlägt vor: die vorliegende Beschwerde rc. Luther's auf sich beruhen zu lasten, die daraus bezüglichen Schriften mit ihren Anfugtu aber, da sie an die Ständeversammlung überhaupt gerichtet sind, annoch an die Zweite Kammer avzugeben. Die Kammer genehmigte ohne Debatte einstimmig das Deputattonsgutachten.—Zweiter Gegenstand der Tages ordnung war der adoptirte Bericht der dritten Depu tatton der Zweiten Kammer über die Petition von Karl August Döhnert in Konradsdorf und Gen., die Hüttenrauchschäden betr. Der Beschluß der sen- seitigen Kammer bezüglich dieser Petition geht dahln: ») an dieStaatsregieruug das Gesuch zu stellen: Dieselbe wolle mit dem freim Aukaufe der vom Hüttenraü hc betroffenen Grundstücke, insoweit für dieselben nicht unangemessene Forderungen gestellt werden, in seitheriger Weise sortiah reu, diesen Ankauf aber namentlich da cwlrcten lasten, wo infolge nothweudiger rascher Veräußerung dcr vom Hütten- rauche betroffenen Grundstücke den Besitzern derselben wesentliche Verluste drohen, übrigens aber bei der Ermit telung und Vergütung der durch den Hüttenrauch entstan denen Schäden auch fernerhin darauf Rücksicht nehmen, daß den Betheiligten volle Entschädigung gewährt werde, und b) durch das vorstehende Gesuch, unter Ablehnung der weiter gehenden Anträge der Petenten, die vorliegende Petitton als erledigt erklären. Nachdem Rittner darauf hingewiesen, daß für die Staatskaffe hieraus ein nicht zu großer Nachtheil er wachsen werde, 'da er die Producte des Feldes trotz des Hüttenrauchs in einem mäßigen Zustande gefunden habe, Geh. Rath v. König den Beitritt zu dem gedachten Beschlusse empfohlen und Regierungscommiffar geh. Finanzrath Freiesleben die Bemerkungen Rittner's dank bar anerkannt hatte, trat die Kammer heute diesem Be schlusse einstimmig bei. — Hierauf beschloß die Kammer auf Vortrag des Kreisvorsitzenden Kasten, die Beschwerde der verw. Kellner hier in einer Erbschaftsangelegen- heit auf sich beruhen zu lassen, dieselbe aber noch an die Zweite Kammer abzugeben. — Sodann zeigte der selbe Referent an, daß die Deputation die Beschwerden Großer's und Zapf's nach 8 115 unter ck und e der Landtagsordnung als unzulässig Hu bezeichnen habe. Dasselbe gilt bezüglich der Petitton des Apothekers Meister in Stelzendorf, über welche Kammerherr v. Metzsch referirte. verli«, 23. Januar. (St.-Anz.) Se. Majestät der König empfing heute die militärischen Meldungen und geruhte Nachmittags die Gesandten Oesterreichs und Italiens, die Grafen Wimpffen und Launay, zu empfangen. — (N.-Z.)JmAbgeordnetenhause wurde heute der Antrag deS Abg. Harkort, die Fischerei betreffend, zur Schlutzberathung gestellt und alsdann in die Vor- berathung des Etats des Kultusministeriums eingetre ten, der feiten der Regierung durch die Geh. Räthe Knerk und Lehnert vertreten wurde, da der Kultus minister selbst durch seinen Gesundheitszustand im Hause zu erscheinen verhindert ist. Geh. Rath Knerk bedauert, daß die Finanzlage dieses Jahres die Erhöhung der Dotation für Professoren, Gymnasiallehrer und Kunst FeuiUetsn. Der Verus der weibliche« Krankenpflege im Friede« und im Felde. (Eine Ansprache an Sachsens Frauen und Jungkauen.) (Fortsetzung aus Nr. tS.) Nach Alledem darf ich wohl sagen, cs gehört zur vollen Bildung einer Frau, daß sie kundig sei, nicht blos im Salon sich zu bewegen, sondern auch in drr Krankenstube und Kinderstube zu walten. Und beides läßt sich ja recht wohl vereinigen. Denn nichts ist thörichter als jene absprechrnde Meinung, um eine gute Krankenpflegerin zu sein, um sich überhaupt der Kran kenpflege zu widmen, müsse man mit dcr Welt zer fallen sein, mit der übrigen Welt abschließen und in klösterlicher Zurückgezogenheit leben. Nein! Warum wäre der Uebrrdrutz an der Welt nöthig zu dem Ent schluß rin nützliches Mitglied eben dieser Welt und der menschlichen Gesellschaft zu werden? Im Gegentheil, verehrte Frauen, wrnn Sie die Menschen gut Pflegen wollen, so müssen Sie auch mit ihnen umzugehen ver- strhtn, Sie müssen allseitig gebildet sein und müssen dir Welt kennen, um sieb mit Ihren Kranken unter reden und durch Ihre Gespräche dieselben erheben und trösten zu können, Dir Krankenpflege hat freilich ihre Latten, aber sie hat auch ihre Freuden. Sie müssen aufopfernd zu handeln verstehen, zeitweise Eutbehrun- aen ertragen und Entsagungen sich auferlrgen: aber Sie tauschen dafür einen köstlichen Lohn für Ihr eige nes Lrbrn rin, schon da» Gefühl erfüllter Pflicht wird Ihnen einen reinen Genuß gewähren, und Sie wer den die zeitweise Beschränkung nicht al» Mangel em- pfindrn, sondrrn al» den Keim neuer Freuden begrüßen. Uebrigen» soll immer die Anstrengung thätigen Südasien» mit der Erholung geselliger Freuden wechseln, und nach der Arbeit sauerm Schweiß sollen frohe Feste der Preis derselben sein. Wenn Sie den Krankensaal verlassen, weil Ihr Kranker genesen ist, so vertauschen Sie den knappen Schwesternrock mit dem Hellen Festkleide und genießen die wohlverdienten Freuden und Zerstreuungen der Gesellschaft mit doppelt frohem und stolzem Herzen. Der Hauptgewinn, verehrte Frauen, den Sie aus dem Dienste der Krankenpflege ziehen, bleibt der, daß Sie eine reifere Einsicht wie. in das menschliche Leben überhaupt, so auch in Ihr eigenes erreichen. Aber auch ein äußerlicher Gewinn kann nicht ausbleibrn. Indem Sie Ihre Einsicht und Erfahrung Andern durch Ihr wohlthätiges Wirken zu Gute kommen lassen, wer den Sie die unverhohlene Achtung und Anerkennung aller Ehrenleute neben dcr Befriedigung des eigenen Gewissens einernten. Die Krankenpflege ist deshalb eine ehrenvolle Arbeit wie nur irgend eine, und wenn sie auch im Stillen und Kleinen wirkt, so eröffnet sic doch allen ihren Jüngern ein weites Feld. Fangen Sie, verehrte Frauen, im Kleinen an mit Hand anzu- legen, greifen Sie im engen Kreise rüstig zu, so nützen Sre auch dem großen Ganzen, denn aus kleinen Stei nen baut sich mit der Zeit ein großer Tempel auf, und nur wer im Kleinen treu ist, den kann man über Viel setzen. Unterschätzen Sie darum, verehrte Frauen, den Werth der Krankenpflege nicht, sie ist nichts Unbedeu tendes, sie ist ein hohes Amt, das die ganze ungetheilte Hingabe erfordert und den reichsten Inhalt hat: die Er haltung des menschlichen Lebens und der Gesundheit. Allerdings ist das auch rin schweres Amt und for dert zettweise große körperlich« Anstrengung und einen iungrn kräftigen Körper. Jede von Ihnen, die sich dem Dienste widmen will, muß sich deshalb einer Prü fung unterziehen, ob sie dir nithigr Jugrndkraft drs 18. bis 35. Lebensjahres, ob sie die rüstige Gesund heit und die zähe Kräftigkeit besitzt, welche nöthig sind zum Heben und Tragen der Kranken, ob sie der kör perlichen Ausdauer und Beharrlichkeit fähig ist, welche erforderlich ist zum Aushalten der aufregenden Nacht wachen. Körperliche Tüchtigkeit ist also unbeding tes Erforderniß; wo die physischen Kräfte nicht zurel- chen, da verzichten Sie lieber von vornherein, denn Sie sind untüchtig zu solchem Dienste. Gewandtheit und Geschicklichkeit, schnelles Auge und sichere Hand können wohl die schwächere Kraft unterstützen, und auch zu großen Leistungen befähigen, aber die fehlende Kraft und Stärke ersetzen können doch auch sie nicht. Wer von Ihnen aber blos mindcrtüchtig ist und zur eigentlichen Krankenpflege deshalb nicht geeignet, der kann doch in leichtern Dienstleistungen, die nicht min der nothwendig sind, noch viel gute Dienste leisten und die Kräfte der Pflegerinnen aufsparen helfen zu dem schweren Dienste, und auf diese Weise dieselben noch wesentlich unterstützen. Es ist nun aber zur Erfüllung des Krankenpfleger- dienstes nicht blos die gehörige körperliche Tüchtigkeit nöthig, cs bedarf dazu auch der schu laere chtcn Aus bildung der Kräfte. Die Krankenpflege ist eine Kunst und »um großen Theile eine technisch schwierige Kunst, ein Handwerk, Hu dem wir, wie zu jedem andern, Aus bildung, Unterrichtung und Uebung benöthigen. Die kräftigsten Arme, die nicht die nöthiar praknschc Fer tigkeit besitzen, sind untauglich zur Pflege und würden mehr verderben, als nützen. Der blose gute Wille reicht hier nicht aus, und die sachkundige Geschicklich keit ist unentbehrlich. Nicht die Müh«, welche Sie auf Ihre Dienste verwenden, girdt ein Maß für den Werth Ihrer Arbeit, sondern nur dir Leistung, nur Das, was Sie wirklich fertig bringen. Die nöthig, That kraft muß sich mit der cingeweihten Sachkcnntniß ver einigen. Sie müssen mit Herz und Hand bei der Sache sein können. Die Krankenpflege ist ein Amt, welche» die Erfüllung bestimmter Leistungen fordert, deren Aus übung Sie nur durch schulgemäßen Unterricht und Uebung erlernen können. Es ist das nicht gar schwer zu erlernen, will aber doch erlernt sein. Ein Jahr Lehrzeit genügt zur vollständigen Ausbildung. Davon fällt das erste halbe Jahr dem vorbereitenden Unter richte über die gesunden und kranken Zustände des Menschen zu — und dieser Unterricht sollte schon in jeder Selecta höherer Töchterschulen ertheilt werden. Das zweite Halbjahr füllt der praktische Unterricht in den Dienstleistungen der Krankenpflege aus, also die Uebung im Verbinden und der sogenannten eigentlichen Pflege, der praktische Cursus am Krankenbette. Diesen müssen Sie an einer Krankenanstalt durchmachen, wo barmherzige Schwestern dienen, welche Sir unterweisen und anleitrn können. Dieser praktische Dienst ist un bedingt nöthig, denn man erlernt dle Krankenpflege nicht auS Vorträgen und Schriften, sondern nur durch eigene Erfahrung und Uebung. Nicht das Wissen und Erfinden, sondern das Vollbringen und Ausfübren, nicht dir Grlehrsamkrit, sondrrn die Geschicklichkeit ist hier — wie in jeder Kunst — Da», worauf es we sentlich ankommt. (Schluß folgt.) Die W,lbp,rk««l,,e zwischr« Dresden »nd vl«se«ttz. f Bedürfniß der Einwohnerschaft größerer Städte ist die Erholung im Freien, im Grünen. Don diesem Zug zur Natur legen die Menschenströme Zeugniß ab, welche an Sonn- und Feiertagen „aus der Straßen quetschender Enge" sich hinaus „aufs Land" ergießen, und mehr noch beweisen das dre zahlreichen Garten- etablissements in und außerhalb drr Stadt, wo man
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