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Dresdner Journal : 15.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-15
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 15.08.1868
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1868 M 188 Sonnabend, M 15. Angust . .I IkmmimNsin'ttst: Dres-nerIourM Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. Nichtamtlicher Theil. A»feriUt«mnvih«e ouiwLN«: , >» Ii»-«o,r»rv»», Cvlowl-itoLl» <l«» Vi»,6o«r H k-oi.«», kvu«» po»v; «.U... » Voai^i», I»rU»i U«uelo»'»«d» Nuolik., lt-^«ii«»»»^» U«r»»u, Uvool.»-« Lio»»«; Nr»»»»: t: Xo»^orr«) Iresi»: l, 8^-«o««'i Xnooneeobur«»», ^«»«», 8 L t'iivxo; kr»»L1vr« «.N.:^«»«,»'»«!;« Itnolil».; LII»r Xv. KLo«««x, k«-t»: U-v-», Svr,^;«« »6»., (ö, ?I»e« ä» l» üoiir»«); Vr»?: t». ^««».lo»'» UueUK., VI»»: Xl.. V»i>«l.r«. q«ra»»grder: KLolzt. k!»p«6itio» ^«» I)re»6o«r ,7onn»»I>, l)rv»«i«o, Ll»ri»»itr-»»« Ko. 7. »isrr-tnrPrrVr: ä«» K»va> ei»«r «,,p,lt«oea 2«U»: 1 kixr. V»t»r ,,Linxe»«»ä»" <1i« Leit«: S Kx«. erschtinnir 1A»IIet, w« Xn»»»kw» 6«r 8on»- »»<! Xd»u«t» kllr «te» kvlx«»<1eit 1'»^. tritt flkrtteb , I KIr. 8t»wu«I^»d«^r, »u»»«rd»ld a«» kioräa. L«»6«« k»»t uoä 8t»wp»I»it»«kl»L^"^- Telegrüphische Nachrichten Stutt,«rt, Freit««. 14. August. (W.T.B.) Der „St«at»rAuzei«tr für Württemb." demeatirt dir Nach richt, daß Württemberg sich vaa drr Aushebung der Schuldhaft in Cuddeutschtand*) »»»schließe« walle, vetress» der Aufhebuna der Personalrxrrutio« del Wechsilsacheu muffe Württemberg zuvardrrst prüfe«, ab nicht die Realexecuti«« eatsvrrchrud zu verschärfen sei. Hierüber find, wie der „Et.-Anz. f. W." meldet, die Gutachte» der Handelbkamm-r und der Central« haadeltftelle bereit» eingefardrrt. *) Bon Seilen deS Norddeutschen Bundes ist bekanntlich an die süddeutschen Regierungen die Anfrage ergangen, ob sie geneigt seien, die mit der gesetzlichen Aushebung der Schuld hast un Norddeutschen Bunde einzetretene Aenderung der deut schen Wechselordnung auch in ihren Ländern zur Geltung zu bringen (vgl. Nr. tut). Triest, D««nrr»tag, l3. August, Nachmittag». (W.T.B.) Drr Llatzddampfer „Gaturu«»" ist mit drr öev„1,p»st va« 8. August bier rkgetraffen. Nach den mit der Levantepost eingetroffencn Be richten war der neue türkische Gesandte Riza Bey in Teheran angckommcn. Der griechische Viceconsul in Pera, Axelos, ist zum Generalconsul in Alexandrien ernannt. Admiral Farragut ist nach den Dardanellen abgcgangen. Nach Berichten au- Athen ist daselbst die Geburt des Kronprinzen auf das Festlichste gefeiert Amtlicher Theil. Deetbe», 14. August. Se. Königliche Majestät habe» geruht, den Leutnant von Trotha des Schützen- (Füsilier-) Regiment- Nr. 108 zum Oberleutnant al- lergnädigst zu ernennen. Herausgegeben von Beckstein. Leipzig, Weigel. — E. Machatschek: Kurzer Leitfaden zur Geschichte Sach sens. Leipzig, Jackowitz. — William Erwin: Dorn» röschen. Sagen und Lieder. Wien, Mayer u. C.— Er. Th. Pidcrit: Wissenschaftliches System der Mi mik und Physiognomik. Detmold, Klingenberg. —-I. Classen: Beobachtungen über den Homerischen Sprach gebrauch. Frankfurta.M. — O. Retzlaff: Vorschule zu Homer. Berlin, Enslin. — A. Freiherr v Thi» mus: Die harmonicale Symbolik des Alterthums. Köln, TuMvnt-Lckauberg. — vr Friedrich Fabri: Briefe gegen den Materialismus. Gotha, Lchlößmann. — Prof. vr Z. Oppenheimer: Ueber den Einfluß del Klimas auf den Menschen. Vortrag. Berlin, Lüderitz. — vr. A. Mritzen: Der Boden und die landwirty- schastlichen Verhältnisse deS preußischen Staates nach dem Gebietsumfange vor 1866. Berlin, Wiegandt u. Hempel. — Oberberzrath W. Runge: Der Bernstein in Ostpreußen. Berlin, Lüderitz. — vr. H. G. Schnei der: Die Homöopathie und ihre Gegner. Gotha, Eupel. — vr. G. Cohn: Die Börse und die Spekulation. Berlin, Lüderitz. — vr. Emanuel Herrmann: Di« Theorie der Versicherung vom wirthschaftlichen Stand punkte. Graz, Pock. — F. L. Funk: Lins n Wucher. Eine moraltheologtsche Abhandlung mit Berücksichtigung des gegenwärtigen Standes der Cultur und der Liaats- wissenschaften. Tübingen, Laupp. — I. Kuhn: Die christlich« Lehre von der göttlichen Gnade. Ebenda- srlbit. — Ewald Beyer: Beiträge zur häusliche» Er bauung. Halle, Mühlmann. — Prof. vr. Elvenich: Die Beweise für das Dasein Gottes nach Eartestus. Zur Jubelfeier der rheinischen Friedrich - Wilhelms- Universität. Breslau, Aderholz. — W. Bevschlag: La» Mahnwort der Rrformationszeit an du unsr«. Akademische Predigt. Halle, Barthel. wo,den. Auf Kandia hatte am 27. Juli rin Gefecht zwischen den Türken und Kandioten stattgefunden, in welchem die Letztern die Oberhand behielten. Pari», Do»«rr»1,g, IS.August, Abend». (W. T. B) Die „Fravre" wendet sich tu 'iuem Artikel ae» gen die Stirer de» »ffr«tliche« vertrauen». Die „Franre" sagt: Frankreich war durch die Ereignisse des Jahre- 1866 erregt, aber weder erniedrigt, noch geschwächt. Indem Preußen seine Grenze bis zum Main hinauS- gcjchoben und seinem Einflüsse die süddeutschen Staa ten überliefert hat, habe Sadowa nicht nur das euro päische Gleichgewicht erschüttert, sondern auch Deutsch land einer tiefen und heftigen Krisis überliefert, der wir mit unaufhörlicher Wachsamkeit folgen müssen, deren Consequenzen wir aber bislang nicht zu be kämpfen haben. Frankreich will aufrichtig den Frie den. Die seit 1866 von Frankreich befolgte Politik entspricht der Lage. Sie bewahrt den Frieden, indem sie die Würde der Nation hütet. FeuMeton. Literatur. Der unS vorliegende Bericht der Ge sellschaft für Natur- und Heilkunde, sowie des ärztlichen Zwcigvereins zu Dresden über „die Dresdner Trinkwassersrage" (in Commission der k. Hosbuchhandlung von Hermann Burdach, 1868) ist von nicht geringer Bedeutung für die Sanitätspolizei der Stadt und giebt in sechs Abschnitten auf Grund eingehender wissenschaftlicher Ermittelungen ein sehr klares Bild drr hiesigen Trinkwasserverhältnisse. Der I. Abschnitt enthält dir geschichtlichen Data der frühern Brunnenrevisionen von Dresden und weist daS Unge nügende der bisherigen Untersuchungsmethode der städti schen Brunnen nach. Im II. Abschnitte sind die Bo denverhältnisse von Dresden und Umgegend geognostisch beleuchtet, und auS den Resultaten dieser Untersuchung ergeben sich die Gründe drr zunehmendrn Verschlechte rung des Dresdner TrinkwasserS durch thierische Aus wurfstoffe, durch die bei Neubauten und Straßcnanla- grn verwendete Steinkohlenasche und Bauschutt, durch bers dort abgehalten und mit dem die Eröffnung des Künstlerhausrs und drr Gesammtausstellung durch Se. Majestät den Kaiser verbunden sein wird, die umfas- Uebersicht. revgeiphische Nachricht»« 8ritll«g»schau. (Französische und italienische Blätter. — Kölnische Zeitung.) r^-sgrtchichie. Berlin: Tagesbericht. Die Stich- sche Angelegenheit. Schiebversuche. — Koblenz: Anwesenheit des Königs. — Frankfurt a. M.: Durchreise deS Kaisers von Rußland. ZurKirchen- srage. — München: Hofnachrichten. Baldefeier.— Mainz: Verurthetlungen. Exceß. — Wien: Vom Hofe. Gemeinsame Flagge. — Triest: DaS eng lische Geschwader. — Pesth: Fürst Karageorgiewitsch. — Krakau: Rückkehr auS russischer Gefangenschaft. — Paris: Preßprocesse. Excesse im lateinischen Viertel. LandwirthschaftSfest in Richelieu. AuS dem „Abendmoniteur". — Brüssel: Befinden des Kron prinzen. — Madrid: Freie Getreideeinfuhr.—Lis sabon: Zollamt niedergebrannt. — London: Auf ruhr in Monaghan. AuS der neuesten westindischen Post. — Kopenhagen: Neuer Justizminister. — Bukarest: Kammern einberufen. — Athen: Zur kandiotischen Frage. — Washington: Th. Stevens -s. Dredbuer N2chkich!<«. Proviuzialnochriihtni (Leipzig. Chemnitz. Freiberg. Bautzen. Kolditz. Spittel.) Berauschte». Statistik und valtlwirthschaft. Feuilleton. D»ge»k»le«ber. Inserate. Varsranach- richt a. an der Wien); Ausflug in die Brühl; Privatbankct, gegeben vom Museumscnrator R. v. Friedland, und schließlich Festball (in den Localen der Gartenbaugescll- schaft), veranstaltet vom Künstlkrvrrein„Hesperus". An zwei Vormittagen finden die Gcsammtberathungen statt. 1° Der große, von Herm Michel Chevalier redigirte und mit einer Einleitung versehene Bericht der inter nationalen Jury über die Weltausstellung von 1867 ist soeben erschienen. Er bildet 13 Octavbände, und ist von 250 Mitarbeitern hergestrllt. Die Ein leitung des Herrn Chevalier bildet einen Band für sich. Bei Clermont im Oisedcpartement hat man jetzt die Brücke aufgesunden, die Cäsar dort über die Sümpfe hatte schlagen lassen, um die Bcllovakcr in ihrem Lager zu überfallen. Man hatte sich bisher viel fach über die Oertlichkeit, wo die Vorfälle stattgefun- drn, gestritten. s Am 2. August starb in Würzburg der Custos des ästhetisch-archäologischen und Münzcabinets und des v. Wagner'schen Kunstinstituts, Joseph Roth, in den Armen seine- Freundes, des Dichters und Schrift stellers vr. Ignaz Hub. Roth, dessen poetische Lei stungen als werthvoll anerkannt sind, hatte große Rei sen nach Italien, Afrika und Amerika unternommen und galt allenthalben als Kunstautorität. Er wurde 63 Jahre alt. Literarische Neuißkrile». Vr. I. MLr»roth: Geister und Gestalten aus dem alten Wien. Buder, Geschich ten und Erinnerungen. Wien. Prandtl. — K. Ar nold: Poetische Schriften. Leipzig, Leiner. — H. Heydemann: Ueber eme nachruripideische Antigone. Berlin, Enslin. — E. Wackerhagen: Auf den Wellen. Eine Crzäklung. Hallt, Mühlmann. — M. v. Br- heim: Evangelteubuch in mitteldeutscher Sprache. 1S43. hinzustellcn. Es versteht sich von selbst, daß Italien die Zinsen für seine einverleibten Provinzen bezahlen muß; es ist aber eines großen Landes unwürdig, sich vertragsmäßig zu verpflichten, an einen Dritten diese Zinsen zu Gunsten eine- Staates zu zahlen, der daS Geld nicht nur nicht direct annehmen, sondern für seine Provinzen selbst die Zinsen nach wie vor fort- zahlen zu wollen erklärt. Der Kaiser der Franzosen figurirt hier zum erste» Male als jener Protector des weltlichen PapstthumS, wonach er seit der Gründung des einheitlichen Italiens stets gestrebt und so viele diplomatische Schachzüge gemacht hat." Die Florentiner Blätter füllen ihre Spalten mit Reflexionen über den großen parlamentarischen Kampf, aus dem die italienische Regierung betmSessious- schlusse als Sieger hervvrgcgangcn. Die osficiösc „Correspondance italienne" gesteht zu, daß sie nicht ohne Besorgnisse über den Ausgang gewesen, der aber jetzt als die Krönung des von der gegen- »värtigeu Regierung seit ihrem Bestände mühsam an gebahnten Finanzwerkes angesehen werden müsse. Unter gewöhnlichen Verhältnissen würde die Discussion über die Verpachtung des Tabaksmonopols eben nur den Charakter einer gewöhnlichen Finanzdebatte gehabt ha ben ; diesmal habe sie sich bis zur Höhe einer Cabinets- frage und zwar um so mehr erhoben, als infolge di- vergirender Auffassungen mehrere treue Anhänger der Regierung plötzlich abgcfallen waren. Diese Verschie denheit der Auffassungen habe übrigens nicht blos auf finanziellem, sondern, was noch weit bedauerlicher, auch auf politischem Gebiete sich ergeben. Man habe plötz lich das Vertrauen zur Politik der gegenwärtigen Macht haber verloren. Einem solchen Stande der Dinge ge genüber sei dem Ministerium nur rin Ausweg geblie ben ; es habe angesichts der heftigen, vielfach den Cha rakter der Persönlichkeit tragenden Angriffe ein Ver trauensvotum verlangen müssen, das ihm auch im In teresse des Landes zu Theil geworden sei. — In glei cher Richtung spricht die „Gazz. d'Jtalia", hinzu fügend. daß die neu gebildete ministerielle Partei einen vorzugsweise italienischen und monarchischen Charakter habe. Die „Nazione" begrüßt daS Votum „als ein glückliches politisches und finanzielles Ereigniß". Tas Begehren eines Vertrauensvotums sei infolge der Spal tung der Rechten unerläßlich geworden. — Der „Di- ritto" sagt, daß durch das entscheidende Kammervotum eine für den Staatscredit gefährliche Katastrophe ab- gewendet und den finanziellen Bedürfnissen der Jahre 1868/69 ausreichend Rechnung getragen worden sei. Auch verdtene e- all« Anerkennung, daß der Minister präsident das Programm seines Cabinets in zwei großen Capitelüberschriften „Restaurirung der Finanzen" und „Reform der Administration" rcsumirt habe. — Die „Opinione" gesteht zwar zu, daß durch die Entschei dung der Kammer das Land vor einer ernsten Krise bewahrt worden; sie beklagt aber, daß durch das Votum die Rechte zerklüftet worden, und daß die Discussion einen so gereizten, bittern Charakter angenommen habe. Glücklicherweise bgännen jetzt die Parlamentsfcrien, und der Aufregung sei Zeit gegönnt, sich zu legen, der Reflexion Gelegenheit geboten, im Interesse der Voll endung großer Staatsaufgaben wieder Oberwasser zu erlangen. In dem Rücktritte Lanza's vom Kammer- Präsidium erblickt die „Opinione" einen neuen Beweis für das Vorhandensein eines tiefen Riffes in der sonst compact gewesenen Kammermajorität. — Der ultra- oppositionellen „Ri forma" ist das Votum der Kammer ein Unglück sür Italien, und die Annahme das Ver- pachtungSvertrages der Triumph eines Systemes, das die Interessen des Staates den Interessen gewisser Parasiten opfere. Auf italienischem Rcgierungsgebiete stehe jetzt ein gefährliches Dilemma obenan. Entweder würden die neuen Steuer- und Finanzgesetze praktisch dnrchgeführt oder ein todter Buchstabe bleiben. Im ersten Falle werde cs bald ein Ende haben mit dem volkSwirthschaftlichcn Leben des Landes; im zweiten werde sich die Regierung für besiegt und ohnmächtig erklären müssen. schließen sich im Abschnitte IVb die diesfallsigen Beob achtungen und Erfahrungen aus Dresden an, durch welche im Vergleich zu London, Paris und andern Städten die immerhin ungünstigen Mortalitätsverhält nisse Dresdens constatirt werden. Der V. Abschnitt widerlegt die vier theils amtlichen, theils halbamtlichen Einwände gegen die von der Gesellschaft für Natur- nnd Heilkunde in Betreff drr Dresdner Brunnenwässer erhobenen Bedenken, und der t'l. Abschnitt beantragt bei den betheiligten Behörden die Niedersctzung einer wissenschaftlichen Commission zur Untersuchung des Un tergrundes und drr Brunnenwässer Dresden-, sowie zur Aufsuchung von Quellen in der Umgegend von Dresden, durch welche die Stadt mit reinem, trink barem Quellwasser versorgt werden könnte. Wir empfehlen die Schrift allen Denjenigen, welche sich für diese hochwichtige Frage interessiren, und geben unS der Hoffnung hin, daß man behördlicherseits nicht länger Anstand nehmen werde, den in der Schrift nie- dergelrgten constatirten Thatsachen und wissenschaftlichen Forschungen im gesundheitlichen Interesse der Bewohner Dresden- Rechnung zu tragen. vr. Pfaff. s Wie man auSWien schreibt, werden zum deutschen Künstler fest, da- in den ersten Tagen des Septem« Tagesgeschichte. * Berlin, 13. August. Der KriegSministcr v. Noon hat sich heute nach EmS zu Sr. Majestät dem Könige begeben. — Ein rumänischer Oberst, Mano, Com- mandeur des Artillerieregiments, ist hier eingetroffen, um behufs Bekanntmachuug mit den Einrichtungen der preußischen Militärcentralbehörden, beim KriegSmint- sterium, dem großen Generalstabe rc. Dienst zu leisten. — Die „N. Pr. Z." schreibt: Tie „Danziger Ztg." ist schlecht unterrichtet, wenn sie vernimmt, daß der Minister dem vr. Stich in Panzig Urlaub bewilligt habe. Dies ist nicht der Fall, sondern es hat sich, wie wir aus sicherer Quelle erfahren, vr. Stich, während der Dauer der gegen ihn eingelciteten DiSciptinar» Untersuchung mit halbem Gehalte von allen Amtsge- schästcu entbunden, nachdem er vernommen worden, auf eigene Verantwortlichkeit einstweilen hierher beheben. Die aus jener falschen Annahme Weiler von der „Dz. Ztg." hcrgeleitcte Folgerung, „daß der Schwerpunkt der Verwaltung des von Danziger Bürgern für die Kranken Danzigs gestifteten Lazareths im Culmsmini- sierium zu liegen scheine", zerfällt also in nichts. I« Ucbrigen ist bekannt, daß die Tanziger Stadtbehördeu das Lazarcth einst selbst aufgaben und die Last de- Neformirens im Interesse der Kranken auf die Regie rung wälzten. — Ueber Schießversuche mit der neuen Jn- fantcriekanone meldet die „Ostpreußische Ztg." aus Königsberg: „Mit der neuen Jnfanteriekanone haben am Montage die Offiziere und Unteroffiziere deS 43. Regiments Schießversuche angcstcllt, die sehr befrie digende Resultate geliefert haben. Die von hinten lad bare Jnfanteriekanone ruht beim Abschießcn auf einem Untergestelle, bei der Probe am Montage war es ein gewöhnlicher Tisch; der Schütze legt sie mittelst etne- Bügels über die Schulter und stemmt sie beim Ab drücken siegen die Brust. Ter Rückschlag wird durch eine Spiralfeder sehr gemildert und äußert sich nur noch äußerst gelind. Das Geschütz hat 37, von einem gemeinschaftlichen cylindrischen Mantel umschlossene Rohre, das sind 12 mehr, als die französische Rcvol- verkanone. Die Rohre liegen am Ladeapparat fest an, während sie bei der französischen beweglich sind. Da für ist bei unsrer Kugclspritze das Bodenstück beweglich. Dieses enthält den ans 37 Zündstiftcn und Spiral federn combinirten Entzündungsmechanismus. Zwischen Bodenstück und Nohr wird bei jedcm Schüsse eine sieb artig durchlöcherte Stahlplattc eingeschoben, welche ta ihrem, nach vorn mit den Rohrseelen, nach hinteu mit den Zündstiften correspoudirenden 37 Oeffnungen eben so viele Patronen mit gasdichten Hülsen enthält. Beim Schnellfeuer können per Minute 6 bis 9 solcher Plat ten eingeschoben, 222 bis 333 Schüsse abgegeben wer den. Es wurde hier auf Distanzen von 300 und 800 Schritten geschossen. Die Zahl der Treffer betrug 7 Procent. Dabei bewährte das konisch 1^" lange und A" breite Geschoß eine sehr bedeutende Percus- siouskraft. Man schoß nach Papierscheiben, welche vor Faschincnkörbcn aufgestellt waren. Die im rechten Win kel mit der Spitze einschlagcnden Projectile drangen auf 300 Schritte mit Sicherheit durch den Korb durch und durch, auf 800 Schritte noch tief in diesen hinein. Tic Tragfähigkeit soll bis auf 1500 Schritt vorhan den sein. Koblenz, 13. August. (Tel.) Heute früh um 7 Uhr führte die hier anwesende Garnison ein Brigabcexerct» tium im Feuer vor Sr. Maj. dem Könige aus; als dann fand eine Serenade auf dem Karthausplateau statt. Der König war von einer glänzenden Suite begleitet. Um ^>0 Uhr begab Allerhöchstderselb« sich zur Jnspicirung der soeben von einer Schießübung zurückgckehrten Fcldartillerie nach dem ClemenSplatze. Heute Nachmittag ist Militärconcert in den Rhein anlagen; Abends erfolgt die Abreise Sr Majestät nach Wiesbaden. * Frinkfurt a. M., 13. August. (Tel.) Der Kai ser von Rußland hat heute Mittag auf der Rück- daS allwinterliche Belegen der Röhrkasten und Wasser- aelrite mit Stallmist, durch schädliche Effluvien von Fabriken und Werkstätten und durch das den Röhren entweichende Leuchtgas. Der lll. Abschnitt beschreibt den gegenwärtigen Zustand der Dresdner Brunnen und enthält die Eraebn ff« der chemischen Analyst von 100 Brunnen der Stadt, welche den Nachweis liefert, ... WI daß sämmtliche Brunnen der Stadt mehr oder weniger sendsten Vorbereitungen getroffen. Da- Programm ist verunreinigt sind, daß also das Grundwaffer allenthal- vorläufig dahin festgestellt: Eröffnung de- Künstler- ben al- von der Stadtjauche inficirt zu betrachten ist. Hauses; Banket, gegeben von drr Commun (je nach D«r >V Abschnitt bespricht die Verunreinigung des der Zabl der Theilnehmer in den Blumensälen drr Gar- Trinkwaffrrs als Krankhcitsursackc nach Maßgabe viel» tenbaugrsevichaft oder im Cursalon des Stadtparks); fachrr, an andern Orten des In- und Auslandes ae« Besuch des Praters; Festtheater (im Theater an drr machteu, wissenschaftlich bestätigte» Beobachtungen. Ihm Wien von Mitgliedern der Hoftheatrr und des Theaters Htkrllod: «rvl».—rt«r ztzj»tirU«d! » „ l» „ Üonatttod!— » 10 „ Dresden, 14. August. Die französischen Journale erörtern mit beson derer Lebhaftigkeit die Worte, welche Kaiser Na poleon jüngst bei seiner Durchreise in Troyes ge sprochen. Der „ Abcndmoniteur" sagt, die kaiser lichen Worte hätten den friedlichen Ideen eine neue Weihe gegeben. Die regierungsfreundlichen Blätter, „Con- stitutionnel", „Patrie", „France" u. a., be- z. ichnen die kaiserliche Rcde als eine wiederholt« wich tige Gewähr für den Frieden, rine Gewähr, die nicht nur in Frankeich, sondern in allen Kreisen des poli tischen Lebens mit Genugthuung ausgenommen sein dürft«, da aus d«n Worten deS Kaisers hervorgeht, baß die Erhaltung des Friedens nicht bloS von Frank reich gewünscht werde, sondern daß dies letztere von dec gleichen Gesinnung der andern Mächte überzeugt sei. — Weniger befriedigt sind die„D?batS", welch« die kaiserliche Rede etwas zu unbestimmt finden, nament lich, wenn man die Schlußworte ins Auge fasse, in denen zum Vertraue» auf die Zukunft aufgefvrdert und daran erinnert ist, daß Gott Frankreich beschütze. — Der „Avenir National" setzt keineswegs ein zn große- Vertrauen in die friedliche Erklärung des Kai sers. ES scheint, sagt er, daß das Vertrauen des Staats oberhauptes in die Aufrechthaltung des Friedens sich weniger auf politisch» Hack, als ans r«ttgiöse «id» mystische Betrachtungen begründet, denn er fügt hinzu: »Hegt Zutrauen in die Zukunft und vergeßt nicht, daß Gott Frankreich schützt." — Auch dem „Temps" scheinen die Worte des Kaisers wenig befriedigend zu sein: „Kann nicht — fragt er — die persönliche Regierung, d e heute den Frieden bestätigt, immerhin morgen den Krieg ankündigen? Ist man nicht im Kriegsministerium in voller Thätigkeit? Nein, um die öffentliche Meinung zu beruhigen, genügt es nickt, daß man uns den Frieden verspricht, man muß ihn durch Handlungen sichern." Die „Kölnische Zeitung* schreibt unter Paris: „Die französische Diplomatie hat in Florenz einen Sieg errungen, der in demselben Augenblicke, wo eS sich um Italiens künftige Allianzen handelt, sehr bezeichnend ist. Der neue Vertrag, den Menabrca mit Frank reich wegen Bezahlung des römischen Schuldcn- 1 Heils geschlossen hat, ist höchst demüthigend für Italien. Die Curie kennt nach wie vor kein Italien; sie zahlt nach wie vor die Zinsen für alle ihre Provinzen im Betrage von 35 Millionen, Italien aber stcckt dem Kaiser der Französin jährlich 17 Millionen in die Tasche, die er dann unter vier Augen jährlich dem Papste zustellt. Ueber Einzelnes, wofür Italien noch etwa 1'4 Million jährlich zu zahlen haben wird, hat man sich noch nicht geeinigt. Die ministeriellen italie nischen Blätter geben sich die denkbarste Mühe, diese Convention, die allen frühern Versicherungen Mena- brea's ins Auge schlägt, als einen harmlosen Schritt
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