Suche löschen...
Dresdner Journal : 20.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 941 als Seite 937 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-20
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 20.08.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- MMIÜMM^U»! W IS2 L» A««L »«»». ^rU°k! «rkt,. — >-">rli°tz, 1 ,. l» ,. Nt»«w«tk»ua«rQ: l „ I» tritt WtMitz »^Ulr. «t.-orls-UUI»», AU-O-rtzAw avM Kontzt. ltuoäo» Po»» «uä 8t«»p»1»>»»rt> l»^ ^to«. »»ser»tai»rriser pkr ä«» 8»am eloor »<»p»It«n«i> 2«il«: 1 Dutor „kz»x«»»oat" äi« 2eil«: S ktxr. »rschrl««: IRrUek, wlt Xaiool,»« ö«r Sonn- voä p»i«r1»U», ^dooä» Mr ä«w kolxooä«» r»^ Donnerstag dcn Zo. Angnst. 1868. > - - —— »«srralniannahme auswSN«: !<«lP»iU! t» L»»»o»r»r^»», k.'on>uü»»lu«Ul« ä«» I>r««ln<ir äooro»!», «d»oö»».: H ILHoi»», Lvo»« Po»,; 8»wbar^ r«rU»- -pr»»k/nrt ». U.: ll^»»»»»r»i» t Vo«l.»>, S»rl1». O»oriv»'»<.>>« Uu>;kk., U»,««»r,»'» S»r«»o, Nvooi-r» >Io»»»; Lr«»«»; p >r»^»»:L,. Xrinonesiii'ureaii, .k»»»», N,»i; L t'»»v»o; pr»ott»rt».II.:^L»«»» ,,«>>e Uxitik.; LSI»; Xo. SLo«»»«, k»ri»; 8»v»>, l.-»,«',,», Nvi-ui«« LOo., (8, kl»o« äs I» Lonr»s>; pr»8: p«. UucUd.; Vi»»: -tl.. Orr«i.k». qrrausgrdrr: L8iilg;1. Lipoäitioo äs» Orvsäosr ^ouro»I», Oro»äso, ^l»rieu»tru»»s Ko. 7. Dres-nerIMrml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphisch» NiSirtcht'«. roftrpAr>ch,1)lr. Berlin: Tagesbericht. Schießpro- ben. Sprcngversuche mit Torpedos. Abtretung der Insel Wangerooa. — Bonn: Stiprndienfonds. — Schlüchtern: Ein s ranzösischer Offizier.—Schles wig-Holstein: Preßprocesse. — Oldenburg: Papiergeld. — Schwerin: Steuerangelegenheiten. — Dessau: Ministereutlassung. — Hamburg Nordamerikantsches Kriegsschiff. — München: Reise de- Königs. Todesfall.—Karlsruhe: Der Groß herzog nach Baden. Verfassungsfeier. — Wien: Amtlicher Theil. Drettze», 14. August. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, den Referendar bei der Krei-direktion zu Dresden, Johann Alfred von Zahn, zum Regierungsassessor zu ernennen. Verordnung, Maßregeln wegen der Rinderpest betr. Da amtlichen Mitteilungen zu Folge die Rinder pest in Ungarn und Galizien erloschen, dagegen in der Bukowina und Nieder östreich wieder ausaebrochen ist, so wird hiermit in Bezug auf dir Vieheinfuhr aus den kaiserlich königlich östreichischen Staaten nach und durch Sachsen Folgendes verordnet: Bi- auf Weiteres dürfen Rinder, Ziegen und Schaafe, welche aus der Bukowina und aus Nieder- östrcich kommen, oder auf dem Transporte Nieder- östreich passirt haben, in Sachsen nicht eingelassen werden. 2. Die Verordnung vom 2. Juni dieses Jahres wird, in Ansehung der kais. königl. östreichischen Staaten wiederum aufgehoben und die Verordnung vom 27. Juni 1867 (Gesetz- und Verordnungsblatt «j. m. S. 177) insoweit wieder in Kraft gesetzt, daß zwar a) der sogenannte kleine Grenzverkehr gegen Böh men keiner Beschränkung unterliegt, dagegen b) daS Einbringen von Rindvieh, Cchaafen und Ziegen auS Böhmen und Mähren mittelst Eisen bahn nur in dem Falle aestattet ist, wenn die Trans porte mit amtlichen Gesundheitspässen versehen sind und durch obrigkeitliche Zeugnisse in glaubwür diger Weise bescheinigt ist, daß die Thiere auS Böhmen und beziehendlich Mähren stammen oder sich mindestens seit den letzten 4 Wochen ununter brochen daselbst befunden haben. 3. Rindvieh der Steppenracen ist dem Landviehe aus Böhmen und Mähren gleich zu achten und daher ein- zulasien, wenn und insoweit durch obrigkeitliche Zeug- nisie bescheinigt ist, daß das fragliche Vieh mindestens seit den letzten 4 Wochen ununterbrochen in Böhmen oder Mähren ausgestellt gewesen und völlig gesund ist. Es muß jedoch in diesen Zeugnissen der Ort, wo sich daS Vieh befunden, sowie die Stückzahl Ve» Trans ports genau angegeben sein. Sind die Zeugnisse ungenau oder mangelhaft, so ist der Eintritt deS Transports gänzlich zu verweigern. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen Nr. 1, 2 d und 3 werden nach 8 8 f. deS Gesetzes, die Verhütung und Tilgung der Rinderpest rc. betreffend, vom 30. April 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt S. 264 f.) bestraft. Gegenwärtige Verordnung ist in allen Amtsblättern unverzüglich zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 12. August 1868. Ministerium des Innern. V»u Nostitz »Wallwitz. Forwerg. Dom Hofe. Dementi. — Prag: Vorlage deS Lan desausschusses. Volksversammlungen. — Lemberg: Vom demokratischen Verein. — Paris: Sena toren ernannt. Rochefort. Gewitterverheerungeu. Arbeiterexceffe. — Bern: Keine Allianz mit Frankreich. — Brüssel: Befinden deS Kronprinzen. Freisprechungen. — Haag: Con- ferenz wegen der Zuckcrconvention. — Florenz: Die päpstliche Schuld. Tumult in Resina. — Madrid und London: Tagesbericht. — St. Pe tersburg: Brandbriefe. Seezollgürtel. — Bel grad: Fehde in Oberalbanien. — Washington: Aus der neuesten Post.— Rio-de-Janetro: DaS neue Ministerium. Tretdurr Nachrichten. Proviazialuachrichte«. (Leipzig. Freiberg. Ztttan. Meißen. Pirna. Oberwiesenthal.) Telegraphische Nachrichten Danzig, Dienstag, 18. August, Abenb». (W. T. B.) Auf htrfiger Werft ist der Kiel zu dem „Feuer schiff" für die Zahde gelegt: auch für die Glattoeck« eoroette „Ariadne" wird in dieser Woche der Siel gestreckt. Der Ablauf der Lorvette „Elisabeth" wird Witte September stattfiaden. Auf der dadurch frei werde »de« Helling wird do» Panzerschiff „Hansa" auf gesetzt. Sobald die „Grille" die Helling verlasse«, wird da» „Ueb«ng»schiff für Schiffsjungen" aufgesetzt. Manche», Dienstag, 18. August, Abend». (W. T B.) Seiten de» König» von Preußen ist eia sehr herzlicher Glückwunsch znw heutigen Srdurtbfefte de» Kaisers von Oesterreich ans telegraphischem Wege tu Gaiatshausen eingrlaufen. Wien, Mittwoch, 1v. August. (W. T.B.) Wie die „Presse" erfahrt, hatte da» Ministerium de» Aeaßeru angesichts der drohende» Lage de» Orieuts unv im Eiuvcrnthmen mit de» rislrithavischea uud traosleithauischeu L>nde«verthridtgn»gr«i»istrrir» die Mnuitto»»- und Waffenausfuhr sowie die Waffen« durchfuhr »ach Serbien, N»»a»ie» und Bosnien be schränkt. Bei großen Lirferunae» dorthin »erde ei» Seleitschei« erst »ach erfolgter Zustimmung der betref fende» Regiernog rrthritt. Die „Rr»e freie Prrfse" schreibt, doß z»s»lar a»s der Moldau ringrtroffr»»» Berichte» i» valgarie» ein »euer Urberg»*, «der die D»»»u orga»ifi,1 werde. Brünn, Die»stag, 18. August. (Tel.d.W.Abdp.) Gestern früh v Uhr ist i> Prera» Feuer «»»getr» chrn, welche» bi» Abend» bei 296 Häuser in Asche legte, darunter da» vezirk»>mt»geba«dr. Obwohl die meisten Gebäude affeeurirt find, dürft« sich der Ge- sammtschodrn auf «ehr al» 260,960 Gulde« belaufen. Triest, Dirnttog, 18. August. (E -B.) Da» bri tische Geschwader verließ heute Nachmittag die hiesige Ah de. Paris, Mittwoch, IS. August. (W T B) Der Kaiser Napolrou hat gestern früh eine« Ministerrathe in Foutainrblrau prafitun Haaa, Mittwoch. 1S. August. (W. T. B^ Roest van Limburg ist definitiv zu« Minister de» Aeußer» ernannt worden. Bergen (Norwegen), Dienstag, 18. August, Abend». (W.T.B.) Seit Sounabevd habt« hleranläß- luh geschehener Auskäufe von Kartoffeln Lrawalle der »irdern Stände stattgefunde«. Der Polijtivieechef ist grmißhaudelt worden. Bei den vorgruommenra Ver haftungen hat da» Militär Gebranch von de« Kolben gemacht. Zahlreiche Arbeit»ri«st»lluagen. Die gestern stattgehabtrn v«lk»rrawalle trugru eiueu ernste« Cha rakter; viele verwundougk« find dorgekowmru. Heute ist die Nuhe wieder hrrgestrllt. Tagesgeschichte. v.rliu, 18. August. Die Rückkehr Sr. Maj. des Königs nach Berlin und Babelsberg ist, wie die „N. Feuilleton. Thraker. In New-V ork, wo in voriger Saison Fanny Janauschek in den stolzen Räumen der „Aca demy of Music" die deutsche dramatische Kunst zur Geltung gebracht und gleich Dawison eine Reihe von Triumphen gefriert hatte, wird dieser Tage Her mann Hendrichs eintreffen, nm anfangs September in der Titelrolle von Meyern'- Drama „Herzog Albrecht" zum ersten Male aufzutreteu. Frau v. Barndorff wird Mitte Oktober rin Gastspiel in New-Uork beginnen, während auf Februar und März Friedrich Haase den New - Vorkern al- Gast in Aussicht gestellt ist. Zn gleichem Zwecke mit Frau Marie Seebach eröffnete Un terhandlungen haben sich wieder zerschlagen. — Ueber eine deutsche Schauspielerin unter den Mormonen schreibt der „Th.-M.": Frau Marie Mrthua, geborne Scheller, auS Hamburg, früher al- jugendliche Sän gerin an den Theatern zu Lübeck, Königsberg rc. engagirt, widmete sich später in Amerika der englischen Bühne. Nachdem sie in Rew-Nork und den größern Städten Amerika- mit bestem Erfolge gastirte, ist sie gegen wärtig durch dm Mormoncnprophcten Brigham Hvung mit ihrem Gatten für ein längere- Gastspiel in der Salzserstadt engagirt. — Man meldet au- Kassel: Der ehemalige königl. Hofopernsänger Theodor For me- hat endlich Rast von seinen Svanderungen durch zwei Weltthrtle gefunden; er ist bet der hiesigen Hof bühne für »weite Rollen engagirt wordm. — Die polnische Theatergesellschaft au» Krakau, welche während der Sommermonate Vorstcliungon im Stadt theater zu Posen gtebt, hat diese Stadt soeben ver laffen. Eine Posener Correspondenz der „Schlei. Z." giebt nicht unintereffante Ausschlüsse über da- Reper toire der genannte« Gesellschaft. Man schreibt dem ciltrtcn Blatte: Da-Repertoire war ein sehr reichhal tiges und enthielt sowohl polnische Originalstückt, dar unter einige vom Grafen Fredro, als auch Uebersetzungrn einiger der bedeutendsten klassischen Dramen der deutschen, französischen und englischen Literatur. Aus dem Eng lischen kamen zur Aufführung mehrere Shakespeare'sche Dramen: „Romeo und Julie", „Richard IU.", „Ham let" u. s. w.; auS dem Französischen hauptsächlich neuere Dramen von Sardou, Dumas, Feuillet, Scribe („Adrienne Lecouvreur"), sowie Operetten von Offen bach. Eine ganz besondere Sorgfalt jedoch verwandte die Gesellschaft auf dir Aufführung deutscher Dramen. Von den ältern klassischen Stücken wurden dem Pu blicum vorgeführt: Schiller'- „Maria Stuart" „die Räuber", „Don Carlos", „FieSco", „Cabale und Liebe", von den neuem: Laube'- „KarlSschüler", Gutzkow's „Urtel Acosta", Brachvogel'- „Narciß" u. s. w. Die Aufführung dieser Dramen war al- eine außerordent- lich gelungene zu bezeichnen, und e- war besonder- be- wundrrn-wertb, wie vortrefflich die polnischen Schau spielerinnen echt deutsche Frauencharaktere wtederzugeben verstanden. Der Berliner „Nordd. Alla. Ztg." wer den diese Angaben bestätigt mit dem Hinzufügen, daß die Anerkennung der Leistungen der polnischen Lheater- aesellschast, übrigen- dem Range nach der ersten unter sämmtlichrn polnischen Theatergesellschaften, in der Po- sener deutschen Presse einen unbefangenen nnd warmen Au-druck gefunden hat. In einem auffallenden Ge- aensatze hierzu, fährt die „N. A Z." fort, steht die feindselige Jgnorirung aller deutschen Leistungen, so wohl auf dem Gebiete der Kunst, wie dem der Wissen schaft, settm de- polnischen Organ- in der Posener Lage-Presse, de- „Dzienntk PvznanSkt", ein Janorirrn, welche- in seiner Consequenz geradezu komisch wirkt. Auf ihrem eigenen Theater hätten e- die Herren sehe« Pr. Z." hört- am 27. oder 28. d. zn erwarten. — Der königliche Gesandte in Athen, v. Wagner, ist von dort hier eingetroffen. — Herzog Adolph von Nassau soll, wie die „Sp. Z." hört, sein Ausscheiden aus der preußischen Armee, in seiner Eigenschaft als General der Cavalerie nnd Chef des westfälischen Ulancnregi- mentS Nr. 5, erbeten haben. — Die „N. A. Z." schreibt: Während des Urlaubs des Unterstaatssccretärs im Mi nisterium der auswärtigen Angelegenheiten, wirkl. Geh. Naths v. Thile, ist die Vertretung desselben, wie in frühem Fällen, in der Weise geordnet, daß dessen Geschäfte bei der ersten und politischen Abtheilung des Ministeriums von dem ältesten in Berlin anwesenden Rathe dieser Abtheilung, und bei der zweiten Abthci- lung von deren Direktor rcsp. dessen Vertreter, über nommen werden. — Die „Voss. Z." schreibt: Mit dem in der letzten Nummer des „Militär-Wochenblatts" ver öffentlichten officiellru Bericht über die bisherigen Re sultate deS großen Artilleriekampfes Krupp contra Armstrong findet sich nunmehr die unbedingte Ueber- legenheit des deutschen Gußstahlgeschützes über das eng lische WoolwichvorderladungSgeschütz auf das Bestimm teste constatirt und muß über den endlichen Ausfall des Kampfe- jeder Zweifel schwinden. Nur die Dauer versuche für die Haltbarkeit der beiden Geschütze stehen nach dem Wortlaut des erwähnten Berichts noch aus; allein es liegt in der Natur des beiderseitigen Geschütz- materials, daß hierfür zwischen dein Gußstahl und dem Schmiedeeisen des englischen Geschützes kaum ein rechter Vergleich zulässig ist, und darf von diesen Versuchen keinesfalls noch irgend eine thatsächliche Acnderung de- bisherigen Ergebnisses erwartet werden. Dagegen er scheinen die Resultate dieses Vergleichsschießens in jeder Beziehung geeignet, auf das gejammte Gebiet des Ge schütz- und Martnewesens eine überaus große Rückwir kung auszuüben. Im Princip war der Vorzug des Hin terladers über den Vorderlader auch von den englischen Artillerteautoritäten früher schon anerkannt worden, jetzt ist indeß auch der praktische Vorzug thatsächlich erwiesen wordm, und jede Marine wird sich beeifem müssen, um sich in ihrer Bewaffnung dem etwaigen Gegner gewachsen zu wissen, dir Ausrüstung mit Hinterladern ebenfalls bei sich einzuführcn. Bedeutsamer jedoch beinahe noch dürste sich die Rückwirkung der hiesigen Versuche auf die Panzerfrage erweisen. Der sieben- und der acht zöllige Panzer sind bei dem hiesigen Schießen, der erstere mit geladenen, der letztere mit ungeladenen Granaten nicht nur durchschlagen, sondern cs ist im erstem Falle auch von den gcladmen Granaten des deutschen Hin- terladungsgeschütz s sowohl auf das Holzwerk der Scheibe wie in dem Raum dahinter die verheerendste Wirkung erzielt worden. Der Panzer der meisten bisher fertig gestellten Panzerschiffe besitzt indeß nur eine Mächtig keit von 4^ bis 5 Zoll, und bei dieser kann von irgend einer Sicherheit gegen diese furchtbaren Geschosse gar nicht die Rede mehr sein. — Im Auftrage der königlichen Generalinspection des Jngenicurcorps und der Festungen sollen, der „Doss. Ztg." zufolge, während der nächsten Monate Sprengversuche mit Torpedos in der Wieder Bucht des Kieler Häsens (Westseite, nördlich von Bellevue) zur Ausführung gebracht werden. Die Führer der Schiffe und Boote sind aufgefvrdert worden, sich von den Stellen, wo die Sprengkörper versenkt und Pfähle eingerammt sind, welche Stellen mit rothen Flaggen werden bezeichnet werden, fern zu halten. — Die „Prov.-Ztg." will wissen, daß die Abtretung der oldenburgschen Insel Wangeroog an Preußen in Aussicht genommen sei. Die „Spen. Ztg." bemerkt zu dieser Nachricht: Oldenburg dürste sich um so leichter dazu verstehen, als es sich damit von den Pflichten der Unterhaltung des dortigen Leuchtthurms und der Schutz- Werke für den ehemaligen Kircbthum gänzlich befreien würde. vm«, 15. August. (A. Z.) Gemäß einer Angabe des Rectorats ist durch die verschiedenen Stiftungen nnd Schenkungen ans Anlaß der Jubelfeier das Ver mögen unsrer Universität um mehr als 65,000 Thlr. und darunter ihr Stipcndienfond um unge- können, wie fruchtbar für ihre Nation die Berührung mit dem deutschen Geiste ist. Glauben sie denn, auch nur das Unbedeutendste dadurch aus der Welt schaffen zn können, daß sic die Augen fest schließen, um es nicht zu sehen? — In Astley's Theater zu London ging jüngst die mit großer Reklame angrkündigte Tra gödie „Alarcos" des gegenwärtigen Lordschatzkanzlers Benjamin DIsraeli zum ersten Male in Scene. „Alarcos" ist kein brillantes Machwerk und vcrräth sehr wenig von dem anerkannten literarischen Talent seines berühmten Verfassers, aber die wenigen drama tischen Schönheiten des Stückes wurden durch die Un- Lhigkeit der Schäuspieler, welchen die Aufführung deS- clben anvertraut war, nicht im Mindesten zur Gel- ung gebracht. „Alarcos" als ein literarisches Pro- mct (1839 publicirt) ist längst durch das Feuer der Kritik gewandelt und mag nun in Frieden schlafen. — In der letzten Sitzung der ungarischen Akademie zu Pesth legte Franz Toldy u. A. ein von Michael Sztaray verfaßte- magyarische- Theaterstück aus dem Jahre 1559 vor', welches folgenden lateinischen und magyarischen Titel führt: ,,6v»eckj» Iepiäi»«i«> ck« vero »cerckouo. ix« pap-agiE (lustige Comödie vom wahren Prirsterthum). Sztaray war einer der eifrig sten Anhänger und Verbreiter der Reformation. Es waren von ihm mehrere literarische Arbeiten bekannt; daß er aber auch Theaterstücke geschrieben habe, davon wußte man nicht-. — Die königl. sächsische Hofschau spielerin Fräulein Huinand hat jüngst rin län gere- Gastspiel am deutschen Theater zu Prag beendet und dort eine revt freundliche Aufnahme gefunden. E. Heller, der Kritiker der „Bohemia", schreibt über lbr Auftreten im „Ball zu EÄerbrunn": „Fräulein Guinand spielte al- Hedwig ga»z gut; fie sah besonder- schön und einnehmend am» und da- in fähr 55,000 Thlr. vergrößert worden. Dieses Ergeb nis! ist um so erfreulicher, als der ganze bisherige Stipendienfond der Unistersität den angegebenen Be trag kaum überschreitet. Die durch den Aufruf des Fürsten von Hohcnzollern veranlaßten Zeichnungen für eine Studienstiftung sind noch im Fortgange begriffen. Schlüchtern, 16. August. (Kass. Z) Der Name des französischen Offiziers, der jungst die hiesige Gegend bereist hat, ist nicht Leroy, sondern Fouchcr. Diesrr Herr wurde, nachdem er sein Ehrenwort gegeben hatte, auf geradem Wege nach Frankreich zurückzukeh- rrn, allerdings entlassen, seine Aufnahmen jedoch zu rückbehalten. Au» Schleswig-Holstein, 15. August. (N.-Z.) Die oppositionelle Presse der Herzogthümer ist mit einer ganzen Reihe von Preßproc essen bedroht, die durch ein Referat der „Kieler Zeitung" über eine Kieler Gerichtsverhandlung veranlaßt worden sind. Die „Kie ler Zeitung" wurde wegen dieses Berichtes, insbeson dere wegen der darin enthaltenen Bemerkungen über das Benehmen des Vorsitzenden, Krcisgerichtsraths Cartheuser, gegenüber dem Angeklagten, in Ankla^e- zustand versetzt; die Verfolgung ist nun nachträglich auch auf die „Itzehoer Nachrichten" (verantwortlicher Redakteur vr. Endrulat), das „Eiderstädter Wochen blatt" und andere schleswig - hvlstcinsche Blätter, von denen eins immer dem andern den incriminirten Ar tikel nachgedruckt hatte, ausgedehnt worden. Der Staats anwalt begründet seine Klage auf den K 102 des Straf gesetzbuches. Auffallend ist die späte Beschäftigung der Staatsanwälte mit diesem Gegenstände, da die betref fenden Artikel schon Anfang Juli erschienen sind. Oldenburg, 17. August. (Wes.-Z.) Das letzte Ge setzblatt veröffentlicht das Gesetz, betreffend die Ausgabe von oldenburgschem Papiergeld bis zur Höhe von 2 Millionen. Es scheint danach, daß die vom Landtage dem Vertrage mit dem Hause Erlanger u. Söhne zu gefügten Abänderungen auch von letztcrm acceptirt worden sind und somit die Gründung der zugleich die Functionen einer Einlösungsstelle für das Papiergeld übernehmenden oldenburgschen Landesbank gesichert ist. Schwerin, 18. August. (Tel.) Die Frist zur Abgabe derNachsteuerdeclarationen ist bis zum24. d. ver längert. — Es ist hier eine L>teuerzolldirection eingerichtet, die unter dem Oberzolldirector zu Olden burg steht. Dessau, 16. August. Der „Staatsanzeiger" meldet die VrrsctzuLL.de- StaatLmüüsters v. Zerbst in den Ruhestand wegen eingetretencr Dienstunfähigkeit. Hamburg, 16. August. (H. N.) Das im Altonaer Hafen, zwischen dem Heu- und dem Holzhafen, vor Anker gegangene nordamerikanische Kriegsschiff ist die Dampfcorvette „Eanandaigua", Capitän William Strong. Dieselbe gehört nicht zu dem Geschwader, wel ches unter dem Commaudo des Admirals Faragut augen blicklich die Häfen des Mittelmeeres besucht, sondern hat selbstständig seit zwei Jahren ostindische, afrikani sche und europäische Häfen besucht. Sie kommt zuletzt von Leith und wird bis Mittwoch nächster Woche blei ben. Besonders elegant ausgestattct ist die Capitäns- kajüte und der gemeinschaftliche Offiziersalon; interes sant die Waffenkammer. Das Schiff hat eine Maschine von 500 Pferdekraft und soll eines der schnellsegclnd- stcn der nordamerikanischen Marine sein. Die Armi- rung .besteht außer einem 200pfündigen Drehgeschoß aus je zwei 9- und Hzölligen gezogenen Kanonen, sowie je zwei 12- und 24pfündigen Granatkanoncn. Die Besatzung zählt 250 Mann mit den Unteroffizie ren, 43 Offiziere und 2 Aerzte. München, 17. August. («LÜdd. Pr.) Se. Majestät der König verfugte sich heute Mittag von Schloß Berg nach Garatshausen, um seine Glückwünsche zum morgigen Geburtsfeste Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich darzubringen und sich von dem Kaiser wegen eines Ausfluges in das Gebirge zu verabschieden. — Der Präsident des obersten Gerichtshofes, Staats- und Reichsrath von Heintz, ist vergangene Nacht plötzlich gestorben. Herr v. Heintz war 1848 Staatsminister tiefsterSeele verletzte Weib sprach sich in Wort undMiene und am beredtesten in ihrem stummen Spiel, während sie ihren Mann belauschte, aus... Fräulein Guinand verstand es nicht nur durch die graciöse Nonchalance, mit welcher sie ihre Sinneswandlung ankündigt und die Eifersucht ihre- Gemahls rege macht, die Komik der Situation zu erhöhen, sondern auch mitten in ihrer scheinbar jovialen Laune ihrer Zärtlichkeit und ihrem Schmerze einen ost ergreifenden Ausdruck zu geben." — Im Stadttheater zu Leipzig gastirte, gleichzeitig mit Herrn Sontag vom königl. Theater zu Hannover, neuerdings wieder an einer Reihe von Abenden vor stets reich besetztem Hause die königl. sächsische Hofschau- spielerin Fräulein Ulrich. Ueber ihre Kriemhild in Hebbel's „Nibelungen" sagt die „D. A. Z." u. A.: „Fräulein Ulrich gab das junge Weib in großer Voll endung. Nichts ist da unvermittelt; kein Sprung von einem Extrem zum andern, keine Effekthascherei stört; auch durch die Liebe-scenen schimmert e- wie eine Ahnung, daß da- zarte Weib eine Heldenserle in sich trage. Und wenn dann der wilde Schmerz bei der Leiche ihre- Gemahl- aufflammt, so sind in dem zum Tiger werden den Weibc keineswegs die Spuren deS Echtweiblichen verwischt." Das letztmalige Auftreten der beiden Gaste veranlaßt das genannte Blatt zu folgenden Bemerkungen: „Nach so manchem Genuffe zweifelhaften WertheS bil dete Schiller'- „Maria Stuart" den guten Abschluß eine- Gastspiels, da- un- glücklich über die heißesten Tage de« Sommer- hinweggeholfen. Frl. Ulrich in der Titelrolle war durchaus vortrefflich. Wir bewundern stet- in ihr da» schöne Maßhalten, da- sich hier vor dem weinerlichen Gerührtsetn, dort vor dem Fallen in» Geaentheil bewahrt. Einzelne Ecenen brachte sie zu vollendetster Geltung: namentlich war Maria'» Begeg nung mit Elisabeth im Walde von Fotheringhay sehr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite