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Dresdner Journal : 20.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186811200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-11
- Tag1868-11-20
- Monat1868-11
- Jahr1868
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- Dresdner Journal : 20.11.1868
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iok. G »erik G ,7U Li B ; «. sffd- al»». d« le»- iy«! l»- Nu, 00; kV« Gl M b;.. »3», ,7^ ^ch« hl' (kar. ibl.: itck-! iL «pl- hist MV «ek. »säe e ». »du. «i »<r mb. Lp, mk- «ct « - m» B: .7 r » b»! d». siet md -ril Mr- nib dr<i. m! ro.. ten; evr tieu "<. .M; 0 >-l. l-o- ita- i ». »3 12,»^ urq -dl. -*; 05. br. kl: Ut, »«» st. «0 pr. »» tr.z 'T lr. V 270 ^d»nk»,nls»rrtsr: l» ^brlick: eruir. — Kxr ^,l3I>r>iv!>: 1 ,, „ Sl^n,tlivl»;— - »b „ iN»rela«diuww«eu 1 „ Iokr«u»»«» tritt )3t>rliel» 2 I dir, Üt-iop-lssebiidr, »>»»«rl>»ld <le» X»rä<t. tiuixi«» l'»»» ""3 8t«iup«l»a»>kl>l»xt»iura. Snseratenprrtle: PUr ä«» n»um einer ^«»pnltenen Leit«! l Kxr. linier ,,I^«u^e>>»n^t" <1i« ^«6«: 3 d!xr. Lrschetnm: IXxtlcd, ">>t Xusv»I>m« äer 8onn auU k'eiertnx«, ^b,nä» kiir äen toixeväen 'Hx Freitag, dea 20. November. Dres-nerÄurMl. iVeraulwoctUcyer Redacteur: I. G. Hartmann. Insel altnannahmt auswLrl«: I-ilxiixr t'« 6omu>i,»iov>i« <le» vr«»ll»«r 3v»ro»l!,; e!>«n3«i : kl. kxll, ««, klnorx b'oxr^ N»mdor^ L»rU»- kVl«i»-I.«iprlx v»»ol-k'r»ulleurl » lt är Vuoi-It», LorllN. liuul'l^ü'^«:I>u Itn<kN., li»rlttl»»»»'» linremi, lilnuil»» dlo»»»: Lremeo: t» 8c»l.orr»; Lr»»I»u^ I. >»uun< sukure»u, .I»»»«, N,«^ L t'«»v»v; Vreokturt ». A : lturliN.; LSI»-, ^lv. ItLoxir«. k»ri»: Il^vLn, Ixreir», Ilvi.i.ili» LOo., z8, kl»e« <le lit Uuiirze); kr»x k » tiu»>.icn » Uucyp.; Vien: Ol>e»l.i«l. Herausgrber: Lüllixl. Lipoäition <l«, vre^äonr )ouro»I«, Or«»>l«u, L1»ri<?u8tr»sn» klo. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 9. November. Se. Königliche Majestät haben dem Calculator bei der Zoll- und Stener-Nech- nungs-Expedition, Carl Robert Wilhelm Rentzsch, die goldene Verdienst-Medaille zu verleihen gerulsi. Dresden, >9. November. Seine Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Ministerialraty im Ministrrio des Königlichen Hauses, Geheime Hof rath Bär den von Seiner Majestät dem Könige von Preußen ihm verliehenen Kronenorden zweiter Classe annehme und trage. Bekanntmachung, die Zurückstellung wehrpflichtiger Beamter vom Militärdienste betreffend, vom 18. November 1868. Nachdem die in 8 38 nnter Nr. 5» der durch Ver ordnung voni 5. September dieses Jahres publicirten Verordnung über die Organisation der Landwehr-Be hörden und die Dienstverhältnisse der Mannschaften des Beurlaubtenstandcs vom 18. December 1867 ge troffene Bestimmung (s. Gesetz- und Verordnungsblatt von 1868 Seite 769, <70, 803) in Bezug auf die ein zeln stehenden Beamten Königlicher Kassen und die Grenzaufsichtsbeamten vom Kriegsministerium mittelst Bekanntmachung vom 4. November dieses Jahres (a. a. O. Seite 1263) erläutert worden ist, werden sämmtliche dem Finanzministerium unterstehende Behörden und Beamte aus die wegen Zurückstellung der unabkömm lichen Beamten vom Militärdienste in 8 38 der Ver ordnung vcm 18. December 1867, sowie in der vor erwähnten Bekanntmachung enthaltenen Vorschriften hierdurch noch besonders aufmerksam gemacht und ver anlaßt, wegen der bevorstehenden erstmaligen Einret- chung der bezüglichen Listen das Nöthige schleunigst zu besorgen. Zugleich benutzt das Finanzministerium diese Ge legenheit, die Ihm untergebenen Behörden auch auf die in 8 21 unter 4o, 8 43 unter 3 und 4, 850 unter 3, 8 55 unter 4 und 8 56 unter 2 der Ver ordnung vom 18. December 1867, sowie in § 182 unter 1o der durch Verordnung vom 2. Juni 1868 publicirten Militär-Ersatz-Jnstruction für den Nord deutschen Bund vom 26. März 1868 (s. Gesetz- und Verordnungsblatt von 1868 Seite 517, 525, 671) ge troffenen Bestimmungen aufmerksam zn machen. Dresden, den 18. November 1868. Finanz-Ministerium. Freiherr von Friesen. v. Brück. V -»»» ' >M> '' »»» » »" Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagrsgrschichte. (Berlin. Stettin. Rendsburg. Malchin. München. Wien. Pcsth. Paris. Bern. Florenz. Madrid. London. Bukarest. New-L)ork) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. Beilage. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Die-sie. Dresdner Nachrichten Provinzialnachrichten. Telegraphische Nachrichten Berlin, Donnerstag, 19. November, Nachmit tag». (W. T. B.) Zn der heutigen Sitzung de» Ab geordnetenhauses überreichte der Finanzminister Ge- setzentwürse, dir Aushebung de» Tenunriantenantheit» und die Erneuerung des noch unbenutzten Militär- rrrdit» von 5 Mill. Thlr. betreffend. In der darauf folgenden Specialbcrathung des Budgets wird zunächst der Etat der öffentlichen Schuld mit einigen unwesentlichen Streichungen gc nehmigt uno dabei ein Antrag deS Abg. Hänel an genommen, die sofortige Heranziehung des Laucnburger Feuilleton. Eduard Hildebrandt'» Aquarellen. Als Alex. v. Humboldt seine geistreiche Abhand lung über den „Einfluß der Landschaftsmalern auf die Belebung des Naturstudiums" schrieb, konnte er neben vereinzelten Malern des 17. und 18. Jahrhunderts nur erst einer geringen Anzahl von neuern Künstlern das Verdienst zuerkennen: „einer Darstellung von an Ort und Stelle aufgefaßten individuellen Natnrformen warmer Himmelsstriche". Meist seien jene Regionen nur von Reisenden besucht worden, denen Mangel an früher Kuustbildung und anderweitige wissenschaftliche Beschäftigung wenig Gelegenheit gaben, sich als Land schaftsmaler zn vervollkommnen, und deren Reise meist dann schon ihrem Ende nahe war, wenn die talcnt- vollern unter ihnen durch den langen Anblick großer Naturscenen und durch häufige Versuche der Nachbil dung eben angcfangen hatten, eine gewisse technische Meisterschaft zn erlangen. In den 20 Jahren, seit diese Worte Hnmboldt's nicdcrgeschrieben, hat sich dies geändert, und unser landschaftlicher Sinn hat sich bis zur Universalität ausgeweitet. Es ist gegenwärtig eine Lieblingsrichtung der landschaftlichen Kunst, uns bas Fremde und Entfernte, die Statur der Tropen und der Pole anschaulich zu machen und unser Auge zu einem Rundgange durch die ganze große und weite Welt zu verleiten. Der hervorragendste Vertreter dieser Rich tung war von deutschen Künstlern der kürzlich in Ber lin verstorbene Eduard Hildebrandt; ein Fritz Gerstäcker unter den Malern, wanderte er mit Feld stuhl und Mappe um die Erde und wußte in seinen Bildern von den Wundern Amerikas, Afrikas u. Asiens zu erzählen. Die Orlgemälde Hildebrandt s, seine exo tischen Landschaften, in denen er hauptsächlich durch Antheils bei Entrichtung der Staatsschuld der Elb herzogthümer an Dänemark betreffend, welcher also lautet: „Die königl. StaMSreqürung auszufordern, das Gesetz vom 23. Marz lkttü, betreffend die Uebernadme und die Ber waltung der nach den Artikeln 8 und 0 deS Wiener Frie densvertrages vom 3«». Lctober >8'0 von den ElbherzogNmmern an daS Königreich Dänemark zu entrichtenden Schuld, durch Geltendmachung der der preussischen Staatskasse gegen das Her- zogtbum Laucnburg zustehenden Ansprüche zur unverkürzten Ausführung zu bringen." Der Handelsminister legte den Staatsvcrtrag mit Hessen in Betreff des Eisenbahnbaues Hanan-Ossenbach und des Ankaufs der Bahnstrecke Frankfurt-Offenbach dem Hause vor. Hierauf wurde die Bndgetberathung, und zwar die des Finanzetats fortgesetzt. Wien, Donnerstag, 19 November. (W. T. B.) Wie man von kompetenter Seite vernimmt, wird der Reichskanzler Frhr. v. Brust, seiner ursprünglich»!» Intention gemäß, die durch die Bordrrathungcn in den Sublommijsionrn gebotene Pause benutzen und aus einen odrr zwei Tage nach Wien zurückkehren, um die lausenden Nessortgrschäste zu erledigen. Agram, Mittwoch, 18. November. (Corr.-Bür.) Zm kroatischen Landtage wurde heute unter großem Andrangt de» Publikum» der sanrtionirte Ausgleich mit Ungarn paragraphenweise vorgelesrn. Bei Ver lesung der SanrtianSklausel gab es endlose Be geisterung. Pesth, Mittwoch, 18. November, Abend». (W. T. B.) D»r „Pesther Korrespondenz" zufolge wird da» Rothbuch am 24. oder 25. d. M. erscheinen. Zn dem- selbrn werde auf die Erhaltung de» Friedens großes Gewicht gelegt und in d»r Verfassung eine Garantie für die Großmachlstellnng der österreichisch-ungarischen Monorchie erblickt. Pari», Mittwoch, 18. November, Abends. (W D B) Der „Adendmoniteur" sagt in seiner Wochrn- rundjchau: Ter französische Botschafter am russischen Hose, Baron Talleyrand, sei bei friner Nückkchr noch St. Petersburg vom Zaren empsangen worden, der über den friedlichen Grist und die Gefühle gegenseitigen Wohlwollens, welche die Souveräne Europa» befielen, brsriedigt sich ausgesprochen habe. Der Zar sei über die Sympathien bewegt gewesrn, wrlche d,r Kaiser Napoleon gelegentlich de» Schiffbruchs (der Fregatte „Alexander Newski") dem Grvßsürsten Alexis zu ,r- krnn'n gegeben habe. DaS „Zournal de Paris" wurde gestern ronfikrirt (vgl. unter „Tagesgeschichte"). Die Direktoren der Journale „Le Temps", „Akenir national" und „Riwril" sind hrute vor den Untersuchungsrichter riti.t worden. Hrute Mittag hat daß Leicheubegängniß dr» BaronS Zame» v. Rothschild unter großem Zulause stattgrsun- ven. (Vexgl. unter „Tagesgeschichte".) Florenz, Mittwoch, 18. November, Nachmittag». (W. T. B.) Der KriegSministrr hat der Altersklasse von 1843 einen beschränkten Urlaub rrtheilt. Depeschen aus Neapel melden einen bedeutrnden Ausbruch des Vesuvs. Madrid, Mittwock, 18. November, Abends. (W. T. B.) Einige Handwrrkernnruhen haben in Toledo stattgrsunden; das übrige Spanien ist ruhig. Tie bisher gezeichnete Anleihesumme beträgt über 8 Millionen EkcudoS. London, Donnerstag, 19. November. (W. T. B.) Tie grstrigen Wahlrejultote haben einen Zuwachs von weitern 7 Liberalen ergeben; demnach betaust sich der bisherige Gesammtgewinn der Liberalen ans 30. Christa wählte 2 Liberale, dagegen unterlag F. Gibson in Ashton. Der Staatssekretär des Aeußern, Lord Stanley, ist ebenfalls gewählt; der Earl Russell un terlag. New-Park, Mittwoch, 18. November. (W.T.B., Kabcltclegramm.) Berichte au» Mexico melden, daß Luft und Licht zu wirken suchte, zeigen, wie die von Hnmboldt angeregte Erweiterung des Darstellungs kreises landschaftlicher Kunst nicht nur ihre ästhetische«, sondern auch technischen Schranken hat. Einen weit aus künstlerisch rcinern Eindruck machen Hildcbrandt'sche Aquarellen. Es hängt dies mit der Natur des tech nischen Materials zusammen. Die enge Beziehung des Letzter» mit dem künstlerischen Stile auf allen Gebie ten der bildenden Kunst ist ja bekannt. Das Jnein- anderfließendc und mehr nur skizzenhaft Andcutende der Wasserfarbe, ihr phantastisches Element läßt die grellen Kontraste, die seltsamen Farbenslimmunqcn exotischer Landschaften dem Auge glaubhafter erscheinen, als die Oelfarbe. Dazn kommt, daß Hildebrandt die Aqua rellfarbe mit seltener Meisterschaft gehandhabt hat und eine ebenso große Kraft und Tiefe des Tons als Kühn heit und Freiheit der Behandlung entfaltet. Und so haben denn auch namentlich die zahlreichen Aquarellen, welche der Künstler von seiner letzten Reise um die Erde mitgcbracht hat, überall, wo sie bis jetzt ausge stellt waren, die beifälligste Ausnahme gefunden. Mit Interesse wird man daher sicher auch von einem Un ternehmen hören, welches die Publikation dieser Aqua rellen in Chromo - Facsimilcs sich zur Aufgabe gestellt hat*). Hildebrandt's Tod siel mit dem Erscheinen die se- Unternehmens zusammen, dem der Künstler von Be ginn bis zur Vollendung der jetzt vorliegenden Blätter eine warme Theilnahmc gewidmet hatte. Er revidirtc selbst jeden Probedruck, bestimmte die Verwendung der Farben,"erfreute sich an der künstlerischen Ausführung *) Eduard Hildebrandt's Aquarellea Aus seiner Neile um die Erde nach der Natur ausgenommen in Aegypten, Indien, China, Japan, Amerika u. s. w- Chromo Faksimiles von R Steinbock l. Lstg. Gr. Fol. 23" h. 18" dr. Ver tag von N. Wagner in Berlin. die Stabt Alamos sowie mrhrere Städte brr Sonora «nd Untercalisornienö durch Orkane vernichtet wor den sind. Tagesgeschichte. * Berlin, 18. November. Se. Majestät der König fährt am Sonntag Mittag 1 Uhr mit den Prinzen rc. per Ceparatzug nach Schwerin, um an den Hof jagden Theil zn nehmen und kehrt am Mittwoch hierher zurück. — Ihre Majestät die Königin wird, so viel jetzt bestimmt ist, am 6. December von Koblenz nach Berlin zurückkehren. — 'Nach der „Pr. Corresp." wird der Bundeskanzler Graf Bis marck voraussichtlich in den letzten Tagen dieses Mo nats nach Berlin zurückkehren, um sich den Ausgaben seines hohen Berufes mit neu gestärkter Kraft zu wid men, und wird derselbe vermuthlich am 30. November die Sitzungen des Bundcsraths eröffnen. — Die „N. Pr. Ztg." schreibt: Die „St. Corresp.", welche ihre vielfachen Erfindungen, um denselben eine größere Glaub würdigkeit zn geben, jetzt gewöhnlich auf Gerüchte in cvnscrvativcn Abgcordnetenkrciscn znrückführt, will wis sen, daß in letzter» Kreisen der Rücktritt des Eultns- ministcrs v. Mühler als bevorstehend gelte. Wir können versichern, daß man davon in conservativcu Kreisen nichts weiß, den in Rede stehenden „Rücktritt" vielmehr nur für eine der vielfachen Jllnsioncn der Nationallibcralen hält. — Der königl. Botschafter in Paris, Graf v. d. Goltz, hat nunmehr einen drei monatlichen Urlaub erbeten und erhalten; derselbe ist aus Paris hier cingetroffen und im „ Grand Hotel de Nome" abgestiegcn. — Wie verlautet, hat Se. Ma jestät der König dem Staatsminister a. D. v. Beth mann-Hollweg, der vor Knrzem sein 50jähriges Doctorjubiläum feierte, zu diesem Tage den Adler der Großcomthure des Hausordeus von Hobcnzollcrn ver liehen. — Die „Zeidl. Corr." schreibt: Die Gräfin v. d. Goltz, Gemahlin des Generalleutnants Grafen v. d. Goltz, ist zur Obcrhofmeistcrin Ihrer königlichen Hoheit der Kronprinzessin ernannt worden. (Die Grä fin v. d. Goltz war bereits vor ihrer Verheirathung als Gräfin Lynar Hofdame Ihrer königlichen Hoheit in Gemeinschaft mit der Gräfin Hohcnthal.) — Nach einem Erlasse des Finanzministeriums werden die kur-- hessischen Kassenscheine, welche unter der Regie rung des vormaligen Kurfürsten ausgegeben worden, nur noch bis zum Ablaufe dieses Jahres bei den be treffenden Kassen in Z-hsM^Mgenommen werden.— Bekanntlich war der hiesige Magistrat von der Stadt verordnetenversammlung verklagt worden, weil die De- putirten der Stadt, Stadtraih Risch und Baumeister Hennicke, auf ihrer Reise zur Besichtigung von Schlacht häusern und Markthallen auch die Niederlande, Italien und die Schweiz besucht hatten. Das Stadt gericht nahm an, daß die Dcputirten hierzu nicht be fugt gewesen und verurtheilte den Magistrat. Dagegen hat das königl. Kammcrgericht am 12. d. M., wie das „Fr.-Bl." mitthcitt, das erste Urtheil geändert nnd die Stadtverordnetenversammlung mit ihrer Klage abgewic- sen. Als Gründe sind pnbticirt, daß die gepflogene Correspondeuz keineswegs ergebe, daß diese Länder nicht besucht werden durften, und daß ferner die Klage den Nachweis eines entstandenen Schadens nicht führe. Atan ist in der Stadt gespannt darauf, wcm schließ lich die Kosten dieses schon durch zwei Instanzen ge triebenen Processes zwischen Magistrat und Stadtver ordneten zufallen werden? — Dos neue Nathhaus soll auf jeden Fall im nächsten Jahre vollständig dem Verkehre übergeben werden, sagt der „Publ.", weshalb jetzt die Arbeiten sogar zur Nachtzeit betrieben werden. Die schmale Straße zwischen dem Nathhausc und den Schulz'schen Häusern soll den Namen „Natbhauöstraßc" erhalten. Stettin, 17. November. (N. St. Z.) Die Krcis- synode zu Loitz hat in Anwesenheit des Gencralsupcr- intendcntcn Jaspis nach langer lebhafter Debatte fol genden Antrag angenommen: „Das königliche Con- sistorium wolle kraft seines Aufsichtsrechts gegen die jenigen im Amte stehenden Geistlichen einschrcitcn, welche sich öffentlich als Mitglieder des sogenannten Prote st ante «Vereins bekennen, vor Allem gegen den Ar- ckudiakonus Schiffmann in Stettin, welcher in öffent lichen Kundgebungen des genannten Vereins als Mit glied seines Ausschusses ausgetreten ist." Rendsburg, 17. November. Der scbleswig - hol- steinsche Provinziallaudtag, welcher, wie bereits gemeldet, heute seine erste Diät schloß, ging bekannt lich gestern in Betreff von 26«» Petitionen aus dem nördl'chcn Schleswig, bezüglich der nach Dänemark ausgewanderten und wieder zurückkehrenden Schleswiger, in Erwägung, daß die Angaben nicht näher spccificirt und actcnmäfffg belegt sind, daß auch nicht erhellt, ob der Rechtsweg an die zuständigen Be hörden bereits beschritten worden sei, zur Tagesord nung über. Gegen den Antrag ans llebergang mrTagesordnung sprachen Callsen (Apenrade» nnd Lassen, welche aus die Beschwerden naher eingehen, wobei der Letztere zugleich aus die Eiüesver Weigerung der Cannnunalbeamlen aus Alsen kommt. Ter königl. Commlssar nahm, wie inan den „H. N " schreibt, hierauf das Wort nnd wie» daran? hin, dass die ausgewan derlei! SchleSwiger, welche durch ihre Auswanderung und Ein schreibung in die Lagcrolle iu Tancmark ihre Militärpflicht zu umgehen suchen, m« den deutschen Angehörigen in ähnlichen Fallen ganz gleich behandelt werden, dass daS Gegenthcil aber denjenigen Nordschleswigern, welche sich ihrer Pflicht nicht zu entziehen versuchen, Grund zur Klage und Unznfriedenheil geben wüide. „Denjenigen aber (sch'oi; der Eommissar), welche behaupten, dass, wenn ihre Ansichten hier nicht getheilt werden, Nordschleswig Beranlassnng znr Unzufriedenheit erhalte, will ich doch anheim geben, ob es nicht besser sei, wenn sie zuvör derst selbst jede Unzufriedenheit vermeiden und, bis etwas An deres erfolgt, sich ansehen ivollen — nicht als provisorische, sondern als dcsinitive Unterthanen Preussens, die sie wirklich sind." * Malchin, 17. "November. (Tel.) Die schwerin- sche Negierung machte dem Landtage eine Vorlage, betreffend den Entwurf einer Verordnung über die Verbesserung des ritterschaftüchen Schulwesens und die Errichtung eines Seminars für ritterschaftliche Schullehrer. Das großberzoglichc Nescript, betreffend das Landschulwcscn im Nitterschaftlichcn, hebt hervor, daß die vorjährigen Landtagsbeschlüste bedauerlicher Weise die wünschenswerche Regelung dieser Angelegen heit nicht herbeigeführt hätten, anch die Vorschläge des Rescripts vom 11. November v. I. wegen Sicherung der Stellung der Lehrer abgelchnt worden seien. Die von den Ständen ofscrirten 4000 Thlr. für eine Leh rerbildungsanstalt in Lübtheen werde die Negierung jetzt, um baldige Abhilfe zu schaffen, annchmen, wenn sonstige Verständigung erzielt und die Bewilligung auf 10 Jahre ausgedehnt werde. . München, 18. November. Das Abendblatt der Heu tigen „Südd. Pr." bringt eine Bekanntmachung, welche den Landtag, dessen Versammlung durch königl. Ver fügung vom 2. Mai d. I. bis auf Weiteres vertagt worden ist, auf Montag den 2. Dcccmbcr d. I. zur Wiederaufnahme seiner Arbeiten einbernft. * Wien, 18. November. Dem jetzt vorliegenden gemeinsamen Budget der beiden Neichshälften für das Jahr 186'3 entnehme« wir folgende Einzelnhcitcn: Der Voranschlag zerfällt in vier Capitel: Ministerium des Aeußern, Kriegsministcrium, Finanzministerium, Rechnungscontrole. Hinsichtlich des Ministeriums des Aeußern ergiebt ein Vergleich des für das Jahr 1868 bewilligten Gesammtersordernisses mit dem für l869 in Antrag gebrachte« Aufwande von 4,180,040 Fl., daß die Änfordcrimg für das letztgenannte Jahr sich um 83,181 Fl. geringer heraussteltt. Dieser Min- deranspruG entfällt auf die Erntralleitung mit 27,622 Fl., auf die diplomatischen Auslagen mit 33,876 Fl., auf die Consulatsauslagen mit 16,683 Fl. und auf die Unterstützung der Flüchtlinge aus Montenegro mit 5000 Fl. Rechnet man Hinz« eine« Betrag vo« 28,152 Fl., der voraussichtlich durch Jntcrcalarien in Erspa rung kommen dürfte, so erhöht sich die Gesammterspa- rung auf 111,333 Fl. — Das Kriegsministerium beansprucht zur Bestreitung des Ordinariums der Hee- rcsauslagen 72,250,(XX) Fl. Zählt man zn diesem Er- dcs Ganzen und schrieb noch wenige Tage vor seinem Tode: „Diemir vorliegenden sechs Ehromo-Facsimilcs meiner Aquarellen: „Die Reise um die Erde", sind mit so wunderbarer Treue und mit einem, bei techni schen Vervielfältigungen dieser Art so seltenen, künst lerischen Verständnisse nach meinen Originalen ange fertigt, daß ich hiermit gern dem Wunsche des Ver legers entspreche, denselben dies Zeugniß meiner An erkennung auszustcllen." Die Veröffentlichung sämmt- Ucher Aquarellen, 30o an der Zahl, deren ausschließ liches Neproductionsrecht die Verlagshandlung von N. Wagner in Berlin erworben, würde die Verbreitung des ohnehin sehr kostspieligen Unternehmens unmöglich gemacht haben. Die genannte Verlagshandlung be absichtigt daher, laut Prospcctcs, zunächst in vier Lie ferungen ä 6 Blatt eine Avswahl von 24 Blättern, die durch ihre Ausführung oder den behandelnden Ge genstand von bcsonderm Interesse sind, erscheinen zu lassen. Landschaften, Städtcansichtcn, klcinc Genre- nnd Seestücke werden in buntem Gemisch ein Bild der Viel seitigkeit des Hildcbrandt'sche« Talents geben. Die vorliegende erste Lieferung bringt zwei Bilder aus Aegypten: ein Straßenbild aus Kairo, in dem sich das bunte orientalische Leben von heute in seiner ganzen Eiqenthümlichkeit entfaltet, und eine Moschee, die ihre stolze Kuppel traumhaft still im Abcndlichtc badet. Hieran schließen sich drei Bilder aus Indien: eine Straße in Bombay, nächst Kalkutta bekanntlich der be deutendste See- und Handelsplatz Ostindiens; eine An sicht von Benares, der heiligsten Stadt der Hindu, dcm indischen Rom, an den Ufern des Ganges; und ein Sonnenuntergang in Siam, ein Stück glänzendster Tropenromantik. Das sechste und letzte Blatt endlich führt uns in die Heimalb des Zopfes, nach China, in den Hafen von Macao. Dir oben angeführten Worte Hildebrandt's lassen cs überflüssig erscheinen, uns noch weiter über die gelungene chromv - lithographische Wie dergabe der Originale durch R. Steinbock zu verbrei ten. Die Blätter empfehle« sich cinzcl« und cinge- rahmt zur Zimmcrdecoratio«, und ebenso werden sic in ihrer Gesammthcit ein elegantes Album bilden, das so ein Mikrokosmus die malerischen Reize aller Welt theile zeigt. C. Clß. —n. Literatur. Die zahlreiche Nrisclitcratur hat einen neuen Zuwachs erhalten durch die neuerdings bei C. Schönemann in Bremen erschienenen „Reisc- «nd Jagdbilder aus der Südsee, Californicn und Süd ostafrika von Eduard Mohr". Das 110Seiten ent haltende Büchlein kann wohl kaum vom Standpunkte eines wissenschaftlichen Werkes, durch welches die Nc- sultatc cingeheudcr Forschungen dcm größern, lern begierigen Publicum zugänglich gemacht werden sollen, beurtheilt werden, vielmehr scheint dasselbe hauptsächlich angenehm anregende Unterhaltung bictcn zu sollen. Dies erklärt sich aus der Entstehungsgeschichte des Buches. Dasselbe bildet nämlich cincil besonder» Abdruck der vom Verfasser im Laufe des Jahres in der „Weser- Zeitung" erschienenen Neiscbilder. Die einzelnen Auf sätze, die den Leser nach dem stillen Ocean, auf die Sandwichsinseln, nach dem Polarmccr des hohen Nordens, nach Natal, Capstadt, Kalifornien und ins Zululand führen, tragen daher sämmtlichst mehr oder weniger den Charakter von Fcuilletonartikcln an sich, welche in frischer, höchst fesselnder Weise die Erlebnisse, Aben teuer und Beobachtungen des Verfassers schildern. Von diesem Standpunkte aus find dieselben angclegentlichst zur Lectüre zu empfehlen. Als besonders ansprechend erscheinen uns die „Erinnerungen aus dem Leben in Untercalifornien" und „rin Zug ins Zululand bis in die Amatonga-Ebenc".
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