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Dresdner Journal : 28.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186811288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-11
- Tag1868-11-28
- Monat1868-11
- Jahr1868
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- Dresdner Journal : 28.11.1868
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Sonnabend, den 28. November. VS7« Id-anemcnlsprets»: Iw kllloÄ»: ^IttirlivN: k 'VMr. ^^iMrlicd: I „ ld ., dloo»tliek:— „ I» „ LwreluvKuivwero: l „ l» ?-»»»»«» tritt fiidriiet» U I l>Ir. 8t«-wpeIx-duUr, »UM»vrü»ii» äs» Korckck. »unilo- Post »oä 8tvuilx!lrw«cül»xtlinnt. Jastraitiiprrls»: kiir 6en R»um «invr xe»p«lte»ell Leil«: 1 ktxr. vi»t«r „lcioxv»»uät" äi« LvU«: S Xxr. Lrschctatn: 1't^Iiok, Mit -tn»n»km» äer 8ooa- null t'«i«rt»x», Lb«uä» kür ä»n kvlxeuä«» Hx DreMerIonrnal. Verantwottlicher Redacteur: Z. G. HartmLnn^ 1^68. Dnsrraltnannalime ouswitri»: I.»iprix! Ii»xk!»-rilrrr:i«, Couiiuii-Isoitr üe« Drrsilncr ckvurn»!»; «ii<-ml«».: H Nx«n>«, I , <>»^ I'onr; »»mkurß-dvrli»- Vi,u-I.sip»ix-L»»«I -kranlikurt It U. L Vxul.ni», Lsrlin. tiuxl-lnu'sclx- »nrük., Iturnuiiri!«'» iiitr«LU, Nuxxi.l'ii LrvMtn: ki. 8t!ui.orrL t Lr»»I»u:I. 8 rx«<>. X 8 ^u»<,»L^»diirt, -Iimite, Uixi, L rriUtük^rt l».«.: Nuclit».: »Sia: ^tv. k»ri>: Il^vits, l^rrnr, itvi.i.iLii Lt!o., (8,Ltuo« üo I» Nour»«»; kraß i » Nuiil.lxlt's UuetlU.; Vivs: ^i.. t>ri »:i.iit. Herausgeber! Löllixl. krpsäitios ilev Nrvvliusr .inurusl,, Vrv»»1«n, blsrivsütrssi,« Uv. 7. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, den Anschluß mekrerer Hamburgischer und Preußi scher Gebietstheile an den Zollverein betreffend, vom 24. November 1868. Nachdem die Bestimmungen der Artikel 3 bis 5 und 10 bis 20 des Zollvercinigungsvertrages vom 8. Juli 1867 vom 1. November dies. Js. an in den nachfolgend bezeichneten Hamburgischen und Preußischen Gebicts- theilen in Wirksamkeit getreten, so findet zwischen diesen Gebietstheilcn und den übrigen Vereinsstaatcn nach nunmehr beendigter Aufnahme der nachsteucrpflichtigcn Waaren vom 22. dies. Mts. an völlig freier Ver- kchr statt. I. Hamburgische Gebietstheile: -) Im Norden von Hamburg: ' die Voigteien Langenhorn, Groß-Borstel, Fühls- büttel, Klein-Borstel, Ohlsdorf, die Voigtei Alsterdorf, mit Ausschluß eines südlich von dem Dorfe gleichen Namens belegenen Theiles und der nordöstliche Theil der Voigtei Barmbeck bis zur Nordscite des Dorfes gleichen Namens; b) im Südostcn von Hamburg: außer den seit dem 11. Februar dies. Js. dem Zoll vereine bereits angeschlossenen Hamburgischen Gebiets theilen, die Vierlande, die Voigteien Reitbrook, Ochseu- wärder, Tatenberg, Spadenland, die Voigtei Billwär- der, jedoch mit Ausschluß des westlich von der Ham burgischen Aceiselinie belegenen Theiles, v»n der Voigtei Billwärder-Ansschlag der östlich von Rothenburgsort und südlich von der Berlin-Hamburger Eisenbahn be legene Theil; o) im Süden von Hamburg: die Voigtei Moorburg; 6) im Amte Ritzebüttel: das Amt Nitzebüttel, die Flecken Nihebüttel und Cuxhaven, mit Ausschluß des Curhavencr Außendeicbs. 11. Preußische Gebietstheile: Der preußische Antheil der Landschaft Kirchwärdcr und die Elbinseln Ovcrhacken und Finkenwärder-Blu- mensand. Rücksichtlich der einer inneren indirecten Abgabe unterliegenden Erzeugnisse — Branntwein, Bier und Tabak — findet zwischen den deshalb verbundenen Theilen des norddeutschen Bundes einerseits nnd den neuangeschlofsenen Landestheilen andererseits vom glei chen Zeitpunkte an ebenfalls völlig freier Verkehr statt, so daß bei dem Uebergangc der gedachten Gegenstände gegenseitig weder eine Abgabe erhoben, noch erstat tet wird. Dresden, am 24. November 1868. Finanz-Ministerium. Frhr. von Friesen. Schäfer. Nichtamtlicher Theit. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. TagrSgrschichte. Dre«duer Nachrichten Statistik und V-lkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tagrskalendrr. vörsennach- richtrn. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Freitag, 27.November, Nachmittags. (W. T B.) In der heutigen Sitzung de» Abgeordnetenhauses stand zunächst auf der Tagesordnung die Berathung der Anträge der Geschäft-commission, vetreffend die Man- datleriöschung der nordschleiwigschen Abgeordneten wegen Eidesverweigerung. Der Referent Abg. v. Mallinckrodt beantragt, die nordschlcswigschen Abgeordneten auszuschlicßeu, so Feuilleton. Wissenschaftlicher Cyklu«. Unter außerordentlich starkem Zuspruche sprach Herr Ur. Erdmann am 23. d. M. über die Thätigkrit unsrer Nerven nnd die hygienische Pflege derselben. Wenn auch der Sitz der Willens- und Gedankenthätigkeit in den Nervenzellen zu suchen sei, so gebe doch weder die physikalische Untersuchung, noch die chemische Analyse Aufklärung über die Art des Zustandekommens jener Mischen Regungen; weder die Elektricität, noch, wie einzelne excentrische Köpfe angenommen, der Phosphor gehalt genüge zur Aufhellung dieses Räthscls. Aber wenn nicht das Princip, so können doch die Gesetze aufgrfunden werden, nach denen die Nerven wirken. Die Empfindung liegt nicht in den Dingen, die wir wahrnehmen, sondern in unsern Nerven. Ohne das lebendige Ohr giebt es keinen Ton und keinen Klang, ohne das lebendige Auge kein Hell und Dunkel, son dern nur OScillationen dcS Aethers. Durch Erfahrung erst lernen wir die sinnlichen Wahrnehmungen verstehen und in richtige Vorstellungen übersetzen, wie Beispiele von sehend gewordenen Blindgrborncn in überraschen der Weise lehrrn. Außer den bekannten fünf Sinnen giebt es noch einen sechsten, das AUgcmcingefühl oder den Muskelsinn, der wohl von dem Tastsinne zu un terscheiden ist- Die niedern Thiere, suchte der Redner zu zeigen, fühlen nicht so fein, wie wir, empfinden auch nicht bei allen Zuckungen Schmerz, lieber die Hygeine der Nerven können keine andern, al- die all gemeinen Regeln gegeben werden; das Gesundbleiben der Nerven setze d» Gesundheit des ganzen Organis- muS voraus. Doch ässe sich durch Erziehung auch die Ausbildung und Kräftigung der Nerven sehr fördern; zu warnen sei vor E nseitigkeit und Uebrrmäßigkeit der lange sie den Eid verweigern, jedoch das Mandat fort dauern zu lassen. Dieser Antrag wird nach sehr leb hafter Debatte mit großer Majorität angenommen. Die definitive Abstimmung erfolgt in nächster Sitzung. Im Laufe der Discufsiou verlas der nordschleswigsche Abg. Kryger eine Erklärung, in welcher auögcsührt wird, daß cs sich bei der Eidesveiweigcnmg nicht um eine Gcwisscnsfrage, sondern um eine völkerrechtliche und nationale Frage handle. Mainz, Freitag, 27. November. (W. T. B.) Der großhtrzoglichr Gerichtshof hat Bamberger und Ge nossen der Schmähung des Ministerium» Dalwigk für schuldig erkannt und Bamberger zu 2wonatlichrm Gefängniß nnd 200 Gulden, Dietlich, Seeger, Gold schmidt und Blum zu 1 monatlichem Gefängniß und 150 Gulden, Schäffer zu 3monatlichem Gesäugniß und 150 Gulden Geldstrafe verurtheilt. Wien, DounrrStag, 26. November, Abends. (Eorr.- Bür.) Die „Wiener Abdp." schreibt: Den Gerüchten gegenüber, welchefvon AusgleichSvertzandlungen mit der tschechischen Partei zu sprechen wissen, sind wir in der Lage zu ronstatiren, daß bisher weder von der Ne gierung, noch von irgend einem Mitglieds derselben derartige AuSgleichsverhandlungen eingeleitet wurden und daß solche überhaupt nicht im Zuge sind. (Vgl. unsre Wiener Correspondcnz unter „Tagcsgcschichte".) Prsth, Donnerstag, 26. Novbr., Nachm. (W.T.B.) In der heutigen Sitzung der ungarischen Delegation beantwortete der Sertionöchef Orrzy im Namen und im Auftrage drS Reichskanzler» die Interpellation Zje- denyi'S, betreffend die Haltung der Regierung ge»rn- über den Vorgängen in den Donaufürstenthümern. Der Scctionschcf Orczy betonte zunächst die von der Regierung in voller Aufrichtigkeit verfolgte fried liche Politik, sowie die freundschaftlichen Beziehungen zu allen Mächten. Der Redner widerlegte alsdann die irrigen Auffassungen, welche die Erklärungen des Reichskanzlers bei der Debatte über das Wehrgcsctz im Ausschuß des Neichsraths erfahren haben, und berief sich hierfür auf die später vom Reichskanzler in den Sitz ungen des Neichsraths abgegebenen Erklärungen. Die Regierung lasse sich in ihrer Haltung- gegenüber Ru mänien stets leiten von dem Bestreben, gute nachbar liche Verhältnisse aufrecht zu erhalten und die größte Unparteilichkeit gegenüber allen dort in neuerer Zeit zu Tage getretenen Bewegungen zu bewahren. Der Redner wies arrf das Entschiedenste die Idee der Er oberung der Donaufürstenthümer zurück, von welchen letztern nur Achtung vor den Verträgen verlangt werde, welche die Grundlage ihrer staatlichen Existenz bilden. Die Besetzung der Donaufürstenthümer habe einen den Frieden gefährdenden Zustand hcrvorgcrusen. Das Be nehmen der Einwohner dieser Länder entspreche nicht den Bedingungen für die unverletzte Erhaltung des Friedens. Die Bewaffnung könne auch nachthciligen Einfluß auf die vertragsmäßigen Verhältnisse Rumä niens zur Türkei ausüben. Hieraus folge, daß die österreichisch-ungarische Negierung ebenso wie andere Regierungen den dortigen Bewegungen aufmerksam fol gen. Gegenüber den auS den Nüstnngnr in den Lo naufürstenthümern für Oesterreich allenfalls erwachsen den Gefahren erachte es die Negierung, welche in der Lage sei, jeder Eventualität ruhig entgegen zu scheu, trotzdem für unnöthig, ausnahmsweise Vorkehrungen zn treffen. . Haag, Donnerstag, 26. November, Nachmittags. (W.T. B.) In der heutigen Sitzung de- Drputirtcn- kammer erklärte der Minister der auswärtigen Ange legenheiten bii Berathung des Budgets seines Ressorts, daß alle Gerüchte, betreffend die Unterhandlung wegen eines AllianzvertragS zwischen Frankreich und den Nie derlanden, ohne jede Begründung seien. Madrid, Donnerstag, 26. November. (W.T.B.) „Jmparrial" eonstatirt, daß durch die Rührigkeit der republikanischen Partei sich eine geheime Agitation entwickle, der gegenüber eS für die Anhänger der demo- Nervenanspannung. Ganz neu waren die Mittheilun- gen über den Schlaf. Derselbe kann als eine Ent- saucrstoffung bezeichnet werden. Nachdem sich während des Schlafes eine genügende Menge Sauerstoff an- gesammelt hat, nm die Thätigkcit der Gcwcbe wieder zu beleben und ans einige Zeit zu erhalten, erfolgt das Erwachen. Diese hohe Bedeutung des Sauerstoffes für das Wohlbefinden des menschlichen Organismus zeigt sich auch darin, daß in dem Falle, wo die Blutkörper chen nicht im Stande sind, die nöthigc Menge Sauer stoff aufzunchmen, die Krankheit der Bleichsucht entsteht. — k — -f Dresden. Am 26. November schloß Rudolph Genec seine Faust Vorträge. Ergreifend wußte der Vortragende die Kcrkcrscene vorzuführcn und eben so schön sprach er die letzten Scenen des zweiten Theiles, dnrch welche er die Fausttragödie in dem Rahmen sei ner Necitation zum Abschluß brachte, lieber die erste Hälfte des zweiten Theiles rcferirte Herr Gcnec nur, und in zweckentsprechender Weise kamen diese verbin denden Bemerkungen dem Verständniß der Schlußscene, wie überhaupt den dem zweiten Fausttheilc zu Grunde liegenden Ideen zu Hilfe. Bei der großen Theilnahme, welche sich von Seiten des Publicums für die Genöe'- schen Vorträge zeigen, wird sicher die Notiz von In teresse sein, daß Herr Gcnec noch einen zweiten Cy- klus von Vorträgen hiersclbst abzuhaltcn gesonnen ist und zwar will er in demselben Shcridan's Lustspiel „die Lästerschule", Shakcspcarc's Tragödie „Macbeth", wie des letztgenannten Dichters Comödie „Was ihr wollt" zu Gehör geben. Mit dcm Vortrag des alten berühmten Sheridan'schen Lustspiels hat Herr Gcnse kürzlich in München, laut dortigen Berichten, Sensa tion gemacht; ans seinen Rnf als Shakespearevorlcscr krütisiben Monarchie geboten sei, o»S ihrer bishcrigen Nnthätigkcit herauSzutreten, um ihre Kundgebungen denjenigen der Republikancr entgegen zu stellen. London, Freitag, 27. November. (W.T. B.) Die „Morning-Post" mildet, daß die Kin igln dieGrmohlin de» LordschatzkanzlerS TiSracti zur Viscount,ß ernannt hat. Titracli selbst Hube die Pccrswürde ubgclchnt. Gestern haben 18 Parlamcntswahlen stattgesun den, von welche» 8 zu Gunsten der Liberalen auö- fieirn. Ein KohlenbergwerkSunglück bei Emigan hat 57 Menschen das Leben gekostet. Et. Petersburg, Freitag, 27. November. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pvtertzbourg" schreibt: Die internationale Eiscnbahneonfcrrnz Hot Beschlüsse gefaßt, b-treffend die Erleichterung und Vermehrung des direkten Verkehrs, die Beseitigung der russischen Geenzzollerschwerungen, die Anwendung französischer, direkt bi» Eydtkuhnrn durchgehender Locomot-ven und die abermalige Heradfttzung des Tarifs in Deutschland, Frankreich und Rußland. Athen, 22. November. (Lcvantcpcst,W.T.B.) Vor gestern ist Petropolacki mit mehreru Hundert Freiwil ligen sowie mit zwei Brrggeschüben und Artilleristen nach Kanvia obgegangen. Der Oberst Kororcoö soll nächstens mit 1000 Freiwilligen folgen. New - Park, Donnerstag, 26. November. (Kabcl- depcschc, W. T. B.) Tie aus der Havana ringegan- genen neuesten Berichte über den Ausstand lauten sämmtlich günstig für die Regierung. Ein Angriff der Insurgenten unter Manzanillo wurde siegreich abge schlagen. Sehr viele Insurgenten haben sich zur Ka pitulation irboten. Tagesgeschichte. Dresden,27.November. Die Stcuerrevisions- commission, welche sich bald nach ihrer ersten Ein bcrnfnng wieder vertagt hatte, weil zunächst der Druck umfangreicher Unterlagen abgcwartct werden mußte, ist am 9. d. Nits, wieder zusammengctreten und hat seitdem beinahe täglich Sitzungen gehalten. An Stelle des Herrn Bürgermeisters Oc. Hertel aus Dresden, welchen Gesundheitsrücksichten zum Austritt ans der Commision gcnöthigt haben, ist sciten der Staatsregie- rnng Herr Bürgermeister Haberkorn ans Zittau in die Commission berufen worocn und in dieselbe eingetre ten. Dem Vernehmen nach wird in diesen Tagen die Commission die Bcrathung und Beschlußfassung über die vorläufig von ihr ausgestellten Principfragen be endigen, und cs sollen dann in Subcommissionen die mehr auf das Einzelne und die Ausführung bei der ihr gestellten Aufgabe abzielcndcn Gesichtspunkte sür das Plenum der Commission vorbereitet werden. * Berlin, 26. November. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses überreichte (wie gestern bereits telegraphisch gemeldet) der Justizminister einen Gesetzentwurf, betreffend eine Snbhastationsordnung, welcher, wie der Minister bemerkt, sich auf die noth wendige Subhastation bezieht, diese aber vollständig regelt. Die Neformbediuftigkeit des Subhastations- vcrfahr-.ns ist nicht zu bezweifeln, das vorliegende Ma terial ist einer sorgfältigen Prüfung unterworfen, und die Negierung lcgt sehr umfassende Nefcrmvorschläge vor. Der Minister stellt noch die Vorlage eines Ge setzes über den Erwerb des Grundcigcnthums und den Entwurf einer Hypothekenordnung in den nächsten Tagen in Aussicht und schlägt dcsbalb vor, eine besondere Commission zur Vorbcrathuug dieser 3 Vorlagen zu wählen. Das Haus beschließt diesem Anträge entspre chend eine besondere Commission von 21 Mitgliedern zu wählen. Es folgt der zweite Gegenstand der Tages ordnung, die Schlußberathung über das Gesetz, betref fend die Aufhebung der Tcnunciantenantheile. Tic Referenten Abgg. v. Hovcrbcck und v. Bötticher empfehlen brauchen wir wohl nicht erst hinzuwcisen; jedenfalls wird sich auch der neue Cyklus sehr genußreich erwei sen. Der erste Vortrag findet am Dienstag den 1. De- ccmber statt. * Anton Wallcrstcin's Tanzalbnm für 1869 (22. Jahrgang) reiht sich seinen Vorgängern wür dig an und braucht den Vergleich mit den besten der nen erschienenen Tanzcompositionen nicht zu scheuen. Die Melodien sind fließend, elegant und von einer ge wissen originellen Färbung. Nicht zu schwer spielbar, und von der Vcrlagshandlung (B. Schott's Söhne in Mainz) aufs Glänzendste ausgcstattet, dürfte sich diese neue Sammlung (Opu, 208—213) bald einer weitern Verbreitung zu erfreuen haben und auf manchem Weih nachtstische zu finden sein. f „Gcdcnkblätter zur Erinnerung an die Ent- büllunasfcicr des Lutherdenkmals in Worms, am 24., 25. und 26. Juni 1868, hcrausgegebcn von Or. Friedrich Eich. Worms, 1868." Unter diesem Titel ist ein im Auftrage des Ausschusses des Luthcrdcnkmal- vereins abgcfaßtcs Buch erschienen, welches die Inau guration des Lutherdenkmals schildert nnd alle auf die Entstehung des letzter» bezüglichen Nachweise enthält. Allen Fcsttheilnehmcrn werden diese „Gcdcnkblätter" eine willkommene Gabe sein; aber auch in weitern Kreisen und besonders in unserm sächsischen Vatcrlande, das nicht nur durch seine künstlerischen Kräfte, sondern auch durch seine materiellen Beiträge den wärmstcn An theil an dem Zustandekommen des Tcnkmalwrrkcs nahm, wird man von dcm Buche mit Interesse Kcnntniß neh men. Dasselbe bringt in seinem Eingänge eine Be schreibung des Denkmals, sodann alle, die Geschichte deS Denkmals betreffenden Acten, wie Statuten des Denkmalvereins, Gutachten der Künstlrrcommission, die Genehmigung des Gesetzes. Auf die Anfrage dcS Abg. Lauenburg, ob dies Gesetz auch auf die hannöver sche Gesetzgebung, namentlich auf 8 5l des Hannöver. schenCtrafgcsetzc's, betreffend dieAnzeigcgebührcn in Po- lizeisachen, Anwendung finden solle, bejabt dies der Finanzministcr Freiherr v. d. Hcydt. Hierauf wird das Gesetz einstimmig vom Hause genehmigt. — Dann tritt das Haus in den dritten Gegenstand »er Tagesord nung, die Fortsetzung der Vorbcrathungen des Etats pro 1869, und zwar in die Specialdiscussion über den Etat sür das Ministerium der laudwirthschastlichcn An gelegenheiten. Die Verhandlungen boten kein beson deres Interesse dar. Zu Titel 5: Extraordinäre, nicht fortdauernde Ausgaben, zum Ankauf und zur Errichtung eincs Dicnstgcbäudcs für das Ministerium, für das landwirthschaftlichc Museum und die landwirthschaft liche Lehranstalt, vorbehältlich einer weitern Forderung im künftigen Jahre, 50,000 Thlr., lagert folgende An träge vor: l) von dcm Abg. I>r. Luttcroth, den Posten von Thlr. sür Ankauf nnd Errichtung eines Tienstgebandcs für das Ministerium, sür das tandwirtbschasNiche Mnseum nnd die landwirthschastlichc v'ebranstalt von dcm Etat atnusetzen; 2) von den Abgg. v. d. Marwitz, Metschcr und v. Sauckeu Julienfetde, der Position nachstehende Fassung ;n geben: „Zum Ankauf und zur Errichtung eines Grundstücks sür die land Ivirthschaftliche Lehranstalt als erste Rate." Bei der Abstimmung wurde die Position, trotzdem der Minister sich unbedingt für den Antrag des Abg. v. d. Marwitz crkläit, abgclchnt. Die nächste Sitzung ist auf Freitag Vormittag 10 Uhr anberaumt. — Die Abgg. Harkort uud Berger haben in Betreff der Eisenbahntransporte folgenden Antrag cin- gebracht: „Die königliche Staatsregierung ausznsordern, bchnfs Aus führung resp. Vervollständigung des Gesetzes über die Eisen- bahnunternchmungen vom 3. November folgende Maß regeln zu treffen event. dnrch Vorlegung einer Novelle zu jenem Gesetze vorzubereiten. l) Den Einpsennigtarif, ohne erschwc rende Zuschläge, nicht allein sür >iohlen, Eokes, Holz, Erze, Steine, Sa z, Düngmittel, Roheisen und Erden, sondern auch sur Brod und Futterstoffe, Kartoffeln, Stadesten aller Art, Schienenbcsestigungsmaterial, Achse», Bandagen und Brücken, Abfälle, Rohstoffe, Fische und Muscheln einzusühren, bei Staats bahnen damit schleunigst vorzugehen nnd bei Ertheilnng oder Erneuerung der Eoncessionen die Annahme dieses Tarifs zur Pflicht zu machen. 2) Ten Tarif sür den Personenverkehr zu ermäßigen, namentlich in Bezug auf Arbeiter und Schüler in bestimmten täglichen Richtungen, sowie größere Rücksichten auf die Bcguemlichkeiten der Reisenden anzuordnen. 3 Ten Lo- calvcrkebr von »nverhältnißmäßigen Zuschlägen zu befreien. 0 Die Haftpflicht der Eisenbahnverwaltungen schärfer und um fassender darzustellen. 3) Im allgemeinen Frachtvcrkehr den Frachlsührer zu verpstichtcn, aus Erfordern Ladescheine und Nachnahmescheine zn crihcilew n) Geeignete Bestimmungen dahin zu treffen, daß auch dritten Personen der Transport für eigene Rechnung gegen ein bestimmtes, vom Handelsmini ftcrium festzusetzendcs Bahngeld ermöglicht werde." — In der vielbesprochenen Nach drucks fache des Privatdocenten Oe. Dühring wider den gch. Ober- regierungsrath Wagener hat der Civilsenat des Kam mcrgerichts hcutc das Erkenniniß des Stadtgerichts, welches den Kläger mit der erhobenen Klage abwics, abgcändert und den Verklagten, Geh. Rath Wagener, nach dcm Klageantrage (Schadenersatz nach Abschätzung von Sachverständigen) verurtheilt. Der Gerichtshof' bestand aus deu Kammcrgcrichtsräthcn Oelrichs (Vor sitzender), Hoppe, Lehnert, Stadtgerichtsralh Weymann nnd Assessor Meyerbosf. Ein zahlreiches Publicum wohute der Verhaudlung bei. Der Kläger l)r. Düh ring plaidirte selbst. * Insterburg, 26. November. (Tel.) Der Haudcls- minister hat angeordnct, daß die Vorarbeiten für die auf Staatskosten anzulegcnde Eisenbahn von Inster burg über Darkchmcu und Goldap nach Oletzko in Angriff genommen werden, sobald cs die Witterungs- Verhältnisse erlauben. * Kaffrl, 26.November. (Tcl.) Der Eommunal land tag hat heute sciue letzte Sitzung abgehaltcn. Der Vorsitzende, v. Bischoffshauscn, rejümirte in einem Rück blicke die Thätigkcit des Landtags und hob hervor, daß alle Vorlagen bis ans diejenige, betreffend dieLandes- crcditkasse, erledigt seien. Der Vorsitzende sprach den Wunsch und die Hoffnung aus, daß diese segensreiche Ucbcrsicht der Beiträge, Einnahme uud Ausgabe u. s. w. (Die Einnahmen beziffern sich auf 236,557 Gul den, wovon zur Zeit noch 18,415 Gulden übrig sind. Ter definitive Rechnungsabschluß bleibt bis nach Vollendung des Tcnkmalsplatzcs Vorbehalten.) An die Geschichte des Denkmals reiht sich ciuc aussührliche Beschreibung der Enthüllungsfeicr, wobei sämmtlickc Begrüßungsreden und Predigten, wie die vor uud nach der Enthüllung gehaltcnen Reden, ebenso die an den Ausschuß gerichteten Adressen und Beglückwünschuugs- schrcibcn, und endlich die in der Festhalle gchaltcucn Ansprachen, Toaste n. s. w. mitgcthcilt werden. In einem Anhänge werden noch verschiedene Festgedichte geboten, ebenso das Verzeichniß der Festgästc. In zweck entsprechender Weise überliefert so die vorliegende Fest schrift den Nachkommen die Erinnerung an die bedeu tungsvollen Erlebnisse der denkwürdigen Wormser Junitagc. * Eduard Mörike's Werke, welche sich bisher in E. Schwcizcrbart's Vcrlagshandlung befanden, sind in den Besitz von C. Grüningcr übcrgegangen. Die letz tere Handlung thcilt zugleich die erfreuliche Kunde mit, daß die berühmte Erzählung „Maler Nolten" nächstes Frühjahr in zweiter, aufs Gründlichste revidirter Auf lage erscheine» soll. Ed. Mörike, früher Pfarrer in Klcvcrsulzbach, wo Schiller'- Mutter begraben licgt, wohnt jetzt in Stuttgart und sicht im 65. Lebensjahre. * Robert Schumann's Biographie, versaßt von I. W. v. Wastclewski, ist in zweiter vermehrter Auf läge (Dresden, R. Knntze) erschienen. -f In München starb am 23. November der Di- rector des statistischen Bürcaus, Staatsrath v. Her mann; ebenso wird aus Erlangen der am 20. d. M. erfolgte Tod des Prof. Will gemeldet, des Directors der zoologischen und zootomtjchen Sammlungen.
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