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Dresdner Journal : 25.12.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187312256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18731225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18731225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1873
- Monat1873-12
- Tag1873-12-25
- Monat1873-12
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Journal : 25.12.1873
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800. -»dttled z-)I»drlmd! » IHr. » „ —, « Dck^ 8<«wp«t»»daL-, . » cau <i«vt»ed«u ««vt—k«^-u»«l I»«rv1 «»»*»—' ' «iE 8«m» «>«r Tal» i t« kt»r. votar „LlLMasait-tt^Lr* Taüar > Kyr. ,e«G»I»a»r ««Aad. mit L.r Sos» t.latta««, L^d—<t» kitr «t« «.lg»»-»» ?»«. Dome:-taq, Leg 25. December. Dresdner IMrnal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmamu 1873. I-al«» L^an<t»t«et«, Larowi^lvliRr 6si rirsxioer ^ourvat»; »daoä»,.: LAA«, z-o^t u. L H-A«, «»lodll-x-I-rli». VI«-L«tp,t^-r—I-»r,«I»»-rr»»ttur1»rt : ed ^«A/»^, L«rU»-V»«o-U»mdllrA-rr»^-I.«lprt8-ri»uk- k»tt ». It.-»k»vcL«ll: ^/o«e, L-rNo: ^»r<U«g«»ga^, L Sr«m«ii: L pr««- l»» L.Llan-«, »Lür««-; Cd-muil«: k'o,^, rr»»!c- : L ^aeA^icd« u.D Ouckl»., Lu«-« <A 0».; vdrUtr: 6 ^i/^Ut«, «»ooovir , ^»et» Lai«, La/itt«, ; >eattA»rt: La«?,« , ü'Sgg. , wt«»: ^1/ U«r»a»Isederr teSvi«!. Lipaltidiva <t«» l)re»Uo»r ^oarval», Itar^ettieo^»»»« ^o. 1. Amtlicher Theil. DreStze«, 23. December. Er. MajestLt der König haben am heutigen Tage den KaiserlichRusstschrna»ßeror- deutlicben Gesandten und bevollmLchttgten Minister von Kotzeoue, sowie den Königlich Preußischen außeror dentlichen Gesandte« und bevollmächtigten Minister Grafen zu Solmö-Sonuewalde in Partimlar- Audteuze« zu empfangen und au- den Händen dersel ben die Schriften ihrer Souveraine, wodurch sie in ge dachter Eigenschaft am hiesigen Königlichen Hofe von Neuem beglaubigt werden, entgegenzuvehmen geruht. DreSde«, 23. December. Se. MajestLt der Kö nig haben am heutigen Tage den Grneraladjutanten Seiner Majestät de- König- von Italien, General Negri, sowie den Oberhofmarschall Seiner Hoheit de- Herzog» von Sachsen-Meiningen, Freiherr« von Stein, welche in außerordentlicher Misston hier ria- getrosten stnd, in Partikular-Audienzen zu empfangen und au- den Händen derselben die von ihren Sou- veraiurn au- Anlaß deö Thronwechsel- an Aüerhöchft- diesrlben gerichteten Kondolenz- und Glückwunschschrei ben entgegenzunrhmen geruht. Dresden, 24. December. Dem in Pirna sich auf- haltenden Bürstenbtndergehilfen Otto Alfred Olsson aut Kopenhagen ist mit allerhöchster Genehmigung die silberne Leben-rrttungsmrdaille mit der Erlaudntß zum Tragen am weißen Bande verliehen worden. — S«. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Professor an der Kunstakademie zu Dres den, Karl Gottlieb Peschel, da- Ritterkreuz vom AlbrechtSvrden zu verleihen. — Seine Majestät der König haben allergnädigst geruht, den Srcretair und HülfSarbriter im Ministe rium des Innern vr. Freiherr von Bernewhtz, un ter Belassung in seiner geschäftlichen Stellung, zum Re gierungs-Assessor zu ernennen. Bekarmtmachung, die Farbe der GewerbelegitimationSkarten für Han delsreisende aus da» Jahr 1874 betreffend. Zu den Gewerdelegitimation-kartrn für Handels reisende auf das Jahr 1874 ist eine hell-violette Farbe gewählt worden. Diejenigen Obrigkeiten, welche noch unausgefüllte Formulare zu dergleichen Karten aus da- Jahr 1873 besitzen, können dieselben behufs der Erstattung des Bezugspreises oder der Umtauschung gegen Formulare auf das Jahr 1874 an das mit dem Vertriebe der Formulare beauftragte Gendarmerie - WirthschaftSdrpot rinsenden. Diese Einsendung ist jedoch zu Vermeidung unnithigen PortoaufwandeS gleichzeitig mit der näch sten, gemäß der Verordnung des Ministerium- de- Innern vom 18. Juli 1870, den Vertrieb von Druck formularen rc. betreffend (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1870, Seite 269), spätestens am l. Oc- toberjedenJahre-zu bewirkenden Bestellung neuer Formulare auszuführrn und der Bezugspreis der zu- rückgesendeten unbenutzten Kartenformulare an dem nach 8 3 dieser Verordnung mit der Bestellung rinzusenden- den Geldbeträge zu kürzen. Auf Einsendung unverbrauchter Kartenformulare zu anderer, als der angegebenen Zeit findet weder Umtausch, noch Vergütung des Bezugspreises statt. Dresden, am 10. December 1873. Die Ministerien der Finanzen, des Innern, von Kriese«. von Rostitz-Lallvitz. Roßbach. Fenitleto». (Redlgirt von Otto Banck.) I» K»»stverei«. Zu Ende de- dahingrschwundenen Jahre-, in welchem sich das Leben in unserm Kunstverrin vielseitiger und anregender entwickelt hat, al- früher, sei nnr noch auf einige Productionrn aufmerksam gemacht, ohne durch ihr Hrrvorheben diejenigen beeinträchtigen zu wollen, die vorläufig unerwähnt bleiben mußten. Der Aus stellungsraum ist verhältnißmäßig reich besetzt, beson der» reich durch die Leistungen einer bedeutenden Künst- lerkraft, die unser Interesse nachdrücklich wach rufen, weil sie durch ihre vielseitige Menge da- Wesen und die Tüchtigkeit ihre- Meister- repräsentiren, der in den letzten Jahren zwar nicht seine productive Thätigkeit, wohl aber seine Theilnahme an den hiesigen öffentlichen Ausstellungen verminderte. ES ist Robert Kummer, eia Mann, der so zu sagen in der Schule seine- eige nen Fleißes und seiner eigenen Lust und Kraft für Naturbrtrachtung zum Meister geworden ist, der sich selbst und der Achtung vor den Aufgaben der Kunst immer treu blieb. Selten wird dem Kunstfreunde zu Theil, was ihm durch diesen ausgedehnten Kummrr'schen Eyklus geboten wird, nämlich ein Blick in da- geistige Atelier, in da- Wirken und Schaffen de- Maler-, der hier seine Arbeiten «ach drei Seiten hin zeigt: al» Zeichnungen, al- »U» prim» gemalte Oelstudten und al- fertiae durchcomponette Gemälde von mäßigem dis zum größte« Umfange. Kein Künstler hat dir Wirklichkeit so tu» Rath zu fragen, keiner hat ihren Vorbildern so nach allen Rich tungen hi» »achzngrhen »le der Landschaftsmaler, und Nichtamtlicher Theil. Uederficht. Telegraphische Rachrtchtrn. Lagesgeschichte. (Dre-dra. Berlin. Posen, vranns- derg. Kassel. Hannover. München. Karlsruhe. Schwe rin. Wien. Paris. Madrid. Barcelona. London. Kopenhagen. New Port.) Ernrnunuaeu, Bersetz»ngen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Rachrlchreu Provinzialuuch richte». (Leipzig. Borna. Meißen. Großenhain. Döbeln. Dippoldiswalde. Annaberg. Dahlen. Tharaud. Aue.) vermischtes. Statistik and Bollstvirtbschast. «ingesaadtes. Aeailleton. Inserate. Tageskaleuder. B-rs,»»ach- richte». Beilage Gerichtsverhandlung. (Zwickau.) Statistik und volkswirthfchaft. Eingesandtrs. Feuilleton. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Bersailles, Dienstag, rs December, Lbends. (W. T. B.) I» der hrntigen Sitzung der Ratio- ualvrrsammluvg erwiderte auf eine Anfrage des Deputtrtev Soubeyrau, »elche Instructionen die franzöfischru Delegirteu zu der am 8. Januar 1874 behufs Revision der Müuzcouveutio» vom Jahre 18S5 stattfindeude« Eoufrrrnz erhalte« würde«, der Ai»a«zmi«ister Magne, da-Soubeyraa selbst za deu fraazöfischea Delegtrte« gehsrra werde. Der Miaister fügte hiaza, es werde sich aicht daram handela, das Silber aas de« U«la«f zu ziehen. Die Eonfereaz werde viel»ehr die Mittel, a« einer Entwertdung des Silbers vorzabeugea, z» untersuchen habe». Eatztötztschichlt. Dresden, 24. December. Wie wir vernthmen, ha ben Se. Majestät der König anläßlich des jüngst ver flossenen Gebuitstages des hochsrligen König- Johann Majestät einer ansehnlichen Zahl von Militärgefangrnen der hiesigen Militär strafanstalt Begnadigung zu Theil werden zu lassen geruht. * Berlin, 23. December. In Bezug auf da» Be finden des Kaiser» constattren die heutigen Blätter, daß eine Verschlimmerung in dem Zustande Sr. Majestät nicht eingetrrten ist, die Besserung vielmehr fortschreitet. Die „N. A. Z." schreibt: Vor dem PalaiS Sr. Majestät war heute Morgen eine große Menschenmenge ver sammelt, die sich in respektvoller Stille verhielt, aber, wie sich bald hrrauSstellte, den Kaiser zu sehen Ver langen trug. Die Ursache lag in alarmirenden Ge rüchten, die, Gottlob, im diametralen Gegensätze zu dem wirklichen Sachverhalte stehen. Wie unS mitge- theilt wird, ist Se. Majestät, Allerhöchstdrssen Befinden gerade heute in erfreulicher Besserung begriffen ist, an dem wohlbekannten Fenster erschienen und hat dadurch die liebevollen Besorgnisse gehoben.* Auch der „S1.-A." bestätigt die» durch folgende halbamtliche Miltheilung: „DaS Befinden Sr. Majestät de- Kaiser- und König hat in den letzten Tagen eine ungünstige Veränderung nicht erfahren; vielmehr nimmt der vor Kurzem hinzu- grtretrnr Katarrh einen völlig normalen Verlauf. Hier- keinem Andern beglückt und erschwert sie zugleich da- Auffassen und Wtedergebev, wie ihm. Sind e» doch die tausendfach farbenwandelnden Beleuchtungen, die launenhaften Schleier der Atmosphäre, die Zauber der Morgen-, Mittag- und Abendltchtrr, die verschie denartigen Gewänder der Jahreszeiten, in welche sich die landschaftliche Natur mehr als jede andere verhüllt und dem Auge de- Künstlers in immer neuen Gebilde« erscheint. Und mühevoll und mit ebenso viel hart näckiger Ausdauer al- Liebe müsse« ihre wechselnden Stimmungen und Gestalten ausgesucht und frstgehalten werden. Die- sowohl in der Nähr al- durch weite Reisen zu erkämpfen, bei Frost und Hitze in katten, feuchten Schluchten und aus stürmischen Höhen die un- ersättlichen Mappen mit Studien zu füllen, da- ver langt eine eiserne Thätigkeit, einen mit Gesundheit ge rüsteten Körper. Und doch find diese Mühen so unerläßlich; kein Kunstgevre ist vom Au-bildung-grad der Technik, vom überraschenden Treffen de- LocaltonS so abhängig, al- da- der Landschaft-Malerei; hier verlangt der kleinste Etuzrllhetl, da- nebensächlichste Beiwerk, sobald eS nützen und nicht im Gegenthril stören soll, die unerbittlichsten Studie«, und diese Studien selbst fordern wieder eine rüstige Schnelligkeit de- Arbeiten-, die oft in langen Eonsequenzen aller Ruhr und Erholung spottet. Zu der Zahl Derer, welche diese« Beruf-Pflichten neulich obgrltgen habe», darf man mit voller Urdrrzeugung Robert Kummer zählen; seine Bilder und au-gesührtrn Sktzzeublätter zeigen nicht nur eine überraschende Fä higkeit, da- Gesehene und Empfundene malerisch aus zudrücken, sonder» vor Allem auch eine auffallend« Viel seitigkeit des künstlerischen Bedürfnisses i»»erhalb der Landschastskunst. Wenn wir der Studieublätter geden ken, so fällt die Leichtigkeit und gleichartig« Sicherheit «ach b«rtchtigen sich die abweichenden Gerüchte.* Im Laufe des heutigen Tage- empfingen S«. Majestät den Kronprinzen und den Prinzen Karl, sowie den Reichs kanzler Fürsten v. BtSmarck und den General v. Albe- dyll. — Da- amtliche Blatt veröffentlicht heute da- vom 20. December datirte ReichSgesetz, durch welche- Nr. l3 des Art. 4 der Verfassung de- deutschen Reiche- aufgehoben und an deren Stelle dir Bestimmung tritt, daß die Retch-competrnz sich auf da- gesammte bürger liche Recht, da- Strafrecht und da- gerichtliche Ver fahren erstreckt. — Durch eine heute erschienene aller höchste Verordnung find dir RetchstagSwahlrn in Elsaß-Lothrivgen zum 1. Frbruar anbrraumt. — Eine Bekanntmachung de- Reichskanzler- vom 22. December bringt heute zur öffentlichen Kenntniß, daß infolge der vom Brmde-rathe getroffenen Einleitungen die Herren Abgeordneten zum Reich-tage während der Dauer der Srssion, sowie acht Tage vor Beginn und nach Schluß der letzteren auf sämmtlichen deutschen Staats - uad Private isenbahnen in beliebiger Wagenklassr und nach allen Richtungen mit ihrem Gepäck bis ein schließlich üOPfund frei befördert werden. Die Be förderung erfolgt auf Grund einer vom Reichskanzler- amt ausgestellten Legitimationskarte, welche jedem der Herren Abgeordneten rechtzeitig zugestellt werden wird. — Der königl. Gerichtshof für kirchliche Angelegen heiten (so melden dir Zeitungen) wird unmittelbar nach Neujahr zusammentreten, um über Erzbischof Ledo- chowSki zu richten. Die Anklageschrift bezieht sich auf die Weigerung des Erzbischofs, die kirchlichen Seminare und die Demeritenanstalten der staatlichen Revision zu unterwerfen, auf die fortgesetzte Anstellung von Geistlichen gegen die Maigesetze, die Nachlheile, welche dadurch für dic Familienverhältnisse, das Ehe recht und die Erbfolge entstehen, auf das Vorgehen des Erzbischofs in der Rel.gionsunterrichtsfrage und end lich auf die Bestrebung, „die katholische Bevölkerung in Unruhe und Aufregung zu versetzen und wider die Regierung und die Staatsgesrtze aufzurrizen, was in Polen, wo zu den kirchlichen noch die nationalen Ge gensätze sich gesellen, von der größten Gefahr sei*. Der geistliche Gerichtthof beauftragt da- Gericht höherer Instanz, i» dessen Bezirk der Angeklagte wohnt, mit der Führung der Voruntersuchung, und nach derselben tritt der geistliche Gerichtshof wieder zur definitiven Aburtheilung zusammen. Das Urthril kann nur auf Freisprechung odrr AbsetzWg lauteo. — Wie der „Schl. Ztg/ berichtet wird, Heck der Justizmurister Leonhardt sich am Sonnabend Abend auf dem Wege zum Abge ordnetenhaus« durch einen Fall nicht unerheblich verletzt, Die Kopfwunden sind zum Glück von geringer Bedeu tung, die des einen Knöchels dagegen der Art, daß der Minister, dem Gebote des Arztes gemäß, längere Zeit verhindert sein wird, auszugehcn. Seine amtliche Thätigkeit wird dadurch in keiner Weise unterbrochen werden. Pose«, 23. December. (Tel.) In der heute Mittag beendeten Sitzung der Criminalabtheilung des hiesigen Gerichts wurve der Erzbischof Levochowski wegen weiterer gesetzwidriger Anstellung von 11 Geistlichen zu einer Geldbuße von 9200 Thlr. vrrurtheilt. Von der eventuellen Substituirung einer Gefängniß- strafe wurde aus den bereit- bekannten Gründen ad- strahirt. BrauvSberg, 23. December. (Tel.) Der Bischof Crementz ist wegen öffentlicher Beleidigung der Mili tärkommandos zu Insterburg, Gumbinnen, Friedland und Wehlau, sowie der Landarmeninspection in Tapiau, begangen durch seine Bekanntmachung, betreffend die Excommunication des altkatholischen Pfarrers Grunert, zu einer Geldstrafe von 200 Thlr., event. 6wöchent- lichem Gefängniß, Professor Hipler als Therlnehmer an dem Vergehen zu 20 Thlr. Geldstrafe, event. l Woche Gefängniß vrrurtheilt worden. Kassel, 23. December. Laut einem Telegramm des »Fr. 3-" ist Vilmar's Broschüre: „Der Todeskampf der hessischen Kirche*, polizeilich conftscirt worden. auf, mit welcher der Maler den verschiedenartigen mi mischen AuLdruck der Landschaft, den momentanen Stim- mungSaccrnt mit den natürlichsten Mitteln ausdrückt. Wenn diese Wiedergabe der individuellen Natur erscheinung schon in der Monochromie, in der Einfar bigkeit de- Darstellungsmittrls gelingt, gleichviel, ob diese- Mittel der Pinsel, der Stift, die Feder, die römische Kohle odrr dir jrtzt von ihr vrrdrängtr, aber in einzelnen Vorzügen durchaus nicht überwundene schwarze Kreide ist, so setzt da- nicht nur eine große Tüchtigkeit im Zeichnen, sondern auch einen feinsühligen Scharfblick für dir landschaftlichrn Eharaktrre voraus. Jr rinfacher die Mittel rhrer Wiedergabe sind, je mehr müssen diese Mittel vergeistigt werden; ich will zwei Vergleiche gebrauchen, welche so ungenügend sind wie alle Vergleiche, adrr sich vielleicht gegenseitig ergänzen: wenn rin Künstln statt zu malen dlos zeichnet, so ver schließt er sich fast alle Register seines reichen großen Toniustruments, er spielt nur noch die Melodie und den Grundaccord, das heißt, eL bleiben ihm sür das Empfindung-- und Grstaltungsleben der Natur lediglich drr grdankltche Au-druck durch ihre Form (die Melodie) und durch den stärkern oder janfiern Vortrag derselben (den brgleitevden Accord drr Lchatiirung und Per- sprctive) übrig. Und fernrr: D«r Zrichnend« gleicht etnrm Rhrtor, drr dri sehr umfangarmem Organ eine Dichtung dennoch dadurch vollendet vorzutragen vermag, daß er da- Tempo — die Abstände der Wörter und Redrglirdrr von einandrr — und dir Kraft odrr Milbe de- Ton- — dir Schatlirung — richtig varilrt. Drr vrgrtfs „umfangSarm* dri rinrm Rrdnrr widrrspricht htrr Irtnr-wrg- bri rinrm Zrichnrr dem Zeichnrnmiurl Gra» i» Grau odrr Braun in Braun; durch dir vcr- schtrdrnr Brrdünnung drr Färb« wird glrtchsall» einr grmtfftnr Zahl «rschirdrurr Farb«ncharaktrrr grdildrt, Hannover, 21. December lieber eine Reihe hier stattgehadter militärischer Veränderungen schreibt man den „Hamb. Nachr.* Folgendes: Amtlich ist nun die Entlassung des Generals v. Voigts Rhetz bekannt gemacht; statt seiner ist der Generallieutenant Prinz Albrecht mit der Führung des X. ArmeecorpS und an dessen Stelle der Generalmajor v. Voigt- Rhetz, ein Bruder des auSscheidrnden Generals, mit der Führung der 20. Division beauftragt. Der Letztere selbst ist unter Belastung als Ehef des 3. hannöv. Jnf.-Reg. und ü in suie« de» 2. Magdeburger Jnf.-Reg. mit Pension zur Disposition gestellt und hat bei seinem Austritt aus dem activen Dienste den schwarzen Adlerorden erhalten. Herzog Elimar von Oldenburg ist unter Beförderung zum Oberstlieutenant mit der Führung des 1. hannöv. Ulanenregiments beauftragt und sein Vorgänger in dieser Charge, Oberst Graf v. Waldersee, zum Chef des Generalstabs des X. Armee korps ernannt. — Die philosophisch-theologische Lehr anstalt zu Hildesheim ist der durch den Kultusminister aus den letzten Jechrestag angeordneten Schließung zu- vorgekommen; die Vorlesungen sind schon jetzt geschlossen, und die meisten Studirenden haben sich zur Fortsetzung ihrer Studien nach Münster begeben. Was den kirchlichen Konflikt weiter angeht, so machen Seulingen und Grasdorf mit ihren beiden widerrecht lich angestellten Pfarrverwescrn den Gerichten fort und fort zu schaffen. Gegen den Kommissar Paasch ist Anklage erhoben, weil er (durch Bergung der Kirchen bücher) die ungesetzlichen Functionen des Seminar- revtsors Sievers begünstigt habe; natürlich blieb der Protest nicht aus. Wegen ungesetzlicher Functionirung in nicht weniger als 70 Fällen ist der Letztere neuer dings vom Schöffengericht zu Duderstadt zu 100 Thlr. Geldbuße oder 3 Wochen Gefängniß verurthetlt. Mauchen, 22. December. Der eben erschienene „Volksfreund* bringt aus dem Wiener „Fremdenblatt" den Wortlaut eines Handschreibens, welches Se. Ma jestät drr König mit Bezug auf die bekannte Sont hofener Tischrede des Regierungspräsidenten von Schwaben, Herrn v. Hörmann, an den k. Staatsmini ster de- Innern gerichtet habe. Ein hiesiger offictöser Berichterstatter des „Nürnb. Corr." kann nun aber auf Grund zuverlässiger Mittheilung versichern, daß ein königl. Handschreiben mit dem angeführten Wortlaute gar nicht ergangen ist. Die Mittheilung des Wiener Blattes beruhe einfach auf Erfindung. Karl-rnhe, 2l. December. (Fr.J.) Im hiesigen Augartenftadttheile hatte ein neu erbauter Brtsaal den Evangelischen und Katholiken als gemeinsame Stätte ihres Gottesdienstes gedient, und neuerdings erhielten auch die Altkatholiken die Erlaubniß, gleichfalls ihre religiösen Vereinigungen in jenem Saale abhalten zu dürfen. Infolge dessen theilte das katholische Pfarramt dem Gemeinderathe mit, daß „nach Anordnung der Kirchen- bchörde der den Katholiken eingeräumte Betsaal nicht mehr benutzt werden könne, weil die Altkatholiken da selbst Gottesdienst halten*. Beigefügt ist, daß sich die Erbauung einer zwecken Pfarrkirche für dic Katholiken in jenem Stadttheile als dringendes Bcdürfniß heraus- gestellt habe, und daß man schon jetzt diese Angelegen heit der Berücksichtigung der Gemeindebehörde empfehle. — Auf die Mittheilung des Ministeriums des Innern, daß die im „Anzeigebl. f. d. Erzdtöcese Freiburg" ohne vorherige Staatsgenehmigung publicirte päpstliche Con stitution vom 28. August d. I. über die Capitels- vicare weder rechtliche Geltung habe, noch in Voll zug gesetzt werden könne, antwortete das erzbischöfliche Capitelsvicariat unter 4. d. M.: Besagte Constitution betieffe nur rein kirchliche Functionen, sei mit ihrer in Rom geschehenen Promulgation geltendes kirchliches Recht geworden und bedürfe deshalb, sowie gemäß 8 7 unb 15 des Gesetzes vom 9. October 1860, zu ihrer Rechtewirksamkeit keiner Staatsgenehmigung. Die Kir- chenbrhörden und die Katholiken seien verpflichtet, tue zu denen noch das weiße Licht tritt und von welchen einige scheinbar die Grenzlinien des Grau oder Braun überschreiten. Wenn es auch zu schwer gewesen sein mag, diese Beobachtung im Vorstehenden allen Laien deutlich zu machen, so glaube ich doch von den Künst lern wohl verstanden zu werden. Einige 20 Studienzeichnungen von Rob. Kummer beweisen, mit welchem vorzüglichen Künstlertact, mit welchem sichern Können der Meister die eben ange- deutrte Oekonomie tingehalten hat. Diese unvergleich lichen Baumjchläge, GcbirgSblicke und Scegestade sind in ihrer Einfachheit köstliche Blätter, und wenn man die Gegenwirkung der entferntern und nähern Gegen stände, das Zusammenhalten der Massen und endlich di« Bestimmtheck der Ferne betrachtet, die dadurch doch das Zarte, Weiche nicht verliert, so können Einem da- ber nur ähnliche Leistungen der besten deutschen Künst ler in Erinnerung kommen, die schöne Gemeinschaft erweisend, welche zwilchen "llen wahrhaft Tüchtigen unbewußt in fern und nah zu bestehen pflegt. Diese Technik, welche den geistigen Ausdruck erst möglich macht, ist zwar vom Talent abhängig, aber sie wird nicht wir dieses geschenkt, sie muß erkämpft werden und nicht im Sturme, sondern ruhig und immer durch innere Wärme jugendfrsich, erobert sie nur die höchste Energie de- Fleißes. Ich bekenne, daß mir da- Her- voll wird, wenn ich eine so innige Ausführung der» jenlgtn Studien seh«, welche ein Künstler in endloser Reih« nur zu seiner eigenen Lust und Fü'deruvg ge macht hat, und w«nn sich, wie hier bei Kummer, da» seltene Beispiel zeigt, daß mit dem Stift so gemalt, mit dem Pinsel so gezeichnet wird. Uad da- Letztere stellt sich in den 40 Oelstudie« und in den au-gesührten Gemälden dar. Jene haben sämmtlich, wa- solche Studie« beleben soll, den naive«
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