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Dresdner Journal : 22.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187908227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-22
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Journal : 22.08.1879
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W1 Sicherheit-inspectorate, welche beiden Maßnahmen zu sammen bedeutende Ersparnisse in dem Budget des Innern verstatten würden, beantragt werden. Eine andere von Hrn. Villa geplante Neuerung radicaler Natur betrifft die vollständige Trennung des Sani tätsdienstes von jenem der öffentlichen Sicherheit, welcher erstere, obwohl noch immer von einem Sicher- heitSinspector oder Delegaten abhängend, von jetzt ab der Controle einer Municipalcommission unterstellt werden würde, die jenem Regierungsbeamten in der Ausübung seiner heilten Obliegenheiten zur Seite zu stehen hätte. St. Petersburg, 19. August. Einem Telegramm der „Polit. Lorr." zufolge fand gestern zur Feier des Geburtsfestes des Kaisers von Oesterreich in Zarskoje-Selo ein großes Militärdiner von 400 Gedecken Statt. Kaiser Alexander brachte das Wohl des Kaiser- Franz Josef auS, wobei die österreichische Volkshymne mtonirt und stehend angehört wurde. Bei dem Diner wurden nur österreichische Ordensbänder getragen. Bereits des Morgens wurden gelegentlich einer Revue dem k. und k. österreichisch-ungarischen Vertreter, Grafen Kalnoky, von dem Kaiser Alexander und den Großfürsten die wärmsten Glückwünsche für den Kaiser Franz Joses ausgesprochen. Zur Orirutfrastc. Sarajewo, 19. August. (Tel.) Die Zeitungsmel dungen über angebliche Unruhen in Sarajewo, welche ein Einschreiten des Militärs nöthig machten, sind vollkommen unbegründet. Die Ruhe wurde in keiner Weise im Mindesten gestört. Ebenso unbe gründet ist die Meldung, daß beim Brande in Sa rajewo 8 Soldaten umgekommen seien. Thatsache ist, daß 8 Soldaten leichte Verletzungen erlitten und 1 Soldat sich einen Unterschenkelbruch zuzog. — Ein Telegramm der „N. fr. Pr." aus Sara jewo bestätigt, daß ein Theil des österreichischen Ge neralstabes der Commission für das Limgebiet an die Grenze des Paschaliks von Novi-Bazar abge gangen ist. Husni Pascha hat seine Abreise bis zum Einlangen der Weisungen aus Mitrowitza verschoben. Konstantinopel, 15. August. Man schreibt der „Allg. Ztg.": Die öffentliche Unsicherheit in Bu jukd ere, dem Sommerausenthalt der hohen Diplo matie und Finanzwelt, hat einen so hohen Grad er reicht, daß die Gesandten von Deutschland, Rußland und Griechenland am 11. d. M. sich zum Minister des Auswärtigen, Savfet Pascha, verfügten und ihm erklärten, daß, falls diesem Zustande kein Ende ge macht würde, sie sich genöthigt sehen würden, die Mannschaft von ihren Stationsschiffen ans Land kom men zu lasten, um die Gesandtschaftshotels zu beschützen. Savfet Pascha setzte den Polizeiminister davon in Kenntniß, und dieser kam denn auch in eigener Per son vorgestern Abend nach Bujukdere, um dort die Nacht in einem Gasthofe zuzubringen. Zu Ehren sei ner Anwesenheit setzten denn die Individuen, welche Bujukdere zum Schauplatz ihrer Thätigkeit erwählt haben, eine Demonstration in Scene, »»dem sie in derselben Nacht in ein Haus drangen, um es auszu plündern; die Polizei widersetzte sich auch nicht, aber die Demonstration wurde dennoch verfehlt, weil der Bewohner des erwähnten Hauses die Eindringlinge mit einem Revolver zurückwles. Die Botschafter von Deutschland und Rußland aber haben jetzt die Mann schaften von ihren Stationsschiffen ans Land kommen lassen, um ihre Hotels bewachen zu lassen. Konstantinopel, 20. August. (Tel.) Regierungs seitig wird mitgetheilt, daß die Pforte in Ausführung der Reorganisation der inneren Verhältnisse be schlossen habe, zunächst in der Finanzverwaltung der Provinzen eine strenge und wirksame Controle einzuführen, durch welche die erforderlichen Garantien gegen Mißbräuche geboten würden. Zur thatsächlichen Erreichung dieses Zwecks werde für rathsam erachtet, aus den in der Türkei seßhaften fremden Staatsange hörigen, welche mit der Sprache und den Gebräuchen deS Landes vertraut sind, solche Personen zu wählen, welche zur Uebernahme der Finanzinspection bei den Generaleinnehmerschaften geeignet erscheinen und die Befähigung besitzen, in dem gegenwärtigen Rechnungs wesen der Türker die zu einer regelrechten Function der fiscalischen Frnanzbehörden nothwendlgen Reformen einzuführen. Diese neuen Finanzinspectoren hätten speciell die Generaleinnehmer bei der Ausnehmung ihrer Rechnungen zu unterstützen und die ungeschmä lerte Abführung der Steuereingänge zu überwachen. Zu bestimmten Terminen würde dann ein Zusammen ¬ tritt derselben in Konstantinopel erfolgen, um daselbst einer all Koo ernannten und im Finanzministerium tagenden Commission von dem Ergebniß ihrer Mission Mittheilung zu machen. Selbstverständlich werde die Regierung zu den vorstehenden Functionen nur solche Persönlichkeiten berufen, welche volle- Vertrauen ge nießen und in jeder Beziehung die zur Erfüllung ihrer Aufgabe wünschenswerthen Eigenschaften besäßen. — Die neueste „Polit. Corr." ertheilt sich selbst ein Dementi, indem sie schreibt: In theilweiser Be richtigung unserer gestrigen Meldung aus Konstanti nopel wird uns unter dem Heutigen von dort gemeldet, daß der Schritt, welchen die Botschafter bei der Pforte wegen Anzeige des. Tages der Eröffnung der Verhandlungen über die griechische Frage gemacht haben, einen durchaus freundlichen Charakter an sich getragen habe und der Pforte keine Frist für die be treffende Anzeige gestellt morden sei. Ernennungen, versetzurZn u. im öffentlichen Diei»!ie. Departement der Justiz. Zu Friedensrichtern, welche am 1. Oktober d. I. in Function treten, sind ernannt worden: Im Amtsgericht Ärokenhain: der Kirchrechnungs führer Karl Emil Bätz für die Stadt Großenhain, Großraschütz, Kleinraschütz, Mülbitz mit Bobersberg, Naundorf, Zschieschen; der Rittergutsbesitzer Heinrich Theodor Mierisch auf Adelsdorf für Adelsdorf, Brockwitz, Folbern, Skaup, Skäßchen, Uebigau; der geh. Regierungsrath a. L. Rittergutsbesitzer Ernst Alexander Kräger für Walda, Bauda, Collmnitz, Kleinthiemig, Nasfeböhla, Wildenhain; der Ritterguts besitzer Frhr. Robert v. Milkau auf Skafsa für Skassa, Medessen mit Neumedessen, Naundörfchen mit Skassa, neuen Theils, Roda, Weißig bei Skassa; der Niederlagsbesitzer Ernst Otto Schulze in Merschwitz für Merschwitz, Göltzscha, Leckwitz mit Kleinleckwitz, Neuseußlitz; der Gerichtsschöppe und Gemeindevorstand Friedrich August Kretzschmar in Seußlitz für Seuß litz mit Vorwerk Radenntz, Diesbar, Döschütz, Lau bach; der Rittergutsbesitzer Karl Heinrich Richter auf Baßlitz für Baßlitz bei Blatterslebcn, Blatters- leben, Gävernitz mit Obergävernitz, Kmehlen, Porschüy, Piskowitz, Wistauda, Wantewitz, Zottewitz; der Post director a. D. Karl August Lange in Priestewitz für Priestewitz, Baßlitz bei Geißlitz, Kollwitz, Kotte witz, Strießen, Stauda; der Gutsbesitzer und Gemeinde vorstand Friedrich Wilhelm Thiemig in Dallwitz für Dallwitz, Altleis, Böhla bei Lenz, Döbritzchen, Geißlitz, Hohndorf, Lenz, Nauleis, Zschauitz mit Nie derzschauitz; der Vereinsdirector Karl Traugott Rau tenstrauch in Reinersdorf für Reinersdorf, Bieberach, Göhra, Kalkreuth mit goldenem Löwen Rostig, Weß nitz; der Rittergutspachter Friedrich Ernst Schwantz in Schönfeld für Schönfeld mit der Dammmühle, Liega, Mühlbach, Quersa mit Paulsmühle, Schön born, Thiendorf mit Dammhain; der Gutsbesitzer und Ortsrichter Johann Gottlieb Kmetzsch in Ponickau für Ponickau, Böhla bei Ortrand, Krauhnitz, Linz, Naundorf bei Ortrand; der Rittergutsbesitzer Julius Ehrig Crome auf Blochwitz für Blochwitz, Brößnitz mit Teichmühle, Weißig am Raschütz; der Ritter gutsbesitzer Franz Hermann Konstantin Sander auf Oelsnitz für Oelsnitz, Krauschütz, Niegerode, Strauch; der Rittergutsbesitzer Otto Siegmund Eckhardt in Zabeltitz für Zabeltitz mit Stroga, Görzig, Raden, Treugeböhla; der Rittergutspachter Friedrich Julius Ferdinand Lesche in Frauenhain für Frauenhain mit Lautendorf und Pfeife, Koselitz, Pulsen; der Hüttenwerkskassirer und OrtSrichter Justus Christoph Veit rn Gröditz für Gröditz mit Eisenhüttenwerk Gröditz, Nauwalde, Reppis; der Gutsbesitzer und Ortsrichter Gottfried Karl Nitzsche in SpanSberg für Spansberg, Gohrisch mit Forsthaus, Kleintrebnitz, Nieska, Schweinfurth; der Vorwerksbe sitzer Friedrich Wilhelm Neubauer in Streumen für Streumen, Haidehäuser bei Lichtensee, Lichtensee, Mark- siedlitz, Peritz, T'esenau, Wülknitz. Im Amtsgericht ^Lommatzsch: der Stadtrath und Kürschnermeister Gustav Adolf Schneeweiß in Lom matzsch für Lommatzsch; der Gutsbesitzer Franz Emil Roßberg in Arntitz für Arntitz, Berntitz, Wuhnitz, Marschütz und Weitzschenhain; der Rittergut-Pachter Julius Adolf Roßberg in Zschochau für Zichochau und Steudten; der Standesbeamte Friedrich Wilhelm Werner zu Niederstaucha für Oberstaucha, Nieder staucha, Prositz bei Staucha, Wilschwitz und Dösitz; der Gutsbesitzer Wilhelm Otto Menzner in Treben für Treben, Ibanitz, Dobernitz, Gleina und Pöhsig; der Gutsbesitzer Ernst Clemen? Zschoche in Altsattel für Trogen, GrauSwitz, Altsattkl, Dennschütz; der Guts besitzer Heinrich Hugo Heinze in Dörschnitz für Roitzsch, Striegnitz, Dörschnitz, Scheerau, Bornitz; der Gutsbesitzer August Hans Thomas zu Lautzschen für Klappendorf, Sieglitz, Lautzschen mit Straßenhäusern, Paltzschen, Großwüstalbertitz, Kleinwüstalbrrtitz, Löb schütz; der Gutsbesitzer Friedrich August Kühne zu Wachtnitz für Zscheilitz, Prositz bei Schieritz, Wacht nitz, Daubnitz; der Gutsbesitzer Gustav Adolf Starke zu Mertitz für Zöthain, Mettelwitz, Mertitz, Wahnitz; der Gemeindeoorstand Adolf Hermann Schneeweiß zu Leuben für Leuben und Ketzergasfe; der Gutsbesitzer Oswald Clemens Lempe in Domselwitz für Domsel- witz, Messa mit Kleinmessa, Raube, Altlommatzsch; der Gutsbesitzer Magnus Richard Zschoche in Graupzig für Eulitz, Graupzig mit Neugraupzig, Raßlitz; der Guts besitzer Magnus Wolf zu Praterschütz für Dobschütz, Praterschütz, Pröda, Badersen; der Rittergutspachter Hugo Theodor Knäbel zu Schleinitz für Nelkanitz, Losfen, Schleinitz mit Perba, Wauden, Petzschwitz; der Gutsbesitzer Bruno Theodor Harz zu Beicha für Beicha, Gödelitz, Meila, Schweimnitz; der Gutsbesitzer Franz Hugo Richter zu Poititz für Birmenitz, Mögen, Krepta, Poititz, Churschütz, Neckanitz, Albertitz; der Gutsbesitzer Wilhelm Theodor Blüm ich in Jessen für Pitschütz, Jessen, Schwochau. Im Amtsgericht Kiesa: der Or. mell. und Stadt rath Camillo Friedrich Kreiß in Riesa für Rieia mit Gohlis; der Rittergutsinspector Karl Schuster in Bobersen für Bobersen mit oberen und unteren Elb- Häusern; der Rittergutsbesitzer Moritz Perl in Glaubitz für Glaubitz und Sageritz; der Rittergutspachter Bern hard Kärsten in Gröba für Gutsbezirk Gröba, Ge meinde Forberge, Oberreußen; der Gemeindevorstand Adolf Otto in Gröba für Gemeinde Gröba; der Rit tergutsbesitzer Friedrich Roßberg in Grödel für Grö bel mit Vogelderg; der Rittergutspachter Bernhard Schäffer in Jahnishausen für Jahnishausen, Böhlen, Gostewitz, Nickcitz; der Gutsbesitzer Johann Gottfried Döhler in Heyda für Heyda und Kobeln; der Orts- r.chter Johann Friedrich August Naumann in Langen berg für Langenberg; der Ortsrichter und Gemeinde- Vorstand Friedrich Wilhelm Funke in Leutewitz für Leutewitz; der Ortsrichter und Gemeindevorstand Ernst Wilhelm Hantzschmann in Mehltheuer für Mehl theuer; der Gutsbesitzer Karl Julius Hanifch m Mergendorf für Mergendorf und Poppitz; der Ritter gutsbesitzer l4r. Georg Moritz Calder la in Merzdorf für Merzdorf; der Braumeister und Gutsbesitzer Fried rich Wilhelm Schmalz in Nünchritz für Nünchritz; der Ortsrichter und Gemeindevorstand Emil Edmund Hu mb sch in Oelsitz für Oelsitz; der Gutsbesitzer, Ortsrichter und Gemeindevorstand Franz Eduard Eckel mann in Pausitz für Pausitz; der Rittergutspachter Richard Diemer in Pochra für Pochra mit Neu- pochra; der Gemeindevorstand Karl Gottlob Hennig in Prausitz für Prausitz und Pahrenz; der Ritterguls- inspector Eduard Lange in Promnitz für Promnitz; der Gemeindevorstand und Gutsbesitzer Karl Friedrich Adolf Kaule in Röderau für Röderau, Lessa, Moritz; der Ortsrichter Johann Gottlieb Thiemig in Radewltz für Radewitz; der OrtSrichter und Gemeindevorstand Karl Eduard Steuer in Weida für Weida; der Orts richter und Gutsbesitzer Friedrich Moritz Ferdinand Bennewitz in Zeithain für Zeithain; der Ritter gutsbesitzer Bernhard Roßberg auf Zschaiten für Zschaiten. (Fortsetzung folgt.) dresdner Nachrichten t>om 21. August. — Se Majestät der König hat geruht, für die Brandcalamitosen zu Königswartha 300 M. an die Expedition unseres Blattes einzahlen zu lassen. — Der Turnverein für Neu- und Anton stadt wird künftigen Sonntag, zu Gunsten seines Turnhallenbaufonds, in den Räumen des Lincke'schen Bades em Sommerfest veranstalten, dessen reichhal tiges Programm besondere Anziehungskraft ausüben dürfte. — Im plastisch-anatomischen Museum für Kunst und Wissenschaft, unter persönlicher Leitung der Frau A. Präuscher, findet morgen (Freitag) der erste Damentag Statt. Auf allgemeinen Wunsch und um den weitesten Kreisen den Besuch zu ermöglichen, ist das Entree auf 30 Pfg. herabgesetzt worden. * Gestern Nachmittag verunglückte in Anton stadt ein auf dem Neubaue des Fletcher'schen Semi- geführt ist. Dieselbe umfaßt 32 Serien, die mit Buch staben bezeichnet sind. Das Fach der Musik war, als 1739 bis 1753 der erste Specialkatalog der Bibliothek gedruckt wurde, m dieser noch nicht ver treten, jetzt hat es seine Specialkataloge in derselben. Die Kataloge der Bibliothek bilden eine recht stattliche Bibliothek im Kleinen. Die jetzige Nationalbibliothek ist etwas über 400 Jahre alt. König Ludwig XI. legte sie 1475 an —, also fast um dieselbe Zeit, m welcher Kaiser Maxi, die Wiener Hofbibliothek be gründete — nachdem die ein Jahrhundert vorher von den Königen Johann und Karl V. angelegte, die im Jahre 1373 910 Bücher zählte, im Jahre 1429 nach England abgeführt worden war. Franz I. ließ im Jahre 1544 die neue Bibliothek, die damals 1890 Bücher, darunter nur 109 gedruckte, zählte, nach Fontainebleau bringen, wo er sie mit der von ihm angelegten Bibliothek und andern ver einigte. Unter Heinrich IV. kam sie 1595 wieder nach Paris zurück und wurde von diefem Könige sowie von seinem Sohne Ludwig XIII. sehr bereichert. — Die 2 Millionen Druckschriften der Pariser Biblio thek geben im Zusammenhalte mit den Millionen von Bänden der ähnlich eingerichteten Bibliotheken in an dern Haupt- und Universitätstädten eine Vorstellung von der Masse der seit 400 Jahren Gedruckten und Gesammelten. Sehr Vieles und zwar daS Werthvollste ist natürlich allen Bibliotheken gemeinsam; hundert tausende von Bänden findet man in den Bibliotheken von Wien, München, Berlin, Dre«drn, St. Peters burg, Rom rc.rc. in denselben Ausgaben wie m Pari«, und jede dieser Bibliotheken ist wieder an Specialttä- ten ihre« eigenen Lande- besonder- reich, wie die Pariser an französischer Geschichte, Belletristik rc. rc. Ein Inventar ihres Gesammtreichlhums ließe sich Her stellen der Quantität nach; mit der Qualität hat eS freilich eine andere Bewandtniß; ausbewahrt bleiben in den Bibliotheken wohl alle einmal erworbenen Druck schriften, aber bleibenden Werth haben und behalten nur verhältnißmäßig wenige, und nach dieser Zahl ist doch nur der geistige Fortschritt bemessen. * Bekanntlich hatte der verstorbene Herzog Karl von Braunschweig der Stadt Genf als Ervschaft 24 Mil lionen hinterlassen, unter der Bedingung, daß 2 Mil lionen davon zur Errichtung seine- Denkmals nach dem Muster des Scaligermonumentes in Verona ver wendet würden. DaS Denkmal ist nun fettig und ioll am 15. September inaugurirt werden. Eine Reiter statue des Herzogs im Lostume des Prinzregenten wird das Denkmal krönen. Der Bildhauer, der mit dem Werke betraut wurde, heißt Cain; außer dem Reiterbilde hat er an dem Monument noch 2 Löwen und em paar Chimären aus rothem Veroneser Marmor angebracht. * In New-Aork ist am 16. August die Meldung von der am 2. d. M. erfolgten Ankunft deS Polar- erforfchungSfchiffeS „Jeannette" in Onalask ein gegangen. Der amerikanische Zollkutter „Richard Rush" hat die Beringsstraße innerhalb 65 Meilen vom Ostcap passitt Der Capitän des Schiffe» meldet, daß das Meer nördlich von diesem Punkte eisfrei sei. Im letzten Winter herrschte ungewöhnliche Wärme, und da- Ei- brach zeitiger al» sonst auf. * Der „Courier" von Tlemcen in Algier be schreibt eine interessante, freilich etwa» fabelhaft klin gende Entdeckung, welche jüngst bei den malerischen Cascaden in jener Gegend gemacht wurde. Einige Bergleute hatten einen ungeheuer» Fels m der Nähe der Wasserfälle gesprengt und bei der Entfernung der Trümmer gefunden, daß er über einer großen Mün dung zu einer Höhle lag, deren Boden mit Wasser bedeckt war. Nachdem sie ein rohes Floß gebaut und sich mü Fackeln versehen hatten, fuhren sie diesen un terirdischen Fluß entlang, der in einer Entfernung von 60 Metern, wie sich zeigte, in einem großen See von klarem Wasfer verschwand. Das Gewölbe der Höhle war sehr hoch und mit Stalaktiten bedeckt, deren glän zende Farben im Lichte der Fackeln leuchteten. Bei der Fortsetzung ihrer Fahrt hatten die Arbeiter an ge wissen Stellen ihr Floß zwischen Stalaktiten Hindurch zusteuern, welche, mit Stalagmiten vom Grunde des SeeS zusammentreffend, ungeheuere Säulen bildeten, die aussahen, als ob sie eigens gemacht wären, um die gewaltigen Bogen zu tragen. Sie erreichten so da- Ende de- Sees, wo sie einen großen, nach Süden zu sich ausdehnenden Canal bemerkten, in den da- Wasser ruhig seinen Lauf nahm. Es ist möglich, daß man hier ein ungeheuere-, natürliche- Becken gesunden, das durch mächtige Quellen gespeist wird und einen Theil seiner Wässer in den See entsendet, während der Rest nach Seledon geht. Die Arbeiter schätzten den unterirdisch zurückgelegtrn Weg auf 3 Kilometer und die Breite de- See- auf 2 Kilometer. Die Ar beiter brachten eine Anzahl Fische mit heraus, die um da- Floß herumgeschwärmt hatten und al» blind be funden wurden. nar» beschäftigter Maurer. Er fiel von dem Gerüste herab auf einen viel tiefer gelegenen Stoß Breter und verletzte sich nicht ungefährlich im Rücken. prüviliMliachrichttn. (.) Leipzig, 20. August. In den Tagen des 14., 15. und 16. September findet un hiesigen Schützen hause der Centralverband der Kaufleute Deutsch lands Statt. Derselbe wird sich neben andern Dingen auch mit der Frage der Consum- und Hausfrauen vereine und vor Allem der Herbeiführung einer Be steuerung der sämmtllchen derartigen Vereine in Deutsch land befassen. — D»e hiesige Armenanstalt halte sich im verflossenen Monat einer seltenen Begünstigung zu erfteuen, lnoem derselbe» 2 Legate von zusammen 2400 M. von edlen Wohllhatern zugeflosfeii waren. Derartige Spenden sind um so erfreulicher, je mehr sich das Feld der Armenpflege »n den letzten Jahren erweitert hat. Rochlitz, 19. August. (L. Tgbl.) Gestern Nach mittag entlud sich über der hiesigen Gegend em schweres Gewitter, welches von Schloßenschlag begleitet war und besonders auf den Fluren von Pürsten und Zschauitz an dem noch auf dem Halm stehenden Hafer größeren Schaden aurichtete. Annaberg, 19. August. (CH Tgbl.) Seit mehre ren Wochen herrscht hier das Scharlachsleber und Nimmt öfter- einen tödtlichen Ausgang, so daß die jenigen Schulkinder, deren Angehörige oder Haus genossen am Scharlachfieber erkrankt sind, vor der Hand vom Unterrichte ausgeschlossen werden. Sie dürfen erst dann wieder an der Schule Theil nehmen, wenn sie dazu die ärztliche Genehmigung erhalten haben. 8. Schneeberg, 20. August. An, gestrige» Tage hat sich in hiesiger Stadl auf Anregung des Herrn Supermtendenlen Noth ein Zwelgvereln oer Gustav- Adolfstlftung constituirl, m welchem der Genannte als Vorsitzender, sowie die Herren Realschuldirector Or. Neeße (als Schriftführer) und Oberlehrer Kemps (als Kassirer) fungiren werden. Der Comtw wird dem nächst einen Slalulenenlwurf ausarvetten und den selben einer m der Folge zu berufenden Versammlung vorlegen. Schwarzenberg, 19. August. (Erzgeb. Nachbl.) Der Stadtrath uno die Stadiverorduelen haben ein stimmig den Bau eines neuen RathsgebäudeS beschlossen, nachdem die bisher für die Zwecke der Gemelndeverwaltung benutzien Räumlichkeiten sich als unzureichend erwiesen haben. Das Raihhaus gedenkt mau auf einem an der Chausfoe nach Erla, m der Nähe der Mitte der Stadt gelegenen Platz zu er richten. Da die bisher zu städtischen Zwecken benutzten Gebäude anderweit zu Verwertyen sind, so wird durch den Neubau die Steuerkrast der Stadt nicht weiter in Anspruch genommen. Dippoldiswalde, 20 August. (Weiß. Ztg.) Heute Mittag trafen m unserer Stadt Se. Excellenz der Herr Finanzmimster v. Kön nerltz, Herr KreiSyaupt- mann o. Einsiedel, Herr Geh. Raty v. Thümmel, Herr geh. Fiuanzralh Köpke, Herr geh. Finanzralh Hofmann und Herr Overlngeuieur Metzner aus Dresden em und fuhren nach kurzem Aufenthalte und nachdem sie die Lokalitäten des Rathhaufes und der Nikolaikirche sich angesehen, weiter nach Bärenvurg. Wie wir erfahren, beabsichtigen tue Herren hierbei, sich durch eigene Anschauung ein Bild über Vie Ter rain- und Steigungsverhattnisse der verschiedenen Linien für eine Eisenbahnverbindung von Dresden nach Dippoldiswalde-Altenberg zu verschaffen. — Am 17. d. beging man im benachbarten Nassau die Weihe der Fahne des dastgen Mililarvereins; 17 auswärtige Militärvereme hatten der Einladung des Nassauer Vereins Folge geleistet. Vor dem Steyer'schen Gastyause foruurte sich der lange Festzug und marschltte hierauf nach dem, in der Nage oer Pfarre gelegenen Festplatze. Die Fahnenweihrede hielt der OrtSgeistliche, Hr. Pastor Schwabe. Hier aus erfolgte die Uebergabe der überaus reichlichen Fahnengefchenke. Der hohe Proleclor der sächsischen Militärvereme, Se. Majestät der König, hatte in huldvollster Weise einen goldenen Nagel mit könig lichem Namenszuge und ein grün-weiges Band ge schickt. Tharandt, 20. August. (Anz.) In unserem fest lich geschmückten Städtchen trafen zur Feier der Jahresversammlung oes Dresdner Hauptver- eins der Gustav-Adols-Stiftung im Laufe oes Montags die Herren Deputirten recht zahlreich aus Sachsen, Schlesien, Böhmen, Ungarn und der Buko wina ein. Dem Programm gematz fand am Montag Abend im Albertjalon die Begrüßung Statt. In Ab wesenheit unseres Hrn. Bürgermeisters war es Hrn. Stadtrath Ur. Blehuyn Vorbehalten, die Begrüßungs rede zu halten, worauf der Vorsitzende des Dresdner HauplvereinS, Hr. Consifwrialraly Supermdent Ur. Franz au- Dresden eine Ansprache hielt, m welcher er Bezug nahm auf die hohe Bedeutung der Guftav- Adolf-Vereine. Hr. Pastor Koch 8«u. aus Eger, welcher sich, wie er sich äutzerte, auf der Reise befand, hatte es vorgezogen, diese zu unterbrechen, um dem schönen Feste belzuwohnen, und sprach seinen beson deren Dank der Tharandter Einwohnerschaft aus. Hieran schloffen sich GejangSvonrage des hiesigen Ge sangvereins. Gestern (Dienstag) Vormittag begannen im Albertsalon die Verhandlungen. Dieselben wurden durch ein Gebet de- Hrn. Pastors Siedel eröffnet, worauf Hr. Consistorialrath Ur. Franz aus Dresden die Ansprache hielt. Mittag» 12 llhr fand im Hotel „Zum Bao" ein gemeinschaftliche- Essen Statt, an welchem sich ca. 80 Personen betheiligten und welche» durch zahlreiche ernste und heitere Toaste gewürzt wurde. Nachmittag» 5 Uhr begaben sich die Herren Deputirten wieder zur Fortsetzung der Berathungen m den Albertsalon, die dann so viel Zeit in Anspruch nahmen, daß der beabsichtigte Spaziergang in den Forstgarten unterbleiben mußte. Abend» versammelten sich die Herren aus dem Burgkeller zur geselligen Ver einigung. In anerkennender Weife war hier auch durch em Concert zur Unterhaltung der fremden Gäste Sorge getragen, und so manche lang getrennte Stu dienfreunde sanden sich hier wieder. Den Glanzpunkt de» Feste» bildete der Festzug heute (Mittwoch) früh, welcher über alle Erwartung imposant war. Früh
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