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Dresdner Journal : 25.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188001256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-25
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 25.01.1880
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NrMMIMrnal. kr«edvl»«or lü^Iiek mit ^uiiurkrus dsr 8oou uud ksiertu^e Akvad» für d«o folgenden 't»8 Verantwortlicher Redacteur: Im Auftrage Rudolf Günther in Dresden. lousrutsaunoulime »uuirtrtu« OommEooär dv» vrsudusr Zouruul»; Uuwdur» Lirltu Visu L«ip»i^ >»,«>->r„I»udfriukklnt ». >.: /lau»en«tein L kvA/er, LsrUo Visu-Sumdurb- kr»^-l.,lpii^ ri»ll>iturr ,. ». NÜoekiu: Kud L/o«,«, Lsrll»:Z.^'vr«iet, f»vatid<ndarot, Siiwiu: F'. üc/doU«, Lr«»I»u: />. LtunAen » Nürvuu; Otlswuir»: k'r. koi-t: kruuirkurt ». 2t.: L VarAe^»ck« u. </. <7. Z/er^mann «ckv Nuokkuodluu^; SorUl»: 6- Pfüller, 8»u»»s«r: <7 kurt, L«rlm -?r»u^turt ». 2t. »tuttxurt: L t.o ,' Suwdur,: F ^/evdAe«, dd Usruuuxvksr llöuiel. Lupsditiou de» liresdusr Zouru<U», Drsnden, klo 20. Amtlicher Theil. Dresden, 24 Januar. Se. Majestät der König hat nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee allergnädigst zu genehmigen geruht. ä Lr> >i»>gt> -estldervoge», Versetznoge,. Die Stellung de- char. Major- und Kompagnie- Chef- beim Königlichen Kadetten-Corp- Fischer ü la suit« des 8. Infanterie-Regiment- „Prinz Johann Georg* Nr. 107; die Besörderung de- FeuerwerkS- PremierlieutenantS Schleinitz zum Feuerwerks-Haupt mann, die de- ZeugiieutenantS Jacob zum Zeug- Premierlieuteuant und die de» Zeugseldwebel» Kleiner zum Zeuglieuteuant; die Wiederanstellung de- Seconde- lieutenantS a.D. von Heygendorfs al- Secondclieute- nant der Reserve deS 2. Jäger-Bataillon- Nr. 13 mit einem Patente vom 30 August 1873; die Besörderung de- SecondelieutenantS der Landwehr-Infanterie von Teubern deS 2. Bataillon-(Annaberg) 1. Landwehr- Regiment- Nr. 100 zum Premierlieutenant der Land wehr-Infanterie; die der Assistenzärzte 1. Klasse der Reserve l)r. Engel deS 1. Bataillons (Freiberg) 1. Landwehr-Regime-lt- Nr. 100 und Or. Aßmann des 1. Bataillon» (Leipzig) 7. Landmehr-ReglmentS Nr. 106 zu Stabsärzten der Reserve; die deS Assistenz arztes 1. Klasse l)r. Balmer des 1. Bataillons deS 1. (Leib-)Gr. nadier-RegimentSNr.100 zum Stabsarzte dein: 2. Bataillone 4. Infanterie-Regiment- Nr. 103; die de» Assistenzarztes 2. Llasse vr. Würzler deS Carabinier- RegimentS zum Assistenzarzt 1. Classe, sowie die der Unterärzte der Reserve Dr. Reinhard des Reserve- Landwehr-BatalllonS (Dresden) Nr. 108, Dr. Grüne de- 1. Bataillons (Zwickau) 6. Landwehr-RegimentS Nr. 105 und vr. Gast deS Reserve - Landwehr- Bataillon- (Dresden) Nr. 108 zu Assistenzärzten 2. Classe der Reserve; die Versetzung der Stabsärzte Ehrenberg des 3. Bataillon- 6. Infanterie-Regi ments Nr. 105 zum 3. Bataillone 5. Jnfanterie-Regi- mentS „Prmz Friedrich August* Nr. 104 und Or. Hirsch II. de» 3. Bataillon- letztgenannten Regiments zum 3 Bataillone 6. Jnsanterie - Regiments Nr. 105, lowie die des Assistenzarztes 1. Classe Or. Geßner der reitenden Abtheilung de» 1. Feld-Artillerie-Regi ments Nr. 12 zu den Aerzten der Landwehr des 1. Bataillons (Bautzen) 4. Landwehr-RegimenlS Nr. 103. k. Veradschttdiogta rc. Die Verabschiedung der nachstehenden Offiziere deS Beurlaubtenstandes auS Allerhöchsten Kriegsdiensten, alS: Premierlieutenant der Reserve Rudolph deS 7. Infanterie-Regiment- „Prinz Georg* Nr. 106, Premierlieutenant der Landwehr-Infanterie Seydei des Rejerve-Landwehr-BataillonS (Dresden) Nr. 108, Premierlieutenant der Landwehr - Auß - Artillerie von Raben Horst und Secondelieutenant der Landwehr- Fuß-Artlllerie Kegel, Letztere beide vom 1. Bataillon (Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 — rc. Seydel und Kegel behufs Ueberführung zum Land sturm, rc. von Rabenhorst behufs Auswanderung. Se. Majestät der König hat allergnädigst geruht, die Stelle deS ersten Professors und Ordinarius in der Juristenfacultät der Universität Leipzig dem Ge heimen Rath Professor l)r. Windscheid zu über tragen. Se. Majestät der König hat allergnädigst geruht, dem Schloßwärter Friedrich zu Hartenstein da- all gemeine Ehrenzeichen zu verleihen Verordnung, die Ersatzwahl für den Reichstag im XVII. Sächsischen Wahlkreise betreffend. Für die im XVII. Reichstag-Wahlkreise deS König reichs Sachsen in Folge der von dem zeitherigen Reichs- Feuilleton. Redigier von Otto Banck. Das sechste und letzte Symphonieconcert der kön«gl. Kapelle vom 23. Januar brachte in ganz vorzüglichen Ausführungen unter Direktion deS Herrn Kapellmeisters l)r. Wüllner die Ouvertüre zur Oper „Paris und Helena" von Gluck, da» Siegfried-Idyll von R. Wagner und die Symphonien 8 äur von Niel» W. Gade und v-üur (Nr. 2) von Beethoven. Die Oper „Paris und Helena* wurde nach „Orpheus* und „Alceste" componirt und 1769 in Wien gegeben. In der von H. v. Bülow hinsichtlich vollerer Instru mentation sehr geschickt bearbeiteten Ouvertüre tritt musikalisch charakteristisch namentlich der zweite Satz in A-woll mit der unaushörlich bewegten — von Gluck öfter für Gemüth-malerei verwendeten — Bratjchenfigur hervor. Und eine historisch musikalische Bedeutung knüpft sich an diese Ouvertüre. Man kann sie al» die erste — wenigsten» von einem bedeutendem Meister bezeichnen — welche sich unt ihrem Inhalte in unmittelbare und specielle Beziehung zum Inhalt der Oper setzt. Der Bewei» dafür würde zu weit führen und eine Erzählung der Handlung der Oper bedingen. Da» Siegfriedidvll wurde un» von Mitgliedern der Kapelle unter Direktion de« Hrn. Kapellmeister» Wüllner zum ersten Male im ersten Production»abende de» Tonkünstlerverem» in voriger Saison producirt. Schilderung de» heitern Kindetleben» -oll Naivetät und Natürlichkeit kann man darin — einige Momente au«- tagSabgeordneten diese» Wahlkreises erklärten Nieder legung seines Mandates sich erforderlich machende Er satzwahl ist von dem Ministerium des Innern Dienstag, der 2. März 188V als Wahltag festgesetzt und der RegierungSassessor Seyfart zu Glauchau zum Wahlcommissar ernannt worden. Unter Bezugnahme auf die wegen der Vorberei tungen für diese Ersatzwahl bereits unter dem 2. lau fenden Monats erlassene, m dem Dresdner Jomnal, der Leipziger Zeitung und den betreffenden Amtsblät tern veröffentlichte Verordnung ergeht an die Stadt- räthe, die Bürgermeister in den Städten mit der Städte ordnung für mittlere und kleine Städte und die Ge meindevorstände innerhalb des bezeichneten Wahlkreises hierdurch die weitere Anordnung, m>t der Auslegung der Wahllisten spätestens den 2. Februar diese- Jahre- zu beginnen, auch vorher in Gemäßheit von 8 2 des Reglements sür die Reichstagswahlen vom 28. Mai 1870 (Bundesgesetzblatt vom Jahre 1870 Seite 275) die dort vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen, sowie sonst allenthalben nach den Bestimmungen deS angezogenen Reglements zu verfahren. Desgleichen werden die betheiligten Gemeindeobrig keiten (Amtshauptmannjchaften, Sladträthe, Bürger meister) veranlaßt, rechtzeitig nach 8 8 des Reglement- die Wahlvorsteher und Stellvertreter derselben, sowie die Wahllokale zu bestimmen und überhaupt für ge hörige Erledigung deS WahlgeschästS Sorge zu tragen. Gegenwärtige Verordnung ist unverweilt in den betreffenden, innerhalb der AmtShauptmannschaften Glauchau, Zwickau und Chemnitz erscheinenden Amts blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 21. Januar 1880 Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Paulig. Nichtamtlicher Lheit. U e b e r f i ch t. Lei »graphische Nachrichten. Zeitung-schau. (New-Jork Herald. New-Korker Stoatszeitung.) TageSgeschichte. (Berlin. Karlsruhe. Wien. Buda- Pest. Paris. St. Petersburg. Bukarest. New-Dork.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dunste. Dre-dner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Zwickau.) Vermischte-. Statistik und Lolk-wirthschaft. Eingesandte-. Feuilleton. Tage-kalender. Inserate. Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 23. Januar, Abend». (Corr.- Bur.) Der Budgetausschuß der Neich-rath-dele- gation nahm heute mehrere Litel deS Krirg-etat- unverändert an. Im Laufe der Debatte wie- der Krieg-Minister die Unmöglichkeit weiterer Er sparungen nach. Der Minister wies auf die be reit- au-gearbeitete Militärstrafproceßordnung hin, der Ungarn noch nicht beigepflichtet habe. Bezüg lich der Unterkunft-Vergütungen bemerkt der Mi- genommen — schwerlich finden, und auch der idyllische Charakter wird bald verlassen; aber e- ist ein Tonbild von träumerisch poetischer Stimmung, welches in der Wagner eigenen Meisterschaft orchestraler Verwebung und Verschlingung verschiedener kleiner Motive höchst anziehende Wirkungen reizvollen ToncoloritS entfaltet. Der Eindruck desselben mindert sich mdeß nach öfterem Hören und wird monoton durch zu ausgedehnte, in der Jd»e nicht klar und in Bezug auf das Programm wenig verständliche Durcharbeitung. Gade'S lieblich frische, anspruchslose, seingegliederte Symphonie entwickelt neben ihrer Anlehnung an Mendelssohn doch eine be deutende und sehr liebenswürdige Individualität. Sie ist in knappster, mohlgebüdeter Form gehalten, warm empfunden, voll natürlicher fließender Melodik, voll Wohlklang der vorzüglichen Instrumentation, und an geistreichen Zügen de» klaren übersichtlichen Jdeengange- fehlt eS nicht. Dem ersten und dritten Satze muß man entschieden den Vorzug an musikalischem Gehalt zurr kennen. Beide Symphonien wurden m ihrer schwung vollen schön gestaltenden Wiedergabe mit dankbarstem Beifall ausgenommen. C. Banck. Historische Bestätigungen des alten Testaments. (Fortsetzung zu Nr. »».) Der Nachfolger Tiglath-Pileser's ist Salmanassar IV., dem die h. Schr. die Eroberung Samaria» zutheilt, dessen aber in den Inschriften wenig Erwähnung ge schieht. Er hatte die Belagerung Samaria», da» sich mit Aegypten» Hilfe von Assu/» Oberherrschaft frei »u macken gesucht hatte, besonnen, aber erst sein Nach- folger Sargon machte durch die Eroberung und Weg nister, daß sich dieselben infolge de- Miethzins- rückgangr» künftig billiger stellen dürften. St. Petersburg, Sonnabend, 24. Januar. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der „Russische Invalide" erklärt die Nachricht englischer Blätter in Betreff eine- Ueberfalles der Stadt Tschikischlar durch die Trke-Turkmenen und des erfolgten Rückzuges der dortigen russischen Armreal-pure Erfindung. Laut den letzten officiellen Nachrichten vom 17. d. herrscht in Tschikischlar vollständige Ruhe. Dresden, 24. Januar. Man ist in England einigermaßen darauf gespannt, welche wichtige Mitcheilungen der Schatzkanzler in sei nem Schreiben an die coniervativen Deputirten für die bevorstehende Eröffnung des Parlaments in Aus sicht gestellt haben könne. Die irische Frage wird jedenfalls sofort auf die Tagesordnung kommen, da diefelbe nunmehr einen brennenden Charakier ange nommen hat, zumal nachdem die sogenannte irische Brigade in einer Versammlung zu Dublin öffentlich für die Landagitation demonstrirte und gleichzeitig den Beschluß faßte, sich >m Parlament von nun an sowohl von den Liberalen als den Confervativen fernzuhalten, welch letztere sie bis jetzt unterstützten. Die Auf regung >n Irland hält mit dem Steigen der Noth gleichen Schritt. Zusammenstöße der Polizei, wobei die Weiber den Reigen führen, gehören zu den All täglichkeiten. Die Agenten und Amtleute des Land lords, welche in den Pachtprocessen vor Gericht zu thun haben, sind unterwegs ihres Leben» nicht sicher und müssen sich durch die Polizei eScortiren lassen. Die Noth ist aber auch, namentlich im Nord-Osten der Insel, eine ganz außerordentliche. Nicht allein die Armen sind es, welche Hunger leiden. Auch von sonst angesehenen Ladeninhabern und Farmern ist es bekannt, daß sie seit lange blos von trocknem Brode und dünnem Thee leben. Oft werden in den Städten von Banden, die mit einer schwarzen Fahne und einem Laibe Brod umherziehen, die Läden der Bäcker und sonstigen LebenSmittelhändler geradezu geplündert. In die Arb l^'häuser, wo sie doch ihren nothdürstigen Un terhalt sanden, begehren aber die Noihleidenden nicht, ^ie wollen als „freie Leute* lieber verhungern. Es sind 13,000 bewaffnete Polizeileute und 25,000 Soldaten stets in angestrengter Thätigkeit, um einer vollständigen Anarchie vorzubeugen. Was soll man aber andererseits von einem Nothstande denken, dem zu Ehren an manchen Stellen glänzende Aufzüge mit klingen dem Spiel und seidenen Fahnen gehalten werden ? Die Agi tation Mr. Parnell's und Genossen in Nordamerika scheint nur theüweise von Ersvlg begleitet zu sein. Besonderer Aufmerksamkeit begegnet der irische Agitator in Washington. Sogar das Repräsentantenhaus ist «hm geöffnet worden. In der Sitzung vom 19. d. Mts. wurde von den Repräsentanten mit 96 gegen 42 Stimmen eine Resolution angenommen, die Mr. Par nell für den 2. Februar das Haus zur Verfügung stellt, um eine Adresse an daS Haus, welches die Einladung dazu angenommen hat, zu richten. Auch der Erzbischof von New-Kork, Mac Closkey, hat Mr. Parnell, den Protestanten, feierlich empfangen. Natürlich zeigen sich die Irländer in den Vereinigten Staaten sür die Sache der heimatlichen Insel ebenfalls begeistert; aus die Amerikaner aber verfehlen die Parnell'jchen Deklama tionen zumeist ihre Wirkung. Der„ New-Kork Herald *, den katholischen Interessen sehr ergeben, verhält sich den irischen Agitatoren gegenüber ablehnend. Bezwecke die Anwesenheit Mr. Parnell'S nur, die Mildihätigkeit für seine hungernden Landsleute anzuregen, so sei ihm aller Erfolg zu wünschen, feine pol.tische Agitation müsse jedoch zurückgewiesen werden. Da- ganze Wesen führung Israels wahr, waS Jesaia (28, 1) gedroht hatte: „Wehe der stolzen Krone der Trunkenen Ephraim'S; siehe, ein Starker und Gewaltiger kommt vom Herrn wie Hagelwetter, wie ein Wetter großer, überströmender Fluthen wirst er sie zur Erde mit Macht * Von diesem Sargon, von dessen Existenz man bisher außer der parenthetischen biblischen Notiz Jes. 20, 1, keine Ahnung hatte, und dessen Geschicht lichkeit man bereit» bezweifelte, machen nun die In schriften sehr ausführliche Mittheilungen; durch sie wird Jesaia'» Angabe vollkommen bestätigt. — Auch die Eroberung Samaria-, die Wegsührung der J-rae- liteu und die Ansiedlung seiner Babylonier, sowie mehrerer arabischer Stämme im „Lande de» Hauses Omri* erwähnt er in seinen Annalen Unter diesen Angesiedelten befanden sich auch Kuthäer, über deren Götzendienst 2. Kön. 17, 30 berichtet: „die von Kuth machten sich den Nergal.* Diese Notiz hat zu den wunderlichsten Combinationen Anlaß gegeben; ein Hahn, der Planet Mar-, ja eine Art kannibalische Gottheit kamen sür diesen rälhselhaften Nergal in Vorschlag. Jetzt findet die Notiz ihre glänzendste Rechtsertigung. Erstens wird nicht nur auf mchrern Ba-relief-, welche Löwenjagden darstellen, der Löwe Nirgal genannt, sondern auch die Inschriften der Löwenkolosse au» Sargon'« Palaste nennen diese Riesenlriber Nirzal, so daß damit die biblische Notiz über den Götzencul- tu» der Kuthäer sich schon in eine gewisse Richtung gewiesen sä:e: die Fremden verehrten irgend eine Löwcngottheit. Damit könnte sich die Exegese begnü gen Aber damit die Rechtsertigung der h. Schr. erne noch glänzendere werde, so erklärt zweiten» nn dadylon. Sylladar ausdrücklich, „der Löwengott, der Gott der der irischen Bevölkerung war übrigens bereit» vor der Ankunft Mr. Parnell'S in der amerikanischen P>effe einer scharfen Kritik unterworfen worden. So bemerkte die „New-Korker Staatszeitung "gegenüber einem Artikel, welchen James Anthony Froude in der „North American Review" über „das Papstthum und die Ir länder in den Vereinigten Staaten" veröffentlicht hatte: „Die wahre Gefahr deS irischen Elemente- liegt nicht m seiner Religion, sondern »n der politischen Corrup- tion, dessen Hauptträger es ist, und hier zeigt es seinen Einfluß nicht jo sehr in kleinen Städten und Plätzen, wo es unter der unmittelbaren Ueberwachung der Priester steht, sondern hauptsächlich in großen Städten, wo es sich verhältnißmäßig frei gemacht hat von priesterlicher Herrschaft. Es sind nicht höhere religiöse Interessen, sondern der crasseste Materialismus und Egoismus, der dar »rische Votum gefährlich macht, und hier ist eS wünschenSwerth, daß das deutsche Ele ment ihm mit dem Eiser und der Einigung gegen über tritt, welche die specifijch irischen Cliquen auS- zeichnen." Eine Dubliner Lorrejpondenz desselben Blattes charakttrisirt die irischen Aufwiegler, wie folgt: „Es sind zumeist verwahrloste, aus der Gejellschast, wie auS dem Pachtbesitz verstoßene Elemente, ohne Mittel, ohne Heimalh, ohne Charakter, Demagogen, tue sich zu Anführern des Volkes ausjchwmgen wollen, um bei de» nächsten Parlamentswahl einen Sitz im Hause zu bekommen . . . Solchen Creaturen fällt das arme, un gebildete und seil Jahren politisch ganz unzurechnungs fähige Volk zum Opfer. Mit Freuden hören sie die Doctrinen der Demagogen an, die ihnen Freiheit und Reichthum verkünden, Vertreibung der Landherren und Besitzergreifung der Güter predigen und das Volk aufmuntern, ihre schuldigen Pachtsteuern nicht zu zahlen. WaS würde man etwa in Amerika dazu sagen, wenn eine Anzahl Ausländer im Lande umherzögen und das Volk aufmuntern würden, ihre Schulden nicht zu bezahlen und eher ihre Gläubiger zu erschießen oder aus dem Lande zu treiben, als einen Heller Schuld zu erlegen?" Denselben Anschauungen verleiht ein Artikel Ausdruck, welchen die soeben unS zugehende „New-Korker Staatszeitung* vom 10. Januar unter der Uederschrist „Parnell'S Mission* bringt und den w»r im Folgenden seinem Wortlaute nach wiedergeben: „Al- Mr. Parnell bei seiner Ankunft »m hiesigen Hasen dem unvermeidlichen Reporter seine Erwartungen und Hoffnungen mitthrille, äußerte er sich unter Anderem dahin, die amerikanische Presse habe sich über seine Mission im Gegensätze zu der englischen stets günstig ausgesprochen. Wenn Mr. Parnell die Meinung dieser Presse, welche sich schon deutlich aussprach, nachdem er nur wenige Worte über den Zweck seines Besuches dem EmpfangScomite gegenüber geäußert hatte, jetzt studirt, dann muß er finden, daß man ziemlich einstimmig sich gegen seme Pläne ausspricht, und seine im Madison- Square-Garden gehaltene erste Agltattonsrede war nicht dazu angethan, die schnell erregte Opposition zu schwä chen oder in Unterstützung umzuwandeln. Es ist nicht das erste Mal, daß em Agitator nach Amerika kommt, um hier moralische und klingende Unterstützung für Durchführung seiner Lleblingsidee zu erlangen. Kos- suth z. B. hat ja dasselbe gethan. Ader wenn auch die Bürger der Vereinigten Staaten stet» mit Denen herzlich fympathisiren werden, welche sich auS dem Joche feudaler Institutionen herauSzuarbeiten bestre ben, wenn auch Agitatoren, wie Mr. Parnell, sicher sind, hier stets viele und begeisterte Zuhörer zu finden, so liegt doch der großen Mehrzahl unserer Bürger die Monroedoctrin so sehr im Bluie, daß sie sich fern halten von jeder praktischen Unterstützung solcher Be wegungen, wie sie Mr. Parnell jetzt in Irland »n» Leben gerufen hat. Und er wird bei unserer weich herzigen, zu Wohlthaten geneigten Bevölkerung um so weniger Anklang finden, je mehr er die Unterstützung Leute von Kutha." — Diese culturhistonsche Treue im Kliinen darf gewiß als ein Beitrag dazu angesehen werden, mit wie großem Rechte für die h. Schr. »m Allgemeinen der Charakter einer gewissenhaften und ver läßlichen Quelle auch nach der prosangeschichtlichen Seite hin in Anspruch genommen werden kann; für den heilSgeschichtlichen Zufammenhang ,st eS natürlich ohne alle Bedeutung, ob Nergal oder irgend ein anderer Götze in Kutha verehrt wurde. Inzwischen war in Juda auf den energielosen Aha» der thatkräfttgere fromme HlSkia gefolgt. Die öfteren inschriftlichen Erwähnungen dieses Manne» beziehen sich auf die dem Südreiche drohende Katastrophe, al» Assyrien sich gegen die Südwestmächte Aegypten, Juda, Sidon, Ekron und Askalon erhob. Der nächste von der Bibel nicht berichtete äußere Anlaß zu dieser assy rischen Expedition war die Entthronung Padia'» von Ekron, der sich geweigert hatte, der sidonijchen Allianz beizutreten, infolge davon entsetzt und al» Gefangener in die feste Hand Hl-kia » gegeben worden war. Nun erhob sich Sanhenb gegen Hirkia, der sich immer mehr in die Hände Tirhaka'S von Aegypten gab „Wehe denen*, w warnte damals Jesaia, der in dieser Bun- drsgenossenschast die Verzweiflung an Jehovah, dem rechten Kriegsmann, sah, „die hinabziehen gen Aegyp ten um Hilfe, und auf Rosse sich verlassen, und ver trauen aus Wagen, wett ihrer viel, und auf Reiter, weil sie sehr zahlreich; aber nicht schauen aus den Heiligen J-rael'S und Jehovah nicht suchen * Ader ungehört verhallte feine Stimme, da» Rad war in» Rollen gekommen, d^e politischen Verhältnisse mächtiger al» de» einzelnen Manne» Mahnruf: Saohertb zog heran. Um die Vereinigung H,»k,a » mit Tnhaka zu
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